© Heribert Cypionka www.icbm.de/pmbio
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Einführung in die Mikrobielle Ökologie
• Von Anpassungen
• Von Wechselwirkungen
• Von der Mafia
Anpassungen
Merke: Bakterien haben immer Hunger, weil verfügbare Nahrung sofort aufgefressen wird und hungrige Mitesser erzeugt
Anpassungen
Liebig's Gesetz vom Minimum: eine Komponente wird limitierend für chem. Reaktion Ökosystem: mehrere Komponenten werden limitierend für Aktivität, da verschiedene Populationen mit verschiedenen Bedürfnissen sich entwickeln
Anpassung eines Organismus oder einer Population: Regulation Anpassung einer Lebensgemeinschaft: Selektion
© Heribert Cypionka www.icbm.de/pmbio r: Rate
K: Kapazität z.Vgl.: Mäuse nagen ein Gerippe gründlicher ab als Löwen....
Strategien
Was ist eine Strategie?
Abhängigkeit der Wachstumsrate von der Substratkonzentration
µmax.[s]
µ =
KS+ [s]
µ : Wachstumsrate [s] : Substratkonzentration
KS : Substratkonzentration bei halbmaximaler Wachstumsrate
Als Maß für die Substrat-Affinität(A) eines Stammes bestimmt man den Quotienten aus der maximalen Rate bei sättigender Substratkonzentration (µmax) und KS. A = µmax/KS
Wachstumsrate
© Heribert Cypionka www.icbm.de/pmbio Wachstumsrate
Ohne Formel - zum Nachdenken...
Anpassung an Nahrungsmangel
Anpassungen
Sporenbildung
Abbau von Reservestoffen (z.B. PHB, Poly-Hydroxybuttersäure) und Ribosomen
Entwicklung von Chemotaxis, später Verlust der Beweglichkeit
Ausbildung von neuen Proteinen (z.B. Transport-, 'Hitzeschock'-Proteine)
Reduktive Teilung: Zellzahl und Oberfläche nehmen zu °°Ultramikrobakterien 0 ° < 0.2 µm
Viable but nonculturable cells(VBNC) !?
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Erhaltungsstoffwechsel (Maintenance energy)
≈4 mmol ATP g-1Trockenmasse h -1 = 4800 J d-1 (g Trockenmasse)-1
≈109ATP cycles pro Bakterium und Stunde
1 - 10 mM ATP im Cytoplasma, Zellvollumen 10-16- 10-15l
≈6 * 105ATP-Moleküle pro Zelle
≈1 Cyclus pro sec für jedes ATP-Molekül
Seitz H-J, Cypionka H (1986) Arch Microbiol 146:63-67 Müller RH, Babel W (1996) Appl Environ Microbiol 62:147-151 Harder J (1997) FEMS Microbiol Ecol 23:39-44
Wir verstehen das (Über-)Leben in einer Population mit 1000 Jahren Verdopplungszeit noch nicht
Erhaltungsstoffwechsel
Wechselwirkungen
Wechselwirkungen
Neutralismus
Kommensalismus, Amensalismus
Konkurrenz
Mutualismus (Synergismus)
Parasitismus, Räuber-Beute-Beziehung
Ökologie?
(langweilig)
Substrate, Nährstoffe, Platz Syntrophie, Symbiose, Hofbildung, Signalstoffe
© Heribert Cypionka www.icbm.de/pmbio Chemosensorik
Regulation als Antwort auf intrazelluläre und Milieufaktoren erfordert Sensoren.
Detektierte Stoffe wirken als Effektoren für Regulatorproteine und lösen Hemmung/Aktivierung oder Repression/Induktion aus.
Regulation
Regulation der Geißel-
Drehrichtung in Abhängigkeit von einem Attraktant.
www.grundlagen-der-mikrobiologie.de
Reaktion auf Substrate, Nährstoffe: Transportsysteme, Abbauwege, Taxis
Chemosensorik
Taktische Reaktionen auf
- Chemische Verbindungen (Attraktants oder Repellents) - Licht (Phototaxis)
- ? Magnetfeld: passive Ausrichtung wie Magnetnadel, Orientierung im Sauerstoffgradienten
Chemo- und Phototaxis
Die Bakterien reagieren nicht nur auf die
Sauerstoffkonzentration, sie gestalten auch den
Gradienten
© Heribert Cypionka www.icbm.de/pmbio Kommunikation
Chemische Signalstoffe
Bakterien können über chemische Stoffe kommunizieren: Bakterienpheromone Bakterienpheromone erzeugen eine spezifische Antwort bei Artgenossen, z.B. - Fruchtkörperbildung bei den Myxobakterien
- Leuchtreaktion bei Photobakterien
Bakterienpheromone sind manchmal Peptide, oft Derivate des Homserinlactons:
Als Signalstoffe wirkt auch (intra- und extrazellulär): cycliches AMP (cAMP)
Viren
Viren
Viele Mikroben sind von Viren befallen oder lysogen.
Bedeutung für die Lebensgemeinschaften nicht sehr gut untersucht.
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Bdellovibrio
Bdellovibrio
A mild ocean breeze plays over the water surface, dispelling any notion that danger lurks in the murky depths. However, a gruesome event is about to occur as a silent attacker speeds forth toward an unsuspecting victim. In a furious collision, the savage meets its target and whittles its way into the body of the innocent prey. Once inside, the transformation begins - the predator ceases its frenzy and prepares to multiply. The host is reduced to a protective cocoon, supplying food and shelter for the growing parasite. Within hours, the nourishment is drained and the ghost-like shell of the host bursts open to release a new generation of deadly predators. And all the while, the waters remain still...
http://commtechlab.msu.edu/sites/dlc-me/curious/caOc96LC.html
Bakterien haben keine Zähne ...
Es gibt auch eine Gattung Vampirococcus
Nahrungskette
Nahrungskette
(lineares Denken....) Bakterien als Recycleram Ende der Nahrungskette
© Heribert Cypionka www.icbm.de/pmbio Bakterien als dominierende Verwerter der gelösten
organischen Substanz und Kontrolleure von limitierenden Faktoren in einem Gewässer
Nahrungsnetz
Nahrungsnetz und Microbial Loop
Stichworte:
Milchkuh undMafia Bacterialloop