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Ökologisch und sozial nachhaltige Gestaltung des Ökumenischen Kirchentags

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2. Kirchenpolitik 2.24

Ökologisch und sozial nachhaltige Gestaltung des Ökumenischen Kirchentags

Beschluss der BDKJ-Hauptversammlung vom 24.- 27. April 2008

Als Katholische Jugendverbände übernehmen wir auf der Grundlage unseres christlichen Glaubens Verant- wortung für die Schöpfung und engagieren uns für Generationengerechtigkeit und internationale Solida- rität. Zum Handeln in diesem Sinne rief auch die 3.

Europäische Ökumenische Versammlung 2007 in ih- rem Abschlussdokument auf. Damit manifestierte sie erneut die Forderung der christlichen Kirchen Euro- pas aus dem konziliaren Prozess, dass der Mensch Verantwortung für die Schöpfung Gottes trägt. Dem- nach sind wir verpflichtet, die Erde so zu nutzen, dass auch Generationen nach uns von den Ressourcen der Natur leben können.

Mit dem Ökumenischen Kirchentag 2010 in München steht eine Veranstaltung der christlichen Kirchen in Deutschland mit großem Symbolcharakter vor der Tür. Nur durch eine entsprechende Ausrichtung un- serer Veranstaltungen werden wir als Christinnen und Christen unseren eigenen Maßstäben gerecht.

Deshalb ist es erforderlich, dem Ökumenischen Kir- chentag ein Leitbild zugrunde zu legen, das explizit Nachhaltigkeitskriterien aufgreift und als Grundlage für die Planung und Durchführung dient.

Um eine nachhaltige Gestaltung des Ökumenischen Kirchentages zu erreichen, muss dieses Ziel frühzeitig in Form eines Umweltmanagements im Planungspro- zess verankert werden. Wir fordern daher die Verant- wortlichen des Ökumenischen Kirchentags auf, jetzt die Weichen zu stellen, um den Ökumenischen Kirchentag sowohl in der Vorbereitung, wie auch in der Durchfüh- rung nach Kriterien der Nachhaltigkeit zu gestalten.

Folgende Handlungsfelder sind dabei in besonderem Maße zu berücksichtigen:

Mobilität

Sowohl in der Vorbereitung, bei der An- und Abreise der Teilnehmer/-innen als auch für die Tage des Öku- menischen Kirchentages müssen Mobilitätskonzepte entwickelt werden, die Individualverkehr sowie Flug- verkehr vermeiden. Dazu zählen insbesondere attrak- tive Angebote zur Nutzung der Bahn für die Teilneh- mer/-innen. Aber auch die Auswahl der Veranstal- tungsorte kann durch kurze Wege zur Vermeidung von Verkehr beitragen.

Ressourcenmanagement

Eine besondere Bedeutung kommt dem sparsamen und effizienten Umgang mit Ressourcen zu. Dies gilt für die sparsame und effiziente Nutzung von Energie und Wasser im Büroalltag (z.B. Nutzung von Ener- giesparlampen, Steckerleisten) ebenso wie für die Auswahl von Veranstaltungsorten nach entsprechen- den Kriterien. Desgleichen ist auf einen sparsamen Umgang mit Verbrauchsmaterialien (z. B. Papier) zu achten.

Klima und Energie

Durch die Nutzung Erneuerbarer Energien (z.B. Be- zug von Ökostrom) kann die Belastung des Klimas durch den Ökumenischen Kirchentag verringert wer- den. Für nicht vermeidbare Emissionen sind entspre- chende Ausgleichsmaßnahmen vorzunehmen (Klim- aneutralität).

Beschaffung von Material und Dienst- leistungen

Bei der Beschaffung von Materialien ist darauf zu achten, möglichst umweltfreundliche und fair gehan- delte Produkte zu beziehen. Verschiedene Zertifikate bieten eine Hilfestellung bei der Auswahl (z.B. Blauer Engel, TransFair-Siegel). Besonders bei der Organisa- tion und der Erstellung von Druckerzeugnissen sollen Recyclingpapier und umweltfreundliche Druckfarben zum Einsatz kommen.

Bei der Auswahl von externen Dienstleister/-innen ist auf eine Zertifizierung bzw. öko-faire Leitlinien zu achten.

Verpflegung

Für die Verpflegung müssen die verwendeten Le- bensmittel aus regionaler und ökologischer Produk- tion stammen sowie der Saison entsprechen. Produk- te, die nicht regional bezogen werden können (z.B.

Kaffee, Tee, Kakaoprodukte), müssen aus fairem Handel bezogen werden.

Abfallmanagement

Vorrangiges Ziel ist die Vermeidung von Müll. Dies kann durch Mehrwegsysteme (z.B. Geschirr, Besteck)

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2.24 2. Kirchenpolitik

erreicht werden. Für nicht vermeidbare Abfälle müs- sen Trennsysteme entwickelt und die Wertstoffe dem Recyclingprozess zugeführt werden.

Doch es gilt nicht nur den Ökumenischen Kirchentag ökologisch und sozial zu gestalten. Das Ziel muss es sein, über die Veranstaltung hinaus zu wirken. Dies ist einerseits durch eine Vorbildfunktion und durch die entsprechende Kommunikation der Maßnahmen möglich. Um nachhaltig das Verhalten der Teilneh- merinnen und Teilnehmer zu beeinflussen, sollte der Ökumenische Kirchentag auch inhaltlich von den Fragen nach internationaler Gerechtigkeit, ökologi- scher Verantwortung und Zukunftsfähigkeit geprägt sein.

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