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Cornelia Schwabe Dr. med.

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Academic year: 2022

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Cornelia Schwabe Dr. med.

Langzeit- und Hochdosisglucocorticoidtherapie bei Patienten mit Erkrankungen des rheumatischen Formenkreises: Einfluß auf Insulin-like growth factor-1, Insulin-like growth factor binding protein-3, Knochenstoffwechsel und Knochendichte

Geboren am 15.11.1970 in Tübingen Reifeprüfung am 5.5. 1989 in Karlsruhe

Studiengang der Fachrichtung Medizin vom WS 1989 – WS 1996 Physikum am 4.9.1991 an der Universität Heidelberg

Klinisches Studium in Heidelberg Praktisches Jahr in Bruchsal und Paris

Staatsexamen am 7.11.1996 an der Universität Heidelberg

Promotionsfach: Innere Medizin

Doktorvater: Priv.-Doz. Dr. med. C. Wüster

In der vorliegenden Arbeit wurden in einer Querschnittsuntersuchung die Auswirkungen einer Langzeit- und Hochdosisglucocorticoidtherapie auf die Knochendichte, den Knochenstoff- wechsel sowie das IGF-1 und das IGFBP-3 bei 74 Patienten mit rheumatischen Erkrankungen untersucht. Zur quantitativen Erfassung der Glucocorticoideinnahme wurden die kumulative Prednisolonäquivalenzdosis, die Glucocorticoidtherapiedauer und die Anzahl der Glucocorti- coidstöße aus den Patientenakten und mit einem standardisierten Anamnesebogen bestimmt.

Die Knochendichte wurde an LWS, OSH und GZK mittels Dual-Röntgenabsorptiometrie und am distalen Radius mittels peripherer quantitativer Computertomographie gemessen. Zur Beurteilung des Knochenstoffwechsels wurden Calcium, Phosphat, AP, iPTH, 25 (OH) Vit.

D3, Osteocalcin, PICP, ICTP und Deoxypyridinoline erfaßt.

Die 74 Patienten mit rheumatoider Arthritis (19 %), systemischen Lupus erythematodes (18

%), Polymyalgia rheumatica (14 %), entzündlichen Augenerkrankungen (14 %), Mischkolla- genosen (10 %) und anderen Autoimmunerkrankungen (25 %) wurden mit einer mittleren kumulativen Prednisolonäquivalenzdosis von 12874 ± 16378 mg über einen Zeitraum von 998 ± 1009 Tage behandelt. Ihre Knochendichte war im Vergleich zu einer Kontrollgruppe signifikant erniedrigt. Die Knochendichte an der LWS war signifikant niedriger als am OSH und am GZK, während sich zwischen GUA und LWS kein signifikanter Unterschied zeigte.

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Je höher die kumulative Prednisolonäquivalenzdosis, je länger die Therapiedauer und je größer die Anzahl der Glucocorticoidstöße, um so niedriger lag die Knochendichte. Dies zeigte sich am OSH am deutlichsten. Der Knochenanbauparameter Osteocalcin, der die Ak- tivität der Osteoblasten direkt widerspiegelt, war mit 31 % der Werte unterhalb des Norm- bereiches deutlich erniedrigt, während die Knochenabbauparameter ICTP und Deoxypyridi- noline mit 28 % und 41 % der Werte oberhalb des Normbereiches deutlich erhöht waren. Die Calcium-, Parathormon-, AP- und 25 (OH) Vit. D3-Werte lagen im Normbereich. Zwischen den Knochenstoffwechselparametern (Osteocalcin, PICP, ICTP, Deoxypyridinoline, iPTH und 25 (OH) Vit. D3) und der kumulativen Glucocorticoiddosis fand sich kein Zusammenhang.

Das IGF-1 war mit 31 % der Werte unter dem Normbereich deutlich erniedrigt, während die IGFBP-3-Spiegel im Normbereich lagen. Patienten mit langer Glucocorticoidtherapiedauer und hoher kumulativer Glucocorticoiddosis zeigten neben niedrigeren IGF-1- und IGFBP-3- Spiegeln auch an allen Meßorten eine deutlich niedrigere Knochendichte als Patienten mit kurzer Therapiedauer und niedriger Glucocorticoiddosis.

Die Ergebnisse dieser Studie bestätigen eine Erniedrigung der Knochendichte unter Gluco- corticoidtherapie, wie sie seit dem ersten therapeutischen Einsatz der Glucocorticoide von zahlreichen Autoren festgestellt wurde. Diese Erniedrigung betrifft die LWS stärker als den OSH und den GZK, da diese den höchsten Anteil an trabekulären Knochen aufweist. Der dis- tale Radius eignet sich vermutlich weniger zur Beurteilung des glucocorticoid-induzierten Knochenmassenverlustes in einer Gruppe mit einem hohen Anteil an Patienten mit rheuma- toider Arthritis, da hier lokale Einflüße der Erkrankung zu den Glucocorticoidwirkungen hin- zukommen.

Die immer wieder in Frage gestellte Abhängigkeit des glucocorticoid-induzierten Knochen- massenverlustes von der Glucocorticoiddosis, der Therapiedauer und der Anzahl der Gluco- corticoidstöße konnte in dieser Arbeit eindeutig bestätigt werden. Die Knochendichte am OSH spiegelte den Einfluß der drei Faktoren am deutlichsten wider, da der Spongiosaanteil hier wesentlich höher als am GZK und am GUA ist und möglicherweise bestehende Veränderungen wie Osteophyten und Bauchaortenverkalkungen im Bereich der LWS, diesen Zusammenhang nicht überlagern.

Bei der Klärung der Entstehung der Steroidosteoporose sind die erniedrigten Osteocalcin- Werte und die erhöhten Deoxypyridinolin- und ICTP-Spiegel in der vorliegenden Arbeit ein weiterer Hinweis für eine Unterdrückung des Knochenanbaus und eine gleichzeitige Steigerung des Knochenabbaus. Ein sekundärer Hyperparathyreoidismus als Folge einer ver- minderten enteralen Calciumabsorption, wie von vielen Autoren vermutet, scheint in Anbe- tracht der normalen Calcium- und Parathormon-Spiegel aber nicht die Ursache der gesteiger- ten Knochenresorption zu sein. Eine Mitbeteiligung des IGF-1 und des IGFBP-3 bei der Ent- stehung der Steroidosteoporose kann vermutet werden, da sich bei langer Therapiedauer und

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hoher Glucocorticoiddosis neben niedrigeren IGF-1- und IGFBP-3-Werten auch an allen Meßorten eine deutlich niedrigere Knochendichte als bei kurzer Therapiedauer und niedriger Glucocorticoiddosis zeigte.

Zusammenfassend lassen sich folgende Schlußfolgerungen ziehen:

• Patienten unter Langzeit- und Hochdosisglucocorticoidtherapie haben eine erniedrigte Knochendichte, wobei die Lendenwirbelsäule aufgrund ihres hohen Anteil an trabekulären Knochens am stärksten betroffen ist.

• Je höher die kumulative Glucocorticoiddosis, die Therapiedauer und die Anzahl der Glu- cocorticoidstöße ist, um so niedriger ist die Knochendichte.

• Der Knochenanbau ist unter Langzeit- und Hochdosisglucocorticoidtherapie vermindert, während der Knochenabbau gesteigert ist. Ein Hyperparathyreoidismus als Ursache für die gesteigerte Knochenresorption ist unwahrscheinlich.

• Bei langer Therapiedauer und hoher kumultativer Glucocorticoiddosis zeigt sich neben niedrigeren IGF-1- und IGFBP-3-Werten auch eine deutlich niedrigere Knochendichte als bei kurzer Therapiedauer und niedriger kumulativer Glucocorticoiddosis, sodaß eine Mit- beteiligung des IGF-1 und des IGFBP-3 bei der Entstehung der Steroidosteoporose ver- mutet werden kann.

Da alle untersuchten Parameter (Knochendichte, Knochenstoffwechselparameter, IGF-1 und IGFBP-3) durch multiple Faktoren beeinflußt werden, sind ihre Veränderungen nicht mit Si- cherheit allein auf die Glucocorticoide zurückzuführen. Auch eine Veränderung der unter- suchten Parameter bereits vor Beginn der Glucocorticoidtherapie kann nicht ausgeschlossen werden. Um die Ergebnisse dieser Arbeit weiter zu sichern, müßten Longitudinalstudien durchgeführt werden, die IGF-1, IGFBP-3, Knochendichte und Knochenstoffwechselparame- ter vor und im Verlauf einer Langzeit- und Hochdosisglucocorticoidtherapie beobachten.

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