Zur Situation der künstlerischen Leitung am Schauspielhaus Zürich
Verwaltungsrat
Medieninformation vom 28. Oktober 2002
Verwaltungsrat Schauspielhaus Zürich AG
„Now is the winter of our discontent …“
Aus Richard III
von William Shakespeare
„Nun ist der Winter unsrer Bitternis …“
Erfolgreiche Verhandlungen zwischen dem VR und der Direktion
Die Finanzierung der vierten Saison ist gesichert
Es wurden strukturelle und
organisatorische Verbesserungen vereinbart.
Zwischen dem VR und Christoph Marthaler wurde eine Zusatzvereinbarung getroffen
Damit kann die Hoffnungsvariante realisiert werden: Christoph Marthaler bleibt eine
vierte Saison als künstlerischer Direktor!
Verwaltungsrat Schauspielhaus Zürich AG
Finanzierung der vierten Spielzeit gesichert
Fr. 1,8 Mio. durch organisatorische interne Massnahmen.
Der Rest durch eine zusätzliches Subventionsversprechen des
Regierungsrates.
Weitere Gelder von Dritten (z.B. „Komitee M bleibt“ und weitere) sind dringend nötig.
Die Finanzierungslücke von rund CHF 4 Mio.
der vierten Saison wird wie folgt geschlossen:
Vereinbarter Handlungsspielraum
Halbierung des budgetierten Defizits Vermeidung von Entlassungen
Festhalten an zwei Standorten:
Pfauen und Schiffbau
Einhalten des Arbeitsgesetzes
Zurück zum Normalbetrieb (Spielzeit)
Verwaltungsrat Schauspielhaus Zürich AG
Kosteneinsparungen mit möglichst gering- fügiger Reduktion künstlerischer Potenziale
Konkret:
Am Pfauen: Repertoire mit strikter
Abfolge von grossen, mittleren, kleineren Produktionen
Im Schiffbau: En Bloc mit zwei Neuproduktionen in der Halle.
Theaternutzung in festen Zeitfenstern, übrige Zeit für Nutzung durch Dritte.
Generelle Reduktion der Anzahl von Veranstaltungen, sowie der
Veranstaltungskosten.
Kosteneinsparungen mit möglichst gering- fügiger Reduktion künstlerischer Potenziale
Folge:
Beruhigung des Theaterbetriebs Entlastung der Technik
Entlastung des Gästebudgets Vereinfachung der Disposition
etc.
Verwaltungsrat Schauspielhaus Zürich AG
Kein Sturm im Wasserglas, sondern handfeste Probleme!
Negative Standortbestimmung nach der ersten Spielzeit punkto organisatorische Belange und Zuschauerresonanz.
Keine ersichtliche Trendwende im
zweiten Jahr und nach der Abstimmung vom 2. Juni.
Das interne Ziel der Stadt Zürich von
230‘000 Zuschauer/innen wurde mit heute weniger als 100‘000 zahlenden
Besucher/innen bei weitem nicht erreicht.
Eine erneuerte Zusammenarbeit
Die strukturellen Probleme sollen gemeinsam gemeistert werden
Die Erfahrungen der Anlaufzeit sollen genutzt werden.
Dem künstlerischen Team soll nocheinmal Gelegenheit gegeben werden, das Publikum von seinem Theater zu überzeugen.
Der Verwaltungsrat und die künstlerische Direktion des Schauspielhauses haben eine Zusatzvereinbarung abgeschlossen:
Ökonomische Problematik
50'000 70'000 90'000 110'000 130'000 150'000 170'000 190'000
92/93 93/94 94/95 95/96 96/97 97/98 98/99 99/00 00/01 01/02
Box, Atrium, Div.
Halle Keller Pfauen
Entwicklung Besucherzahlen
Erfolg 94/95
Dreigroschen-Oper
Verwaltungsrat Schauspielhaus Zürich AG
40%
45%
50%
55%
60%
65%
70%
75%
80%
92/93 93/94 94/95 95/96 96/97 97/98 98/99 99/00 00/01 01/02 Saison
Pfauen
Auslastung Hauptbühne
Vollzahlende ZuschauerInnen
Pfauen 00 / 01 01 / 02
Zuschauerzahlen absolut 78'174 81'789
./. Gratis & vergünstigt 8'600 12'900 Vollzahlende ZuschauerInnen 69'574 68'889
Schiffbau 00 / 01 01 / 02
Zuschauerzahlen absolut 37'677 23'550
./. Gratis & vergünstigt 6'200 4'900 Vollzahlende ZuschauerInnen 31'477 18'650
BOX 00 / 01 01 / 02
Zuschauerzahlen absolut 14'612 13'701
./. Gratis & vergünstigt 3'500 3'800 Vollzahlende ZuschauerInnen 11'112 9'901
Total 00 / 01 01 / 02
Zuschauerzahlen absolut 137'276 120'996
./. Gratis & vergünstigt 18'300 21'600 Vollzahlende ZuschauerInnen 118'976 99'396
137'276
120'996 118'976
99'396
80'000 90'000 100'000 110'000 120'000 130'000 140'000 150'000
00 / 01 01 / 02
Zuschauerzahlen absolut Vollzahlende ZuschauerInnen
Verwaltungsrat Schauspielhaus Zürich AG
Stand Abonnementverkäufe 18.10.02
- 500 1'000 1'500 2'000 2'500 3'000 3'500 4'000 4'500 5'000 5'500
99/00 00/01 01/02 02/03
Marthaler bleibt Wahl-Abo klein GA
Abo Plus Migros Abo Wahl-Abo gross 5er-Abo
So-Nachm.
Wochentag Premiere
4469
4889
3123 3231
Zuwachs rund 100 Abonnemente
Entwicklung Vorstellungseinnahmen und öffentliche Beiträge
5'000 5'500 6'000 6'500 7'000 7'500 8'000 8'500 9'000 9'500 10'000
97/98 98/99 99/00 00/01 01/02
20'000 22'000 24'000 26'000 28'000 30'000 32'000 34'000 36'000
Vorstellungseinnahmen Beiträge öffentliche Hand
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0 20'000 40'000 60'000 80'000 100'000 120'000 140'000 160'000
Deutsches Schauspielhaus Hamburg
Thalia The ater Hamburg Schauspielhaus Zürich
0 5'000 10'000 15'000 20'000 25'000 30'000 35'000 40'000
Vergleich andere Theater
Zuwendungen
Zuschauerzahlen Deutsches
Schauspielhaus Hamburg
Thalia Theater Hamburg
Schauspielhaus Zürich
Besucherzahlen (Achse links) 138'859 148'387 120'996
Auslastung Hauptbühne 57.7% 63.1% 47.0%
Finanzzuwendungen (Tsd.Fr.) 26'564 22'606 33'500
Inkl.
Sachleistungen
Schlussfolgerungen
Zuschauerrückgang in der zweiten Saison markant verschärft.
Erreichen neuer Zuschauer-
segmente im Schiffbau in Frage gestellt
(00/01: 37‘600 Zusch.; 01/02: 23‘500 Zusch.)
Defizit im wesentlichen durch Zuschauerverluste verursacht.
Massnahmen
Verbesserte Zusammenarbeit zwischen Verwaltungsrat und Direktion
Der VR bezeichnet eine/n
Vertreter/in für den intensiven Austausch mit der Direktion.
Der/die Vertreter/in ist in erster Linie Ansprechpartner der
Direktion und hat keine beson-
deren Entscheidungsbefugnisse.
Verwaltungsrat Schauspielhaus Zürich AG
Festigung der Führungsorganisation
Der künstlerische und der kaufmännische Direktor tragen gemeinsam die Gesamt-
verantwortung für das Schauspielhaus.
Die Gesamtverantwortung in allen
künstlerischen Belangen trägt Christoph Marthaler
Er stützt sich auf die stellvertretenden Leiterinnen Stefanie Carp und Anna Viebrock. Zusammen bilden sie die künstlerische Direktion.
Zuschauerzahlen
Die Direktion erarbeitet einen Massnahmenkatalog für eine deutliche Erhöhung der
Besucherzahlen.
Die Zusammenarbeit mit Christoph Marthaler in der fünften Spielzeit
(2004/2005) bedingt eine deutliche Erhöhung der Zuschauerzahlen in der aktuellen Spielzeit.
Verwaltungsrat Schauspielhaus Zürich AG
Zusätzliche Massnahmen der Stadt Zürich
Die Stadt Zürich setzt eine
Expertengruppe ein, mit folgendem Auftrag:
Analyse der Situation des Sprechtheaters in der Stadt Zürich, der einzelnen Bühnen
(insbesondere Pfauen, Schiffbau, Box, Gessnerallee etc.)
Identifizieren von Konflikten und Problemen Synergien, finanzielle Rahmenbedingungen
Vorschläge für eine Optimierung der Standorte und der Aufgabenverteilung.
Generalversammlung 2001/2002
Ausgeglichene Rechnung dank Sonderereignissen:
Rückwirkende Subventionserhöhung aus der Volksabstimmung vom 2. Juni um CHF 3,88 Mio.
Ausserordentlicher Beitrag des Kantons von CHF 2,5 Mio.
Budget der dritten Spielzeit sollte eingehalten werden können.
Allerdings sind erst drei Viertel der Sponsoreneinnahmen fest zugesagt.
Verwaltungsrat Schauspielhaus Zürich AG
Änderungen im Verwaltungsrat
Ersatzwahlen für:
Ellen Ringier Peter von Matt Daniel Härri
Peter Nobel
Über die Nachfolge der Zurücktretenden wird rechtzeitig informiert.