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Merkblatt für Patienten ohne Milz (Asplenie)

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Merkblatt für

Patienten ohne Milz (Asplenie)

Stand: Juni 2010

Die Sächsische Impfkommission hat auf Anregung von Chirurgen ein

„Merkblatt für Patienten ohne Milz (Asplenie)“ verfasst. Es ist als Einle- geblatt in den Impfausweis gedacht.

Darin sind in für Laien verständlicher Form die Gesundheitsgefahren nach chirurgischer Milzentfernung oder funktioneller Asplenie oder Hyposp- lenie dargestellt und die daraus erwachsenden Konsequenzen zur Prophylaxe. Diese bestehen in den Indikationsimpfungen gegen Erkran- kungen durch bekapselte Bakterien wie Haemophilus influenzae Typ b (HIB)-, Pneumokokken- und Menin- gokokkeninfektionen sowie in einer eventuellen antimikrobiellen Dauer- prophylaxe. Die Schutzimpfungen sind in der „Empfehlung der Sächsi- schen Impfkommission zur Durch-

führung von Schutzimpfungen im Freistaat Sachsen, Stand 01.01.2010 (E 1) (Beilage zum „Ärzteblatt Sach- sen“ 1/2010) im Detail in der Tabel - le 3 beschrieben. Die Kosten dieser Indikationsimpfungen werden von den gesetzlichen Krankenkassen übernommen. Es wird hiermit gebe- ten, alle diese Risikopatienten sowohl seitens der Chirurgen, der hämatolo- gisch bzw. onkologisch tätigen Inter- nisten und Kinder- und Jugendärzte als auch seitens der betreuenden Hausärzte detailliert aufzuklären und das entsprechende Merkblatt auszu- händigen. Dies ist deshalb in Origi- nalgröße eines Impfausweises nach- stehend zum Kopieren abgedruckt.

Hinsichtlich des Abstands der Imp- fungen sowohl vor geplanter Mil- zentfernung als auch danach gibt es keine wissenschaftlichen Arbeiten.

Sowohl in der SIKO als auch in der STIKO haben wir uns auf die Formu- lierung geeinigt: „Im Regelfall sollen ab 14 Tage vor einer geplanten Ope-

ration weder Lebend- noch Totimpf- stoffe appliziert werden. Impfungen nach der Operation sollen erst nach der postoperativen Phase, nach Abschluss der Wundheilung und hämatologischer Remission, in der Regel nicht vor Ablauf von 14 Tagen durchgeführt werden“ (aus „Emp- fehlungen der Sächsischen Impfkom- mission zu Impfungen im Zusam- menhang mit Operationen – E 6 –, vom 8.11.1994“). Da bei Patienten mit anatomischer und funktioneller Asplenie immer eine unzureichende Immunantwort möglich ist, sind 4 bis 6 Wochen nach Abschluss der Imp- fungen serologische Impferfolgskon- trollen nach pflichtgemäßem Ermes- sen (zum Beispiel abhängig vom Impfstoff, von der Risikosituation des Patienten etc.) zu erwägen.

Alle Ärzte seien in diesem Zusam- menhang nochmals auf die Bedeu- tung der „Empfehlungen der Sächsi- schen Impfkommission zu Schutz- impfungen bei chronisch Kranken Hygiene aktuell

560 Ärzteblatt Sachsen 10 / 2010

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und Immunsupprimierten vom 01.01.2004“ – E 12 – (Beilage „Ärz- teblatt Sachsen“, Heft 1/2004) und die „Hinweise zu Impfungen für Pati- enten mit Immundefizienz“, Stand November 2005 (Epid. Bull. des RKI vom 10.11.2005, Sonderdruck) ver- wiesen. In diesen Empfehlungen werden neben Schutzimpfungen bei Asplenie/Hyposplenie in praxi immer wichtiger werdende Konstellationen

wie Schutzimpfungen bei angebore- ner Immundefizienz, bei HIV-infizier- ten Patienten, bei Patienten mit Autoimmunkrankheiten, onkologi- schen Erkrankungen, Allergien, Blu- tungsneigung, Dialysebehandlung sowie nach Transplantationen ein- schließlich Stammzell- und Knochen- markstransplantation abgehandelt.

Da es bisher für die Antibiotikapro- phylaxe nach Milzentfernung keine

AWMF-Leitlinie gibt, sollte sich der behandelnde Kinderarzt an den Aus- führungen im DGPI-Handbuch, 5.

Auflage 2009, Seiten 122–125, ori- entieren, die den Angaben im vorlie- genden Merkblatt entsprechen.

Korrespondenzadresse:

Sächsische Impfkommission, Sekretariat Zschopauer Straße 87 09111 Chemnitz Tel.: 0371 6009 200

Hygiene aktuell

Ärzteblatt Sachsen 10 / 2010 561

43. Tagung der Kam- merversammlung

Sonnabend, 13. November 2010, in Dresden

Die 43. Tagung der Kammerver- sammlung findet am 13. November 2010 im Kammergebäude der Säch- sischen Landesärztekammer statt.

Die Mitglieder der Sächsischen Lan- desärztekammer können an der Arbeitstagung mit Vorlage des Arzt- ausweises als Zuhörer teilnehmen.

Tagesordnung Beginn: 9.00 Uhr Ende: gegen 16.00 Uhr

1. Eröffnung der 43. Tagung der Kammerversammlung und Feststellung der Beschlussfähigkeit

Prof. Dr. Jan Schulze, Präsident 2. Aktuelle Probleme der

Gesundheits­ und Berufs­

politik

Bericht: Prof. Dr. Jan Schulze, Präsident

Ausführlicher Meinungsaus- tausch

3. Gesundheitspolitik von heute für die Gesundheits­

versorgung von morgen Referent: Prof. Dr. Fritz Beske, Direktor Fritz Beske Institut für

Gesundheits-System-Forschung Kiel

Diskussion

4. Satzungsänderungen 4.1. Satzung zur Änderung der

Geschäftsordnung der Kommission „Maßnahmen zur künstlichen Befruch­

tung“ der Sächsischen Landesärztekammer Bericht: Dr. Hans-Jürgen Held, Vorsitzender der Kommission

„Maßnahmen zur künstlichen Befruchtung“

4.2. Satzung zur Änderung der Ordnung zur Zahlung von Aufwandsentschädigungen für ehrenamtliche Tätigkeit sowie von Unterstützungen an die Kreisärztekammern Bericht: Dr. Claus Vogel, Vorstandsmitglied,

Vorsitzender des Ausschusses Finanzen

4.3. Satzung zur Änderung von Satzungen im Bereich der Berufsausbildung zum/zur Medizinischen Fachange­

stellten, zum/zur Arzthelfer(in)

Bericht: Erik Bodendieck, Vizepräsident,

Mitglied des Berufsbildungs- ausschusses

5. Finanzen

Haushaltsplan 2011 Bericht: Dr. Claus Vogel, Vorstandsmitglied,

Vorsitzender des Ausschusses Finanzen

6. Vorbereitung und Durchfüh­

rung der Wahl der Kammer­

versammlung der Säch­

sischen Landesärztekammer für die Wahlperiode

2011/2015

Bericht: Prof. Dr. Jan Schulze, Präsident

7. Personalia Anstellung des Hauptgeschäftsführers Bericht: Prof. Dr. Jan Schulze, Präsident

8. Bekanntgabe von Terminen – 21. Sächsischer Ärztetag/

44. (konstituierende) Tagung der Kammerversammlung – 45. Tagung der Kammerver- sammlung

9. Verschiedenes

Für den Fachvortrag zu TOP 3 wer- den 2 Fortbildungspunkte vergeben.

In dringenden Fällen sind die Man- datsträger und Gäste am 13. Novem- ber 2010 über den Fernsprech an- schluss Telefon (0351) 82 67 120 zu erreichen.

Mitteilungen der Geschäftsstelle

Referenzen

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