• Keine Ergebnisse gefunden

UN-Dekade Biologische Vielfalt | Stadtökopfad Wernigerode

N/A
N/A
Protected

Academic year: 2022

Aktie "UN-Dekade Biologische Vielfalt | Stadtökopfad Wernigerode"

Copied!
2
0
0

Wird geladen.... (Jetzt Volltext ansehen)

Volltext

(1)

Man sieht nur das,

was man weiß

Theodor Fontane

Wernigerode ist mit geschützten Biotopen wie naturnahen Ge wässern, Felsen, Halbtrockenrasen, Streuobstwiesen, Kopf- baum gruppen, Bergwiesen, Hecken und Feldgehölzen reichlich ausgestattet. Auch in der Innenstadt befinden sich zahlreiche Bio- tope, die als Stadtbiotope bezeichnet werden und einen beson- deren Stellenwert für die Lebensqualität Wernigerodes haben.

Einige Stadtbiotope beinhaltet der Stadt-Öko-Pfad, der am Rat- haus beginn und etwa 4 km durch die Stadt führt. Er zeigt, dass in städtischen Bereichen vielfältige Lebensräume geschaffen, erhalten und gefördert werden können. Der Pfad erhebt keinen Anspruch auf Vollständigkeit. Er hilft vielmehr dabei, die ökologi- schen Sehenswürdigkeiten der Stadt zu erkunden.

Stadt Wernigerode

Energie und Umwelt, Schlachthofstr. 6, 38855 Wernigerode Telefon 03943 654668, E-Mail umwelt@wernigerode.de Bilder alle Illustrationen Martin Wirth, alle Bilder von Adobe- Stock und Pixaabay: Außenseite Flyer von links: 2 × Pixabay, alpineva, ulrich, JuergenL, heike114; Innenseite Flyer von links:

Pixabay, Alexej Chomenko, bennytrapp, Karten Schmidt-Buch- Verlag, Eileen Kumpf, evbrbe

Stand Dezember 2018 auf Recyclingpapier gedruckt

Biotope in Wernigerode

Bäume

haben nicht nur als Rohstofflieferant Bedeutung, son- dern sind besonders in der Stadt wichtiger Sauerstoff spender, Klimafaktor und Lebensraum für andere Lebewesen. Sie wer- den in Wernigerode durch eine Baumschutzsatzung gesichert.

Einzelbäume

sind aufgrund ihres Alters, ihrer Größe oder Seltenheit besonders wertvoll. Hier haben Sing-, Greif-, Eulen- und andere Vögel, aber auch zahlreiche Insekten, Schmetterlin- ge, Spinnen und Fledermäuse ihr Zuhause. Sie alle verwenden Einzelbäume als Ansitz- und Singwarte, Rendezvousort, Fut- ter-, Brut- und Nistplatz, Orientierungshilfe und zum Schutz vor Witterung und Feinden. Die knorrige Winterlinde vor der Johanniskirche zählt zu den ältesten und markantesten Bäumen in Wernigerode. Durch das Projekt »Baumpatenschaften« wur- den bereits 800 Bäume im Stadtgebiet gepflanzt. Die gespen- deteten Bäume erinnern an Menschen oder Ereignisse und sind ein besonders nachhaltiges Geschenk.

Baumalleen

wurden einst als prächtige, schattenspendende, grüne Zierleisten entlang der Straßen und Wege gepflanzt.

Sie sind bedeutende Landschaftselemente in der Biotopvernet- zung und belebende Elemente der Kulturlandschaften. Die Linden allee und der Parkweg parallel zur Mauergasse sind Beispiele für Baum alleen in Wernigerode.

Baumgruppen

befinden sich meist in innerörtlichen Parks und haben neben der Natur- und Umweltschutzfunktion auch eine Erholungsfunktion. Die Wiesen, Spielplätze und Sitzbänke zwischen den Baumgruppen werden von Kindern oder Erwach- senen zu Spiel und Entspannung genutzt. Die unterschiedlichen Baumarten auf engem Raum ermöglichen eine gute Beobach- tung und Bestimmung der Gehölze sowie der Tierwelt.

Hecken

sind wichtige Gliederungs- und Vernetzungsbiotope und haben eine wichtige ökologische Funktion für die Tierwelt.

Wo Hecken naturnah belassen werden und nur gelegentlich Pflegemaßnahmen erfolgen, sind sie wahre Bindeglieder zwi- schen Natur und Kultur. Bei einem Streifzug durch das Gebüsch wechseln Licht und Schatten, Feuchte und Trockenheit, sodass die Hecken Rückzugs-, Nahrungs- und Überwinterungsort für viele Tiere sind.

Hohe Gemäuer

bieten Vogelarten wie Turmfalken, Mauerseg- lern, Tauben, Schwalben oder Eulenarten einen Ersatz für Fels- wände. Wenn den Tieren Einflug öffnungen in luftiger Höhe an Stadtmauern, Kirchtürmen oder hohen Industrie- und Wohngebäuden angeboten werden, nehmen die Tiere diese Nist hilfen gern als geeignete Brutplätze an.

{

Schöll-kraut

{

Mauer-Zimbelkraut

{

GelberLerchensporn

{

Fünfblättrige Zaunrebe

(Wilder Wein)

{

Rundblättrige

Glockenblume

{

Dreilappige Zaunrebe

STADT-ÖKO-PFAD

www.wernigerode.de

(2)

Baum (Gehölz) Solitärbaum

(Alter, Größe, Seltenheit) Baumallee Baumgruppe

Fließgewässer Standort zur Beobach-

tung der Fließgewässer

Hohes Gemäuer Grüne Wand Trockenmauer

Hecke

Stadt-Öko-Pfad

1 Traubeneiche 2 Winterlinde 3 Bergahorn 4 Silberlinde 5 Schwarzerle 6 Kiefer 7 Eibe 8 Trauerweide 9 Roteiche 10 Feldahorn

11 Douglasie 12 Fichte 13 Edelkastanie 14 Platane 15 Rotbuche 16 Lärche 17 Rosskastanie 18 Urweltmammut-

baum 19 Blutbuche

20 Mammutbaum 21 Robinie 22 Birke 23 Schwedische

Mehlbeere 24 Ginkgo 25 Walnuss 26 Spitzahorn 27 Ulme 28 Stechpalme

Fließgewässer

entspringen im Gebirge, werden zu Bächen und Flüssen und münden ins Meer. Durch Begradigungen und Abwassereinleitungen wurden Fließgewässer oftmals zu Vorflu- tern degradiert, deren Aufgabe darin bestand, als Verlängerung der Abwasserrohre den Schmutz der Zivilisation und das stö- rende Hochwasser möglichst schnell schadlos abzuführen.

Durch den Bau von Kanali sation und Kläranlagen sowie den Rückbau von Querbauwerken sollen sowohl die Gewässergüte verbessert als auch die ökologische Durchgängigkeit der Fließ- gewässer entwickelt werden.

Geeignete

Standorte zur Beobachtung

der Fließgewässer befinden sich in Wernigerode auf den Brücken von Zillierbach und Holtemme. Dort, wo ausreichende Abstände zwischen Bebauung und Fließgewässer eingehalten wurden, sind die Uferbereiche mit artenreichen Gehölz besäumt. Dies ist Nah- rungsgrundlage für die Kleinorganismen wie Stein-, Eintags- und Köcherfliegenlarven oder Bachflohkrebsen.

Das Wappentier der Stadt Wernigerode, die Bachforelle, kann im klaren Gewässer gut beobachtet werden. In der Nähe der stark frequentierten Westerntorkreuzung können sogar mit etwas Glück Wasseramseln, Graureiher, Stockenten und Eisvo- gel beobachtet werden. Von der Brücke Ilsenburger Straße kann sowohl der Zusammenfluss von Holtemme und Zillier- bach, als auch ein Fischaufstieg eingesehen werden. Von 1996 bis 2012 wurden in Wernigerode 23 Querbauwerke durch Rückbau oder Einbau von Fischaufstiegen ökologisch durch- gängig gestaltet.

Grüne Wände

an Gebäuden sind nicht nur schön, sondern schützen das Haus zudem vor Kälte, Wärme und Regen. Eine gute Fassadenbegrünung wirkt durch die dichte Blattmasse geräuschmindernd, senkt den Lärmpegel und fungiert als Staubfilter. Der produzierte Sauerstoff und der Kohlendioxid- verbrauch tragen zur Verbesserung der Luftqualität bei. Blatt- grün, duftende Blüten, lebhaftes Vogelgezwitscher und sum- mende Insekten wirken beruhigend und anregend zugleich auf die Sinne. Durch das Projekt »Höfe halten Hof« wurden viele Hinterhöfe begrünt und tragen heute zur Entwicklung der bio- logischen Vielfalt bei.

Trockenmauern

sind Ersatzbiotope für Felswände, Abbruch- bauten, Prallufer und Hohlwege. Mit ihren Spalten, Vorsprün- gen und Höhlungen bieten sie einer vielfältigen Tier- und Pflanzenwelt Lebensraum. Typische Bewohner sind Wild- bienen, Hummeln, Laufkäferarten, Schmetterlinge, Eidechsen, Schlangen oder Pflanzen wie Streifenfarn, Zimbelkraut, Mauer- raute, Schöllkraut, Fetthennengewächse, Glockenblume oder Gelber Lerchensporn. Garten-, Friedhofs-, Burg-, Schloss- und Stadt mauern sind als Naturmauern im Vergleich zu Betonmau- ern voller Leben.

{

Große Fetthenne

{

Mauer-Streifenfarn Mauerraute)

{

Braunstieliger Streifenfarn

{

Efeu

Referenzen

ÄHNLICHE DOKUMENTE

Mit der ab 2019 neu eingeführten Maßnahme Blüh-, Brut- und Rückzugsflächen („Lebensraum Niederwild“) in das Förder- programm für Agrarumwelt, Klimaschutz und Tierwohl

2,5 - 4 cm lang, oval, stark gewölbt, bullig; Larven und Käfer gerne in Kompost und Schredderhaufen, dort sind Hirschkäfer norma- lerweise nicht anzutreffen. Beachte: Deutliche

Da sich die Torfindustrie in den kommenden Jahren aus dem Großen Moor zurückziehen wird, entstehen auch zahlreiche neue Becken für die zusätzlich Torfmoose

So lernen die Schüler, sich als Teil der Natur zu begreifen und ein Verständnis für ökologische Zusammenhänge zu ent- wickeln... Das Projekt „natürlich erleben“ bietet

Die Fleder- tiere können nur dort leben, wo es für sie genug zu Fressen

Ergebnis: Es haben sich flächendeckend üppige und gemischte Verjüngungsvorräte etabliert, die höchste Flexibilität im Hinblick auf die neuen Waldgenerationen sowie ein hohes Maß

Aber auch wenn nicht genügend Deckung vorhanden ist, haben Spatzen kaum eine Chance, ihren Nachwuchs großzuziehen.. Dichte Hecken als Verstecke sind daher wichtige Bestandteile des

Für unseren QUERDENKER-Wald von Baufritz pflanzen wir über 1.000 Bäume, die zusammen 1.800 Tonnen CO 2 speichern können..