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WOLFGANG BORCHERT DIE DREI DUNKLEN KÖNIGE (1946)

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Wolfgang Borchert gehört zu den bekanntesten Autoren der Trümmerliteratur. Er wird 1921 in Hamburg geboren und schreibt bereits während seiner Jugend Gedichte und Kurzgeschichten. Schon sehr früh macht sich in ihm ein Wiederstand gegen den zweiten Weltkrieg breit. Im Jahre 1941 wird

er an die Front geschickt in den Kampf gegen die Sowjetunion. Von dort kehrt er mit schweren Verletzungen heim. 1947 stirbt Wolfgang Borchert mit nur 26 Jahren.

WOLFGANG BORCHERT DIE DREI DUNKLEN KÖNIGE (1946)

Er tappte durch die dunkle Vorstadt. Die Häuser standen abgebrochen gegen den Himmel. Der Mond fehlte und das Pflaster war erschrocken über den späten Schritt. Dann fand er eine alte Planke. Da trat er mi dem Fuß gegen, bis eine Latte morsch aufsetzte und losbrach. Das Holz roch mürbe und süß. Durch die dunkle Vorstadt tappte er zurück. Sterne waren nicht da.

Als er die Tür aufmachte (sie weinte dabei, die Tür), sahen ihm die blassblauen Augen seiner Frau entgegen. Sie kamen aus einem müden Gesicht. Ihr Atem hing weiß im Zimmer, so kalt war es. Er beugte sein knochiges Knie und brach das Holz. Das Holz seufzte. Dann roch es mürbe und süß ringsum. Er hielt sich ein Stück davon unter die Nase. Riecht beinahe wie Kuchen, lachte er leise. Nicht, sagten die Augen der Frau, nicht lachen. Er schläft.

Der Mann legte das süße mürbe Holz in den kleinen Blechofen. Da glomm es auf und warf eine Hand voll warmes Licht durch das Zimmer. Die fiel hell auf ein winziges rundes Gesicht und blieb einen Augenblick. Das Gesicht war erst eine Stunde alt, aber es hatte schon alles, was dazugehört: Ohren, Nase, Mund und Augen. Die Augen mussten groß sein, das konnte man sehen, obgleich sie zu waren. Aber der Mund war offen und es pustete leise daraus. Nase und Ohren waren rot. Er lebt, dachte die Mutter. Und das kleine Gesicht schlief.

Da sind noch Haferflocken, sagte der Mann. Ja, antwortete die Frau, das ist gut. Es ist kalt.

Der Mann nahm noch von dem süßen weichen Holz. Nun hat sie ihr Kind gekriegt und muss frieren, dachte er. Aber er hatte keinen, dem er dafür die Fäuste ins Gesicht schlagen konnte. Als er die Ofentür aufmachte, fiel wieder eine Hand voll Licht über das schlafende Gesicht. Die Frau sagte leise: Kuck, wie ein Heiligenschein, siehst du? Heiligenschein!, dachte er und er hatte keinen, dem er die Fäuste ins Gesicht schlagen konnte.

Dann waren welche an der Tür. Wir sahen das Licht, sagten sie, vom Fenster. Wir wollen uns zehn Minuten hinsetzen.

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Wolfgang Borchert gehört zu den bekanntesten Autoren der Trümmerliteratur. Er wird 1921 in Hamburg geboren und schreibt bereits während seiner Jugend Gedichte und Kurzgeschichten. Schon sehr früh macht sich in ihm ein Wiederstand gegen den zweiten Weltkrieg breit. Im Jahre 1941 wird

er an die Front geschickt in den Kampf gegen die Sowjetunion. Von dort kehrt er mit schweren Verletzungen heim. 1947 stirbt Wolfgang Borchert mit nur 26 Jahren.

WOLFGANG BORCHERT DIE DREI DUNKLEN KÖNIGE (1946)

Aber wir haben ein Kind, sagte der Mann zu ihnen. Da sagten sie nichts weiter, aber sie kamen doch ins Zimmer, stießen Nebel aus den Nasen und hoben die Füße hoch. Wir sind ganz leise, flüsterten sie und hoben die Füße hoch. Dann fiel das Licht auf sie.

Drei waren es. In drei alten Uniformen. Einer hatte einen Pappkarton, einer einen Sack. Und der Dritte hatte keine Hände. Erfroren, sagte er, und hielt die Stümpfe hoch. Dann drehte er dem Mann die Manteltasche hin. Tabak war darin und dünnes Papier. Sie drehten Zigaretten.

Aber die Frau sagte: Nicht, das Kind.

Da gingen die vier vor die Tür und ihre Zigaretten waren vier Punkte in der Nacht. Der eine hatte dicke umwickelte Füße. Er nahm ein Stück Holz aus seinem Sack. Ein Esel, sagte er, ich habe sieben Monate daran geschnitzt. Für das Kind. Das sagte er und gab es dem Mann. Was ist mit den Füßen?, fragte der Mann. Wasser, sagte der Eselschnitzer, vom Hunger. Und der andere, der Dritte?, fragte der Mann und befühlte im Dunkeln den Esel. Der Dritte zitterte in seiner Uniform: Oh, nichts, wisperte er, das sind nur die Nerven. Man hat eben zu viel Angst gehabt. Dann traten sie die Zigaretten aus und gingen wieder hinein.

Sie hoben die Füße hoch und sahen auf das kleine schlafende Gesicht. Der Zitternde nahm aus dem Pappkarton zwei gelbe Bonbons und sagte dazu: Für die Frau sind die.

Die Frau machte die blassen blauen Augen weit auf, als sie die drei Dunklen über das Kind gebeugt sah. Sie fürchtete sich. Aber da stemmte das Kind seine Beine gegen ihre Brust und schrie so kräftig, dass die drei Dunklen die Füße aufhoben und zur Tür schlichen. Hier nickten sie noch mal, dann stiegen sie in die Nacht hinein.

Der Mann sah ihnen nach. Sonderbare Heilige, sagte er zu seiner Frau. Dann machte er die Tür zu. Schöne Heilige sind das, brummte er und sah nach den Haferflocken. Aber er hatte kein Gesicht für seine Fäuste.

Aber das Kind hat geschrien. Flüsterte die Frau, ganz stark hat es geschrien. Da sind sie gegangen. Kuck mal, wie lebendig es ist, sagte sie stolz. Das Gesicht machte den Mund auf und

schrie. 2

w w w . w a c h s e n l e r n e n . d e

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Wolfgang Borchert gehört zu den bekanntesten Autoren der Trümmerliteratur. Er wird 1921 in Hamburg geboren und schreibt bereits während seiner Jugend Gedichte und Kurzgeschichten. Schon sehr früh macht sich in ihm ein Wiederstand gegen den zweiten Weltkrieg breit. Im Jahre 1941 wird

er an die Front geschickt in den Kampf gegen die Sowjetunion. Von dort kehrt er mit schweren Verletzungen heim. 1947 stirbt Wolfgang Borchert mit nur 26 Jahren.

WOLFGANG BORCHERT DIE DREI DUNKLEN KÖNIGE (1946)

Weint er?, fragte der Mann.

Nein, ich glaube, er lacht, antwortete die Frau.

Beinahe wie Kuchen, sagte der Mann und roch an dem Holz, wie Kuchen. Ganz süß.

Heute ist ja auch Weihnachten, brummte er und vom Ofen her fiel eine Hand voll Licht auf das kleine schlafende Gesicht.

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Nenne die Hauptperson(en) der

Kurzgeschichte. Wo befinden sich die Personen?

In welcher Zeit spielt die Kurzgeschichte?

Teile den Text in Sinnabschnitte ein und gib jedem Abschnitt eine aussagekräftige Überschrift.

Gib die Handlung stichpunktartig wieder. Schreibe eine Inhaltsangabe der Handlung.

Welche Merkmale einer Kurzgeschichte sind im Text zu finden?

Was erfährst du über die Hauptperson(en)?

Welche Rhetorischen Mittel sind im Text zu finden?

Welche Wirkung haben die Rhetorischen Mittel auf die Stimmung des Textes?

Interpretiere ihre Verwendung.

Interpretiere die Wahl der Überschrift.

Welche Absicht könnte der Autor verfolgt haben?

Mit Hilfe welcher Bilder werden die Zerstörungen des Krieges dargestellt?

In der Geschichte werden immer wieder Parallelen zur Geburt Jesus Christus gezogen. Zeige sie auf und

interpretiere sie.

Welches Gefühl wird mit den „Fäusten“

des Mannes symbolisiert? Worauf ist er wütend?

Wie geht es den Hauptpersonen? Belege deinen Eindruck anhand von Textstellen.

Die Sprache von Wolfgang Borchert ist einfach und klar, während das Thema Krieg

komplex und folgenreich ist. Interpretiere diesen Gegensatz.

Ziehe einen Bezug zur Entstehungszeit der Kurzgeschichte.

Wie hat dir die Kurzgeschichte gefallen?

Begründe deine Aussage.

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F R A G E N A N D E N T E X T

1. Nenne die Hauptperson(en) der Kurzgeschichte.

2. Wo befinden sich die Personen?

3. In welcher Zeit spielt die Kurzgeschichte?

4. Teile den Text in Sinnabschnitte ein und gib jedem Abschnitt eine aussagekräftige Überschrift.

5. Gib die Handlung stichpunktartig wieder.

6. Schreibe eine Inhaltsangabe der Handlung.

7. Welche Merkmale einer Kurzgeschichte sind im Text zu finden?

8. Was erfährst du über die Hauptperson(en)?

9. Welche Rhetorischen Mittel sind im Text zu finden?

10. Welche Wirkung haben die Rhetorischen Mittel auf die Stimmung des Textes?

Interpretiere ihre Verwendung.

11. Interpretiere die Wahl der Überschrift. Welche Absicht könnte der Autor verfolgt haben?

12. Mit Hilfe welcher Bilder werden die Zerstörungen des Krieges dargestellt?

13. In der Geschichte werden immer wieder Parallelen zur Geburt Jesus Christus gezogen. Zeige sie auf und interpretiere sie.

14.

Welches Gefühl wird mit den „Fäusten“ des Mannes symbolisiert? Worauf ist er

wütend?

15. Wie geht es den Hauptpersonen? Belege deinen Eindruck anhand von Textstellen.

16. Die Sprache von Wolfgang Borchert ist einfach und klar, während das Thema Krieg komplex und folgenreich ist. Interpretiere diesen Gegensatz.

17. Ziehe einen Bezug zur Entstehungszeit der Kurzgeschichte.

18. Wie hat dir die Kurzgeschichte gefallen? Begründe deine Aussage.

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M E R K M A L E E I N E R K U R Z G E S C H I C H T E

D I E P E R S O N

-

aus dem Leben eines Menschen wird ein bestimmtes Ereignis herausgegriffen

-

dieses Ereignis birgt einen Konflikt und gibt dem Leben eine Wendung

- „Durchschnittsmenschen“ ohne außergewöhnliche Eigenschaften

D E R A U F B A U

-

unvermittelter Einstieg

-

schnell ansteigender Höhepunkt

-

überraschende Wende mit offenem Schluss

D E R E R Z Ä H L E R

-

erzählt wird meist in der personalen Erzählperspektive, in der der Erzähler in der Er-Form spricht

-

das Geschehene wird nicht bis kaum kommentiert

O R T U N D Z E I T

-

Orts- und Zeitwechsel finden kaum bis nicht statt

-

die Situation stellt einen kurzen zeitlichen Ausschnitt aus dem Leben der Person dar

-

durch Rückblenden und Vorausschauen werden Zusammenhänge klarer

S P R A C H E

-

die Sprache ist klar und konzentriert sich auf das Wesentliche

-

Umgangssprache

T H E M E N

-

aktuelle Themen, die aus der Erfahrungswelt des Lesers stammen (können)

-

Möglichkeiten zur Identifikation mit der Hauptperson

w w w . w a c h s e n l e r n e n . d e

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S C H R E I B E N E I N E R I N H A L T S A N G A B E

V O R B E R E I T U N G

Text lesen

Text in Abschnitte einteilen und für diese Überschriften finden

Wichtiges markieren

E I N L E I T U N G

Autor, Titel, (Erscheinungsdatum), Textart

Die Ballade „John Maynard“ wurde von Theodor Fontane geschrieben und 1886 erstmals veröffentlicht.

Ort und Zeit der Handlung, Thema

Sie handelt vom heldenhaften Einsatz des Steuermannes John Maynard, welcher das brennende Passagierschiff

„Schwalbe“ auf dem Eriesee von Detroit nach Buffalo an Land rettet und dabei selbst zu Tode kommt.

H A U P T T E I L

Wer? Was? Wo? Wann? Warum? Welche Zusammenhänge? Welche Folgen?

chronologisch (insbesondere wenn es im Text Zeitsprünge gibt)

→ objektiv und sachlich (keine Details oder Ausschmückungen, kein Spannungsaufbau)

→ knapp (nur das Wichtigste der Handlung wird genannt, mit eigenen Worten)

genau (alle wichtigen Informationen müssen enthalten sein)

S C H L U S S

- Wirkung des Werkes? Absicht des Autors?

- Abrundung der Inhaltsangabe

N I C H T V E R G E S S E N !

-

Eine Inhaltsangabe wird im Präsens geschrieben!

-

Keine Zitate! Dialoge werden in indirekter Rede wiedergegeben

-

Inhalt und Rechtschreibung überprüfen

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EINE INHALTSANGABE VORBEREITEN

Ei nlei tung

Autor, Titel, Textart - Ort und Zeit der Handlung, Thematik

Haupttei l

Schluss

Wirkung des Werkes, Absicht des Autors, Abrundung der Inhaltsangabe Wer? Wo? Wann? Was? Wie? Warum? Mit welchen Folgen? Zusammenhänge?

w w w . w a c h s e n l e r n e n . d e

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S C H R E I B E N E I N E R C H A R A K T E R I S I E R U N G

V O R B E R E I T U N G

Text lesen

Textstellen markieren, in denen die Person vorkommt

Wichtiges und Unwichtiges trennen

E I N L E I T U N G

Autor, Titel, (Erscheinungsdatum), Textart

Das Kinderbuch „Momo“ wurde von Micheal Ende geschrieben und ist 1973 erschienen.

Ort und Zeit der Handlung, Thema

Das Buch handelt von dem Waisenmädchen Momo, welches den Menschen ihre gestohlene Zeit zurückbringt.

Die Geschichte spielt in einer fiktiven Stadt.

H A U P T T E I L

allgemeine Informationen zur Person (Daten, Fakten, Rahmenbedingungen)

→ äußere Merkmale der Person (Aussehen, Kleidung, Besonderheiten)

→ Verhalten der Person (in bestimmten Situationen, gegenüber anderen,

Charaktereigenschaften, Beziehungen zu anderen Personen der Geschichte)

innere Merkmale der Person (Gefühle, Gedanken, Wünsche, innere Konflikte, Gründe)

S C H L U S S

•Entwicklung der Person im Laufe der Geschichte

•eigene Bewertung der Person (Kritik?)

•Abrundung der Charakterisierung

N I C H T V E R G E S S E N !

-

Eine Inhaltsangabe wird im Präsens geschrieben!

-

Keine Zitate! Dialoge werden in indirekter Rede wiedergegeben

-

Inhalt und Rechtschreibung überprüfen

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10

E I N E C H A R A K T E R I S I E R U N G V O R B E R E I T E N

E I N L E I T U N G

Autor, Titel, Textart - Ort und Zeit der Handlung, Thema

eine Charakterisierung von ___________________

H A U P T T E I L

1. allgemeine Informationen

2. äußere Merkmale

3. Eigenschaften, Verhalten, Beziehungen

4. innere Merkmale

S C H L U S S

1. Entwicklung und Bewertung w w w . w a c h s e n l e r n e n . d e

(11)

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E I N E C H A R A K T E R I S I E R U N G V O R B E R E I T E N

E I N L E I T U N G

Autor, Titel, Textart - Ort und Zeit der Handlung, Thema

eine Charakterisierung von ___________________

H A U P T T E I L

1. allgemeine Informationen

2. äußere Merkmale

3. Eigenschaften, Verhalten, Beziehungen

4. innere Merkmale

S C H L U S S

1. Entwicklung und Bewertung Daten (Alter, Größe, …)

Fakten (Geschlecht, Herkunft, …) Rahmenbedingungen (sozialer Stand, …)

Aussehen Kleidung Besonderheiten

Verhalten in bestimmten Situationen Verhalten gegenüber anderen

Beziehungen zu anderen Beziehungsgeflechte Rolle innerhalb der Handlung

Charaktereigenschaften Eigenarten

Gedanken Gefühle Wünsche innere Konflikte Gründe für das Verhalten

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E R Z Ä H L E R U N D E R Z Ä H L P E R S P E K T I V E N

Es darf nicht davon ausgegangen werden, dass Autor und Erzähler die gleiche Person sind.

E r z ä h l f o r m : I c h - E r z ä h l e r

-

Ereignisse werden vom Erzähler selbst erlebt (Erzähler = handelnde Person)

-

eingeschränkte Sichtweise, oft mit subjektiver Note

E r z ä h l f o r m : E r - E r z ä h l e r

-

Erzähler berichtet von den Erlebnissen anderer

-

stärkere Objektivität

E r z ä h l v e r h a l t e n : a u k t o r i a l e r E r z ä h l e r

-

ein selbst anwesender Erzähler berichtet über den Ablauf der Ereignisse

-

der Erzähler ist allwissend, kennt Zusammenhänge, kennt die Vergangenheit und Zukunft

-

er kann sich kommentierend, reflektierend oder urteilend in das Geschehen einmischen

E r z ä h l v e r h a l t e n : p e r s o n a l e r E r z ä h l e r

-

die Ereignisse werden aus der Perspektive einer Figur erzählt, ohne Kommentierung oder Wertung

E r z ä h l v e r h a l t e n : n e u t r a l e r E r z ä h l e r

-

der Erzähler bleibt außenstehend und unbeteiligt

-

typisch: direkte Rede

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S T I L M I T T E L A N A L Y S E

Stilmittel verleihen einem Text an bestimmten Stelle eine gezielte Wirkung.

Damit machen sie die Stimmung des Textes für den Leser erlebbar.

von Amors Pfeilen getroffen

Allegorie Eine konkrete Darstellung abstrakter Begriffe, meist in Form von Personen.

Vermenschlichung,

Anschaulichkeit, Lebendigkeit

zehn zahme Ziegen

Alliteration Häufung von gleichen Anfangsbuchstaben bei benachbarten Wörtern.

reißerische Atmosphäre, Einprägsamkeit

Er sieht in den Himmel. Er sieht die Sterne.

Anapher Häufung von gleichen Wörtern an Satz- oder Versanfängen.

reißerische Atmosphäre, Einprägsamkeit

Ich hasse ihn. Dafür liebe ich ihn.

Antithese Gegensätzliche Begriffe werden miteinander kombiniert, meist in Wortpaaren oder ganzen Sätzen.

Zerrissenheit, Anspannung

Kein Gesicht, kein Name.

Ellipse Ein grammatikalisch unvollständiger Satz. Aufregung, Leidenschaft, das Unwesentliche tritt in den Hintergrund

Die Menschen sind voller Selbstüberhebung, Selbstherrlichkeit und Selbstüberzeugung.

Häufung Bedeutungsähnliche Wörter oder Unterbegriffe werden aneinandergereiht.

Verstärkung, Hervorhebung

ein Meer von Tränen

Hyperbel Eine Übertreibung wird dargestellt. Intensivierung, Verstärkung

Mensch, der Junge hat sich ja so richtig zu seinem Vorteil entwickelt.

Ironie Das Gegenteil von dem, was ausgedrückt werden soll, wird gesagt. Dies führt zu einer

Bedeutungsumkehr.

Vertrauen in den Leser, der das Gesagte nicht missversteht

Veni. Vidi. Vici.

Klimax Aneinanderreihung von Wörtern oder Sätzen, deren Intensität stufenweise ansteigt.

Verstärkung der Aussageintensität

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S T I L M I T T E L A N A L Y S E

Stilmittel verleihen einem Text an bestimmten Stelle eine gezielte Wirkung.

Damit machen sie die Stimmung des Textes für den Leser erlebbar.

ein messerscharfer Verstand

Metapher Die Bedeutung eines Wortes wird auf einen anderen Begriff übertragen.

Verbildlichung

Nächste Woche startet endlich unser Kurlaub.

Neologismus Durch die Kombination bereits vorhandener Elemente kommt es zur Wortneuschöpfung.

Lebendigkeit, Lautmalerei

Friedenspanzer

Oxymoron Gegensätzliche Begriffe werden miteinander kombiniert und folgen unmittelbar aufeinander.

Zerrissenheit, Anspannung

Lagerregal

Palindrom Eine Zeichenkette, die vorwärts und rückwärts gelesen werden kann.

Spielerei

weniger ist mehr

Paradoxon Eine widersprüchliche Aussage enthüllt sich auf den zweiten Blick als tiefere Bedeutung und höhere Wahrheit.

Verrätselung, versteckter tiefer Sinn

Vater Staat

Personifikation Abstrakten oder allgemeinen Dingen oder Tieren werden menschliche Eigenschaften oder

Handlungsweisen zugeschrieben.

Vermenschlichung,

Anschaulichkeit, Lebendigkeit

Er nimmt den Ring und gibt ihn ihr zurück.

Symbol Ein konkreter Begriff, der stellvertretend für eine allgemein bekannte Bedeutung steht.

Visualisierung.

schnell wie der Wind

Vergleich Dinge oder deren Eigenschaften werden miteinander verglichen.

Gegenüberstellung, Hervorhebung von Gemeinsamkeiten

w w w . w a c h s e n l e r n e n . d e

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C H E C K L I S T E T E X T A N A L Y S E

Bevor du mit dem Schreiben einer Textanalyse beginnst, vergewissere dich, ob du alle Aspekte beleuchtet hast.

Einleitung: Auto, Titel, Textart

Thema benennen (nicht der Inhalt!)

Text in Sinnabschnitte einteilen

Überschriften für die Abschnitte finden

Inhalt zusammenfassen

Wer, Wo, Wann, Was, Wie, Warum, Mit welchen Folgen ?

keine Zitate

Präsens (Geschehenes der Vergangenheit im Perfekt)

eigene Worte

inhaltliche Chronologie,

keinen Absatz auslassen

Charakterisierung der Hauptperson

allgemeine Informationen

äußere Merkmale

Eigenschaften, Verhalten, Personenkonstellationen

innere Merkmale (Gefühle, Meinungen, Begründung für Verhalten)

Entwicklung und Bewertung

Analyse

Textart (Merkmale belegen)

Aufbau des Textes

Besonderheiten der Sprache (Wortwahl, Genre, Auffälligkeiten)

Textstellen markieren und Stilmittel benennen

Informationen über das Erzählers / Erzählperspektive

Bedeutung und Funktion der Überschrift

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C H E C K L I S T E T E X T A N A L Y S E

Bevor du mit dem Schreiben einer Textanalyse beginnst, vergewissere dich, ob du alle Aspekte beleuchtet hast.

Interpretation

Wirkung der Stilmittel

Wirkung der Stilmittel in der jeweiligen Textstelle

Begründung für die Verwendung bestimmter Stilmittel

Nicht genannte Handlungen / Geschehnisse zwischen den Zeilen

transportierte Emotionen der Personen

Entwicklung der Geschichte / der Personen

Bewertung des Endes der Geschichte

Zeitgeschichtlicher Rahmen

literarische Epoche benennen und Zuordnung belegen

autobiografische Anteile des Autors untersuchen

Einordnung der Geschichte in die Zeit seiner Entstehung

besondere Einflüsse

Abschluss

Absicht des Autors

Wirkung des Werkes

Beurteilung des Werkes

Korrekturlesen

Rechtschreibung kontrollieren

keine Zeitensprünge

keine Schachtelsätze

Kommasetzung

inhaltliche Logik kontrollieren

w w w . w a c h s e n l e r n e n . d e

Referenzen

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