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Thomas Welzel Dr. med.

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Academic year: 2022

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Thomas Welzel Dr. med.

Multispektralanalyse des peritumoralen Hirnödems nach Glioblastomexstirpation

Geboren am 27.09.1967 in Berlin Reifeprüfung am 04.07.1986 in Berlin

Studiengang der Fachrichtung Medizin vom WS 1989 bis WS 1997 Physikum am 07.08.1991 an der Humboldt-Universität zu Berlin Klinisches Studium in Heidelberg

Praktisches Jahr in Heidelberg

3. Staatsexamen am 20.11.1997 an der Ruprecht-Karls-Universität Heidelberg

Promotionsfach: Radiologie

Doktorvater: Priv.-Doz. Dr. med. O. Jansen

Die schlechte Prognose des Glioblastoma multiforme wird vor allem durch die hohe post- operative Rezidivrate verursacht. Das perifokale Hirnödem gilt als Wegbereiter für den Tumor und ist damit für die postoperative Überlebenszeit der Patienten von großer Bedeu- tung. Die makroskopischen Tumorrezidive entstehen in der Regel an den Resektions- rändern und wachsen entlang der peritumoralen Ödemstraßen (Albert et al. 1994). Nicht- invasive bildgebende Verfahren eignen sich für die Verlaufsbeobachtung maligner Tumor- erkrankungen besonders gut, bei der Verlaufsbeurteilung der postoperativen Glioblastom- entwicklung gilt das kraniale MRT als Methode der Wahl. In der neuroradiologischen Diagnostik werden Spinecho-Aufnahmen von Hirntumoren bisher nur visuell auf Verände- rungen hin untersucht.

In der vorliegenden Arbeit wurden Spinecho-Aufnahmen im Anschluß an die visuelle Dia- gnostik einer Multispektralanalyse (MSA) unterzogen. Ziel war die Analyse postoperativer peritumoraler Hirnödemveränderungen bei Glioblastompatienten. Mit der Multispektral- analyse (MSA) können unterschiedlich gewichtete MR-Aufnahmen derselben Hirnschicht segmentiert und durch digitale Bildverarbeitung grafisch ausgewertet werden. Mit der gleichzeitigen Abbildung unterschiedlich gewichteter MR-Aufnahmen ist es möglich, Veränderungen zu erfassen, die bei separater Untersuchung von MR-Aufnahmen unter

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Umständen nicht gefunden werden. Die Auswertung der Signalintensitäten der unter- schiedlich gewichteten MR-Aufnahmen erfolgt in Form eines Vektorhistogramms, das dann qualitativ und quantitativ durch den Untersucher beurteilt werden kann.

Die Anwendbarkeit der Multispektralanalyse (MSA) in der neuroradiologischen Diagno- stik wurde zunächst an einer Kontrollgruppe von Patienten ohne Hirnpathologien über- prüft. Untersucht wurde, ob sich mit Hilfe der MSA unterschiedliche anatomische Gewebestrukturen differenzieren lassen. Im Anschluß daran wurden Hirnpathologien bei Patienten mit Glioblastoma multiforme mit der MSA erfaßt und grafisch dargestellt.

Die konstante und identische Erfassung normaler und pathologischer ZNS-Befunde (wie z.B. Tumor, Ödem, Blutung) konnte zeigen, daß sich die MSA des Programms ANALYZE zur automatischen Bildanalyse eignet. Im Vergleich mit anderen in der Literatur erwähnten Bildverarbeitungsprogrammen, wie LANDSAT oder BRAINS, bewies ANALYZE deutliche Vorteile in der multispektralen Bildanalyse. Die Cluster- wolken von Normalhirn- und pathologischem Hirngewebe waren durch eine deutlich geringere Streuung und damit eine größere Homogenität gekennzeichnet. In der Verlaufs- beobachtung von pathologischen Befunden zeigte sich eine hohe Konstanz in der Cluster- lokalisation der einzelnen Pathologien. Diese Programmeigenschaften ermöglichten eine zuverlässige Darstellung krankhafter Hirnveränderungen anhand von MR-Aufnahmen. Die Aussagevalidität durch die MSA war dabei unabhängig von der Bildgewichtung der MRT.

Aufgrund der hohen Befundkonstanz bei der Erfassung pathologischer Hirnveränderungen mit der MSA sollte im dritten Studienabschnitt das perifokale Hirnödem bei Glioblastoma multiforme im Verlauf untersucht werden. Zunächst sollte die Frage beantwortet werden, ob peritumorale Hirnödeme in der MSA durch unterschiedliche Ödemkonfigurationen gekennzeichnet sind. Anschließend sollten spektrale Ödemveränderungen bei Tumor- wachstum untersucht und die Frage beantwortet werden, ob das peritumorale Hirnödem Wegbereiter für das Glioblastomrezidiv ist.

Peritumorale Hirnödemveränderungen bei Glioblastompatienten konnten mit der MSA als Veränderungen der Clustermorphologie dargestellt werden. Typische spektrale Verän- derungen der Hirnödemkonfiguration bei Glioblastomwachstum wurden nicht beobachtet, bei 56% der Patienten fand keine Veränderung der Spektrenkonfiguration statt. Peritu- morale Hirnödeme waren in der MSA der postoperativen MR-Aufnahmen meistens durch einen hohen T2-Gradienten und einen niedrigen PD-Gradienten gekennzeichnet. Die für die Hirnödemcluster ermittelten T2- und PD-Signalintensitätsmittelwerte und -streuungen

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zeigten bei Wachstum von Tumorresten keine signifikanten Veränderungen. Bei Rezidiv- entwicklung nach Glioblastomexstirpation dagegen fanden sich deutliche Veränderungen der T2-Signalintensitätsmittelwerte. Die Hirnödeme nach Glioblastomexstirpation zeich- neten sich vor der Rezidiventwicklung durch hohe T2-Signalintensitätsmittelwerte aus. Im Verlauf der Rezidiventstehung kam es zu einem starken Abfall der T2-Signalintensitäts- mittelwerte, der zeigt, daß während der Rezidiventwicklung Veränderungen im perifokalen Hirnödem bei Glioblastompatienten stattfinden. Eine Frühdiagnose des Glioblastom- rezidivs anhand von Veränderungen des Ödemspektrums war mit der MSA der Spin- echobilder aufgrund der schnellen Rezidiventwicklung innerhalb von drei Monaten jedoch nicht möglich. Die nachgewiesenen spektralen Veränderungen weisen aber darauf hin, daß es während der Rezidiventwicklung im peritumoralen Hirnödem zu einer Zunahme des Proteingehalts und einer Abnahme des Wasseranteils kommt, was auf Tumorzellinfiltrate schließen läßt. Mit den hier vorgelegten multispektralanalytischen Untersuchungen kann die Hypothese, daß das peritumorale Hirnödem Wegbereiter für das Glioblastomrezidiv ist, erhärtet werden.

Moderne Bildverarbeitungsverfahren wie die Multispektralanalyse sind trotz ihres enormen Zeitaufwandes für die Untersuchung pathologischer Veränderungen in MR-Aufnahmen gut geeignet und sollten in der Neuroradiologie auch weiterhin Anwendung finden.

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