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Sanddorn

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32 DIE PTA IN DER APOTHEKE | Januar 2015 | www.pta-aktuell.de

O

bwohl Sanddornbee-

ren keine Arznei- buchware sind, finden sich in der Apotheke Produkte, die aus den Früchten von Hippophae Rhamnoides L. herge- stellt sind. Neben Präparaten zur Vorbeugung von Erkältungen wer- den zunehmend Kosmetika mit dem reichhaltigen Öl aus Kernen und Fruchtfleisch angeboten.

Widerstandsfähiger Dünen- bewohner Ursprünglich stammt der Sanddorn aus Nepal. Vor circa

17 000 Jahren ist er durch eiszeit- liche Verschiebungen bis nach Eu- ropa vorgedrungen, wo er heute besonders in den Küstengebieten der Nord- und Ostsee zur typischen Dünenpflanze geworden ist. Mit sei- ner meterlangen, bis zu drei Meter tiefen Pfahlwurzel und einem ver- zweigten Geflecht an Nebenwurzeln ist der Sanddorn in der Lage, sich auf nährstoffarmen, losen Böden zu verankern. Zudem ist er in Meeres- nähe wegen seiner Windfestigkeit und Salztoleranz anderen Gehölzen überlegen und bildet dort reichhal-

tige Bestände aus. Der bevorzugte Wuchsort des Strauches kommt nicht nur in seinem Namen Sand- dorn zum Ausdruck. Auch andere deutsche Bezeichnungen wie Sand- beere, Strand-, Haff-, Meer- oder Dünendorn verweisen darauf. Der Gattungsname Hippophae soll ab- geleitet von griech. hippos = Pferd und phaes = leuchtend „glänzendes Pferd“ bedeuten, da die von den al- ten Griechen an die Pferde verfüt- terten Sanddornblätter für ein glän- zendes Fell sorgten. Der Artname rhamnoides geht auf rhamnus =

PRAXIS HEILPFLANZEN

Zitrone des Nordens

Die orangen Beeren des Sanddorns sind nicht nur eine wichtige Nahrungsquelle für Vögel.

Auch von uns werden sie wegen des Geschmacks, aber vor allem als Vitamin C-Lieferant geschätzt – die Pflanze wird ferner gerne zum Küstenschutz auf Sanddünen angebaut.

© lianem / 123rf.com

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Dorn zurück und nimmt auf die langen, scharfen Dornen der Pflanze Bezug.

Sonnenhungriger Dornen- strauch Hippophae Rhamnoides L. aus der Familie der Ölweidenge- wächse (Elaeagnaceae) wächst als kleiner bis mittelgroßer Strauch, gelegentlich auch als kleinerer Baum bis zu sechs Meter Höhe, der son- nige Lagen bevorzugt. Seine Äste und Zweige sind dornig und sparrig mit weidenähnlich ausschauenden, lineal-lanzettlich geformten Blät- tern, die unterseits weißsilbrig behaart sind. Der Sanddorn ist zweihäusig, das heißt, es gibt männ- liche und weibliche Pflanzen. Aus den unscheinbaren, grünlich-gel- ben weiblichen Blüten, die in kur- zen Trauben stehen, bilden sich ab Ende August bis in den Oktober hinein orangefarbene Früchte. Sie werden fälschlicherweise als Bee- ren bezeichnet, obwohl es sich bo- tanisch gesehen um Steinfrüchte handelt.

Wahre Vitamin C-Bomben Roh sind die sauren Scheinbeeren unge- nießbar. Verzehrt werden hingegen die aus den frischen Früchten her- gestellten Lebensmittel wie Konfi- türen, Gelees, Säfte oder Sirupe.

Zudem werden zahlreiche Sand- dorn-Nahrungsergänzungsmittel aufgrund ihres reichen Vitamin- und Mineralstoffgehaltes angeboten.

Sanddornbeeren sind vor allem durch ihren hohen Vitamin C-Ge- halt als ein Mittel der Volksmedizin bei Erkältungskrankheiten bekannt.

Sie enthalten etwa sechs- bis zehn- mal mehr Ascorbinsäure als Zitronen (circa 600 Milligramm Ascorbin- säure pro 100 Gramm Sanddorn- früchte). Sanddornfrüchte sind auch hervorragende Vitamin B12-Lie- feranten. Durch die Symbiose des Sanddorns mit speziellen Bakte- rien entsteht in seiner Samenschale eine hohe Vitamin B12-Konzen- tration, wie sie sonst nur von tieri- schen Lebensmitteln bekannt ist.

Zudem finden sich Carotinoide,

Flavonoide, Vitamin E, Mannitol und fettes Öl.

Beliebtes Sanddornöl Beim Öl muss prinzipiell zwischen dem Fruchtfleisch- und dem Kernöl un- terschieden werden. Während das Fruchtfleischöl wegen des hohen Carotinoid-Gehaltes kräftig oran- gerot gefärbt ist und einen charak- teristischen fruchtig-öligen Ge- schmack aufweist, ist das Samenöl (= Kernöl) lediglich gelbbraun und dünnflüssiger, aber reicher an unge- sättigten Fettsäuren. Meist kommt ein Gemisch beider Öle, das Sand- dornöl, das auch als Oleum Hippo- phaes bekannt ist, zum Einsatz. Da ihm entzündungshemmende und antibakterielle Wirkungen zuge- schrieben werden, wird es volks- medizinisch seit Jahrhunderten vor allem äußerlich bei Wundheilungs- störungen, Verbrennungen und De- kubitus verwendet. Die Dermato- logie nutzt es bei trockener Haut und Neurodermitis sowie als Anti- Aging-Kosmetikum.

Mühsame Ernte Das Einsam- meln der Sanddornbeeren kann wegen der langen, spitzen Dornen sehr schwierig sein. Zum einen zer- platzen sie leicht, zum anderen be- steht Verletzungsgefahr. Traditionell werden sie abgeschüttelt oder ab- gestreift. Dafür werden Tücher unter die Pflanzen gelegt und die Beeren mit Holzutensilien vorsichtig, ohne sie zu beschädigen, vom Ast gelöst.

Eine andere Methode ist, ganze fruchtbehangene Äste abzuschnei- den und die Zweige mitsamt der Beeren bei minus 38 °C schockzu- frosten. Danach werden die Beeren mit Hilfe einer Rüttelmaschine vom Ast losgerüttelt, gereinigt und tief- gefroren gelagert. ■

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