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3 Veränderung der Arbeitsverhältnisse in der oberschlesischen Agrarwirtschaft ... 37

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(1)

Konstituierung eines industriellen Arbeitsmarktes in Oberschlesien

Inauguraldissertation zur

Erlangung des Doktorgrades der

Wirtschafts- und Sozialwissenschaftlichen Fakultät der

Universität zu Köln 2009

vorgelegt von

Dipl.-Volksw., Dipl.-Kfm. Michael Jan Kendzia aus

Konstanz

(2)

Referent: Prof. Dr. Toni Pierenkemper Korreferent: Prof. Dr. Ralph Anderegg Tag der Promotion: 5. Februar 2010

(3)

Inhaltsverzeichnis

Inhaltsverzeichnis ...I Abbildungsverzeichnis ... III Tabellenverzeichnis ... IV Abkürzungsverzeichnis ... V

1 Einleitung ... 1

1.1 Zielsetzung und Vorgehensweise der Arbeit ... 3

1.2 Gegenstand der Untersuchung ... 5

1.2.1 Arbeit und Arbeitsmarkt ... 5

1.2.2 Untersuchungszeitraum und räumliche Abgrenzung ... 10

1.2.3 Bestimmung der Standortfaktoren ... 17

1.3 Zum Stand der Forschung und zur Quellenlage ... 20

2 Der theoretische Rahmen der Rekonstruktion ... 26

2.1 Theorie der Verfügungsrechte ... 28

2.2 Prinzipal-Agent-Theorie ... 31

2.3 Zur Erklärung des Wandels von Verfügungsrechten ... 33

3 Veränderung der Arbeitsverhältnisse in der oberschlesischen Agrarwirtschaft ... 37

3.1 Neuausrichtung der preußischen Wirtschaftspolitik ... 37

3.2 Anfänge des Agrarkapitalismus ... 44

3.3 Die Agrarverfassung Oberschlesiens vor 1807 ... 51

3.3.1 Unerblich-lassitisches Besitzrecht und die Untertänigkeit der Landbevölkerung ... 52

3.3.2 Die Vorrechte der Grundherren ... 60

3.4 Die preussischen Agrarreformen und ihre Folgen ... 63

3.4.1 Auflösung des Abhängigkeitsverhältnisses ... 65

3.4.2 Widerstand der Gutsherren und die Etablierung der Landarbeiter ... 69

4 Rahmenbedingungen für die Formierung eines industriellen Arbeitsmarktes ... 75

4.1 Wandel der Arbeitsverhältnisse vom Agrar- zum Montansektor ... 76

4.1.1 Arbeitsverhältnisse im vorindustriellen Gewerbe ... 76

4.1.2 Lohnarbeit beim Berg- und Hüttenwesen im Nebenerwerb ... 79

4.2 Rechtlicher Rahmen des vorindustriellen Berg- und Hüttenwesens ... 84

4.2.1 Die revidierte Bergordnung von 1769 ... 84

4.2.2 Neuordnung des Knappschaftswesens ... 90

4.2.3 Zur Entstehungsgeschichte des Direktionsprinzips ... 95

4.2.4 Errichtung staatlicher Berg- und Hüttenämter... 99

4.2.5 Die Bergordnung und die Frage der Lohnentstehung ... 105

4.3 Heterogenität der Arbeitsverhältnisse im Berg- und Hüttenwesen ... 110

4.3.1 Zur Frage der Arbeitsverträge ... 111

4.3.2 Zum Verhältnis feudal abhängiger und freier Arbeit ... 114

4.4 Mangelnde Verfügbarkeit an Arbeitskräften ... 119

(4)

5 Herausbildung einer industriellen Arbeiterschaft ... 122

5.1 Wiederbelebung des oberschlesischen Berg- und Hüttenwesens ... 123

5.1.1 Die Situation beim Übergang der Provinz an Preußen und die Rolle des Holzes ... 124

5.1.2 Produktions- und Absatzbedingungen im Steinkohlenbergbau ... 129

5.1.3 Produktions- und Absatzbedingungen in der Eisenverarbeitung ... 141

5.1.4 Produktions- und Absatzbedingungen in der Zinkindustrie ... 155

5.2 Rekrutierung un- und angelernter Arbeiter ... 164

5.3 Rekrutierung berg- und hüttenmännischer Fachkräfte ... 167

5.3.1 Heranziehung qualifizierter Arbeitskräfte aus dem In- und Ausland ... 168

5.3.2 Qualifizierung Einheimischer im In- und Ausland ... 173

5.4 Die Ansiedlung der Arbeitskräfte ... 179

5.5 Modernisierung des Produktionssystems im Berg- und Hüttenwesen ... 185

5.5.1 Innovationen im Bergwesen und deren Implikation für die Arbeitsnachfrage ... 187

5.5.2 Innovationen im Hüttenwesen und deren Implikation für die Arbeitsnachfrage ... 200

5.5.3 Investitionen in die Verkehrsinfrastruktur ... 212

5.5.4 Kritische Würdigung des staatlichen, privaten und feudalen Engagements ... 219

5.6 Veränderung der Arbeits- und Lebensbedingungen ... 224

5.7 Herausforderungen an die Arbeiterschaft ... 237

5.7.1 Anpassungsprobleme an Arbeit und Lebensverhältnisse ... 237

5.7.2 Preußens Militarismus ... 239

6 Durchsetzung von Marktverhältnissen in der Organisation industrieller Arbeit... 243

6.1 Anfänge der oberschlesischen Montanindustrie ... 244

6.2 Etablierung der freien Lohnarbeit ... 247

6.2.1 Lohnentwicklung der Ware „Arbeit“ ... 248

6.2.2 Einkommen der industriellen Arbeiterschaft und deren Entwicklung ... 256

6.3 Strategien der Marktteilnehmer ... 261

6.3.1 Strategien der staatlichen Betriebe ... 263

6.3.2 Strategien der privaten und feudalen Betriebe ... 277

6.3.3 Strategien der Arbeitskräfte in der Bergindustrie ... 280

6.3.4 Strategien der Arbeitskräfte in der Hüttenindustrie ... 288

7 Schlussbemerkungen ... 294

Anhang ... 299

Quellenverzeichnis ... 317

Literaturverzeichnis ... 330

(5)

Abbildungsverzeichnis

Abbildung 1: Das oberschlesische Industriegebiet ... 16

Abbildung 2: Preußen im 19. Jahrhundert ... 20

Abbildung 3: Die Transitionsfunktion ... 35

Abbildung 4: Preußische Bergbauverwaltung in Schlesien bis 1836 ... 99

Abbildung 5: Preußische Bergbauverwaltung in Schlesien 1836-1861 ... 100

Abbildung 6: Häuer und Förderleute auf der Königin Luise Grube 1796-1855 ... 200

Abbildung 7: Verteilung der Eisenhüttenwerke in Oberschlesien 1840 ... 210

Abbildung 8: Durchschnittlicher Nominallohn auf der Königin Luise Grube ... 251

Abbildung 9: Einkommen und Lebenshaltungskosten in Industrie und Handwerk ... 260

(6)

Tabellenverzeichnis

Tabelle 1: Verschuldung der Rittergüter in Oberschlesien im Jahr 1805 ... 47

Tabelle 2: Sozialstruktur oberschlesischer Dörfer 1819 ... 57

Tabelle 3: Gnadenlöhne 1782 nach Reden ... 91

Tabelle 4: Besetzung des Paprotzaner Hüttenamts (1827-1833) ... 105

Tabelle 5: Besetzung des Paprotzaner Bergamts (1827-1833) ... 105

Tabelle 6: Anteil vereidigter und unvereidigter Berg- und Hüttenleute im Jahr 1811 ... 118

Tabelle 7: Steinkohlengruben 1799 in Oberschlesien ... 134

Tabelle 8: Absatzrichtung der oberschlesischen Steinkohlen im Jahr 1818 ... 139

Tabelle 9: Rekapitulation der Erträge des Jahres 1785 von Boronow ... 147

Tabelle 10: Ausgaben und Onera des Gutes Boronow ... 148

Tabelle 11: Aufstellung der vorläufigen Kosten für den Gleiwitzer Kokshochofen ... 150

Tabelle 12: Betriebsergebnisse der Eisengießerei zu Gleiwitz (1796-1814) ... 151

Tabelle 13: Ausgabenstruktur der Zinkhütte Wesolla (28. Juni 1815 – 26. Juni 1816) ... 158

Tabelle 14: Herkunft der Industriearbeiterschaft in Mährisch-Ostrau ... 165

Tabelle 15: Etat des Hauptzöglingsfonds der schlesischen Eisenhüttenwerke für 1806 ... 174

Tabelle 16: Einrichtung praktischer Lehranstalten für junge Berg- und Hüttenleute ... 175

Tabelle 17: Belegschaft der gewerkschaftlichen Charlotte Grube 1822 ... 192

Tabelle 18: Belegung des südlich Gleiwitzer Steinkohlenreviers 1837 ... 194

Tabelle 19: Förderung im südlich Gleiwitzer Revier im Jahr 1837 ... 195

Tabelle 20: Anzahl der Häuer und Förderleute auf Heinrichsglück ... 196

Tabelle 21: Belegung der Leopoldine Grube 1822 ... 197

Tabelle 22: Belegschaft des Gleiwitzer Kokshochofens 1796 ... 202

Tabelle 23: Entlohnung der Belegschaft eines Hochofens in Cissowka ... 205

Tabelle 24: Auswahl privater Werke im Lublinitzer Kreis 1829 ... 207

Tabelle 25: Auszug der Eigentümer privater Berg- und Hüttenwerke 1833 ... 209

Tabelle 26: Beschäftigte in den Sektoren der Wirtschaft (1800-1913) ... 245

Tabelle 27: Lohn auf der Grube Quinto-Foro für eine zwölfstündige Schicht 1828 ... 252

Tabelle 28: Schichtlöhne auf der Königsgrube 1827/28 ... 253

Tabelle 29: Schichtlöhne auf den staatlichen Eisenhüttenwerken 1825 ... 255

(7)

Abkürzungsverzeichnis

AKP = [Archiwum Książąt Pszczyńskich] Fürstl. Archiv in Pless ALR = Allgemeines Landrecht für die preußischen Staaten AP = [Archiwum Państwowe] Staatsarchiv

Bd. = Band

et al. = et alii

FN = Fußnote

Ggr. = Gute Groschen

GStA PK = Geheimes Staatsarchiv Preußischer Kulturbesitz

HA = Hauptabteilung

km = Kilometer

Kop. = [Kopalnia] Bergwerk Kosz. = [Koszęcin] Koschentin Łab. = [Łabędy] Laband

MfHuG = Ministerium für Handel und Gewerbe OBA = Oberschlesisches Berg- und Hüttenamt OBB = Oberbergamt Breslau

Oddz. = [Oddział] Abteilung Pf. = Pfennig

Przemys. = [Przemysłowy] Industrie-

Rep. = Repositur

Rt. = Reichstaler

Sg./Sgr. = Silbergroschen

U.K. = [Urząd Kopalni] Bergbauverwaltung v. = von

Vgl. = Vergleiche

(8)

1 Einleitung

Die menschliche Arbeit war aufgrund der ihr innewohnenden gesellschaftspolitischen Bedeutung stets ein zentrales Thema innerhalb der politischen, gesellschaftlichen oder wirtschaftlichen Diskussion: „Diese Debatte käme nicht weiter, wenn sie ohne historische Dimension geführt würde. Oft wird mit Annahmen über vergangene Zustände operiert, ohne dass diese immer zureichend geprüft und interpretiert werden könnten.“1 Schließlich basiert unsere heutige Arbeit „auch auf den Arbeitsprodukten der Vergangenheit.“2 Arbeit stellt einen der wichtigsten Lebensinhalte der Menschen in Industriegesellschaften dar. Sie dient nicht nur der reinen Lebenserhaltung, sondern bestimmt auch weitestgehend die Position des Einzelnen in der Gesellschaft.3

Entgegen dem neoklassischen ökonomischen Theoriegebilde handelt es sich beim Ar- beitsmarkt keineswegs um einen rein „neutralen Ort“, auf dem der Preismechanismus Angebot und Nachfrage ins Gleichgewicht bringt. Stattdessen ist der Arbeitsmarkt als ein institutionelles Arrangement aufzufassen, der die vielfältigen Interessen unterschiedlicher Akteure in Einklang bringen soll. Bei der Konstituierung eines Arbeitsmarktes wird daher in erster Linie ein sozialer Zusammenhang konstruiert,4 der nicht von einem Einzelnen bestimmt werden kann.5 Darüber hinaus sollte man sich über die Pfadabhängigkeit einer institutionellen Entwicklung im Klaren sein, da „institutioneller Wandel überwiegend in kleinen Schritten vor sich geht.“6

Die Auseinandersetzung mit dem Thema ist aus wirtschaftsgeschichtlicher Perspektive deshalb bedeutsam, weil gegen Ende des 18. Jahrhunderts in Oberschlesien ein Prozess in Gang gesetzt wurde, der ungefähr ein halbes Jahrhundert vor anderen Regionen Mitteleuropas in der Gründung eines Industriegebiets mündete.7 Das oberschlesische Montangebiet stellte in Deutschland das Musterbeispiel für eine sich schnell entwickelnde und technisch fortschrittliche Montanregion dar,8 die als „Wiege der deutschen Industrialisierung“9 angese- hen werden kann.

1 Kocka: Mehr Last als Lust, S. 186.

2 Sombart: Der moderne Kapitalismus, S. 8.

3 Vgl. Brinkmann: Ökonomik der Arbeit, S. 15.

4 Siehe etwa Zeitlin: Productive Alternatives.

5 Vgl. Kocka: Mehr Last als Lust, S. 205.

6 North: Institutionen, S. 105.

7 Vgl. Długoborski: Geneza, S. 163, zitiert nach Twardoch: Schaffgotsch, S. 7.

8 Vgl. Gömmel: Entwicklung der Wirtschaft, S. 35.

(9)

Des Weiteren ist der Frage nachzugehen, welche Informationen der wirtschaftshistorische Blickwinkel für die Gegenwart bereithält: „Aus der Geschichte lernen?“10 fragt beispielsweise Wehler und berichtigt „man könne aus der Geschichte nur die einzige Tatsache lernen, dass niemand aus ihr zu lernen willens sei.“11 Eine etwas hoffnungsfrohere Antwort bietet hingegen Siegenthaler an und bezieht sich dabei auf James Madison aus dem Jahr 1788:

„Gewiss werfe die Kenntnis der Vergangenheit ein Licht auf die Gegenwart, aber dieses Licht sei das Licht eines Leuchtturms, das nur das bezeichne, was man zu meiden habe, nicht aber den Weg, den es zu beschreiten gelte.“12 Obwohl sich hiernach aus der Vergangenheit keinerlei Prognosen für die Zukunft ableiten lassen, bietet die Geschichte Ratschläge an, vergangene Fehler zu vermeiden.13 Auf dem historischen Ansatz ruhen demnach gewisse Hoffnungen, „dass im Licht der Geschichte die Gegenwart verständlicher und die Zukunft gestaltbarer wird.“14 Ähnlich führt Siegenthaler an, „dass ein Rückblick auf Erfahrungen [...]

eine Perspektive erschließt, in welcher die Probleme der Gegenwart nicht so sehr als Vorboten eines neuen Zeitalters, sondern eher als Ausdruck sehr vertrauter Grundtatbestände eines alten Zeitalters erscheinen. So schnell entlässt uns die erste Moderne nicht in eine zweite. Sie haftet uns an den Fersen.“15

9 Tebarth: Technischer Fortschritt, S. 183.

10 Wehler: Aus der Geschichte, S. 11.

11 Ebenda.

12 Siegenthaler: Arbeitsmarkt, S. 88. Im Orginal lautet der Text, der sich an die Menschen des Staates New York am 11. Januar 1788 richtet: „It has been shewn, that the other confederacies which could be consulted as precedents, have been viciated by the same erroneous principles, and can therefore furnish no other light than that of beacons, which give warning of the course to be shunned, without pointing out that which ought to be pursued. The most that the Convention could do in such a situation, was to avoid the errors suggested by the past experience of other countries, as well as of our own; and to provide a convenient mode of rectifying their own errors, as future experience may unfold them.“ Madison: The Federalist, S. 233. Zu weiteren Veröffentlichungen James Madisons im „The Federalist“ siehe beispielsweise Hamilton et al.: Federalist.

13 Vgl. Siegenthaler: Arbeitsmarkt, S. 88.

14 Kocka: Arbeit früher, S. 476.

15 Siegenthaler: Arbeitsmarkt, S. 98.

(10)

1.1 Zielsetzung und Vorgehensweise der Arbeit

Ziel dieser Arbeit ist es, die Konstituierung eines industriellen Arbeitsmarktes in Oberschlesien mit Blick auf die strukturellen und institutionellen Merkmale dieser Entwicklung zu rekonstruieren. Unter dem Begriff der Konstituierung ist gemeinhin die Ein- setzung oder Festsetzung politischer oder sozialer Einrichtungen beziehungsweise ihre Grün- dung aufzufassen. In Anlehnung an Pierenkemper konstituiert sich ein Arbeitsmarkt aus wirt- schaftshistorischer Sicht, wenn Arbeit „frei“ und Arbeitskraft als „Ware“ gehandelt wird.16 Aufbauend auf der Beschreibung des Produktionssystems Oberschlesiens wird untersucht, wie im Zuge des Industrialisierungsprozesses in Oberschlesien der Arbeitsmarkt zur bestim- menden Institution im Hinblick auf die Allokation industrieller Arbeit wurde. Die damit verbundene Abbildung des Beschäftigungssystems orientiert sich dabei im Wesentlichen sowohl am einsetzenden Industrialisierungsprozess als auch an der beginnenden Auflösung feudaler Strukturen, die sich, gemäß der Eingrenzung des Untersuchungszeitraums, maßgeblich auf eine Periode gegen Ende des 18. Jahrhunderts bis 1840 erstreckt. Im Mittel- punkt der Betrachtung steht dabei ein klar abgrenzbarer Wirtschaftsraum, bei dem untersucht wird, wie das damalige Arbeitspotential entstand und genutzt wurde. Dazu ist es aus wirt- schaftshistorischer Sicht erforderlich, die Entwicklung der Lohnarbeit in ihren frühindustriel- len Ausprägungen nachzuzeichnen und von vorausgehenden Formen der Allokation von Ar- beit, sofern möglich, abzugrenzen.

An die Themenstellung knüpfen eine Reihe von Forschungsfragen an: Wie war das Beschäftigungssystem zu der Zeit aufgebaut? Welche verschiedenen Formen von Arbeitsverhältnissen existierten? Wie haben sich die Arbeitsverhältnisse im Laufe der Zeit verändert? Im Rahmen der empirischen Überprüfung ist zu zeigen, ob Mischformen (wie beispielsweise die Bergarbeit als Nebenerwerb für Bauern) stark verbreitet waren oder ob diese Beschäftigung im Nebenerwerb in der Forschungsliteratur überakzentuiert wird.17 Führte die Aufhebung der feudalistischen Bindungen letztlich zu einer Freisetzung von Arbeitskräften und setzte generell eine Erhöhung der Arbeitsnachfrage ein? Außerdem ist die Frage zu erörtern, ob durch die Freisetzung von Arbeitskräften – sofern diese stattfand – der

16 Vgl. Pierenkemper: Historische Arbeitsmarktforschung, S. 25.

17 Vgl. hierzu Schofer: Formierung ; Długoborski: Magnaten, S. 107-128 u. Kwaśny: Industriearbeiterschaft, S. 129-144.

(11)

industriellen Nachfrage nach Arbeitskraft auch entsprochen werden konnte.18 Wie sahen die Arbeits- und Lebensbedingungen der frühindustriellen Arbeiterschaft aus?

Unabhängig davon gilt es, die Voraussetzungen für die Konstituierung eines industriellen Arbeitsmarktes herauszustellen und sachthematisch einzuordnen. Hierzu zählen vor allem die Entwicklung von Lohnarbeit und die Mobilität der Arbeitskräfte.19 Ebenso sind die treibenden und retardierenden Kräfte für die Konstituierung eines industriellen Arbeitsmarktes zu identifizieren. Die Behandlung des Themas eröffnet ein Forschungsfeld, das geeignet ist, nicht nur die schlesischen Verhältnisse am Ende des 18. und der ersten Hälfte des 19.

Jahrhunderts,20 sondern auch „eine im wirklichen Sinne des Wortes grundlegende Periode für die Entstehung unserer heutigen Gesellschaft und Wirtschaft“21 zu veranschaulichen.

Ziel der Arbeit ist es also, neue Erkenntnisse über die historische Entwicklung des industriellen Arbeitsmarktes innerhalb des oberschlesischen Industriegebiets aus Sicht der modernen Arbeitsmarktforschung zu gewinnen. Die Rekonstruktion der Konstituierung eines solchen Arbeitsmarktes soll eine Forschungslücke schließen und damit Rückschlüsse auf ähnliche Entwicklungen in der Vergangenheit und Gegenwart erlauben, da „vergleichbare Probleme heute zumindest noch für eine Reihe von Entwicklungsländern“22 relevant sind.

Diese Einschätzung Pierenkempers hat auch nach 25 Jahren nichts an ihrer Aktualität eingebüßt.

Es wird die Aufgabe der Arbeit sein, mit der Beschreibung der feudal-abhängigen Be- schäftigungsverhältnisse und der Formen vorindustrieller Lohnarbeit beginnend, die Durch- setzung von Marktverhältnissen bei der gesellschaftlichen Organisation von Arbeit und die Motive hierfür darzustellen. Zuvor soll aufgezeigt werden, welche Einflüsse der Wandel der Agrarwirtschaft und der Agrarverfassung auf die Entwicklung und die Bedeutung der Lohn- arbeit Ende des 18. Jahrhunderts bis 1840 hatten. Es ist aus heutiger Sicht interessant zu er- gründen, weshalb sich die freie Lohnarbeit durchgesetzt hat.

18 Vgl. Pierenkemper: Historische Arbeitsmarktforschung, S. 24-25.

19 Vgl. Mathias: Industrialisierung und Lohnarbeit, S. 126.

20 Vgl. Kwaśny: Industriearbeiterschaft, S 129.

21 Henning: Industrialisierung in Deutschland, S. 12.

22 Pierenkemper: Historische Arbeitsmarktforschung, S. 28.

(12)

1.2 Gegenstand der Untersuchung 1.2.1 Arbeit und Arbeitsmarkt

Wenn sich Ökonomen mit der Wirtschaftsgeschichte eines Arbeitsmarktes befassen,23 dann – so zumindest Grantham – gehe es ihnen hauptsächlich darum, Erkenntnisse darüber zu ge- winnen, wie effizient und gerecht die Allokation der Arbeit gewesen ist. Unterdessen betrach- ten Historiker Arbeitsmärkte eher von einem soziologischen Standpunkt aus: der Arbeits- markt als eine Form menschlicher Organisation unter vielen.24

Einer näheren Bestimmung des industriellen Arbeitsmarktes vorangehend, soll zuerst einmal auch auf den Begriff der „Arbeit“ eingegangen werden, denn trotz umfassender histo- rischer Darstellungen25 über die Arbeit und den Arbeitsbegriff handelt es sich hierbei weitest- gehend um ein unstrukturiertes Forschungsfeld.26 Eine Auseinandersetzung mit dem Begriff

„Arbeit“ ist deshalb schwierig, da keine einheitliche – allseits akzeptierte – Definition27 der

„Arbeit“ existiert. Stattdessen ist „Arbeit“ als Aggregat zu verstehen, welches ein nahezu un- erschöpflich großes Abstraktionsniveau besitzt. In der Arbeit des 18. Jahrhunderts erkennt Kocka jedoch vornehmlich den Zweck, etwas herzustellen und zu leisten: Arbeit als Ver- pflichtung oder Notwendigkeit, die stets mühsam war und die Grenze des Angenehmen über- schritt.28

Der Mensch existiert, schrieb Sombart im Jahr 1924, „indem er seine Kräfte betätigt. Die menschliche Tätigkeit unterscheidet sich dadurch [...] von der tierischen, dass sie ein vernunftgemäßes Handeln, d.h. ein Handeln nach Zwecken ist.“29 Zur Unterscheidung der heute gängigen Begriffe „Arbeit“ und „Tätigkeit“, bietet sich eine Darstellung Dahrendorfs von Karl Marx an. Dieser bezeichnet Marx nach Aristoteles, als den zweiten großen Denker hinsichtlich der menschlichen Arbeit und Tätigkeit.30 Die Ausführungen nach Marx besagen:

23 Siehe etwa Pierenkemper/Tilly: Historische Arbeitsmarktforschung; Grantham/MacKinnon: Labour Market Evolution; Tilly: Arbeit sowie neuerdings Walter: Geschichte der Arbeitsmärkte.

24 Vgl. Grantham: Economic History, S. 1.

25 Siehe hierzu Applebaum: The concept of work; van der Fen: Sozialgeschichte ; Schubert: Mensch ; Ehmer: History; Bierwisch: Rolle der Arbeit; Asholt/Fähnders: Arbeit; Thomas: Oxford Book of Work, Kocka et al.: Geschichte und Zukunft der Arbeit.

26 Vgl. Kocka: Mehr Last als Lust, S.185 u. Kocka: Arbeit als Problem, S. 77.

27 „Ist eine umfassende Definition des Begriffes ‚Arbeit’ überhaupt möglich?“, fragt z.B. Kruse: Geschichte, S. 10.

28 Vgl. Kocka: Mehr Last als Lust, S. 185-188.

29 Sombart: Der moderne Kapitalismus, S. 7.

30 Vgl. Dahrendorf: Arbeit und Tätigkeit, S. 25.

(13)

„Arbeit beschreibt menschliches Tun im Reich der Notwendigkeit, Tätigkeit beschreibt menschliches Tun im Reich der Freiheit.“31 Kocka dagegen definiert „Arbeit“ als ein Phänomen, das mehrere Tätigkeiten aufweist und sich von anderen Tätigkeiten unterscheidet.

Die wortgeschichtliche Wurzel der „Arbeit“ bildet vermutlich das althochdeutsche „arebeit“, was so viel wie dunkel, düster und hart bedeutete.32 Eine Untersuchung zur Erwerbsarbeit in der Antike trifft auf keinen der Arbeit gleichwertigen Begriff, bietet stattdessen ein Begriffspaar an: „Pónos oder labor beziehen sich auf die Mühseligkeit der Tätigkeit;

wertneutrale Bezeichnungen wie érgon oder opus meinen das Ergebnis menschlicher Hervorbringungen in einem weiten – über unseren Arbeitsbegriff hinausgehenden – Sinne.“33 Während Thomas Morus „Arbeit“ als die „Knechtschaft des Leibes“ deutete,34 wird im Rahmen des vorliegenden Werkes „Arbeit“ als etwas Produktives aufgefasst: „als die Herstellung oder Bereitstellung von etwas, als zukunftsorientierte Handlung, als Lösung von Problemen, als Überwindung von existenzieller Not und Gefahr.“35 Im Mittelpunkt der Betrachtung steht also die „Produktivkraft Mensch“36.

Nach den Ausführungen zum Begriff der „Arbeit“ wird nun auf den „Arbeitsmarkt“, den wesentlichen Gegenstand der Untersuchung, eingegangen. Generell wird unter dem Begriff

„Markt“ in den Wirtschaftswissenschaften der gedachte ökonomische Ort des Tausches ange- nommen, an dem Angebot und Nachfrage zusammentreffen und sich Preise für Güter ausbil- den.37 In der traditionellen ökonomischen Theorie bezeichnet der „Arbeitsmarkt“ ein gedank- liches Konstrukt, welches unter bestimmten Rahmenbedingungen, den Ausgleich zwischen Angebot und Nachfrage nach dem Produktionsfaktor Arbeit widergibt. Vereinfachend wird dabei angenommern, dass die Gesamtheit aller Individuen, die auf der Suche nach einem Ar- beitsplatz ist, oder einen Arbeitsplatz einnehmen, das Arbeitsangebot bilden, wohingegen sich die Arbeitsnachfrage aus den bestehenden Arbeitsplätzen zusammensetzt.38 Somit übt der Ar- beitsmarkt „die Funktion [aus], Arbeitskräfte und Arbeitsplätze in einer optimalen Weise zu-

31 Ebenda, S. 26. Kruse kommt zu dem Schluss, dass die „Geschichte der Arbeit“ immerzu der Versuch einer Emanzipation der Arbeit aus gesellschaftlichen Zwängen war und sich der Mensch im Laufe der Zeit dem

„Reich der Freiheit“ genähert habe. Vgl. Kruse: Geschichte, S. 183.

32 Vgl. Kocka: Mehr Last als Lust, S. 187-188.

33 Nippel: Erwerbsarbeit, S. 55.

34 Vgl. Kocka: Mehr Last als Lust, S. 191.

35 Ebenda, S. 202.

36 Kuczynski: Lage der Arbeiter , S. 6.

37 Siehe z.B. Schumann: Grundzüge, S. 23-24.

38 Vgl. Pierenkemper: Historische Arbeitsmarktforschung, S. 11.

(14)

sammenzuführen“.39 Arbeitsteilung sowohl im einzelnen Produktionsprozess als auch zwi- schen den Sektoren (Landwirtschaft, Gewerbe/Industrie und Dienstleistung) „erfordert die Kooperationsbereitschaft und –fähigkeit der Produzierenden und ist somit ein eminent sozia- ler Prozess, der der individualistischen Logik des Markts widerspricht.“40

Anzumerken ist, dass der Begriff „Arbeitsmarkt“ in der vorindustriellen Zeit keine Ver- wendung fand, weshalb der Begriff bei der Untersuchung vorindustrieller Ereignisse als ein sich auf die Gegenwart beziehendes Instrument aufzufassen ist.41 Im Rahmen der Arbeit wird nämlich gezeigt werden, dass die Bereitstellung von Arbeitskräften für den gesellschaftlichen Arbeitsprozess prinzipiell auch auf andere Art und Weise als durch den Arbeitsmarkt erfolgen kann.42 Denn erst im Zuge der modernen Industriegesellschaften kapitalistischen Typs ist außerhäusliche Erwerbsarbeit, die über Arbeitsmärkte vermittelt wird, beobachtbar.

Allerdings sind die Begrifflichkeiten „Arbeitsmarkt“ und „Beschäftigung“ klar voneinander abzugrenzen. Während sich Beschäftigung auf eine statische Betrachtungsebene bezieht und darunter die Arbeitskräfteverteilung auf die Arbeitsplätze zu einem bestimmten Zeitpunkt zu sehen ist, bezeichnet der Begriff „Arbeitsmarkt“ vielmehr eine dynamische Betrachtungsweise und damit die Zuteilung der Arbeitskräfte auf die vorhandenen Arbeitsplätze.43 Beide Sichtweisen bedingen einander: Auch wenn zahlreiche exemplarische Versuche unternommen werden, „Momentaufnahmen“ im Sinne der statischen Betrachtungsebene zu erhalten, so wird innerhalb der Arbeit in vielerlei Hinsicht vornehmlich der dynamischen Betrachtungsebene gefolgt.

In dieser Arbeit wird der Auffassung gefolgt, dass auf dem Arbeitsmarkt weniger Men- schen, als vielmehr Arbeitspotentiale getauscht werden. Schließlich besitzt die „Ware“ Ar- beitskraft gegenüber anderen Waren besondere Eigentümlichkeiten. Dazu zählt, dass das Ar- beitsangebot, der Anbieter von Arbeitskraft, in der Realität häufig einem Verkaufszwang44 unterliegt, da Qualität und Quantität sowie Ort und Zeitpunkt des Arbeitsangebotes genauso wie die Arbeitsnachfrage nur wenig flexibel sind. Aufgrund der Tatsache, dass die „Ware“

39 Franz: Arbeitsmarktökonomik, S. 11.

40 Sengenberger: Struktur und Funktionsweise, S. 23.

41 Vgl. Jeggle: Arbeitsbeziehungen, S. 177.

42 Wie z.B. durch Zwangsarbeit und sklavereiähnliche Arbeitsverhältnisse. Vgl. Singer: Lohnarbeit und Arbeitsmarkt, S. 25.

43 Vgl. Pierenkemper: Beschäftigung und Arbeitsmarkt, S. 235.

44 Der Verkaufszwang hängt in hohem Maße vom Reservationsnutzen des jeweiligen Akteurs ab. Ein Millionär unterliegt beispielsweise nur bedingt einem derartigen Zwang.

(15)

Arbeitskraft45 nicht lagerfähig ist, geht brachliegende Arbeitskraft für immer unwiederbring- lich verloren. Zuletzt sei auf das Problem verwiesen, dass es schwierig ist, Angebot und Nachfrage auf dem Arbeitsmarkt detailliert aufzuführen, weil sich in der Realität ausschließ- lich das Marktergebnis in Form der Beschäftigung als Folge der Marktkräfte abbilden lässt.46 Zudem, so Ménard, lasse sich ein Markt nicht ausschließlich auf die preisliche Anpassung in- folge der „invisible hand“ reduzieren. Vielmehr müsse das gesamte institutionelle Arrange- ment einbezogen werden:

„A market is a specific institutional arrangement consisting of rules and conventions that make possible a large number of voluntary transfers of property rights on a regular basis, these reversible transfers be- ing implemented and enforced through a specific mechanism of regulation, the competitive price sys- tem.“47

Infolgedessen ist der Markt, laut Wischermann „kein (Preis-)Spiel ohne institutionelle Grenzen, sondern [...] nur so gut wie sein Institutionengefüge!“48 Heutzutage erfährt die Berücksichtigung des institutionellen Rahmens für das Marktergebnis eine stärkere Wertschätzung, weshalb diesem Gedanken auch in der makroökonomischen Lehre zunehmend Raum gegeben wird.49 Der institutionelle Rahmen wiederum hängt ab von den unterschiedlichen Interessen der Marktakteure, weshalb der Arbeitsmarkt stets interessengesteuert ist.50

Innerhalb der Untersuchung wird nicht der Arbeitsmarkt im Allgemeinen, sondern der industrielle Arbeitsmarkt im Speziellen als Untersuchungsgegenstand dienen. Die Bestimmung eines Arbeitsmarktes kann aus verschiedenen Blickwinkeln vorgenommen werden: räumlich (so unter anderem regional, national oder international), sektoral (agrarisch, gewerblich, handwerklich und industriell) und institutionell (Regeln, Akteure etc.).51 Da die räumliche Abgrenzung anschließend erfolgen wird, gilt es festzuhalten, dass bei der Frage nach dem sektoralen Blickwinkel der industrielle Arbeitsmarkt im Fokus der Betrachtung steht. Die „industrielle Arbeit“ bezeichnet innerhalb der Untersuchung die Arbeit in der

45 Wenn statt Arbeitskraft die Fähigkeiten der Arbeiter hervorgehoben werden, gibt es einen weiteren Unterschied: Im Allgemeinen nutzen Waren mit ihrem Gebrauch ab („Konsum“ im herkömmlichen Sinne). Arbeit verbessert sich jedoch durch ihre Nutzung (z.B. durch „learning by doing“ etc.).

46 Vgl. Pierenkemper: Beschäftigung und Arbeitsmarkt, S. 235-236. Dies gilt aber auch für alle anderen Märkte.

47 Ménard: Markets, S. 170.

48 Wischermann: Von der "Natur" zur "Kultur", S. 19.

49 Vgl. Blanchard/Illing: Makroökonomie, S. 398-402.

50 Vgl. Sengenberger: Struktur und Funktionsweise, S. 25.

51 Vgl. Walter: Einführung, S. 8.

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Montanwirtschaft und umfasst all jene Tätigkeiten, die beim Steinkohlenbergbau, bei der Eisen- und Stahlerzeugung52 sowie bei der zeitlich etwas später einsetzenden Zinkindustrie stattfanden. Maurer und Zimmermänner, die einem Handwerk nachgingen, sind hiervon ausdrücklich abzugrenzen.

Der von Wischermann und Nieberding bezeichnete Prozess „vom ungeregelten zum geregelten Arbeitsmarkt“53, handelt im Kern von der Institutionalisierung der Marktakteure und findet erst in der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts statt, weshalb bei den sich lediglich schemenhaft abzeichnenden Strategien am Arbeitsmarkt gegen Ende der Untersuchung keine heutigen Maßstäbe anzulegen sind. Die zeitgemäße institutionelle Ausgestaltung der Arbeitsmärkte ist im Gegensatz zu damals hoch entwickelt, weshalb gegenwärtig eine weitaus komplexere Regulierung auf dem Arbeitsmarkt vorherrscht als zum Ende des Betrachtungszeitraums, in dem sich der Arbeitsmarkt erst konstituiert.

Auch wenn der technologische Wandel von vielen Wissenschaftlern im Rahmen des Industrialisierungsprozesses als entscheidende Determinante angeführt wird, so ist im Zuge einer sozialhistorischen Arbeit sorgsam darauf zu achten, dass durch den industriellen Wachstumsprozess primär Menschen betroffen waren,54 weshalb auch eine Auseinandersetzung mit den Arbeits- und Lebensbedingungen der frühen industriellen Arbeiterschaft erfolgen muss.

Abschließend ist zu bemerken, dass der Begriff der „Arbeitslosigkeit“ im Rahmen der vorliegenden Untersuchung keine Erwähnung findet, zumal „in diesem frühen Stadium der Entfaltung des Arbeitsmarktes [...] nicht Beschäftigungslosigkeit, sondern die Unterauslastung von Stellen die Konsequenz eines Ungleichgewichts am Arbeitsmarkt war.“55 Ähnlich argumentiert Kocka, wonach erst in den 80er Jahren des 19. Jahrhunderts Begriffe wie „Arbeitslosigkeit“, „unemployment“ und „chômage“ in verschiedenen Lexika auftauchten.56 Auch Wischermann und Nieberding bezeichnen den Mangel an Arbeitsplätzen zu der damaligen Zeit nicht als Arbeitslosigkeit, sondern als Unterbeschäftigung.57 Von einem

52 Siehe zur allgemeinen Begriffsbestimmung der Erzeugnisse des Eisenhüttenwesen Marchand:

Säkularstatistik , S. 2-5.

53 Wischermann/Nieberding: Institutionelle Revolution, S. 200-217.

54 Vgl. Schofer: Formierung , S. 25.

55 Pierenkemper: Beschäftigung und Arbeitsmarkt, S. 243.

56 Vgl. Kocka: Mehr Last als Lust, S. 195. Siehe hierzu in Anlehnung an Kocka: Burnett: Idle Hands, S. 3;

„unemployment“ im Oxford English Dictionary seit 1888 (aber gelegentlich in anderen Texten seit den 1830er Jahren); Zimmermann: La constitution du chômage en Allemagne.

57 Vgl. Wischermann/Nieberding: Institutionelle Revolution, S. 117.

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Marktversagen, das üblicherweise die Existenz eines Hindernisses voraussetzt,58 kann in dem untersuchten Zeitraum nicht gesprochen werden, da ein Markt, der zunächst noch nicht besteht, auch nicht versagen kann.

1.2.2 Untersuchungszeitraum und räumliche Abgrenzung

Der Anfang des Untersuchungszeitraums lässt sich geschichtlich am ehesten auf das Ende der Frühen Neuzeit und den Beginn der Moderne (mit der französischen Revolution von 1789) festsetzen. Da der gesamte Untersuchungszeitraum in die Zeit der Frühindustrialisierung und – je nach definitorischer Herangehensweise – auch den Zeitraum der Industrialisierung be- trifft, erscheint eine Auseinandersetzung mit dem Begriff der „Industrialisierung“ unabding- bar. Nach Fischer wurde der Strukturwandel infolge einer Revolution der Produktionsverhält- nisse aufgrund von Innovationen, die in neuen Produktionsverfahren mündeten, eingeleitet.

Der gleiche Autor interpretiert Industrialisierung als besondere Form des Wachstums durch vermehrten Einsatz des Faktors Sachkapital im Vergleich zu den Produktionsfaktoren Arbeit und Boden.59

Mit „Industrialisierung“ und „Industrieller Revolution“ existieren zwei Begrifflichkeiten, die unterschiedliche Deutungen über Charakter und Verlauf dieses Entwicklungsprozesses zu- lassen. Der Begriff der „Industrie“ wurde in der deutschen Sprache des 17. Jahrhunderts im Sinne von „Gewerbefleiß“ verstanden und steht mit dem englischen Begriff „industrious“ in Verbindung.60 Obwohl die Ausmaße des Übergangs zur industriellen Produktionsweise revo- lutionär waren, ist der revolutionäre Charakter des Übergangs selbst strittig. Da sich bis heute keine einheitliche Klärung dieses Begriffes ergeben hat, gilt für die folgenden Ausführungen, dass mit der Industrialisierung der Prozess von der vorindustriellen zur industriellen Produk- tionsweise Verwendung findet. Die Bezeichung „Industrielle Revolution“ beschränkt sich auf die Epoche in Großbritannien zwischen 1780 und 1850.61

Mit der Industrialisierung veränderten sich die Bedingungen der Allokation gesellschaftli- cher Arbeit maßgeblich. Die bis dato vorherrschende „gebundene Arbeit“ in Form der Ab- hängigkeit von einem Grundherren oder einer Zunft wurde schrittweise durch freie Lohnarbeit ersetzt. Bereits zu früheren Zeiten hatte es freie Lohnarbeit gegeben, sie fristete aber eher ein

58 Vgl.Grantham: Economic History, S. 2.

59 Vgl. Fischer: Wirtschaft und Gesellschaft, S, 16.

60 Vgl. Henning: Industrialisierung in Deutschland, S. 111.

61 Vgl. Pierenkemper: Wirtschaftsgeschichte, S. 24-32.

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nischenhaftes Dasein.62 Unter Lohn wird im Rahmen der vorliegenden Arbeit im Wesentli- chen die Vergütung unselbständiger Arbeit aufgefasst.63 Ein weiteres Merkmal von Märkten ist die Freiwilligkeit von Tauschgeschäften: Ein Arbeiter kann sich zwar nicht die einzelnen Tätigkeiten aussuchen, wohl aber den Tätigkeitsbereich.

Unbestritten ist, dass sich innerhalb des 19. Jahrhunderts ein umfassender Wandel innerhalb der Wirtschafts- und Gesellschaftsordnung vollzog: „Vom Feudalismus64 zum Kapitalismus, von der Agrar- zur Industriegesellschaft, vom absolutistisch-aristokratischen Herrschaftssystem des Ancien Régime zum modernen Verfassungs- und Nationalstaat [...]“65. Im Zuge der Durchsetzung marktlicher Strukturen änderte sich auch die Allokation der Arbeit. Zwar bezeichnet Kocka den Zeitraum zwischen 1800 und 1875 als Phase der zunehmenden Durchsetzung der kapitalistischen Wirtschaftsweise, aber er fügt auch einschränkend hinzu, dass sich keine klare Abgrenzung gegenüber den Jahrzehnten davor und danach ergäbe. Schließlich wäre der Kapitalismus bereits vor 1800 erkennbar und um 1875 noch nicht vollendet gewesen.66 Kuczynski sieht den Beginn der Geschichte des deutschen Arbeiters um die Jahrhundertwende (vom 18. zum 19. Jahrhundert). Gleichzeitig weist er darauf hin, dass schon zuvor freie Arbeiter existierten, deren Zahl jedoch äußerst gering war.67

Für eine Abgrenzung des Untersuchungszeitraums, empfiehlt es sich, die oberschlesischen und damit auch die preußischen Gegebenheiten Ende des 18. Jahrhunderts bis Mitte des 19.

Jahrhunderts genauer zu betrachten. Die Geschichte des Berg- und Hüttenwesens in Preußen von 1780 bis 1840 fällt nach Ansicht Kloosterhuis’ in einen Zeitraum, „in dem die Industrialisierung des europäischen Kontinents endgültig zum Durchbruch gelangte“68. Fuchs behauptet sogar, dass „wenn überhaupt ein Jahrzehnt der schlesischen Industriegeschichte der

62 Vgl. Pierenkemper: Unternehmensgeschichte, S. 149.

63 Vgl. Reith: Lohn und Leistung, S. 19.

64 Das Wesen des Feudalismus war, historisch betrachtet, kein europäisches oder gar deutsches Phänomen.

Es lassen sich in zahlreichen Kulturen Hinweise auf eine derartige gesellschaftliche Ordnung finden, die im Wesentlichen auf einer persönlichen Abhängigkeit der Beteiligten beruht. Das Feudalsystem war Wirtschafts-, Gesellschafts- sowie Staatsordnung in einem und war geprägt durch vier zentrale Merkmale:

Grundherrschaft (Weitergabe der Bodennutzung), Leibeigenschaft (persönliche Abhängigkeit), Gerichtsherrschaft (Übertragung auf den Feudalherrn durch den Landesherrn) und Weitergabe landesherrlicher Rechte an den Feudalherrn – ebenfalls durch den Landesherrn. Vgl. Henning: Das vorindustrielle Deutschland, S. 29-31.

65 Kocka: Arbeitsverhältnisse, S. 1.

66 Vgl. ebenda, S. 61.

67 Vgl. Kuczynski: Lage der Arbeiter , S. 3.

68 Kloosterhuis: Preußische Berg-, Hütten- und Salinenverwaltung, S. 15.

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preußischen Zeit als von entscheidender Wichtigkeit angesehen werden darf, so das zwischen 1780 und 1790.“69 Er begründet seine Aussage damit, dass seit 1780, also seit die für die spä- tere Entwicklung des oberschlesischen Industriebezirks maßgeblichen Akteure Heinitz70 und Reden71 dem schlesischen Berg- und Hüttenwesen vorstanden, der Plan Friedrichs II. vom Jahre 1740, die neue Provinz in erster Linie als Rohstofflieferant zu betrachten, keinen Be- stand mehr hatte. Ihr Ziel war es, ein weiterverarbeitendes Gewerbe aufzubauen, wobei Ober- schlesien aufgrund seiner Bodenschätze das Schwergewicht in Schlesien darstellen sollte.72 Ebenfalls um 1780 setzen auch die Anfänge einer oberschlesischen Industrieliteratur ein, die dem Erzbergbau um Tarnowitz und dem Steinkohlenvorkommen in Pless ihre Aufmerksam- keit widmete.73 Selbst Heinitz richtete sich zu Beginn des Jahres 1780 in einem Schreiben wegen der Übernahme und Einrichtung der königlichen Eisenhüttenwerke an Hoym.74 Zu- nächst lag das Hauptaugenmerk in Oberschlesien auf der Förderung von Eisenerz, bevor der Steinkohlenbergbau eine immer größere Bedeutung erlangte. Denn gerade der Steinkohlenbergbau begann in den Jahren von 1780 bis 1840, in besonderem Maße das Erscheinungsbild bestimmter Regionen in Deutschland zu prägen, welcher sich von der Saar über das Ruhrgebiet und dem Harz75 bis nach Schlesien erstreckte. Die wachsende Nachfrage nach Energie und Produkten der Grundstoffindustrie bewirkte, dass der Montansektor eine immer stärkere Beachtung in der preußischen Wirtschaftspolitik erfuhr.76

Die Wissenschaft ist sich weitgehend einig darin, dass der eigentlichen Industrialisie- rungsphase Deutschlands, die zeitlich ungefähr zwischen 1830 und 1880 einzuordnen ist, eine Vorbereitungsphase ab etwa 1780 vorausgegangen ist. Diese Vorbereitungsphase wird ge- meinhin als Frühindustrialisierung bezeichnet.77 In Oberschlesien wurde in diesem Zeitraum

69 Fuchs: Dirigismus, S. 56.

70 Friedrich Anton von Heinitz (1725-1802) und Reden waren die treibenden Kräfte bei der Modernisierung des oberschlesischen Berg- und Hüttenwesens. Heinitz gilt seither als Begründer des neuzeitlichen preußischen Berg- und Hüttenwesens. Vgl. Serlo: Männer des Bergbaus, S. 67-68. In preußischen Diensten stehend, wurde Friedrich Anton von Heynitz mit der Kurzform „Heinitz“ bedacht. Dieser Vereinfachung folgt die Arbeit. Vgl. Weber: Panorama , S. 487.

71 Friedrich Wilhelm Graf von Reden (1752-1815) gilt als Gründer des Schlesischen Bergbaus. Über sein Werden und Wirken siehe etwa Kapała: Reden; Niemierowski: Reden;Kelbert: Bildungswesen; Serlo:

Männer des Bergbaus, S. 118-119 und erst vor kurzem Schmidt-Rutsch: Reden.

72 Vgl. Fuchs: Dirigismus, S. 56.

73 Vgl. Perlick: Der oberschlesische Industrieraum, S. 1.

74 Vgl. AP Wrocław, OBB 1203, Bd. 1, Bl. 3-11.

75 Siehe etwa zur Geschichte des Harzer Bergbaus Ließmann: Bergbau.

76 Vgl. Kloosterhuis: Preußische Berg-, Hütten- und Salinenverwaltung, S. 15.

77 Vgl. Weber: Innovationen, S. 14. Nach Walter W. Rostow gelten die Jahre zwischen 1850 und 1875 als Phase des „take off“ für Deutschland. Vgl. Rostow: Five Stages, S. 103.

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ein Bruch mit der traditionellen Technologie vollzogen und der preußische Staat begann auch erst nach 1780 damit, die Eisentechnologie zu verwenden. Hiermit wurde ein neuer Weg be- schritten, der sowohl technologische und betriebsorganisatorische als auch sozialökonomische Innovationen nötig machte. Von Tarnowitz ausgehend, mit Hilfe einer zum ersten Mal einge- setzten Wattschen Dampfmaschine, ergaben sich Impulse zur Strukturveränderung in der gan- zen Region, die selbst die feudalen Barrieren überwinden konnten.78 Ebenso erscheint es an- gemessen, den Anpassungsprozess der oberschlesischen vormodernen Magnatenwirtschaft im Berg- und Hüttenwesen an das kapitalistische beziehungsweise moderne Produktionssystem auf einen Zeitraum von ca. 1790 bis 1840 einzugrenzen.79

Tebarth nimmt an, dass auch in den 1780er Jahren nur ungefähr 600 Berg- und Hüttenar- beiter existierten und damit industrielle Arbeit im Berg- und Hüttenwesen ein äußerst seltenes Phänomen darstellte. Die beginnende Industrialisierung ordnet er zeitlich zwischen 1786 und 1816 ein. Allerdings bezeichnet er, wie sich im Rahmen der vorliegenden Untersuchung noch zeigen wird, die Datenlage für diesen Zeitraum für denkbar ungünstig.80 Nach Auffassung von Harnisch können vor allem die zwei bis drei Jahrzehnte nach den liberalen Reformen als richtungsweisend für den Weg zur Erwerbsgesellschaft angesehen werden.81 Neubach und Zilla vertreten die These, dass sich die eigentlichen Geburtsjahre der schlesischen Montanindustrie, im Hinblick auf die Relevanz für den Gesamtstaat, auf die späten 40er und 50er Jahre des 19. Jahrhunderts erstrecken.82

Mit der Durchsetzung marktlicher Strukturen bei der Organisation industrieller Arbeit wird die Phase der Konstituierung eines industriellen Arbeitsmarktes als abgeschlossen angesehen. Deshalb wird der Untersuchungsgegenstand auf einen Zeitraum bis 1840 eingegrenzt. Der Beginn der Untersuchung orientiert sich am Ende des 18. Jahrhunderts, der Neuausrichtung der preußischen Wirtschaftspolitik, und dem einsetzenden Modernisierunsprozess ungefähr um 1780. Jedoch gestaltet sich die Abgrenzung eines

„vormodernen“ und eines „modernen“ Produktionssystems als schwierig. Schließlich lässt sich zu keinem Zeitpunkt im Untersuchungszeitraum eine vollständige Anordnung der

78 Vgl. Długoborski: Magnaten, S. 120.

79 Der Begriff „Magnat“ leitet sich vom lateinischen Wort „magnus“ ab und wurde für die großadeligen Industriellen Oberschlesiens verwendet. Vgl. Pierenkemper: Unternehmeraristokraten, S. 129-134.

80 Vgl. Tebarth: Technischer Fortschritt, S. 188-189.

81 Vgl. Harnisch: Energiekrise des 18. Jahrhunderts, S. 490.

82 Vgl. Neubach: Oberschlesien, S. 20, zitiert nach Tebarth: Technischer Fortschritt, S. 191.

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Elemente eines Systems erkennen, warum die Bezeichnung einer „Transitionsphase“ gewählt wird.83

Um nach dem Untersuchungszeitraum den zugrundeliegenden Untersuchungsraum für diese Arbeit einordnen zu können, bedarf es der sachgerechten Abgrenzung und Definition der Region Oberschlesiens. Ursächlich hierfür ist der wegweisende Gedanke Pollards, dass die Industrialisierung während des 18. und 19. Jahrhunderts in erster Linie ein regionaler Prozess war.84 Denn: „Nicht ‚Preußen’ oder ganz ‚Deutschland’ industrialisierte sich zur Mitte des 19. Jahrhunderts, sondern nur wenige kleine Regionen, vor allem Sachsen, Oberschlesien, Brandenburg, das Rheinland und Westfalen.“85 Allzu rege hätte man in der wissenschaftlichen Auseinandersetzung, so jedenfalls Kiesewetter, eine nationalstaatliche Betrachtung verfolgt und damit „das Blickfeld verstellt für regionale Disparitäten im Industrialisierungsprozess.“86 Mit der Forschungsarbeit zur regionalen Industrialisierung soll daher ein Beitrag geleistet werden, die spezifische Entwicklung in Oberschlesien, ungeachtet der gesamtstaatlichen Perspektive, nachzuzeichnen.87

Oberschlesien kann gleich in mehrfacher Weise definiert werden.88 Innerhalb der Arbeit wird der Wirtschaftsraum89 Oberschlesien analysiert, da sich der industrielle Arbeitsmarkt im Berg- und Hüttenwesen konstituierte. Dabei stellt „Raum“ als eine veränderliche Größe ein abstraktes Instrument dar, ökonomisches Handeln zu erklären.90 Allerdings sind die Begrifflichkeiten „Raum“ und „Region“ nicht eindeutig definierbar.91 Das oberschlesische Bergbaugebiet, das geologisch eine Einheit bildet, war bis zum Jahr 1945 auf der politischen Landkarte auf drei verschiedene Staaten verteilt. Dazu gehörte neben Preußen, das den größten Anteil an Land und Bodenschätzen vereinnahmte, im Osten Russland und im Süden

83 Vgl. Skibicki: Industrie, S. 29.

84 Siehe hiezu die Ausführungen bei Pollard: Industrialization.

85 Pierenkemper/Gall: Gewerbe und Industrie, S. 101.

86 Kiesewetter: Industrialisierung und Landwirtschaft, S. 3.

87 Zutreffend bemerkt hierzu Westermann: Gerade die Wirtschaft- und Sozialgeschichte befasst sich mit der historischen Genese wirtschaftlichen Handelns und den speziellen räumlichen und zeitlichen Bedingungen. Vgl. Westermann: Montanregion , S. 176.

88 Je nach geologischer, politischer, topographischer oder ethnischer Aufteilung ergibt sich eine unterschiedliche Eingrenzung. Vgl. Skibicki: Industrie, S. 18-19.

89 Durch die Bezeichnung von Räumen wird ein Charakterisierung vorgenommen, die dem Raum eine gewisse Prägung zuschreibt, wie z.B. Kultur-, Verwaltungs- und Wirtschaftsraum. Vgl. Westermann:

Montanregion , S. 176.

90 Vgl. Pierenkemper: Bestimmung und Begrenzung , S. 4. Ähnlich dazu auch Kiesewetter: “In der modernen Landes- und Regionalplanung bzw. der Raumordnungstheorie werden “Regionen” als funktional zusammengehörende Gebiete angesehen […].” Kiesewetter: Raum und Region, S. 117.

91 Vgl. Boustedt: Empirische Sozialforschung, S. 83.

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Österreich-Ungarn. Insgesamt bestand Schlesien aus den Regierungsbezirken Liegnitz, Breslau und Oppeln, wobei der Bezirk Oppeln Oberschlesien umfasste.92 Die Arbeit konzentriert sich jedoch nicht auf den Regierungsbezirk Oppeln, sondern auf seinen relativ kleinen südöstlichen Teil, der durch Gruben und Hüttenwerke gekennzeichnet war und sich aus vier preußischen „Altkreisen“ zusammensetzte. Dieser Raum beherbergte nicht nur die Keime der späteren Montanindustrie, sondern bildete zugleich auch sein Zentrum. Zu den bedeutendsten Industriezweigen in diesem oberschlesischen Industriegebiet93 gehörten der Steinkohlenbergbau, die Eisen- und Stahlindustrie sowie die Zinkgewinnung.94 Generell zeichnet sich ein „Revier“ durch Abbau- und Verhüttungstätigkeiten aus und kann hierdurch klar abgegrenzt werden.95

92 Vgl. Schofer: Formierung , S. 12-13.

93 Hierbei lässt sich der oberschlesische Industriebezirk im engeren und im weiteren Sinne unterscheiden.

Die erste Eingrenzung umfasst die Landkreise Beuthen, Kattowitz, Zabrze, die Stadtkreise Beuthen, Kattowitz, Könighütte und Gleiwitz. Im weiteren Sinne beinhaltet das oberschlesische Industriegebiet die Kreise Pless, Rybnik, Tost-Gleiwitz und Tarnowitz. Gleichzeitig sei darauf verwiesen, dass sich die Eingrenzung des Industriebezirks ausschließlich auf den preußischen Teil Oberschlesiens bezieht. Vgl.

Skibicki: Industrie, S. 19-20.

94 Vgl. Pierenkemper: Industrialisierung Oberschlesiens, S. 160.

95 Vgl. Westermann: Montanregion , S. 177-178.

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Abbildung 1: Das oberschlesische Industriegebiet96

Der oberschlesische Bleibergbau wird im Rahmen der Untersuchung nicht verfolgt werden, da dieser eine vergleichsweise untergeordnete Rolle spielte und sich auf den Raum Tarnowitz beschränkte.97 Erwähnung findet lediglich die Blei- und Silberhütte Friedrichshütte, weil das dortige Rekrutierungsmuster dem der anderen Berg- und Hüttenwerke glich und Büchsel anhand der generell äußerst spärlichen Datenlage eine Schätzung hinsichtlich des Anteils der freien Lohnarbeiter zu den feudal abhängigen Arbeitern abgibt. Die Eisenerz- und Galmeigruben in dem Untersuchungsraum, finden aufgrund mangelnder Überlieferung nur eine beiläufige Erwähnung. Zweifellos war im 19. Jahrhundert die Existenz von Steinkohle der entscheidende regionale Industriestandortfaktor, denn die Lage der englischen, belgischen, nordfranzösischen und auch deutschen Industrieregionen kann auf die dortigen Steinkohlenvorkommen zurückgeführt werden.98

96 Pierenkemper: Grundzüge, S. 17.

97 Siehe etwa Fuchs: Dirigismus, S. 95.

98 Vgl. Kiesewetter: Raum und Region, S. 122 u. Kiesewetter: Region und Industrie, S. 108-124.

(24)

1.2.3 Bestimmung der Standortfaktoren

Zunächst wird der Produktionsfaktor Arbeit behandelt: Generell gilt der Produktionsfaktor Arbeit innerhalb der Volkswirtschaftlslehre, neben Boden und Kapital, als einer der drei klas- sischen Produktionsfaktoren. Diese Produktionsfaktoren (Input) werden im Rahmen eines volkwirtschaftlichen Produktionsprozesses in ein Sozialprodukt (Output) umgewandelt.99 Der Produktionsfaktor Arbeit umfasst dabei sowohl körperliche als auch geistige menschliche Ar- beit und wird außerdem nach Quantität und Qualität der menschlichen Arbeit unterschieden.

Erstere wird determiniert durch die Arbeitszeit und die Anzahl der Erwerbsfähigen. Diese, auch Erwerbstätigenpotential genannte Größe, wird durch das Bevölkerungswachstum be- stimmt, welches wiederum durch Geburtenhäufigkeit, Sterbewahrscheinlichkeit und Wande- rungsbewegungen geprägt wird.100 Mit Hilfe der modernen Wachtumstheorie konnte gezeigt werden, dass nicht allein die quantitative Ausdehnung, sondern ebenfalls die Qualität des Produktionsfaktors Arbeit bedeutsam ist.101 Diese hingegen hängt vom Ausbildungs- und Weiterbildungssystem ab, wobei vor allem bei der Anpassungsgeschwindigkeit im Rahmen eines Strukturwandels die „Qualität des Produktionsfaktors Arbeit“102 eine gewichtige Größe einnimmt.103 Eine fortwährende Analyse zur Ausstattung Oberschlesiens mit dem Produkti- onsfaktor Arbeit ist zentraler Bestandteil der vorliegenden Arbeit und wird in späteren Kapi- teln eingehend vorgenommen.

Die Steinkohlevorkommen der oberschlesischen Flöze, mit einer Mächtigkeit von einhalb bis zwölf Metern, bestanden meist aus so genannter nicht backender Flammkohle, was dazu führte, dass diese nicht für den Gebrauch beim Verkokungsprozess geeignet waren. Lediglich einige wenige, tiefer liegende Sattelflöze waren gut backende Kokskohle. Das Deckgebirge bildete sich vornehmlich aus Schichten des so genannten Diluviums, z.B. die Kurzawka (Schwimmsand), und aus Schichten des Tertiärs. Im nordwestlichen Teil des Steinkohlenbe- ckens, der Beuthener Mulde, schoben sich zwischen die Schichten des Karbons und des Terti- ärs die Schichten des Buntsandsteins und des Muschelkalkes, die wiederum reiche Blei- und Zinkerzvorkommen beinhalteten und nördlich und östlich der Stadt Beuthen lagen. Im Mu-

99 Vgl. Bartling/Luzius: Volkswirtschaftslehre, 57-58.

100 Vgl. Heertje/Wenzel: Grundlagen, S. 20.

101 Vgl. Pierenkemper: Wirtschaftsgeschichte, S. 90.

102 Vertiefend findet sich bei Blum der Hinweis, dass die Qualität der Arbeit in Abhängigkeit „von der Alterstruktur, dem Bildungsstand und vor allem der räumlichen Verteilung der Bevölkerung sowie von kulturellen und zivilisatorischen Einflüssen“ zu betrachten sei. Blum: Volkswirtschaftslehre, S. 91.

103 Vgl. Heertje/Wenzel: Grundlagen, S. 20.

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schelkalk befand sich ein erzführender Dolomit mit ein bis zwölf Meter Mächtigkeit, der sich im Gebiet des Muschelkalkes ausgebreitet hatte. In der oberen Erzlage war zusätzlich noch Galmei enthalten. Außer den Blei- und Zinkerzen führte der Muschelkalk die für die spätere Eisenverarbeitung relevanten Eisenerze, hierzu zählten Brauneisenerz und Toneisenstein.104 Ein Vergleich mit anderen Gebieten, die ebenfalls über große Steinkohlenvorkommen verfüg- ten, zeigt, dass die geologischen Voraussetzungen für den Steinkohlenbergbau in Oberschle- sien ausgezeichnet waren. Während im Ruhrbezirk und im Saarsteinkohlenbecken eine Mäch- tigkeit von höchstens 2,5 Meter und im benachbarten Niederschlesien von bis zu 4 Metern gegeben war,105 wies beispielsweise das größte Flöz Reden eine Mächtigkeit von bis zu 24 Metern auf.106 Jedoch führte die hohe Mächtigkeit beim Abbau der Steinkohlen auch zu grö- ßeren Hohlräumen, weshalb hohe Sicherheitsvorkehrungen getroffen werden mussten.107

Neben den geologischen Voraussetzungen und dem erwähnten Produktionsfaktor Arbeit ist bei der Bestimmung der Standortfaktoren auch die Rolle des Staates herauszustellen. Der preußische Staat, so das einschlägige Urteil etlicher Autoren, hatte einen maßgeblichen Anteil daran, den Industrialisierungsprozess in Gang zu bringen.108 Die Interdependenz zwischen Staat und Wirtschaft kommt in einer zugespitzten Formulierung Kiesewetters zum Ausdruck, wonach Politik und Ökonomie siamesische Zwillinge wären und das Risiko einer Trennung demzufolge sehr hoch sei.109 Angesichts der Bedeutung des Staates für die wirtschaftliche Entwicklung soll daher das Wirken des Staates im weiteren Verlauf der Arbeit eine kritische Würdigung erfahren. Der Wandel in der Wirtschaftspolitik Preußens äußerte sich in vielfälti- ger Weise: nicht nur indirekt durch gesetzgeberische Maßnahmen, die Errichtung einer Ver- kehrsinfrastruktur, der massiven Förderung des Gewerbes, der Einrichtung des Patentschut- zes110 sowie dem Aufbau des Bildungswesens, sondern auch direkt als Unternehmer. Auf die staatlichen Maßnahmen beziehungsweise die unternehmerischen Tätigkeiten des Staates wird noch ausführlich eingegangen.

104 Vgl. Busch: Entwicklung, S. 5.

105 Vgl. Rach: Kohlen- und Eisenindustrie, S. 28.

106 Vgl. Czarnocki: Polskie zaglebie weglowe, S. 188.

107 Vgl. Brendel: Entwicklung , S. 24.

108 Vgl. unter anderem Boch: Staat, S. 58 u. Kiesewetter: Industrielle Revolution in Deutschland, S. 23.

Kritisch hingegen fasst Nipperdey die Rolle des preußischen Staates auf. Vgl. Nipperdey: Geschichte, S.

182-183.

109 Vgl. Kiesewetter: Industrielle Revolution in Deutschland, S. 23.

110 Zur Sicherung technischer Innovationen wurden auch Patente in Preußen vergeben und Erfindungen erfuhren einen gewissen Schutz. Zum Patentwesen in Preußen siehe etwa Heggen: Erfindungsschutz.

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Entscheidend für den Absatz, aber auch für den Zuzug von Arbeitskräften einer Wirtschaftsregion sind auch die Implikationen der sie umgebenden politischen Landkarte.

Vor diesem Hintergrund lohnt sich ein Blick auf die geographische Situation Schlesiens im 18. und frühen 19. Jahrhundert. Zunächst lag Schlesien eingekeilt zwischen dem Alten Reich111 und dem slawisch112 geprägten Osten. Aufgrund der preußisch-österreichischen Spannungen seit 1740 brach auch für Schlesien eine neue Zeit an. Erst war die Wirtschaft zu einer Neuorientierung gezwungen, später wurde Schlesien nach dem Wiener Kongress und der Neuordnung Europas im Jahr 1815 politisch gänzlich an den Rand des Reiches gedrängt.

Verursacht durch die Grenzlage, war Schlesien auf eine liberale Außenhandelpolitk angewiesen.113 Schon zur Zeit der napoleonischen Kriege und der Kontinentalsperre erfuhr Schlesien die Nachteile seiner Grenzlage.114 Geographisch betrachtet, war Schlesien nur durch einen schmalen Landstreifen mit den anderen Teilen Preußens verbunden. Es bestand das Problem, als „Schlusslicht“ gegenüber den anderen Provinzen zwar an Preußen angeschlossen, aber nicht wirklich integriert zu sein. Unterdessen formierten die älteren preußischen Provinzen wie Brandenburg, Pommern oder Magdeburg schon sehr früh eine wirtschaftliche Einheit. Weil Österreich und Sachsen die bedeutensten Handelspartner Schlesiens waren, führte die Verschärfung des Zollkrieges zu einer wirtschaftlichen Isolation Schlesiens.115 Hinzu kam, dass Polen Schlesien vom Nordosten und Österreich im Südwesten abschirmten, so dass insbesondere für die Lage Oberschlesiens zu Recht von einer Art Isolation gesprochen werden konnte.116

111 Das Alte Reich dauerte ungefähr von 1495 bis 1806 und umfasste größtenteils Mittel- und Südeuropa.

112 Im Zuge der Völkerwanderung verließen die Germanen die weitläufigen Gebiete östlich der Elbe und der Saale. In diese Gebiete zogen die Slawen von Osten her hinzu. Vgl. Franz: Geschichte des deutschen Bauernstandes, S. 103.

113 Vgl. Herzig: Schlesienforschung, S. 181.

114 Vgl. Baltzarek: Schlesien im Übergang, S. 392.

115 Vgl. Felsch: Wirtschaftspolitik, S. 5.

116 Vgl. Fuchs: Dirigismus, S. 25.

(27)

Abbildung 2: Preußen im 19. Jahrhundert117

1.3 Zum Stand der Forschung und zur Quellenlage

„Es steht meines Erachtens fest“, so der große Ökonom Joseph A. Schumpeter, „dass die meisten grundlegenden Fehler, die immer wieder in der Wirtschaftsanalyse gemacht werden, häufiger auf einen Mangel an geschichtlicher Erfahrung zurückzuführen sind als auf andere Lücken im Rüstzeug des Wirtschaftswissenschaftlers.“118 Einen ebenso bedeutenden Stellenwert räumt Walther G. Hoffmann der Wirtschaftsgeschichte ein: Der wirtschaftsgeschichtlichen Forschung komme zugute, dass sie für die Volkswirtschaftslehre eine unverzichtbare empirische Basis schaffe und damit in Form einer retrospektiven empirischen Wirtschaftsforschung wirtschaftstheoretische Überlegungen erst ermögliche.119 Obwohl Beschäftigung und Arbeitsmarkt einen zentralen Baustein moderner Industriegesellschaften kapitalistischen Typs ausmachen,120 stellt die historische Arbeitsmarktforschung keinen besonders ausgeprägten Forschungsbereich dar. Dies ist auch

117 Hubatsch: Preußische Geschichte (im Anhang).

118 Schumpeter: Geschichte der ökonomischen Analyse, S. 43.

119 Vgl. Hoffmann: Wachstumstheorie, S. 94-103, zitiert nach Pierenkemper: Wirtschaftsgeschichte und Wirtschaftswissenschaften, S. 580.

120 Vgl. Pierenkemper: Historische Arbeitsmarktforschung, S. 9.

(28)

in einem engen Zusammenhang damit zu sehen, dass in den Untersuchungsgegenstand

„Arbeitsmarkt“ unterschiedliche historische Forschungsfelder wie beispielsweise die Arbeiter-, Unternehmens- oder Industriegeschichte hineinspielen. Zu den einzelnen Arbeitsmarktakteuren, Gewerkschaften und Industrieverbänden existieren also zahlreiche Veröffentlichungen.121 Pohl identifiziert vor langem eine erhebliche Forschungslücke mit Blick auf die Genese der industriellen Arbeiterschaft,122 die aber in der Zwischenzeit durch eine Reihe von Untersuchungen verkleinert wurde.123 Auch gelang es in der Vergangenheit, einige Werke zur industriellen Arbeiterschaft in Oberschlesien zu veröffentlichen.124 Schofer befasst sich innerhalb seiner Arbeit mit der Industriearbeiterschaft in einem Untersuchungs- zeitraum von 1865 bis 1914 und erwähnt den der vorliegenden Arbeit zugrundeliegenden Zeitraum nur fragmentarisch. Büchsel beginnt seine Untersuchung zur Rechts- und Sozialge- schichte des oberschlesischen Berg- und Hüttenwesens im Jahr 1740 und führt sie bis 1806 fort. Mit den oberschlesischen Industriearbeitern von 1704 bis 1885 befasst sich Franzke, der genauso wie die vorgenannten Autoren, hauptsächlich rechts- und sozialgeschichtliche Nach- forschungen betreibt. Wirtschaftswissenschaftliche Abhandlungen finden bei Büchsel und Franzke nur selten Erwähnung und auch eine Ergänzung der deskriptiven Arbeiten durch the- oretische Modelle findet nicht statt.

Das vorliegende Werk unterscheidet sich von den zuvor erwähnten Arbeiten insofern, als im Rahmen der neuen Forschung ein institutioneller Ansatz gewählt und die Untersuchung aus einem arbeitsmarktlichen Blickwinkel vorgenommen wird. Während die vorangegange- nen Forschungsarbeiten vor allem Fragestellungen zu den Arbeits- und Lebensbedingungen der frühen Industriearbeiterschaft behandeln, bearbeitet der Autor insbesondere ökonomische Fragestellungen, wie unter anderem die Freisetzung von Arbeitskräften und deren industriel- ler Nachfrage, die ökonomische Zweckmäßigkeit der unterschiedlichen Arbeitsverhältnisse, sowie den Modernisierungsprozess und die Implikationen hieraus für die Arbeitsnachfrage.

Der Schwerpunkt der Forschung lag in der Sichtung und der anschließenden Analyse bis- lang unerschlossenen Archivmaterials. Vor allem sei auf das Geheime Staatsarchiv Preußi- scher Kulturbesitz (GStA PK) in Berlin-Dahlem verwiesen. Die Inventarbände zum Bestand

121 Vgl. Tilly: Arbeit – Macht – Markt, S. 15. Siehe etwa Knips: Arbeitgeberverbände u. Ritter/Müller- Luckner: Arbeiterbewegung.

122 Vgl. Pohl: Arbeiterfragen, S. 7.

123 Siehe etwa Kocka: Weder Stand noch Klasse.

124 Siehe hierzu vor allem Schofer: Formierung; Büchsel: Rechts- und Sozialgeschichte und Franzke:

Industriearbeiter.

Abbildung

Abbildung 1: Das oberschlesische Industriegebiet 96
Abbildung 2: Preußen im 19. Jahrhundert 117
Abbildung 3: Die Transitionsfunktion
Tabelle 1: Verschuldung der Rittergüter in Oberschlesien im Jahr 1805
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