Soothill, W. E., and L. Hodous, A dictionary of Chinese
Bvddhist terms with Sanskrit and English equivalents
and a Sanskrit-Pali index. London: Kegan Paul, Trench,
Trubner & Co., Ltd. 1937. XIX, 510 S. 4«.
Die unübersehbare Fülle der buddhistisch-chinesischen
Texte zeigt einen ganz besonderen Stil, der im Laufe der Zeit
noch obendrein starken Wandlungen ausgesetzt gewesen ist.
Auf Schritt und Tritt begegnen uns Ausdrücke, teils Über¬
setzungen, teils Transkriptionen von indischen Worten, die
schon im Sanskrit oder Päli selbst eine eigene, nicht ohne
weiteres gegebene Bedeutung haben. So ist es nicht ver¬
wunderlich, daß uns die gewöhnlichen chinesischen Wörter¬
bücher bei der Bearbeitung buddhistischer Texte fortwährend
im Stich lassen. Spezialwörterbücher, die gerade diese Seite
der chinesischen Literatur berücksichtigen, sind daher nicht
zu entbehren und teilweise auch schon vorhanden.
Von vornherein ist es klar, daß niemand allein ein solches
Wörterbuch zu verfassen vermag, das für alle Texte und für
alle Zeitepochen gleich brauchbar wäre. Es ist daher nicht
anders zu erwarten, als daß sich jedes von einem einzelnen
geschaffene Wörterbuch auf eine bestimmte Gruppe von
Texten beschränkt. Eine solche Beschränkung ist für die
Benutzung selber von großem Vorteil, da dadurch eine ge¬
wisse Einheitlichkeit und damit auch die notwendige Ver¬
läßlichkeit gewährleistet sind. Da jeder einzelne dabei anders
vorgeht und die Auswahl und die Verarbeitung eine subjektive
bleibt, wird man von einem solchen Wörterbuch nicht mehr
erwarten, als es selbst bloß sein will. Und so bekommt jedes
Wörterbuch dieser Art auch einen ganz besonderen Wert.
Da ich selber mit ähnlichen Arbeiten beschäftigt war und
durch die Herausgabe des Goldglanz-sütra mit den Schwierig-
keiten, die die mehr oder weniger freie Übersetzung indischer
Originaltexte durch die Chinesen mit sich bringt, gut ver¬
traut geworden bin, hatte ich von dem Erscheinen des vor¬
liegenden Wörterbuches mit großen Erwartungen Kenntnis
genommen.
Trotz des großen Umfanges scheint mir das Wörterbuch
jedoch den Bedürfnissen nur in geringem Maße gerecht zu
werden, ja sogar den Suchenden vielfach irre zu führen und
zu verwirren. Die Hauptschwäche liegt meiner Uberzeugung
nach in der ganzen Anlage und in der Uneinheitlichkeit des
Gebotenen. Es ist oft so, als ob die letzte ordnende Hand im
Grunde gefehlt hätte. Als besonders bedenklich möchte ich
kurz folgende Punkte hervorheben:
1. Die Anordnung der Zeichen nach der Strichzahl ist
unzweckmäßig und erschwert die Auffindung außerordentlich,
besonders wenn man sich, was gar nicht vermieden werden
kann imd was den Verfassern gelegentlich selbst unterlaufen
ist (vgl. S. XIX), um einen Strich verzählt. Am besten ist
dio Anordnung nach Radikalen (wie bei Rosenberg) oder
nach dem gebräuchlichsten Aussprachesystcm (wie bei
Giles). 2. Es wird nur das Zeichen gegeben, nicht die Aus¬
sprache. Man braucht also immer noch ein anderes Wörter¬
buch, um die doch auch interessierende Aussprache fest-
zu.stellen. 3. Es wird nicht angegeben, ob os sich um eino
Transkription oder um eine Übersetzung des Sanskrit-termi¬
nus handelt. Wer ohne gute chinesische Kenntnisse das
Wörterbuch benutzen will, kommt somit fortwälin^nd in
Schwierigkeit. Es würde auch nicht genügen, die moderne
Au.ssprache anzuführen, auch die ältere Aussprache muß
herangezogen werden, da sonst die Berechtigung einer be-
.stimmton Transkription nicht eingesehen werden kann. 4. Die
Behandlung der einzelnen Stichworte i.st uneinheitlich. Ein¬
mal stehen die einzelnen Zeichen oder ZeichengrupiK'n für
sich als besondere Artikel (was das richtige ist), das andere
Mal unter dem ersten oder den ersten geineiiisamen Zeichen,
so daß wichtige Ausdrücke und Xamen häufig ganz versteckt
sind. 5. Dinge, die zusammengehören und nur in der ße-
Zeichnung verschieden sind, werden an verschiedenen Stellen
behandelt und dann vielfach noch in anderer, ja abweichender
Art und oft noch ohne wechselseitige Hinweise, was den Ein¬
druck hervorruft, daß das Material vor der Drucklegung noch
nicht endgültig geordnet und in seinen Teilen noch nicht auf
einander abgestimmt worden ist. 6. Quellenangaben fehlen
fast gänzlich. Der Suchende erhält also mitunter eine Be¬
lehrung, die in ganz bestimmten Fällen vielleicht zutrifft,
möglicherweise aber von der geläufigen Erklärung abweicht.
Bei der Erklärung von verschiedenen Gesichtspunkten aus,
wobei das Wesentliche vielfach nicht vom Unwesentlichen
zu scheiden ist (falls man nicht gerade die buddhistischen
termini sehr genau kennt), entsteht nicht selten eine Ver¬
wirrung, und man muß doch wieder zu einem anderen Hilfs¬
mittel greifen, um über die oft schwierigen und mehrdeutigen
Begriffe eine hinreichende Sicherheit zu erlangen. Da eine
Nachprüfung durch das Fehlen von jeglichen Quellenangaben
nicht möglich ist, kann sich niemand, der ernstlich arbeiten
möchte, auf die Erläuterungen verlassen, vor allem nicht,
wenn er erst einmal hat feststellen müssen, daß manche Er¬
klärungen nicht ganz in Ordnung sind. 7. Es ist nur ein Re¬
gister vorhanden, aus dem die Hauptstelle obendrein nicht
hervorgeht. Aber es fehlen im Register auch des öfteren
Stellenangaben, an denen derselbe Begriff oder Name noch
ein zweites oder drittes Mal behandelt wird.
Zur Erläuterung des Vorgetragenen kann ich mich auf
ein paar Fälle beschränken. Es ist ganz gleichgültig, von
welchem Artikel man dabei ausgeht, da man stets wieder auf
dieselben Mängel stößt.
Nehmen wir z. B. den Ausdruck '-^ bodhi' . Weder ist
irgendeine Aussprachebezeichnung beigefügt, noch ist an¬
gegeben, ob es sich um eine Transkription oder um eine Über¬
setzung des Skr.-Wortes handelt, was sicherlich für den, der
nach den Ausführungen in der Einleitung das Wörterbuch
benutzen soll, von großer Wichtigkeit ist. (Als Aussprache
ergibt sich p'o-t'i.) Es folgt dann die Angabe, daß bodhi von
ivdh abzuleiten ist. S. 480 a steht aber derselbe Begriff
nochmals, und zwar unter dem Stichwort bodhi'. Hier
geben die Verfasser an, daß bodhi von bodha käme. Unter dem
ersten Stichwort findet sich weiter die Behauptung, bodhi
wäre in der älteren Zeit durch (tao) 'interpreted* (später
durch ^). Es ist unbedingt notwendig, Belege dafür an¬
zugeben. Es soll nicht in Abrede gestellt werden, daß tax) in
bestimmten Zusammenhängen auch einmal mit bodhi wieder¬
gegeben sein kann, aber es erscheint ebenso klar, daß der Be¬
griff bodhi sich zunächst keineswegs mit dem Begriff iE
decken kann. Sieht man jetzt unter ''M. märga' nach, so steht
hier wieder eine andere Erklärung, nämlich 'the way of bodhi
or enlightment leading to nirväna through spiritual stages'.
Davor gibt der Herausgeber an, bezeichne 'the way of
transmigrations by which one arrives at a good or bad
existence; any of the six gatis, or paths of destiny'. Wer das
Wörterbuch benutzt, möchte bestimmt wissen, was es mit
dem Begriff gati für eine Bewandtnis hat. Will man sich im
Sanskritindex über gati orientieren, dann findet man nur
zwei Stellen, S. 57a und 372b. Hier ist also nicht die eben
erwähnte Stelle unter jfi märga angeführt. Aber bedenk¬
licher ist noch, daß die Hauptstelle ganz fehlt. Denn die ge¬
wöhnliche Wiedergabe von gati in dieser besonderen Be¬
deutung ist Sl (ch'ü), das auf S. 444b zu finden ist. Hier steht
nun wieder das Sanskritäquivalent gati nicht. Es ist auf das
Stichwort '5E f& the five gati* verwiesen, das weder unter
gati noch unter pancagcUi im Index angeführt ist. Die fünf
Arten der Wiedergeburt, um die es sich hier handelt, sind:
'the hells [naraka], hungry ghosts [preta], animals [tiryagyoni],
human beings [manusya], devas*. Im nördlichen Buddhis¬
mus werden aber in der Regel sechs gatis unterschieden, da
noch die asuras hinzukommen. Tatsächlich findet sich bei
S.-H. auch noch der (wieder nicht im Index stehende) Artikel
'a\ Ä the six directions of reincarnation*. Beide Artikel ge¬
hören natürlich zusammen, aber weder ist von S S? auf 7a |
noch umgekehrt verwiesen. Unter der Stelle ife (S. 444b)
steht als Bedeutung von Ä 'destination, destiny (especially
on rebirth'). Wie das Zeichen zu dieser Bedeutung kommt.
bleibt dem an dieser Stelle (die in Wirklichkeit doch die
Hauptstelle sein sollte) Suchenden völlig unklar. Unter dem¬
selben Stichwort findet sich noch als Kompositum M M mit
der Erklärung 'the destiny of nirväna, as understood by the
Hinayäna'. Ohne eine Belegstelle ist diese Angabe wertlos;
denn mindestens müßte es doch M ^ heißen, dem im
Sanskrit ein Ausdruck nirvänagati entsprechen könnte.
Aber weder dies noch SS allein ist die geläufige chinesische
Wiedergabe von nirvätia.
Doch kehren wir zu ^ Ji bodhi (S. 388b) zurück. Unter
der zweiten Hauptstelle (S. 480a) % findet sich in Klammem
die Angabe, % habe auch die Bedeutung 'schlafen'. Niemand
wird ohne weiteres diese Bedeutung zugeben wollen. Die
Stellen, die hier in Frage kommen, sind besonderer Art und
keineswegs einfach. Sie brauchen hier nicht erörtert zu
werden, weil für das buddhistische Chinesisch die Bedeutung
'schlafen' für % nicht in Betracht kommt.
Der auf ^ ^ folgende Artikel | | ^6orfAya«gra gibt wieder
keine Erläuterung des sprachlichen Ausdrucks, bodhyanga
soll sein: 'a general term for the thirty-seven M. ms, more
strictly applied to the -t S ^ q. v., the seven branches of
bodhi-illumination. Also I I I ^'. Der Artikel -t ^ ^ existiert
überhaupt nicht. Es ist vielmehr der Artikel ^ Ji ^
(S. 14b) nachzuschlagen. Sachlich ist zu bemerken, daß es
sich in der Regel dogmatisch nur um die sieben bodhyangas
handelt, die durchaus nicht mit den 37 jä pn auf eine Stufe
gestellt werden können. Schlägt man 'M. m (S. 416a) nach,
so findet sich nur die Notiz 'Religious or monastic grade» or
grades'. Die in Frage kommende Stelle ist unter H + -t; (S(F)
'M. m bodhipaksika dharma gegeben. Dies ist ein übergeord¬
neter Begriff, unter den neben anderen Gruppen auch die
7 bodhyangas gehören.i)
Der oft gebrauchte terminus sambodhi unterscheidet sich
inhaltlich nicht sehr von bodhi und bedeutet 'vollkommene
^) Natürhch kommen im Chinesischen auch imgenaue Aus-
druclcsweisen in Menge vor. Aber diese müssen in NachscMage-
werken auch als solche gekennzeichnet werden.
1 S
Erleuchtung'. Sambodhi steht bei 8.-H. an zwei verscliiedenen Stellen, die (offenbar nichts von einander wissen, ala '..-i) jedos-
mal ein anderer der Verfasser wäre. S. 193b finden wir das
Stichwort 'iE ^ sambodhi, the wisdom or omniscience of a
Buddha'. Das bedeutet der Ausdruck sambodhi nicht. Für
Buddhas 'Allwissenheit' gibt es einen besonderen Ausdruck,
nämlich sarvajfiatva. Dieselben Bemerkungen gelten auch für
clen kurz vorher angeführten terminus iE ^ ft samyagbiiddhi,
or -bodhi, the perfect universal wisdom of a Buddha'. Wie der
Ausdruck vom Chinesischen aus zustande kommt, ist (wie
auch überall sonst) gar nicht erklärt, und wer derartige Artikel
zu seiner Information aufschlägt, bekommt nicht nur keine
sprachliche Erklärung, sondern auch eine unrichtige, schiefe
oder irreführende Auskunft. Von keinem der beiden ge¬
nannten Artikel gibt es eine Hinweisung auf die andere
Stelle auf S. 75a, wo derselbe Ausdruck unter der Tran¬
skription H ^ J§ aufgeführt wird. Hier findet man die rich¬
tigere Erklärung 'perfect universal awareness'; doch ist der
Zusatz 'perfectly enlightened' falsch, da dieses Sanskrit
sambuddha wäre und da im Chinesischen die Gruppe ^ J§
nur bodhi, aber niemals bvddha wiedergeben kann.
Wir stoßen auf den nächst verwandten Begriff 'f^
Buddha' (S. 225a). Man erfährt nicht, daß das Zeichen
Transkription ist. Man könnte sogar im ersten Augenblick
annehmen, daß es keine Transkription ist. Denn sonst gibt
der Verfasser, wenn die chinesischen Zeichen zum ersten
Male allein vorkommen, den Lautwert, den sie im Sanskrit
vertreten können, wie z. B. bei dem unmittelbar vorher¬
gehenden Zeichen llp (wo steht hierur.ter der eine Fall, wo
das Zeichen auch für Sanskrit ha verwendet wird ?). Buddha,
heißt es, kommt von Bvdh (warum groß geschrieben ?) 'to
be aware of. Die Grundbedeutung ist vielmehr 'erwachen'.
Die Verfasser geben an, daß die chinesische Übersetzung des
Ausdruckes ft und ^ wäre. In der Mahävyutpatti steht
weder das erste noch das zweite als chinesische Übertragung
von buddha. Diese Übersetzungen sind also zum mindesten
ungeläufig. Auf alle Fälle hätte der Verfasser für das zweite
Zeichen das immer die Bedeutung 'das Wissen' hat, eine
Belegstelle angeben müssen. Ich glaube auch nicht, daß die
weiter angegebene Zusammensetzung H flf = Sanskrit
triratna im Chäaesischen gewöhnlich imter dem Ausdruck
H Ä bekannt ist, auch steht davon in dem Hauptartikel
i% W (S. 63b) selber nichts. Der auf ^ folgende Artikel ist
i% Üt 'Buddha-age'. Die hierunter angeführte Zusammen¬
setzung % tfi: # ist nicht Übersetzung von Sanskrit Bhagavat,
sondern von Buddha Bhagavat (Buddho hhagavän). Während
in ifd tt beide Zeichen eng zusammengehören, gehört im
zweiten Fall lit zu und ^ ' BuddJia' steht völlig selbständig
daneben, tt ^ ist in den chinesisch-buddhistischen Schriften,
die auf Sanskritoriginale zurückgehen, der gewöhnlichste
Ausdruck für bhagavat und steht auf ganz gleicher Stufe mit
dem tibetischen bcom-ldan-'das. Für gewöhnlich braucht
man bhagavat allein, viel seltener in Verbindung mit Buddha.
Im nördlichen Buddhismus wird der Buddha unseres
Zeitalters in der Regel $äkya-muni 'der muni aus dem Säkya-
Geschlecht' genannt. Die chinesische Wiedergabe von $äkya
ist gewöhnlich ^ jS. Dabei ist M Transkription von Sanskrit
sa. Der (aus zwei Zeilen bestehende) Artikel bei S.-H.
(S. 481b) ist irreführend. Sie geben für das Zeichen # die
Bedeutung 'to separate out, set free, unloose, explain;
Buddhism, Buddhist'. Für das buddhistische Chinesisch ist
I? zumoist Transkriptionszeichen für ia (sä) und steht in
Zusammensetzungen als Abkürzung für ^ "jil $äkya, von wo
aus es zu der Bedeutung 'buddhistisch' kommt (vgl. besonders
Giles, Dictionary, No. 9983). Daneben ist ^ auch Tran¬
skription von $akra, sicherlich über Päli (oder Mittelindisch)
Sakka. Der kurz darauf folgende Artikel '^ itf Sakra, Indra
lord of the thirty-three heavens' gibt ein unklares Bild. In
diesem Falle ist M abgekürzte Transkription von Sakra, und
ist Übersetzung von Skr. indra in der Bedeutung 'Herr'.
I? Iff ist also $akrendra. Das zeigt ja auch die S. 482 b an¬
geführte Zusammensetzung # ilE ik ^ 0 (K i^), Transkrip¬
tion: sa-ka-de-va-in (-d-lo) = Skr. ^akrah deva-indrah, oder
(mit Sandhi, der aber nicht der chinesischen Transkription
Zeitschrift d. DMG. üd. 92 (Neue Feige Bd. 17) 1'
entspricht) nach S.-H. ^akra-devendra. Die darauf folgende
weitere Erklärung ^akro-devänämindra muß natürlich in
^akro devänäm indrah geändert werden. Und das unmittelbar
dahinter stehende ^ jSB Iff ist wieder niclit Indra, sondem
^akrendra.
Der höchste Beiname des Buddha ist Tathägata (S. 209b).
Die Transkription ^ PE P^I tini PE gibt sicherlich tathä ägata
wieder. Da das chinesische in ^ ju lai (S. 210b) nur eine
wörtliche Übersetzung von Tathägata darstellt und der Aus¬
druck Tathägata noch völlig ungeklärt ist, erscheint die Be¬
hauptung, '(the Tathägata) has distant resemblance to the
Messiah' sehr kühn. Zwischen Tathägata und Messiah) (eig.
'der Gesalbte') kann ich keinerlei Gemeinsamkeit oder Ähn¬
lichkeit erblicken.
Unverständlich ist bei diesem Ausdmck ^ to (unter dem
Tathägata steht) wieder die Anordnung. Obwohl andere Zu¬
sammensetzungen mit ^ mit Recht gesondert stehen, findet
man unter ^^M^m auch BWl^B. tamäla-
pattra'. Diese Transkription muß übrigens in dieser Form
auf irgendeinem Irrtum beruhen, da das Zeichen M, das a
wiederzugeben pflegt, nicht hineinpaßt. Da aber Quellen
nicht angegeben werden, ist eine Nachprüfung nicht möglich.
An der Hauptstelle (S. 209a) steht zwar ^ Hi^t ti ^
Tamälapattracandana-gandha als Name einer Buddha-Inkar¬
nation, aber tamälapattra wird hier gar nicht erwähnt.
Im Index wird unter Tathägata weiter verwiesen auf
S. 5b. Hier findet sich unter — in auch — ® M immediate
experential enlightenment by the Tathägata tmth; the
immediate realization that all is Ä in bhütatathatä'. Mit
tathägata hat der Ausdruck doch an sich nichts zu tun,
wenigstens müßte eine Erklärung angegeben werden; aber
auch unter dem Zeichen @ (S. 419a) sucht man eine Zu¬
sammensetzung igi W: vergebens.
Auf die Anführung weiterer Beispiele kann ich verzichten.
Wer die kurz besprochenen Stellen weiter verfolgt oder auch
andere Stichwörter zum Ausgangspunkt wählt, wird zu den¬
selben Resultaten kommen. Die vorliegende Arbeit ist leider
nicht, was sie dem Titel nach sein will. Ein umfassendes
Werk dieser Art kann auch wohl nur in Verbindung mit den
japanischen Gelehrten und mit dem diesen zur Verfügung
stehenden vortrefflichen Material geleistet werden. Es ist
sehr zu hoffen, daß eine solche Arbeit später einmal zustande
kommt. Bis dahin karm man im Interesse der Sache nur
wünschen, daß möglichst viele kleinere oder größere Spezial¬
Wörterbücher auf dem Gebiet des buddhistischen Chinesisch
veröffentlicht werden. Jeder, der sich mit bestimmten Texten
des chinesischen Tripitaka beschäftigt, wird gern zu den
kleineren Hilfsmitteln greifen und greifen müssen. Und die
Bedeutung jener chinesisch geschriebenen Literatur liegt ja
darin, daß ohne sie weder das Wesen des sogenannten nörd¬
lichen Buddhismus noch auch seine Geschichte verstanden
werden können.
J. NoBEL-Marburg
C. J. Gadd, M. A., F. S. A., Department 0/ Egyptian and
Assyrian Antiquities, The British Museum, The Stones oj
Assyria, the surviving remains oj Assyrian sculpture, their
recovery and their original positions. MCMXXXVI, Chatto
and Windus, London. XVII, 252 + 14 S., 47 S. Abbil¬
dungen, 2 Pläne. 4".
Die wunderbaren Ausgrabungen der Franzosen und Eng¬
länder in Assyrien wurden im wesentlichen in dem einen
Jahrzehnt 1845—1855 von Botta, Flandin und Place einer¬
seits und von Layard, Rassam und Loftus andererseits aus¬
geführt. Die Technik des Ausgrabens steckte damals noch in
den Kinderschuhen, und darum sind wir über die erreichten
Resultate leider nur unvollkommen unterrichtet. Relativ
zuverlässig sind noch die Nachrichten von Botta und Flandin,
Monuments de Ninive und von Place, Ninive et L'Assyrie
über ihre Ausgrabungen in Khorsabad, der alten Hauptstadt
des Königs Sargon IL, wenn man jetzt bei den amerikanischen
Arbeiten an demselben Platze auch sieht; wieviel die Fran-
1 8 * i;«
zosen noch zu tun übrig gelassen haben. Auch die Berichte
von Layard, Niniveh and its remains, Niniveh and Babylon,
sowie die beiden Serien Monuments of Niniveh mit den Bil¬
dern der aufgefundenen Orthostaten geben uns ein relativ
gutes Bild von dem Zustande der Ruinen, wenn wir auch
nicht in den Stand gesetzt werden, jede Platte an den rich¬
tigen Platz zu setzen. Nachdem Layard die Stätte seiner
erfolgreichen Tätigkeit im Jahre 1851 verlassen hatte, trat
an seine Stelle sein alter Mitarbeiter Hormuzd Rassam, ein
Syrer aus Mosul, der zwar auch weiterhin recht glückliche
Funde machte, aber keine Ahnung von wissenschaftlicher
Ausgrabungstätigkeit hatte. Daher hilft uns sein Buch Asshur
and the land of Nimrod, worin er über seine Tätigkeit be¬
richtet, obwohl er uns darin Pläne von den Ruinenhügeln
Nimrud und Kujundschiq gibt, nicht viel weiter. Loftus
schließlich, dem im Jahre 1854/55 in Kujundschiq die wert¬
vollsten Entdeckungen gelangen, hat darüber nichts berichtet,
so daß wir für unsere Kenntnis der Sachlage auf die Reliefs
und einige Notizen Rassams angewiesen waren.
Unter diesen Umständen war es eine gute Idee von Herrn
C. J. Gadd, in einem Buche, das er „The stones of Assyria"
nennt, alle erreichbaren assyrischen Skulpturen, ihre Wieder¬
auffindung und ihren ursprünglichen Standplatz zu beschrei¬
ben. Diese Aufgabe war um so aussichtsreicher, als es ihm
gelungen war, eine lange Reihe von Zeichnungen assyrischer
Antiquitäten von der Hand der Herren Layard, Cooper,
Hodder und besonders Boutcher, die im British Museum ein
fast unbekanntes Dasein führten, an die Öffentlichkeit zu
ziehen und für die Wiederherstellung der zerstörten Reliefs
zu verwerten.
Gadd teilt sein Buch in zwei Teile ein. In dem ersten
bespricht er in fünf Kapiteln die Funde der ersten europä¬
ischen Besucher Assyriens, speziell des britischen Konsuls
C. J. Rieh und der Franzosen Botta und Flandin; es folgen
Layards erste (1845—1847) und zweite (1849—1851) Expe¬
dition; dann nach einer kurzen Zwischenpause die Arbeiten
von Place in Khorsabad und von Rassam in Nimrud und
Kujundschiq (1852—1854), die vom englischen Assyrian
Excavation Fund finanziert wurden, und schließlich die
Nachlese von Loftus und Boutcher (1854—1855). Um diese
Zeit hatten die Sorgen des Krimkrieges das Interesse der
Engländer und Franzosen an den Ausgrabungen in Assyrien
vernichtet. In seinen Ausführungen ist Gadd bemüht, be¬
sonders diejenigen Einzelheiten näher auszuführen, welche
von den Ausgräbern aus irgendeinem Grunde übergangen
oder nur ungenau besprochen waren. Für uns Deutsche ist
die Nachricht besonders interessant, daß der preußische
König Friedrich Wilhelm IV. für eine nicht unbedeutende
Summe assyrische Reliefs von dem Assyrian Excavation
Fund (S. llOf.) gekauft hat. Über das Schicksal dieser
80 Kisten Antiquitäten, die Place für das Berliner Museum
auf seine Flöße verladen hatte, herrscht aber Ungewi߬
heit. Vielleicht sind sie mit den französischen Reliefs am
21. Mai 1855 bei Kurna im Tigris versunken. Auf alle Fälle
haben sie nicht ihren Bestimmungsort erreicht. Ob es
sich übrigens nicht doch noch verlohnen würde, Nach¬
forschungen nach diesen wertvollen Stücken an Ort und
Stelle anzustellen?
Der zweite Teil von Gadd's Buch, der alle noch existieren¬
den assyrischen Skulpturen aufzählt, beschreibt und ihren
jetzigen Standort angibt (247 ff.), ist noch wichtiger für uns,
weil die Kataloge der verschiedenen Museen in dieser Be¬
ziehung nicht ausreichen. Von besonderer Bedeutung haben
sich die Zeichnungen der Skulpturen durch die den Ex¬
peditionen beigegebenen Maler erwiesen, weil zu der Zeit, als
sie zeichneten, die Stücke vielfach noch besser erhalten waren
und zusammenpaßten als heutzutage. Es kann hier nur der
Wunsch ausgesprochen werden, alle Zeichnungen von assy¬
rischen Altertümern, die im British Museum existieren, aus¬
nahmslos zu veröffentlichen; denn der oberflächliche Be¬
arbeiter kann gar nicht wissen, ob eine Zeichnung wichtig ist
oder nicht. Wieviel neue Erkenntnisse durch die Benutzung
von Zeichnungen gewonnen werden können, möge nur ein
Beispiel zeigen, nämlich — von Gadd übrigens schon richtig
erkannt — die Komposition der sog. Gartenszene, wo Assur¬
banipal mit seiner Gattin beim Trunk in einem Garten dar¬
gestellt wird. Wir ersehen aus den Zeichnungen, daß es sich
hier nicht um ein Einzelbild handelt, sondern daß, wie auch
sonst so häufig, drei Register übereinander stehen: in dem
ersten befindet sich der König, die Königin und die Begleiter,
in dem zweiten sind abgebildet Koniferen sowie Weintrauben
und Feigenbäume, zwischen denen Personen schreiten; das
dritte ist mit Röhricht bestanden, in dem Wildschweine
herumlaufen. Rechts von dem Königspaare ist tatsächlich,
wie ich Assyr. Forschungen II, 9 ff. ausgeführt habe, das
Berhner Rehef VA. 969 anzufügen; links von ihnen steht
aber nicht, wie ich a. a. 0. 9 zweifelnd annahm, VA. 967,
sondern ein Fragment, auf dem 6 weitere Musikantinnen auf
ihren Instrumenten spielen (PI. 40), die aber, soweit ich sehe,
im Original nicht mehr erhalten sind. Durch anderes zeich¬
nerisches Material kann dieses interessante Relief nach beiden
Seiten hin noch weiter ergänzt werden. In ähnlicher Weise
helfen uns die Zeichnungen auch in der Bestimmung der
Löwenjagdszenen und des Stufenturmreliefs weiter.
Gadd beschreibt in seinem Buche die assyrischen Skulp¬
turen des British Museum, des Musee du Louvre, der Staat¬
lichen Museen in Berlin, des Archäologischen Instituts der
Universität Zürich, der Asari-atika Müzeleri in Istanbul, des
Iraq Museums in Bagdad, des Prinz of Wales Museums in
Bombay, des Metropolitan Museum of Art in New York und
weiterer 8 amerikanischer Sammlungen. Er hat sich aber
noch vor der Herausgabe seines Werkes bereits überzeugen
müssen, daß seine Aufzählungen keineswegs vollständig sind,
sondern daß assyrische Skulpturen noch in einer Reihe
anderer Sammlungen existieren. Alle diese Reliefs hat
Weidner mit großem Fleiße gesammelt und ist dabei, sie
nacheinander in seinem Archiv für Orientforschung zu ver¬
öffentlichen. Bis jetzt hat er die assyrischen Reliefs in England
(AfO X, 207fT.; XI, 289fT.) und Italien (AfO X, 218ff.;
XI, 109 ff.) der Allgemeinheit zugänglich gemacht. Erst wenn
sämtliche erhaltenen Skulpturen und sämtliche erhaltenen
Zeichnungen veröffenthcht sein werden, wird man sich von
neuem an eine Beschreibung und Registrierung der Stones
of Assyria machen können. Bruno MEissNER-Berhn
Helmuth v. Glasenapp, Unsterblichkeit und Erlösung in den
indischen Religionen. Max Niemeyer Verlag. Halle 1938.
72 S.
Die vorliegende Schrift des bekannten Indologen H.v. Gla¬
senapp macht den Versuch, die ungeheure Mannigfaltigkeit
der auf dem Boden Indiens erwachsenen religiösen Ideen,
soweit sie sich auf Unsterblichkeit und Erlösung beziehen,
systematisch darzustellen. Es wird daher das jeweils behan¬
delte Thema quer durch die verschiedenen indischen Reli¬
gionen und Sekten hindurch verfolgt und auf Grund um¬
fassender Kenntnis gerade auch der dem Nichtindologen
ferner liegenden oder ganz unzugänglichen Quellen dargestellt.
Behandelt wird im I. Abschnitt die Idee der Unsterblichkeit
als Verlängerung des Erdenlebens und als Fortleben nach
dem Tode. In diesem Zusammenhange werden dann noch die
verschiedenen Seelentheorien erörtert. Die drei weiteren Ab¬
schnitte hängen insofern enger zusammen, als in ihnen unter
den Slichworten Vergeltung, Heilswege, Erlösung die eigent¬
liche Problematik des Heilsprozesses behandelt wird. An
dieser Einteilung könnte man aussetzen, daß sich der Ab¬
schnitt Unsterblichkeit mit dem zweiten und vierten Ab¬
schnitt „Vergeltung" und ,, Erlösung" zum Teil deckt, denn
die Anschauungen vom Fortleben nach dem Tode sind ja
z. T. durch die Karma-ldee bzw. durch die Art der Auffassung
vom endgültigen Erlösungszustand bestimmt.
Der besondere Wert dieser Arbeit hegt in der zuverlässigen
Darstellung der religiösen Heilsanschauungen und ihrer
mannigfachen Wandlungen und Abwandlungen im weiten
Bereich indischer Religionsgeschichte. Bisweilen hat man
jedoch den Wunsch, es möchte die bunte Viclgestaltigkoit dor
Anschauungsformen von der auch ihr frairlos zugruiulo
hegenden letzten Gemeinsamkeit religiöser Heilsintuition her
verständlich gemacht werden. Eine solche einheitliche Grund¬
idee ist z. B. die Anschauung von der unheilvollen Isolierung
des Individuums einerseits (im Bereich der m. E. mit anfecht¬
barem Recht von Gl. unterschiedenen „atheistischen" und
„All-Einheits-Lehren") durch die Tatsache der Individuation,
andererseits (im Bereich der „theistischen" Systeme) durch
innere glaubensmäßige Abwendung von der Gottheit. —
Der Verf. hat in seine Ausführungen fast aller Abschnitte
sehr interessante Vergleiche mit anderen Religionen ein¬
geflochten. Im Interesse noch größerer Fruchtbarkeit solchen
Vergleichens wäre zu wünschen gewesen, daß die ,, westlichen
Religionen" weniger als Einheit gefaßt worden wären, son¬
dern daß, mehr noch als es geschehen ist, in differenzierender
Weise Vergleiche angestellt worden wären. Aber diese Ver¬
gleiche lagen vom Thema aus ja am Rande, so wurde begreif¬
licherweise auf sie weniger Gewicht gelegt.
Gustav MENSCHiNo-Bonn
The Monasteries oj the Fayyüm, by Nabia Abbot.
(The Oriental Institute oj the University oj Chicago, Studies
in Ancient Oriental Civilisation, No. 16.) Chicago 1937.
8». 66 pp. + 3 plates + 1 niap. Price S 1.50.
The importance of studies on Coptic Monasticism can
hardly be exaggerated in view of its high place as a movement
in the history of the Middle Ages. Scholars have realised this
in the course of the last half-century from the great Asifi-
LiNEAu to the authoress of the present valuable tract. As a
result much material on the subject has been published
independently and in monumental collections notably the
Patrologia Orientalis. Nevertheless the field still calls for
many hands and any addition to our stock of knowledge
should be welcomed by all. On the Western side, we no doubt
possess most of the sources of monastic history in Migne's
Patrologia Graeca; but on the Oriental side, opportunities
exist for wide exploration. It is on these grounds that the
value of Miss Abbot's work cannot be minimised.
As the title of this work indicates, it is chiefly an attempt
to reconstruct the map of the monasteries of the Fayyüm
province and provide the reader with their general history
from the earliest times to the present day. The study is built
up round three unpubhshed documents of a rare type dated
in the fourth century A. H. (10th century A. D.). These are
derived from the Moritz purchases in Egypt of which some
found their way to the Chicago Oriental Institute in 1929.
Fac-similes, transliteration and a translation, enriched with
copious notes, are given at the outset. Then follows a com¬
paratively long historical sketch of the Fayyüm monasteries.
The three documents in question are deeds of common
provenance and belong to the same period {vide supra). The
principal characters concerned are also invariably the same.
Of these documents, however, the last is the only one which
has any direct bearing on the subject of the work. The sum-
total of it is that a charitable Coptic lady, one Tüsänah,
daughter of Bisanti, endows part of her property as a religious
donation {waqf) on the monasteries of Naklün and Sallä in
the desert north-east of the town of Buljusüq-Bor§, north of
the Craraq region. It is difficult to see why the first two
documents have been published evidently as sources in a study
devoted to Coptic monasticism.
Although not free from gaps, the medieval sections of the
historical sketch have brought together much material of
great interest on a little-known subject; and the literature
handled by Miss Abbot is both varied and extensive. Un¬
fortunately the modern parts do not attain the same high
standard set by the medieval sections. They consist of a short
survey which suffers from discontinuity and shortage of
material. Taken as a whole, however, this monograph is an
indispensable attempt at reconstruction of an important
chapter in the history of Coptic monastic institutions.
A. S. ATiYA-Bonn
Tracts on Listening to Music, Being Dhamm al-Malähi
by Ibn abVl-Dunyä and Bawäriq al-Ilmä' by Majd al-Din
al-Tüsl al-Ghazäli, Ed. with Introduction, Translation and
Notes by James Robson. {Oriental Translation Fund,
New Series, Vol. XXXIV.) London 1938. 8«. viii + 192 pp.
The attitude of Islam towards music and art in general
has been and will probably remain uncertain. During the
early period of the foundation and rise of Islam under the
Prophet and the Orthodox Caliphs, people were contented
with listening to the chanting of the Qur'än although cases
where musical instruments were used are not unknown.
Heated controversy among the doctors of the faith, however,
came only at a later date, and these divided themselves into
two camps for and against listening to music. Both claim to
have based their arguments and conclusions on the authority
of the Qur'än and the Hadith, and it is still difficult to judge
which of the two schools can be held as triumphant; but the
impartial observer is likely to be left with a feeling that the
case against music is the stronger of the two. The present
volume puts forward the two cases in the clear and definite
form of providing us with one of the most authoritative tracts
on each side^). In doing so, Mr. Robson has undoubtedly
rendered a valuable service at least to the historian of Islamic
culture, not to mention the student of Muslim theology who
may be called upon to give a verdict on a matter bristling
with difficulties.
In the Introduction, the Editor surveys the views of
Muslim writers in the Middle Ages on the subject. The rest
of the book consists of two large sections representing the
two schools for and against musical auditions. The first, as
revealed in the title, includes the tract of Ibn abi'1-Dunyä
1) The technical and literary aspects of Arabic music have been
treated admirably by H. G. Farmer in his numerous works including
— a) A History of Arabian Music to the Thirteenth Century; b) Al-
Färäbl's Arabic-Latin Writings on Music; c) Arabic Musical MSS. in
the Bodleian Library; etc. Incidentally it was due to Farmer's initia¬
tive that Robson undertook the present work.
condemning auditions as unlawful and leading to the perdition
of the soul. This is preceded by a short biography of the
author, who lived in the third century A. H. (208—81/
823—94), and a good English translation enriched with
valuable and comprehensive notes. The text is based on
the Berlin MS., but the editor notes in his introduction
the existence of other MSS. in Damascus and Istanbul which
he has not been able to utilise. On the other hand, the second
tract is collated from three MSS. in Berlin, Cairo and Paris,
and variations have been carefully compiled in the notes.
The author of this tract, Majd al-Din al-Tüsi al-Ghazäll, who
lived about three centuries later than Ibn abi'1-Dunyä
(ob. 520/1126), may best be presented to the readers as the
brother of the famous Abü Hamid al-Ghazäli. This text is
also preceded by a biographical notice and a translation
which equals the former in excellence. Although al-Ghazäli's
case does not appear to be definitively proved, it is evident that
the views expounded by his school had far-reaching influence
on the admissibility of music to Islamic society of all periods.
We are in no position to take sides with either school, but
the gigantic collection of Arabic songs by Abu'l-Faraj al-Isba¬
häni in Kitäb al-Aghäni — a work of more than twenty volu¬
mes — leaves little room for doubt as to the issue in question.
The book ends with two indexes — one for citations from
the Qur'än and another including names of persons and
places. Mr. Robson's ability in handling Arabic sources and
bis exact scholarship in the presentation of this (if we may
be permitted to say) footnote to the history of Islamic culture
and literature is here fully demonstrated. A. S. AxivA-Bonn
The Lachish Letters, by Harry Torczyner, Lankaster
Harding, Alkin Lewis, J. L. Starkey (= The Wellcome
Archaeological Research Expedition to the near East.
Lachish I ( Tell ed Duweir)). Oxford University Press 1938.
224 S. 4». 25 sh.
Die hebräischen Briefe, die mit Tinte auf Topfscherben
geschrieben 1935 bei den Ausgrabungen von Teil ed-Duweir
in Palästina (etwa in der Mitte zwischen Hebron und Gaza)
aufgefunden sind, müssen zu den bedeutendsten Funden ge¬
rechnet werden, die in Palästina gemaclit worden sind. Neben
der Mesa'-lnschrift und der Siloah-Inschrift haben wir hier
eigentlich zum ersten Male umfangreiche Texte aus Palästina
erhalten, 18 Ostraca von freilich sehr verschiedenem Umfange
und Wert, mit immerhin etwa 90 ziemlich vollständigen und
weiteren teilweise erhaltenen Zeilen, geschrieben in der phö-
nizisch-althebräischen Schrift, die den genannten Inschriften
und den Funden aus Gezer und Samaria nahesteht, und die
sich, in weiterer Ausbildung, bis heute bei den Samaritanern
erhalten hat, verfaßt in einer Sprache, die mit dem Hebrä¬
ischen der Bibel fast identisch ist. Die Ostraca sind gefunden
worden in einem Räume rechts vom Mittelweg des Tor¬
gebäudes, das die beiden die Stadt umgebenden Mauern ver¬
band, unter Resten von Holzkohle, die auf einen Brand
schließen lassen, unterhalb von Resten von Bauten aus
persischer Zeit. Wenn Jer. 34, 7 die Rede ist von der Ver¬
kündung des Propheten Jeremia an den König Zedekia
(597—586), ,, während das Heer des Königs von Babylon
Jerusalem und alle noch übrig gebliebenen Städte von Juda,
nämlich Lachisch und '.A.zeqa — die allein noch von den
festen Städten Judas übriggeblieben waren, belagerte", so
ist in dem 4. Briefe die Rede davon, daß Lachisch sich noch
hält, während 'Azeqa schon gefallen zu sein scheint; wenn
man die Einnahme und Zerstörung von Lachisch etwa auf
das Ende des Jahres 589 ansetzt, so kann man die hier er¬
haltenen Briefe in den Sommer 589 verlegen, und wir haben
somit in diesen Briefen eine Wiederspiegelung der Verhält¬
nisse in Judäa, kurz vor seiner Eroberung durch die Baby¬
lonier. Die Briefe werden zeitlich nicht weit voneinander
liegen: 5 von den Scherben, auf denen sie geschrieben sind,
stammen von demselben Topf. Weil sie auf Tonscherben ge¬
schrieben sind, haben sie sich bei dem Brande der Stadt
erhallen.
Es ist mit Dank zu begrüßen, daß diese Briefe schon bald
nach ihrer Auflindung zugänglicli gemacht worden sind. Die
eisten vier sind bereits im November 1935 in einem der Er¬
innerung an den hebräischen Dichter Bialik gewidmolen
Bande veröffentlicht worden; an diese VerofTcnllichung hat
sich eine ganze hebräisch geschriebene Literatur angeschlos¬
sen. In RSO XVI, 1936, S. 163—177 hat Umberto Cassuto
zu den Briefen Stellung genommen, und im Bulletin of the
American Schools of Oriental Research sind eine Reihe von
instruktiven Artikeln erschienen, besonders von W. F. Al¬
bright in Nr. 61 vom Febr. 1936, von Cyrus H. Gordon in
Nr. 67 vom Okt. 1937 zu Brief 4; beide haben auch in Nr. 70
vom April 1938 schon zu der vorliegenden Ausgabe Stellung
genommen, und auf die Literatur im einzelnen hingewiesen,
und Albright hat neue Übersetzungen der Briefe — soweit
sie übersetzbar sind — gegeben, die deutlich zeigen, wie wenig
die in der vorliegenden Ausgabe gegebene Entzifferung der
Briefe als abgeschlossen gelten kann.
Der vorliegende Band stellt die offizielle Publikation
dieser Dokumente dar. Er enthält einen Bericht über die
Auffindung der Briefe durch den Leiter der Ausgrabungen
J. L. Starkey (f 10. 1. 1938) i), der durch eine Skizze von
Lachisch mit der doppelten Mauer, einen Plan und mehrere
Abbildungen illustriert wird, eine genaue Beschreibung der
18 beschriebenen Scherben durcb Lankaster Harding, dem
auch die vortrefflichen Handkopien der Briefe zu verdanken
sind; einen Bericht über das Ergebnis der Untersuchung der
beim Schreiben der Texte verwendeten Tinte durch Alkin
Lewis; vor allem aber die Entzifferung der Briefe durch
Harry Torczyner.
Die Ostraca enthalten im allgemeinen Briefe eines Ho§a'-
jahu an seinen Herrn Ja'öä (so, und nicht Ja'ü§, wird man
den Namen doch wohl lesen müssen, vgl. liT'tyiN''), den Kom¬
mandanten von Lachisch. Ho§a'jahu ist der Kommandant
einer kleineren Stadt und dem Ja'ö§ unterstellt. In Ostra-
con 13 möchte T. eine militärische Ordre des Ja'ö§ selber
sehen; er stützt sich dabei auf das erste erhaltene Wort, daß
1) Vgl. den Nachruf von Albright in Bull. Am. Sch. of Or. Res. 69, Febr. 1938.
er np liest (nSN"?» nc^y'? Dp „stand up to do work". Liest
man aber das erste Wort, wie Albright vorschlägt, ,,sie
wollten nicht" •— und die Photographie scheint das zu be¬
stätigen, dann ist es mit der militärischen Ordre nichts. —
Interessant ist, daß der Gottesname durchweg miT' ge¬
schrieben ist, die zwei Stellen, an denen T. glaubt in"' lesen
zu sollen (5, 10; 9, 7), sind sicher anders zu verstehen. Be¬
achtenswert ist der Gebrauch von ISD für „Brief", DT"! für
,, hinweisen auf". In den Ostraca herrscht in weitem Maße
defektive Schreibung, so in der häufig vorkommenden Wen¬
dung D'^D für Dl^D nnp, und findet sich durchweg für nnj?
„jetzt", und wenn T. versucht, daneben das Vorkommen von
nnj;, und auch von nns „du"nachzuweisen, so wird er damit wohl
kaum recht haben. — Eine Haplologie liegt sicher vor in 3, 9
miTn, indessen wird dafür 6, 12 und 12, 3 mn"' Tl geschrieben.
Ob in 3,8 nDN''3 zu verstehen ist als nON'» "'S oder IDN "»O,
wird man mit Sicherheit erst entscheiden können, wenn man
sorgfältiger auf die Trennungspunkte zwischen den einzelnen
Worten achtet. Daß diese so unregelmäßig gesetzt sind, wie
es nach der Veröffentlichung den Anschein hat, ist im höchsten
Maße unwahrscheinlich. Wir werden annehmen müssen, daß
diese Punkte regelmäßig gesetzt sind, wie sie ja heute noch
bei den Samaritanern regelmäßig gebraucht werden, und daß
sich bei genauerem Zusehen Reste von diesen Punkten auch
noch werden finden lassen. Interessant ist ferner der Gebrauch
von inJD für UDD 3, 12, und für Ums 4, 10; der durch¬
gängige Gebrauch von n auch für das Maskulin-Suffix. 3, 19
will T. lesen l^on liT^aiJ "ISDI; er sieht in dem Namen
eine Anspielung auf den 1. Chr. 3, 18 erwähnten Sohn des
Jechonia, den Enkel des Jojaqim. Es ist darauf hingewiesen
worden, daß statt liT'aiJ vielmehr 1iT2ta zu lesen ist, und
statt vielmehr 12]}. Man wird aber hier schwer eine Ent¬
scheidung treffen können auf Grund des vorliegenden Mate¬
rials, zumal T. behauptet, Starkey und er haben sich bei den
Originalen davon überzeugt, daß seine Lesung richtig und die
andere nicht möglich sei.
Bei aller Anerkennung, die man der Arbeitsleistung, der
Gelehrsamkeit, dem Scharfsinn und der Kombinationsgabe
von Torczyner zollen muß, kann man gewisse Bedenken
gegenüber dieser Publikation nicht unterdrücken. Er steht
unter dem Eindruck, daß gewisse Angaben im dritten Brief —
dem längsten unter den erhaltenen — zu kombinieren seien
mit dem Bericht von Jer. 26, 20—23, wo die Rede ist von
dem Propheten Urija aus Kirjat Je'arim, der vor dem König
nach Ägypten floh, von daher durch Elnatan b. 'Akbor (n33J?)
zurückgeholt und auf Befehl des Königs hingerichtet wurde.
Im 3. Brief ist von einem Armeekommandanten (N3Sn IC')
Kebaryahu b. Elnatan die Rede, der nach Ägypten gesandt
wird. T. gibt sich nun die größte Mühe, nachzuweisen, daß
diese beiden Namen zusammenzubringen sind, und findet in
den Briefen auf Schritt und Tritt Hinweise auf den Propheten
Urija und seinen Heimatsort Kirjat Je'arim, trotzdem weder
der eine noch der andere in den Briefen vorkommt. Diese
Kombination beherrscht in weitem Maße die Entzifierung
und gibt ihr damit etwas Subjektives. Mit dieser Subjek¬
tivität hängt es zusammen, daß er nicht einmal in extenso
die Vorschläge diskutiert, die von verschiedenen Seiten zur
Lesung der ersten vier Briefe vorgebracht worden sind, son¬
dern seine Aufgabe fast darin zu sehen scheint, seine An¬
sichten gegen Angreifer zu verteidigen. Nicht ganz geschickt
ist es auch, daß er die weiteren Briefe hier zum ersten Male
veröffentlicht und, ohne die Diskussion über das Verständnis
dieser nicht einfachen Texte abzuwarten, sie gleich mit einem
ausführlichen Kommentar versieht, dessen Au sfühi ungen in
der Luft schweben, sowie man etwas in diesen Briefen anders
auffaßt; damit erhalten vor allem die „General Remarks"
etwas sehr Ephemeres. Freilich ist die Nachprüfung seiner
Lesungen im einzelnen sehr erschwert dadurch, daß die dem
Werke beigegebenen Reproduktionen der Ostraca unzu¬
reichend sind. Wenn Starkey, der Entdecker des Ostraca,
ausführt, daß gewisse in London — nach sachgemäßer Rei¬
nigung der Scherben — mit besonderer Technik aufgenom¬
mene Photographien die besten gewesen sind, speziell für die
Briefe 3, 4, 6, so ist man erstaunt, diese Photographion als
Grundlage nur für die Reproduktionen von 3 und 6 zu finden,
für die anderen meist Aufnahmen des Expeditionsphoto¬
graphen (1, 10, 12, 16, 18) oder eines in dem Bericht sonst
nicht erwähnten Photographen (2, 4, 5, 7, 8, 9, 11, 13, 14,
15, 17).
Vor allem ist aber die Methode der Reproduktion dieser
Photographien ganz unzureichend und des sonst so vortreff¬
lich ausgestatteten Werkes nicht würdig. Eine solche offizielle
Publikation muß dem Leser die Möglichkeit der Nachprüfung
der Entzifferungen bieten. Dazu reichen die hier gebotenen
Autotypien von den Photographien nicht aus; man ist hier
fast ganz auf die, an sich vortrefflichen, Nachzeichnungen
von Harding angewiesen, kann sie aber nur in den seltensten
Fällen nachprüfen. Man muß also an die Wellcome Re¬
search Expedition die dringende Bitte richten, die best¬
möglichen Photographien von diesen Scherben in guten
Lichtdruck-Tafeln so deutlich zu reproduzieren, daß eine
wirkliche Nachprüfung der Lesung möglich ist. Von den
Ostraca gehören die Briefe 3, 4, 6 der Regierung von Pa¬
lästina, die übrigen der Expedition; es wird wohl nur selten
jemand möglich sein, die Originale zu prüfen. Diese Texte sind
zweifellos so wichtig, daß man alles tun muß, um eine ein¬
wandfreie Entzifferung zu ermöglichen. Es haben sich, wie
die Zeitung berichtet, inzwischen einige weitere beschriebene
Scherben gefunden. Vielleicht bietet die Veröffentlichung
dieser Dokumente die Gelegenheit, die bisherigen Mängel der
Reproduktion der Scherben zu beseitigen. P. KAHLE-Bonn
Franz Wutz, Systematische Wege von der Septuaginta zum
hebräischen Urtext. Erster Teil. (Eichstätter Studien, her¬
ausgegeben von der Bischöflichen philosophisch-theolo¬
gischen Hochschule Eichstätt i. B.) XXII -f 1027 S.
Stuttgart, W. Kohlhammer, 1937.
Diese umfangreiche Arbeit stellt das Ergebnis einer lang¬
jährigen Beschäftigung mit der Septuaginta dar. Ein zweiter
Teil, enthaltend Lexica und Indices, ist im Druck. Der Ver¬
fasser hat das Erscheinen dieses Werkes nicht lange über-
lebt; er ist am 19. März 1938 nach längerer Krankheit ver¬
schieden^).
Wenn in Eichstätt der Professor der alttestamentlichen
Exegese, der als ein ernster, scharfsinniger und für seine
Sachen ehrlich begeisterter Gelehrter von ungewöhnlicher
Arbeitskraft bekannt ist, seinen Zuhörern und seinen Kollegen
in sichere Aussicht stellt, er könne sie mit Hilfe der Septua¬
ginta auf systematischen Wegen zum Urtext der Bibel
führen, so hat das begreiflicherweise etwas Faszinierendes.
Und wenn dieser Professor, wie es bei Wutz der Fall war,
noch dazu eine gewinnende Persönlichkeit ist, die es versteht,
den Stoff, in dem er lebt, in anschaulicher, origineller und
überzeugender Weise darzustellen, so ist es kein Wunder,
wenn er auf seine Umgebung einen großen Eindruck macht.
Es ist sicher, daß er für die Hochschule, an der er 27 Jahre
lang tätig war, viel bedeutet hat. Wir können es verstehen,
wenn wir hören, daß er sich allenthalben besonderer Hoch¬
schätzung und Liebe erfreut bat; und daß er mit seinen
umfangreichen Werken den Namen seiner Hochschule und
seiner Heimatstadt über die Grenzen seiner Diözese und des
Vaterlandes hinausgetragen hat, ist unbestreitbar.
Aber bei aller Hochschätzung für den Menschen und seine
Arbeitsleistung muß die Wissenschaft einen kritischen Ma߬
stab an diese Arbeit legen. Man wird, glaube ich, diesen Ar¬
beiten am ersten gerecht, wenn man sich klar zu machen
versucht, wie er zu seinen Untersuchungen allmählich ge¬
kommen ist.
Es war Ende Dezember 1921, daß ich Wutz, den ich von
seinen Onomastica Sacra (= Texte u. Untersuchungen zur Ge¬
schichte der Altchristlichen Literatur, Bd. 41, Leipzig 1914/15)
her kannte, in Eichstätt aufsuchte und ihm nahe legte, sich
1) Franz Xaver Wutz ist geboren in Eichstätt am 21. Olct. 1882,
studierte nach seiner theologischen Ausbildung in seiner Vaterstadt und der Priesterweihe daselbst (29. Juni 1907) von 1908 — 11 in München,
wo er zum Dr. theol. promoviert wurde. Am 23. April 1911 wurde er
Professor der alttestamentlichen Exegese in seiner Heimatstadt. Vgl.
die kleine Schrift: Dem Andenken an den H. H. Prof. Dr. Wutz, mit
dem Motto Joh. 1, 1.
ZoilSfhrifl .1. I).\r(i IM. Vi (Nc'iR' K..|i:i> llil. 17) IS
mit den lateinischen und griechischen Transkriptionen des
Hebräischen zu befassen, eine Aufgabe, die mir im Hinblick
auf das neu erschlossene, aus der Geniza in Alt-Kairo stam¬
mende, alte hebräische Material als besonders dringlich er¬
schien (vgl. ZAW 1921, S. 230—39). Er fand sich dazu bereit,
und mit dem großen Eifer, der ihn auszeichnete, hat er
Hieronymus, Josephus, vor allem aber die Fragmente der
2. Kolumne der Hexapla auf Grund der Aufzeichnungen von
Giovanni Mercati, dem Entdecker und Entzifferer derselben,
studiert. Als er mir im Herbst 1922 in Gießen über das Re¬
sultat seiner Arbeit berichtete, schien mir das, was er heraus¬
bekommen hatte, sehr beachtlich zu sein. Der Septuaginta
stand er damals recht fern. Erst auf mein besonderes Zureden
hin hat er sich daran gemacht, auch diese auf die Transkrip¬
tionen hin zu untersuchen. Als er mir im Frühjahr 1923 in
Gießen von seinen Entdeckungen Mitteilung machte, erschien
mir das, was er über die verschiedenen Transkriptionstexte
herausbekommen hatte, so wichtig, daß ich ihn ermunterte,
mit nach Berlin zu kommen zu dem damals dort stattfinden¬
den Zweiten Deutschen Orientalistentag. Sein Vortrag dort
erregte berechtigtes Aufsehen, und sein Entwurf einer Gram¬
matik des Hebräischen auf Grund der Transkriptionen ent¬
hielt eine ganze Anzahl wertvoller Beobachtungen. Wir ver¬
abredeten die Publikation dieser Untersuchungen. Sein Buch
„Die Transkriptionen von der Septuaginta bis Hieronymus"
(= Texte u. Untersuchungen zur vormasoretischen Grammatik
des Hebräischen, Bd. II, Stuttgart, Kohlhammer; 1. Liefe¬
rung 1925, 2. Lieferung 1933) sollte diesem Zwecke dienen.
Indem Wutz die Art der Umschrift des Hebräischen, wie
sie in der zweiten Kolumne der Hexapla, von der er aus¬
gegangen war, vorliegt, mit den in den verschiedenen Codices
der Septuaginta verwandten Umschriften hebräischer Eigen¬
namen verglich, stellte er fest, daß hier zum Teil viel ältere
Arten der Umschrift verwendet seien. Er kam dazu, Gesichts¬
punkte für die Entwicklung dieser Umschriftsmethode aufzu¬
stellen, und glaubte — sicher mit Recht — aus dem Wandel
der Transkriptionsmethoden auf einen diesen Transkriptionen
zugrunde liegenden Wandel in der Aussprache des Hebrä¬
ischen der damaligen Zeit schließen zu können. So glaubte
er beobachtet zu haben — ich führe nur ein paar Beispiele
an •—, daß man sich in älterer Zeit bemüht habe, die hebrä¬
ischen Laryngalen, die man noch hörte, so gut es ging in
griechischer Umschrift wiederzugeben, während in späterer
Zeit die Laryngalen in der Umschrift völlig ignoriert und
lediglich als Vokale betrachtet werden. Er sieht also Um¬
schriften wie aeQvojv f. asQficov f. jlOin, ar]la[i f. ^^V,
taxeiQav f. DT^HN, laCrjxa f. Hpty, laCeg f. IT^, ekeaCag f. IlV^i^,
eleavav f. jJn^S für altertümlicher an als etwa oqvcov, egfimv,
r^Xafi, axiQOLV, aCrjxa, aCsQ, ekaCoQ {AaCagoi;), aX),avav. Um¬
schriften, in denen ein hebräisches JJ durch griechisches y
wiedergegeben wird, wo dieses JJ einem arabischen ^ ent¬
spricht, wie in Fa^a f. HTj;, Fofiogea f. mDj;, FaißaX f. ^3^,
Payav f. 1J?"l, weisen auf eine Zeit hin, wo man im Hebräischen
noch eine Überlieferung hatte von zwei verschiedenen Aus¬
sprachen des J?, ähnlich dem arabischen ^und ^ Hieronymus
versteht es nicht mehr, wie in der Septuaginta das J? in ITlDJ?
durch y wiedergegeben werden kann, es stehe doch ein Vokal
da! Wutz glaubt aber auch eine ähnliche Scheidung bei n,
je nachdem es einem arab. j- bzw. einem arab. ^ entspricht,
in alter Zeit nachweisen zu können. Indessen erfordere die
Untersuchung hier besondere Vorsicht.
Wenn in der Umschrift das hebräische T gelegentlich ver¬
doppelt wird, wie in Xaqqav f. pn, Zaqqa f. mtS^, A/iioQQaiog
f. ''1DJ?, Fofiogga f. niDJ?, so weise das auf eine ältere Aus¬
sprache hin, während in späterer Zeit, speziell in der zweiten
Kolumne der Hexapla, die Verdoppelung eines "1 regelmäßig
unterbleibt. Auf eine ältere Aussprache weise auch die ge¬
legentliche Wiedergabe von nSD durch xnr hin, verdoppelt xx,
n<p, r&, während in späterer Zeit die Verwendung von xf^t
bei Verdoppelung von xx^ Wi Regel sei.
Mit Recht weist er darauf hin, daß man die in einem
bestimmten Codex der Septuaginta übliche Art der Tran¬
skription nicht für eine bestimmte Phase der Uniscluift ais
maßgebend nehmen könne. In dem im allgemeinen die älteste
1 ;t *
Art der Transkription bietenden Codex B der Septuaginta
finden sich auch jüngere Arten der Umschrift, und in den
im allgemeinen der Transkriptionsart der zweiten Kolumne
der Hexapla nahe stehenden Umschriften des Codex A der
Septuaginta finden sich auch ältere Umschriften. In den ver¬
schiedenen Büchern der Bibel sei das oft verschieden. Aber
es ergeben sich doch verschiedene Anhaltspunkte für eine
Festsetzung des relativen Alters dieser Transkriptionsarten:
So, wenn etwa der Name nnt^S der Reihe nach umschrieben
werde durch IJaaxog, 0aaxovQ, 0aaxcoQ, 0aaeovQ, 0aaaovQ,
0aaovQ, so weisen diese verschiedenen Umschriften auf ver¬
schiedene Methoden der Transkription hin, die wir noch bis
zu einem gewissen Grade der Zeit nach anordnen können.
Die Wiedergabe des 2 durch n, des Laryngal n durch x sei
ziemlich alt, die Andeutung des Laryngals n durch e sei etwas
später, noch später der Ersatz des ausgefallenen Laryngals
durch die Verdoppelung des vorangehenden Konsonanten,
bis schließlich die letzte Transkriptionsart den in der zweiten
Kolumne der Hexapla herrschenden Regeln der Transkrip¬
tion entsprechen würde.
Interessant sind die Beobachtungen, die Wutz bei den
Transkriptionen bei Josephus gemacht hat, und sehr wichtig
scheint mir die Forderung zu sein, daß man bei Hieronymus
darauf achten muß, ob er eine griechische Vorlage, und
eventuell welche er zitiert, bzw. ob er direkt das hebr. Wort
in lateinischen Buchstaben wiedergibt. Man bekommt dabei
eine ganz andere Konsequenz bei den Transkriptionen des
Hieronymus heraus als es auf Grund des bekannten Aufsatzes
von Siegfried (ZAW IV, 1884) scheinen könnte.
Wutz glaubt nun nachweisen zu können, daß Transkrip¬
tionstexte in der Art der zweiten Kolumne der Hexapla, die
nicht etwa erst auf die Veranlassung des Origenes hergestellt
worden ist^), auch schon in früherer Zeit vorhanden gewesen
1) Vgl. hierzu die Ausführungen von J. Halävt im Journal Asia¬
tique IX, 17,1901, S. 335—341, der den Nachweis bringt, daß solche
griechisch geschriebenen Transkriptionstexte in jüdischen Kreisen im
Umlauf gewesen sind und verschiedene Stellen aus der rabbinischen
seien, daß sie aber von der in der letzten Form der Umschrift
vorliegenden 2. Kolumne der Hexapla sich wesentlich unter¬
schieden haben und daß sie dem jeweiligen Stand der Aus¬
sprache des Hebräischen entsprochen haben. Solche Tran¬
skriptionstexte hätten in weitem Maße der Umschrift hebrä¬
ischer Namen in den Septuaginta-Handschriften zugrunde
gelegen, ja sie hätten auch bei der Übersetzung der Septua¬
ginta eine Rolle gespielt. Wenn etwa D''isn „Vorhöfe" mit
nlovaioL ,, Reiche" wiedergegeben wird, was D''"l''tyj? ent¬
sprechen würde, so liegt tatsächlich die Erklärung nahe, daß
hier die griechische Umschrift aarjQeifi, die sowohl D'^ISPi als
auch D'^T'ty;; wiedergibt, eine Rolle gespielt hat. Auf diese
Verhältnisse ist ja auch schon früher gelegentlich hingewiesen
worden. Wenn Wutz andererseits die Septuaginta lediglich
aus solchen Transkriptionstexten übersetzt sein lassen will,
so geht das sicher zu weit, und vieles von dem, was er aus
den Transkriptionen erklären will, läßt sich leicht anders
erklären. Immerhin, seine Untersuchungen auf diesem Ge¬
biete bieten so viel Wichtiges und Anregend,es, daß man es
nur bedauern kann, daß er diese Art der Untersuchung nicht
fortgesetzt hat.
Aber schon bald hat der alttestamentliche Exeget in
ihm gesiegt. Durch seine Beschäftigung mit der Septua¬
ginta war er zu der Überzeugung gekommen, man könne
bei sorgfältiger Untersuchung der Übersetzung nach be¬
stimmten Grundsätzen die hebräische Vorlage der Septua¬
ginta rekonstruieren, einen Text also, der wesentlich älter
sei als MT, und von hier aus Anhaltspunkte bekommen für
die Wiedergewinnung des hebräischen Urtextes der biblischen
Schriften. Auch hier liegt ein richtiger Gedanke zugrunde.
Im allgemeinen zieht man die Septuaginta nur da heran, wo
der hebräische Text Schwierigkeiten bietet. Wutz weist mit
Recht darauf hin, daß eine solche gelegentliche Heranziehung
dieser alten Übersetzung nicht gerecht werde, und in ein¬
dringender Arbeit sucht er überall herauszubekommen, wie
Literatur anführt, in denen gegen die Verwendung derartiger Texte
im Gottesdienst polemisiert wird.
der hebräische Text gelautet hat, der dieser Übersetzung
zugrunde gelegen hat. Das ist natürlich ein äußerst schwie¬
riges Unternehmen, da bei der Übersetzung Mißverständnisse
in großer Zahl eine Rolle gespielt haben. Diesen Mißverständ¬
nissen geht er nun mit allem Eifer nach und er hat es in der
Aufspürung derselben allmählich zu einer großen Virtuosität
gebracht. Aber er hat dabei eine Reihe von Gesichtspunkten
gefunden, die ihm schon früh wie Axiome feststehen und die
bei seinen Untersuchungen eine maßgebende Rolle spielen.
Er hat, wie schon früher, so auch in dem Vorwort zu seinen
„Systematischen Wegen" über diese Axiome berichtet. Man
kann sie etwa folgendermaßen definieren.
1. Die Septuaginta hat absolut den gleichen hebräischen
Konsonantentext vor sich gehabt, den der heutige MT bietet,
nur in wesentlich besserer Gestalt.
2. Dieser der Septuaginta vorliegende hebräische Text
weist eine große Zahl von alten hebräischen Worten auf, die
uns sonst vollständig verloren sind. „Wichtiger als alle mehr
oder minder scharfsinnigen Betrachtungen der Orientalisten
über biblische Philologie ist die Hebung dieses unvergleichlich wichtigen griechisch-hebräischen Wortschatzes."
3. Mißverständnisse der griechischen Übersetzer bieten
Momente der Kritik an diesem Texte. Sie ermöglichen auf
Grund einer wirklich möglichen Paläographie — d. h. einem
komplizierten System des Buchstabenwechsels, den er be¬
sonders in der 2. Lieferung seiner Transkriptionen dargelegt
hat — die Originallesung der Texte wieder zu gewinnen.
4. Kannte die Zeit der Septuaginta keine althebräische
Schriftform, so noch weniger die Zeit davor, und die Behaup¬
tung einer Umschrift der biblischen Texte aus einer alten in
eine jüngere (aram.) Schriftform gehört ins Reich der Fabel.
Sehen wir uns diese Axiome etwas näher an: Von vorn¬
herein ist es da schon bedenklich, daß sie nicht etwa allmählich
aus der Beschäftigung mit dem Gegenstande herausgewachsen
sind, sondern daß sie in allem Wesentlichen schon festlagen,
als der Verfasser mit seiner Arbeit kaum begonnen hatte.
In dem Vortrag, den er auf dem Dritten Deutschen Orienta-
listentag in München am 3. Oktober 1924 gehalten hat^),
sind sie schon enthalten, ja, mir hatte er sie schon ein Jahr
zuvor in ihren wesentlichen Grundzügen entwickelt. Seine
ganze Arbeit an der Septuaginta, die er in den Jahren 1923
bis 1937 durchgeführt hat, hatte nicht den Zweck, aus einer
unbefangenen Untersuchung eines umfangreichen Stoffes
neue Erkenntnisse zu gewinnen, sondern lediglich, die von
vornherein feststehenden Axiome durch immer neue Beispiele
aus diesem Stoff zu belegen. Auf diese Weise können aber
falsche Axiome nicht als richtig erwiesen werden. Und sie
sind nicht richtig.
Wollte man wirklich allen Ernstes versuchen, die Original¬
aufzeichnungen eines Jesaia, eines Jeremia oder eines anderen
Schriftstellers aus vorexilischer Zeit zu rekonstruieren, so ist
wohl das eine sicher, daß diese Aufzeichnungen in der alt¬
hebräischen Schrift abgefaßt waren, in der alle schriftlichen
Denkmäler aus der vorexilischen Zeit Palästinas geschrieben
sind, zuletzt die in Lachisch gefundenen Briefe aus der Zeit
des Jeremia, der althebräischen Schrift also, die die Samari¬
taner bis zum heutigen Tage noch verwenden. Diese Tatsache
zugeben, würde aber sein ganzes sorgfältig ausgedachtes
System des Buchstabenwechsels in Frage stellen, also muß
Wutz den Schriftwechsel ins Reich der Fabel verweisen.
Daß der Konsonantentext, der der Septuaginta vorgelegen
hat, wesentlich besser sei als der Konsonantentext des MT,
widerspricht allem, was eine unvoreingenommene Betrach¬
tung zeigt, zunächst einmal beim Pentateuch, wo wir neben
MT und der Septuaginta noch den Text der Samaritaner
haben. Bei einer Vergleichung dieser drei Texte ergibt sich
immer wieder, daß in allem Wesentlichen hier MT die alter¬
tümlichste Form hat, und daß die Vorlage der Septuaginta
und der Samaritaner, die ja einander in mancher Hinsicht
nahe stehen, als verschiedene Formen von Vulgärtexten an¬
zusehen sind, wie es deren sicher noch mehr gegeben haben
wird. Die alte Nachricht, daß MT auf Grund einer Kollation
alter Handschriften hergestellt ist, bestätigt sich durch den
1) Vgl. ZDMG 78, 1924, S. LXXII; ZAW 43, 1925, S. 115-119.
Befund, und so wenig es heute jemand einfallen wird, etwa
die Ausgabe des NT durch Erasmus von 1516 für besser zu
halten als eine moderne Ausgabe des NT, weil sie 400 Jahre
älter ist, so wenig ist man berechtigt, die Vorlage der Septua¬
ginta für besser zu halten als MT, weil sie etwa 400 Jahre
älter bezeugt ist. Bei den anderen Büchern des AT liegt die
Sache zum Teil schwieriger, und die Erklärung der Abwei¬
chungen des Septuagintatextes ist sicher eine wichtige, noch
in weitem Maße erst zu lösende Alifgabe, eine Aufgabe freilich,
die sich nicht auf Grund einer kleinen Handausgabe der
Septuaginta lösen läßt. Aber das ist sicher, daß die Behaup¬
tung, die Sepluaginta-Vorlage biete den Text in wesentlich
besserer Gestalt als MT, kaum für irgendein biblisches Buch,
geschweige denn in dieser Allgemeinheit, zu beweisen ist. Ein
Rütteln an diesem Axiom würde aber wieder das ganze
Sj'stem in Frage stellen.
Auch die Behauptung, daß die Sepluaginta-Vorlage ab¬
solut den gleichen Konsonantenbestand gehabt habe wie der
heutige MT, widerspricht allem was wir wissen. Ganz ab¬
gesehen von all den Einschüben, Umstellungen und Aus¬
lassungen braucht man bloß den Versuch der Rekon¬
struktion der hebräischen Vorlage der Septuaginta zu ver¬
gleichen, wie ihn z. B. Sperber in seinen Septuaginta-Pro¬
blemen (Stuttgart 1929) mit drei Kapiteln der Genesis unter¬
nommen hat, um die Haltlosigkeit dieses Teils des Axioms
zu erkennen. Es widerspricht auch völlig dem, was wir aus
der Geschichte der Überlieferung des Bibeltextes wissen.
Aber auch das ist eine Behauptung, mit der sein ganzes
System steht und fällt.
Daß die hebräische Sprache mehr Worte besessen hat,
als im AT erhalten sind, wird jedermann gern zugeben. So
haben sich sicher in der Mischna und im späteren hebräischen
Schrifttum viele Worte erhalten, die aus aller Zeit stammen,
es isl aber auch möglich, das eine oder andere alte hebräische
Wort im hebräischen Konsonantentext wiederzuerkennen,
das verlorengegangen ist, weil es von den Masoreten oder den
Übersetzungen nicht richtig verstanden worden ist. Aber
Wutz hat es geradezu darauf abgesehen, solche alte hebräische
Worte aufzustöbern. In seinem Buch Die Psalmen, text¬
kritisch untersucht (München 1925) sind es etwa 240 neue
hebräische Worte, die er aufgefunden hat, und in den Tran¬
skriptionen (2. Lieferung 1933) etwa 600 weitere. Wieviel in
den Systematischen Wegen dazukommen, wird man erst ab¬
schätzen können, wenn der zweite Band erschienen sein wird.
Die Art und Weise, wie Wutz diese hebräischen Worte
wiederzufmden sucht, ist wohl das, was vom wissenschaft¬
lichen Standpunkt aus den allerschwersten Anstoß erregen
muß. Was er von den anderen semitischen Sprachen (Ara¬
bisch, Aramäisch usw.) wußte, beruhte nur zum geringsten
Teil auf eigener Lektüre von Texten, die in diesen Sprachen
geschrieben sind. Nur im Assyrischen hatte er gründlichere
Kenntnisse. So war er im wesentlichen auf die ihm in Eich¬
stätt zugänglichen Lexica angewiesen. Für das Arabische
ist es weithin das Lexikon von Freytag, ein seiner¬
zeit verdienstlicher Versuch, auf Grund der bekanntesten
arabischen Originallexica die mannigfachen Bedeutungen der
arabischen Worte festzustellen. Jeder, der dieses Wörterbuch
bei der Lektüre benutzt, weiß, wieviel darin unsicher ist und
wie sehr bei seiner Benutzung Kritik geboten ist. Wutz be¬
nutzt es aber etwa so wie das hebräische Wörterbuch von
Gesenius-Buhl, das einen ganz bestimmten, unendlich oft
durchgearbeiteten Wortschatz behandelt. Da die arabische
Sprache eine überaus reiche Literatur hat, so sind für die
einzelnen arabischen Worte zumeist sehr viele Bedeutungen
zu finden, und so gelingt es Wutz denn auch gewöhnlich bald,
für irgendeinen Stamm die gesuchte Bedeutung ausfindig zu
machen und mit ihr ein verlorengegangenes hebräisches Wort
zu rekonstruieren. Und ähnlich verfährt er mit den Lexicis
der anderen semitischen Sprachen. Bei diesen Rekonstruk¬
tionsversuchen fehlt ihm das Gefühl für das, was wissen¬
schaftlich möglich ist.
Es ist sehr zu bedauern, daß Wutz seine Untersuchungen
auf diesen Axiomen aufgebaut hat, aber er ließ sich von
seinem einmal aufgestellten Schema nicht abbringen. Die