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EINE M STRO M AUF DE R SPU R

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EINE M STRO M AUF DE R SPU R

Einen Jugendtraum

verwirklichte sich TF-Autor Udo Staleker, Er folgte der Donau von ihre r

Quelle bis zur Mündung im Schwarzen Mee r

Fotos Michael Nussbaum und Udo Staleker

hC' Tourenfahrer 1 1/ .12 "94

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d#Itl .le, äe

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Ein Paradies

für Weintrinker - die Wacha u

Die vorhergehende

Doppelseite zeigt das Fachwerk - Kleinod Mühlheim und den

Donau-Durchbruch nahe Kelheim. Die Burgen Werenwa g

und Wildenstein (Foto unten ) bewachen den malerische n Oberlauf der Donau . Ein kurven -

reiches Sträßchen führt hinauf auf den Jauerling im Herze n

der Wachau (Foto links).

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Hier wird

der Gaume n stets aufs neu e verwöhnt

Die Hitze steht in den engen Gassen von Spitz (Foto links) . Im Schaffen (und Verkaufen) verlockender Süßspeisen sind die Osterreicher Meister. So stür- zen wir uns denn auch sofort auf die berühmte Linzer Tode .

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Lotsen

mußten frühe r die Schiffe

durch die Stru- del steuer n

Blick auf die blaue Donau bei Dürnstein (Foto links). Dank des milden Klimas gedeihen hie r sogar Aprikosen, die auf öster- reichisch Marillen heißen. Sie werden für Schnäpse, Liköre un d Kuchen (siehe unten) genutzt .

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S

chwül lastet die Som- merhitze, bleischwe r tropft die Zeit von de r hohen Zimmerdecke des altehrwürdigen Gymnasi- ums, während der Lehrer Py- thagoras zitiert . Nur zuweile n geht der Blick des Jungen hin- aus, dringt durch staubverkru- stete Fensterscheiben zwei- stockwerkehoch hinab an de n schmalen Fluß, der dort unten , keinen Steinwurf entfernt, mun- ter vorüberzieht und der Stad t Tuttlingen alsbald den Rücke n kehrt . Auf seinen Wasser n transportiert er Jugendträum e der Fremde und Geschichte n der Ferne . Von sanften, an- schmiegsamen Auen, von stei- len Schluchten mit dunkel be- waldeten Hängen, von Bur- gen und Herrenschlössern au f kühnem Fels, von uralten Kul- turstädten mit erhabenen Ka- thedralen und weitem Brük- kenschlag . Und der Fluß er- zählt dem jungen von breite n Boulevards mit knallbuntem Flair, von schneeweiße n Dampfschiffen und schwar- zem Kaffee, von Paprika , Ziehbrunnen und Zigeunerle- ben, von der Weite endlose r Felder mit Weizen und Son- nenblumen, von Steppenvie h und Gänsedörfern, von löchri- gem Asphalt und staubiger Pi- ste . Donaug'schichten, Schü- lerträume . Das Klingeln zu r Pause gellt schmerzhaft irt . de n Ohren . . .

Fast genau auf den Ta g zwanzig Jahre später haben

wir alte Klassenzimmerträum e wieder ausgegraben, de n Packsack geschnürt, den Tan k gefüllt, den Reisepaß mit de n Visa eingesteckt und sind auf- gebrochen . »Brigach un d Breg bringen die Donau zu Weg« . Ohne Geburtshelfe r geht es nicht . Das schwächli- che Quellflüßchen Dona u wollte eigentlich ganz ander e Wege fließen, wurde 182 0 jedoch nach chirurgische m Eingriff kurzerhand umgeleite t und in Donaueschingen s Schloßpark unterirdisch der Brigach zugeführt . So — d a hast du Verstärkung! Nun tu e das, was die kunstvolle Mar- morplastik am Quelltopf di r befiehlt : »Mutter Baar schick t die junge Donau auf de n Weg nach Osten « . Fließe , mehre deine Fluten 2850 Kilo- meter weit und werde zu dem , was dein Name verspricht — zur »Don-au«, zu einem »don- nernden Wasser « . Sie wil l noch nicht so recht, unsere

»blaue Donau « . Verspielt aal t sich ihr olivgrünes Band durc h saftige Auen, läßt träges Fluß - gras treiben, versteckt sic h schüchtern hinter niedrige m Buschwerk und möchte bei Im- mendingen wahrhaftig ver- schämt im Boden versickern . Wenige Meter nur müssen un- sere Enduros vom Fahrweg abweichen, um das Natur- schauspiel zu betrachten . Sang- und klanglos verab- schiedet sich das Flüßchen mi t einigen unspektakulären

Schwallöchern in klüftige m Kalk, fließt kilometerweit süd- lich der Aach zu und geht mi t ihr fremd Richtung Bodensee . Haste nicht gesehen! Erst be i der Ortschaft Möhringen führt der Krähenbach dem übrigge- bliebenen Donaurinnsal neu - en Mut zu, und mit der kräfti- gen Elta bei Tuttlingen erwach t die Hoffnung des Flüßchens , es eines Tages doch noch z u einem landkartenwürdige n Strom zu bringen . Am Rand e des Schwäbischen Albgebir- ges kommt Leben auf . Die jun- ge Donau rüstet sich zu ihre m ersten großen Durchbruch . Der Naturpark Obere Dona u läßt des Tourenfahrers Herz aufgehen und serviert ein fel- senreiches Kurven- und Keh- renparadies .

Bis hinein ins fachwerkrei- che Mühlheim spielt das gu t ausgebaute Asphaltban d Flußbegleiter und läßt mit be- schwingtem Auf und Ab di e rechte Vorfreude aufkommen . Dramatischer wird der We g hinter der von Burgruinen be- wachten Ortschaft Fridingen . Einige elegante Serpentine n aktivieren den Schaltfuß und die Gashand, verführen z u temperamentvollem Schrägla- genwechsel und beschere n dem Reisenden mit dem Aus- sichtspunkt »Knopfmacherfel- sen« ein landschaftliches Bon- bon schmackhaftester Art . Vie- le sausen hier vorbei, im Eife r des Gefechts sozusagen, da - bei wartet der phantastisch e Tiefblick ins Donautal vo n Bronnen bis Beuron nur einig e wenige Stiefelschritte von de r Landstraße entfernt .

Bis Beuron darf geräubert werden. Dann jedoch verlan- gen die Benediktiner des be- kannten Klosters Besinnun g und laden zur Seitenständer - rast . Wer es weltlicher mag , dem sei die Begehung der fas t 200 Jahre alten, überdachte n Donauholzbrücke empfohlen , an der stets »etwas Ios« ist , denn viele Paddelbootfahre r gehen hier zu Wasser, um ei- nen der schönsten Abschnitt e des Flusses in Angriff zu neh-

men . Wenig später öffnet sic h das Tal zu erhabener Breite und gibt zur Rechten den Blic k frei auf die Burg Wildenstein . Hoch über dem zerklüftete n Uferrand des Flusses residier- ten einst die Herren von Zim- mern, heute dient die Feste au s dem 16 . Jahrhundert als Ju- gendherberge . Da wir unser Zelt auf den Rücksitz ge- schnallt haben, bevorzuge n wir für die Nacht einen ande- ren Ort, ebenso romantisc h und noch flußverbundener . Schräg gegenüber der Burg Wildenstein klebt im warme n Abendlicht die Burg Weren- wag auf steilem Felssporn , und keinen Kilometer entfern t hat die Gemeinde Hausen ei- nen blitzsauberen Camping- platz direkt am Donauufer ein- gerichtet . Im Gasthof vis-ä-vi s läßt es sich gut speisen, un d für die Abendunterhaltun g sorgt das beruhigende Gur- geln und Schmatzen des Do- nauwassers am Fuße steile r Felswände, das uns noch so manche fließende Geschichte verspricht . Bei Bernd Belthle kann man frühstücken . Der fin- dige Eisenbahnliebhaber hat mit knapp über 40 Jahren de n Ausstieg aus dem normale n Berufsleben gewagt, erstan d den stillgelegten Bahnhof Thiergarten, schuf Wohnrau m und baute im ehemaligen Ge- räteschuppen eine rege be- suchte Vesperstation für Do- nautalbesucher, seien e s Paddler, Wanderer oder Rad- fahrer . Doch in seiner Brust schlägt auch ein Herz für Mo- torradfahrer .

Nach den engen Felstore n des Donautales und einem Kul - turstopp am Hohenzollern- schloß Sigmaringen hat unse r Fluß das Bedürfnis, auszuat- men und in die Breite zu ge- hen . Das Donauried gibt ih m dazu reichlich Gelegenheit , und während wir in der histo- rischen Altstadt des 1 100 Jah- re alten Riedlingen den som- merlich heißen Nachmitta g mit einer Portion Eis abkühlen , gestattet sich die Donau au f dem Weg nach Ehingen ihre

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ersten großen Schleifen . Ein e Stunde später legen zweirädri- ge Donaudampfer in Ulm an . Die Stadt grüßt schon von wei- tem . Kein Wunder, könne n sich doch ihre Bürger seit gu t 100 Jahren rühmen, den höch- sten Kirchturm der Welt ge- schaffen zu haben . Gute 16 1 Meter schraubt sich der mäch- tige Turm in die Höhe und be- lohnt den schweißtreibenden 800-Stufen-Aufstieg mit eine m Rundblick auf alles, was »i n Ulm und um Ulm herum « steht . Wohl dem, der die Turnschu- he greifbar im Packsack hat . . . Von oben betrachtet ist di e Honda nur noch ein Pünkt- chen . Hinter den zartere n Zwillingstürmen des Münsters breitet sich tief gestaffelt di e Altstadt mit ihren Treppen- un d Zinnengiebeldächern, lenkt den Blick weiter über de n schiefen Metzgerturm und au f die Wohnstadt Neu-Ulm au f der anderen Donauseite .

Dazwischen das schim- mernde Band des Flusses mi t seinen zahlreichen Brücken . Mächtig breit ist er geworden , kräftig erstarkt durch die Was- ser der Iller – erwachsen nu n und schiffbar . Das Ende eine r Flußjugend . Mit der Grenz- stadt Ulm hat die Donau blau - weiße Farben angenommen , und die Menschen in den Do- nauriedstädten sprechen ei- nen merklich härteren Zungen - schlag . Es wird schon Nacht, als wir mitten in Günzburg s malerischer Innenstadt endlic h Quartier finden . Hell steht de r Mond über einer entschlum- merten Stadt und einer schwei- genden Donau . Ein wenig un- glücklich schaut sie aus, den n sie darf auf ihrem Weg durc h das Ried kein unbeschwertes Flußleben mehr führen . Lang- weilig begradigt, in ein e künstliche Fahrrinne gezwäng t und durch Staustufen ge- zähmt, treibt sie lustlos dahin . Der Mensch »dressiert« de n Fluß und zerstört damit ein e Kulturlandschaft, von der eins t Hölderlin noch schwärmte :

»Welch ein erfrischender, me- lodischer Strom .« Gute Nacht,

arme Donau . Breit wälzt sic h unser Fluß durch das eins t moorige Ried, und die Stolle n der XRVs durcheilen ruhige s Land . »Wie ein Schwar m sonntäglich herausgeputzte r Schwabemädle vor de m Tanz« reihen sich am nördli- chen Ufer der Donau di e Städtchen im Ried . Donau- schwaben heißt dieser Land- strich, in dem die Enduros vo n Kirchturm zu Kirchturm hüpfen . In charakteristischem Grün , Blau, Rosa oder Gelb erstrah- len die Bürgerhäuser, erhabe n und reich verziert verwalte n die prächtigen Rathäuser . Do- nauwörth hat das schönste da- von . Bei Marxheim komm t mächtig Verstärkung vo m Lech . Ein gewaltiger Wasser- schub, der die Donau besten s rüstet für den Marsch entlan g der Südlichen Frankenalb un d für ihren abschließenden Jura- durchbruch bei Kloster Wel- tenburg . Doch bis dahin ist noch Zeit, um das geschichts- trächtige Flair der ehemalige n Residenzstadt Neuburg zu ge- nießen . Vieltürmig reckt sic h die Silhouette der Stadt a m Ufer des Stromes und lädt de n Besucher zum Rundgang . So lassen wir die Hondas stehe n und erkunden zu Fuß . Zwi- schen Herzogsschloß, Hofkir- che, Münster und Kreuzto r wartet reichlich Lohn für di e Augen und Erholung nach an - strengender Fahrt .

»Iller, Lech, Isar, Inn / flie- ßen rechts zur Donau hin / Alt- mühl, Naab und Regen /flie- ßen ihr entgegen « . So man- ches bleibt eben doch hän- gen, und mit der Altmühlbe- gegnung bei Kelheim komm t die Erinnerung an den Heimat- kundereim . Auf ihrem Weg zur Donau hat sie arg zu lei- den, die Schwester Altmühl , denn der dreiste und umstritte- ne Wasserdieb Rhein-Main - Donau-Kanal raubt ihr eine n Großteil ihres Lebenssaftes . Der Weg zum Zusammenflu ß beschert den V-Twins endlic h wieder wechselnde Drehzah- len, denn das rechte Donau- ufer ist ab Neustadt hügelig -

wellig mit kurvenreiche m Weg . Wer es trotzdem fertig - bringt, schon einige Kilomete r vor Kelheim das Gas zuzudre- hen und den linken Blinker z u setzen, den erfrischt die Klo- sterschenke Weltenburg mi t einem kühlen Bier der kloster- eigenen Brauerei . Und nach kurzem Spaziergang dar f man unweit der Klostermauern an steinigem Ufersaum die Fü - ße in eiskaltes Donauwasse r halten, das sich an dieser Stel - le nach jahrtausendelange m Kampf einen Durchbruch ge- schaffen hat . Steil ragen ge- genüber die Jurafelsen empor , bilden auf fünf Kilometer Län- ge bizarre Gebilde, denen der Volksmund die phantasie- vollsten Namen gab : »Dre i feindliche Brüder«, »Unartige r Mann« oder »Napoleons Rei- sekoffer« zum Beispiel . Am be - sten läßt sich das Naturpan- orama vom Schiff aus erleben , entweder nach halbstündige r Fahrt von Kelheim aus oder mi t einem der kleineren Nachen , die direkt auf der Kiesbank vor dem Kloster anlegen . Unser Tag geht zur Neige, die har- ten Strahlen der Sonne wei - chen allmählich milde m Abendlicht, und wir genießen die ruhigen Kilometer bis Re- gensburg . Genau zwische n den Donauhelfern Naab un d Regen empfängt uns ein schat- tiger Campingplatz .

»Regensburg liegt ga r schön«, soll Dichterfürst Johan n Wolfgang vor über 200 Jah -

Iller,

Lech, Isar, Inn fließe n rechts zur Donau hin . . ,

Pegelstand bei Krems (linke Seite).

350 Meter lang ist die aus dem 12. Jahrhundert stammende

»Steinerne Brücke « in Regensburg .

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, ., Altmühl , Naab un d Regen

fließen ih r entgege n

Das Kloster Melk in der Wachau birgt eine der schönsten alten Bibliotheken Europas (rechte Seite).

Ludwig 1. ließ nach dem Vorbild des Parthenon- tempels die Ruhmes - halle Walhalla bei Regensburg bauen.

ren geschrieben haben . Z u seiner Zeit war es allerding s noch möglich, vom Eselstur m des Dorns St . Peter aus eine n Rundblick zu nehmen, wa s heute nur noch Auserwählte zu ganz bestimmten Anlässen dürfen . Freien Zutritt gibt es in s Innere des gotischen Pracht- baues, und auch wenn die be- rühmten Domspatzen nicht ge- rade Chorprobe haben, lohn t der Besuch der dreischiffige n Pfeilerbasilika . Mir hat es Re- gensburgs zweites Wahrzei- chen besonders angetan : di e

»Steinerne Brücke« . Auf 35 0 Meter Länge überspannt si e seit der Mitte des 12 . Jahrhun- derts die beiden Donauarm e der Stadt in kühnem Schwung . Ursprünglich mit mehreren Tür- men und Toren geschmückt , galt sie bereits im Mittelalte r als technisches Wunderwer k und trägt noch heute den rast- losen Verkehr unserer Tage . Was das sympathisch e

»Brückenmännchen«, das von der Mitte der Brücke aus au f die Türme der Stadt schaut , wohl schon alles gesehen ha- ben mag? Als Zentrum und Umschlagplatz des europä- ischen Fernhandels war di e Stadt sehr früh zu Reichtu m und Reichsfreiheit gelangt, be- herbergte lange Zeit mit dem

»Immerwährenden Reichstag « das älteste deutsche Parla- ment, war Kunst- und Kultur- zentrum, gab dem Astrono- men Kepler und dem Gelehr- ten Albertus Magnus Heimat

und dem Lyriker Britting Stoff zum Schreiben . Nur einma l dürfte das Brückenmännche n die Augen geschlossen ha- ben : Unmittelbar vor Ende de s 2 . Weltkrieges wurden noc h zwei Pfeiler der Brücke vo r dem anrückenden Feind ge- sprengt . Es dauerte 22 Jahre , bis das Brückenmännche n wieder etwas zu schauen be- kam . Zwischen Regensburg und Passau kann einem die Donau wirklich leid tun . So ent- deckt man immer wieder ab- geschnittene Altwässer un d

»stillgelegte Flußschleifen «.

Groß angelegte Schleusen - wehre wie bei Geisling un d Straubing stauen riesige Was- sermengen und bremsen de n Fluß einzig zum Wohle de r Schiffahrt auf Null herunter . Ganze Teilabschnitte sind be- gradigt, die feuchten Flußau- en in Gefahr, kilometerwei t herrscht Langeweile . Wie zu m Trost bekommt der gefesselt e Fluß dann Passau zu sehen . Die Stadt kann nicht genug be- kommen . Während sich ande- re Städte mit dem Zusammen- fluß zweier Ströme zufrieden - geben, sind es in der Bischofs- stadt Passau derer drei : Vo n Norden her fließt die Ilz in di e Donau, und im Süden feiert der Strom Hochzeit mit de m Inn . Passau, die schöne, di e flußbehütete Stadt . Intim, histo- risch und überschaubar zu - gleich präsentiert sich die Do-

nauperle aus luftiger Höhe . Von der »Veste Oberhaus « et- wa, wohin uns die Honda s noch kurz vor Sonnenunter - gang tragen . Wie ein riesiger Schiffsbug schiebt sich die Alt- stadt von hier aus in den Zu- sammenfluß des dunkleren Do- nauwassers mit dem hellere n Innwasser . Mächtig klotzt de r beherrschende Dom, strahlen d gelb, weiß und rosa die Fas- saden der Häuser im Gewim- mel von Türmen, Giebeln un d Dachschrägen, lustig-verspiel t dieweißen Schiffean den Anle- gern der Donau-Dampfschiff- fahrts-Gesellschaft t und di e dunklen Frachtkähne am Do- naukai . Und am rechten Ufer

des Inn liegt das »italienische « Passau, die anmutige, häuser- verschachtelte Innstadt . »Alles liegt nah beieinander, nein , eng übereinander . . . 0 leben- dige, trotzdem feierlich e Dom-, Gewölbe- und Wirts- hausstadt« , schrieb der Berli- ner Theaterkritiker Alfred Ker r während eines Besuches i n Passau zur Zeit des erste n Weltkrieges .

Unmittelbar hinter Passa u fließt der Strom parallel zu r österreichischen Staatsgrenze und gleitet in ein liebliche s Land . Hätte unsere Donau ei n Wahlrecht auf ewige Heimat, so würde sie sich sicherlich fü r Osterreich entscheiden un d hier ganz besonders für de n Abschnitt zwischen den Orte n Grein und Krems, zwische n Strudengau, Nibelungenga u und der Wachau . Heimeli g und einladend zugleich sin d die kleinen Ortschaften un d Flecken am Rand der Landstra- ße, geradezu überwältigen d das plötzliche Angebot a n Zimmern, Pensionen, Cam- pingplätzen und Ferien au f dem Bauernhof . Wen wun- dert's, ist doch dieser Flußab- schnitt der beliebteste Teil des Donau-Radwanderweges . Die Donauanlieger habe n sich voll und ganz auf die Be- dürfnisse der Radwandere r eingestellt, und so gibt es zwi- schen Passau und Wien woh l keinen Flußkilometer mehr, de r nicht mit einem »Radiertreff«

aufwarten kann . Motorrad- wanderer dürfen sich freue n und fleißig mit einkehren . Kurz hinter der hoch über dem lin- ken Ufer aufragenden Stra- ßenräuberburg Rannaried l verabschiedet sich die Dona u in weiten Schleifen von de r Straße . Auch Flüsse sollten ein - mal ungestört sein dürfen . Fü r uns ist dies eine gute Gelegen- heit, rechtzeitig zur Kaffeestun- de in der Bruckner-Stadt Lin z einzulaufen, um einerseits z u überprüfen, ob die bekannte Torte der Stadt tatsächlich de n Gaumen verwöhnt, und u m andererseits direkt unter de m Linzer Glockenspiel einen Be-

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ruhigungsschluck zu trinke n auf die überall plakativ verkün- dete Schreckensbotschaft hin :

Jörg Haider kommt! «

Es sei verraten, daß wi r Osterreichs Rechtem nicht be- gegnen mußten, die Linze r Torte dagegen tatsächlich ex- zellent ist . . . Sagenhafte Do- nau! Zwei blauweißrote Do- naudampfer haben nach flot- ter, kurvenreicher Überland- fahrt bei Grein im Strudenga u angelegt . Das Land der Do- nausagen ist erreicht . Direk t unterhalb . der Greinsburg kann man sich bei dem kleine n Bootsanleger für ein halbe s Stündchen ans Flußufer setze n und ein paar Jahrhunderte zu - rückschauen . Die fünf Kilome- ter von Grein bis St . Nikol a waren einst Osterreichs dra- matischster Donauabschnitt . Bei Grein stieß das sogenann- te »Schwalleck« in den Stro m vor, eine Felsinsel, welche die Donau teilte und den schiffba- ren nördlichen Arm in dre i

»strudenreiche« (=strudelrei- che) Fahrrinnen aufteilte . Lot- sen mußten die Schiffe durc h die Strudel steuern, und de n Rücktransport besorgten ga r Pferde, welche die Schiffe a b Ybbs am Südufer stromauf- wärts zogen .

Die Menschen erzähle n noch heute d ie ergreifende Ge - schichte von einem »Halter- bua« (Hirten), der hier am Ufer- rand seine Ziegen hütete un d immer dann, wenn die Dona u Hochwasser hatte und Treib- holz führte, mit seinem Hirten- ' stob größere Holzstücke au s dem Fluß fischte, um Brenn - holz für den Winter zu sam- meln . Es passierte, was pas- sieren mußte . Der gute Hirte verlor eines Tages das Gleich-

r

wicht und stürzte in die rei- enden Donaufluten . Der Ar- me flehte zum Himmel u m Gnade und versprach hoc h und heilig, im Falle seiner Ret- tung ein »Halterkreuz « an de r Unglücksstelle zu errichten . I n seiner Todesangst wurde de r Hirte erhört, bekam eine n Weidenast zu fassen un d konnte sich keuchend und trief-

naß an Land ziehen . Und wer heute kurz hinter Grein de n Helm in den Nacken legt un d die Felsen hinaufschaut, der kann es tatsächlich entdecke n – das »Halterkreuz« . Inzwi- schen darf die Donau längs t nicht mehr tosen, denn noc h zu Franz Josephs Zeiten wur- den die tückischen Felsen ge- sprengt .

Die enge Straße bleibt de m Fluß treu und kostet jede seiner Windungen aus . Kurz vor de r mittelalterlichen Stadtanlag e von Ybbs rollen die Enduros über eine moderne Donau- brücke ans rechte Ufer . Da s schwüle Wetter kippt, den n der Himmel zieht sich zu, und eine düstere Wolkenban k schneidet mit erstaunlicher Ge- schwindigkeit unseren »Do- naudampfern« den Weg ab . Wir gelangen noch bis in di e Nibelungenstadt Pöchlarn ; dann öffnet der Himmel sein e Schleusen . Der Aufenthalt ha t gute Tradition . In einer seiner vielen »Aventuiren« erzähl t das Nibelungenlied, daß di e burgundische Königstochter Kriemhild nach der Ermordun g ihres geliebten Siegfried durc h den bösen Hagen ihre Heima t Worms verläßt und eine Reis e nach Ungarn antritt, um dor t den Hunnenkönig Etzel zu hei - raten . Der Zug aus Worms macht auf Einladung des Marktgrafen Ruediger von Be- chelaren vier Tage lang Sta- tion in Pöchlarn . Und wer al s Kind die Nibelungensage ver- schlungen hat, weiß, daß es dort noch zu einer weitere n Hochzeit kam, denn Kriem- hilds Bruder Giselher fand Ge- fallen an Ruedigers Tochter Dietlinde . Die beiden tausch- ten die Ringe, und Pöchlarn er - lebte ein rauschendes Fest . Mit Erreichen der gewalti- gen Klosteranlage des Stiftes Melk beginnt die Wachau – die Landschaft der süßen Ma- rillen und des mundigen »heu- rigen« Weins . Wir haben be- schlossen, diesen außerge- wöhnlich reizvollen Landstric h nicht nur am Donauufer z u durcheilen, sondern stoßen

auf einem Bergsträßchen übe r den Ausblicksberg Jauerlin g direkt ins Herz der Wachau vor – in die Weinberge zwi- schen der Burg Ranna un d dem Fremdenverkehrsor t Spitz. Neben der reizvolle n Mischung aus schroffen Fels- massiven, lieblichen Weinter- rassen und eingebetteten Dör- fern bietet die Landschaft vo r allem eines : Kurven ohne En - de . Die Stollen der XRVs verlie- ren an diesem Nachmittag et- liches an Profil, und so kan n uns auch die langwierig e Quartiersuche am Aben d nicht die gute Laune rauben . Schönes spricht sich eben her- um ; und mit der freundliche n Hilfe einer Weinbäuerin tau- chen wir schließlich in Mühl- dorf bei der Familie Medlinge r unter . Die Unterkunft ist gemüt- lich, und ein kleines Dorffest gibt es gratis dazu .

Wien – und doch kein Wal- zertakt . Schnurgerade hält de r Strom Einzug in die ehemalig e k .u .k . Metropole . Was di e Wasserqualität angeht, so is t die Donau auf einem ihrer Tief- punkte angekommen . Da ha- ben wir es wesentlich besser , denn uns zeigt sich Wien vo n seiner Schokoladenseite . De r schwache Morgenverkehr i n der Spätaufsteherstadt spül t die Hondas ins Zentrum un d läßt wie in einem Potpourr i Wiens Attraktionen an uns vor - überziehen . Am Prater schläft noch alles, vor Hundertwas- sers verrücktem Haus klicken

erfrischend wenig japanisch e Kameras, und draußen a m Schloß Schönbrunn kann ma n beim Spaziergang durch de n Schloßpark zur Gloriette noch fast ungestört seinen Gedan- ken nachhängen . Wesentlic h lebhafter geht es gegen Mit- tag bereits auf der Kärntne r Straße zwischen Staatsope r und Stephansdom zu . Die Ca- fes sind gut besetzt, und Wiens elegante Damenwel t führt gemächlichen Schrittes die neueste Mode spazieren . Da läßt es sich aushalten . De n frühen Abend gestalten wir mi t königlichem Programm . De r Spaziergang durch die Hof- burg zum Parlament und zu m Burgtheater endet niveauvol l melodiös : Auf dem Rathaus- platz gegenüber der »Burg « veranstaltet die Stadt Wie n bereits im vierten Sommer ei n Open-Air-Filmfestival zu klassi- scher Musik . Zum Nulltari f werden ausgesuchte Film e von Opernaufführungen un d Konzerten vorgeführt, und di e Wiener nehmen dieses Ange- bot dankbar an . Und so berei- ten wir uns bei den mächtige n Klängen der 5 . Symphonie vo n GustavMahlerseelisch aufde n zweiten –abenteuerlicheren – Teil unserer Donauerkundi- gung vor .

Was das TF-Team auf de m Weg zum Schwarzen Mee r in Ungarn, Bulgarien und Ru- mänien erlebte, können Sie in dernächsten Ausgabe lesen .

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DOKUMENTATIO N

Dona u

Allgemeines : Der Fluß ist nach der Wolga mit 2850 Kilome- tern der zweitlängste Strom Eu- ropas und umfaßt ein Einzugsge- biet von 817 .000 Quadratkilo- metern . Zum Vergleich : Die El- be umfaßt 146 .000 km2 . Bi s Kelheim gerechnet sind davo n 2512 Kilometer für Lastkähn e bis 1350 Tonnen schiffbar . Di e Donau entspringt auf der Ostsei- te des südlichen Schwarzwal- des, vereinigt sich bei Donau- eschingen (Schloßquellel mit den Schwarzwaldquellflüssen

Brigach und Breg und münde t in Rumänien dreiarmig in eine m riesigen Delta ins Schwarze Meer, dessen Hauptzufluß si e

darstellt . Zwischen Immendin- gen und Fridingen versickert ei n Großteil ihres Wassers im klüfti- gen Muschelkalk, gelangt übe r den Aachtopf in den Bodense e und damit zum Rhein . Zwische n Tuttlingen und Sigmaringen-- durchbricht die Donau di e

Schwäbische Alb, bei Kloste r Weltenburg den Fränkischen Ju,

ra, verläßt bei Passau Deutsch- land, durchfließt die österreichi- schen Landschaften Sauwald , Machland, Strudengau und Wa- chau, erreicht bei Krems da s Tullner Becken, umfließt de n Wienerwald und tritt in da s Wiener Becken ein . Bei Preß-

burg (Bratislava) fließt der Stro m als Dunaj (slowakisch) bzw . Du- na (ungarisch) in die oberungari- sche Tiefebene . Nach ihre m

Durchbruch durch das ungari- sche Mittelgebirge durchfließ t die Donau unterhalb von Buda-

pest das ungarische Tieflan d (Alföld) und durchbricht im »Kas- anpaß« und beim »Eisernen

Tor« das Banater Gebirge . Nu n folgt sie als rumänisch-bulgari-

sche Dun rea bzw . Dunaw de m Südrand der Walachei, die sie in breiter und seenreicher Au e (Balla) ostwärts durchzieht . A m Ende ihrer Europareise änder t der Strom der Dobrudscha we- gen nochmals seine Richtung , fließt für kurze Zeit nordwärt s und biegt zwischen Br ila und Galati (=Galatz) nun endgülti g gen Osten zum Schwarze n Meer ab . In dieses mündet di e

Donau in einem rund 5000 Quadratkilometer großen sumpfi- gen Delta mit drei Hauptarmen : dem Bratul Chilia (Kilia-Arm) , dem Bratul Sulina (Sulina-Arm ) und dem Bratul St . Gheorgh e (St .-Georgs-Arm) . Auf ihre m Weg überschreitet oder berührt

die Donau die Grenzen folgen - der Länder : Deutschland, Oster- reich, Slowakische Republik, Un- garn, Kroatien, Serbien, Rumä- nien, Bulgarien, Moldavien und die Ukraine . Ein Fluß über alle Grenzen . Die wichtigsten Ne- benflüsse der Donau : Von rechts aus den Alpen kommen Iller , Lech, Isar, Inn, Enns, Drau un d Save ; aus den Balkangebirge n Morawa und Isker . Von links

fließen Altmühl, Naab, Regen , die March aus Mähren, ferne r die Karpatenflüsse Theiß, Alt , Sereth und Pruth der Donau zu . Bei Passau ist die Donau 200 Meter, bei Wien 300, bei Bu- dapest über 500 und bei Gala-

ti einen knappen Kilometer breit . Die wichtigsten Städte a n der Donau sind Ulm, Ingolstadt ,

Regensburg, Passau, Linz , Wien, Bratislava (Preßburg), Bu- dapest, Belgrad, Drobeta-Turn u

Severin, Calafat, Giurgiu, Br il a und Galati (Galatz) . Nach Fer- tigstellung des Rhein-Main-Do-

nau-Kanales (Europakanal) i m Jahre 1992 können Schiffe nu n vom Schwarzen Meer bis in di e

Nordsee fahren . Damit erfüllte sich ein Wunschtraum, den be-

reits Karl der Große hatte, aller- dings zum Preis nachhaltiger

und irreparabler Landschaftsum- gestaltungen und -schädigun- gen . Das Bild der Donau hat

sich in vielen Abschnitten sei t dem 2 . Weltkrieg nochmals dra- stisch verändert . Die Donau- Da m pfsch i ffa h rts-Gesel lsch a f t (DDSG) verkehrt ab Passau un d ermöglicht eine Reise bis ins Schwarze Meer . Auskünfte ertei- len Reisebüros .

Anreise, Entfernungen und Rei- sezeit: Die Anreise zur Donau - quelle im Schloßpark von Do- naueschingen erfolgt am schnell- sten auf der BAB 81, Abfahrt AB-Dr . Bad Dürrheim . Mit etli- chen Abweichungen und Schlen- kern in nahegelegene sehens- werte Städte und Landschafte n kamen bis zur Mündung etwa 3600 Kilometer zusammen . Fü r die interessante und abwechs- lungsreiche Rückreise über Bul- garien (Visum beachten), Türkei , Griechenland und Italien kalku- liere man nochmals mit guten 2500 Kilometern (Fähre Grie- chenland-Italien) . Insgesamt rech - ne man mit ca . drei Woche n Reisezeit .

Papiere, Sprit, Devisen : Reise- paß mit Einreisevisa für minde- stens Rumänien und Bulgarien . Ein Hin- und Herspringen zwi- schen den Ländern ist damit al- lerdings nicht möglich, da nu r Geschäftsleute u .ä . ein Visu m für eine mehrmalige Aus- un d Einreise erhalten . Kosten : pro Vi- sum DM 48,- zzgl . Postgebüh- ren . Die Zusendung erfolg t prompt; man beantrage die Vi- sa trotzdem vier Wochen vo r der Reise . Wer unbedingt durc h Serbien reisen möchte, be- kommt sein Visum seit neueste m erst, wenn er eine feste Hotelbu- chung oder die schriftliche Einla- dung von Verwandten/Bekann- ten nachweisen kann . Lt . ADA C werden bei der Durchreise zu- sätzliche Gebühren für Straßen- benutzung und Kfz-Versicherun- gen (90-150 Mark) verlangt . Die Grüne Versicherungskarte wird nicht anerkannt . Eine Kurz- kasko-Versicherung wird drin- gend empfohlen . Vor der Reis e unbedingt noch einmal die Ser- bische Botschaft konsultieren , da derzeit vieles in Bewegun g ist (siehe Adressen) . Ein Führer-

schein neuer Art bzw . ein inter- nationaler Führerschein ist anzu- raten . Wir bekamen in Bulga- rien Probleme mit dem alten na- tionalen Papier und mußten Stra- fe zahlen . Die International e Grüne Versicherungskarte sollte auch für alle Länder (siehe Slo- wakische Republik, Rumänien , Bulgarien, Türkei) gültig ge- schrieben sein ; manche Versi- cherungen sind da knauseri g und verlangen Extra-Beiträge . Fahrzeugschein und internationa- ler Impfpaß sind unverzichtbar . Man kopiere sich Führerschein , Reisepaß und Fahrzeugschei n für den Fall der Fälle . Die Ver- sorgung mit Bleifrei-Benzin ist i n Ungarn und der Slowakische n Republik noch gut ; in Rumänie n haben wir auf der Tour kei n Bleifrei erhalten . Dort gibt es zu- weilen auch Versorgungsengpäs- se auf dem Lande . In größere n Ortschaften also rechtzeitig tan- ken . Normalbenzin hat in Un- garn, Rumänien und Bulgarie n nur 86 Oktan . Super kostet i n Ungarn ca . 1,30 Mark, in Ru- mänien ca . 45-50 Pfennige, i n Bulgarien ca . 60-65 Pfennige . Als Zahlungsmittel »funktionie- ren« Euroschecks und Kreditkar- te nur in Ungarn gut. Dabei ak- zeptieren noch längst nicht all e Tankstellen Plastikgeld . In Rumä- nien lösen nur größere Banke n und Wechselstuben ECs un d Reiseschecks ein . Dabei werde n ECs in DM Busgestellt und dan n in Lei umgetauscht . Im Oste n Rumäniens (Tulcea) wurde n keine ECs mehr akzeptiert! ! Also besser Reiseschecks in D M oder Dollar bzw . Mark ode r Dollar in bar mitnehmen . Tip : Die »Banca Comercialä « in Tul- cea kennt als einzige Bank der Stadt ECs und löst sie auch ein . . . Wechselkurse : Osterreich :

1 DM = 6,9 Schillinge (ÖS) , Ungarn : 1 DM = 60 Forin t (HUF), Slowakische Republik : 1 DM = 19 Slowakische Kronen (Sk), Rumänien : 1 DM = 100 0 Lei (L), Bulgarien : 1 DM = 35 Lewa (Lw) . Ungarn und Rumä- nien tauschen ihre Währunge n nicht gegenseitig um . Slowaki - 72 Tourenfahrer 1 1/12 '94

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sches und rumänisches Gel d wird in Deutschland nicht zurück -

genommen . Am ungarisch-rumä- nischen Grenzübergang be i Nagylak gibt es keine

Tauschmöglichkeit ; lange Warte- zeiten sind im Sommer üblich . On the road : Höchstgeschwin-

digkeiten innerorts/außerorts (Landstraße) ; Osterreich : 50/100 km/h ; Slowakisch e Republik : 50/90 km/h ; Un- garn : 50/80 km/h, auf Kraft- fahrstraßen 100 km/h ; Rumä- nien : Motorräder 40/60 km / h, Pkw 60/90 km/h ; Bulga- rien : Motorräder 50/70 km/h , Pkw 60/80 km/h . Absolutes Alkoholverbot in der Slowaki- schen Republik, Ungarn, Rumä- nien und Bulgarien! Der Zeitun- terschied zu Rumänien/Bulga- rien beträgt ganzjährig ein e Stunde . Der Straßenzustand i n Ungarn ist durchweg gut bis zu- friedenstellend ; in Rumänien oft schlecht und gefährlich durc h größere Schlaglöcher und feh- lende Asphaltstücke auch in de n Städten . Straßenbelagserneue- rungen werden oft mit eine r Decke gröbster Steine vorberei -

tet (sehr unangenehm!) . Fahr- bahnmarkierungen und Randbe- grenzungen fehlen generell . Ernstzunehmende Verkehrsteilneh- mer sind Esel- und Pferdefuhr- werke, Schafe mit ihren Hirten , Hunde, Gänsekolonnen, Men- schen zu Fuß auf dem Weg zu den Feldern . In der Dämmerung und nachts ist allergrößte Vor- sicht geboten, da sich alle obi- gen Verkehrsteilnehmer unbe- leuchtet auf dem Heimweg be- finden!! Unterkunft, Zelten, Ver- pflegung : In Osterreich und Un- garn gibt es an der Donau hin - reichend Privatzimmer und Zelt- plätze zu günstigen Preisen . I n Rumänien haben wir auf de r Tour nur an der Schwarzmeerkü- ste Zeltplätze entdeckt . Die we- nigen Hotels in den Städte n sind nicht billig : zwischen 5 0 und 110 DM / Zimmer . Dafü r ist man dann oft der einzige Gast . Nachtwächter bewache n das Motorrad .

Karten : Deutschland : Mairs Ge- neralkarten Nr . 19, 20, 22 , 23, 24, Maßstab 1 :200 .000 ; Osterreich : Große Straßenkarte Osterreich, Teil 1 »Wien, Nie-

der- und Oberösterreich « , Frey- tag & Berndt, Maßsta b

1 :250 .000 ; Ungarn (inkl . de m notwendigen Stückchen Slowaki- sche Republik) : »Ungarn«, RV Reise- und Verkehrsverlag, Maß- stab 1 :300 .000 ; Rumänie n und Bulgarien : »Rumänien/Bul- garien«, Kümmerly & Frey, Maß- stab 1 :1 .000 .000 ; folgende ADAC-Karten sind nützlich : Deutschland Süd (RR 12), Öster- reich (RR 13), Osterreich Länder- führer (ACI 60), Stadtführe r Wien (ACI 82), Ungarn (R R 25), Ungarn Länderführer (O E 63), Stadtführer Budapest (O E 66), Rumänien Kurzführer (O E 64), Bulgarien Kurzführer (B A 62) .

Literatur : Knaurs Kulturführer

»Die Donau « , Verlag Droemer Knaur, München : 1993 ; Susan- ne Schaber : »Die Donau vo n Passau bis Wien« , Reihe »Litera- turreisen « , Ernst Klett Verlag , Stuttgart : 1 ./ 1993, 37 Mark ; Lothar-Günther Buchheim : »Tage und Nächte steigen aus de m Strom«, Ullstein Verlag, Frank- furt/M . u . Berlin : 1989, 12,8 0 Mark; lolanthe Haßlwander :

»Donausagen aus fernen Ta- gen « , W . Ennsthaler Verlag , Steyr : 1 ./ 1994, 1 1,50 Mark ; Merian-Heft 8/32 (Aug . 79) ,

»Die Donau von Ulm bis Pas- sau«, Hoffmann und Camp e Verlag, Hamburg, 14,8 0 Mark; Baedekers Reiseführe r

»Wien « , »Budapest« und »Öster- reich « , Karl Baedeker Verlag , Ostfildern/Stuttgart : 5 ./1990 (Städteführer mit Stadtplan), zwi- schen 30 und 40 Mark ; Heiko Zeutschner, »Ungarn – alle s über Land und Leute« , Reise- handbuch, Michael Müller Ver- lag, Ebermannstadt, ca . 4 0 Mark; Marco Polo Kurzreisefüh- rer »Rumänien « und »Bulgarien « , Mairs Geographischer Verlag , Ostfildern/Stuttgart : 1 ./ 1994 , je 9,80 Mark .

Über 2850 Kilometer fließtder zweitgrößte Strom Europas von der Schwäbischen Alb bis ins Schwarze Meer.

Ul(r.ATR IIIEINI CaIafat

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