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Die thamudische Präposition 2^ (22h) „her — zu"

Von Hubert Grimme, Münster

Im') Ritual des mekkanischen Festes hat sich außer anderen

Bräuchen aus altarabischer Heidenzeit auch derjenige der

Begrüßung des heiligen Gebietes und damit seines Gottes durch

den Ruf labbaika erhalten. Über seine Etymologie und

Bedeutung bestehen unter den arabischen Grammatikern ver¬

schiedene Ansichten. Die üblichste geht dahin, es als einen

akklamatorischen Akkusativ des Duals eines Nomens läbbu

im Sinne von „hin zu deinen Diensten!" zu nehmen. Daneben

stehen noch zahlreiche andere Deutungen, über welche Lane's

Dictionary nähere Auskunft gibt. Keine von ihnen rechnet

mit der Annahme einer in labbaika vorhandenen Präposition,

« O . , O

zu welcher doch schon verwandte Redensarten wie likjLXj

Cf- ü a, I . .

und joj 1^ führen könnten. Auch kennt die semitische

Grammatik Präpositionen, die zur Vergleichung mit einem

präpositionalen ^ einladen könnten, z. B. aramäisches bwäß

„bei" oder akkadisches ana libbi „hinzu" ; aber ihrer Gleich¬

setzung untereinander und mit stehen doch teils formale,

teils inhaltliche Bedenken entgegen. Solche fallen aber hin¬

weg, wenn man zur Vergleichung mit ein in thamu¬

dischen Inschriften häufig vorkommeqdes Wort 2b bzw. 23^

heranzieht, worin man wohl sicher eine Präposition mit der

Bedeutung „her — zu" zu sehen hat. Da sie stets in sakralem

Sinne vorkommt, der an denjenigen von labbaika erinnert, so

1) Man beachte für die von mir zitierten Graffiti: u = Ch. Hubbb,

Journal d'un voyage en Arabic; a = Jaussbu-Savioht, Mission archto-

logique en Arabic; e = J. Eütiko, Kopien thamudischer Graffiti (teil¬

weise noch unveröffentlicht).

2 .5 •

(2)

360 H. Gbimme, Die thamudisclie Präposition (33b) ,,her — zu"

halte ich für ausgemacht, daß letzteres Wort ein Überrest

der altsemitischen Eeligion sei, wie sie bis kurz vor dem

Aufkommen des Islams im Higäz und in den von ihm beein¬

flußten nordarabischen Grenzgebieten verbreitet war, und als

deren literarische Zeugnisse vor allem die thamudischen In¬

schriften anzusehen sind.

Da diejenigen, welche sich mit diesen Inschriften bisher

abgegeben haben, die präpositionale und sakrale Bedeutung

von thamudischem 2h bzw. 22h — was beides ich lobb lese —

bisher nicht erkannt haben, so möchte ich im folgenden

die mir sicher scheinenden Fälle seines Vorkommens einmal

zusammenstellen. Ich ordne sie in der Weise an, daß ich zu¬

nächst diejenigen angebe, worin ein 2b bzw. 22b in Verbin¬

dung mit dem Personalsuffix der 1. Pers. Sing, vorkommt. Da

im Thamudischen auslautendes i (?) häufig nicht geschrieben

wird, so rechne ich zu diesen Fällen auch solche, in denen

sich hinter der Schreibung 3^ bzw. 33^ ein labbi bergen

könnte. Dabei stelle ich solche Fälle, in denen ein Gott als

derjenige, an welchen die Inschrift gerichtet ist, genannt

wird, solchen vorauf, in welchen der angerufene Gott uner¬

wähnt bleibt. Den ein (1)3^ bzw. ('')33'? aufweisenden Graffiti

lasse ich diejenigen folgen, in denen 3^ bzw. 33"? in Verbin¬

dung mit dem Personalsuffix der 1. Pers. Plur. vorkommt.

Schließlich behandle ich einige wenige Fälle, in denen hinter

3^ bzw. 33^ ein nominaler Ausdruck auftritt.

I. Gruppe: Inschriften mit 3^ bzw. 33^ in Verbindung

mit dem Personalsuffix der 1. Person Singularis.

^.7^. fVij u 642* (= 646'») lyE^n 3')' m b^ ino 33

„0 (Gott) Nahi, in dir ist Kraft. Auf, erhebe dich her zu

mir, 0 Wissender!"

^Lk^-<- ^jjgj. Einsichtige" ist eine der häufigsten Gottes¬

bezeichnungen der thamudischen Inschriften; außerhalb der¬

selben findet sie sich noch in dem theophoren Eigennamen

TUmJ verschiedener minäischer Graffiti von el-Ölä. — In "no

sehe ich den Plural von n"lD, welches Wort in dem kora¬

nischen Gottesbeinamen i.* (Sure 58, 6) vermutlich in

(3)

11. Grimme, Die thamudische Präposition 35 (anb) ,,her — zu" 361

der Bedeutung „Kraft" vorkommt. — b)} „Auf!", ein im Tha¬

mudischen häufig auftretender sakraler Anruf an die Götter,

entspricht dem .}^\, mit welchem Abu Suf jan nach seinem

Siege bei Ohod dem mekkanischen Gotte Hubal entgegen¬

jubelte. Dann wird auch stS^ etwas Ähnliches, nämlich „Er¬

hebe dich!" bedeuten; zum Abfall des ersten Radikals der

Wurzel (= Liö) im Imperativ ist zu vergleichen der

ebenfalls häufige thamudische Ausruf DJ? „Sei gnädig!" (=

^) von der Wurzel djJJ. — "lytt' „der Wissende" zählt zu

den zahlreichen thamudischen Götterbeinamen ; daß dem Gotte

>rti die Eigenschaft des „Wissens" eigen ist, bezeugt auch

u 256** mytt^D 32 \njn „0 Nahi, in dir ist Wissen."

a 300 löiin nn« 2b

„Her zu mir schaue, 0 (Gott) T-m-d!"

In ins sehe ich den Imperativ eines dem klassisch ara¬

bischen entsprechenden Verbs. — lon, über dessen sieben¬

maliges Vorkommen im Thamudischen ich in ZS V, S. 257 ff.

näher gehandelt habe, ist ein .thamudischer Gottesbeiname

von unklarer Bedeutung. Mit dem Volksnamen Thamud hat

der Ausdruck nichts zu tun!

a 468 p3 1 3*7

PSJ

„Her zu mir, 0 du Ewiger!"

Der Ausdruck p3 T gehört zu der großen Gruppe von

thamudischen Götterbeinamen, die mit i und einem folgenden

Genitiv gebildet sind, wie n3 T „Herr der (heiligen) Stätte"

(u 300»»), nnyn 1 „Herr der Hilfe" (u 518*'), mi 1 „Herr

der Liebe" (u 508*«), 3D 1 „Herr der Heilung" (u 460). Unter

("«)p3 „bleiben" ist wohl ein ewiges Bleiben zu verstehen,

was auch die koranische Phrase ii>4, »(E^i?) Weitt

das Antlitz deines Herrn" (Sure 55, 27) gilt. ^ 2?^.

a 484 "»JS 3n dSs 3^

„Her zu mir, o (Gott) S-l-m! Wende dich zurück, neige

dich herab!"

(4)

362 H. Gbiuice, Die thamudische Präposition (332) „her — zu"

Der Grottesname §-l-m ist hier wie mehrfach in den tha¬

mudischen Graffiti mit einem Monogramm geschrieben, das

ans dem Buchstaben 3f und einem Querstrich (= h) besteht

und wohl dem minäischen Monogramm des Gottes 'Attar

nachgebildet ist, das auch auf nordarabischem Boden nach¬

zuweisen ist (vgl. Jaussen-Savignac, Mission archeologique

en Arabic II, Tafel XVII, 8). — "»jx (in der Kopie irrtümlich

"•Jp geschrieben), ein Imperativ, der uns in a 299 wieder¬

begegnen wird, entspricht klassisch-arabischem J.^ ; zum Über¬

gang von mittlerem l zu n vgl. a^s = jU^. Auch in dem

' -

moslimischen Stoßgebete ^jL^ «Öf ^^Lo bedeutet ^^L^

eine „Hinneigung Gottes" und nicht etwa „Beten".

dr.?^' a 476 ..Tia^nN3^

„Her zu mir, o du Reicher ! Her zu mir, o Herr von ..."

_ . —

riN ist wohl klassisch-arabisches Der zweite, mit t

eingeleitete Gottesbeiname bleibt, weil am Ende unleserlich,

unklar.

a 685 hm 22b

„Her zu mir, 0 meine Hüfe, 0 (Gott) K-h-1!"

Wie 22b defektiv geschriebenes labbi sein wird, so auch

JJ? ein 'auni in derselben Kurzschreibung. — bn2 ist nächst

iSn und der in den thamudischen Graffiti am häufigsten

vorkommende Gottesname; die Mehrzahl der in Hubbk's „Jour¬

nal", S. 87f. enthaltenen Inschriften ist an diesen Gott ge¬

richtet.

302^«« (= e 605) Jj? 22b

„Her zu mir, 0 meine Heilung, meine Hilfe!"

In dem dritten Buchstaben, der bei Hubeb ein D, bei

Euting ein n mit darübergesetztem Fragezeichen ist, vermute

ich ein 2, da offenbar ein Text von der Form des vorher¬

gehenden Graffitos vorliegt. Wenn, wie in diesem Graffito

JJ? ein 'auni „meine Hilfe" mit nichtgeschriebenem Suffix der

1. Pers. Sing, darstellt, so kann auch für ma solche Kurzschrei¬

bung angenommen werden. m3 ist eine nominale Ableitung von

der häufig vorkommenden Wurzel «13 „heilen" mit Auslassung

(5)

H. Gbimme, Die thamudische Präposition ab (aab) „her — zu" 363

des «; vgl. weitere Fälle wie u 255" m3 1X13 „In ßudu ist

Heilung", u 256** rpZ inj?3 „In Attar ist Heilung", u 255"

(= e 246) mj;D ni3 33 Nnjn „0 Nahi, in dir ist Heilung,.

Hilfe!" ^

a 536+537 bn3r\> vh ^jyo 3^

„Her zu mir, 0 mein Beistand! — Von Jirga'il."

Ich vermute in Jaussen-Savignao's Schreibung ruj?a ein

ungenau kopiertes ijyo, das in seiner Bedeutung dem jj; der

beiden vorhergehenden Graffiti entspricht. Für seine Lesung

als ma'ün spricht einmal a 464 ynyyaab, was als i^yQ mit

Doppelschreibung jedes seiner vier Buchstaben, einem vor¬

gesetzten h „zu" und einem nicht wiedergegebenen Suffix der

I. Person Singularis zu nehmen ist, also „Zu meiner Hilfe"

bedeuten wird ; vgl. auch koranisches ^^^U in Sure 107, 7. —

Daß neben der von J. J. Hess für das Thamudische nach¬

gewiesenen Präposition OJ „von" auch ein d"? in gleicher Be¬

deutung gelegentlich vorkommt, hat F. V.Wdinett in „A Study

of the Lihyanite and Thamudic Inscriptions" S. 24 sehr wahr¬

scheinlich gemacht.

u 55 (unten) = e 27 ''3^ n311 | noj? üi ^ '

„Von '-m-t. — Und laß Gewinn kommen her zu mir!"

n31 nehme ich für den 2. Stamm von klassisch-arabischem

gjj „gewinnen".

u 264« '«3'? mn . htrnh

„Für Darr'il. — Neige dich her zu mir!"

In njn sehe ich den Imperativ der 4. Form von Tü =

cl

klassisch-arabischem „neige dich", also ein Synonym des

iJS von a 434.

u 98** (= e 203) ntl') 3m noN 3"? '^^

„Her zu mir bring Freude und gib Liebe (für mich?)!"

Wie im Li^janischen der Kausativstamm außer mit n,.

gelegentlich mit präfigiertem N vorkommt (vgl. J aussen-Savignao

II, Nr. 63, 2 pn« neben pnn von Nr. 26, 3 und pmn von N. 49,6).

1) In Hübbb's Kopie ■'pnxl.

(6)

364 H. Grimme, Die tiiamudisciie Präposition 3.3 (335) ,,iier — -zu"

SO dürfte das Gleiche auch für das Thamudische zu gelten

haben und demnach nox für ein Tion stehen, wie es vorkommt

z. B. in u 642' 32 in Tion im 1S1 nsn „Höre Rudu, und

erweise Liebe; erfreue, o Herr des .. ." und a 578 m

"non „In Nahi ist Liebe, Erfreuung". Das in thamudischen

Inschriften überaus häufige Wort m ist bald — wie hier —

Infinitiv (widäd) im Sinne von „Liebe", bald Imperativ (waddid)

„erweise Liebe" ; Littmann's Wiedergabe von m durch „Gruß"

und „grüße" halte ich für verfehlt.

2ey a 472 h ay 2b

„Her zu mir! Gib mir!"

h ay wird wie ay von a 532 dasselbe sein wie h ayn

von e 594, also „gib mir" bedeuten. Ob das Fehlen des Prä¬

fixes n in den ersteren Fällen auf Fehlschreibung oder auf

dialektischem Vorkommen eines (i)ay neben ('')ayn beruht,

bleibt ungewiß.

^ .J6 '^SO" ^22b

^ • P ' „Her zu mir!"

u 801" 3t, 3t,

^"^^ „Her zu mir! Her zu mir!"

II. Gruppe: Inschriften mit bzw. 33^ in Verbindung

mit dem Personalsuffii der 1. Person Pluralis.

^ . ^ u 87' (= e 146, z. 3) :33'? ly ruD m "jnsn

„0 (Gott) K-h-1! Du bestimmst eine Zuflucht. Her zu uns!"

Eine Wiederholung dieser Inschrift ist u 88* Z. 2 (= e 145,

Z. 1) J33^ . ly nja n[N], wo der Punkt vor J33^ dessen Tren¬

nung von dem vorhergehenden Satze anzeigt. Beide Inschriften

vertreten eine im Thamudischen beliebte sakrale Formel, vgl.

u. a. u 87* m [n]JO m Sisn „0 K - h -1! Du bestimmst (oder

bei der Lesung JO: „Du schenkst") Liebe", u 525" isin isi DJ

[j]in NJD nN „Von einem Pilger. 0 Rudu! Du bestimmst Ruhe",

u 523" rn JD m isin „0 ßudu! Du schenkst Liebe"; ly

«Vo.

= kl. arab. j^.

^ ^ u 292»« (= e 524) J3'? hi nDiy n3

„0 Gottesstätte! Ich bin übel behandelt Sei edel! Her zu

mir!"

(7)

H. Grimme, Die tliamudische Präposition ab (nnb) ,,her — zu" 365

Daß der Ort der Emanation eines Gottes gelegentlich statt

des Gottes selbst angerufen wird, zeigt a 218 mit dem Anfang

.... "3 na"? „Für die Gottesstätte! Bedrängnis ist in mir "

Zu diesem ''3 pS paßt nun auch naiy, wenn man in ihm eine

Passivform von kl. arab. „mißhandeln" sieht. — Der Impe¬

rativ bi „sei edel" = kl. arab. Jj findet sich auch in u 374»*

neben dem Imperativ JD „schenke".

a 683 :22h rrn i ■

„Hier ist (Leibes-) Schaden. Her zu uns!"

T ist hier das Lokaladverbium di „hier" (= äthiop. zeja);

mehrfach findet es sich in der Verlängerung zu ('')n3, z. B.

a 548 ühn ^3 hu „Gott ist hier S -1 - m", a 517 13 hhn ....

_ o . ,

„er verweilte hier". — nn (= kl. arab. ö.) „Schaden" tritt

im Thamudischen als Synonym von DpD (= kl. arab. ,U.l)

„Krankheit" auf; vergleiche a 125 33a h nTt „Schaden ist

mir: Heile!" mit e 225 (= u 102»+»") TTI h]} 3 DpD „Krank¬

heit ist in mir. Auf! Sei liebevoll!"

Vi 99^" - .. n JN1.J3'? ITI ^

„Sei liebevoll her zu mir! — Und ich bin ..."

Der an eine Gottheit gerichtete Imperativ TT „gib Liebe"

findet sich in überaus zahlreichen thamudischen Graffiti, z. B.

in e 225 (s. die Erläuterung des vorstehenden Graffitos), a 214

und 215 \nj m nDNJ no „Es steht übel. Ich stöhne: Sei

liebevoll, 0 Nahi!", u 642» non ITI lSl nsn „Achte auf

mich, 0 Rudu! Sei liebevoll! Erfreue! ... ." — Fortsetzungen

solcher Anrufe an einen Gott durch Nennung des Namens des

Schreibers oder seines Zustandes sind im Thamudischen sehr

häufig, vor allen in den von Jaussen-Savignac in JJeäem Sawa'

kopierten Inschriften; was in der unserigen hinter jni „und

ich bin" zu ergänzen ist, bleibt unsicher.

u 402*«" J3'? p JD

„Gib Gnade! Behüte! Her zu uns!"

JD und p (= ö) sind häufig vorkommende thamudische Impe¬

rative.

Zeitachrift d. DUO Bd. 9S (Neue Folge Bd. SO) SS

a./-s ff

(8)

366 H. Gbimme, Die thamudische Präposition ab (aab) „her — zu"

, j- III. Gruppe: Inschriften mit 3^ und folgendem Nomen:

a 450 am "jsn t ijn ayj

„Gib Gnade her auf diesen Felsen, o hoher Gott!"

Dieses Graffito ist ein klassischer Beleg für die altsemi¬

tische Vorstellung von der Emanation einer astralen Gottheit

auf einen Felsen, der dadurch zu einem Heiligtum dieser Gott¬

heit und von ihr beseelt wird. Im Hinblick auf die Bedeutung

von un in diesem und dem folgenden Graffito als „beseelter

Stein" versteht man auch die bisher unverständlich gebliebene

Verbindung von „Menschen" mit „Steinen" {%\^^^\) als Brenn¬

stoff für das Höllenfeuer in Sure 2, 22. — ayj als Imperativ

der 2. Form von ajJJ ist zu scheiden von aj?, dem Imperativ

der 1. Form. — Unter dem „hohen Gotte" hat man wohl die

im Thamudischen stets männlich auftretende Sonnengottheit

zu verstehen, der in u 626 Z. 7 f. das dem an entsprechende

Beiwort "»^yna gegeben wird.

Sr . ^. ^ a 299 (= u 475") "«js arn un ±

„Her zu dem (heiligen) Felsen hefte dich, neige dich!"

Dieses Graffito ergänzt die in a 450 auftretende Vorstellung

von der Ausstrahlung göttlicher Gnade auf den heiligen Felsen

durch den Gedanken, daß die Gottheit sich an diesen „hefte"

(SE^n < yoypi = kl. arab. bzw. «lui-i) und sich zu ihm

„neige" (ijjf = j-o, vgl. oben a 434).

Diie vorstehende Zusammenstellung thamudischer Graffiti,

in denen das Wort 3^ bzw. naS vorkommt und ihre Erklärung

dürften wohl einen genügenden Beweis dafür erbringen, daß

es sich bei diesem Worte um eine ]^räposition der Bedeutung

„her — zn" handelt. Dann dürfte aber auch die Annahme be>

rechtigt sein, in dem labbaika der Mekkapilger stecke diese

Präpositon als Überrest aus dem Idiom der thamudischen In¬

schriften. Jedenfalls ist der Umstand, daß in den letzteren

ein (3)3^ in Verbindung mit dem Personalsuffix der 2. Person

Singularis noch nicht gefunden ist, kein genügender Grund,

etwas anderes in labbaika zn sehen als eben diese Präposition.

(9)

Die Vorfahren der Osmanen in Mittelasien Von A. Zeki Valid! Togan, Istanbul

Durch zwei Funde zur Geschichte der Karamanen, die

Herr Mas'üd Koman in Konya neulich gemacht hat, Tadkirat

al-'Jbar waH-dtär fi baht al-umam waH-amsär, verfaßt im

Jahre 756/1355 von Ismä'il b. Muhammad Sarif, dem Mu-

darris in Aksaray (arabisch) und Tärih-i Äl-i Qarämän, ver¬

faßt im Jahre 923/1517 von 'Abdulqädir al-Efesüsi (persisch),

bestätigt sich nochmals die wohlbekannte Überlieferung über

die durch die Invasion der Mongolen veranlaßte Migration

des Stammes Qayi ahas Qay^an, über Achlat nach Rum

(vgl. M. D'Ohsson, Histoire des Mongols, t. I, La Hay 1834,

p. 293). Beide neuentdeckten Quellen bestätigen noch jene

Version dieser Überlieferungen, die besagt, daß Ertogrul mit

seinem Stamm eben zur Zeit des Krieges zwischen dem rum-

seldjukischen Sultan 'Aläeddin Keykubad I und dem

Chwarezmschah Djeläleddin nach Rum gekommen sei (vgl.

M. D'Ohsson, Tableau geniral de l'Empire Othoman, III,

30/31), also während des Krieges im Jahre 1230 in der Ge¬

gend von Erzincan, den wir nach Nasawi, Ibn-Bibi, Dju-

weyni und anderen Quellen wohl kennen. In beiden neuent¬

deckten Quellen wird der Ausgangspunkt der Migration nicht

erwähnt {Todkira sagt nur, eine Gruppe der Qay^ane habe

sich während der Invasion Cingizchan's von ihrem Stamm

getrennt, ihre Heimat ,, watan al-asli" verlassen und sei in

die Gegend von Achlat gekommen); aus Angaben mancher

vor der Entstehung des Osmanischen Reiches geschriebenen

Quellen geht jedoch hervor, daß auch eine Einzelheit in der

Überlieferung der meisten osmanischen Chroniken, nämhch

daß der Stamm Qayi oder Qayihan aus Chorasan und zwar

von der Gegend Mahan bei Merw ausgewandert sei, den histo-

2S»

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