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y Exkurs Biologie y H+H-Theorie

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Academic year: 2021

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Hauptseminar: Lautwandel Dozent: Jonathan Harrington Referentin: Eva Harter

München, 23.07.2009

(2)

Gliederung g

y Ohala – Lindblom E k Bi l i

y Exkurs Biologie y H+H-Theorie

y Sprachproduktion

y Sprachperzeption

y Zusammenfassung

(3)

Lautwandel

Ohala

y Lautwandel entsteht aus y Lautwandel entsteht aus

falscher Wahrnehmung des Hörers

y Mehrheit der Variationen sind y Mehrheit der Variationen sind

mechanisch und nicht zielgerichtet

y Einige Variationen unterliegen ge a at o e u te ege nicht der Kontrolle des

Sprechers sondern entstehen durch physikalische

Einschränkungen beim Einschränkungen beim Sprechmechanismus (aerodynamische Einschränkungen)g )

(4)

Lautwandel

Ohala Lindblom

y Lautwandel entsteht aus y Lautwandel entsteht aus

falscher Wahrnehmung des Hörers

y Mehrheit der Variationen sind

y Variationen entstehen durch Anpassung des Sprechers an die Bedürfnisse des

y Mehrheit der Variationen sind mechanisch und nicht

zielgerichtet

y Einige Variationen unterliegen

an die Bedürfnisse des Hörers

y Phonetische Variabilität ist

ge a at o e u te ege nicht der Kontrolle des

Sprechers sondern entstehen durch physikalische

Einschränkungen beim

nicht zufällig sondern systematisch

Einschränkungen beim Sprechmechanismus (aerodynamische Einschränkungeng

(5)

Exkurs Biologie g

y In der Biologie entsteht Variation dadurch, dass sich eine Spezies der Umwelt anpasst p p

1.) genetic variation (Mutation,

Rekombination)ÆVariabilität; Individuen einer Spezies unterscheiden sich in Morphologie

Spezies unterscheiden sich in Morphologie,

Physiologie und Verhalten, variieren somit in ihrer Fähigkeit zu überleben und sich zu reproduzieren 2.) Natürliche Selektion (erfolgreiche Individuen

werden bevorzugt)Æ Organismen passen sich neuen problematischen Konditionen an

neuen problematischen Konditionen an

Variation Adaption

Variation Adaption

(6)

Exkurs Biologie g

y Adaption ist der Prozess evolutionären Wandels durch den ein Organismus immer bessere

durch den ein Organismus immer bessere Lösungen für ein Problem erstellt, wobei das Endresultat den Status des Angepasstsein

Endresultat den Status des Angepasstsein beinhaltet

y Ist Lautwandel adaptiv im Sinne der

evolutionären Biologie?

(7)

Biologische vs kulturelle Biologische vs. kulturelle Evolution

Evolution

y Wandel der Sprache ist nicht mit biologischer sondern mit kultureller Evolution zu erklären sondern mit kultureller Evolution zu erklären

y Informationen (praktisches + theoretisches Wissen, religiöser Glaube moralische Werte und Sprache) religiöser Glaube, moralische Werte und Sprache) werden von einer Generation erlangt und an die nächste Gerneration weitergegeben

nächste Gerneration weitergegeben y Æ schnell

y Æ kein Effekt auf Genotyp

y Æ kein Effekt auf Genotyp

(8)

Biologische vs kulturelle Biologische vs. kulturelle Evolution

Evolution

y Aber biologische und kulturelle Evolution haben gemeinsame Grundelemente

gemeinsame Grundelemente

y Lautwandel = 2 Stufen-Prozess:

1 ) S l kti 1.) Selektion 2.) Variation

y Lautwandel beginnt mit einer Art natürlichen Variation aber es gibt keinen erheblichen

ökologischen Wettbewerb zwischen

Aussprachenormen

(9)

Hyper- Hypotheorie yp yp

Hyper:

y Zweckgesteuert, geplantZweckgesteuert, geplant

y

Maximierung der Leistung bei gleichbleibendem Aufwand

„output“- orientierter Aspekt => maximale Deutlichkeit,

k i R d k i i l E i h d

keine Reduktionen => optimales Erreichen des Kommunikationsziels

Hypo:

y Minimierung des Aufwandes bei gleichbleibender Leistung g g g y

produktionsorientierter Aspekt => minimaler

Artikulationsaufwand, maximale Reduktion => minimaler Energieverbrauch für Mensch

Energieverbrauch für Mensch

(10)

Sprachproduktion: Aufgaben Sprachproduktion: Aufgaben des Sprechers

des Sprechers

y Sprechen ist oft zielorientiert (was weiß Hörer, was weiß er nicht) z.B.: „He put it there“ (the carpenter + the hammer sind ) p ( p aus Kontext klar)

y Sprecher passt Timing und andere prosodische Attribute an Hörerbedürfnisse an (mehr Zeit für neue als für alte Info)

Hörerbedürfnisse an (mehr Zeit für neue als für alte Info) y Der ideale Sprecher macht laufende Abschätzungen der

Bedürfnisse des Hörers für eine deutliche Signalinformation

d t d di P d kti d ä ß t El t

und passt dann die Produktion der geäußerten Elemente (Worte, Silben, Phoneme) an dessen Bedürfnisse an

Æ Kontinuum von mit Nachdruck geäußerten Formen (hyper) g ( yp ) zum einen und Formen mit weniger Energie (hypo) zum anderen

(11)

Sprachproduktion: Plasticity p p y

y Output-orientierte Kontrolle y Sprache ist anpassungsfähig y Sprache ist anpassungsfähig

y Artikulationsgesten sind verformbar (plastisch) Plasticity Æ Hörer orientiert

Plasticity Æ Hörer-orientiert

y Experiment compensatory articulation“:

y Experiment „compensatory articulation :

VP sollen möglichst normal klingenden Vokal mit

bite-block“ im Mund produzieren Æ trotz bite-block“

„bite-block im Mund produzieren Æ trotz „bite-block war Output sehr nah an normalem Vokal, sehr

angepasst g p

(12)

Sprachproduktion: Economy p p y

y Sprechbewegungen werden vereinfacht wenn äußere Umstände es erlauben

äußere Umstände es erlauben

y Ein Maximum an Infos wird mit einem Minimum an artikulatorischem Aufwand in das Signal gepackt artikulatorischem Aufwand in das Signal gepackt, Info muss für Hörer jedoch verständlich bleiben y Ohne soziale oder kommunikative Anforderung y Ohne soziale oder kommunikative Anforderung

tendiert der Sprecher mehr zu salopper als zu deutlicher Sprache

deutlicher Sprache

Economy Æ Sprecher-orientiert (Vereinfachungen wie z B Reduktionen)

wie z.B. Reduktionen)

(13)

Sprachperzeption p p p

y Signalabhängige Information Æ Bezug zu Signalkontext und sprachlichem Wissen ist Signalkontext und sprachlichem Wissen ist gehemmt, Fokus auf wie etwas gesagt wird Æ Quelle für neue Aussprache

Æ Quelle für neue Aussprache

Si l bhä i /i h l i i I f i

y Signalunabhängige/inhaltsorientierte Information Æ Kontext- und wissensabhängiger Modus, Fokus auf was gesagt wird normaler Modus Hörer wird auf was gesagt wird, normaler Modus, Hörer wird unterstützt von Signalkontext und

muttersprachlichem Wissen

muttersprachlichem Wissen

(14)

Sprachperzeption p p p

y Experiment:

y Sprecher will Silbe /ut/ produzieren

W K tik l ti i t [ ] d h hf l d [t] f ti t Æ E b i / t/

y Wegen Koartikulation ist [u] durch nachfolgendes [t] frontiert Æ Ergebnis: /yt/

y Normalerweise kommen Hörer gut mit Kontexteffekten zurecht weil sie sie erwarten und sie korrigieren indem sie „reconstructive rules“(Ohala)

anwenden

y Hörer identifiziert [t] als Grund für Vokalwandel von [u] und leitet sich das intendierte /ut/ ab indem er die Koartikulation subtrahiert

y Aber: liegt Beeinträchtigung vor und Koartikulation kann nicht miteinbezogen werden Æ keine Rekonstruktion Vokal wird fälschlicherweise als [y]

werden Æ keine Rekonstruktion, Vokal wird fälschlicherweise als [y]

indentifiziert

y Wird dieser falsch wahrnehmende Hörer zum Sprecher entsteht ein Mini- Lautwandel der durch Weiterverbreitung zum regulären Lautwandel werden g g kann

y Ohala: dieser phonetische Mechanismus liegt dem meisten Lautwandel zugrunde; Lautwandel entsteht aus falscher Wahrnehmung des Hörers

(15)
(16)

Produktion + Perzeption p

y Austausch zwischen Sprecher und Hörer

A) K kt t ti l “

A) Korrektur: „reconstructive rules“

B) Hypo-Korrektur: Ausbleiben von Verbesserungen

d R k t kti Æ L t d l

und Rekonstruktionen Æ Lautwandel

C) Hyper-Korrektur: „reconstructive-rules“ ohne,

d d h f i d Æ L d l

dass danach gefragt wird Æ Lautwandel

Variabilität der Sprache wird vom kontinuierlichen Miteinander von Produktion und Perzeption

systematisch strukturiert

(17)

Zusammenfassung g

Lautwandel wird nicht nur durch Hörer (Ohala) sondern auch durch Sprecher (Lindblom)

sondern auch durch Sprecher (Lindblom) beeinflusst.

Sowohl Produktion als auch Perzeption spielen eine

Sowohl Produktion als auch Perzeption spielen eine

Rolle.

(18)

Quellen Q

y Lindblom, B. (1998) Systemic constraints and adaptive change in the formation of sound structure. In J. Hurford, M. Studdert-Kennedy, and C Knight (Eds ) Approaches to the Evolution of Language (p 242 C. Knight (Eds.) Approaches to the Evolution of Language. (p.242–

264). Cambridge University Press, Cambridge.

y Lindblom, B. (1988) Phonetic invariance and the adaptive nature of speech. In B. A. G. Elsendoorn & H. Bouma (eds.), Working models speech. In B. A. G. Elsendoorn & H. Bouma (eds.), Working models of human perception. London: Academic Press. 139-173).

y Lindblom, B., Guion, S., Hura, S., Moon, S.-J., & Willerman, R.

(1995). Is sound change adaptive? Rivista Di Linguistica, 7, 5–37.

( ) g p g

y Ohala, J. J. 1989. Discussion of Lindblom's 'Phonetic invariance and the adaptive nature of speech'. In B. A. G. Elsendoorn & H. Bouma (eds.), Working models of human perception. London: Academic Press 175 183

Press. 175-183.

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