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Brustkrebs und Haarverlust

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Academic year: 2022

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Brustkrebs und Haarverlust

Autorin: Renate Haidinger

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Inhaltsverzeichnis

Vorworte . . . . 4

Einführung . . . . 7

Wie gehe ich mit dem Haarverlust um? . . . . 8

Die Reaktion anderer Menschen . . . . 9

Die Behandlung und der Haarverlust . . . . 10

Die Chemotherapie . . . 10

Die Radiotherapie . . . 11

Lässt sich der Haarverlust vermeiden? . . . 11

Haarpflege . . . 12

Wenn Sie Ihr Haar verlieren . . . 13

Die Kopfbedeckung . . . . 14

Perücken . . . 14

Andere Kopfbedeckungen . . . 16

Sie wollen von Ihren Haaren ablenken? . . . 17

Augenbrauen und Wimpern . . . . 16

Bindetechniken für Kopftücher . . . . 19

Basiskopftuchmodell . . . 20

Weitere Möglichkeiten . . . 22

Zu guter Letzt . . . . 26

Die Haare wachsen wieder . . . 26

Weitere Informationen und Kontakt . . . . 27 Prognose Leben:

Alles über Prävention,

Früherkennung und frühen Brustkrebs

Prognose Lebensqualität:

Alles über fortgeschrittenen und metastasierten Brustkrebs

Weitere Informationen unter brustkrebsdeutschland .de

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Für Ihre persönliche Zeit ohne Haare wünsche ich Ihnen ein unerschüt- terliches Gefühl von Weiblichkeit und Attraktivität, eine Portion Experi- mentierfreude, viel Mut und Zuversicht, damit Sie die Monate der Che- motherapie zu einer guten, wenn auch nicht leichten Zeit machen können.

Sehr verehrte Patientin!

Vielleicht haben Sie von Ihrer Ärztin oder Ihrem Arzt gehört, vorüber - gehender Haarverlust sei eine zwar lästige, aber eigentlich harmlose Nebenwirkung vieler Chemotherapien. Schließlich spielten die Haare keine Rolle für das Funktionieren des Organismus.

Trotzdem ist der Haarverlust wäh- rend einer Chemotherapie keine Banalität, denn in psychischer und sozialer Hinsicht haben Haa- re große Bedeutung. Sie tragen erheblich zur Attraktivität einer Frau – und auch eines Mannes – bei. Darüber hinaus sind die Haa- re und die Art, wie sie getragen werden, ein Ausdruck der Indivi- dualität und der Persönlichkeit.

So sehr schöne Haare ein Symbol

für Gesundheit und Schönheit sind, so sehr signalisiert vor allem bei Frauen ihr völliges Fehlen, dass mit diesem Menschen etwas nicht in Ordnung ist, dass er anders ist als andere Menschen. So erleben viele Frauen die Brustkrebstherapie, durch die sie ihre Haare und möglicher- weise auch ihre Brust verlieren, nicht nur als Frontalangriff auf weibli- che Schönheit, sondern auch als stigmatisierend.

Auch wenn die Haare wenige Wochen nach Beendigung der Chemo- therapie wieder wachsen, ist es doch keine leichte Aufgabe für Chemo- therapie-Patientinnen, den Haarverlust zu akzeptieren und das Beste daraus zu machen. Mit dieser Broschüre möchten wir dazu beitragen, dass Sie Ihren Weg finden, mit dem Verlust der Haare umzugehen. Es gibt viele Möglichkeiten, und wir hoffen, dass wir Ihnen Anregungen geben können, die für Sie passende zu finden.

Prof. Dr. Michael Untch

Chefarzt und Leiter des Brustzentrums Klinik für Gynäkologie und Geburtshilfe HELIOS Klinikum Berlin-Buch

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Einführung

Viele Frauen, aber auch Männer, werden als Folge ihrer (Brust-)Krebs- erkrankung mit dem Verlust ihrer Haare konfrontiert. Für viele ist das eine der am meisten belastenden Nebenwirkungen der Behandlung.

Haare sind ein Teil der Persönlichkeit und sie zu verlieren bedeutet für einige auch einen Einfluss auf das Selbstbewusstsein und das Selbst- wertgefühl. Sich schon vorher mit der Möglichkeit des Haarverlustes zu beschäftigen, kann es unter Umständen weniger schwer machen.

Diese Broschüre erklärt Ihnen, wann und wie Sie Ihre Haare verlieren können und welche Auswirkungen das für Sie haben kann. Außerdem geben wir Ihnen einen Einblick in die Haar- und Kopfhautpflege für die Zeit während und nach der Therapie, geben Tipps für Perücken und an- dere Kopfbedeckungen. Wir zeigen Ihnen auch anhand von Zeichnun- gen, wie Sie Tücher binden und tragen können.

Auch wenn sich diese Broschüre in erster Linie an Frauen wendet, so kann sie auch für betroffene Männer hilfreiche Anregungen geben.

Liebe Mitpatientin,

mit dieser Broschüre möchten wir Ihnen Informationen und Hilfestel- lungen für die schwere Zeit geben, die vor Ihnen liegt. Für mich war der Verlust meiner Haare zur damaligen Zeit ein sehr großer Einschnitt bei meiner Erkrankung. Nicht immer stieß ich damit auf Verständnis.

Bei den Sprechstunden mit vielen Patientinnen erlebe ich diese Zeit auch immer wieder und stelle fest, dass für die meisten Frauen der Haarverlust eine schwere Be- lastung darstellt. Diese Broschüre und auch die Beispiele, wie ein Tuch schön gebunden werden kann, werden Ihnen hoffentlich diese Zeit etwas erleichtern. Falls Sie Fragen oder Anregungen ha- ben, können Sie sich gerne an uns wenden.

Ich wünsche Ihnen alles erdenklich Liebe und gönnen Sie sich etwas Schönes. Das kann eine ruhige Stunde mit den Kindern sein oder mit einem schönen Buch, ein Nachmittag oder Abend mit dem Partner, der Freundin oder Freunden, aber vielleicht auch ein Theaterbesuch oder eine Ausstellung. Ganz sicher ist: Sie müssen sich auf gar keinen Fall verstecken.

Renate Haidinger

1. Vorsitzende Brustkrebs Deutschland e.V.

und brustkrebs-muenchen e.V.

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Die Reaktion anderer Menschen

Jeder wird unterschiedlich auf Ihren Haarverlust reagieren und manch- mal kann das sehr schwierig für Sie sein. Wenn andere nicht wissen, wie sie mit Ihnen umgehen sollen, kann es hilfreich sein, das Thema selbst anzusprechen. Sie müssen darauf gefasst sein, dass nicht jeder so hilfsbereit sein wird, wie Sie es vielleicht erwarten, und diese Erfah- rung kann sehr verletzend sein. Die meisten werden jedoch der Situati- on entsprechend reagieren. Daher ziehen Sie sich bitte nicht zurück, treffen Sie sich auch weiterhin mit Ihren Freunden und nehmen Sie an Unternehmungen teil.

Wie gehe ich mit dem Haarverlust um?

Für sehr viele von uns ist unser Lebensgefühl stark mit unserem Aussehen verknüpft. Hierzu gehören in einem bedeutenden Maße auch unsere Haare. Der Haarverlust (von Haupthaar, eventuell auch Wimpern und Augenbrauen) kann daher neben all den anderen belastenden Umständen bedeutsam und schwer zu verkraften sein. Vielleicht sind Sie sehr un- glücklich darüber und fühlen sich unweiblich und weniger attraktiv.

Auch kann es sein, dass Sie sich verletzlich und entblößt fühlen, speziell da es um einen sichtbaren Verlust geht und Sie allein dadurch immer wieder an Ihre Erkrankung erinnert werden. Diese Gefühle sind normal und verständlich und es kann einige Zeit dauern, bis Sie sich etwas daran gewöhnt haben.

Wenn es wahrscheinlich ist, dass Sie durch die geplante Chemothera- pie Ihre Haare verlieren werden, sollten Sie mit Ihrem Arzt besprechen, was Sie wissen sollten, bevor Ihre Behandlung losgeht. Ihr Arzt wird Ihnen eine Perücke verschreiben (bitte fragen Sie bei Ihrer Krankenkasse nach, welche Kosten übernommen werden). Scheuen Sie sich nicht, ihn darauf anzusprechen, beispielsweise, wo Sie eine Perücke bekom- men und wie Sie Ihre Kopfhaut behandeln können. Sprechen Sie ruhig über Ihre Gefühle wegen des Haarverlustes und überlegen beide ge- meinsam, wie Ihnen diese Zeit erleichtert werden kann.

Jede Frau wird ihren eigenen Weg finden, wie sie mit dem Haarverlust umgeht, aber sehr vielen hilft es, mit jemandem zu sprechen, der diese Erfahrung schon gemacht hat. Sie können unser Brustkrebstelefon an- rufen oder das Angebot verschiedener Vereine nutzen, die regelmäßige Treffen anbieten, an denen Sie teilnehmen können. Auch der Aus- tausch mit anderen Betroffenen während der Chemotherapie kann hel- fen. Für Sie geeignete Adressen erhalten Sie bei uns. Tipps und Tricks, die wir Ihnen gerne verraten, helfen Ihnen in dieser Zeit.

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Die Radiotherapie

Für die Bestrahlungen werden hoch dosierte Strahlen bei der Krebsbe- handlung verwendet. Wie bei der Chemotherapie werden auch hier ebenso gesunde Zellen zerstört, jedoch nur im Bestrahlungsgebiet. Sie werden also in diesem Bereich Ihre Haare verlieren, z. B. wenn Brust und Lymphknoten bestrahlt werden, verlieren Sie Ihre Achselhaare und Männer ihre Brusthaare. Nach dem Ende der Bestrahlungen wird Ihr Haar normalerweise nachwachsen. Allerdings kann das bis zu 12 Monate dauern. Und es kann in seltenen Fällen auch sein, dass die Haare gar nicht mehr wachsen. Das hängt von der Strahlendosis und der Anzahl der Bestrahlungen ab. Sprechen Sie mit Ihrem Arzt vor Beginn der Therapie, ob es wahrscheinlich ist, dass Sie Haare verlieren und wenn ja wo.

Lässt sich der Haarverlust vermeiden?

Haarverlust bei Bestrahlungen im Haarbereich lässt sich nicht vermeiden.

Bisherige Studien zeigen, dass Kältekappen (scalp cooling) während der Chemotherapie den Haarverlust bei ca. der Hälfte der Patientinnen vermeiden können, speziell, wenn es sich um eine taxanhaltige Chemo- therapie (mit Paclitaxel oder Docetaxel) handelt. Die Idee ist, dass die Blutzufuhr zu den Haarzellen durch Verengung der Blutgefäße gedros- selt wird und dadurch auch weniger Wirkstoffe der Chemotherapie bis dorthin gelangen.

Die Anwendung einer Kältekappe bedeutet, dass Sie bereits ca. 30 Minu- ten vor Beginn der Chemotherapie eine Kältekappe aufgesetzt bekom- men, diese während der Chemotherapie auf dem Kopf behalten und noch ca. 60 Minuten nach Beendigung der Chemotherapie aufbehalten (Vor- und Nachlauf). Diese Kältekappen werden innerhalb von Studien kostenlos angeboten, ansonsten meist leider nur auf Selbstzahlerbasis, da es dafür keine Kassenerstattung gibt.

Die Behandlung und der Haarverlust

Die Chemotherapie

Für die Chemotherapie werden Anti-Krebs-Mittel verwendet, um die eventuell vorhandenen Krebszellen zu zerstören. Die Chemotherapie schädigt aber auch andere, sich schnell teilende, gesunde Zellen. So auch die Zellen der Haarfollikel, wodurch Sie Ihre Haare verlieren kön- nen. Da sich gesunde Zellen selbst reparieren, wachsen die Haare nor- malerweise schnell nach, sobald die Behandlung beendet ist.

Nicht bei allen Chemotherapien fallen die Haare aus. Manche verursachen gar keinen Haarverlust, bei einigen werden die Haare dünner, und wie- derum bei anderen gehen alle Haare aus. Wie es bei Ihren Haaren sein wird, hängt also von der speziellen Chemotherapie und deren Dosierung ab. Ihr Arzt wird mit Ihnen die Behandlung durchsprechen und Ihnen auch sagen, wie wahrscheinlich es ist, dass Sie Ihre Haare verlieren.

Der Haarverlust kann plötzlich beginnen, meistens zwei bis drei Wochen nach der ersten Behandlung. Manchmal erfolgt der Haarverlust aber auch nur nach und nach. Ihre Kopfhaut kann in dieser Zeit empfindlich reagieren, wenn die Haare dünner werden und ausfallen. Es ist auch manchmal möglich, dass Sie andere Körperhaare verlieren, so auch die Augenbrauen, Wimpern und Schamhaare. Darauf sollten Sie vorbereitet sein, auch wenn es nicht immer der Fall ist. Manche Frauen lassen sich bei beginnendem Haarverlust eine Kurzhaarfrisur schneiden, um die Veränderung geringer zu halten.

Durch die Chemotherapie bedingter Haarverlust ist zeitlich begrenzt und die Haare wachsen normalerweise nach Beendigung der Behandlung wieder. Vielleicht sind Ihre Haare danach anders als früher. Manchmal sind sie weicher oder lockig, eventuell kommen jetzt auch mehr graue Haare. Drei bis sechs Monate nach Ende der Chemotherapie sollten aber die Haare auf dem ganzen Kopf nachgewachsen sein. Andere Haare, wie Augenbrauen und Wimpern wachsen normalerweise schneller nach.

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Wenn Sie Ihr Haar verlieren

Die ersten Anzeichen können ein eigenartiges Gefühl auf der Kopfhaut sein, so ähnlich als ob jemand Haarsträhnen zwirbelt. Weitere Hinweise sind Haare auf dem Kopfkissen oder mehr Haare in der Bürste als sonst üblich. Das kann schockieren oder überraschen, selbst wenn Sie darauf vorbereitet sind. Auch hier können Sie unterstützend einiges tun:

Lassen Sie Ihre Haare entweder sehr kurz schneiden oder sogar ab- rasieren, wenn der Haarverlust beginnt. (Abrasieren klingt radikal, verhindert jedoch, dass überall Unmengen Haare herumliegen.) Ein weicher Hut oder Turban fängt einige Haare auf.

Falls Sie sich gegen eine Kopfbedeckung entscheiden, benutzen Sie bitte einen hohen Sonnenschutz, denn Ihre Kopfhaut ist jetzt sehr empfindlich.

Benutzen Sie Babyshampoo.

Ohne Kopfbedeckung wird es Ihnen unter Umständen sehr kalt am Kopf, hier hilft eine weiche Mütze (speziell in der Nacht).

Wenn Ihre Kopfhaut sehr trocken und juckend ist, können Sie unpar- fümierte Lotion oder Creme benutzen. Auch Öle, wie Mandel- oder Olivenöl helfen oft.

Bei Kopfschorf hilft Olivenöl.

Vermeiden Sie parfümierte Deodorants, wenn Sie die Achselhaare verloren haben. Babypuder ist ein guter Ersatz.

Haarpflege

Möglicherweise haben Sie in Folge der Therapie die Haare nicht verlo- ren, aber sie sind dünn oder stumpf geworden und Ihre Kopfhaut ist trocken und juckt. Hier kann eine gesunde Ernährung mit viel Obst und Gemüse und wenig oder gar keinem Alkohol hilfreich sein.

Außerdem ist es während der Therapie in jedem Fall sinnvoll, Ihre Haa- re so gut wie möglich zu pflegen. Im Folgenden haben wir ein paar Tipps für Haare und Kopfhaut zusammengestellt:

Benutzen Sie ein mildes, möglichst unparfümiertes Haarwaschmittel und eine ebensolche Spülung.

Waschen Sie Ihre Haare nicht zu oft.

Rubbeln Sie die Haare nicht trocken, sondern drücken Sie sie im Handtuch aus und lassen sie möglichst an der Luft trocknen, eventu- ell einen nicht zu heißen Föhn verwenden.

Benutzen Sie keine heizbaren Lockenwickler und Lockenstäbe.

Verwenden Sie eine weiche Bürste.

Vermeiden Sie möglichst jede Art von Chemikalien (Dauerwelle / Haarfarbe).

Machen Sie mal eine Kur mit Olivenöl, das macht das Haar schön geschmeidig (ein paar Stunden einwirken lassen und hinterher gut, manchmal mehrfach ausspülen).

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Gehen Sie in ein Perückenfachgeschäft und lassen sich beraten, kau- fen Sie die Perücke aber erst mit Kurzhaarschnitt.

Kunsthaarperücken sind meist fertig frisiert und leicht zu pflegen.

Sie können sie selbst waschen und an der Luft trocknen lassen und müssen sie danach nicht neu frisieren. Spezialshampoos erhalten Sie im Perückenstudio.

Eine Naturhaarperücke ist aufwändig in der Pflege, meist müssen Sie zum Friseur. Sie ist auch teurer als eine Kunsthaarperücke.

Das Tragen einer Perücke

Normalerweise können Sie die Perücke auch durch einen Windstoß nicht verlieren. Falls Sie dennoch Befürchtungen haben, so gibt es spezielle beidseitige Klebebänder. Lassen Sie sich beraten, falls Sie hier Angst haben.

Manchmal ist es heiß unter der Perücke, Sie schwitzen und/oder die Kopfhaut juckt. Legen Sie dann ein dünnes Baumwoll- oder Damast- tuch über den Kopf, bevor Sie die Perücke aufsetzen. Es gibt auch spezielle Kappen, die normalerweise zum Abdecken von Haaren be- nutzt werden, wenn eine Perücke getragen wird. Sie können auch versuchen, sich so eine Kappe aus einer dünnen Baumwollsocke zu schneiden. Tragen Sie daheim öfter mal nur eine leichte Mütze oder gehen Sie „oben ohne“.

Wenn Sie sich unterwegs ausziehen müssen, z. B. beim Arzt, oder wenn Sie Kleidung einkaufen gehen, dann ziehen Sie etwas an, was aufzuknöpfen ist und Sie nicht über den Kopf ziehen müssen.

Die Kopfbedeckung

Die meisten Frauen werden sich zumindest in der Öffentlichkeit für eine Kopfbedeckung entscheiden, das kann eine Perücke, ein Tuch oder ein Hut sein. Es gibt verschiedene Gründe für diese Entscheidung, wie bei- spielsweise die Wärme am Kopf oder die Reaktionen der anderen.

Perücken

Der Großteil der Frauen entscheidet sich zuerst für eine Perücke. Es gibt sie in verschiedenen Formen und Farben, aus Natur- oder Kunsthaar oder aus einer Mischung aus beidem. Perücken werden vom Arzt / von der Ärztin auf Rezept verschrieben. Bitte erkundigen Sie sich aber vor dem Kauf bei Ihrer Krankenkasse, wie hoch die Zuzahlung ist. Da gibt es kleine Abweichungen.

Es gibt spezialisierte Perückenstudios, bei denen Sie sich ein für Sie passendes Modell aussuchen können. Der Moment im Perückenstudio, wenn Sie Perücken ausprobieren, führt Ihnen eventuell zum ersten Mal die Realität des Haarverlustes vor Augen und Sie können es als belas- tend empfinden. Der Perückenspezialist kennt Ihre Sorgen und wird sich bemühen, Sie in dieser Situation so gut wie möglich zu unterstützen.

Auswahl der Perücke

Nehmen Sie eine Freundin oder Angehörige mit.

Eventuell wollen Sie eine Perücke, die Ihren eigenen Haaren so ähn- lich wie möglich ist oder Sie entscheiden sich für eine komplette Veränderung. Bedenken Sie, dass die Perücke auch geschnitten wer- den kann, dadurch kann sie noch natürlicher aussehen.

Falls Sie Ihre Haare noch nicht verloren haben, achten Sie bitte dar- auf, dass die Perücke bei der Auswahl sehr fest sitzt, damit sie später nicht zu locker ist.

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Turbane

Turbane aus Baumwolle oder Nickistoff sind bequem und leicht zu handhaben. Sie finden sie in Kaufhäusern, Parfümerien, Drogerien und in einigen Perückenstudios.

Sie wollen von Ihren Haaren ablenken?

Einige fühlen sich selbstbewusster, wenn der Blick vom Kopf und/oder den Haaren abgelenkt wird. Sie können auffälligen Schmuck verwen- den oder ein schönes, farbenfrohes Oberteil. Probieren Sie auch ein neues Make-up aus, vielleicht mit anderen Farben und betonen Sie Ihre Augen oder Lippen. In einigen Krankenhäusern werden von „Aktiv ge- gen Krebs“ Schminkkurse angeboten, die von Make-up Experten gelei- tet werden, in denen Sie viel über Schminken und Hautpflege lernen können. Bitte fragen Sie in Ihrem Krankenhaus, bei Ihrem Onkologen oder bei Selbsthilfegruppen nach, ob es in Ihrer Nähe ein Angebot gibt.

Einige Apotheken bieten ebenfalls Hautpflege- und Schminkkurse an.

Andere Kopfbedeckungen

Egal, ob Sie normalerweise eine Perücke tragen oder nicht, Sie werden Ihren Kopf auch einmal anders bedecken wollen. Hier gibt es Tücher, Mützen, Turbane und Hüte – in einer großen Auswahl an Formen und Farben.

Diese Kopfbedeckung kann als modisches Accessoire empfunden wer- den und kann Ihr Selbstbewusstsein unterstützen. Sie kann Ihnen hel- fen, gut auszusehen, wärmt im Winter Ihren Kopf und schützt ihn im Sommer vor der Sonne.

Tücher

Tücher aus dünner Baumwolle eignen sich am besten. Dieser Natur- stoff lässt die Kopfhaut atmen, ist weich und rutscht nicht. (Satin- und Seidentücher rutschen sehr leicht.) Sie können ein Schulterpolster oben hinten auf den Kopf unter das Tuch legen, um die Kopfform natür- licher aussehen zu lassen. Im Anhang dieser Broschüre zeigen wir Ih- nen einige Beispiele, wie Sie Tücher binden können.

Mützen

Es gibt unterschiedliche Mützen und Kappen, gestrickt oder gehäkelt, mit und ohne Perlen. Im Winter reicht eventuell (z. B. beim Spazier- gang) auch mal eine schöne Wollstrickmütze.

Hüte

Falls Sie sich einen Hut aussuchen, so achten Sie bitte darauf, dass er Ihren Haaransatz bedeckt. Einige Perückenstudios, aber auch Kaufhäu- ser und spezielle Hutgeschäfte bieten hier eine große Auswahl. Auch ein Hut in Verbindung mit einem schönen Tuch darunter sieht modisch aus.

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Augenbrauen und Wimpern

Wenn Sie Ihre Augenbrauen verlieren oder diese dünner werden, dann werden Sie feststellen, wie sehr das Ihr Aussehen verändern kann. Das können Sie ändern, indem Sie einen Augenbrauenstift in Ihrer Haarfar- be (Perückenfarbe) zum Nachzeichnen verwenden. Kosmetikerinnen in Parfümerien oder Kaufhäusern zeigen Ihnen bestimmt gerne, wie Sie Augenbrauen nachzeichnen können. Sie können Augenbrauen mit spe- ziellem Augenbrauen-Make-up nachziehen oder neue Striche ziehen.

Der Trick dabei ist es, den natürlichen Bogen Ihrer Augenbraue zu fin- den und kurze, zarte Striche zu ziehen, um Ihren Augenbrauen ein na- türliches Aussehen zu verleihen.

• Halten Sie einen Augenbrauenstift senkrecht neben den Verlauf Ihrer Nase.

Dies ist der natürliche Beginn Ihrer Au- genbraue. Markieren Sie den Beginn mit einem Punkt.

• Halten Sie einen Augenbrauenstift in einem Winkel zur äußeren Ecke Ihres Auges – hier endet Ihre Augenbraue.

Markieren Sie das Ende mit einem Punkt.

• Schauen Sie geradeaus – halten Sie den Augenbrauenstift senkrecht in einer Linie mit dem äußeren Winkel der Iris (dem farbigen Teil des Auges). Dieser Punkt ist der höchste Punkt der Augenbraue. Markie- ren Sie diese Stelle wieder mit einem Punkt.

• Ist die Grundform richtig, dann „verbinden” Sie die Punkte zu einer Augenbraue mit zarten Strichen des Augenbrauenstifts, dabei soll die Braue zum Auge hin voller aussehen und zum äußersten Rand schmal auslaufen.

• Lassen Sie sich auch beraten. Es gibt zusätzlich Augenbrauenpuder, Augenbrauenstempel, magnetische Wimpern und einzelne Wimpern.

Bindetechniken für Kopftücher

Breiten Sie ein Kopftuch aus und legen Sie es so, dass die Rückseite nach oben zeigt. Falten Sie das Kopftuch diagonal zu einem Dreieck.

Für das Grundmodell benötigen Sie ein Kopftuch mit einer Größe von mindestens 75 cm x 75 cm, für kunstvollere Ausführungen sollte es 100 cm x 100 cm groß sein.

Tipp

Baumwolltücher lassen sich leichter knoten als glänzende oder seidige Stoffe, da diese leicht verrutschen.

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Basiskopftuchmodell

1. Legen Sie das Kopftuch auf Ihren Kopf mit der gefalteten Kante etwa 2,5 cm unter Ihrem natürlichen Haaransatz. Die Enden des Kopftuchs sollen nach hinten zeigen.

2. Verbinden Sie die Enden zu einem Doppelknoten hinter Ihrem Kopf über den Dreieckspunkt (falls Sie mehr als nur das Basiskopftuchmo- dell binden, brauchen Sie eventuell nur einen einfachen Knoten). Der Knoten soll oberhalb des Kopftuchumschlags liegen. Überschüssigen Stoff bitte unter dem Knoten herausziehen.

3. Jetzt haben Sie ein Basiskopftuchmodell gebunden. Sie können nun mit verschiedenen Looks und Ausführungen experimentieren.

1. 2.

Tipps zur Bindemöglichkeit

Um eine größere Fülle und schönere Kopfform zu erzielen, können Sie:

• Die lange Kante des Kopftuchs „verdrehen” oder in Falten legen.

• Die Kante des Kopftuchs um eine Schaumstoffrolle mit einer Länge von 25 cm (wie eine Fingerbandage) drehen, bevor Sie es auf den Kopf legen.

• Ein Schulterpolster aus Schaumstoff auf den Scheitel Ihres Kopfs unter das Kopftuch legen. Sie können es mit doppelseitigem Klebe- band für Toupets befestigen, das in Haarteilgeschäften erhältlich ist.

3. 4.

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Weitere Möglichkeiten

Tragen Sie die Enden des Kopftuchs lose – insbesondere wenn die Sonne scheint oder Sie einen Hut aufsetzen möchten.

Binden Sie die Enden des Kopftuchs zu einer Schleife oder fassen Sie die Enden mit einem Zopfgummi zusammen, um Schleifen zu binden.

Eine solche Schleife sieht auch unter einem Hut gut aus.

Binden Sie die drei Enden zusammen, das sieht wie ein verdrehtes Seil aus und wickeln Sie diese straff um den Knoten, um das Aussehen eines Dutts oder einer Rosette zu erzielen. Sichern Sie die losen Enden, indem Sie diese durch die Mitte des Dutts stecken.

Um ein anderes Aussehen zu erzielen, ziehen Sie alle drei Enden zu- sammen und stecken Sie diese über und unter dem Knoten fest, um das Aussehen einer französischen Haarrolle anzudeuten.

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Weitere Möglichkeiten

Verdrehen Sie die langen Enden jeweils einzeln. Legen Sie diese nach vorne und verknoten Sie vorne am Kopf. Sie können dieses Modell variieren, indem Sie farbige Kordeln, bunte Perlen oder ein kontrastrei- ches Kopftuch passend zum Kopftuch, das Sie tragen, mit in die Enden eindrehen.

1.

2.

Tipp

Vielleicht ist es hilfreich, die Enden jeweils nacheinander zu verdrehen und ein Ende mit einem Haarclip, einer Büroklammer oder einem Elastikband festzustecken, während Sie ein anderes verdrehen.

3.

4.

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Brustkrebs Deutschland e .V .

ist ein unabhängiger und gleichberechtigter Zusammenschluss von Ärzten, Patientinnen, Angehörigen und Interessierten und versteht sich als unabhängige Informationsplattform zum Thema Brustkrebs informiert zu Vorsorge und Früherkennung und klärt über Behand-

lungsmethoden auf

nimmt Einfluss auf die Gesundheitspolitik

möchte das Leben von Brustkrebspatientinnen nachhaltig verbes- sern

unterstützt unabhängige Forschungsvorhaben

Kostenlose ärztliche Telefonsprechstunde immer montags von 17.30 – 19.00 Uhr unter 0800 0 117 112 (Infos auf der Website).

Alle Rechte an diesem Text und den Bildern (ausgenommen Titelbild) liegen bei Brustkrebs Deutschland e.V. Titelbild: © panyajampatong/

shutterstock.com. Jede weitere Veröffentlichung und Vervielfältigung, ob auf Papier oder im Internet, muss mit dem Verein vorher abgespro- chen werden. Stand: 10/2021

Zu guter Letzt

Versuchen Sie, den Haarverlust mit Fassung zu tragen, lassen Sie sich mal fotografieren und Sie werden sehen, dass es auch „oben ohne“

gut aussehen kann. Spielen Sie mit Tüchern, Hüten und anderen Kopf- bedeckungen. Seien Sie trotzdem selbstbewusst, es hilft. Und, verges- sen Sie nicht, die haarlose Zeit geht vorbei!

Die Haare wachsen wieder

Wenn Ihre Haare wieder wachsen, müssen Sie sie weiterhin gut pflegen.

Möglichst für die ersten sechs Monate sowohl Dauerwelle und Haarefärben vermeiden, da sowohl die Kopfhaut als auch die Haare noch empfindlich sind.

Sprechen Sie mit Ihrem Friseur, dass er nur natürliche Färbemittel, z. B. Henna, verwendet. Strähnchen sind oft eine gute Alternative.

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Kontakt

Brustkrebs Deutschland e.V.

Lise-Meitner-Str. 7 85662 Hohenbrunn Tel.: 089-41 61 98 00 Fax: 089-41 61 98 01

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