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INHALT :Hochwasser — und doch kein WasserReklamewände ohne Ende?Es muß was g'scheh'n — geschieht es auch?D

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Academic year: 2021

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(1)©Naturschutzbund Steiermark, Austria, download unter www.biologiezentrum.at. 15. JAHRGANG. O ffizielles Organ der Naturschutzbehörde, der Landesgruppe des ÖNB, der Bergwacht, des V erein es für H eim at­ schutz und des W ald­ schutzverbandes. INHALT : Hochwasser — und doch kein W asser Reklamewände ohne Ende? Es muß was g'scheh'n — geschieht es auch? Dü erband der Bergund N aturw ächter Schutz von H öhlen und K arstlandschaften Neue Baugesinnung im ländlichen Raum N aturschutzpraxis Selbst B äume w erd en zu Plakatsäulen u m fu n k ti o ­ niert. Foto: DJ. Gepp. 2. QUARTAL 1975.

(2) 2. ©Naturschutzbund Steiermark, Austria, www.biologiezentrum.at STEIRISCHER N A Tdownload UR SC Hunter UT ZBR IEF. Hochwasser — und doch kein Wasser Von o. Hochschulprofessor Arch. Dipl.-Ing. Dr.-Ing. Heinrich B i e l e n ­ b e r g , V orstand der Lehrkanzel für landwirtschaftliches Bauen und ländliches Siedlungswesen an der Technischen Hochschule Graz M an hört immer wieder, daß man im Mittel- und im U nterlauf der Flüsse früher nie so häufig schlimme Überschwemmungen gehabt habe wie heutzutage. Auf den Höhen dagegen ist zu hören, daß der W asser­ stand in den Brunnen um 2 bis 3 oder gar 5 m abgesunken sei, und daß man Brunnen früher nie ausgetrocknet erlebt habe. Besitzer von W asserm ühlen behaupten, daß sie heutzutage selbst bei Sturzregen n ur für 2 oder 3 Tage genügend W asser für den Betrieb ihrer M ühlen oder Sägew erke haben und früher bei norm alen Regen für 2 bis 3 W ochen m it voller W asserkraft aus dem W assernachschub vom oberen Flußlauf her arbeiten konnten. A ngler und andere sagen, daß das Flußw asser heute viel schmutziger sei als früher und eine völlig andere Fischwaid vorzufinden ist. Ein Planer muß sich nach den Ursachen solcher V eränderungen fragen. Eingriffe in die Landschaft zeigen ihre Folgen oft erst nach 80 bis 200 Jahren, solche in den W asserhaushalt m eist erst nach 35 bis 50 Jahren. Kaum einer erkennt dann noch die Ursachen des ganzen Dilemmas, denn wie soll m an auch daraufkommen, daß der Fehler bereits vom Groß- oder vom U rgroßvater gemacht wurde? Sowieso denken M enschen unserer Zeit nur an dais Heute, sie sind traditions­ feindlich und befragen nicht die A lten und hören schon gar nicht auf deren Erfahrung. Das geht selbst Fachleuten so. W ie bei der sogenannten Flußregulierung immer der unterhalb der jew eiligen M aßnahme liegende G rundbesitzer die böse Quittung für die Fehler beim oberen Lauf bekommt, so bekommen auch der Sohn oder die Enkel später die Prügel für die Dummheiten, die die V äter und G roßväter machten. Das ist verständlicher W eise bei der Landschaft und beim W asserhaushalt schwierig zu erkennen, denn die biologische Pufferfähigkeit der ökologischen Systeme ist sehr groß. Einstweilen versuchte dann die N atur sich auf ein Gleichgewicht ein­ zustellen. Bei einer zerbrochenen Fensterscheibe sieht man sogleich die Scherben, beim W asserhaushalt und bei der Landschaft dauert es Jahrzehnte oder Jahrhunderte, bis die Katastrophe sichtbar wird. W er sich z. B. m it der Geschichte des südöstlichen steirischen G rabenlandes beschäftigt, w ird hören, daß dieses Land nicht schon seit urdenklichen Zeiten und nicht in der heutigen Dichte besiedelt war; erst vor rund 1000 Jah ren begann man m it Schlägerungen und Rodungen. Bis dahin siedelten die w enigen Menschen an bestim mten Plätzen und auf W aldlichtungen, die Landschaft w ar sozusagen noch im Ur-.

(3) NA T U R SCunter H U Twww.biologiezentrum.at ZB R IE F ©NaturschutzbundSTEIRISCHER Steiermark, Austria, download. 3. oder Naturzustand. H eute haben wir dagegen die sogenannte K ultur­ landschaft vor uns in ihrer ganzen Problem atik und Anfälligkeit. Im Urzustand w ar die Landschaft w eitgehend bewaldet. Der W ald aber w ar keine vom M enschen nur nach Gesichtspunkten des finanziellen Ertrages angepflanzte M onokultur wie heute die großen Fichtenwälder, sondern die W ald- und Pflanzengesellschaften w aren ganz an den je ­ weiligen Bodentyp und an das Klima angepaßt, sie w aren stan d o rt­ gerechte Mischwälder. Diese aber sind der eigentliche Lebensbereich in unseren Zonen. Lichte Laub- und M ischwälder haben m eist den W aldsaum, das dichte Unterholz und eine bodenbedeckende Krautschicht. Die großen Blattmassen, Unterholz und Krautschicht nehm en bei Regenfällen un­ glaublich viel W asser auf und halten es w egen der dort herrschenden W indruhe auch lange fest. N adelw ald in seiner Dichte läßt kein U nter­ holz und keine Krautschicht aufkommen, der Boden ist m eist trocken. W ir haben durch unsere Fichtenkultur jene für die Siedlung not­ w endigen Rodungsflächen indirekt gew altig vergrößert; wie diese Bodenflächen im Gegensatz zum Laubwald kein W asser festhalten können, so können das die M onokulturen unserer N adelw älder auch nicht; auf geneigten Hangflächen erhöht sich die Abflußgeschwindigkeit so ungeheuerlich, daß das Regenw asser geradezu zu Tal stürzt. In der Talsohle landen dann die so rapide beschleunigten W asserm assen und suchen im Flußbett ihren Platz. Ohne die Speicherfähigkeit der Laub­ w älder haben w ir also in w enigen Stunden den W asserandrang beim Fluß — so ist der U nterlauf rasch überfüllt. Der große Trugschluß ist nun, daß m an auch im Flußlauf den W asserablauf noch beschleunigen soll, den Fluß kanalisiert und rich­ tige W asserrennbahnen schafft; schön verbräm t nannte man das Flußregulierung. Zunächst zahlt m an viel Geld für die H erstellung der W asserrennbahnen und danach nicht w eniger für die ständigen Hoch­ wasserschäden, denn diese sind dann unvermeidlich. Die Ursache dieses Dilemmas liegt aber nicht allein in der Ent­ w aldung der Landschaft und in der Um funktionierung der Laub- und M ischwälder in die M onokultur der Fichtenwälder. Bekanntlich kommt ein Unglück niem als allein: die Ackerflächen! Dort haben w ir infolge m oderner W irtschaftsm ethoden m eist erheblichen Humusschwund und daher können auch diese Flächen nicht m ehr der einstigen W asserspei­ cherung eines Ackerbodens entsprechen; bei Regenfällen läuft auch hier das W asser schneller aus dem Land und bringt Bodenerosion durch A b­ schwemmungen. Zu all diesem Unglück h at uns die neuere Energie­ versorgung durch ö l und Elektrizität auch die Abschaffung der W as­ serm ühlen und -Sägewerke eingebrockt, und nun fehlen an den Fluß­ läufen alle die größeren und kleineren W asserrückhaltebecken, die einst für den Betrieb dieser W erke nötig waren. So summieren sich.

(4) 4. ©Naturschutzbund Steiermark, Austria, www.biologiezentrum.at STEIRISCHER N A T Udownload R SC H Uunter T ZBR IEF. alle diese auf den W asserhaushalt w irkenden negativen Faktoren und irgendw ann kann die N atur diese völligen Fehldispositionen der Menschen nicht m ehr ausgleichen und dann läuft eben dais W asser rapide aus dem Land; schon 1934 w arnte Alwin Seifert vor der V ersteppung der europäischen Landschaften. Im steirischen G rabenland etw a und auch anderswo haben wir zu all diesen von uns geschaffenen Nachteilen beim W asserhaushalt noch den sogenannten Obook — der kann schon gar kein W asser speichern und auch nicht durchlassen. Kalkboden ist dagegen wie ein Sieb, e r läßt W asser schnell und ganz tief absinken. Zwischen Obook und Kalk steht der Schotterboden, und da haben w ir die einzige, auf jeden Fall aber beste Möglichkeit zur W asserspeicherung. Das Poren­ volum en des Schotterbodens kann hinsichtlich des W asserhaushaltes und der W asserqualität unsere Rettung sein, wenn w ir nicht auch hier diese Chance vertun. Der immer stärker ansteigende W asserbedarf ist in wenigen Jahrzehnten pro Kopf und Tag von 20 Liter auf 250 Liter angestiegen, und 500 bis 750 Liter w erden künftig als erforderlich angesehen. Heute schon stehen w ir in w eiten Gebieten im Krisenpunkt und m üssen z. B. am Rhein das W asser bereits siebenm al als Trinkw asser verw enden; über seine Q ualität bestehen selbst für den Laien wohl gar keine Zweifel. Dennoch verlangen die Haushalte, die Landwirtschaft, das Gewerbe und die Industrie immer noch m ehr W asser. Es sollte deshalb doch wohl gar nicht so schwer sein zu folgern, daß w ir jeden Tropfen W asser, der vom Himmel fällt, sorgsam hegen und pflegen m üssen und ihn solange im Land behalten, und so oft nutzen müssen, wie nur irgend­ wie möglich. W as w ir durch sinnvolle M aßnahmen an W asser in unserem Land festhalten, das m üssen w ir auch einsetzen zur Steigerung der D auerfruchtbarkeit und es deshalb über die V erdunstung sozusagen in den kleinen Kreislauf ischicken: dies tun w ir am besten durch die sogenannten pum penden Gehölze. Diese Baumarten verdunsten außer­ ordentlich viel W asser in die Luft und schaffen dadurch W olkenbildung und einen Ausgleich bei den Niederschlägen. W ir bekom m en so auch die für die Landwirtschaft so dringend nötige Taubildung. Und bei allen diesen so simplen V oraussetzungen sollte die H er­ stellung von W asserriennbahnen der einzige Ausweg aus dem von uns selbst geschaffenen Dilemma und dem damit selbstverschuldeten Hoch­ w asser sein? M an m üßte doch bei dem anhaltenden A nschauungs­ unterricht endlich die Gesetze der N atur und damit die Ursachen des Dilemmas erkennen und sinnvolle M aßnahmen treffen und nicht das Geld des Steuerzahlers für vermeintliche Regulierungen und deren Folgeschäden zum Fenster hinaussdim eißen —. Es m üssen also sofort die W aldgebiete saniert w erden und zwar hat m an oben auf dem H ang an der W asserscheide bzw. an der oberen.

(5) STEIRISCHER NAdownload T U R SC unter H U Twww.biologiezentrum.at Z B R IE F ©Naturschutzbund Steiermark, Austria,. 5. W aldgrenze zu beginnen. Es m üssen dort zuerst Inseln von Mischwäldern geschaffen wenden, dam it von dort aus der Anflug und dam it die Saat der standortgerechten W aldgesellsdiaften möglich ist. Es gehört auch die Schaffung des W aldm antels dazu, um guten Zuwachs zu haben — und hier w ird der besondere Unsinn der Schlägerungen und Rodungen nach Eigentum sgrenzen sichtbar. Es m üssen ferner W assem ickhalteBecken sind m it geringstem finanziellen Aufwand zu schaffen. Es muß Oberfläche muß für die W asserrückhaltung genutzt w erden; solche Becken sind m it geringstem finanziellem Aufw and zu schaffen. Es muß das große Porenvolum en der Schotterböden und Schotterinseln für die W asserspeicherung genutzt w erden und deshalb ist das W asser zu solchen Speidhennöglichkeiten hinzuleiten. N ur auf diese W eise w erden w ir das G rundw asser auf dem heutigen Stand halten und nach und nach vielleicht w ieder auffüllen können. Durch solche M aßnahmen w erden w ir ganz nebenbei die Hochwasserspitzen kappen oder gar ausschalten und die unsinnigen G eldausgaben für die Flußregulierungen sparen. Selbstverständlich muß m an sich auch m it den Flüssen selbst be­ fassen. Bei diesen ist aus vielerlei Gründen ein Uferwuchs nötig, denn u. a. gibt die Beschattung eine günstige W assertem peratur und damit ein nützliches Sauerstoffverhältnis; außerdem geben die W urzeln der Büsche und Bäume den zugleich besten und preisw ertesten Uferschutz, den w ir uns denken können. N un steht aber in den alten Protokollen der W asserkom m ission, daß bei U nw etter besonders d ie starkstäm m igen Bäume in den Fluß gew orfen w urden; die Forderung lautet deshalb, daß d er Uferbewuchs abgeholzt w erden müsse. Darauf folgte dann logischerweise w egen d er nun starken Uferschäden die Uferverbauung, diese aber geht bei Hochwasser zugrunde, denn die Flüsse haben dann ihr eigenes Strö­ m ungsgesetz und spotten über Betonm auem und ähnliches. Selbst­ verständlich haben die einstigen Kommissionen n u r nach, dem ober­ flächlichen Anschein und somit unlogisch gefolgert, denn nicht die starkstäm m igen Bäume w erden vom Sturm geworfen, sondern jene m it großer Krone in nächster N ähe des Uferrandes; Bäume ohne Laub w erden selbst bei stärkstem Sturm nicht entwurzelt. M an muß kritisch zuschauen können beim U nw etter und auf die W irbel der Strömung sehen, wie so ein Baum erst freigespült und dann von einer Böe um ge­ kippt wird; man muß zuschauen und probieren, wann, wo und wie w eit die Böschungen des Flußufers bei Hochwasser aufweichen und damit ihre Festigkeit verlieren und daher den Bäumen keinen H alt m ehr bieten können. Hier muß m an also auch den einstigen Kommissionen ins Stamm­ buch schreiben, daß w iederum die Logik fehlte und wir Menschen die Schuld haben. W ir haben nämlich keine Flußpflege betrieben, wie es einst die A lten getan haben: W ir m üßten solche Bäume schon längst „auf Stock" gesetzt haben, d. h. sie so einen halben M eter über.

(6) 6. STEIRISCHER N A T Udownload R SC H U T ZBR IE F ©Naturschutzbund Steiermark, Austria, unter www.biologiezentrum.at. dem Boden absägen; sie treiben dann w ieder aus und nun ist die große W urzelm asse m it den nachwachsenden Zweigen und Ä sten die w underbarste Uferbefestigung, die m an erfinden kann. W er aber die Flüsse in der Steierm ark und insbesondere die Ufer­ sicherungen anschaut, der kann nur sagen, daß im Vergleich zu ge­ pflegten Flußläufen andersw o diese streckenweise geradezu verlottert sind; m an kann sich n u r w undern, daß die Schäden an den'U fern und in den Ländereien hier nicht noch viel größer sind. Es sollen aber hier nicht die Schuldigen gesucht werden, hier geht es um sofortige Abhilfe und die wäre, daß alle A nlieger am Fluß nach klaren Richtlinien und notfalls nach Schulung oder A nweisung das ihnen zustehende Flußufer sanieren und es künftig als ihre Pflicht ansehen, daß das Flußbett jederzeit leistungsfähig bleibe. Danach geht es un v er­ züglich an die W aldsanierung. Nach allem dürfte m an niem als auf die Idee kommen, das W asser m ittels W asserrennbahnen aus dem Land zu jagen, sondern müßte bei um fassender ökologischer Betrachtung mit allen M aßnahm en gerade das Gegenteil anstreben: Das W asser als das Blut der Landschaft im Land zu behalten und an künftige G enerationen und an die D auer­ fruchtbarkeit der Landschaft denken. Die W asserrückhaltung hat also oben an der W asserscheide und w eit oberhalb der Q uellen zu beginnen, die W aldflächen sind zu sa­ nieren. W enn m an die riesigen Geldsummen für die verm eintlichen Flußregulierungen lieber zur um fassenden Sanierung des W asserhaus­ h altes einsetzen würde, so erreichte m an zum W ohle aller sehr schnell die Steigerung der R egenerationskraft der Landschaft. Solches aber erfordert zunächst ein völliges Um denken bei den Fachleuten und ein sehr m utiges H andeln der Politiker, denn es muß der bisherige W ider­ sinn, d. h. ein falsches Prinzip, w egen der längst nötigen Raum sanierung beendet w erden und planvoll m üssen die heilenden M aßnahm en auf­ einander folgen. Die Folgerung w ird sein, daß aus der Raum sanierang im einzelnen die R aum sanierung als Ganzes erwächst und m an damit für die Zukunft eine gedeihliche N utzung des Lebensraum es für die künftigen G enerationen sichert. (Gekürzt m it Genehmigung des Autors). Aktion „Saubere Steiermark" Für diese A ktion w aren in der Steierm ark insgesam t 1212 Bergwächter im Einsatz, deren unentschädigter Zeitaufwand 16.251 A rbeitsstunden und deren Baraufwand aus eigener Tasche 30.195 Schilling betrug. (Bericht folgt im nächsten Heft. Red.).

(7) ©Naturschutzbund Steiermark, Austria, download unter www.biologiezentrum.at. STEIRISCHER NATURSCHUTZBRIEF. „Plakatlandschaft'1 bei M aria tiost in Graz. 7. Foto: Dr. Gepp. Reklamewände ohne Ende? Von Dr. Johann G e p p und Mag. Stefan P l a n k , Ludwig-Boltzmann-Institut für Umweltwissenschaften und Naturschutz, Graz Im Rahmen des ökologischen Seminars am Ludwig-BoltzmannInstitut Graz w urde auch das Them a Landschaft und Plakatierung auf­ gegriffen. U nter M itwirkung der Damen Beatrix Eccher, Brigitta Ruhri und der H erren W alter Aigner, Herm ann Elsässer, Luis Kampl, H erbert M untean, Franz Schöninger, Alfred Stam pler w urden im Raume Graz Plakatzählungen durchgeführt. W er seine W are an den M ann bringen will, muß sie einem mög­ lichst großen Publikum bekannt machen — eine ganze W irtschafts­ branche hat sich dieser Sache angenommen und w irbt m it verschiedenen M ethoden. Es genügt anscheinend in der heutigen übersättigten Kon­ sum w elt nicht m ehr, in kleinen, diskreten Inseraten für sein Produkt zu werben. Der V erbraucher w ird in jeder Lebenssituation mit den A rtikeln der erzeugenden Industrie konfrontiert, sei es in den M assen­ m edien Radio oder TV, in der Zeitung oder sogar auf der Straße — in Form von überdim ensionalen W erbeplakaten..

(8) 8. STEIRISCHER N A T Udownload R SC H Uunter T Z Bwww.biologiezentrum.at R IE F ©Naturschutzbund Steiermark, Austria,. W ie Pilze sind letztere in den vergangenen Jah ren aus der Erde geschossen — H ausm auern und Zäune w erden plötzlich zu Plakatw än­ den. Der Kunde muß eingekreist und in jeder Situation an das V er­ kaufsprodukt erinnert w erden — dabei kann anscheinend nicht auf die Umwelt Rücksicht genomm en werden. In der Landeshauptstadt Graz zeigt sich diese Entwicklung beson­ ders drastisch. Immer m ehr Freiland w ird durch „Plakatlandschaften" verstellt. Von welcher Richtung immer der Besucher nach Graz kommt, bevor er die erste Sehensw ürdigkeit erkennt, h at er schon m ehr als hundert Inform ationen über dieses oder jenes Produkt erhalten. N atursdiönheiten verschw inden hinter bunten, riesigen Bildern, die Land­ schaft wird entw ertet. In vielen Fällen muß auch schon von echten V erkehrsbehinderungen gesprochen werden, direkten oder auch indi­ rekten: Die W erbung bedient sich heute neuester psychologischer Er­ kenntnisse und versteht es, die Blicke ihrer „Opfer" für eine gewisse Zeit zu bannen — was A ufm erksam keit und Reaktionszeit der A uto­ fahrer erheblich herabsetzt. Die G rabenstraße in Graz, etw as länger als zwei Kilometer, w eist 112 Plakate links und rechts der Straße auf, das heißt, daß pro 100 m (bei einem Tempo von 50 k m /h durchfährt m an diese Strecke in ca. sieben Sekunden) ein A utofahrer an 50 Plakaten vorbeifährt, oder anders ausgedrückt, pro Sekunde an sieben Plakaten!! Ähnlich verhält es sich mit anderen Straßen (siehe Zeichnung). Besonders häßlich ist die N ordw esteinfahrt von Graz (M ariatrost) „umworben"; — der Blick zur W allfahrtskirche w ird dem Reisenden beinahe genommen (siehe unser Bild!). Sogar Landschaftsschutzgebiete bleiben von der P lakat­ law ine nicht verschont. Ein rigoroseres V orgehen der Behörde w äre hier wünschenswert! Die H öhepunkte der Plakatschwemme fallen in die W ahlkam pf­ zeiten — Tausende, oft gleichartige Porträts w erben um die Gunst des W ählers, und es scheint, als ob der W unsch bestünde, daß jedem W äh­ ler sein Plakat errichtet w erden soll. Trotz Versprechungen, diese zeit­ lich begrenzt w irksam en W erbem ittel rechtzeitig zu entfernen, bleiben die W ahlplakate oft m onatelang (gelegentlich auch Jahre! Red.) stehen. Ureigenste Funktion der W erbung ist es zu informieren. Diese Eigenschaft ist positiv zu w erten, sofern sie nicht übertrieben wird. Das jetzige Stadium der Straßenw erbung in Graz trägt bereits deutliche Anzeichen einer M engenkonkurrenz: A nzahl und Position der Plakate entscheiden den W erbeerfolg. So lange keine entsprechenden gesetz­ lichen Regelungen bezüglich Errichtung von Plakatw änden und Ein­ schränkungen der steuerlichen Begünstigung für W erbeausgaben vorliegen, w erden auch w ir G razer -dieser Plakatflut w eiterhin ausge­ setzt sein..

(9) ©Naturschutzbund Steiermark, Austria, download unter www.biologiezentrum.at. STEIRISCHER NA T U R SC H U T ZB R IE F. 9. Zählung großflächiger W erbeplakate in einigen w ichtigen Straßenzügen der steierm ärkischen Landeshauptstadt Graz im N ovem ber 1974.. Legende: A nzahl der großflächigen W erbeplakate in beiden Fahrtrichtungen. Erläuterung der W egstrecken: A— A' W einzöttelstraße, W ienerstraße B—B' Andritzer Reichsstraße, Radegunder Straße C— C' Grabenstraße D— D' Heinrichstraße, M ariatrost E—E' Heinrichstraße, Hilmteichstraße, Riesstraße F—F' Ragnitzstraße G— G‘ M erangasse, Plüddem anngasse, St.-Peter-Hauptstraße H— H‘ M ünzgrabenstraße J—J ’ Conrad-von-Hötzendorf-Straße K— K‘ Radetzkystraße, Kärntnerstraße, Peter-Rosegger-Straße L—L‘ Karlauer Straße, Triester Straße M— M‘ Lendkai, Grieskai, Karlauergürtel, H errgottw iesgasse, Puchstraße N— N ‘ Parkstraße, Keplerstraße.

(10) 10. STEIRISCHER NA T Udownload R SC H Uunter T Z Bwww.biologiezentrum.at R IE F ©Naturschutzbund Steiermark, Austria,. Es muß was g'scheh'n — geschieht es auch? Jahrestätigkeitsbericht 1974 des N aturschutzreferates des Amtes der Steierm ärkischen Landesregierung (Fortsetzung und Schluß) Schutzverfügungen Durch V erordnungen w urden unter Schutz gestellt bzw. neu ge­ schaffen: f £ Ein Landschaftsschutzgebiet im Sausal, und zwar handelt es sich hier um eine besonders reizvolle Landschaft im Bezirk Leibnitz, die sich w egen ihrer klimatisch bedingten, artenreichen Pflanzenwelt und vielfältigen K ulturgattungen als charakteristische K ulturland­ schaft in hervorragendem Maße zur Erholung eignet. Durch die fest­ gelegten Schutzmaßnahmen sollen das Landschaftsbild verunstal­ tende, die N atur schädigende oder den N aturgenuß beeinträchti­ gende Ä nderungen ferngehalten w erden; hingegen soll die den Landschaftscharakter prägende land- und forstwirtschaftliche N ut­ zung (Wein- und Obstbau, Mischwälder, typische W inzerhäuser) u nberührt bleiben; ebenso auch eine nach den G rundsätzen der Raum planung „geordnete" Bauentwicklung in der bisherigen Form, e Vier N aturschutzgebiete für Pflanzen (Pflanzenbestandsschutzgebiete), und zwar ein Totarm im Bereich des Gleinzbaches, Gemeinde W e tt­ m annstätten (Bezirk Deutschlandsberg), w egen der an ihrem Standort gefährdeten, erhaltungsw ürdigen Pflanzenvorkommen, das Alm ge­ biet im Bereich des Stoderzinken-Lärchenkogels bei Gröbming sowie das Gebiet des Loser-Bräuningzinkens bei A ltaussee zum Schutze der durch den M assentourism us auf der angelegten Hochgebirgs­ straße gegebenen Gefährdung der gesam ten V egetation, und schließlich das Pichlermoos, Gemeinde Gaal (Bezirk Knittelfeld), das w egen der ursprünglichen Pflanzengesellschaften erhaltungs­ würdig ist. ^ Zwei geschützte Landschaftsteile, und zw ar das Gebiet des Röcksees und seiner Umgebung, Gemeinde Gosdorf (Bezirk Radkersburg), das eine besonders schützenswerte Erholungsfunktion erfüllt, sowie das Gebiet um die Burg Forchtenstein, Gemeinde N eum arkt (Bezirk M urau), das als Ensemble m it der kulturhistorisch bedeutsam en Burganlage vor V erunstaltungen und Störungen zu bew ahren ist. O 32 N aturdenkm ale, und zw ar 30 im Bezirk Fürstenfeld (18 Linden, sieben Eichen, eine Buche, eine Tanne, eine Föhre und zwei Roß­ kastanien), eine Linde im Bezirk Graz-Umgebung sowie die W örschachklamm im Bezirk Liezen, die ein besonders charakteristisches N aturgebilde darstellt. Fünf N aturdenkm ale m ußten durch V erord­ nungen gelöscht werden..

(11) STEIRISCHER NA Tdownload U R SC Hunter U T Zwww.biologiezentrum.at B R IE F ©Naturschutzbund Steiermark, Austria,. 11. Berg wacht Die Berichte über die A rbeit der Steirischen Bergwacht im Jahre 1974 liegen noch nicht vollständig vor. Trotzdem kann aber schon jetzt festgestellt werden, daß es ein „Jahr der Arbeit" war. In m ehr als 30.000 Einzeleinsätzen und 2000 Gruippeneinsätzen haben die rund 2700 M änner der Steirischen Bergwacht über 200.000 Stunden in ihrer Frei­ zeit Gemeinschaftsarbeit geleistet. G egenüber den V orjahren m ußten m ehr Anzeigen erstattet und sogar wesentlich m ehr Erm ahnungen er­ teilt werden. Durch diese gezielte überwachungs- und K ontiolltätigkeit konnte in vielen Fällen eine Plünderung von Pflanzenbeständen oder eine Störung von Tiereinstandsgebieten verhindert werden, was zu einer deutlich erkennbaren V erm ehrung von geschützten Pflanzenund Tierarten geführt hat. Durch die regelm äßige Überprüfung von N aturdenkm alen, geschützten Landschaftsteilen und Schutzgebieten konnten rechtzeitig Pflegem aßnahm en durchgeführt und Störungen v er­ hindert werden. Als sehr erfreulich ist zu bezeichnen, daß, wie berichtet wird, die Sauberkeit in unserer Landschaft zunimmt. Besonders in Landgemeinden w urden vielfach geordnete M üllabfuhren und -deponien eingerichtet. Auch die intensive A ufklärung der Bevölkerung trägt dazu bei, daß die Landschaft vor überm äßigen Verschm utzungen verschont bleibt. Als eindrucksvoll ist die M itarbeit der Steirischen Bergwacht im Rahmen der A ktio n „Saubere Steierm ark" zu verm erken. Dabei leisteten 1500 Bergwächter m ehr als 20.000 Stunden Einsatz, wobei sie aus eigenen finanziellen M itteln S 50.000 b ar aufgew endet haben. Die Bergwächter legten dabei in eigenen Fahrzeugen über 20.000 Kilom eter zurück und haben natürlich auch dafür den Baraufwand selbst getragen. A ber auch andere Hilfsleistungen, wie z. B. die Beistellung von Traktoren, Zug­ maschinen oder anderen G eräten erfolgte völlig kostenlos. In w eiten Gebieten w ar die Steirische Bergwacht die einzige Organisation, die die Aktion „Saubere Steierm ark" überhaupt aktiv und lebendig gestaltete. So ist es verständlich, daß auch der Großeinsatz zur Landschaftsreinigung überaus erfolgreich war. N ahezu 800 LKW-Ladungen frei herum liegen­ den Mülls und verschiedener Abfälle w urden von M ännern der Steiri­ schen Bergwacht eingesam m elt und abgeführt. 10.000 Plakate oder Plakatreste w urden von Bäumen und freistehenden O bjekten abge­ nommen und so für Sauberkeit an den Straßen gesorgt. Sehr erfolg­ reich w ar auch der Einsatz zur A bfuhr von Autowracks. Die dazu er­ forderlichen A rbeiten w aren deshalb besonders schwierig, weil immer m ehrere Bergwächter gleichzeitig eingesetzt w erden mußten. Es w ar aber auch notwendig, das dafür erforderliche G erät (Heb- und Zug­ maschinen) aufzubringen. Dennoch konnten die Bezirkseinsatzleitungen und O rtsstellenleitungen der Steirischen Bergwacht berichten, daß schon über 2000 Autowracks eingesam m elt und abgefahren wurden..

(12) 12. STEIRISCHER NA T Udownload R SC H U T ZBR IE F ©Naturschutzbund Steiermark, Austria, unter www.biologiezentrum.at. W enn heuer das „Jahr des Denkmalschutzes und der H eim at­ pflege" begangen wird, so kann darauf hingew iesen werden, daß die Steirische B ergw adit sich dieser A nliegen schon seit vielen Jah ren an­ nimmt. A lljährlich w erden in Zusam m enarbeit mit Gemeinden, Pfarren und sonstigen O rganisationen in freiw illigen A rbeitsstunden W eg­ kreuze, M arterln oder Kapellen renoviert und restauriert und so vor dem Verfall bew ahrt. Auch im abgelaufenen Jah r w aren es w ieder m ehrere solcher Denkmale, die durch den Einsatz der Steirischen Berg­ wacht instand gesetzt und vor dem V erfall gerettet w erden konnten. H eim atpflege w ar schon immer ein besonderes A nliegen der Steiri­ schen Bergwacht und in deren allgem einen A ufgabenkreis integriert. Neben diesen A rbeiten w urde die O rganisation als G esam theit w eiter ausgebaut, und die Steirische Bergwacht in der Bevölkerung noch m ehr bekanntgem acht. In allen Bezirken fanden die Bezirksjahres­ tagungen statt, die der Rechenschaft und W eiterbildung dienten, aber auch V ertretern der Gem einden und der Bevölkerung Einblick in den um fassenden A ufgabenbereich gaben. Die Steirische Bergwacht w ar im Berichtsjahr auch V eranstalter der Bundestagung aller Landesleitungen österreichischer Berg- und N aturw achen in Gams bei Stainz. Dabei konnten die V ertreter der anderen Bundesländer A rbeit und Aufbau der Steirischen Bergwacht kennenlernen. Und schließlich ging im Jahre 1974 noch ein ganz besonderer W unsch der Landesaufsicht der Steiri­ schen Bergwacht in Erfüllung: In Salzburg h at sich die „Arbeitsgem ein­ schaft aller österreichischen Berg- und Naturwachen" als Rechtspersön­ lichkeit konstituiert und ihre A rbeit aufgenommen (siehe unseren Be­ richt auf Seite 13, Red.). So wird in Zukunft noch zielstrebiger und mit noch m ehr Erfolgsaussichten an die A rbeit zur Erhaltung unseres Lebensraumes herangegangen werden. insgesam t S 641.000,— tragte rd. S 60.000,— für die Arbeitsgem einschaft Steirische V ogel­ schutzwarte rd. S 55.000,— für die H erausgabe des Steirischen N atur­ schutzbriefes rd. S 80.000,— für die Anschaffung von Fachliteratur und für Ü bersetzungen rd. S 90.000,für die Anschaffung von Plakaten, Tafeln, Karten, Plänen rd. S 37.000,— für das Photo- und Luftbildarchiv S 39.000,— für Schutzmaßnahmen, Pachten und Entschä­ digungen rd. S 280.000,—.

(13) STEIRISCHER NA Tdownload U R SC Hunter U T ZB R IE F ©Naturschutzbund Steiermark, Austria, www.biologiezentrum.at. 13. b) Förderungsbeiträge insgesam t S 925.000,— und zw ar für die Landesgruppe Steierm ark des ÖNB, für die Steirische Naturschutzjugend, für die H erstel­ lung naturkundlicher Tierfilme, für die Steirische Bergwacht sowie für das Institut für Umweltwissenschaften, Landschaftsökologie und Naturschutz in Graz, für die Durchführung von Begrünungsaktionen, für die A us­ gestaltung des N aturparkes Pöllautal, für die A lpen­ gärten sowie für Landschaftspflegemaßnahmen am Furtnerteich c) Ankäufe insgesam t S 320.000,— insbesondere für das Pflanzenbestandsgebiet in Edlach und auf der Rannach Organisatorisches Insgesam t w aren 8200A kteneingänge (1973 — 8300) mit zusammen 4217 Erledigungen im Umfang von 3900 Seiten von vier rechtskundigen Beamten und einem B-Beamten zu bearbeiten; für die Behandlung dieser A ktenstücke w aren von den rechtskundigen Beamten insgesam t 192 Tage A ußendienst erforderlich, w as für jeden Beamten zirka vier bis sechs W ochen seiner A rbeitszeit bedeutet. A ußerdem w urden besucht: Eine B undesländerkonferenz über die Naturschutzgesetzgebung, m eh­ rere A rbeitstagungen über die Definition neuer Naturschutzbegriffe, eine Expertenkonferenz über N aturhöhlen und eine Konferenz der beam teten N aturschutzreferenten der Bundesländer, drei Konferenzen im Rahmen der Europäischen Naturschutzkom m ission in Straßburg, der deutsche N atursdiutztag in Berchtesgaden und das von der UICN v eran staltete Symposium über die „Zukunft der Alpen" in Trient. M it Beschluß der Steierm ärkischen Landesregierung vom 16. De­ zem ber 1974 w urde das vom österreichischen Naturschutzbund v o r­ bildlich aufgebaute Dokumentations- und lnioim ationszentium für N a­ tur- und Umweltschutz dem N aturschutzreferat zum w eiteren Ausbau angegliedert, um die gesam te steirische Landesverw altung mit ein­ schlägigen U nterlagen als Dienstbehelfe zu versorgen. C. F.. Dachverband der Berg- und Naturwächter in Salzburg konstituiert Im Bischofssaal des Regierungsgebäudes, M ozartplatz 1, in Salzburg, fand die konstituierende Sitzung der Arbeitsgem einschaft der Bergund N aturw ächter Österreichs (ABNÖ) statt. Landesrat Dr. Hans Katschthaler w ies in seiner Begrüßung darauf hin, daß der N atur­ schutz in den Bundesländern heute nicht m ehr ohne den ehrenam tli­ chen Einsatz der Berg- und N aturw ächter denkbar sei. Vor allem durch ihr beispielhaftes A uftreten und freundlichen Zuspruch erreichten diese nahezu 9000 ehrenam tlichen Naturschutzorgane beachtliche Erfolge..

(14) 14. STEIRISCHER NA T U R SC H Uunter T ZBwww.biologiezentrum.at R IE F ©Naturschutzbund Steiermark, Austria, download. Im Land Salzburg sei die Berg- und Naturwacht auch m it Umwelt­ schutzaufgaben betrau t worden. Zum Obmann der Arbeitsgem einschaft w urde einstimm ig der Lan­ desleiter der K ärntner Bergwacht, Rechnungsdirektor Helm ut H avranek, zum Geschäftsführer der Leiter der W iener Naturwacht, O berm agi­ stratsrat Dr. Fritz Rebhann, gewählt. N eben der K oordinierung und gem einsamen V ertretung auf Bun­ desebene betrachtet die A rbeitsgem einschaft es als nächste Aufgabe,^ eine Erklärung über die gem einsamen Ziele und A rbeitsw eisen der österreichischen Berg- und N aturw achten zu verfassen und allen Lan­ desregierungen zugehen zu lassen. Dieses Papier soll eine Hilfe für jene B undesländer darstellen, die noch keine gesetzliche Grundlage für eine Berg- und N aturw acht besitzen. Die D elegierten der B undesländer beschlossen einhellig, H ofrat Dr. C urt Fossel von der Steierm ärkischen Landesregierung eine Dank­ adresse für sein W irken als V orkäm pfer dieses Dachverbandes zu ü b er­ senden. (Aus „Salzburger Landeszeitung"). Schutz von Höhlen und Karstlandschaften Von Dr. Fritz E b n e r , Landesmuseum Joanneum Naturschutz ist heute längst zu einer anerkannten N otw endig­ k eit geworden! Denn schon lange haben w ir erkannt, daß nur die N atur einen gesunden Lebensraum garantieren kann. Und selbst wenn w ir n ur an die heutige G eneration dächten, hieße es m it dem so w ert­ vollen „Kapital" N atur sorgsam umzugehen. Allmählich w ird die W ich­ tigkeit der Erhaltung von G rüngürteln, sauberen G ew ässern oder b e­ drohten T ierarten eingesehen. W ozu aber sollen Höhlen, die ohnehin nur von einer H andvoll M enschen besucht werden, oder kahle, teilw eise richtiggehend verödet w irkende Karstlandschaften geschützt werden? Auch diese Landschaftsteile stellen einen sehr wichtigen Bestandteil unseres Lebensraum es dar, dessen Funktion n u r dann gew ährleistet bleibt, w enn er in seiner von N atur aus existierenden A usgew ogen­ heit erhalten bleibt. Das W esen einer Karstlandschaft liegt den Eigenschaften der K ar­ bonatgesteine zugrunde, die diese Landschaften aufbauen. W asser, das auf einen K alksteinkom plex auftrifft oder in ihn eindringt, verm ag durch seine chemisch-lösende bzw. mechanisch-erosive Kraft im G estein tief­ gründig Hohlformen hervorzurufen, die das reichhaltige Erscheinungs­ bild solcher K arstlandschaften (benannt nach, den nahezu vegetations­ losen Gebirgslandschaften der Balkanhalbinsel) prägen. Oberflächlich sind es scharfkantige Rillen und Rinnen, die sogenannten Karren, und V ertiefungen der Oberflächen, die Dolinen, und unter Tage w eitver­ breitete Höhlensystem e. Das wichtigste M erkmal einer Karstlandschaft ist aber das Fehlen einer Oberflächenentwässerung, an deren Stelle.

(15) STEIRISCHER N A Tdownload U R SC Hunter U T Z www.biologiezentrum.at B R IE F ©Naturschutzbund Steiermark, Austria,. 15. in den o. g. Karsthohlform en ein unterirdisches, in iseinem V erlauf oft kom pliziertes Entw ässerungssystem tritt. Nach unterschiedlich langen u n ter Tage zurückgelegten W egstrecken treten solche W ässer als K arst­ quellen w ieder an das Tageslicht. Ihr C harakteristikum (sind starke w itterungsbedingte Schwankungen in ihrer Schüttung und ihre A n­ fälligkeit gegenüber Verschmutzungen, da K arstw ässer und ihre kanal­ ähnlichen W asserw ege keine Filterung erfahren. Daher ist es nicht nur für wissenschaftliche Fragestellungen, sondern auch von w asser­ wirtschaftlich-hygienischen Gesichtspunkten aus wichtig, das jew eilige H erkunftsgebiet eines Karstw assers zu kennen. Dazu w erden den in Spalten und Schlundlöchern verschwindenden W ässern M arkierungs­ stoffe beigegeben, die dann mit Hilfe geeigneter M ethoden an w eitver­ breiteten Beobachtungsstellen registriert w erden und so ein Bild des unterirdischen W asserlaufes geben. Die Bedeutung, die solchen Karstlandschaften zukommt, zeigt am besten ein Blick auf die geologische Karte der Steierm ark. Mit den Nördlichen Kalkalpen und den K alkarealen der Grauwackenzone, des G razer Berglandes und des M urauer-N eum arkter Raumes w ird flächen­ mäßig etw a 1U der Steierm ark aus verkarstungsfähigen Gesteinen auf­ gebaut. Die wissenschaftliche Erforschung steirischer Höhlen wird system atisch etw a ab 1835 durch das Landesmuseum Joanneum und in jüngerer Zeit auch durch den Landes verein für H öhlenkunde in der Steierm ark durchgeführt. Die heutige intensive Forschungsarbeit spiegelt sich am besten darin wider, daß bis 1950 etw a 500 steirische Höhlen registriert w aren und sich diese Zahl bis heute auf über 1500 verm ehrte. Damit stellt die Steierm ark das höhlenreichste Bundesland Österreichs dar, obwohl ein Großteil d er Höhlen — die Gesamtzahl w ird vom Landesverein mit über 6000 vorausgesagt — noch nicht bekannt ist. Von jeh er beisaß ein Teil dieser Höhlen für die Menschen eine große Bedeutung. Stein- und Knochenwerkzeuge, die neben paläontologischem Knochenmaterial der letzten Eiszeit in zahlreichen Höhlen gefunden wurden, zeigen, daß bereits zur Steinzeit Höhlen den Menschen als Jagdstation und Zufluchtsort dienten. In den Jahren nach beiden W eltkriegen besaßen einige Höhlen durch Phosphaterdenabbau w irt­ schaftliche Bedeutung, und heute sind Schauhöhlen ein aus dem Frem den­ verk eh r nicht m ehr w egzudenkender Faktor. W ar in der V ergangenheit die A nziehungskraft der Höhlen auf den Menschen durch den harten Daseinskampf und die Suche nach Rohstoffen begründet, so ist in den letzten Jahren darin eine W andlung eingetreten. Epidemisch ist die M ode­ krankheit des „Sammelns" von M ineralien und Fossilien aus­ gebrochen. Kein ober tägiger Fundpunkt, keine Höhle blieb davon v e r­ schont! Beispiele wie die Odelsteinhöhle zeigen, daß Höhlen in ihrer.

(16) 16. STEIRISCHER NATURSCHUTZBRIEF ©Naturschutzbund Steiermark, Austria, download unter www.biologiezentrum.at.

(17) STEIRISCHER NATURSCHUTZBRIEF ©Naturschutzbund Steiermark, Austria, download unter www.biologiezentrum.at. 17. Foto: Dr. F. Bauer. Bild 3: Eine typische K arstquelle (Totes W eib bei Mariazell).

(18) 18. STEIRISCHER NATU R SC H Uunter T ZBR IEF ©Naturschutzbund Steiermark, Austria, download www.biologiezentrum.at. einzigartigen Pracht an Sinter-, Tropfstein- und K ristallbildungen regel­ recht geplündert w urden und so in ihrer Einzigartigkeit für die Mensch­ heit verloren gingen. In halb Europa finden sich diese Stücke in Laden von Sammlern oder w erden als gut verkäufliche A rtikel an diversen M ineralbörsen angeboten. Eine Sucht, die von verständnislosen und unverantw ortlichen Z eitungsartikeln über „Kristallschätze" oder „Dia­ m antengrotten" nur noch gem ehrt wird. A ber ebenso w ird mit paläontologischen Funden R aubbau getrieben. W ohl tauchen manche Stücke ^ später w ieder auf, doch sind sie für wissenschaftliche Bearbeitung wertlois geworden, da Fundschichten und Fundumstände dem W issen­ schaftler oft m ehr auszusagen verm ögen als das Fundstück selbst. Der Schutz der Höhlen sollte zwei Ziele anstreben. Einmal sollten Höhlen in ihrer natürlichen A usgestaltung der Nachwelt erhalten bleiben, ein anderm al sollen Höhlen und andere Karsterscheinungen als Elemente einer Karstlandschaft hydrogeologisch betrachtet funktions­ tüchtig bleiben. Das N aturhöhlengesetz, dessen Durchführung seit 1975 von Bundesauf Landesebene übergegangen ist, sieht als denkmalgeschützte N atur­ höhlen solche H öhlen einschließlich ihres Inhalts vor, deren Erhaltung w egen ihres Gepräges bzw. ihrer wissenschaftlichen Bedeutung von öffentlichem Interesse ist. Diese U nterschutzstellungen unterliegen aber einem zeiterfordernden behördlichen Verfahren. Zeit ist aber, w ie Plün­ derungen von Höhlen innerhalb w eniger Tage gezeigt haben, keine vorhanden. Die Plünderer sind bei neuentdeckten Höhlen oder H öhlen­ teilen ausnahmslos der Ansicht, daß es sich um keine denkm alge­ schützte Höhle handle. Gemäß dem N aturhöhlengesetz muß aber über jede neuentdeckte Höhle bzw. jeden neu aufgeschlossenen H öhlenteil unverzüglich M eldung erstattet werden. W eiters soll ausdrücklich festgehalten werden, daß Aufsam m lungen und Grabungen in den Höhlen, aber auch in nicht denkm algeschützten N aturhöhlen einer Bewilligung der Landesregierung bedürfen! Rein gesetzlich scheint somit der Schutz einer Höhle sam t Inhalt gew ährleistet zu sein. Die Schwierigkeit in der Praxis liegt aber in der Überwachung. In der Steierm ark soll das Defizit an Überwachungsorganen aber derart kom pensiert werden, daß der Landesverein für Höhlenkunde geschlossen der Bergwacht beitritt und somit seinen zahlreichen und überaus aktiven M itgliedern die Möglichkeit gegeben ist, an O rt und Stelle gegen Plünderungen und unsachgemäße Grabungen einzuschreiten. In seiner Bedeutung kom m t dem Schutz einer gesam ten K arst­ landschaft ein noch schwerwiegenderes Ausmaß zu. Stellen die K arst­ wasservorkom m en, deren Beziehungen zum Gestein und zur O ber­ fläche bereits dargestellt wurden, neben den G rundw asservorkom m en doch die bedeutendsten W asserreserven dar. Der Schutz von K arst­ landschaften soll somit in erster Linie der Reinhaltung von Karstge-.

(19) STEIRISCHER NATURSCHUTZBRIEF ©Naturschutzbund Steiermark, Austria, download unter www.biologiezentrum.at. 19. Bild 4: Sinterröhrchen in d er Langstein-T ropf steinhöhle Foto: H. Kusch. wässern, dienen. A llerorts hat sich die Unsitte breit gemacht, Müll in Höhleneingänge, Schächte oder Dolinen zu werfen. Nach dem Abfall­ beseitigungsgesetz sind solche wilden M ülldeponien zw ar verboten, doch wie es in der Praxis aussieht, zeigen schon kurze Spaziergänge am Tauplitzplateau oder in anderen steirischen Karstgebieten. Hier gilt es vor allem in der Öffentlichkeit aufklärend zu w irken und immer w ieder auf den unsachlichen Zusam m enhang der W asserw egigkeit in K arstgebieten hinzuweisen. Neben den V erunreinigungen durch w ilde M üllablagerungen stellen für diese Gebiete aber auch m angel­ haft geplante P rojekte für Tourismus, Industrie oder Straßenbauten eine em inente Gefahr dar. Der rein baulichen Planung m üßte eine nach dem neuesten Stand der W issenschaft entsprechende hydrogeologische Studie vorausgehen, von deren Ergebnis erst die Möglichkeit einer Durchführung solcher P rojekte abhängig gemacht w erden sollte. Eine enge Zusam m enarbeit zwischen Raumplanung, Naturschutz und W issenschaft w ird zum Schutz der heute ohnehin schon stark ge­ fährdeten Karstlandschaften notw endig sein. Denn nur so wird es ge­ lingen, unserer Nachwelt Karstlandschaften zu hinterlassen, die ober und un ter Tage nicht mit A bfallprodukten vollgestopft sind, sondern einen gesunden und funktionsfähigen Lebensraum darstellen..

(20) 20. STEIRISCHER N A Tdownload U R SC H unter UTZB R IE F ©Naturschutzbund Steiermark, Austria, www.biologiezentrum.at. Vom Verein für Heimatschutz. Neue Baugesinnung im ländlichen Raum Von OLR. Ardi. Ing. W i n k l e r Seit einigen Jah ren ist die Saat aufgegangen und Menschen, die voneinander nie wußten, Menschen, die sich gegenseitig nicht aus­ stehen konnten und durch M ißverständnisse, Drohungen und durch Positionskäm pfe voneinander getrennt waren, finden sich nach und nach zu einem ganz großen geschlossenen Kreis zusammen, einer lücken­ losen Front, die für den ländlichen Raum verantw ortlich zeichnet und V erantw ortung trägt. Sie haben das Recht zu fragen, was denn wirklich geschieht, w er etw as unternim m t, w er V erantw ortung träg t für das Geschehen in unserer Landschaft. W ir sitzen schließlich in Positionen, denen m an die Verpflichtung nicht absprechen kann, für das Bild u nserer Landschaft besorgt zu sein und Taten zu setzen. Lassen w ir aber das Jam m ern und das Entsetzen über viele Bausünden, die uns am heutigen Tag noch stören. Vielleicht ist der eine oder der andere von uns auch selbst m it schuld, aber diese Dinge sind nicht m ehr reparabel und bedürfen der V erdrängung durch Besseres. Der V erein für H eim at­ schutz und Heim atpflege hat um sich über tausend M itglieder ge­ sammelt, die Hochschulen haben im ländlichen Raum Bauaufnahmen durchgeführt. Das Bundesdenkmalamt, d e r Landeskonservator sind ak ­ tiv für den Schutz erhaltungsw ürdiger Bauten im ländlichen Raum eingetreten und haben Ensem blewirkungen w eitgehend unterstützt. Die A rchitekten versuchen — und es gelingt bereits — den stufenlosen Ü ber­ gang von der konservativen Bauweise zu neuen landschaftsgerechten Bauformen zu finden. Eine entsprechende Baugesinnung w ird in zahl­ reichen V orträgen, in der Ö ffentlichkeitsarbeit durch den ORF, durch Kurse, Sendungen, Exkursionen zu einem geistigen N ahrungsm ittel gemacht, und die Steierm ärkische Landesregierung arbeitet mit zahlrei­ chen Abteilungen, m it der Raumplanung, dem Landschaftsschutz, dem Naturschutz, dem Hochbau, der Gesetzgebung gezielt daran, offene Ge­ fahren abzufangen und ihnen m it allen M itteln entgegenzuw irken. Junge Nachwuchsarchitekten und Studenten der Technischen Hochschule rücken in die gem einsame Front nach und füllen jen e Stellen auf, von denen w ieder ein er der Idealisten des Landschafts- und Naturschutzes abgetre­ ten ist. Die Bauberatung und die Planung im ländlichen Raum gehen bereits u nter Leitung guter Architekten und m it bereits sichtbarem V er­ ständnis eines großen Teiles der Bürgermeister, als Baupolizei erster In­ stanz, vor sich und zahlreiche Beispiele von A daptierungen, R estaurie­ rungen, Umbauten, m odernsten A usbauten bei Erhaltung des w ürdigen B aubestandes wie auch landschaftsgerechten N eubauten sind bereits ein Beweis positiver Tätigkeit in unserer Landschaft. M ag sein, daß das eine oder andere W erk noch nicht ganz gelingt, daß manchmal noch Zweifel.

(21) STEIRISCHER N A Tdownload U R SC H unter U T ZBR IEF ©Naturschutzbund Steiermark, Austria, www.biologiezentrum.at. 21. auftreten, daß immer w ieder M einungsverschiedenheiten im Geschmack und in der Gesinnung autreten werden, aber es ist ein.3 Vollzugsm el­ dung, daß etwas geschieht und daß nicht blindlings in unserer Landschaft herum gefuhrw erkt wird. Ich halte es im österreichischen Raum für ein­ malig, daß es gelingt, alle in der Steierm ark einschlägig Tätigen an einem Tisch zufammenzubringen, wo in ernsthafter A useinandersetzung in ge­ zielten Initiativen jene M aßstäbe gesetzt werden, die für die nächste Zeit G ültigkeit haben. Der Naturschutzbund, der Landschaftsschutz, die Landesregierung, die Landeskammer usw. w erden ihrer Bestimmung ent­ sprechend w eiterhin uneingeschränkt ihren Aufgaben nachgehen, aber immer mit jen er Tuchfühlung und gegenseitigen Abstimmung, die den gewünschten Erfolg erhoffen läßt. W ir w erden aber auch nicht ruhen und rasten dürfen, w eiterhin m it allem Nachdruck auf die Gesinnung der Bauherrn einzuwirken, die vom Respekt der Landschaft gegenüber bestimmt sein soll. W ir sehen bereits an den nachrückenden jungen Menschen, an der T ätigkeit des ORF und der Presse, an Forschungs­ aufträgen, wie sehr allen die Frage des Landschaftsschutzes und des Naturschutzes am H erzen liegen. W ir sind sicher, daß schon die Schulen den Respekt vor den W erten unserer Landschaft und Landschaftsge­ staltung lehren, um angesichts der zukünftigen Arbeitsvorhaben, die im ländlichen Raum allein die Zahlen von 25.000 N eubauten überschrei­ ten werden, P artner gegenüber zu haben, die von Anfang an ernst ge­ nommen w erden können und dafür garantieren, daß mit Hilfe der Technik, mit Hilfe des Gesetzes und mit Hilfe einer echten Bauge­ sinnung unser Land eine Prägung erhält, deren wir uns nicht m ehr zu schämen brauchen.. „Aul den Spuren Erzherzog Johanns41 Reg.-Rat Ing. A nton W alter vom V erein für Heimatschutz und Heim atpflege in Steiermark leitet w ieder ein e sehr interessante Exkursion unter dem Motto „Auf den Spuren Erz­ herzog Johanns" vom 27. September bis 2. Oktober 1975. Einem Großteil des L ebensw eges Erzherzog Johanns folgend, soll versucht w erden, die Einflüsse kennenzulernen und die W erke zu besichtigen, die den „Stei­ rischen Prinzen" kennzeichnen. 1. Tag: Graz — Florenz 2. Tag: Florenz — Palazzo Pitti (Ge­ burtsstätte) — Stadtbesichtigung 3. Tag: Florenz — B ologna — Bozen — Schenna (Gedächtnis- und Grab­ kapelle). 4. Tag: Bozen 5. Tag: Bozen — Salzburg — Bad A u ssee 6. Tag: Bad A u ssee — G esäuse — Brandhof — Seeberg bei M aria­ zell — Graz Begleiter: ein M itglied der Nach­ komm en des Prinzen Erzherzog J o ­ hann. Kosten: für Fahrt in gutem A uto­ bus, Nächtigrung in guten H otels, Halbverpflegung, Eintritte, R eiselei­ tung ca. S 1400,— . Auskünfte: Katholisches Bildungs­ werk in der Steiermark. Referat: Studienreisen und krea­ tive Freizeit, Graz, Bischofplatz 4, T elefon 71 4 11..

(22) 22. STEIRISCHER NA T U R SC H Uunter T ZBwww.biologiezentrum.at R IE F ©Naturschutzbund Steiermark, Austria, download. Naturschutzpraxis Jahresbericht 1974 der Landesgruppe Steiermark des ÖNB mag ein knapper Bericht über _ die w ichtigsten ^ S E reignisse und |\W ' über die TätigyX keit der Landes^C H O ^ gruppe im Jah­ re 1974 g eg eb en werden. D ie Bundesgeschältsstelle des ÖNB, die sich seit Jahren in Graz befunden hatte, wurde nach Salzburg verlegt; die Redaktion von „Natui und Land" übersiedelte nach Inns­ bruck; das „ O sten , Dokum entations­ und Informationszentrum'' d es ÖNB wurde von der Stmk. Landesregierung übernommen, leider ohne Herrn H. Ortner, der das Zentrum in jah re­ langer intensivster Arbeit aufgebaut hatte; es ist im H ause Heinrich­ straße 5 untergebracht, w o sich auch das „L.-Boltzmann-Institut für Naturund Umweltschutz" befindet, das vom L.-Boltzmann-Institut für U m w eltw is­ senschaften und Naturschutz gem ein ­ sam mit dem ÖNB geführt wird. Der „Steirische Naturschutzbrief" er­ scheint nach w ie vor regelm äßig als w ichtigstes steirisches Inform ations­ blatt. Der „österr. Naturschutztag 1974", vom ÖNB organisiert, fand im Ok­ tober in W els statt, die Teilnahme aus ganz Österreich war sehr groß. Das „Steir. Naturschutzseminar 1974" wurde gleichfalls im Oktober von der Rechtsabteilung 6 der Stmk. Lan­ desregierung und der Landesgruppe in Bad Gleichenberg veranstaltet, und zwar mit dem denkbar besten Erfolg. Die O rtsstelle Leibnitz bangt mit der Landesgruppe noch immer um das Schicksal der Sulm auen (geschützter Landschaftsteil), da die Form der Sulmregulierung noch unsichtbar ist. Die Bezirksstelle Leoben ließ u. a. beim Bahnübergang in der N ähe des Lan­ deskrankenhauses Tafeln aufstellen mit dem Ersuchen: „bitte M otor ab­. stellen!". Die V erbindung mit der Steir. Bergwacht ist w ie immer sehr eng. Der Alpengarten Rannach, in dessen Verwaltungskuratorium die Landes- } gruppe federführend ist, macht noch immer schwere Sorgen^ besonders w egen der stets ziu knappen G eld­ m ittel, der A lpengarten Bad A u ssee hingegen blüht und gedeiht im besten Sinne des W ortes. Auch am Furtnerteich konnten schöne Fortschritte erreicht werden, die Zusammenarbeit im Kuratorium ist vorbildlich. Der Bau des geplanten K ra itw e ik e s im Gesäuseeingang wurde endgültig verhindert. „Bäume in und um Graz": hier w erden ständig A ktivitäten g e ­ setzt (längerer Bericht in „Natur und Land", Heft 4 /5 aus 1974). Film­ dorf Ödensee: Dort wurde trotz aller beschwörenden V orstellungen der Lan­ desgruppe sow ie trotz der ablehnen­ den Stellungnahm e der Naturschutz­ beirates w eitergefilm t, das N atur­ schutzgebiet wird w eiter zerstört. B e­ züglich der Erschließung der Eisen­ erzer Ramsau wurden V erhandlungen mit dem Gemeindierat Eisenerz g e ­ pflogen, die eine günstige Lösung erwarten lassen. Bei der A ktion „Sau­ bere Steierm ark“ der Stmk. Landes­ regierung half die Landesgruppe tätigst mit. Eine Koordinierung von Naturschutz- und Raumordnungsge­ setz wurde ausführlich begründet und beantragt. Beabsichtigte Rodungen im Schachenwald südlich v o n Graz konn­ ten verhindert werden, G egen g e ­ landegängige Motorräder im Gebirge wurde bei Behörde und in der Presse schärfster Protest ein gelegt, w ese n s­ verw andte O rganisationen wurden mit Erfolg zu gleichen A ktionen an­ geregt. D ie Zerstörung der Turracher Höhe geht trotz aller Einsprüche verantw ortungslos w eiter. G egen das Plakatunwesen in Stadt und Land wurde bei Behörden, politischen Par­ teien usw. interveniert, w ir erh iel­ ten sogar Versprechungen. Um die Erhaltung des Hallstätter Gletschers, der für den W intersport auch im Som­ mer erschlossen w erden sollte, wurde.

(23) STEIRISCHER NA Tdownload U R SC Hunter U T ZB R IE F ©Naturschutzbund Steiermark, Austria, www.biologiezentrum.at. gem einsam mit der Landesgruppe Oberösterreich gearbeitet. An Behörden wurde ein Antrag für d en Schutz der Gelben Teichrose bei Stainz gestellt. Vom Taschenbuch „Geschützte Pflan­ zen" ist nur mehr ein geringer Bestand vorrätig, das Taschenbuch „Geschützte T ie re “ wird gern von Schülern g e ­ nommen und ist durch uns zu b e­ ziehen. An C-Markien wurden rund 25.000 aufgegeben. V ieles w urde in dieser bunten A uf­ zählung nicht genannt, w eil es sozusagen selbstverständlich ist: Geldgebaxungen für verschiedene Institute, Tagungen u. ä., die Erledigung der Korrespondenz (rund 500 Aktenstücke 1974), die Karteien, ferner Sitzungen, Besprechungen, Begehungen, Fahrten usw. — mit einem Wort, es geschieht alles, w as in unseren Kräften steht. Hübel. Vorbildliche Säuberung einer verschmutzten Landschaft A ls Berg­ wächter der Ein­ satzstelle Graz der Steirischen Bergwacht er­ hielt ich un­ längst den A uf­ trag, mitzuwirken bei einer großen R eini­ gungsaktion der G em einde Thal bei Graz. Für uns Bergwächter sind solche D inge nichts A ußergew öhnliches, aber was ich dort in Thal erlebte, v er­ dient besonders hervorgehoben zu w erden zum A nsporn für andere G e­ meinden. Sind doch die Randgebiete einer Großstadt immer mehr von der Um weltverschm utzung bedroht, und man glaubt e s kaum, w as alles von manchen M itbürgern in der freien Natur abgelegt wird und in welch unvorstellbaren M engen. So beschloß der Gem einderat von Thal mit seinem Bürgermeister Franz Purkt an der Spitze, aufzurufen zu einer Reiniigungsaktion des Gem ein­ degebietes, das 18 Quadratkilometer umfaßt und zu dem 18 Ortschaften mit 34 Kilom eter G em eindestraßen g e ­. 23. hören. Unter persönlicher M itwir­ kung der G em einderäte mit ihrem Bürgermeister b eteiligten sich noch der Sportverein, der M usikverein, der Kameradschaftsbund von Thal und T eile der Bevölkerung sow ie auch die Landesfachschule Hart mit Herrn Dipl.-Ing. Dir. Koller an der Aktion. Zwei große Container, w elche auf dem Sportplatz von Thal den Unrat aufnehm en sollten, reichten bei w e i­ tem nicht aus, und so häuften sich die unmöglichsten G egenstände aller Art, w elche von den braven Helfern aus den W äldern, den W iesen und aus den Bachbetten herbeigeschafft w ur­ den. Die O rganisation klappte ein ­ malig, und w as am m eisten b eein ­ druckte, war die Tatsache, daß alle Helfer, die ja aus freien Stücken den M ist w egräum ten, den andere w eggew orfen hatten, mit B egeiste­ rung bei der Sache waren. W ir können nur hoffen, daß solche A ktionen dazu beitragen, das G ew is­ sen jener Leute wachzurütteln, die es immer noch nicht erfaßt haben, daß sie sich letzten Endes selber schaden, w enn sie die U m welt verschmutzen. W ir aber als Grazer sollten dem Bürgermeister v o n Thal, Franz Purkt, und allen sein en wackeren Helfern unseren Dank aussprechen dafür, daß er ein liebliches A usflugs- und W an­ dergebiet unserer B evölkerung von Unrat und Schmutz befreit hat. Ferri I b e r e r. Steierm. Waldschutzverband Jahresbericht der Brücker Bergwacht Die Steirische Bergwacht des Be­ zirkes Bruck a. d. Mur hat ein ar­ beitsreiches Jahr hinter sich. A uf Grund der ständig w achsenden A u f­ gaben wurden im Berichtsjahr im B e­ zirk Bruck a. d. Mur inten siv Schu­ lungen betrieben. Die Bergwacht w irk­ te besonders stark im Rahmen der vom Amte der Steiermärkischen Lan­ desregierung angeordneten A ktion „Saubere Steiermark" mit. Auch im K atastropheneinsatz war die Berg­ wacht initiativ. So wurden von der Bezirksaufsicht zw ei Katastrophen-.

(24) ©Naturschutzbund Steiermark, Austria, download unter www.biologiezentrum.at. An den P.b.b. Ös te r r . N a t u r s c h u t z b u n d L and. es gruppe Stöieißiat. 1 Erscheinungsort Graz. V erlagspostam t 8010 Graz. Jakomini platz 17/11 8010 G r a z einsatzzüge in der G esam tstärke von 54 Bergwächtern und A nw ärtern auf­ gestellt, um allenfalls über A nforde­ rung der Behörden w irksam e A ssi­ stenz leisten zu können. D arüberhinaus w urde die ureigenste Aufgabe, nämlich die Überwachung der Einhal­ tung aller Gebote und V erbote zum Schutze der Tier- und Pflanzenwelt, nicht vernachlässigt. 1576 Einzelein­ sätze und 69 G ruppeneinsätze mit insgesam t 17.690 nachweislichen Ein­ satzstunden zeugen von der regen und vielfältigen Tätigkeit der Steiri­ schen Bergwacht wohl am besten. Die M änner der Steirischen Berg­ wacht führen alle ihre Tätigkeiten un ­ entgeltlich durch. In diesem Zusam­ m enhang darf erw ähnt w erden, daß eine w eitere Aufw ärtsentw icklung der Steirischen Bergwacht dringend einer verm ehrten U nterstützung aus öffent­ lichen M itteln bedarf, um auch künftig, den gestellten Aufgaben gerecht w er­ den zu können. Die Steirische Bergwacht des Bezir­ kes Bruck a. d. Mur ist auf dem rich­ tigen Weg. Nicht umsonst hat die er­ w eiterte Bergwacht-Landaufsicht bei ihrer Sitzung au 7. Dezember des V or­ jahres in Graz über A ntrag des Arbeitsausschußes einstim mig beschlos­ sen, der Bergwacht des Bezirkes Bruck a. d. M ur für die Leistungen im Be­ richtsjahr den „Ehrenwimpel" des Landes Steierm ark" zuzuerkennen. Böschungsbegrünungen. Der Steiermärkische W aldschutzver­ band führt auch heuer w ieder Bö-. j vj o s; m i. schungsbegrünungen durch. Für der­ artige Begrünungen im steirischen Bergland können nam hafte Beihilfen örtlichen Stellen gew ährt werden. Da die Zeit drängt, können nur noch baldige Anm eldungen berücksichtigt werden.. Diesbezügliche Anfragen und M it­ teilungen sind zu richten an den Steierm ärkischen W aldschutz verband, Jakom iniplatz 17, 2. Stock, Telefon Nr. 78 9 32, Schülerexkursionen. Um den Schülern der höheren K las­ sen der M ittelschulen einen forst­ lichen Anschauungsunterricht zu e r­ möglichen, finanziert der Steierm ärki­ sche W aldschutzverband derartigen Schulklassen mit ihren N atu rg e­ schichteprofessoren die Reisekosten (Omnibusse) zu forstlich interessanten W aldgütern. Gleichzeitig w erden der­ artige Betriebe nam haft gemacht, die vor allem ausgebildetes Forstper­ sonal für solche Tagesführungen en t­ gegenkom m enderw eise zur V erfügung stellen. Tausende M ittelschüler w u r­ den bereits so in steirische W aldungen geführt, wobei unsere Forstleute h er­ vorragend den jungen Leuten Ein­ blick in die Probleme des steirischen W aldes gaben. Diesbezügliche A nfragen und M it­ teilungen sind zu richten an den Steierm ärkischen W aldschutzverband, Jakom iniplatz 17, 2. Stock, 8010 Graz, Telefon 78 9 32.. Eigentümer, Herausgeber und V erleger: Landesgruppe Steiermark des österreichischen Natursdiutzbundes. Die Herausgabe erfolgte in Zusammenarbeit mit der Kulturabteilung des Amtes der Steierm äkisdien Landesregierung. — Schriftleitung: Dr. Heribert H o r n e c k , für den In­ halt verantwortlich: Dr. Curt F o s s e l ; beide Graz, Hofgasse 13, Tel. 76 3 11/27 30. — Das Blatt erscheint viermal jährlich. Drudekostenbeitrag für Einzelbezieher S 5,— pro Heft oder S 20,— für den ganzen Jahrgang; Einzahlungen an Postscheckkonto 4840 für Girokonto 8798 „Naturschutz­ brief“ der Steiermärkischen Sparkasse in Graz. — Druck: Steierm. Landesdruckerei, Graz. — 2425-75.

(25) ZOBODAT - www.zobodat.at Zoologisch-Botanische Datenbank/Zoological-Botanical Database Digitale Literatur/Digital Literature Zeitschrift/Journal: Naturschutzbrief - Natur und Landschaftsschutz in der Steiermark Jahr/Year: 1975 Band/Volume: 1975_86_2 Autor(en)/Author(s): diverse Artikel/Article: Naturschutzbrief 1975/86 1-24.

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