J. Cuntz und T. Timmermann WS 13/14
Ubung zu Operatoralgebren¨ Blatt 2 f¨ur den 11.11.13
Wie bei dem ersten Blatt ist dieses wom¨oglich auch f¨ur eine ¨Ubung zu umfangreich und enth¨alt vielleicht einige Komponenten, zu denen Ihnen Vorkenntnisse fehlen. Lassen Sie sich dadurch aber nicht gleich abschrecken!
Aufgabe 1. Wir betrachten die T¨oplitz-Algebra T = C∗(v : v∗v = 1). Sei ρ: T → L(H) eine irreduzible Darstellung auf einem Hilbertraum H und sei pk :=vk(1−vv∗)v∗k ∈ T f¨ur k= 0,1,2, . . .. Zeigen Sie:
(a) Die Elemente (pk)k sind paarweise orthogonale Projektionen.
(b) Im Fall ρ(p0) = 0 faktorisiert ρ ¨uber die universelle C∗-Algebra, die von einem unit¨aren Element erzeugt wird, undH hat Dimension 1.
Sei nun ρ(p0)6= 0.
(c) F¨ur jedes k ≥ 0 schr¨ankt sich ρ(v) zu einem Isomorphismus von ρ(pk)H nachρ(pk+1)H ein.
(d) F¨ur jeden Einheitsvektor ξ0 ∈ρ(p0)H bilden die Vektoren ξk=ρ(vk)ξ0 f¨ur k= 0,1,2, . . . eine Orthonormalbasis von H.
(e) Je zwei irreduzible Darstellungen ρi: T → L(Hi) (i = 1,2) mit ρi(p0)6= 0 sind unit¨ar ¨aquivalent, d.h. erf¨ullen ρ2(x) = U ρ1(x)U∗ f¨ur ein Unit¨ares U: H1 →H2.
(f) Zeigen Sie, dass das Spektrum von ρ(v) die Kreisscheibe D = {ζ ∈ C :
|ζ| ≤ 1} ist. (Hinweis: Finden Sie im Fall |ζ| < 1 einen Eigenvektor und im Fall|ζ|= 1 “approximative Eigenvektoren”.)
(g) Bezeichne (p0)⊆ T das von p0 erzeugte (zweiseitige, norm-abgeschlossene) Ideal. Zeigen Sie: ρ(T)/ρ((p0))∼=C(T) und ρ((p0)) =K(H).
(h) Zeigen Sie, dass ρ ein Isomorphismus ist.
Aufgabe 2. Wir betrachten nochmal die T¨oplitz-Algebra T. Zeigen Sie:
(a) F¨ur jedes ζ ∈ T ={ω ∈ C: |ω| = 1} existiert genau ein Automorphismus γζ von T mit γζ(v) =ζv.
(b) Die Elemente vkv∗l mit k, l ≥ 0 sind linear unabh¨angig und ihre lineare H¨ulle ist eine dichte∗-Unteralgebra von T.
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(c) Die Menge D :={x ∈ T :γζ(x) = xf¨ur alleζ ∈ T} ist eine kommutative C∗-Unteralgebra von T und ihr Spektrum ist eine Cantor-Menge (= ein unendliches Produkt endlicher diskreter R¨aume).
(d) Ist ρ: T → L(H) eine treue Darstellung, so existiert f¨ur jedes ζ ∈ T ein Unit¨ares Uζ ∈ L(H) mit ρ(γζ(x)) = Uζρ(x)Uζ∗ f¨ur alle x ∈ T. Die Zuordnung ζ 7→Uζ kann stetig gew¨ahlt werden; insbesondere ist f¨ur jedes x∈ T die Abbildungζ 7→γζ(x) stetig.
(e) Die Abbildung π: T → L(H), x7→R
Tρ(γζ(x))dζ, ist positiv, hat Norm 1, und erf¨ullt π(xyz) =xπ(y)z f¨ur allex, z ∈ D, y∈ T.
(f) π(T) = ρ(D). (Hinweis: Wie wirkt π auf den Elementen aus (b)?)
Den Homomorphismus γ: T → Aut(T) nennt man die Eichwirkung von T auf Aut(T) und ρ−1 ◦ π: T → D ist die zugeh¨orige bedingte Erwartung auf die invariante C∗-Unteralgebra.
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