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Beschäftigung Frauenerwerbstätigkeit

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discussion papers

FS I 91 - 13

Frauenerwerbstätigkeit im Strukturwandel Mittel- und Osteuropas.

Aktueller Stand und Zukunftsaussichten * Hedwig Rudolph, Friederike Maier,

Sabine Hübner, Andrea Fischer

*

Die Studie wurde für die OECD/ILO Konferenz "Labour Market and Social Policy Implications of Structural Change in Central and Lastern Europe" (11.-13. September 1991 in Paris) angefertigt und von beiden Organisationen finanziell gefördert. Dies ist eine - aktualisierte - Übersetzung der offiziellen englischen Version dieses Textes

Bei der Erarbeitung dieses Berichtes hat uns Silke Meyer unterstützt.

März 1992

ISSN Nr. 1011-9523

Forschungsschwerpunkt Arbeitsmarkt und

Beschäftigung (FS I)

Research Area

(2)

Forschungsschwerpunkt

Arbeitsmarkt und Beschäftigung (FS I) Research Area

Labour Market and Employment

Reichpietschufer 50 1000 Berlin 30

(3)

Abstract

Zusammenfassung

Frauenerwerbstätigkeit im Strukturwandel Mittel- und Osteuropas.

Aktueller Stand una Zukunftsaussichten

Trotz der international außergewöhnlich hohen Erwerbsbeteiligung von Frauen in Mittel- und Osteuropa unterschied sich ihr Status hinsichtlich des Lohnniveaus, der Stellung in betrieblichen Hierarchien, den Auf- stiegschancen und der Qualffkationsstruktur deutlich von dem der Männer.

Eine der Hauptursachen für diese Diskrepanz zwischen dem offiziellen Ziel der beruflichen Gleichstellung und der Wirldichkeit liegt in der ungebrochenen Tradition, den Frauen die Verantwortung für Haus- haftsführung und Kinderbetreuung zu überlassen. Daß Mütter - und nur sie - sozialpohtisch bei der Vereinbarung von Kindererziehung und Be- rufstätigkeit unterstützt wurden, förderte das Vorurteil von Frauen als un- zuverlässigen Arbeitskräften.

Der Prozess der Transformation in Marktwirtschaften wird eine weit- reichende Neuorganisation und Umverteilung von Erwerbsarbeit, Ein- kommen und Leoenschancen bedeuten. Frauen und Männer haben dabei ungleiche Startchancen. Die aktuellen Entwicklungen auf den Arbeits- markten bestätigen zunächst - trotz nationaler Unterschiede hinsichtlich Tempo und Strategien - die Erwartung, daß Frauen ein größeres Risiko der Entlassung und Ausgrenzung tragen. Gleichwohl sind das hohe Aus- bildungsmveau und d1e umfangreiclle berufliche Erfahrung der mittel- und osteuropäischen Frauen eine wertvolle Ressource, die ihnen - gerade auch wegen der zu erwartenden Ausdehnung des Dienstleistungssektors - Chancen in der zukünftigen Arbeitsmar](tentwicklung eröffnen können.

Dies wird aber nicht automatisch eintreten, sondern beoarf der sozial- und arbeitsmarktpolitischen Flankierung. Bei der institutionellen Transfor- mation sollte beachtet werden, daß Regulierungsprozesse und -kriterien nicht geschlechtsneutral wirken.

Women's Employment in Centrat and Eastern Europe. Status

&

Prospects

In comparison to international standards the employment participation rate

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different to the status of men. The still valid tradition of leaving the responsibility of housekeeping and childcare to women was one of the reasons for this discrepancy between the officially proclaimed goal of pro- fessional equality and the existing reality. Prov1dmg assistance for com- bining childcare and employment exclusively to mothers - and not to fathers - reinforced the preJudice of women as a non-reliable labour force.

The transition process into market-economies will lead to extensive reorganization and redistribution of employment, income and life-reaching opp_ortunities. In this process .women and men face unequal

start~ng

pos1t10ns. Recent develo:Rments m the labour markets - although procedmg with different speed and following specific models nationally- confirm the

expe~tati~n

. tliat women

be~r

a greater .

r~sk

. of dismissal and margmahzatwn. However, the h1gh level of quahflcatwns and the extent of professional experience of women in Central and Bastern Euroee are a valuable resource that may help women to get access to new employment opportunities, particularly in the fast-growmg service sector. But such a positive development will not take place automatically; on the contrary, it will require the combined support of social- and employment policies.

When transforming the institutwns

it

is crucial to take into account that

regulatory processes and criteria do not show gender-neutral consequences.

(5)

INHALTSVERZEICHNIS

Seite

Einleitung ... 1

1. Erwerbsbeteiligung der Frauen, Familien- strukturen und Geschlechterbeziehungen ... 5

1.1 Erwerbsquoten ... 5

1.2 Farnilienstrukturen ... 8

1.3 Geschlechterbeziehungen ... 11

2. Struktur und Dynamik der Frauenbeschäftigung ... 13

2.1 Frauenerwerbstätigkeit ... 13

2.2 Einkom1nen ... 16

2.3 Arbeitsbedingungen ... 17

2.4 Berufliche Qualifikation ... 19

2.5 Sozialpolitik ... 22

3. Der Transformationsprozeß und die Perspektiven der Frauenbeschäftigung ... 27

3.1 U mstrukturierung der Beschäftigung ... 27

3.2 Beschäftigungsabbau ... 32

3.3 Arbeitsmarktpolitik und Sozialpolitik ... 37

4. Schlußfolgerungen ... 43

Literatur ... 47

Autorinnen der Länderberichte ... , ... 50 Tabellen

Agenda der OECD/ILO-Konferenz "Labour Market and Social Policy lmplications of Structural Change in

Central and Bastern Europe"

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1. Einleitung

1. Dieser Bericht über den gegenwärtigen Stand und die Perspektiven von Frauen auf den Arbeitsmärkten Mittel- und Osteuropas wurde als Hintergrundpapier für die Konferenz über "Arbeitsmarkt- und sozialpoli- tische Implikationen des Strukturwandels in Mittel- und Osteuropa" er- stellt. Es handelt sich um eine Synthese aus vier Länderstudien von Exper- tinnen aus der CSFR, Ungarn, Polen und der UdSSR sowie von Informa- tionen einer bulgarischen Expertin. Darüberhinaus haben wir uns auf an- dere nationale und internationale Veröffentlichungen bezogen - ein- schließlich der ersten Entwürfe der Länderberichte, die auf dieser Konfe- renz vorgestellt wurden -, um Informationen über die allgemeinen Aspekte des Transformationsprozesses zu gewinnen.

2. OECD und ILO haben diese Konferenz unter der Prämisse organi- siert, daß die "sozialen Dimensionen" eine entscheidende Bedeutung für den Übergang zur Marktwirtschaft und zu einer demokratischen Gesell- schaft haben und daß daher "Arbeitsmarkt- und Sozialpolitik den Kern der Kooperation und der Unterstützungsprogramme bilden sollen".

3. Es liegt auf der Hand, daß sowohl Frauen wie Männer vom ökono- mischen und politischen Wandel berührt sein werden, der als Übergangs- prozeß bezeichnet wird. Dieser Prozeß besteht aus

Dezentralisierung der Entscheidungsstrukturen und eine Umstruktu- rierung des "Gefüges" von politischer und ökonomischer Verantwor- tung;

- Entwicklung einer Privatwirtschaft, teilweise durch Parallelökonomie;

- die Einführung von Geld- und Kapitalmärkten;

- Freigabe der Preise und- allerdings verzögert- auch der Löhne;

- Erhöhung der Arbeitsproduktivität und Reduzierung der Belegschaf- ten;

Reorganisierung des Dienstleistungssektors, Entwicklung von sozialen wie auch von produktionsorientierten Dienstleistungen;

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- Aufbau sozialer Sicherungssysteme.

4. Diese ökonomischen und politischen Elemente des Übergangspro- zesses implizieren eine weitreichende Umverteilung von Arbeit, Einkom- men und individuellen Entwicklungsmöglichkeiten. Auf den Arbeitsmärk- ten wandelt sich die Struktur der Arbeitsnachfrage drastisch. Der Zugang zu bezahlter Arbeit ist nicht länger ein "natürliches" Recht; eine soziale Differenzierung erscheint unvermeidbar. Wenn wir hiermit einen zusam- menfassenden Bericht über die Perspektiven von Frauen vorlegen, impli- ziert das die These, daß dieser Wandel Frauen und Männer unterschied- lich betreffen wird.

5. Nach unserem Verständnis muß, um irgendwelche Voraussagen über die Zukunft der Frauenerwerbstätigkeit treffen zu können, versucht werden, die weniger offensichtlichen und weniger meßbaren Veränderun- gen einzubeziehen, die bei allen Arten von sozialen Konstrukten auf··

treten. Schon der Begriff "Arbeit" änd.ert sich jetzt, wo die Beschäfti- gungsgarantie ebenso wie die Pflicht zur Beteiligung am gesellschaftlichen Produktionsprozeß ersetzt wird durch individualisierte Risiken und Chan- cen. Das impliziert zudem, daß Ausbildung nicht länger als ein von der Gesellschaft garantiertes "Darlehen" angesehen werden kann, sondern den Charakter einer individuellen "Investition in Humankapital" erhält.

Momentan reflektiert das persönliche Recht, entsprechend der eigenen Qualifikation beschäftigt zu werden (das in Bulgarien immer noch gültig ist) bzw. sogar die Pflicht eines Teils der Unternehmen, jeden und jede entsprechend ihren Qualifikationen zu beschäftigen (Sowjetunion), noch den alten Begriff von Ausbildung.

6. Die Arbeitsteilung - bezahlt und unbezahlt, produktiv und repro- duktiv - zwischen Männern und Frauen und innerhalb der Familie steht in den untersuchten Ländern zur Debatte. Die Rolle der Familie als soziale und ökonomische Einheit gewinnt an Gewicht und es kommt zu einer Neu- verhandlung über die Marktfähigkeit von bestimmten Dienstleistungen, die alternativ im Rahmen der Familie erstellt werden könnten anstatt auf

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dem Arbeitsmarkt; dazu gehören die Kinderbetreuung und die Pflege kranker oder älterer Famlienangehöriger.

7. Diese sozialen und ökonomischen Implikationen des Übergangs- prozesses werden zweifellos die Geschlechterbeziehungen beeinflussen.

Das wird unmittelbar einsichtig, wenn wir berücksichtigen, daß Frauen und Männer in den Ländern Mittel- und Osteuropas nicht unter gleichen Bedingungen lebten und arbeiteten und daher aus verschiedenen Positio- nen in das "neue Zeitalter" aufbrechen. Um die Benachteiligung der Frauen identifizieren zu können, werden wir diesen Bericht mit einer Analyse des Beschäftigungsstatus und der Lebensbedingungen von Frauen in der Vergangenheit in den untersuchten Ländern beginnen.

8. Der retrospektive Blick wird zeigen, daß ungeachtet der hohen Er- werbsbeteiligung von Frauen männliche und weibliche Beschäftigte in ver- schiedenen Domänen konzentriert waren, daß ihre Karriereaussichten un- terschiedlich waren, daß es eine eindeutige Einkommensdifferenzierung entsprechend dem Geschlecht gab und daß, im Gegensatz zu männlichen Biographien, das Leben der Frauen von ihrer doppelten Funktion als Er- werbstätige und als Mütter gekennzeichnet war. Das politisch propagierte weibliche Rollenbild enthielt beide Funktionen und wies die Verantwor-

tung für die Kindererziehung ausschließlich der Mutter zu. Der beste Nachweis dafür sind die verlängerten Mutterschaftsurlaube, wie sie in den 80er Jahren eingeführt wurden.

9. Wenn die soziale Differenzierung ein wesentliches Merkmal des Übergangsprozesses ist, dann ist eine sorgfältige Untersuchung erforder- lich, um gefährdete Gruppen zu identifizieren, die marginalisiert werden könnten. Wir nehmen an, daß das weibliche Geschlecht nur ein Risikofak- tor ist; andere Gruppen mit einem hohen Risiko der sozialen und ökono- mischen Desintegration sind z.B. Ältere und Alleinerziehende. In vielen Fällen könnte eine Alekumulierung der Risiken auftreten. Um soziale Desintegration zu vermeiden, sollte die Sozial- und Arbeitsmarktpolitik Zielgruppen von besonderer Bedeutung identifizieren. In diesem Zusam- menhang kann die wissenschaftliche Forschung die Ursachen für weniger

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günstige Ausgangspositionen bestimmen, auf die Faktoren hinweisen, die voraussichtlich die Chancenungleichheit verstärken, und politische Maß~

nahmen vorschlagen, die die Segmentierung reduzieren helfen.

10. Die große Vielfalt beruflicher Qualifikationen und Erfahrungen, die die Frauen in den untersuchten Ländern erworben haben, spricht da··

gegen, die Erwerbsbeteiligung von Frauen zurückgehen zu lassen - auch nicht für eine Übergangszeit, denn Qualifikationen sind vergängliche Gü- ter.

11. Wie immer in der international ve.rgleichenden Forschung mußten wir das Problem der Datenkompatibilität bewältigen: Die Statistiken in verschiedenen nationalen und institutionellen Kontexten verwenden häu- fig verschiedene Definitionen. In unserem Fall begannen die Schwierig~

keiten mit einem Vergleich der Frauenerwerbsquoten (s. die Erläuterun- gen zu Tabelle 3). Darüber hinaus waren in vielen Fällen, in denen eine tiefere Analyse von geschlechtsspezifischen Phänomenen sinnvoll er- schien, die erforderlichen Daten für uns nicht verfügbar.

12. Das schwerwiegendste methodologische Problem dieser Synthese war die Tatsache, daß die nationalen Muster des politisch-ökonomischen Übergangsprozesses differieren. Während Ungarn zum Beispiel schon eine lange Geschichte der Reformdiskussion und des Übergangs zu Marktregulierungen aufweist, hat Rumänien relativ spät und vollkommen unvorbereitet Schritte des Übergangs eingeleitet. Aber nicht nur die Zeit- pläne variieren, sondern auch die Wege, Programme und Prioritäten sind verschieden. So erwies sich das, was ursprünglich als gemeinsamer Rah-

men für eine komparative Analyse der Perspektiven von Frauen auf den Arbeitsmärkten Mittel- und Osteuropas gedacht war, schließlich als Teil der Frage. Dieser Bericht stellt die Frauen in den Mittelpunkt, während die nationalen Spezifika Gegenstand der Länderberichte sein sollen. In unserem Bericht betonen wir daher die Ähnlichkeiten - im Bewußtsein,

d~ß eine tiefere Analyse der Entwicklung jedes Landes im Hinblick auf die Perspektiven der Frauenerwerbstätigkeit ein notwendiger zweiter Schritt sein wird.

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l.

Erwerbsbeteiligung der Frauen, Familienstrukturen und Geschlechterbeziehungen

1.1 Erwerbsquoten

13. Die umfassende Mobilisierung der Frauen für den Arbeitsmarkt war ein zentrales Thema in allen mittel- und osteuropäischen Ländern. Auf Grundlage der entsprechenden gesetzlichen Bestimmungen in den sozia- listischen Verfassungen, nach denen jeder Bürger sowohl das Recht als auch die Pflicht zur Arbeit hat, nahm die Erwerbsbeteiligung der Frauen in den ersten Jahrzehnten nach dem Zweiten Weltkrieg rasch zu. Dies er- folgte nicht immer und überall als Prozeß eines stetigen Wachstums; viel- mehr reflektiert die Frauenbeschäftigung die Höhen und Tiefen der makroökonomischen Wirtschaftsentwicklung. Der Prozeß der Integration der Frauen in den Arbeitsmarkt wurde ideologisch unterstützt durch die Gleichsetzung von Beschäftigung mit Emanzipation, er wurde ökonomisch verstärkt durch die niedrige Produktivität und die arbeitsintensive Wirt-

schaftsweise sowie- auf individueller Ebene- durch niedrige Lohnnivcaus, was dazu führte, daß Familien nicht von einem einzigen Einkommen leben konnten.

14. 1988 Jagen die Anteile von Frauen an der Gesamtbeschäftigung zwi- schen 40 Prozent in Rumänien und 50,6 Prozent in der UdSSR, das bedeu- tet, daß fast die Hälfte aller Beschäftigten Frauen waren (Kroupova

1990:6)1: Im Zeitraum zwischen 1975 und 1988 stieg dieser Anteil am stärksten in Rumänien und Bulgarien, blieb dagegen in Ungarn, der UdSSR, der CSFR und Polen gleich. Die Aktivitätsraten der Frauen (definiert als der Anteil der ökonomisch aktiven Frauen an der gesamten weiblichen Bevölkerung über 14 oder 15 Jahren) lagen Mitte der 80er Jahre zwischen 39 Prozent in Ungarn und 49,6 Prozent in Bulgarien.

Sowohl Männer als auch Frauen wiesen den höchsten Aktivitätsgrad in der Altersgruppe zwischen 30 und 40 Jahren auf. Dabei gibt es bemerkens-

1 Der Frauenanteil unter den Arbeitern und Angestellten (außer Landwirten) ist in den Regionen der UdSSR sehr unterschiedlich; er liegt zwischen 58 Prozent in Lettland und 39 Prozent in Tadjikistan (Zakharova).

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werte Unterschiede zwischen den Ländern: Während 1980 in der UdSSR, Bulgarien und in der CSFR mehr als 90 Prozent aller Frauen in der Al- tersgruppe zwischen 25 und 40 Jahren ökonomisch aktiv waren, lagen die Zahlenfür Ungarn, Polen und Rumänien bei 80 Prozent (s. Tabelle 3).2

15. Erwerbsquoten werden beeinflußt durch die Altersstruktur einer Bevölkerung und durch gesetzliche Regelungen und Politiken hinsichtlich der Dauer der Schulpflicht, des Rentenalters etc. Seit 1970 sehen sich die mittel- und osteuropäischen Staaten - ebenso wie die westeuropäischen - sinkenden Erwerbsquoten von jungen Menschen gegenüber. Dies resul- tiert teilweise aus der Verlängerung der Schulpflicht von neun auf zehn Jahre, wie sie zum Beispiel in der CSFR und Ungarn eingeführt wurde; in der UdSSR liegt die Schulpflicht zur Zeit bei elf Jahren. In Un,garn resul- tiert der hohe Prozentsatz von ökonomisch aktiven Frauen in der unter- sten Altcrsgruppe aus der Tatsache, daß die Berechtigung zu Mutter- schaftsurlaubs-Leistungen eine mindestens einjährige Berufstätigkeit der Frauen voraussetzt.

16. Am anderen Ende des Altersspektrums war eine Zunahme der ,Er- werbsquoten sowohl von Männern als auch von Frauen nach dem (offiziellen) Rentenzugangsalter zu beobachten, die vermutlich auf finan- zielle Anreize für Rentner, im Erwerbsleben zu bleiben, zurückzuführen ist. Ihre Bereitschaft zu arbeiten wurde offenbar beeinflußt von den stei- genden Lebenshaltungskosten, die nicht von einem entsprechenden An- stieg der Renten begleitet waren.

17. Die hohen Frauenerwerbsquoten sind ein relativ neues Phänomen.

Zu Beginn der 50er Ja~1re stellten Frauen nur einen wesentlich niedrige- ren Anteil an der Erwerbsbevölkerung: in Ungarn 30 Prozent, in der CSFR 38 Prozent, in Bulgarien 42 Prozent, in Polen 44 Prozent und in der UdSSR 47 Prozent (Kroupova 1990). In den folgenden Jahrzehnten

2 Wie in Tabelle 3 angemerkt, verwenden die Länder verschiedene Methoden und Defini- tionen bei der Berechnung der Erwerbsbevölkerung. Die unterschiedlichen Angaben zum Status von Frauen sind zumindest teilweise abweichenden Methoden bzw. Definitionen zuzuschreiben.

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machte die Integration von Frauen in die entlohnte Arbeit einen bedeu~

tenden Anteil des Wachstums der gesamten Erwerbsbevölkerung aus.

18. Seit den 80er Jahren variiert in allen untersuchten Ländern der Prozentsatz der ökonomisch aktiven Frauen nicht mehr entsprechend dem Familienstand (verheiratet oder ledig). Neben einer offensichtlich hohen intrinsischen Motivation für die Erwerbsarbeit spiegelt sich darin auch die Abhängigkeit der meisten Familien von zwei Einkommen. Das Modell des männlichen Ernährers, der eine Hausfrau und Kinder unterhält, hat an Boden verloren.

19. Über 90 Prozent aller ökonomisch aktiven Frauen in den mittel- und osteuropäischen Ländern hat ein Kind oder mehr. Vollzeitarbeit und Familienpflichten mußten gleichzeitig erledigt werden; das westliche Mo- dell aufeinanderfolgender Perioden von Geburt, Rückzug vom Arbeits- markt für eine längere Zeit und Rückkehr auf den Arbeitsmarkt war nicht das herrschende Muster. Erst seit kurzem gibt es in allen Ländern Gesetze über den Mutterschaftsurlaub. Viele Frauen in den unteren Altersgruppen (unter 29 Jahren) haben diese Regelungen in Anspruch genommen und sich für kurze Zeit aus dem Erwerbsleben zurückgezogen, wenn ihre Kin- der klein waren (eine detailliertere Darstellung der Regelungen enthält die Synopse vor Tabelle 1 ).

20. Es ist nicht überraschend, daß praktisch alle Mütter (und so gut wie keine Väter) diese Bestimmungen in Anspruch nahmen, so daß ein rele- vanter Prozentsatz von jüngeren Frauen im Mutterschaftsurlaub war; in Ungarn waren dies 1988 rund 9 Prozent der weiblichen Erwerbsbevölke- rung, in Polen lag der (geschätzte) Anteil 1985 bei 10 Prozent. In der CSFR kamen jedes Jahr rund 40 000 Frauen nach dem Mutterschaftsur- laub auf den Arbeitsmarkt zurück. Der hohe Prozentsatz der Inanspruch- nahme von Mutterschafts- oder Kindererziehungszeiten bewirkt ein'en be- stimmten Zu- und Abfluß von jungen Frauen in die und aus der Erwerbs- arbeit. Ein zeitweiser Rückzug aus der Erwerbsarbeit berührte die Be- schäftigungsmöglichkeiten der Frauen jedoch insgesamt nicht, da der Ar- beitsplatz garantiert sein mußte. Er beeinflußte aber den Berufsverlauf

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der Frauen hinsichtlich Einkommenssteigerungen, Zugang zu Weiterbil- dung und Karriereaussichten negativ im Vergleich zu männlichen Berufs- verläufen.

21. Die Wirkung dieser Maßnahmen war für den sozialen Status von Frauen paradox. Einerseits fand die Möglichkeit bei vielen jungen Frauen Anklang, den Arbeitsplatz bei garantiertem Rückkehrrecht auf eine ähn- liche Position und fortlaufendem, wenn auch reduziertem Einkommen zu einem Zeitpunkt zu verlassen, wenn die Anforderungen der Kinderbe- treuung am größten sind. Diese Bestimmungen eröffnet den Frauen einen bestimmten Grad an Wahlmöglichkeit: Sie konnten entscheiden, ob und wann sie Kinder bekommen wollten und wann sie wieder an ihren Arbeits- platz zurückkehren wollten. Auf der anderen Seite verstärkte diese Politik die Vorstellung, daß bezahlte Arbeit für Frauen von zweitrangiger Bedeu- tung sei. Sie schrieben auch die traditionelle Arbeitsteilung im Privatle- ben fest. Frauen wurden gesetzlich als Erwerbstätige und Mütter definiert, aber es gab keine entsprechende Definition von Männern als Erwerbstätige und Väter.

1.2 Familienstrukturen

22. Die Stellung der Frauen auf dem Arbeitsmarkt kann nicht angemcs··

senbeschrieben werden, ohne die Familienstrukturen, die Geburtenraten, die Bevölkerungspolitik und die Geschlechterbeziehungen zu berücksich- tigen. In diesem Kapitel diskutieren wir daher die Familienstrukturen so- wie Rolle und Status von Frauen in den zentralisierten Planwirtschaften.

23. Die demographische Struktur der mittel- und osteuropäischen Län- der unterscheidet sich geringfügig von der in Westeuropa: Trotz der Ten- denz zu sinkenden Geburtenraten ist die Anzahl der Geburten auf 1 000 Einwohnerinnen in den meisten mittel- und osteuropäischen Län- dern immer noch höher als im Westen. Obwohl die Geburtenraten in den trieisten untersuchten Ländern seit Mitte der siebziger, Anfang der achtzi- ger Jahre gefallen sind, variierten sie 1988 zwischen 19,8 Prozent in der

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UdSSR und 11,9 Prozent in Ungarn3 (s. Tabelle 1). Aus den asiatischen Teilen der UdSSR werden noch höhere Geburtenraten berichtet. (Den Angaben der Berichterstatterin zufolge ist die durchschnittliche Gebur- tenrate der gesamten UdSSR in 1989 auf 17,6 Prozent gesunken.)

24. In den letzten zwanzig Jahren konzentrierte sich der Zeitpunkt der Geburt von Kindern in bestimmten Altersgruppen. In den mittel- und ost- europäischen Ländern gab es eine Verschiebung der Fertilität hin zu jün- geren Frauen mit einem deutlichen Anstieg der Geburtenraten bei Frauen unter 25 Jahren. Während in den industrialisierten mittel- und osteu ro- päischen Ländern zwischen 50 und 60 Prozent der Fertilität bei Frauen unter 25 Jahren auftritt, und die Spitze der Geburtenraten bei Frauen zwi- schen 20 und 24 Jahren liegt, sind es in den westlichen Industriestaaten nur rund 40 Prozent in derselben Altersgruppe und Frauen von 25 bis 29 Jahren haben die höchsten Geburtenraten (s. Tabelle 2).

25. Der allgemeine Rückgang der Fertilitätsraten beeinflußt die Fami- liengröße: Während in den mittel- und osteuropäischen Ländern nur eine Minderheit von zwischen sechs und zehn Prozent der Frauen keine Kinder hat4, lag die durchschnittliche Kinderzahl pro ökonomisch aktiver verhei- rateter Frau (im gebärfähigen Alter) zu Beginn der achtziger Jahre zwi- schen 1,6 Prozent in Ungarn, 1,8 Prozent in Bulgarien, 1,8 Prozent in Est- land und 3,9 Prozent in der Usbekischen Sowjetrepublik (Bodrova/ Anker 1985).

26. Mit der Zeit hat die soziale Norm5 der Zwei-Kinder-Familie sich immer mehr durchgesetzt, während Familien mit drei oder mehr Kindern

3 Die Zahl der Lebendgeburten pro 1000 Einwohner ist stark abhängig von der Gesamt- verteilung der Bevölkerung nach Alter und Geschlecht. Die mittel- und osteuropäischen

Länder haben offenbar eine höhere Sterblichkeitsrate bei den mittleren Altersgruppen und einen größeren Frauenanteil in der Bevölkerung, allerdings hauptsächlich unter den höheren Altersgruppcn.

4 Kinderlosigkeit ist in einigen westeuropäischen Ländern weiter verbreitet; in der BRD beispielsweise haben 26 Prozent der Frauen keine Kinder (Statistisches Bundesamt 1990, S.204).

5 Die soziak Norm steht nicht unbedingt in Übereinstimmung mit der Bevölkerungspolitik.

In Bulgarien z.B. ist die politische Zielvorstellung die 3-Kinder-Familie.

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immer ungewöhnlicher wurden. In allen untersuchten Ländern wächst die Mehrheit der Kinder in Familien mit ein oder zwei Kindern auf. In Ungarn gilt dies 1984 für 95 Prozent aller Kinder unter 15 Jahren. In der UdSSR hatten 1989 85 Prozent aller Familien mindestens ein Kind.

27. Während in einer Reihe von westeuropäischen Ländern die Hei- ratsneigung zurückgegangen ist, sind die Eheschließungszahlen in den mittel- und osteuropäischen Ländern nach wie vor relativ hoch. Dennoch steigt die Zahl der Ein-Eltern-Familien, teilweise infolge der steigenden Scheidungsraten. In Ungarn hat der Anteil von Ein-Eltern-Familien Ende der achtziger Jahre 10 Prozent aller Familien erreicht (80 Prozent davon haben einen weiblichen Haushaltsvorstand). In der CSFR wurden 1989 179 000 Familien, davon 98 Prozent mit weiblichem Haushaltsvorstand, als Ein-Eltern-Familien gezählt. Nach Schätzungen waren in der UdSSR 1990 rund 17 Prozent aller Familien Ein-Eltern-Familien. In Bulgarien wird aus jüngster Zeit ebenfalls ein Ansteigen der Zahl alleinerziehender Mütter berichtet.

28. Der Wandel der Familienstrukturen und der Rückgang der Gebur- tenraten einerseits, die ökonomische und politische Instabilität anderer- seits haben die öffentliche Meinung und politische Maßnahmen in Bevöl- kerungsfragen beeinflußt. Seit den sechziger Jahren bis Mitte/Ende der achtziger Jahre haben die meisten der untersuchten Länder mit verschie- denen sozialpolitischen und pronatalistischen Programmen versucht, das Bevölkerungswachstum zu erhöhen. Da sie die Erwerbstätigkeit der Frau als eine notwendige Voraussetzung für die Gleichstellung der Frauen be- trachteten, sollten die Programme den Konflikt für Frauen zwischen ihren Rollen als Mutter und als Berufstätige verringern.

29. Die öffentliche Meinung über berufstätige Mütter scheint sich in den letzten Jahren verändert zu haben. In Ungarn zum Beispiel ist es durchaus üblich, Frauen, die keine Kinder mehr haben wollen, für das

"Aussterben der ungarischen Nation" verantwortlich zu machen (Lado).

Die Gefahr des Bevölkerungsrückgangs wird inzwischen als Argument für den Ausschluß der Frauen vom Arbeitsmarkt benutzt und es wird damit

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argumentiert, ihnen die Möglichkeit zu geben, "Vollzeit-Mütter" zu sein.

1987 versprach Gorbatschow in derUdSSRbesondere Anstrengungen, um sicherzustellen, daß Frauen sowohl ihren Familien- als auch ihren Berufs- pflichten nachkommen können (Gorbatschow 1987). Aus Polen wird über großen Druck - vor allem durch die Römisch-Katholische Kirche - auf Frauen berichtet; sie sollten zu Hause bleiben und sich um ihre Kinder kümmern. Dabei bilden nicht nur die sinkende Geburtenrate, sondern auch die zunehmenden Beschäftigungsprobleme und eine wachsende öf- fentliche Betonung der weiblichen Familienaufgaben den Hintergrund für diese Entwicklung in Polen.6

1.3 Geschlechterbeziehungen

30. In diesem Kapitel behandeln wir die Beziehungen zwischen Män- nern und Frauen im privaten Bereich der Familie. Man sollte dabei jedoch berücksichtigen, daß die Geschlechterbeziehungen neben der Familie auch beeinflußt werden von der Art der Arbeitsbeziehungen, das heißt die Art der Kooperation, den hierarchischen Strukturen in der Erwerbsar- beitssphäre.

3 L Die Einstellung zur Ehe ist in den untersuchten Ländern jeweils verschieden. Während sich in der Sowjetunion die Institution der Ehe ten-

denziell aufzulösen scheint (abnehmendes Alter bei der ersten Ehe- schließung, hohe Scheidungsrate [3,3 Prozent pro 1000 Einwohnerinnen 1988], viele uneheliche Kinder, hohe Bereitschaft zur [Wieder]Verheiratung) (Bütow 1988), ist sie in Polen mit einer niedrigen Scheidungsrate ( 1,3 Prozent pro 1000 Einwohnerinnen 1983) wesentlich stabiler. In sowjetischen Republiken mit islamischem Hintergrund halten sich dagegen die traditionellen Familienstrukturen, die Position der Frauen ist schwach und Gewalt in der Ehe wird als weit verbreitetes Phänomen berichtet. Obwohl es eine beträchtliche Zahl von Scheidungen gibt, stellt sich nicht die Frage nach der Auflösbarkeit der Ehe, da die Wiederverheiratung in solchen Fällen nicht möglich ist (Bystydzienski 6 Die Debatte um die Verschärfung von Abtreibungsgesetzen, die nicht nur in Polen statt-

findet (dort aber besonders heftig), verschärft den Druck auf Frauen.

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1989:677). In Rumänien kann die Ehe nur in "außergewöhnlichen Fällen"

aufgelöst werden, die Scheidungsrate ist relativ niedrig ( 1,6 Prozent pro 1000 Einwohnerlnnen) (Popescu 1991:25). Eine traditionelle Haltung drückt sich auch in der CSFR in einer geringen Zahl von unehelich ge bo~

renenKindernund einer großen Zahl von schwangeren Bräuten aus, wäh~

rend die Scheidungsrate mäßig hoch ist (Kroupova).

32. Es ist fast selbstverständlich, daß der hohe Aktivitätsgrad der Frauen -vor allem von Müttern - zu einem dichten Zeitplan in den Fami- lien führt. Aus keinem der untersuchten Länder wurde berichtet, daß Männereinen gleichen Anteil an der Hausarbeit und der Kindererziehung übernehmen. Verschiedene Zeitbudget-Studien haben vielmehr gezeigt, daß die Haltung der Männer zu Hausarbeit sich nur unbedeutend verän- dert. Die Ungleichheit der Geschlechter im Hinblick auf die verfügbare Zeit für individuelle Bedürfnisse und Freizeit scheint in den östlichen Ländern noch stärker zu sein als im Westen (Ziemska 1988:21).

33. Es ist bemerkenswert, daß nicht nur die Kleinfamilie, sondern auch Großmütter häufig in die Kinderbetreuung einbezogen sind. Dies wurde aus der Sowjetunion, Bulgarien und der CSFR berichtet (Kroupova;

Doubrianov et al. 1987:78). Die Frauen scheinen in den einzelnen Län- dern verschieden auf die ungleiche Verteilung der Hausarbeit zu reagie- ren. Von den russischen Frauen wurde berichtet, daß sie die Scheidung wegen Alkoholismus, physischer Grausamkeit, Untreue und auch wegen der mangelnden Bereitschaft des Ehemanns zur Beteiligung an Hausar- beit und Kinderbetreuung einreichen. In der polnischen Gesellschaft mit ihrer eher traditionellen Einstellung zur Familie waren Konflikte über die Geschlechterrollen und die private Arbeitsteilung von eher unterge- ordneter Bedeutung (Bystydzienski 1989:677).

34. Alle diese Faktoren, die hier unter der Überschrift Geschlechterbe- ziehungen aufgeführt werden, sind eng verbunden mit der Einstellung der Frauen zur Erwerbstätigkeit Für die meisten Frauen in Mittel- und Ost- europa war es selbstverständlich, ökonomisch aktiv zu sein. Studien in der Sowjetunion über die Erwerbsorientierung von Frauen zeigten, daß nur

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wenige ihre Arbeit aufgeben würden, wenn das Einkommen ihres Eheman- nes hoch genug wäre (Kobzeva 1990). Über Polen jedoch wurde berichtet, daß mehr als ein Drittel der Frauen das Hausfrauen-Modell bevorzugen (Holzer /Wasilawska-Trenkner 1985:162). 7

2. Struktur und Dynamik der Frauenbeschäftigung 2.1 Frauenerwerbstätigkeit

35. Der Zugang der Frauen zum Arbeitsmarkt war begleitet von Prozes- sen der Arbeitsmarktsegregation und -Schichtung. Die geschlechtsbezoge- nen Beschäftigungsstrukturen nach Sektoren, Tätigkeiten, Einkommen und Arbeitsbedingungen illustrieren diese These. Das Erziehungssystem und vor allem das Berufsausbildungssystem reproduzierten die ge- schlechtsspezifischen Arbeitsmärkte. Internationale Vergleiche von Be- schäftigungsstrukturen - vor allem solche, die die Ost-West-Perspektive einschließen - müssen jedoch zwei Probleme berücksichtigen. Das eine ist die unterschiedliche statistische Definition von Sektoren, das andere die spezifische Rangfolge von Sektoren und Berufen in den jeweiligen natio- nalen Hierarchien des Sozialprestiges. Was das letztere anbetrifft, so waren in den sozialistischen Ländern qualifizierte Tätigkeiten in der Schwerindustrie die am höchsten bewerteten - und am besten bezahlten - Arbeitsplätze, während Angestellen-, Verwaltungs- und Dienstleistungs- arbeitsplätze am untersten Ende des Spektrums standen.

36. Was die Bedeutung der verschiedenen ökonomischen Sektoren für die Frauenbeschäftigung anbelangt, ist das Bild in den untersuchten mittel- und osteuropäischen Staaten alles andere als eindeutig. Dies läßt sich exemplarisch an der Entwicklung der Landwirtschaft zeigen.

7 Empirische Untersuchungen über die Motivation von Frauen zu außerhäuslicher Er- werbsarbeit sind unterschiedlich im Hinblick auf die Stichprobe sowie den Zeitpunkt und die Umstände der Befragung. Die Ergebnisse sind mithin kaum vergleichbar. Eine Analyse der sich verändernden Erwerbsbeteiligung polnischer Frauen bestimmter Altersgruppen zeigte auf, daß die Berufsunterbrechung im Zusammenhang mit Kindererziehung nur befristet ist. Selbst Frauen mit Sympathie für das Hausfrauen- Modelllehen es nicht unbedingt (Kotowska 1991:3).

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Während der Prozentsatz der gesamten Erwerbsbevölkerung, die diesem Sektor zugerechnet werden kann, zwischen 1970 und 1985 deutlich abgenommen hat, war diese Entwicklung nicht begleitet von einer entsprechenden Abnahme der Frauenbeschäftigung in der Landwirtschaft.

Entsprechend reichen die Anteile von knapp 12 Prozent in der CSFR bis zu 43 Prozent in Rumänien 1985 (s. Tabelle 4 ).

37. Unter den übrigen Wirtschaftssektoren (s. Tabelle 5) ist die Frau- enbeschäftigung im Dienstleistungssektor (definiert als die Wirtschafts- gruppen 6 bis 9) absolut und relativ gestiegen. In der CSFR und in Ungarn ist rund die Hälfte aller ökonomisch aktiven Frauen in diesem Sektor be- schäftigt. Dies ist ein globaler Trend, der sich auch in den mittel- und ost- europäischen Ländern zeigt, obwohl die Märkte für Dienstleistungen ge- ringer entwickelt sind als in der kapitalistischen Welt.

38. Knapp die Hälfte bis ein Drittel der weiblichen Beschäftigten ist in der Industrie beschäftigt. Der Frauenanteil an allen Beschäftigten in der Industrie (Wirtschaftsgruppen 2 bis 4) liegt zwischen 40 und 50 Prozent mit deutlichen Abweichungen in bestimmten Untersektoren. Die Unter- scheidung zwischen der sogenannten Leicht- und der Schwerindustrie ist für die Frauenbeschäftigung sehr bedeutsam. Die Leichtindustrie ist fast ausschließlich eine Domäne der Frauen, wohingegen Frauen in der Schwerindustrie eindeutig unterrepräsentiert sind (Siemienska). Be- mühungen, Frauen verstärkt in die "nicht-traditionellen!! Sektoren einzu- beziehen, wurden vor allem durch einen Mangel an Arbeitskräften indu- ziert. Frauen werden vor allem als an- und ungelernte Arbeitskräfte in der Industrie beschäftigt.

39. Differenziert man nach der Art der Tätigkeit, so kann der in absolu- ten Zahlen wachsende Zugang von Frauen zum Arbeitsmarkt durch zwei parallele Entwicklungen charakterisiert werden: Einerseits wurden sie in eine größere Bandbreite von Beschäftigungen integriert, andererseits ist der Grad der Feminisierung in ihren "traditionellen" Arbeitsbereichen ge- stiegen. Die ungünstigste Konsequenz dieser Feminisierung ist der Mechanismus der sozialen Entwertung dieser Arbeitsplätze, was negative

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Auswirkungen nicht nur auf die Lohnhöhe, sondern auch auf das Niveau der angebotenen Qualifizierungsmöglichkeiten hat.

40. Im Dienstleistungssektor ist der Prozess der Feminisierung am wei- testen fortgeschritten. Alle Beschäftigtengruppen im Bereich der Dienst- leistungen (Büroangestellte, Verkäuferinnen und sonstige Dienstleistun- gen) weisen Anteile von Frauen von mindestens 60 Prozent auf, in einigen Bereichen - vor allem bei Büroangestellten - liegt der Anteil bei über 80 Prozent (s.Tabelle 6 ). Die Berufe Sekretärin und Buchhalterin, der Finanz-, Versicherungs- und soziale Sektor waren fast ausschließlich weibliche Territorien. Frauen stellten ebenfalls die Mehrheit der Beschäf- tigten in der öffentlichen Verwaltung. Auch eine Reihe von Tätigkeiten, die einen universitären Abschluß voraussetzen, sind durch einen hohen Grad der Fcminbierung gekennzeichnet, so unter anderem Lehrerinnen, Ökonominnen und Ärztinnen. Unter Verweis auf die "Gefahr der Über- Feminisierung" wurden in Polen sogar höhere Zugangsschranken für Frauen in der Medizin eingeführt (Plakwicz 1991 ).

41. Die vertikale Arbeitsrnarktsegmentation ist alles andere als ge- schlechtsneutral. Es gibt umfangreiche empirische Belege dafür, daß in allen mittel-· und osteuropäischen Ländern der Platz der Frauen in der Regel am untersten Ende der Hierarchie-Pyramide war. Es gab einige Frauen in Positionen auf mittlerer Ebene, auf höchster Ebene dagegen nur wenige Ausnahmefrauen. Dieses Muster tritt zeigt sich sowohl in öko- nomischen als auch in politischen Hierarchien (Zakharova). Der Anteil von Frauen in Leitungspositionen lag in allen untersuchten Ländern deut- lich niedriger als es ihrem Ausbildungsstand und der Dauer ihrer prak- tischen Erfahrungen entsprochen hätte (Kroupova 1990: 19).

42. Ganz offensichtlich sind die Frauen eingesetzt worden, um das Überleben der ökonomischen Strukturen zu ermöglichen, ohne die (kostspieligere) Reallokation der männlichen Arbeitskraft zu erfordern.

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2.2 Einkommen

43. In den untersuchten Ländern sollte die zentrale Lohnpolitik stimu- lieren und regulieren, das heißt sowohl die Arbeitsproduktivität erhöhen als auch Arbeitsangebot und -nachfrage entsprechend den politischen Planzielen ins Gleichgewicht bringen. Seit dem Beginn der fünfziger Jahre lag die Schwerindustrie immer an der Spitze der Lohnskala und die Leichtindustrie sowie die Dienstleistungen am unteren Ende. Das erste ist eine männliche Domäne, das zweite eine Domäne der Frauen.

44. Geschlechtsspezifische Lohndifferentiale werden aus allen unter·- suchten Ländern berichtet, ungeachtet der gesetzlichen Vorgabe "gleicher Lohn für gleiche Arbeit". In Abhängigkeit vom Land, vom Sektor und von der Altersgruppe reichen die Lohnunterschiede von 25 bis zu 30 Prozent;

in jüngster Zeit haben sie geringfügig abgenommen (Kroupova 1990:23) (s.Tabelle 7). Es gibt bemerkenswert umfangreiches empirisches Material über die Entwicklung der Einkommensstrukturen in Polen. Im Hinblick auf die Ursachenfaktoren für das geschlechtsspezifische durchschnittliche Lohndifferential von rund 25 Prozent bestätigen diese Analysen, daß- mit Ausnahme von wenigen Spezialistenberufen - "das Geschlecht die Ein- kommen stärker beeinflußt als Ausbildung, Stellung, Alter und Dauer der Beschäftigung" (Siemienska).

45. Es ist offensichtlich, daß in von Frauen dominierten Sektoren niedrigere Löhne gezahlt werden als in von Männern dominierten, wobei Bergbau und Bauindustrie immer an der Spitze der Einkom-·

mensverteilung und die Bekleidungsindustrie am Ende liegen. Inter-indu- strielle Einkommensdifferentiale zwischen feminisierten und nicht-femi- nisierten Branchen sind in den letzten 25 Jahren in Polen, anders als in Ungarn und der CSFR, krasser geworden und sie sind wesentlich höher als in anderen Ländern (Siemienska).

46. Die Einkommensdiskriminierung der ökonomisch aktiven Frauen verlängert sich in bestimmtem Umfang bis ins Rentenalter, da die Alters··

rentcn auch in mittel- und osteuropäischen Ländern vom individu.ellen

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Lohnniveau und der Dauer der Erwerbstätigkeit abhängen. Grundsätzlich waren die Altersrenten mit rund 50 Prozent des vorher erzielten Einkom- mens relativ niedrig (Kroupova 1990:8). Daß Frauen erheblich niedrigere Renten erhalten als Männer, muß auch im Zusammenhang mit einem niedrigen Rentenzugangsalter gesehen werden (55 Jahre für Frauen und 60 Jahre für Männer in Bulgarien, der CSFR, Rumänien und der UdSSR;

60 Jahre für Frauen und 65 Jahre für Männer in Polen; die Zahl der von einer Frau geborenen und großgezogenen Kinder kann das Rentenzu- gangsalter ohne Leistungseinbußen senken). Die niedrigen Renten kön- nen und müssen sogar sehr häufig durch eine Erwerbstätigkeit im Renten- alter aufgestockt werden (vgl. Tabelle 3 ).

2.3 Arbeitsbedingungen

47. Für Frauen ist Zeit die knappste Ressource, denn sie- und nur sie- müssen Vollzeit-Erwerbstätigkeit mit den Familienpflichten vereinbaren.

So war die mit mehr als 40 Wochenstunden in Mittel- und Osteuropa we- sentlich längere Arbeitswoche als in Westeuropa für sie eine besondere Last.

48. In allen untersuchten Ländern war Teilzeitarbeit in die arbeitsge- setzlichen Regelungen und die der Sozialen Sicherheit einbezogen (ILO 1989). Allerdings wird berichtet, daß die gesetzlichen Vorgaben, die Teil- zeit und flexible Arbeitszeiten zuließen, von geringer praktischer Bedeu- tung waren, da die Unternehmen die Umsetzung verweigerten. Die Zahl der verfügbaren Teilzeit-Arbeitsplätze war weit niedriger als die Nach- frage der Frauen danach (vgl. Kroupova 1990: 10). 1987 lag der Prozent- satz der teilzeitbeschäftigt Erwerbstätigen an der Gesamtzahl der Be- schäftigten beispielsweise bei 6 Prozent in Polen, 3 Prozent in Ungarn und 11,6 Prozent in der CSFR; der Prozentsatz erreichte in der UdSSR 1988 nicht einmal 1 Prozent.

49. Schichtarbeit ist eine weitere problematische Arbeitszeit für Frauen. In Mittel- und Osteuropa war Schichtarbeit wesentlich häufiger in den traditionell weiblichen Branchen verbreitet als in den männlich domi-

(24)

nierten. Neben den Frauen, die Schichtarbeit in Ermangelung alternativer Arbeitsplätze akzeptieren mußten, hat eine beträchtliche Zahl von Frauen diese Arbeitszeit wegen des höheren Lohnes, zusätzlichem bezahltem Urlaub und eines früheren Rentenalters gewählt. In Ungarn arbeiteten 1983 46,2 Prozent der Frauen in zwei oder drei Schichten (Pulay 1989:101). Nachtschicht~Arbeit ist weit verbreitet unter bulgarischen Frauen (Staikowa-Alexandrova 1991:9), in der UdSSR liegt ihr Anteil bei 38 Prozent. In Polen wurden politische Initiativen für ein Verbot der Nachtarbeit von Frauen durch den Widerstand von Frauen selber gestoppt (Plakwicz 1991). Überstundenarbeit leisteten fast die Hälfte aller 1986 in der Industrie erwerbstätigen Frauen in der CSFR (Kroupova 1990:16).

50. In allen untersuchten Ländern gab es gesetzliche Regelungen oder Verbote für die Beschäftigung von Frauen in bestimmten Tätigkeitsbe- reichen. 8 Aber immer noch sind viele Frauenarbeitsplätze - vor allem in der Industrie - durch körperlich schwere Handarbeit bzw. durch wenig qualifizierte Arbeit gekennzeichnet. Auch in der sogenannten Leichtin- dustrie waren schwere und gefährliche Arbeitsbedingungen eher die Regel, zumal sie nachrangig mit technischen Hilfsmitteln versorgt wurde.

51. Frauen waren an ihren Arbeitsplätzen sehr oft gesundheitlichen Ri- siken ausgesetzt. Die Daten aus verschiedenen Ländern sind besorgniser- regend: In Ungarn waren 1984 56 Prozent der weiblichen Arbeiterinnen an Arbeitsplätzen mit Gesundheitsgefährdungen eingesetzt (Lado ).

8 Der Frauenarbeitsschutz bezog sich auf folgende Momente:

- Gefährliche, harte oder gesundheitsschädliche Arbeit (über die es Listen gab) waren in allen Ländern nicht erlaubt oder an besondere Bedingungen geknüpft.

- Arbeit unter Tage war ausdrücklich verboten in der CSFR, Ungarn, Polen und UdSSR.

- Gewichtsbegrenzungen für den Transport per Hand existierten in Ungarn, Polen und der UdSSR.

- Die Arbeit mit gefährlichen Substanzen oder Materialien (besonders Gift, Blei, Ben- zin und Strahlen) war in allen Ländern verboten oder eingeschränkt, aber mit unter- schiedlichen Akzenten.

Einige Einschränkungen oder Verbote galten nur für Schwangere oder stillende Mütter.

Das traf insbesondere im Falle der UdSSR zu, aber überhaupt nicht für Ungarn.

In Bulgarien hatten Frauen Vorrang bei Arbeitsplätzen, die als besonders geeignet für sie erachtet wurden. Diese Beschäftigungen waren in einer Liste zusammengestellt, die von einem paritätischen Gremium bestätigt werden mußte (ILO 1987:87-125).

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Besonders verheiratete Frauen ~ so die Berichte - akzeptieren diese Ar~

beitsplätze, da sie dort besser bezahlt werden (Pulay 1989: 102). Für die Sowjetunion wird berichtet, daß 44 Prozent der Frauen in der Industrie - speziell bei körperlicher Arbeit - unter gesundheitsgefährdenden Bedin- gungen arbeiten (Zakharova). In Bulgarien sollen es vor allem Frauen mit familiären Problemen und Alleinerziehende sein, die diese Art von Ar- beitsplätzen wählen (Staikova-Alexandrova 1991 :9).

52. Auch in der Landwirtschaft haben Frauen nicht grundsätzlich bes- sere Arbeitsbedingungen. 1989 waren in der UdSSR doppelt so viele Frauen wie Männer in landwirtschaftlichen Kollektiven mit wenig qualifi~

zierter, schwerer körperlicher Arbeit beschäftigt (Zakharova). In Polen wird ein hoher Prozentsatz der Bauernhöfe in Privateigentum von Frauen bewirtschaftet; es sind entweder Witwen oder Frauen, deren Ehemänner eine Arbeit in der städtischen Industrie angenommen haben. Die Arbeit auf diesen Bauernhöfen ist sowohl körperlich sehr belastend als auch inef- fizient, da sie kaum mit modernen Maschinen ausgestattet sind (Siemienska).

53. Offizielle Berichte aus Mittel~ und Osteuropa über die Arbeitsbe- dingungen - auch ihre negativen Aspekte -sind bemerkenswert detailliert.

Sind sie jedoch verzerrt und insofern häufig irreführend: Die für Frauen- arbeit typischen Aspekte - wie Monotonie, Streß, Arbeiten im Stehen ~

werden meistens nicht beachtet. "Daher werden die Arbeitsbedingungen von Frauen mit männlichen Kriterien beschrieben, so daß das Ergebnis

der Realität nicht gerecht wird." (Lado ).

2.4 Berufliche Qualifikation

54. Frauen haben die expandierende Bildungspolitik der sozialistischen Länder in den letzten Jahrzehnten genutzt (Kolankiewics/Lewis 1988).

Aus allen untersuchten Ländern wird berichtet, daß junge Frauen höhere Schulabschlüsse als ihre männlichen Altersgenossen erreichen (s.

Tabelle 8 für die UdSSR).

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55. Demgegenüber gibt es viele empirische Belege für ein Mißverhält- nis zwischen den Qualifikationen von Frauen einerseits und ihren Kar- rieremöglichkeiten andererseits (Lapidus 1988:97). Das Problem liegt in der Art der Qualifikation. "Der Arbeitsmarkt erkannte nur berufliche Fä- higkeiten und nicht das Niveau des Schulabschlusses an" (Lado ). In der CSFR, wo es zu wenig Beschäftigungsmöglichkeiten für die Abgänger der höheren Schule (Gymnasium) gibt, hat sich dieser Zweig des Schulsystems für viele junge Menschen- vor allem Frauen- als "Umweg" auf dem Weg in den Arbeitsmarkt erwiesen (Hörner/Kuebart/Himmel 1989). Viele Mäd- chen setzten ihre Ausbildung in allgemeinen höheren Schulen fort, teils aus eigener Wahl, teils durch die Lenkung der Planungsbehörden. Das fachliche Spektrum dieser Schulen reproduziert im wesentlichen die tradi- tionellen nach Geschlechtern getrennten Arbeitsmärkte. Entsprechend sind Mädchen in Ausbildungsprogrammen für qualifizierte technische Be- rufe deutlich unterrepräsentiert.

56. Die Berufsbildungssysteme in den untersuchten Ländern haben ver- schiedene Merkmale gemeinsam: Die Berufsausbildung findet vor allem in Schulen statt. Es besteht eine gewisse Durchlässigkeit zur höheren Bil- dung über Schulzweige, die Berufsausbildung mit allgemeiner höherer Bildung kombinieren. Die Sowjetunion hat dabei die niedrigste Ausbil- dungsrate aller mittel- und osteuropäischen Länder (mit Ausnahme von Rumänien), das heißt den niedrigsten Anteil von Schülern in der Be- rufsausbildung, gemessen an der Gesamtzahl der Beschäftigten (Bütow 1988:97f. ).

57. Die Systeme der Berufsausbildung waren nicht für alle Branchen gleichermaßen defizitär. Da die Qualifizierung für die Schwerindustrie Vorrang hatte, waren die Kap~zitäten der Schulen insbesondere für die Berufe der Leicht- und Nahrungsmittelindustrie, des Handels und der öf- fentlichen Versorgung begrenzt. Daraus resultieren Engpässe für die Qualifizierungsmöglichkeiten von Frauen, zumindest in der UdSSR. Dort stellten Frauen 1988 nur rund 30 Prozent aller Schüler an den berufsaus- bildenden Schulen für Arbeiter (Rimachevskaya/Zakharova 1989:9). In Ungarn, wo ein höherer Prozentsatz von jungen Leuten eine Berufsausbil-

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dung absolviert (da sie einen Zweig der Pflichtschulbildung darstellt), wurde die Ausbildung für "weibliche" Berufe wie Krankenschwestern, Schreibkräfte, Sekretärinnen an die am wenigsten geschätzten und ange- sehenen Berufsschulen vergeben; sie boten in der Regel nur eine zweijäh- rige Ausbildung an (Koncz 1989).

58. Einmütig weisen die Expertinnen aus den mittel~ und osteuro- päischen Ländern auf die ungenügend entwickelten Methoden und Institu- tionen für Berufsorientierung und -beratung hin (z.B. Kaszor 1990;

Schapkin 1990). Mängel der Ausbildungsberatung (aber auch schlechte Beschäftigungsaussichten) spiegeln sich in hohen Abbrecher-Quoten in den Berufsschulen, wie sie aus Ungarn und Polen berichtet werden (Hethy /Hethy 1990; Kaszor 1990). Die Abbrecherquote scheint mit dem Grad der Feminisi~rung der Berufe zu korrelieren. Auch wenn die Schülerinnen die Berufsausbildung erfolgreich abgeschlossen hatten, suchten sie häufig nach Arbeitsplätzen, die nicht ihrer Ausbildung ent- sprachen. Der Teufelskreis von schlechteren Aufstiegschancen und nied- rigerer Karrieremotivation führte zu einem hohen Anteil von Frauen un- ter den Berufswechslern.

59. Frauen waren mit eingeschränkten Möglichkeiten der Weiterbil- dung, des Aufstiegs und der beruflichen Mobilität konfrontiert (Lado;

Zakharova). Die Verantwortung für die Kindererziehung galt als das Haupthindernis für die Teilnahme von Frauen an Weiterbildung und damit wiederum für den beruflichen Aufstieg. Frauen machten immer wieder die Erfahrung, daß sie als unzuverlässige Arbeitskräfte angesehen wurden und sich daher ihre Bildungsabschlüsse für sie weniger auszahlten.

Wenn sie die Familienphase "überstanden" hatten, wurden sie als zu alt für den Aufstieg angesehen, da ihr Pensionsalter ja auch früher lag.

60. Es gibt eine Reihe von Gründen, warum Frauen ihren Arbeitsplatz wechseln wollen oder müssen: Verheiratete Frauen, die ihren "versetzten"

Männern folgen, müssen oft jede Arbeit annehmen, die sie finden. Hinzu kommt, daß Frauen auf der Suche nach einer Vereinbarung der konkur- rierenden Anforderungen von Familie und Beruf (vor allem wenn die Kin-

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der klein sind) Arbeitsplätze im Dienstleistungssektor nachfragen. In die~

sem Bereich sind die Arbeitszeiten flexibler und von den mehrheitlich weiblichen Kollegen kann mehr Verständnis für die Probleme einer be- rufstätigen Mutter erwartet werden. Umgekehrt wird die Arbeit in den

"männlichen" Sektoren mit abnehmenden Familienpflichten attraktiver, da dort die Löhne höher sind. Betrachtet man diese verschiedenen An··

lässe für Berufswechsel, so ist es kaum überraschend, daß die Qualifika- tionen von Frauen nicht immer voll zur Anwendung kommen. Aus der CSFR wird berichtet, daß nur bei zwei Dritteln aller berufstätigen Frauen die Tätigkeit der Ausbildung entspricht (Kroupova 1990:18 ).

2.5 Sozialpolitik

61. In den untersuchten Ländern hatte die Sozialpolitik zwei Kompo- nenten: Einerseits gab es monetäre Leistungen, die direkt an die (nicht- arbeitende) Bevölkerung gezahlt wurden - Renten, Stipendien, bezahlter Urlaub, Familienleistungen. Auf der anderen Seite gab es öffentliche (Sach- )Leistungen wie Gesundheitsversorgung, Erziehung, Wohnungen, Kinderbetreuungseinrichtungen, Altenheime und kulturelle Aktivitäten.

Es existierte keine Arbeitslosenversicherung, da dem Recht auf Arbeit die Verpflichtung zur Arbeit korrespondierte und die Erwerbstätigkeit daher als wesentliche Einkommensquelle galt.

62. In allen untersuchten Ländern gab es einen Mindestlohn, aber wir haben kaum Material über seine absolute oder relative Höhe. Aus den wenigen uns zur Verfügung stehenden Informationen kann geschlossen werden, daß der Mindestlohn eine wichtige soziale und politische Signal- funktion sowohl für die Einkommensstruktur als auch für die Soziallei- stungen hatte. Die Mindestrenten wurden, zum Beispiel in Polen, als Prozentsatz des Mindestlohnes festgesetzt und auch Mutterschutz- bzw.

Elternurlaubs-Leistungen orientierten sich am Mindestlohn.

63. Alle Bürgerinnen und Bürger der mittel- und osteuropäischen Län- der waren in die meisten Zweige des Netzes der Sozialen Sicherheit ein- bezogen, die traditionell von öffentlichen Stellen und von den Gewerk-

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schaften verwaltet wurden. Einige Länder wichen von diesem Modell ab, so zum Beispiel Polen, wo es eine Sozialversicherungsanstalt gibt, sowie in Bulgarien und Ungarn, wo die Verwaltung der Sozialversicherung 1984 von den Gewerkschaften zum Staat verlagert wurde.

64. Besonders bemerkenswert in der Entwicklung der Sozialen Sicher- heit in den mittel- und osteuropäischen Ländern während der letzten zehn Jahre war die Schwerpunktsetzung auf Familienleistungen. Zusätzliche Geldleistungen wurden eingeführt und bestehende Leistungen wurden seit Beginn der 80er Jahre verbessert. Zwei Regelungen wurden ausdrücklich mit dem Ziel eingeführt, Frauen bei der Vereinbarung von Beruf und Familie zu unterstützen: der bezahlte Kindererziehungsurlaub (ausgedehnter Mutter- bzw. Elternurlaub) und die U Titerstützungszahlung für berufstätige Eltern, die zuhause ein krankes Kind versorgen müssen.

65. Der erweiterte Mutterschaftsurlaub wurde ebenso wie der Urlaub zur Pflege eines kranken Kindes der berufstätigen Mutter gewährt. 9 Am deutlichsten ist der politische Prozeß, der zu den skizzierten Mutter- schaftsurlaubs-Regelungen führte, für Ungarn beschrieben (Szalai

1991:23ff). Der steigenden Nachfrage nach öffentlicher Kinderbetreuung in denfünfzigerund sechziger Jahren wurde nicht mit entsprechenden In- vestitionen für Einrichtungen und Personal Rechnung getragen. Die Zahl der Kinder auf Wartelisten stieg und die Qualität der Kinderbetreuung verschlechterte sich. Auf das wachsende Unbehagen der Eltern, ihre Kin- der, zumal wenn sie noch sehr klein waren, in öffentlichen Krippen versor- gen zu lassen, reagierte der Staat nicht mit höheren Investitionen in die öffentliche Kinderbetreuung, sondern mit der Erlaubnis für Mütter, in den ersten drei Jahren nach der Geburt zu Hause bleiben zu können.

66. Über den bezahlten Mutterschaftsurlaub hinaus, der von 18 oder 20 Wochen in der UdSSR bis zu 28 Wochen in der CSFR reicht, können Müt- ter (und seit neuestem auch Väter und Großeltern) in der UdSSR, Ungarn und der CSFR bis zu drei Jahre Kindererziehungsurlaub nehmen. Mutter-

9 Das gesetzlich verbriefte Recht, daß auch Väter Sonderurlaub zur Pflege kranker Kinder nehmen können, wurde praktisch kaum in Anspruch genommen.

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schaftsgeld wurde in fast allen Ländern eingeführt (s. Synopse vor Ta- belle 1). Wichtig ist dabei, daß die Zeit des Mutterschaftsurlaubs ebenso für die Ansprüche auf Sozialleistungen, wie z.B. die Rente, angerechnet wird wie als zusätzliche Senioritätsjahre. Schwangere Frauen und Frauen im Mutterschaftsurlaub haben ein Recht, auf einen Arbeitsplatz ent- sprechend ihrem Arbeitsvertrag zurückzukehren und sind gegen Entlas- sung geschützt. Diese Regelungen für Erziehungszeiten waren nicht nur gedacht als Erleichterung für Frauen bei der Vereinbarung von Berufs- und Familienpflichten, sondern zielten ebenso auf eine Reduzierung der Nachfrage nach Einrichtungen der öffentlichen Kinderbetreuung für Kin- der bis zu drei Jahren.

67. Für die Mütter, die an ihren Arbeitsplatz zurückkehrten, wurden verschiedene Regelungen eingeführt, die den Zeitdruck verringern soll-·

ten:

zusätzlicher Urlaub in Ungarn, Polen und der UdSSR (s. Kroupova 1990);

- ein gesetzlicher Anspruch auf Teilzeitarbeit oder flexiblere Arbeitszei··

ten, wenn Mütter das beantragen;

- Sonderurlaub, wenn ein krankes Kind zu pflegen ist (oder ein anderes Familienmitglied). Solche Regelungen wurden, mehr oder weniger großzügig, in allen untersuchten Ländern eingeführt (s, Synopse vor Ta- belle 1). Unserer Meinung nach sind sie besonders wichtig, weil sie bei der Meisterungauch unvorhersehbarer Situationen helfen.

68. In den untersuchten Ländern stellten die familienbezogenen So- zialleistungen einen bedeutenden Teil des F~milieneinkommens dar. Wie in Tabelle 9 dargestellt, gab es zwischen den Ländern Unterschiede im Grad der Umverteilung des Sozialprodukts zugunsten der Eltern. Die Regelungen zur Zahlung von Familienleistungen wurden progressiv oder regressiv entsprechend der jeweils als "ideal" geltenden Familiengröße ge··

staltet. In Ungarn, das über die Jahre die großzügigsten Familienleistun- gen gewährte, deckten die Familiengelder Mitte der achtziger Jahre "rund 25 Prozent der durchschnittlich für die Familie ausgegebenen Teile des

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Familieneinkommens, bei Familien mit drei und mehr Kindern deckten die Leistungen rund 30 Prozent" (Barta et al. 1985: 43 ). Der Betrag pro Kind stieg progressiv mit der Zahl der Kinder pro Familie. In Bulgarien und der CSFR galt das bis zum dritten Kind, für das vierte und weitere Kinder wurde nur der Grundbetrag gezahlt. Das Kindergeld für zwei Kin- der erreichte 40 Prozent des Mindestlohns. In der CSFR bekam eine Familie mit zwei Kindern 1990 Kindergeld in Höhe von einem Drittel des Mindestlohns. Die Leistungen stiegen progressiv bis zum dritten Kind.

69. Die Bereitstellung öffentlicher Dienstleistungen war Teil der So- zialpolitik der untersuchten Länder. Der Staat (respektive die örtlichen Behörden) sorgte für Ausbildung, Gesundheitsversorgung, Wohnung, Kinderbetreuung, Altenheime und kulturelle Aktivitäten. Allerdings ist der Anteil der Renten, Zuschüsse und Stipendien am Sozialbudget zwi- schen 1975 und 1984 gestiegen, während der Anteil der öffentlichen Dienstleistungen gesunken ist. Im öffentlichen Dienst ist zwischen 1980 und 1986 die Beschäftigung in der Verwaltung zurückgegangen; demge- genüber hat die Beschäftigung in sozialen und kulturellen Diensten in der nicht-produktiven Sphäre zugenommen (mit Ausnahme von Polen und der UdSSR).

70. Für Frauen, bzw. allgemeiner für Familien, blieb die Gewährlei- stung von Einrichtungen zur Kinderbetreuung der springende Punkt. Das öffentliche Angebot in diesem Bereich ist in den untersuchten Ländern jeweils sehr unterschiedlich. Angaben zur öffentlichen Kinderbetreuung sind nur dann ein verläßlicher Indikator für die Versorgung, wenn sie mit der Nachfrage kombiniert werden. Die Nachfrage nach Krippenplätzen ist in den achtziger Jahren deutlich zurückgegangen als Folge der Einführung des bezahlten Mutterschaftsurlaubs. Nach unseren Informationen scheint das Angebot an Krippenplätzen für Kinder bis drei Jahre der augenblick- lichen Nachfrage zu entsprechen bzw. sie sogar zu übertreffen. Aus Rumänien wird ein Überschußangebot von mindestens 50 Prozent berich- tet (Popescu 1991 ). Bei Kindergärten ist die Situation jedoch ganz anders:

In Ungarn und Polen sind die bestehenden Einrichtungen eindeutig über- füllt. Aus der CSFR wird berichtet, daß die Nachfrage befriedigt werden

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kann. Aus der Sowjetunion ist lediglich bekannt, daß nur für 66 Prozent der Kinder im entsprechenden Alter Plätze zur Verfügung stehen- was der Nachfrage wahrscheinlich nicht gerecht wird -, während aus Bulgarien ein Angebot für 76 Prozent der Kinder berichtet wird. Es sind nur sehr wenige Informationen über die Nachfrage und das Angebot an Hortplätze für Kinder im Grundschulalter verfügbar. In Ungarn gibt es für 40 Prozent der Kinder die Möglichkeit der Betreuung in Schulhorten. In der Sowjetunion sind nur 23 Prozent der Grundschulen Ganztagsschulen, so daß es eine große Nachfrage nach Schulhorten geben dürfte. Die von den Eltern auf- zubringenden Gebühren für die Kinderbetreuung sind niedrig: In der Sowjetunion betragen sie bis zu 20 Prozent der Kosten, in Ungarn liegen sie zwischen 20 und 40 Prozent.

71. Zusätzliche Leistungen, die erwerbstätige Mütter entlasten sollten, bestanden in Schulmahlzeiten, Sommer- und Winterlagern für Kinder so- wie Kantinenmahlzeiten in den Betrieben. In der CSFR nahmen knapp 55 Prozent der Arbeiterinnen und Arbeiter diese Mahlzeiten in Anspruch, in Polen rund 33 Prozent, in Ungarn 40 bis 50 Prozent und in Bulgarien und der UdSSR knapp 60 Prozent (Kroupova 1990:16). Vollkommen ver··

nachlässigt wurden in jeder Hinsicht ~ Anzahl, Qualität, Lage, Öffnungs- zeiten und vor allem vertretbare Preise - Dienstleistungen zur Unterstüt- zung der Hausarbeit: Wäschereien, Läden, persönliche Dienstleistungen wie Reparaturwerkstätten usw. Diese Leistungen waren notorisch knapp und seit der zweiten Hälfte der achtziger Jahre konnten sich wegen gestie- gener Preise immer weniger Familien diese Dienste leisten. Anfang der achtziger Jahre machten zwei Drittel bis vier Fünftel der Familien über- haupt keinen Gebrauch von diesen Dienstleistungen zur Erleichterung der Hausarbeit (Lado ).

(33)

3. Der Transformationsprozeß und die Perspektiven der Frauenbeschäftigung

3.1 Umstrukturierung der Beschäftigung

72. Der Übergangsprozeß von zentral geplanten zu marktwirtschaft- liehen Ökonomien in den Ländern Mittel- und Osteuropas birgt Chancen, allerdings sind auch die Kosten hoch, zumindest im Augenblick und für die nächste Zeit. Wie in der Einleitung bereits erwähnt, impliziert der Transformationsprozeß eine weitreichende Umverteilung und Umstruktu- rierung von Arbeit, Einkommen und Lebensmöglichkeiten, was am deut- lichsten an den Arbeitsmärkten aufzeigbar ist. Die Umstrukturierung der Beschäftigung und die Neuverteilung der Beschäftigungsmöglichkeiten wird von der öffentlichen Politik und von institutionellen Vorkehrungen beeinflußt, die ein neues Gleichgewicht von Arbeitsangebot und -nach- frage schaffen sollen.

73. Bereits die ersten Schritte hin zu einer politischen und ökonomi- schen Transformation haben die Schwäche der alten Strukturen verdeut- licht: eine verzögerte Modernisierung, was sich im relativ hohen Anteil des Landwirtschaftssektors ausdrückt; eine sub-optimale Entwicklung des Dienstleistungsse ktors; unzureichende internationale industrielle Wett- bewerbsfähigkeit; umfangreiche versteckte Arbeitslosigkeit und On- gleichgewichte auf dem Arbeitsmarkt.

74. Kurzfristig bewirkt sowohl die strukturelle Krise als auch der Über- gangsprozcss in diesen Ländern ein weiteres Absinken des Bruttosozial- produkts und einen dramatischen Anstieg der Inflation. Deutliche Zu- wächse der öffentlichen Verschuldung und das Sinken der öffentlichen Einnahmen gehen u.a. auf die ökonomischen Probleme der (staatseigenen) Unternehmen und Steuerbefreiungen für die privaten Un- ternehmen zurück.

75. Die nationalen Transformationsmuster variieren stark. Dieser Überblicks-Bericht kann die verschiedenen Muster nicht en detail analy-

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sieren. Wir konzentrieren uns daher auf die Frage, ob die Elemente des Transformationsprozesses Männerund Frauen unterschiedlich betreffen.

76. Die zukünftige Beschäftigungsstruktur und die Beschäftigungsmög- lichkeiten werden von Entwicklungen in verschiedenen Bereichen beein~

flußt werden:

Grundlegend sind Prozesse der Umstrukturierung der Beschäftigung nach Wirtschaftsbereichen und -sektoren. Das relative Gewicht der Sektoren (Landwirtschaft, Produktion, Dienstleistungen) innerhalb der Volkswirt- schaften wird sich verschieben, zudem wird die Einführung einer markt- orientierten Ökonomie den Arbeitsprozeß und die verlangten Qualifika- tionen verändern. Dieser Prozeß wird von der Implementierung neuer Technologien und einem flexibleren Einsatz der menschlichen Arbeits-·

kraft ( d.h. Tcilzeitarbeit, flexible Arbeitszeiten im Hinblick auf bessere Übereinstimmung von bezahlter und gearbeiteter Zeit) beeinflußt wer- den. Der Übergang zu einer Marktwirtschaft wird vermutlich die Entlas- sung eines größeren Teils der Beschäftigten zur Folge haben. Als struktu- relle Elemente, die den Umfang der Entlassungen beeinflussen, sind ab- sehbar:

- Der Abbau von Überbeschäftigung: Es wird zu Entlassungen in großem Umfang kommen, wenn die Betriebe mit harten Budgetrestriktionen konfrontiert sind. Die Bereitschaft zur Entlassung von überzähligen Arbeiterinnen und Arbeitern wächst bereits, nicht zuletzt angesichts der Einführung von Arbeitslosengeld.

- Die Schließung nicht-wettbewerbsfähiger Unternehmen: Die Kürzung der Subventionen für verschiedene Wirtschaftsbereiche führt zu Be- triebsschließungen und großen Verlusten an Arbeitsplätzen. Von diesen Entwicklungen sind vor allem betroffen die Schwerindustrie, die Textil- und Nahrungsmittelindustrie sowie ein Teil der Landwirtschaft.

- Der Strukturwandel: Wegen der Weltmarktkonkurrenz sind Arbeits- : platzverlaste in der Kapitalgüter-Industrie sowie in der Konsumgüter- industrie zu erwarten. Während der Anteil des Produktionssektors an der Gesamtbeschäftigung abnehmen wird, steigt die Beschäftigung im

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