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Grußwort bei der ökumenischen Begegnung von katholischen und evangelischen ChristInnen am Ende der Fronleichnamsprozession und des Festgottesdienstes zum Oberösterreichischen Evangelischen Kirchentag 2017 auf dem Linzer Domplatz.

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Fronleichnam – 500 Jahre Reformation

Grußwort bei der ökumenischen Begegnung von katholischen und evangelischen ChristInnen am Ende der Fronleichnamsprozession und des Festgottesdienstes zum Oberösterreichischen Evangelischen Kirchentag 2017

15. Juni 2017, Domplatz, Linz

Heute geht es nicht um eine Machtdemonstration oder um eine Selbstinszenierung einer Kirche, auch nicht um eine narzisstische Selbstbestätigung oder Vergewisserung einer kon- fessionellen Identität. Wir feiern die Freude an Gott und seinem Evangelium, wir feiern Dank- sagung für die große Gabe Gottes, die Jesus Christus in Person ist. Es verbindet uns die Zusage Jesu Christi: „Ich bin mit euch alle Tage bis zum Ende der Welt.“ (Mt 28,20) Ökumene, das ist gemeinsames Zeugnis: „Vor der ganzen Welt sollen alle Christen ihren Glau- ben an den einen dreifaltigen Gott, an den Mensch gewordenen Sohn Gottes, unsern Erlöser und Herrn, bekennen.“ (UR 12) Zeugnis im Sinne des Christusbekenntnisses, aber auch im diakonischen, caritativen und auch im politischen Bereich. Denn Ökumene, Christus-Gedächt- nis im Geist hat eine zutiefst diakonische, karitative Dimension.

Das ökumenische Miteinander vermittelt eine Ahnung vom großen Reichtum des konfessionell geprägten Glaubenslebens. In allen Unterschieden und auch Spannungen ist es ein gegen- seitiges Geben und Empfangen. Im ökumenischen Miteinander gilt es den ökumenischen Part- ner nicht als Konkurrenten, als Gegner oder Feind zu betrachten, sondern als noch getrennten Bruder und Schwester auf der Basis der gemeinsamen Taufe. Wo evangelische Christen/

Kirchen stärker werden, werden Katholiken nicht schwächer, sondern wachsen an Bedeutung, Gewicht und Praxis. Denn es steigt der christlich kirchliche Grundwasserspiegel.

Entscheidend für eine ökumenische Dynamik ist es den ausschließenden Charakter von Katholisch und Evangelisch aufzugeben: weil etwas katholisch ist, ist es damit noch nicht unvereinbar mit evangelisch und somit abzulehnen. Das war das alte abgrenzende und aus- grenzende Paradigma, bei dem die eigene Identität durch Andersheit, nicht durch Gemein- samkeit oder im Gemeinsamen gesucht wurde. In der Ökumene dürfen wir den jeweils ande- ren im Lichte Christi sehen. Der gemeinsame Blick auf Christus regelt das Miteinander neu.

Gegenseitige Annahme ist etwas anderes als gegenseitige Anerkennung. Gegenseitige Annahme eröffnet Verwandlung und relativiert die eigene Position. Ökumene wächst, wenn der Reichtum der Gaben des anderen seine Charismen und Stärken rezipiert werden.

+ Dr. Manfred Scheuer Bischof von Linz

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