• Keine Ergebnisse gefunden

In der Vulgata, die für die nicht im hebräischen Kanon vorhandenen Schriften den Text der Vetus Latina bietet*, ist das nicht mehr der Pall

N/A
N/A
Protected

Academic year: 2022

Aktie "In der Vulgata, die für die nicht im hebräischen Kanon vorhandenen Schriften den Text der Vetus Latina bietet*, ist das nicht mehr der Pall"

Copied!
21
0
0

Wird geladen.... (Jetzt Volltext ansehen)

Volltext

(1)

Bemerkungen zur Epistula Jeremiae (Baruch Kap. 6), insbesondere zu Vers 42

Von DiETHEE Kblleemann, Tübingen

In piam memoriam donatori implantati renis mihi ignoto

Die zu den alttestamentlichen Apokryphen^ gerechnete Epistula

Jeremiae findet sich in LXX hinter dem kanonischen Buch des Propheten

Jeremia und dem apokryphen Baruchbuch anschließend an die kano¬

nischen Threni und ist in den meisten Majuskeln — nicht jedoch im

Codex Sinaiticus' — und Minuskeln erhalten. Sie ist, wie aus dieser

Anordnung hervorgeht, trotz ihrer Kürze von nur 72 Versen noch als

selbständiges Werk verstanden. In der Vulgata, die für die nicht im

hebräischen Kanon vorhandenen Schriften den Text der Vetus Latina

bietet*, ist das nicht mehr der Pall. Hier wird der Brief des Jeremia

1 Überarbeiteter Text eines Referates, das am 4. 6. 1976 vor den Teil¬

nehmern des sich bei Professor D. Dr. Kubt Galling in unregelmäi3igen

Abständen treffenden „Triptychon-Kreises" gehalten wurde. Herrn Prof.

Galling und den Teilnehmern danke ich für alle weiterführende Kritik.

2 Vgl. O.EisSFELDT: Einleitung in das AT. Tübingen '1964, § 87 und

L. Rost: Einleitung in die alttestamentlichen Apokryphen und Pseudepi¬

graphen einschließlich der großen Qumran-Handschriften. Heidelberg 1971,

S. 53 f.

' Der Text der Epistula Jeremiae fällt in die von Threni 2,20 bis Joel

reichende Lücke im Codex Sinaiticus. Die botreffenden Pergamentblätter sind für immer verloren, weil sie bereits vor dem Eintreffen Constantin

TiscHBNDOBFs im Ofen des Klosters St. Katharina am Fuße des Sinai ver¬

brannt wurden. Vgl. F. G. Kbnyon, A. W. Adams: Der Text der griechischen

Bibel. Göttmgen n961, S. 45.76—81; London '1975 (englisch), S. 41f.78— 83.

* Vgl. F. Stummbb: Einführung in die lateinische Bibel. Paderborn 1928,

S. 95 und B. Wübthwbin: Der Text des AT. Stuttgart M973, S. 98 Anm. 1.

Außer Baruch mit Epistula Jeremiae hat Hieronymus Sapientia Salomonis,

Jesus Siraeh imd I/II Makkabäer nicht übersetzt und nicht redigiert, s. auch

die Bemerkung in der Einleitung der vom Benediktinerorden besorgten kri¬

tischen Ausgabe Biblia Sacra iuxta latinam vulgatam versionem ad codi¬

cum fidem. Bd. 14: Liber Hieremiae et Lamentationes ex inierpretatione Sancti Hieronymi cum prologo eiusdem et variis capitulorum seriebu^s quibus additur

liber Barußh secundum recensionem Theodulfianam. Rom 1972, S. XXV:

Hieronymus tarnen cum hebraicam veritatem assectaretur librum Baruch

(2)

als Kapitel 6 des Baruchbuches gezählt und ebenso im Anschluß daran in der LutherbibeP.

Die Frage, ob die Epistula Jeremiae ursprünglich in griechischer*

oder hebräischer' Sprache verfaßt vnirde, beantworteten unabhängig

nec in latinum vertit neque retractavit, sicut nec alios libros deuterocanoni-

cos. Baruch 6 flndet sich S. 336—347. Außerdem wurde benützt Biblica

Sacra iuxta vulgatam versionem. Recensuit R. Weber. Tom. 2. Stuttgart

1969.

5 Die deutsche Übersetzung des Buches Baruch in der Lutherbibel stammt

nicht von Martin Luther. Von den Apoltryphen hat Luther selbst nur

Sapientia und Jesus Sirach übersetzt. Die übrigen Bücher sind von mehreren

tmgenarmten und bisher unbekannten Gelehrten verdeutscht vgl. ]\1aetin

Luther: Werke. Kritische Gesamtausgabe. [Weimarer Ausgabe.] Deutsche Bi¬

bel. [WADB] 12. Weimar 1961, S. XLIX—LIV.

° So z.B. O. F. Fritzsche: Kurzgefaßtes exegetisches Handbv,ch zu den

Apokryphen des Alten Testaments. Lfg. 1. Leipzig 1851, S. 206: ,,nun ist

aber, wenn irgend eines der Apokryphen, dieses in griechischer Sprache

abgefaßt worden."; K. F. Keil: Lehrbuch der historisch-kritischen Einleitung

in die kanonischen und apokryphen Schriften des Alten Testamentes. Frank¬

furt a. M. und Erlangen ^1859, S. 731: ,, keine Spur einer Übersetzung aus

dem Hebräischen,"; O. Zöckler: Kurzgefaßter Kommentar zu den heiligen

Schriften des Alten und Neusen Testamentes sowie zu den Apokryphen, Abtlg. 9:

Die Apokryphen des Alten Testamentes. München 1891, S. 250: „Die ur¬

sprimglich griechische Abfassung des Schriftstücks steht außer Zweifel," ;

E. Reuss : Das Alte Testament übersetzt, eingeleitet und erläutert. Bd.6.

Braunschweig 1894, S. 275: „Übrigens ist diese Epistel gut griechisch ge¬

schrieben und von einem hebräischen Original keine Spur vorhanden.";

W. Rothstein in: E. Kautzsch: Die Apokryphen des Alten Testaments. ND

Darmstadt 1962 (= Tübingen 1921 = 1900), S. 226: „von Hause aus

griechisch abgefaßt" imd noch E. Schürer: Oeschichte des Jüdischen Volkes im Zeitalter Jesu Christi. Bd. 3. Leipzig *1909, S. 467: „sicher griechisches Original."

' Vgl. F. H. Reusch: Erklärung des Buchs Baruch. Freiburg i. Br. 1853,

S. 82: Jeremias hat den Brief ohne Zweifel in hebräischer Sprache ge¬

schrieben,"; J. Knabenbauer: Cw»*«i*s Scripturae Sacrae, Commentariorum in V.T. Pars 3: In Libros Propheticos. 4: Daniel Propheta, Lamentationes et Baruch. Paris 1891, S. 449: ,,Hisce autem perpensis nemo negaro poterit cemi vestigia satis multa, ut dicamus epistolam esse ex hebr. versam";

L. A. ScHNEEDORFER : Kurzgefaßter wissenschaftlicher Commentar zu den

Heiligen Schriften des A.T. Abtlg. 3, Bd. 2: Das Buch Jeremias, Des Pro¬

pheten Klagelieder und das Buch Barv^ch. Wien 1903, S. 440: ,, Übersetzung

aus dem hebräischen Originale"; E. Kalt: Die Heilige Schrift des A.T.

Bd. 7, Abtlg. 4: Das Buch Baruch. Bonn 1932, S. 64 (8): „dem Verfasser

des Briefes (gemeint ist der Verfasser oder besser Übersetzer des griechi¬

schen Textes) lag also der hebräische Text des Jeremias vor". Die Frage,

in welcher Sprache der Brief des Jeremia abgefaßt war, treimte die Ge¬

lehrten aus dogmatischen Grimden in zwei Lager: Katholiken (in Anm. 7

genannt), die sich für ein hebräisches Original aussprachen, um die

Kanonizität des Briefes leichter aufrecht erhalten zu können, und Prote-

(3)

voneinander gleichzeitig C. J. Ball^ ^jj^ -yy Naumann* zugunsten eines

hebräisch abgefaßten Originals. Die Tatsache, daß in Qumrän in Höhle

4 Reste eines hebräischen Apokryphons*" gefunden -wurden, die dem

Baruchbuch und dem Brief des Jeremia nahestehen, allerdings bisher

noch nicht veröffentlicht sind, könnte für ein hebräisches Original

sprechen. Das kleine Papyrusfragment aus Höhle 7, dessen auf 5 Zeilen

verteilte 22 Buchstaben nach der scharfsinnigen Kombination der

Peres P. Benoit und M.-E. Boismabd** vielleicht einen Beleg für den

griechischen Text von Epistula Jeremiae v. 43—44 darstellen, spricht

nicht gegen die These der ursprünglich hebräischen Abfassung, sondern

lediglich für eine verhältnismäßig frühe griechische Übersetzung des

Textes.

Neben einer Reihe mehr oder weniger stichhaltiger sprachlicher

Kriterien wird gerne*^ auf zwei Fehlübersetzungen in v.30 und 71

hingewiesen, die sich nur erklären heßen, wenn man mit einem hebrä¬

ischen Original rechnete.

Vers 71 lautet: „Auch daran, daß der Purpur und der Marmor

TYji; TTopcpüpa? xal t^? fi.ap[i.apou an ihnen verfault, könnt ihr erkennen, daß sie keine Götter sind". Da Marmor, hebr. se8 II*', nicht verfaulen

kann, rechnet man mit einer Verwechslung mit hebr. SeS III**, dem

Lehnwort aus dem Ägyptischen zur Bezeichnung des aus dem Ausland

stanten (in Anm. 6 genannt), die für eine griechische Abfassmig des Briefes stimmten, weil dadurch die Unechtheit des Schreibens am augenfälligsten

dokumentiert schien. Erst in den letzten Jahrzehnten machten tmvorein-

genommene Untersuchungen einem abgewogenen Urteil Platz, vgl. z.B.

O. Eissfeldt: Einleitung, S. 806: ,,Dem griechisch erhaltenen Brief scheint ein hebräisches Original zugrunde zu liegen."

ä In: R.H. Charles: The Apocrypha and Pseudepigrapha of the O.T.

Bd. 1. Oxford 1913, S. 596—611.

' Untersv^chungen über den apokryphen Jeremiasbrief. Gießen 1913. (Bei¬

hefte zur ZAW. 25)

1° Es handelt sich um Fragmente von 5 oder 6 Handschriften eines

Werkes, das zwar nicht wörtlich mit Baruch übereinstimmt, das aber doch

Berührungspunkte aufweist, vgl. J. Strugnell in: BA 19 (1956), S. 93.

11 Discoveries in the Judaean Desert of Jordan. 3: Les 'petites Grottes'

de Qumrän. Oxford 1962, S. 143.

12 "Vgl. L. Rost, a.a.O., S. 54, A. H. J. Gunneweg: Der Brief des

Jeremias. In: Jüdische Schriften aus Hellenistisch-römischer Zeit. Bd. 3,2.

Gütersloh 1975, S. 189, Anm. k und S. 191, Anm. r. Zu möglichen weiteren

Fehlübersetzungen vgl. A. Robert: Jiremie (la lettre de) in: Dictionnaire

de la Bible. Suppl. 4. Paris 1949, S. 849—857, bes. S. 854 und A. H. J.

Gunneweg, a.a.O., S. 188, Anm. fund S. 190, Anm. p.

" Kalk-Alabaster, nur Cant. 5,15 und Est. 1,6.

11 Z.B. für Kleider Gen. 41,42 (Joseph), Ex. 25,5 (Priester) oder für

die Decken am Heiligtum Ex. 26,1 u.ö.

(4)

eingeführten Leinen im Gegensatz zum einheimischen Leinen, das bad genannt wird.

Vers 30 heißt es: ,,In ihren Tempeln fahren Si9psuou(nv die Priester

mit zerrissenen Kleidern und mit geschorenen Köpfen und Bärten, und

ihre Häupter smd unbedeckt." Da das Fahren der Priester im Tempel

schwer vorstellbar ist, haben bereits griechische Handschriften** sinn¬

gemäß verbessert in xaS-i^ouCTiv ,, sie.sitzen". Dieser Interpretation haben

sich auch SjTer** und Vulgata*' angeschlossen. Versucht man, ,,sie

fahren" ins Hebräische rückzuübersetzen**, dann kann man an die

Wurzel nhg denken**. Eine zweite Wurzel nhg ist im AT einmal

Nah 2,8 im Sinne von „stöhnen" belegt. Nimmt man demnach hier

ebenfalls eine Fehlübersetzung an, dann lautet v.30: „In ihren Tempeln

, stöhnen' die Priester mit zerrissenen Kleidern und geschorenen Köpfen

und Bärten, und ihre Häupter sind unbedeckt." Sachlich handelt es

sich in v.30f. wohl um die Klage um den sterbenden und auferstehenden Gott"».

Die beiden angeführten Beispiele lassen sich aber sowohl für die

These von einem Original des Briefes in hebräischer als auch in

aramäischer Sprache in die Wagschale werfen; denn 8eä .Marmor'

ist als SiSä aramäisch gut bezeugt"* und für Seä ,Leinen' scheint ein

*' Codex Marchalianus und die Mehrzahl der Minuskeln. Für den grie¬

chischen Text liegt die kritische Ausgabe der Göttinger Septuaginta vor:

Septvaginta, Vetua Testamentum Graecum. Vol. 15: Jeremias. Baruch. Threni.

Epistula leremiae. Ed. J. Ziegler. Göttingen 1957.

1' mwtbjn. Der syrische Text liegt nicht in einer kritischen Ausgabe

vor. Er v/ird zitiert nach der Veröffentlichung in der Londoner Polyglotte.

Ed. B. Walton. Bd. 4, London 1657 (ND Graz 1964), nach Translatio Syra

Peseitto V.T. ex codice Ambrosiano sec. fere VI. Ed. A. M. Ceriani. Mai¬

land 1876, fol. 176r et v, sowie nach P. A. de Lagarde: Libri V.T.

Apocryphi Syriace. Leipzig und London 1861 (ND Osnabrück 1972), S. 93—

104 und nach der editio Mausiliensis 1891 (ND 1951). An den über¬

prüften Stellen stimmt der Text der vier Ausgaben überein.

*' sedent. Das griechische Verbum mit Sicppoi; 'Sitz' zusammenzustellen,

um dann die Bedeutung ,sitzen' zu gewinnen, vgl. z.B. W. Naumann,

a.a.O. S. 37, ist imzulässige Harmonisierung.

1* C.J.Ball. a.a.O.. S. 604 und 597 nahm an, daß 8t9peüou<iiv zurück¬

geht auf jrkbw (jirk'bü), das aus jbkw (jibkü) verderbt überliefert wurde.

Vgl. auch A. Robert, a.a.O., S. 854, der als ursprimglichen Text jei'iü

ansetzt.

*° Die Grundbedeutung des Verbums ist 'treiben, füliron, leiten'. Im Zu¬

sammenhang mit einem Wagen begegnet nhg 2. Sam. 6,3 par. 1. Chr. 13,7

(Üborführimg der Lade nach Jerusalem), also wie Sufpeim curru vehi.

2» Vgl. schon W. Naumann, a.a.O., S. 10.

21 Vgl. C. Brockelmann: Lexicon Syriacum. Halle ^1928, S. 774b.

(5)

reichsaramäischer Beleg zu existieren"", aber selbst ohne diesen Beleg

läßt sich SeS als Hebraismus in jedem aramäischen Text leicht er¬

klären. Eine Fehlübersetzung wird dann sogar noch leichter verständlich,

weil der aramäisch sprechende Ubersetzer nur an die ihm geläufige

Bedeutung von SeSjSiSä dachte.

Für die Wurzel nhg gelten im Aramäischen ähnliche Verhältnisse:

nhg ist einerseits in der Bedeutung ,führen' jüdisch-aramäisch"', anderer¬

seits in der Bedeutung , schreien, brüllen' syrisch-aramäisch"* üblich.

Der Hinweis von C. C. Torkby"* auf einen möglichen Übersetzungs¬

fehler in v.9f. dürfte die Waagschale zugunsten der These von einem

aramäischen Urtext des Briefes senken. Der Text wu'd gewöhnlich -waeder-

gegeben: „Es kommt sogar vor, daß die Priester von ihren Göttern

Gold und Silber wegnehmen und für sich verwenden; sie geben davon

auch den Huren im Hurenhaus". Der Nachsatz v.lO soll näher betrachtet

werden. Griechisch lautet er: Scoffoucri Se om' auTCOv xal rat? ini toü

(cj)TeYoui; TCopvai?, wörtlich übersetzt : sie geben davon auch den Dirnen auf dem Dach. Auffälhgerweise geben die Versionen"* ettI toü {c!)iiyouq

nicht wieder. Als sachliche Parallele könnte man auf die Geschichte

verweisen, wie Absalom 2 Sam 16,20—22 zu den 10 Nebenfrauen

Davids eingeht und als Bühne für die Kraftmeierei das Dach des Palastes

wählt und dort ein Zelt aufschlägt, um coram publico seine Ansprüche

auf die Königsmacht — von Königswürde kann man hier kaum

sprechen — zu demonstrieren. Aber es handelt sich nach allem, was

wir wissen, um bewußte Inszenierung, so daß sich keine Ähnlichkeit

mit der in unserem Vers geschilderten Situation ergibt. Die Vermutung

von C. J. Ball"', daß die Dirnen ,, perhaps ... for coolness" auf dem

Dach wären, könnte für die eine Seite der Beteiligten stimmen, für

die andere Seite jedoch darf man annehmen, daß ein weniger auf-

"" Vgl. Ch.-F. Jean ■—• J. Hoftijzeb: Dictionnaire des inscriptions

semitiques de l'ouest. Leiden 1965, S. 321 SS III. Nach J. Hoftijzer: Mn

Papyrusfragment aus El-Hibeh. In: VT 12 (1962), S. 341f. läßt sich die

Lesung SS jedoch nicht halten.

23 Vgl.G. Dalman: Aramäisch-Neuhebräisches Handwörterbuch zu Targum,

Talmud und Midrasch. Göttingen 1938 (ND Hildesheim 1967), S. 264b.

"* Vgl. C. Brockblmann: Lexicon Syriacum, S. 416b.

" The Apocryphal Literature. London 1945 (ND 1963), S. 66.

"' Vulgata: Dant autem et ex ipso prostitutis et meretrices ornant: et

iterum cum receperint illud a meretricibus, ornant deos suos. Vulgata über¬

geht nieht nur ini xoü (ct)t£YO'J?» sondern fügt auch noch ein zweites

Wort für Hure, nämlich meretrix, hinzu, zu dem das Verbum vorgezogen

wird, während der Nachsatz auch inhaltlich vom griechischen Text völlig

abweicht. Syrer läßt km toO ((t)t£you<; unübersetzt, folgt sonst jedoch LXX.

Der Araber übersetzt: sie geben davon den Huren li'n-nazzati 'um der

Wollust willen'. " a.a.O., S. 601.

(6)

fälliger Ort vorgezogen worden wäre. Übersetzt man ini toü (a)Tiyouz i

ins Aramäische 'al Hggarä' ,auf dem Dach', so lassen sich die gleichen

Konsonanten 'l 'gr' auch 'al 'agrä' ,als Lohn' punktieren"^. Niemand

wird bezweifeln, daß so der Satz v.lO ,,sie (die Priester) geben davon

(vom Gold und Silber ihrer Götter) den Dirnen als Lohn" im Zu¬

sammenhang mehr Sinn gibt als die Bemerkung, daß sich die Dirnen

auf dem Dach befinden. Es soll jedoch nicht verschwiegen werden,

daß TO (or)TeYO(; die Bedeutung ,Bordeir haben kann"'. Diese Tatsache

spricht nicht gegen die Vermutung einer Fehlübersetzung, sondern

könnte nur zeigen, daß der Übersetzer bei der Wortwahl für 'l 'gr*

eine situationsbezogene Wiedergabe suchte, ohne zu bemerken, daß er

mit der Wendung ,,die Huren im Hurenhaus" nur eine Selbstver¬

ständlichkeit in Worte kleidete.

Man hat demnach damit zu rechnen, daß der auf uns gekommene

Text der Epistula Jeremiae auf ein semitisches, wahrscheinlich in

Aramäisch abgefaßtes, Original zurückgeht.

Dagegen spricht auch nicht die in einem griechischen Text erklär¬

bare auffälhge Erwähnung der Katzen in v.21, deren apokryphes

Dasein durch G. M. Leb'" seinem verdienten Ende zugeführt wurde.

G.M.Lee nimmt an, daß die z.B. noch in der Einheitsübersetzung'i

von 1974 erwähnten Katzen ol atXoupoi, die neben Fledermäusen,

Schwalben und Vögeln auf Leib und Kopf der Götzen fliegen.

ecpiTTTavTai sollen'", auf ein ursprüngliches IXaioi — nach Athenaeus'^ :

Deipnosophistae 11,65 ist eXaiov eine Meisenart, die von anderen

Tvoppixc, genannt wird — zurückgehen. Dieses Wort sei durch das im

jetzigen Text nicht gerade gut passende" 8pvea zur Unterscheidung

von eXatoi ,wilde Oliven' näher charakterisiert und später dann eXaioi

6pvea in aiXoupot verderbt oder bewußt verändert worden, vielleicht

durch einen sich in Ägypten (Alexandrien) befindenden'* Schreiber.

2* Vgl. Targum Onqelos zu Deut. 23,19 '"gar zänltä' 'Hurenlohn'. i

2° Vgl. die Wiedergabe von qubbäh Num. 25,8 durch Aquila mit Tcyoi;

(Symmachus: Tcopveiov), sowie Polybios, Historiae XII, 13.

30 VT 21 (1971), S. Ulf.

3' Einheitsübersetzung der Heiligen Schrift. Das Alte Testament. Hg. im

Auftrag der Bischöfe Deutschlands, Österreichs, der Schweiz, des Bischofs

von Luxemburg und des Bisohofs von Lüttich. Stuttgart 1974.

'" Zur Abwehr der Vogelplage am Tempel in Jerusalem vgl. Eupolemos

bei Eusebius: Preparatio evangelica IX, 34,11 und Josephus: De bello

Judaico V, 224. Fledermäuse als Tempelplage in Borsippa auch bei Strabo:

Geographia 16,7.

'3 Ed. Ch. B. Gulick. London und Cambridge, Mass. 1930.

3* Vgl. W. Nau.mann, a.a.O., S. 29 und zur Katze als heiligem Tier in

Ägypten H. Bonnet: Reallexikon der ägyptischen Religionsgeschichte. Berlin

1952, S. 371—373.

(7)

Da noch heute da, wo Vögel sind, auch Katzen jagen, war eine

Hinzufügung naheliegend. Allerdings spricht das fehlende spezielle

Verbum, das die Bewegung der Katzen ausdrückt und das in den

Übersetzungen meist frei ergänzt ward'*, eher für die These einer

Textverderbnis. Wenn man mit einer aramäischen Vorlage des Briefes

rechnet, so ist als ursprünglicher Text die Erwähnung von Fleder¬

mäusen, Schwalben und Meisen zu erheben, wobei die .griechischen'

Meisen den Katzen Platz machen mußten. Daß die Schwierigkeit der

Textstelle schon in alter Zeit bemerkt wurde, läßt der Syrer erkennen,

der die Vögel zu Raben'* macht.

Dieses Beispiel aus v.21 beweist, daß auch die etwas abseits der

an den exegetisch ausgefahrenen Wegen liegenden Texte mit unseren

heutigen Mitteln neuer und gründlicher Bearbeitung bedürfen, die dann

wohl auch zu einem besseren Textverständnis beizutragen vermag.

Im Folgenden soll nun versucht werden, der Frage nachzugehen,

welche Bedeutung dem Kleie-Rauchopfer beizumessen ist, von dem in

LXX in V.42 gesprochen wird, und ob ein Weg vom griechischen Text

zur Wiedergabe dieses Verses in der Lutherbibel von 1545 führt.

Innerhalb des Abschnittes v. 27—44, in dem die Machtlosigkeit der

Götzen geschildert und durch Beispiele belegt wird, daß die Götzen

z.B. keinem Bhnden das Augenlicht ■wiedergeben (v.36) und keinen

Stummen zum Reden bringen können (v.40), wird ohne Übergang v.42f.

berichtet: ,,Die Frauen aber setzen sich umgürtet mit Stricken an

den Wegen hin, um Kleie zu räuchern; wenn nun eine von ihnen

mitgenommen wurde von einem der Vorübergehenden und beschlafen

wurde, so verhöhnt sie ihre Nachbarin, daß sie nicht in gleicher Weise

gewürdigt und ihr Strick noch nicht zerrissen wurde". Der nächste

Vers (44) schließt über v.42 f. zurück wieder an v.41 an, indem ge¬

sagt wird: ,, Alles, was in bezug auf sie (auTot? pl.masc. auf die Götter

bezogen!) geschieht, ist Trug. Wie also kann man glauben oder sagen,

daß sie wirklich Götter seien?" V.44 steht refrainartig" am Ende eines

Abschnittes. Es dürfte nicht zweifelhaft sein, daß es sich bei v.42f.

um einen Einschub handelt, bei dem nicht ganz ersichtlich wird,

wodurch er veranlaßt ist. Daß es sich in v.42f. um kultische

Prostitution'^ handelt, wie sie vergröbert von Herodot" und Strabo*»

'^ i.S.v. 'sie setzen sich auf sie', vgl. schon F. H. Reusch, a.a.O., S. 248:

sie springen darauf.

'« wnV, z.B. Ps. 146,9 für hebr. 'oreb.

" Eine gewisse Gliederung des Briefes wird erkennbar durch die ähn¬

lichen Schlußsätze am Ende der Abschnitte in v. 14.22.28.39.44.51.56.64.68.

'8 Vgl. Der Kleine Pauly. 4. München 1972, S. 1192—1194. (W. Kbenkel).

" Historien I, 199.

" Geographia XVI 1,20.

(8)

geschildert wird und wie sie für die Spätzeit für den vorderasiatischen

Raum auch durch Lukian** belegt ist, allerdings ohne daß wir genaue

Kenntnis der Verbreitung haben, wurde durch W. Baumgaetner*" be¬

reits zu erklären versucht. Das allgemeine od 8k yuvatxe? läßt eher

an schon verheiratete Frauen als an Jungfrauen und an Initiations¬

riten denken, obwohl das Zerreißen der o^oivi« Sinnbild für die De¬

floration sein könnte. Aber es soll hier kein Beitrag zum Problem der

„präparierten Jungfrauen"*' geleistet werden, sondern es soll das Kleie-

Rauchopfer unter die Lupe genommen werden. Das Räuchern von Kleie

wird von W. Baumgartner nur in einer Anmerkung** gestreift mit

dem Hinweis, daß es sich wohl um einen Liebeszauber handeln wird,

eine Vermutung, die auch in den Kommentaren** geäußert wird.

Man hat sich vorzustellen, daß die Frauen am Wege, der zu einem

Tempel führt, sitzen — vielleicht in einem heihgen Hain — und vor

sich ein Räuchergefäß stehen haben. Leider werden keine genaueren

Angaben über Form und Aussehen des Thymiaterions gemacht, so daß

man mehrere Möglichkeiten hat, sich die Szene auszumalen. Man kann

an ein kleines viereckiges Räucheraltärchen**, einen Würfel mit vier

*i De dea Syria § 6. 1

*- Herodots Babylonische und Assyrische Nachrichten. In: Symbolae ad

Studia Orientis pertinentes F. Hrozny dedicatae. 3. In: ArOr 18 (1950), S. 69—.

106 = Zum Alten Testament und seiner Umwelt. Leiden 1959, S. 282—331,

zur Epistula Jeremiae S. 81—83 (S. 296-298).

" So (mit Fragezeichen) der Titel eines Aufsatzes von W. Rudolph in :

ZAW 75 (1963), S. 65—73. Zum Problem vgl. weiter L. Rost: Erwägungen

zuHos 4,13 f. In: FS A. Bertholet. Tübingen 1950, S. 451—460 = Das Ideine

Credo und andere Studien zum Alten Testament. Heidelberg 1965, S. 53—64

imd H. W. Wolff : Biblischer Kommentar. XIV,1. Neukirchen "1965, S. 42f.

und W. Rudolph: Kommentar zum AT. XIII,1. Gütersloli 1966, S. 42f.

" A.a.O., S. 297 (82), Anm. 1 (69).

** Vgl. O. F. Fbitzsche, a.a.O., S. 216; F. H. Reusch, a.a.O., S. 257;

J. Knabenbaueb, a.a.O., S. 513; O. Zöcklee, a.a.O., S. 253; E. Reuss,

a.a.O., S. 278, Anm. 1;L. A. Schneedobfeb, a.a.O., S. 469; E. Kalt, a.a.O.,

S. 83 (27), Anm. 1; E. Reuss z.B. formuliert ,,ein magisches Mittel, Lieb¬

haber heranzuziehen", O. Zöckler „Zaubermittel zur Erregimg erotischer

Stimmung", von E. Kalt wörtlich übernommen; V. Hamp: Echterbibel.

Würzburg 1950, S. 24 macht daraus ,,Liobeszauber und Zeichen der Will,

fährigkeit", und H. Lampabteb: Die Botschaft des AT. 25,2. Stuttgart 1972, S. 213, Anm. 13 ,,ein Zaubermittel zur Erregimg sexueller Lust".

Vgl. Ancient Near Eastern pictures relating to the OT. Ed. by

J. B. Pbitchabd. Princeton. N. J. 1950, Abb. 579. 581 und A. Geohmann:

Araiiien. Miinehen 1963. (Handbuch der Altertumswissenschaft), S. 248. Die

vielerorts in Palästina gefundenen kleinen Räucheraltäre mit Hörnern aua

Kalkstein, vgl. Biblisch-historisches Handwörterbuch. 1—3. Güttingen 1962—■

63, Bd. 1, S. 63 Abb. 1.2.3 aus Geser und Megiddo und K. Galling:

Biblisohes Reallexikon. Tübingen 1937, S. 19f. ^1977, S. 8, waren dagegen

nicht als transportable Altäre gedacht.

(9)

Füßchen und mit einer Vertiefung an der Oberseite, denken, wie es im

klassischen Weihrauchland Südarabien benutzt wurde und noch heut¬

zutage moderne Nachfolger hat, und das schon im Altertum, wie die

Funde in Palästina*' und Mesopotamien*^ ausweisen, weit über sein

Ursprungsland hinaus verbreitet war. Oder man kann an eine Räucher¬

pfanne oder Räucherschaufel ■—■ das turibulum — erinnern, wie sie

etwa aus der Bar-Kochba-Zeit für Palästina** durch entdeckte Beispiele

gut dokumentiert ist. Oder man kann sich ein Kohlenbecken oder eine

RäucherkapseP* vorstellen, in der unter dem durchbrochenen Deckel

die Kleie auf den Kohlen schwelte, und die meist auf einem Ständer

angebracht war, wie sie aus dem ägäischen Raum reichhch durch er¬

haltene Originale und bildhche Darstellungen bekannt ist. Vielleicht

rechnet der Verfasser auch damit, daß die Frauen je nach Besitzstand

oder Abktinft verschiedene Räuchergefäße vor sich haben. In jedem

Falle müssen glühende Kohlen im Thymiaterion sein, auf die das

Räucherwerk gestreut werden kann. Dem Leser der Neuzeit dürfte es

Schvnerigkeiten bereiten, sich vor Augen zu führen, daß jemand Kleie

auf glühende Kohlen streut, ohne dabei eine Stichflamme als Stroh¬

feuer flackern zu sehen, wenn Kleie als die ,,beim Mahlen abgesonderten

Schalen, Keime und äußere(n) Schichten der Gretreidekörner"** eines

modernen Mühlenbetriebes definiert wird. Aber ein experimenteller Ver¬

such ergab, daß die Kleie*" auf den glühenden Holzkohlen eine rauchende

Schicht bildet, die langsam verglimmt und deren Geruch an geröstetes

Korn erinnert. Bedenken sind auch deshalb nicht angebracht, weil die

Kleie in der Antike infolge des primitiveren Mahlverfahrens keineswegs

*' Vgl. z.B. W. F. Albbight : Die Religion Israels im Lichte der arcliäo¬

logischen Ausgrabungen. München und Basel 1956, S. 162ff., N. Glueck:

Incense Altars. In: Translating <b Understanding the Old Testament. FS

H.G.May. New York 1970, S. 325—329 und PI. 1—5 und Fig. 1—4;

J. B. Pbitchabd: An Incense Burner from Tell es-Sa'idiyeh, Jordan Valley.

In: Studies on the Ancient Palestinian World. FS F. V.Winnett. Toronto

und Buffalo 1972, 3—17, und den Räucheraltar aus Teil ed-Duwer z.B.

in: Neue Ephemeris für Semitische Epigraphik 1 (1972), Taf. III, Abb. 5.

*^ Vgl. Liselotte Ziegleb: Tonkästchen aus Uruk, Babylon und Assur.

In: ZA 47 = NF 13 (1942), S. 224—240.

*^ Vgl. Y. Yadin: The Finds from the Bar-Kokhba Period in the Cave

of Letters. Jerusalem 1963. S. 48—58 und PI. 15.16; ders.: Bar Kochba.

Hamburg 1971, Abb. auf S. 94 und 107ff.

^o Vgl. K.Wigand: Thymiateria. In: Bonner Jahrbücher 122 (1912),

S. 1—97, auch M. Bbsnieb in: Ch. Dabembebo —■ E. Saglio : Dictionnaire

des Antiquitis grecques et romaines. 5. Paris 1912, S. 542^—544, Fig. 7177

zeigt z.B. eine Frau vor einem Stuhl stehend und Räucherwerk streuend.

" dtv-Lexikon, Bd. 10. München 1967, S. 173.

*2 Dabei fand die zu Diätzwecken in Reformhäusern gehandelte Weizen¬

schalenkleie Vei'wendung.

(10)

nur aus Spelt und äußeren Getreideschalen bestand, sondern noch rait

Kornteüen versetzt war*', so daß durch die vorhandene Feuchtigkeit

des KornanteUes eine kräftige Rauch- und wohl auch Geruchsentwick¬

lung anzunehmen ist.

Die Parallelen für Kleie-Rauchopfer oder für Verwendung von Kleie

in einem kultischen Zusammenhang sind in der antiken Literatur

äußerst spärlich. Demosthenes (384 — 322 v. Chr.) behauptet in seiner

berühmten Kranzrede**, daß der junge Aischines seiner Mutter behilf-

üch war, wenn diese Weihungen, vermutlich ist die Einweihung in

eine Art niederer Mysterien gemeint**, vornahm. Aischines mußte da¬

bei nicht nur seiner Mutter die Bücher vorlesen, sondern er war auch

aktiv beteiligt, indem er nachts den zu Weihenden das Fell umhängte,

sie aus dem Mischkrug besprengte und sie reinigte, indem er sie mit

Schlamm oder Ton und Kleie beschmierte (x7To[i.ixTTWv tw ttyjXw xal

xoic, TCLTÜpol?. Dabei ist es fraglich, ob mit Tonschlamm und Kleie

ein gewöhnliches Reinigungsmittel anstelle von Seife gemeint ist, oder

ob sich hinter dem Einreiben mit der Kleie-Ton-Paste ein symbolischer

Sinn verbirgt**. Die Demosthenesstelle hilft daher nicht sehr viel weiter

bei der Frage nach der Bedeutung der Kleie in Epistula Jeremiae v. 42.

Etwas mehr Aufschluß gibt vielleicht die Erwähnung von Kleie in

dem im 4. Jahrhundert n. Chr. geschriebenen großen Pariser Zauber¬

papyrus*'. Der Papyrus besteht aus 36 Blättern, ist beidseitig mit über

3000 Zeilen beschrieben und enthält ein Sammelsurium von Zauber¬

anweisungen und Beschwörungen. In Zeile 2571 ff. wird ein Zwanggebet

e7ravaYX0(; Xäyoi; mitgeteilt, das zu den feindlich vrärkenden Räucher¬

opfern zur Verleumdung gesprochen werden soll. Der Zauberer wünscht,

daß die Göttin (Selene- Artemis-)Hekate ihm die gewünschte N. N., die

*' Vgl. C. J. Ball, a.a.O., S. 606. Im AT wird Kleie nicht erwähnt.

Text nach F. Blass : Demosthenis Orationes ex recensione Guilielmi

Dindorfii. Vol. 1. Leipzig M908. Nr. XVIII, 259 (S. 323), vgl. auch

G. Mathieu: Dömosthene: Plaidoyers Politiqws. Tome 4: (Sur Ja Couronne).

Paris 1958. (Collection Auteurs grecs. 14a.4.) und C.A. und J. H. Vincb:

Demosthenes 2. London imd Cambridge, Mass. 1926. (ND 1963) (Loeb

Classical Library).

Die Mutter wird als TEXoüar] bezeichnet, vgl. die Bemerkung bei

H. A. Pabst: Demosthenes Werke. Bd. 1. Stuttgart 1859. S. 539 die 1. An¬

merkung, und C. A. und J. H. Vince, a.a.O., S. 188, Anm. a: "she was an

expert in Bacchic or Sabazian rites imported from Phrygia."

" Vgl. H. A. Pabst, a.a.O., S. 539, die 2. Anmerkung.

*' Der Papyrus wird in der Nationalbibliothek in Paris unter Suppl.

gr. 574 auf bewahrt. Teile daraus wurden veröffentlicht von R. Wünsch: Aus

einem griechiachen Zauberpapyrus. Rom 1911. (Kleine Texte für Vorlesungen

und Übungen. 84.). Der vollständige Text mit Übersetzung findet sich bei

K. Pbbisendanz : Papyri Oraecae Magicae. Leipzig und Berlin 1928. (Die

griechischen Zauberpapyri. Bd. 1.), S. 64ff.

(11)

der Göttin gegenüber als Ssöva bezeiclinet wird, schnellstens zuführt.

Deshalb redet er der Göttin ein, die N. N. bringe ein schreckliches

Rauchopfer dar, das ein Frevel und ihr, der Göttin, verhaßt sei. Da¬

bei sind die genannten Bestandteile z.T. der Göttin durchaus angenehm

wie z.B. das Fett einer bunten Ziege (Zeile 2459 und 2686), hier aber

sind sie der Göttin verhaßt, weil ihre Mysterien durch diese Art des

Opfers profaniert erscheinen. Außerdem werden besonders schauerliche,

unsaubere Dinge, wie z.B. Blutwasser iyü>px einer toten Jungfrau oder

das Herz eines oder einer vorzeitig awpou Gestorbenen neben harmlosen

Medikamenten der Volksmedizin wie z.B. Knoblauch, Zwiebel, Salbei,

Feigenmehl erwähnt. Nach dem Verwesungs- oder Zauberstoff*' ouciav

eines Hundekadavers, Meerzwiebel, einem Myrtenzweig, dunklem Lor¬

beer und Gerstenmehl Mdrd als weiteres Räucherwerk angeführt Z. 2579 f.

XsTTTa utTupa twv Tcupwv xal Xu[i.aTa 6^u6evTa, also doch wohl 'feine

Kleie von Weizen und sauere Unsauberkeiten'*'. Leider ist der Text

gerade an dieser Stelle nieht ganz sicher. Im PapjTus scheint (xupwv zu

stehen, das K. Pbbisendanz*" bei einer Kollation in Ttuptov emendierte.

Ttupoi; ist der Weizen, obwohl der genetivus pluralis Truptov auch von

Tzvp kommen könnte, so daß ausdrücklich von feiner Kleie für Opfer¬

feuer die Rede wäre. Will man (j.upcov halten, dann muß uiTupa im

übertragenen Sinn 'Abfall' heißen, so daß dann Myrtensalbenabfall und

sauer gewordene Salbenreste zum Rauchopfer dienten**.

Im gleichen Papyrus ist einige Zeilen später 2644ff. eine jüngere

Redaktion des Textes 2571 ff. erhalten, die vermutlich die Vorlage der

zuerst überlieferten Fassung des Zaubertextes umarbeitete, stark kürzte

und z.T. andere Ausdrücke wählte. Wie aus diesem Text hervorgeht,

scheinen die TciTUpa — wie das Wort auch immer zu übersetzen sein

mag — nicht allzu wichtig gewesen zu sein; jedenfalls verzichtet die

jüngere Redaktion völlig auf sie*". Vorausgesetzt, es ist in der Tat im

^'R. Wünsch, a.a.O., S. 18: Verwesimgsstoff, K. Peeisendanz, a.a.O.,

S. 165: Zauberstoff. Zum Begriff oüaia in den Zauberpapyri vgl. Th.

Hopfneb: Griechisch Ägyptischer Offenbarungszauber. I.Leipzig 1921, § 361

und 645.

K. Pbbisendanz, a.a.O., S. 155: scharfe Hülsen von Weizen imd sauren

Abfall.

'0 Vgl. K. Pbbisendanz, a.a.O., S. 153, Anm. zu Zeile 2580 und S. 65.

" Vgl. R. Wünsch, a.a.O., S. 18 und Th. Hopfneb, a.a.O. Bd. 1. § 422, S. 103 f: Abfall und säuerlicher Schmutz von Salben.

'" In Zeile 2646f. wird anders als in der Version 2571£f. zusätzlich daa

Herz eines jungen Knaben ctuv äXcpixot? (j.et' S^o^J? als Rauchopfer er¬

wähnt. K. Pbbisendanz, a.a.O., S. 157 übersetzt ,,mit einer Mischung von

Kleie und Essig", aber diese Interpretation dürfte kaum erlaubt sein, weil

äXipna. Gerstenmehl oder -graupen seine Entsprechung 2583 als eigener

Bestandteil des Opfers hat.

3 ZDMG 129/1

(12)

zuerst 2571 ff. überlieferten Zaubertext Weizenkleie als Rauehopfer mit

aufgezählt, dann läßt sich aus dieser Stelle entnehmen, daß dieses Rauch¬

opfer aus Weizenkleie im Kult der Hekate eine Rolle spielte.

Es steht noch aus, die Erwähnung eines Kleie-Rauchopfers bei

Theokrit näher zu betrachten. Theokiit*' Anfang des 3. Jahrhunderts

V. Chr., aus Syrakus stammend, in Alexandrien und auf Kos lebend,

läßt im 2. Gedicht, das den Titel 'die Zauberin' 9ap[AaxeÜTpia trägt,

Simaitha mit ihrer Magd Thestylis durch magische Praktiken verbunden

mit Beschwörungen versuchen, Delphis, den treulosen Geliebten, zurück¬

zugewinnen. Als erstes muß Thestylis Grerste im Feuer 'zerschmelzen'

und dabei wird ausgerufen: ,,ich streu die Gebeine des Delphis". Dann

wird Lorbeer verbrannt mit der Bitte, Delphis Fleisch soll ebenso

'verstäuben'. Das nun folgende Kleie-Rauchopfer** ist mit dem Grebet

an Artemis-Hekate-Selene** verbunden, sie möge den trotzigen Geliebten

bewegen. Im weiteren Verlauf der Beschwörung wird eine Wachsfigur

verbrannt mit der Bitte, Delphis möge ebenso vor Liebe zerschmelzen ;

ein ehernes Rädchen wird gedreht, damit Delphis sich an der Türe

der Gehebten ebenso drehe. Es folgt eine dreimalige Weinlibation une

eine Manipulation mit Tollkraut. Eine Franse vom Mantel des Delphis

vräd ins Feuer geworfen, damit Delphis ebenso in Flammen stehe. Ana

Ende schließlich macht sich die Magd Thestylis auf, um die Opferasche

an der Schwelle zum Hause des Geliebten zu verreiben, wobei sie

flüstern soll: ,,ich zerreibe die Knochen des Delphis". Aus diesem Zu¬

sammenhang geht hervor, daß mit dem Rauchopfer aus Kleie die

spezielle Aufmerksamkeit der Göttin erregt werden soll, damit sie die

Bitten der Simaitha erhört. Die Sklavin Thestylis soll außerdem noch

das eherne Becken ^^aXxeov erschallen lassen, damit die Göttin eine

weitere Orientierungsmöglichkeit hat und den Weg zu den sie An¬

rufenden nicht verfehlt.

Die Frage erhebt sich, ob man aus der dichterischen Gestaltung

Theokrits auf ein zur damaligen Zeit praktiziertes Zauberritual zurück-

«3 Vgl. Lexikon der Alten Welt. Zürich und Stuttgart 1965, Sp. 3050—,

3052 (P. Haendel); Der Kleine Pauly. Bd. 5. 1975, S. 709—711 (R. Key¬

dell). Benützt wurde F. P. Fbitz : Theokrit. Gedichte griechisch und deutsch.

München: Heimeran 1970 und A. S. F. Gow: Theocritus. Ed. with a trans¬

lation and commentary. Vol. 1 und 2, Cambridge ^1965, außerdem H. Fbitz¬

sche: Theokrits Gedichte erklärt {E. Hillee). Leipzig ^1881.

'* E. Möbike: Griechische Lyrik. Frankfurt a.M. und Hamburg 1960.

(ExemplaClassica. 8.), S. 90 übersetzt treffend: ,, Jetzt mit Kleie gedampft".

Ein bei H. Fbitzsche, a.a.O., S. 63 zitiertes Scholion zu dieser Stelle de¬

finiert Kleie als "ks-Tzzla^LOiia. toO oitou xal -rrfi xptS-yji;.

«5 Zur Gleichsetzung vgl. F. P. Fbitz, a.a.O., S. 278. R. Wünsch, a.a.O.,

S. 7 und Lexikon der Alten Welt, Art. Artemis Sp. 336—338, Hekate Sp. 1230

(beide von K.-H. Roloff) und Selene Sp. 2758 (Redaktion).

(13)

schließen darf. Unklarheiten und Undeutlichkeiten** des Textes könnten

sich erklären, weil Theokrit seiner Phantasie freien Lauf gelassen habe.

Auch in der Hexenküchenszene in Goethes Faust I läßt sich zwar in

der freien dichterischen Gestaltung eine gewisse Kenntnis von Zauber¬

praktiken, wie z.B. dem Sieb-Orakel" erkennen, aber der Text kann

nicht als Beleg für ein Hexenküchenritual gelten. Theokrits Schilderung

der Zauberhandlung ist bekanntlich das Vorbild für die Verse 64—108

in Vergils achter Ekloge*^. Im dichterischen Wettstreit der beiden

Hirten Damon und Alphesiboeus trägt der Letztgenannte den Liebes¬

zauber einer — anders als bei Theokrit — nicht namentlich genannten

verlassenen Geliebten vor. Ihre Magd Amaryllis, bei Theokrit Thestyhs,

ist ihr bei den magischen Opferriten behilflich. Ein Vergleich der beiden

Texte hinsichtlich der geschilderten magischen Praktiken wäre zweifel¬

los reizvoll, vrärde aber den Rahmen dieser Arbeit sprengen. Hier soll

nur bemerkt werden, daß das Kleie-Rauchopfer bei Vergil (70 — 19

V. Chr.) nicht genannt wird. Zwar darf das Räuchern nicht fehlen,

V. 65: verbenasque adole pinguis et mascula tura — ,, heiliges Grün

voller Saft und würzigen Weihrauch entzünde" —, aber in diesem Vers

ist das Verbrennen von Gerste, Lorbeer und Kleie zusammengefaßt,

das bei Theokrit auf drei verschiedene Akte verteilt ist. Man darf

vermuten, daß Vergil das Kleie-Rauchopfer nicht für einen unentbehr¬

lichen Bestandteil** des Zauberrituals hielt, wohl deshalb, weil die

Sitte, Kleie zu räuchern, ihm xmbekannt war.

Obwohl die Parallelen durchaus für die Praxis von Kleie-Rauchopfem

sprechen, ist es umso erstaunlicher, daß die alten Übersetzungen an

dieser Stelle vom griechisch überlieferten Text abweichen. Nicht viel

Es bleibt z.B. völlig miklar, was mit dem Tollkraut ([7i7ro(iav£?), der Pflanze Arkadiens, Zeile 48, gemacht wird.

Vgl. z. B. im Zauberpapyrus Zeile 2303 und Theokrit 3,31 f. Th. Hopfneb,

a.a.O., Bd. 2, § 309 (S. 146) „Obwohl die Siebwahrsagung öfter erwähnt

wird (.-.), erfahren wir nichts Näheres über sie, außer daß besonders alte

Weiber gerne auf diese Weise orakelten", vgl. noch Lexikon der Alten Welt, Artikel: Koskinomantie, Sp. 1601 (C. J. Classen).

" Benützt wurde J. und M. Götte: Vergil. Landleben, Bucolica.Oeorgica.

Catalepton. Fert/i/-Fiten. Ed. K. Baybb, lateinisch und deutsch. München:

Heimeran 1970. Zum Verhältnis der 8. Ekloge zu Theokrits 2. Idylle vgl.

K. Büchneb: P. Vergilius Maro. Der Dichter der Börner. In: Patdys Real-

Encyclopädie der classischen Alterthumswissenschaft. R. 2, Halbbd. 15. Stutt¬

gart 1955, Sp. 1021ff. = SD 1956 (mit neuer Paginierung), bes. Sp. 1228ff.

(S. 208ir.).

" Das 'sparge molam' — streue Opferschrot ! bei Vergil v. 82 entspricht sicher nicht dem Kleie-Rauchopfer bei Theokrit, wie schon die unterschied¬

liehe Stellung im Ablauf des Rituals zeigt, sondem die Erwähnung der

mola Salsa dürften ein Zugeständnis an den römischen Leser sein.

(14)

zu sagen hat es, daß die aus dem XI. Jh. stammende Minuskelhand¬

schrift 534'", die an vielen Stellen'* eigene Wege geht, Tiupa anstelle

von TTiTupa hat; denn es liegt nahe, an einen mechanischen Ausfall

der beiden Buchstaben it nach dem ähnlichen tz zu denken, weil sich

trotz der großen Rolle, die das Feuer bei dem von Theokrit be¬

schriebenen Liebeszauber spielt, ö-ufAiwaai too Tiupa kaum sinnvoll inter¬

pretieren läßt.

Dem griechischen Text folgen, wie nicht anders zu erwarten ist, einer¬

seits die syrische Übersetzung der hexaplarischen Rezension'" der LXX,

die Bischof Paul von Telia 616/617 angefertigt hat, mit mHrn pr",

und andererseits die arabische Übersetzung der WALTONschen" Poly¬

glotte mit wayubahhirna binnuhäW*.

Auch die koptische Übersetzung ist als Tochterübersetzung der LXX

hier anzuschließen. Die von H. Beuqsch'* nach einer Abschrift heraus¬

gegebene bohairisch-koptische Übersetzung des Buches Baruch gibt

•8-u(Aiw(jai Ta TiiTupa vvdeder mit seerSusöws ebol then nieso. A. Schulte'*

übersetzt: ,, welche Opfer darbringen von Schweinen". W. E. Ceum"

vermerkt für eSo sowohl die Bedeutung 'Kleie'" als auch die häufigere

'" Nationalbibliothek Paris, Codex Coislinianus 18.

'* Im Apparat der Göttinger Septuaginta wird die Minuskel 534 mit

Varianten zur Epistula Jeremiae 95mal gebucht, davon 37mal singulär mit

Sonderlesarten ohne weitere handschriftliche Belege.

'2 A. M. Ceeiani : Codex Syro-hexa/plaris Ambrosianus, photolitographice editus. Mailand 1874. (Monumenta Sacra et profana ex codicibus praesertim

bibliothecae Ambrosianae. Tom. 7). Die Epistula Jeremiae findet sich fol.

142 v— 143 r.

'3 Londoner Polyglotte. Ed. B. Walton. Bd. 4. London 1657 (ND Graz

1964). Zur Charakteristik der arabischen Übersetzimg vgl. J. Ziegleb, a.a.O S. 37f.

'* Das arabische Wort für Kleie nuhäl gibt seiner Etymologie nach

einen Hinweis, was unter Kleie zu verstehen ist, nämlich das, was im

feinen Mehlsieb zurückbleibt, der Siebiückstand, vgl. arabisch nahala 'sieben'.

'5 Die sahidische Übersetzung des Buches Baruch nach der sorgfältigen

Abschrift des gelehrten Kopten Herm Kabis in Kairo. In: ZÄS 10 (1872),

S. 134—136; 11 (1873), S. 18—21; und 12 (1874), S. 46—49; Baruch 6 =

Epistula Jeremiae findet sich 12 (1874), S.47- —49. Nach A. Schulte : i5ie

koptische Übersetzung der vier großen Propheten untersucht. Münster i.W.

1892, S. 7f. handelt es sich bei diesem Text nicht um eine Übersetzung

im sahidischen, sondern im bohairischen Dialekt. Der Text der gleichen

Handschrift wurde kurz vorher schon veröffentlicht von A.BsciAi: Liber

Baruch Prophetae. Rom 1870 (mir nicht zugänglich).

'« A.a.O., S. 39.

" A Coptic Dictionary. Oxford 1939 (ND 1962), S. 63a.

'* Mit der Frage: Confused? with eSoo(o) sow.

(15)

Bedeutung 'Schwein''*. Eine Übersetzung im fajjumischen Dialekt*» pme

etesayoreb ininiSa mmew — die dort die Kleie (oder Schweine) zu ent¬

weihen pflegen — bringt als neue Nuance nur die Wiedergabo von

ö-ufAiwoai durch 'entweihen'. Die im Papyrus Bodmer XXII'* aufge¬

tauchte sahidische Fassung der Epistula Jeremiae bietet für Kleie das

in diesem Sinne bisher nicht belegte Wort 'ara'*". Da weder ara

'Fluch', noch ara 'Altar', noch aron 'Aaronswurz' einen guten Sinn

geben und da auch die folgende Form entauoämou^^ keineswegs klar

ist, trägt der neue Text, solange er nicht besser geklärt ist, niehts

zur Deutungsgeschichte des Kleie-Rauchopfers in v. 42 bei.

Falls in der bohairisch- und fajjumisch-koptischen Fassung tat¬

sächlich — wenn auch vielleicht erst in einem z. T. sekundären Stadium

der Überlieferung — davon die Rede sein sollte, daß die Prauen Schweine

opferten, so darf man gewiß nicht mehr, wie wir es beim Kleie-Rauch¬

opfer taten, danach fragen, wie man sich die Einzelheiten dieses Schweine¬

opfers vorzustellen hat, sondern es ist zu fragen, welche Motive den

Übersetzer oder Abschreiber veranlaßten, nicht mehr von Kleie-, sondern

von Sehweineopfer zu reden. Als erster Grund ist zu nennen, daß dem

Kopten — vorausgesetzt er verstand den griechischen Text an dieser

Stelle richtig — ein Rauchopfer mit Kleie nicht bekannt war und ver¬

mutlich auch wenig sinnvoll erschien, da man bei ihm Kenntnis der

Aromata, die zu seiner Zeit in Ägypten zum Räuchern verwendet 'WTirden,

voraussetzen darf. So erklärt es sich leicht, daß man den vorliegenden

Text interpretierend abwandelte. Einen weiteren Grund für eine solche

Interpretation wird man darin sehen dürfen, daß die metaphorische

Verwendung des Verbums xoipoTtwXetv 'die Scham feilbieten, Prostitu-

" Vgl. auch W. Westendobf: Koptisches Handwörterbuch. Lfg. 1. Heidel¬

berg 1965, S. 43.

Vgl. E. QuATBEMÄBE .• Rccherchcs critiques et historiques sur la langue et la littirature de l'Egypte. Paris 1808, S. 228—253. Abgedruckt ist der Text

Threni 4, 22—5,22 und Epistula Jeremiae v. 2-—71.

*i Papyrus Bodmer XXII et Mississippi Coptic Codex II. Ed. R.Kasseb.

Genf 1964, S. 236—269.

*2 Vgl. Papyrus Bodmer XXII ed. a.a.O., S. 22 und R. Kassee: Compli¬

ments au Dictionnaire Copte de Crum. Kairo 1964, S. 3 und ders.,

Dictionnaire auxiliaire, itymologique et complet de la langue Copte. Fac. 1.

Genf 1967, S. 47.

'3 Herr E. Sitaez, Tübingen, dem ich Hilfe bei der Beschäftigung mit

dem koptischen Text verdanke, spricht die Vermutung aus, daß man in

dieser unklaren Form vielleicht bei Annahme einiger Schreibfehler die Be¬

deutung 'von ihrem Teig (= Geknetetem)' oyooSm (wooSm) finden könnte.

Vom Schriftbild her kaim der Verdacht nicht ganz beiseite geschoben

werden, daß innara möglicherweise der verderbte Rest des griechischen

TtiTupa ist, so daß die Gleichimg ara — Kleie entfiele.

(16)

tion treiben'** bekannt war. Zusätzlich kann man auf die Rolle

hinweisen, die das Schweineopfer** im Fruchtbarkeitskult noch in

hellenistischer Zeit in Ägypten spielte.

Für die altäthiopische Übersetzung der Epistula Jeremiae liegen die

Editionen von J. Bachmann** und A. Dillmann*' vor. Beide Textaus¬

gaben fußen auf Kollationen von Handschriften und sind praktisch

identisch. Ihr Text wird durch einen Vergleich mit dem Berliner Kodex

Ms. orient. Fol 3067, der J. Ziegleb** zu verdanken ist, bestätigt. Die

Übersetzung beruht eindeutig auf dem LXX-Text, sie bietet aber in¬

sofern eine auffällige Besonderheit, als die Epistula Jeremiae nur in

einer Kurzfassung vorliegt. In diesem Textauszug fehlen die Verse

6.30.32.36—47.51.53.55.57.59—64.68—69 und 71. Da der uns hier beson¬

ders interessierende Vers 42 nicht übersetzt ist, hätte der Äthiope mit

Stillschweigen übergangen werden können, wenn nicht in der ebenfalls

auf alten Handschriften beruhenden Ausgabe des äthiopischen Alten Testa¬

mentes durch F. da Bassano** der Text der Epistula Jeremiae vollständig

erhalten wäre. Soweit ich sehe, stimmt der Text, sofern er die Kurz¬

fassung deckt, mit dieser weitgehend überein. Die bei J. Bachmann

und A. Dillmann nicht erhaltenen Verse allerdings bedürften einer

weiteren Untersuchung, um festzustellen, ob es sich um eine sekundäre

Auffüllung der Lücken durch eine zu diesem Zwecke angefertigte Über¬

setzung aus dem griechischen Text handelt, oder ob die Kurzfassung

aus der vollständigen äthiopischen Übersetzung und nicht aus dem

LXX-Text entstanden ist. Die von F. da Bassano mitgeteilte Fassung

von Vers 42 hält sich genau an den griechischen Text. Für Kleie steht

s'n'däle, ein Wort, das wie das griechische az\j.l8ciLkic,, aus dem die

äthiopische Form entstanden ist, feinstes Weizenmehl bezeichnet. Für

** Vgl. Suidae Lexicon. Ed. A. Adlee. Pars 4. Leipzig 1935, S. 835 Nr.

601 und die 3. Szene in Aristophanes, Die Achamer.

Vgl. J. Bbbgman: Isis auf der Sau. In: Acta Universitatis Upsaliensis, Boreas, Nr. 6 (1974), S. 81—109, bes. S. 85ff.

*' Inedita Aethiopica für den Gebrauch in Universitätsvorlesungen. Nr. 2.

Leipzig 1893, S. 8—10.

*' Veteris Testamenti Aethiopici tomus quintus, quo continentur Libri

apocryphi. Berlin 1894, S. 1—6.

'3 Göttinger Septuaginta, a.a.O., S. 35.

89 Vetus Testamentum Aethiopice. Ed. P. Feancesco da Bassano. Ma^haf

4. Asmara 1918 (äth. = 1926), S. 199—203. In der an Pius XI gerichteten

Widmung heißt es ,, Vetus Testamentum Aethiopico idiomate conscriptum ex

vetustioribus optimisque codicibus in Erythraea, Abyssynia, Parisiis, Lon¬

dini patientissimo collectis labore". Den Hinweis auf diese seltene, von

J. Zieglee in der Göttinger Septuaginta z.B. nicht erwähnte, Ausgabe ver¬

danke ich Herrn Prof. Dr. W. W. Müllee, Marburg.

(17)

Kleie (auch Sägespäne) verzeichnet A. Dillmann*" sonst die Form

^o'ä'. Die Wortwahl s^n^däle für die zu räuchernde Kleie läßt —

unabhängig davon, ob es sich bei der Übersetzung des Verses 42 ins

Äthiopische um eine alte oder um eine sekundäre, junge Wiedergabe

handelt — nur den Schluß zu, daß der griechische Text vorlag und

daß das Kleie-Rauchofer leicht umgedeutet in ein Mehl-Rauchopfer**

umgewandelt wurde.

Die syrische Übersetzung*" weicht nur am Satzende von der griechischen

Vorlage insofem ab, als nun übersetzt wird: wsmn bsm' 'p'y' — und sie

bringen dar angenehmen Wohlgeruch. Vergleicht man das Wortbild p'i/'

mit pr' 'Kleie' in der Syrohexaplaris, so wird man den Verdacht nicht

los, daß 'p'y' aus einem pr'*' verderbt ist. Leider fehlt eine kritische

Ausgabe, so daß nieht nachgeprüft werden kann, ob eventuell eine hand¬

schriftliche Variante diesen Verdacht bestätigt, ßym bsm' entspräche

dann griechisch ■S-ujj.tciaai. — räuchern**. Hinter der syrischen Übersetzung

verbirgt sich demnach keine besondere Vorstellung von der Art des

Rauchopfers, sondern sie dürfte durch einen einfachen Textfehler zu

erklären sein, der begünstigt wurde, weU dem Tradenten des syrischen

Textes die Sitte, Kleie zu räuchern, unbekannt war.

Der in der Vulgata erhaltene Text der Vetus Latina** behauptet, die

Frauen hätten Olivenkerne — ossa olivarum — zum Räucheropfer dar¬

gebracht. Angesichts der sonderbarsten Dinge, die nach den Rezepten

der griecliischen Zauberpapyri als Rauchopfer verwandt werden sollen**,

muß die Nennung von Olivenkernen keineswegs erstaunen. Allerdings-

'° Lexicon Linguae Aethiopicae. Leipzig 1865 (ND Osnabrück 1970), S. 261

'* Vermutlich dachte der Übersetzer des äthiopischen Textes daran, daß

nach Lev. 2 vom Speisopfer in Rohform, also vom Ölgrießbrei, dessen

Hauptbestandteil solaet in LXX mit ce|xtSaXii; wiedergegeben wird, eine

Handvoll verbrannt wird.

"" Die benutzten Ausgaben sind oben in Anm. 16 genannt. Eino bei

P. DE Lagarde aufgeführte Variante, die aus der Londoner Polyglotte.

Bd. 6 1657 (ND 1965) stammt: Variantes in Syriaca Versione Veteris Testa¬

menti Lectiones e codicibus nostris Mss. excerptae ab Hubebti Thorndicio,

bietet die defective Schreibung py' statt p'y', die noch leichter mit pr' zu

verwechseln ist.

'3 y und r sind bekanntlich in der syrischen Schrift leicht zu verwechseln.

•* Die leider auch sonst nicht ganz zuverlässige lateinische Übersetzimg

in der Londoner Polyglotte suggeriert mit 'imponentes pro thymiamate

furfures' eine Übereinstimmung mit dem griechischen Text.

*5 Dor lateinische Text ist ohne Varianten zu dieser Stelle einheitlich

überliefert, vgl. auch G. Hobebg: Die älteste lateinische Übersetzung des

Buches Baruch. Freiburg i. Br. 1902.

" Allerdings ist dabei zu bedenken, daß es sich z.T. um magische Deck¬

namen handeln könnte, vgl. Th. Hopfneb, a.a.O., Bd. 1 § 489f.

(18)

läßt sich für ein derartiges Opfer keinerlei Parallele beibringen. Aber

das ist auch nieht erforderlich, ebensowenig wie ein experimenteller Ver¬

such ; denn der, welcher die Epistula Jeremiae aus dem Griechischen über¬

setzte, hat keineswegs das ihm vielleicht unbekannte Kleie-Rauchopfer in

ein ihm bekannteres Olivenkern-Rauchopfer umgesetzt. Vielmehr hat

der Übersetzer xa uiTUpa seiner Vorlage als at TTiruptSe? 'kleine,

kleiefarbige Oliven' mißverstanden", sei es daß seine Textvorlage schlecht lesbar oder fehlerhaft war, sei es daß er tatsächlich Kleie-Rauchopfer

für weniger sinnvoll und für die Gottheit weniger attraktiv hielt als

Ohvenkern-Rauchopfer. Weniger einleuchtend, wenn auch näher am

Wortbild, ist der Hinweis'* auf ra CTixupa — eine Art Olivensalat

oder Olivenkompott*' — das Fleisch der Oliven wird mit Essig, öl,

Raute, Minze und Käse angemacht —, weil von diesem sTrtTupa ge¬

nannten Olivensalat, kaum ein Weg zu den ossa olivarum, die ja gerade

entfernt werden, führt.

In der mittelalterlichen Exegese^»* wd nur von Hugo Cardinalis -—

1244 n. Chr. zum Kardinal ernannt — das Buch Baruch kommentiert.

Er schreibt zu unserer Stelle"* : succendentes ossa olivarum — propter

sortilegia, vel pro defectu lignorum, ut sie facilius obtineant aliquid

a transeuntibus — also: wegen der Hexereien, oder aus Mangel an

Holz**", damit sie umso leichter etwas von den Vorübergehenden er¬

hielten.

Am auffälligsten ist die Übersetzung in der Lutherbibel*»', die nicht

auf Luther selbst zurückgeht. Vers 42 heißt hier: ,,Die Weiber aber

sitzen fur der Kirchen mit stricken umbgürtet und bringen Obs zum

OpfFer". Das Obst ist von der Kleie in LXX und den Olivenkernen

in der Vulgata gleich weit entfernt. Aber die leichte Änderung des

Schauplatzes von der allgemeinen Angabe ,,an don Wegen" zu der

Vgl. Athenaeus : Deipnosophistae II, 56. Ed . Ch. B. Gulick. London und Cambridge, Mass. 1930, S. 244ff.

Vgl. schon H. Grotius: Annotationes in Vettis Testamentum. Tom 3.

Halle 1776, S. 248.

Vgl. M. Catonis de agri cultura c. 119, P. Thielscheb: Des Marcus Cato

Belehrung über die Landwirtschaft. Berlin 1963, S. 122f. imd 308.

100 Freundliche Mitteilung von G. Hammer, Tübingen.

Postilla in universa Biblia. Mir stand die Ausgabe von 1621 (Coloniae Agrippinae) post Venetas impressiones editum, Tom 4, zur Verfügung.

102 Vermutlich verbirgt sich hinter dieser Interpretation die durch die

Kreuzfahrer vermittelte Kenntnis der Holzarmut im Vorderen Orient, speziell in Palästina.

103 WADB 12, 1961, S. 310f. Der Text von 1534 und 1545 ist identisch,

er wird erst bei der Revision des Luthertextes von 1970 nach LXX ge¬

ändert in „und räuchern Kleie".

(19)

spezielleren „für der Kirchen", gibt einen Hinweis, daß es sich um

eine freie aktualisierende Wiedergabe handelt. Sowohl Kleie wie Oliven¬

kerne räuchernde Frauen hätten dem Leser der Lutherbibel unlösbare

Rätsel aufgegeben. Möglicherweise gaben sie auch dem unbekannten

Übersetzer Rätsel auf. Jedenfalls hat er offensichtlich das Treiben an

einer Wallfahrtskirche, wie man es heute noch erleben kann, vor Augen

und läßt die Frauen Früchte von ihrem Obststand darbringen*"*.

Ein ähnlicher Fall einer aktualisierenden Übersetzung im Luthertext

liegt V. 30 vor, der oben schon wegen der Fehlübersetzung 'fahren —

klagen' behandelt wurde. Der Text lautet: ,,und in ihren Häusern

'klagen' die Priester mit zerrissenen Kleidern und mit geschorenen Köp¬

fen und Bärten, und ihre Häupter sind unbedeckt". Damit werden

einerseits die im Alten Testament für den Priester speziell verbotenen

Trauerbräuche wie den Bart stutzen*"* und das Zerreißen der Kleider*"'

als im Heidentum üblich gegeißelt und andererseits vermutlich die

Sitte, daß der Priester z.B. in Ägypten seit dem Neuen Reich am

ganzen Körper rasiert und kahlgeschoren ist*"', angeprangert. In der

Lutherbibel lautet dieser Vers nun: „Und die Priester sitzen in jren

Tempeln mit weiten Chorröcken, scheren den Bart ab und tragen Platten,

sitzen da mit bloßen Köpfen". Diese freie Übersetzung, die aus den

zerrissenen Kleidern nun weite Chorröcke macht und bei den geschorenen

Köpfen mit den Platten doch wohl an die Tonsuren denkt, will die

,, heidnische Priesterschaftals Typus der kathohschen erscheinen lassen' '*"*.

Als Ergebnis kann festgehalten werden : Der Streit, in welcher Sprache

die Epistula Jeremiae ursprünglich abgefaßt war, darf als entschieden

i"* In der vorlutherischen deutschen Bibelübersetzung wird der Satz

folgendermaßen wiedergegeben: sy zundent an die baimnen der oelbaum,

vgl. die in der Tübinger Universitätsbibliothek vorhandenen Inkimabeln,

z.B. Augsburg 1473, Biblia Teutsch von 1477, Augsburg 1477, Nürnberg

1483 oder Straßburg 1485. Offensichtlich liegt der lateinische Text der

Vulgata zugrunde, der leicht intei-pretierend wiedergegeben wird.

105 Vgl. Lev. 21,5 und dazu K. EijUGEB. : Handbiich zum AT. 1,4. Tübingen 1966, S. 288f. und 261.

10« Vgl. Lev. 21,10 und Ez. 44,20 und K. Elligee, a.a.O., S. 289f.

10' Vgl. A. Eeman, H. Ranke: Aegypten und aegyptisches Leben im Alter¬

tum. Tübingen 1923, S. 246 und z.B. noch Silius Italicus, Pun. III, 21fr.,

wo es von den Priestern des Melqartheiligtums von Gades heißt, 28: pes

nudus tonsaeque comae castumque cubile •— nackt der Fuß, geschoren das

Haar, keusch das nächtliche Lager.

108 Vgl. schon W. Gbimm: Luthers Übersetzung der alttestamentlichen

Apokryphen. In: Theologische Studien und Kritiken 56 (1883), S. 375—400,

das Zitat, auf S. 398. W. Grimm geht allerdings von der nicht mehr halt¬

baren Meinung aus, Luther habe auch dio Apokryphen selbst übersetzt, vgl.

oben Anm. 5.

(20)

gelten. Daß ein in semitischer Sprache und zwar mit hoher Wahr¬

scheinhchkeit in Aramäisch verfaßtes Original der griechischen Über¬

setzung in der LXX zugrundeliegt, sollte nicht mehr bestritten werden.

Daß auch noch innerhalb des griechischen Textes Veränderungen vor¬

genommen wurden, beweisen die Katzen in Vers 21, die ihr Dasein

einem Mißverständnis des griechischen Textes verdanken. Schheßlich

konnte gezeigt werden, daß das Kleie-Rauchopfer in Vers 42 Parallelen

hat, aus denen sich folgern läßt, daß das Räuchern von Kleie kein

aphrodisierendes Stimulans war, sondern den Zweck verfolgte, die

Göttin, der das Keuschheitsopfer galt, aufmerksam und gewogen zu

machen. Die auffallenden Änderungen in den verschiedenen alten

Übersetzungen berechtigen nicht, die Richtigkeit des griechischen Textes

in Zweifel zu ziehen, sondern sie lassen sich alle erklären. Den Über¬

setzern war die Praxis des Kleie-Rauchopfers und sein Sinn nicht mehr

bekannt, so daß sie entweder ein ihnen sinnvoller erscheinendes oder

gebräuchlicheres Räucherwerk, wie z.B. Mehl, einsetzten oder die

griechische Vorlage unscharf übersetzten, wie es in der lateinischen

Fassung der Epistula Jeremiae geschah, oder im Blick auf den Leser

die Stelle abänderten durch Aktualisierung, wie es in der Lutherbibel

der Fall ist.

(21)

des „Hispanismus" der andalusisch-arabischen Dichtung

Von Gregor Schoeler, Gießen

Die vorliegende Arbeit ist aus einer Bespreehung des Buchs von

Wilhelm Hoenerbach : Dichterische Vergleiche der Andalus-Araber^ her¬

vorgegangen, das eine reich kommentierte Übersetzung des Kitäh at-

TaSbihät min aS'är ahi al-Andalus des Ibn al-Kattäni (st. um 1029)

ist. Da zwei bereits erschienene Besprechungsaufsätze über dieses Buch

von M. Ullmann" imd F. Vibe"'' sowie eine im Druck befindliche

Rezension von W. Heinrichs' sich eingehend mit den Übersetzungen

Hoenerbachs auseinandergesetzt haben und da weiterhin das letzte Heft

dieser Zeitschrift eine Arbeit von P. Kunitzsch über die Sternnamen bei

Ibn al-Kattäni* enthält, kann im folgenden von einer Erörterung aller

im engeren Sinne philologischen Fragen abgesehen werden. Zur Sprache

kommen werden vielmehr bestimmte literaturwissenchafthche Probleme,

die einmal der Text selbst aufgibt und die zum andern vom Über¬

setzer im Vorwort und in den Einleitungen zu den verschiedenen Zyklen

des Werks angesprochen worden sind. Dementsprechend gliedern sich

die folgenden Ausführungen in zwei Teile : Im ersten Teil werden einige

Bemerkungen zu literaturgeschichtlichen Voraussetzungen und Eigenart

der TaSbihät-Werke ganz allgemein und zum Charakter von Ibn al-

Kattäni's Sammlung im besonderen gemacht; im zweiten Teü wird

das Problem des sog. „Hispanismus" der andalusisch-arabischen Dich¬

tung — der von Ibn al-Kattäni zusammengestellten sowie der späteren —

diskutiert werden.

I.

Zu den Wandlungen, die die arabische Dichtung in der zweiten

Hälfte des 9. Jhts. n.Chr. erfährt, wo die Brotgeber der Dichter nicht

mehr nur die Herrscher, sondern vor allem auch die „Sekretäre"

1 S. Literaturverzeichnis.

" S. ebda. 2a S. ebda.

' Erscheint in OLZ.

* S. Literaturverzeichnis.

Referenzen

ÄHNLICHE DOKUMENTE

Wir müssen endlich Verantwortung übernehmen, für uns und für zukünftige Generationen“, so Richard Mergner, Vorsitzender des BUND Naturschutz in Bayern e.V., nach

Rot oder Rosa, das ist hier die Frage   Heute können Frauen nicht nur zwischen tau- senden Farben wählen, sondern auch zwischen Produkten zum Aufkleben oder Abziehen.. Doch nach

Bei Menschen ohne Hormon- mangel kann der regelmäßige Gebrauch zu Diabetes oder langsamer Veränderung der Körperproportionen führen, da auch beim Erwachsenen ei- nige

Wenn es also darum geht, wie künftig Anschläge verhindert werden können, so gilt für Deutschland ebenso wie für Frankreich: Nicht durch strengere.. Gesetze sondern durch

Dann liegt eine Störung der Erregungsbildung oder -leitung vor, die sich in einer erhöhten Herzfrequenz äu- ßert, was man als Tachykardie (Schnellherzigkeit) bezeichnet..

Wer sich, seine Familie, seine Volksgruppe oder sein Land dauerhaft dazu verdammt sieht, auf der Verliererstraße des globalen Wettbewerbs geparkt zu sein, wird durch

Versuchen Sie es mal mit einem verkrampften Sklavenschiff, aber warten Sie, die Sklaverei ist jetzt vorbei, sie wird nur noch Gefängnissystem genannt, weil man nicht rassistisch

Wird das Glied nicht mehr steif, kann das auch ein Anzeichen für Ge- fäßerkrankungen sein: Arterio- sklerose zeichnet sich unter Umständen in den engen Penis- arterien ab.. Bei