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Optische und Elektrische Charakterisierung von Silizium für die Photovoltaik (2003) - PDF ( 172 KB )

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Optische und Elektrische

Charakterisierung von Silizium für die Photovoltaik

Einführung und Motivation

Für die Effizienz von Solarzellen sind die elektrischen und optischen Eigenschaften des benutzten Halbleitermaterials entscheidend. Dies betrifft zum einen die Absorption der einfallenden Strahlung, wofür die Größe der Bandlücke der entscheidende Parameter ist. Zum anderen ist die Lebens- dauer der erzeugten Ladungsträger von Bedeutung. Diese Lebensdauer kann sehr stark durch im Halbleiter vorhande- ne Defekte beeinflusst werden. Prinzipiell ist dieses Problem durch die Verwendung von hochreinen Halbleitermateria- lien lösbar. Der Kostendruck für eine erfolgreiche Vermark- tung von Solarzellen macht diesen Ansatz aber oftmals zu- nichte. Alternativ muss daher versucht werden, mit kosten- günstigen Materialien zu arbeiten. Hierbei ist die Kontrolle und Passivierung von Defekten für den Erfolg entschei- dend. Anhand verschiedener Messmethoden werden bei- spielhaft typische Fragestellungen beim Einsatz von Halb- leitern in der Photovoltaik vorgestellt.

Photolumineszenz von Silizium

Photolumineszenzmessungen bei tiefen Temperaturen an Siliziumproben zeigen die optischen Übergänge der Ex- zitonen, die ungebunden (FE) oder an den Dotieratomen gebunden (BE) auftreten können. Verunreinigungen (z. B.

Übergangsmetalle) und Strahlenschäden zeigen meist ex- zitonische Rekombinationen in einem Energiebereich weit unterhalb der Energie der Bandlücke. Intensive Untersu- 150

J. Weber R. Beyer J. Bollmann E. Lavrov

Technische Universität Dresden

joerg.weber@

physik.tu-dresden.de

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chungen der letzten Jahre erlauben eine zweifelsfreie che- mische Identifizierung der an der Rekombination beteiligten Verunreinigungen. Quantitative Aussagen sind jedoch nur bei den Dotieratomen (Akzeptoren, Donatoren) möglich.

Die Temperaturabhängigkeit der Lebensdauer der Band- Band-Rekombination kann auf geringste Konzentrationen von Rekombinationszentren zurückgeführt werden.

Abbildung 1:

Photolumineszenz- spektren von Si bei verschiedenen Probentemperaturen[1]

674 K

520 K

403 K

298 K

166 K FE

BE

35 K

energy (eV)

two-phonon TO,LO TA replicas

PL-intensity (arb. units)

0,9 1,0 1,1 1,2 1,3 1,4

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Wasserstoff in Halbleitern

Wasserstoff stellt im Prinzip die einfachste Verunreinigung in Halbleitern dar und hat damit für viele Überlegungen zum Verhalten von Defekten Modellcharakter. In der Photo- voltaik hat sich die Wasserstoffpassivierung als Methode zur Verbesserung von Ausgangsmaterialien (polykristallines Si etc.) durchgesetzt. Wasserstoff kann über eine Vielzahl von Wegen in den Halbleiter gelangen, wobei dieser Einbau oft unkontrolliert oder sogar unbeabsichtigt verläuft.

Die Bildung von elektrisch passiven Wasserstoff-Komplexen mit Donatoren und Akzeptoren ist heute eine gut verstan- dene Eigenschaft des Wasserstoffs [2,3].Abb. 1zeigt die Tiefenprofile der effektiven Bor-Akzeptorkonzentration, die an einer p-Typ-Si-Probe nach nasschemischem Ätzen bzw.

anschließenden Ausheilschritten bei 370 K unter einem elektrischen Gegenfeld (-15 V) gemessen wurden. Nach dem Ätzen beobachtet man im oberflächennahen Bereich (W < 2 µm) zunächst eine verringerte Konzentration von elektrisch aktivem Bor aufgrund der Bildung neutraler Bor- Wasserstoff-Komplexe.

Während des thermischen Ausheilens dissoziieren diese Komplexe und die freigesetzten, positiv geladenen Wasser- stoffionen driften unter Einwirkung des Gegenfeldes bis ans Ende der Raumladungszone (W » 5.5 µm). Dort können sie mit den Bor-Akzeptoren erneut neutrale Komplexe bilden, was zu einer Abnahme der elektrisch aktiven Bor-Konzen- tration in diesem Bereich führt. Die zeitlichen Veränderun- gen der Konzentrationen von freiem atomarem Wasserstoff und Akzeptor-Wasserstoff-Paaren lassen sich quantitativ be- schreiben und liefern wichtige Informationen zur Stabilität der Wasserstoff-Komplexe.

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Die Komplexbildung von Übergangsmetallen in Silizium

Übergangsmetalle in Silizium bilden elektrisch aktive Defekte mit charakteristischen tiefen Störstellenniveaus, die als Rekombinationszentren die Lebensdauer von Minori- tätsladungsträgern maßgeblich beeinflussen. Übergangs- metalle neigen im Silizium aufgrund ihrer geringen Löslich- keit zur Komplexbildung. Da die Minoritätslebensdauer durch kleinste Konzentrationen von Rekombinationszentren drastisch beeinflusst wird, ist ein empfindlicher Nachweis dieser Defekte gefordert. Die Photolumineszenz und die Deep-Level-Transient-Spectroscopy (DLTS) haben sich als geeignete Messmethoden für den Nachweis dieser Defekte herausgestellt. Der Nachweis selbst geringer Kupferverun- reinigungen ist durch das Photolumineszenzsignal CuPL des Cu-Cu-Paares möglich (ung. 109cm-3). Wir konnten die Struktur dieses Paardefekts klären und ein DLTS-Signal (Cu ) in p-Typ-Si bei E + 0.1 eV mit dem Photolumi-

Abbildung 2:

CV-Konzentrationspro- file von Bor-dotiertem p-Typ-Silizium nach nassschemischem Ätzen und anschließendem thermischen Ausheilen bei 370 K unter elektri- schem Gegenfeld (rever- se bias annealing - RBA).

Die Profile wurden bei 300 K gemessen.

RBA: Tann= 370 K, Vr= -15 V

as etched tann= 7 min tann= 30 min tann= 100 min W(-15 V)

Konzentration (1014cm-3)

Tiefe (µm)

0 2 4 6 8 10 12 10

8

6

4

2

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InAbb. 4sind die elektrischen Niveaus der verschiedenen Pt-Wasserstoff-Komplexe gezeigt. Erst der Komplex mit 4 Wasserstoffatomen ist elektrisch neutral. Infrarotabsorptions- messungen der Schwingungsbanden der PtHi-Komplexe erlauben einen quantitativen Vergleich der Effizienz ver- schiedener Passivierungsmethoden.

154 Abbildung 3:

Abb. 3

Photolumineszenz und DLTS-Spektren von Cu implantierten Si-Proben nach einem Temperschritt von 30 min bei 700 °C. CuPLund CuDLTSsind die PL und DLTS-Signale eines Cu-Cu-Paares. Die Natur des Cu- Zentrums ist noch nicht geklärt. Eine gezielte Wasserstoffpassivierung erlaubt es, neutrale Metall-Wasserstoff-Komplexe zu formen. Jedoch zeigt sich, dass je nach Übergangsmetall mehrere Wasserstoffatome gebunden werden müssen, um einen elektrisch neutralen Defekt zu erzeugen[5]. Komplexe mit geringerer Zahl von Wasserstoffatomen zeigen neue elektrische Niveaus in der Bandlücke und können effekti- ve Rekombinationszentren bilden [6].

Abbildung 4:

Elektrische Niveaus von Pt und Pt-H- Komplexen in Si

CuPL

Wavelength (nm) Temperature (K)

1200 1240 1280 1320 1360 40 60 80 100 120 140 160

CuDLTS

Cu*DLTS

Cu*

PL-intensity (arb. units) DLTS-Amplitude (arb. units)

Pts Pt-H

Ec

Ev 0

0

0 0

0

Pt-H2 Pt-H3

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Ladungsspeicherung in Oxidschichten

Um die in einem Halbleiterbauelement aneinander gren- zenden Materialien, z. B. Si, SiOx, Metalle und Kunststoffe, voneinander unterscheiden zu können, stehen viele raster- sonden-mikroskopische Verfahren zur Verfügung. Mittels Scanning Capacitance Microscopy (SCM) bestimmen wir die lokale Ladungsträgerkonzentration und mittels der Electric Force Microscopy (EFM) laterale Unterschiede der Di-Elektrizitätskonstanten.Abb. 5zeigt ein Beispiel einer SiO2-Schicht, in die Ladungsträger injiziert wurden. Die Qualität der Schicht bestimmt die zeitliche Veränderung der Ladungsträgerverteilung.

Abbildung 5:

SCM image (20 x 20µm) nach Ladungsinjektion (10 V), gemessen an einer Ge-implantierten SiO2-Schicht

Charge deeay / retention

+ 10 V , 5 s - 10 V , 5 s

150s

#GB11 (SiO2: Ge-NC) 7 d

contact electrification / charge injection

V/div 0.17

V/div 0.036

V/div 0.041 V/div

0.17

0

0 0

0

5.0mm /div

5.0mm /div

5.0mm /div 5.0mm /div

5.0mm /div 5.0mm /div

5.0mm /div

5.0mm /div

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Literatur

[1] V. Alex, S. Finkbeiner and J. Weber, J. Appl. Phys.79, 6943 (1996).

[2] J. Weber, Electrochemical Society Proceedings, Volume 2001-29, Editors B.O. Kolbesen, C. Clays, P. Stallhofer, F. Tardiff, p.53.

[3] T. Zundel and J. Weber, Phys. Rev. B 39, 13549 (1989).

[4] S. Knack, J. Weber and H. Lemke, Physica B 273-274} 387 (1999).

[5] S. Knack and J. Weber, Phys. Rev. B 65, 165203-1 (2002).

[6] J.-U. Sachse, E.Ö. Sveinbjörnsson, N. Yarykin, J. Weber, Mat. Science & Engineering B 58, 134 (1999).

[7] J.-U. Sachse, E.Ö. Sveinbjörnsson, W. Jost, J. Weber, H. Lemke, Appl. Phys. Lett. 70, 1584 (1997).

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Referenzen

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