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Wolfgang Gentner zum 60. Geburtstag

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Academic year: 2022

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BAND 21 a ZEITSCHRIFT FÜR NATURFORSCHUNG HF.FT 7

Wolfgang Gentner zum 60. Geburtstag

A m 2 3 . 7. 1 9 6 6 feiert WOLFGANG GENTNER seinen 6 0 . Geburtstag. Seine wissen- schaftliche Laufbahn beginnt mit seiner P r o m o t i o n im Jahre 1 9 3 0 . Es ist die Epoche stürmischer Entwicklung der Kernphysik. Der Kreis der Kernphysiker ist noch klein;

deutsche Physiker spielen eine gewichtige Rolle in ihm. Durch seine Arbeiten in Frankfurt und Heidelberg, am CuRiEschen Institut in Paris und in Berkeley wird GENTNER in diesem Kreis bekannt. Es sei hier nur an seine zusammen mit W . BOTHE gemachte Entdeckung des Kernphotoeffektes an Kernen mit starker B i n d u n g erinnert.

I m Kriege übernimmt er am Institut v o n P r o f e s s o r BOTHE den A u f b a u eines Zyklo- trons, eines Großbeschleunigers nach damaligen Maßstäben, und führt ihn erfolgreich durch. A b e r auch das unmöglich scheinende gelingt i h m : Er erwirbt sich während des Krieges als Deutscher in Frankreich Achtung und Freundschaft.

1 9 4 6 nimmt er einen Ruf auf einen Lehrstuhl nach Freiburg an und baut dort sein erstes Institut auf. Zur V e r f ü g u n g steht ein Gebäude mit Bombenvolltreffer, wenige Geräte, die aus den Trümmern des alten Instituts g e b o r g e n w o r d e n sind und eine wissensdurstige Kriegsgeneration. Der A u f b a u ist mühsam, aber er schreitet schnell voran dank der Fähigkeit, die GENTNER entwickelt, der Initiative seiner Mitarbeiter einen weiten Spielraum zu lassen. Dieses Vertrauen spornt an. Es erzeugt einen frei- heitlichen Geist am Institut. Bald arbeitet man auf dem Gebiet der Kernphysik, der Höhenstrahlung, der Molekül- und der RöNTGEN-Spektroskopie. GENTNERS besonderes Interesse gilt in dieser Zeit der Altersbestimmung an Gesteinen.

1951 zeichnet sich für GENTNER eine noch weit g r ö ß e r e A u f g a b e ab. Die euro- päischen Länder tun sich zusammen, um in Genf ein Laboratorium zu schaffen, das der Erforschung der Kernbausteine dienen soll. Denn der materielle A u f w a n d für diese Forschung ist so g r o ß geworden, daß er die Mittel der einzelnen europäischen Staaten übersteigt. Die Initiatoren sind der kleine Kreis der Kernphysiker aus den dreißiger Jahren, und GENTNER gehört zu denen, die Deutschland in diesem Kreis vertreten können. Zunächst wirkt er mit an der Gründung der Institution, die von einem ungeheueren Schwung getragen wird. D a n n übernimmt er 1 9 5 5 selbst eine A u f g a b e in G e n f : Die Vollendung der Konstruktion des Synchrozyklotrons, vor allem aber das Wecken einer wissenschaftlichen Tätigkeit bei C E R N . Er versteht es, aus den europäischen Ländern Physiker nach Genf zu ziehen und wagt es wieder, zu dirigie- ren, indem er Freiheit läßt. Die schönen wissenschaftlichen Resultate, die C E R N als- bald nach Fertigstellung des Synchrozyklotrons aufweisen kann, rechtfertigen ihn glän- zend. Seinem Bestreben nach einer wissenschaftlichen Breite entspricht es, daß er neben den Arbeitsgruppen, die sich der Elementarteilchenphysik widmen, auch eine starke Kernchemiegruppe ins Leben ruft.

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1 9 5 8 übernimmt er zum dritten Male die A u f g a b e , ein Institut zu schaffen: Er baut als Nachfolger v o n BOTHE ein neues Max-Planck-Institut für Kernphysik in Heidelberg auf. Als Synthese zwischen Universitätsinstitut und internationaler Großforschungs- anlage ist hier ein weiteres Institut GENTNERscher Prägung entstanden, das sich als- bald durch seine wissenschaftliche Tätigkeit Geltung verschafft. Für die experimentelle Kernphysik werden modernste Beschleuniger aufgebaut. In einer anderen Abteilung hat sich GENTNERS langjähriges Lieblingsgebiet, die radioaktive Altersbestimmung, zur modernen Kosmochemie ausgeweitet. In diesen Jahren öffnen sich dieser Richtung neue Möglichkeiten durch die Benutzung von Raketen und Satelliten zur Durchfüh- rung von extraterrestrischen Experimenten.

Zahlreiche Freunde und Schüler GENTNERS haben ihm zu seinem 60. Geburtstag wissenschaftliche Arbeiten gewidmet. Sie werden an verschiedenen Stellen erscheinen, so im vorliegenden Heft und in einem noch folgenden Supplementheft der Zeitschrift f ü r N a t u r f o r s c h u n g , in e i n e r v o n 0 . A . SCHAEFFER u n d J. ZÄHRINGER h e r a u s g e g e b e n e n Monographie „Potassium A r g o n D a t i n g " , in der Zeitschrift für Angewandte Physik, in den Fortschritten auf dem Gebiete der RöNTGEN-Strahlen und Nuklearmedizin und in der Zeitschrift „Erzmetall". Alle diese Beiträge sollen ein Zeichen der Verbunden- heit und Dankbarkeit sein seitens derer, die das Vorrecht hatten, an einem von ihm geleiteten Institut zu arbeiten oder ihm als Freund nahe zu stehen.

A . CITRON

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