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Politische Krisen vor dem Ersten Weltkrieg - Material zur Quellenarbeit im Geschichtsunterricht

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Academic year: 2022

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Rudolf Meyer: Politische Krisen vor dem Ersten Weltkrieg 1

© Persen Verlag

13 | Krisen

13/1

Aufgaben

a

Im Jahre 622 begann mit der sogenannten Hedschra (Auswanderung) des Propheten Mohammed von Mekka nach Medina der Aufstieg der Religion des Islams. Seit dieser Zeit hat der Islam stän- dig versucht, seinen Einflussbereich zu erweitern: zunächst in Nordafrika, dann in Europa. Dreimal scheiterte er in Mitteleuropa, zuletzt 1683. Seitdem ist Südosteuropa ein ständiger Unruhe- und Konfliktherd gewesen, sodass man von dem herrschenden Sultan als „Kranker Mann am Bospo- rus“ gesprochen hat. Gib einen kurzen Überblick zu den Eroberungen des Islams unter Berück- sichtigung folgender Daten: 711, 732, 1453, 1529 und 1683.

b

Was ist eine „Panbewegung“? Erkläre den Begriff „Panslawismus“.

Welche Rolle kam dabei Russland zu?

c

Kommentiere die im Material 13.1 aufgeführten Krisen.

Material

13.1

Krisen vor dem Ersten Weltkrieg (Auswahl)

„Panthersprung“

Eine der vielen Krisen war die 2. Marokkokrise „Panthersprung“:

Das deutsche Kriegsschiff SMS Panther wird 1911 nach Marokko entsendet und soll dort den Druck auf Frankreich erhöhen, Zugeständnisse beim deutschen Einfluss in Afrika zu machen. Die Aktion bleibt erfolglos.

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Rudolf Meyer: Politische Krisen vor dem Ersten Weltkrieg 2

© Persen Verlag

13 | Krisen

13/2

1875–1878: Die Orientkrise

Balkanaufstände und Panslawismus führten zum Krieg Russlands gegen die Türkei.

Diese Krise war der Anlass für das „Kissinger Diktat“ Bismarcks vom 15. Juni 1877 (Material 8.3).

1875: Die Krieg-in-Sicht-Krise

Ein drohender Krieg des Deutschen Reiches gegen das wieder aufgerüstete Frankreich wurde von Großbritannien und Russland durch eindeutige Signale bzw. Drohungen verhindert.

1885–1886: Krieg Serbien mit Bulgarien um die Balkanvorherrschaft Serbien siegte dank der Unterstützung durch Österreich-Ungarn.

1885: Revanchekrieg

Der französische Kriegsminister Boulanger forderte einen „Revanchekrieg“ gegen Deutschland.

1896: Die Krüger-Depesche

Entsendet von Wilhelm II. an den Präsidenten von Transvaal, wurde die Depesche von der britischen Regierung als Einmischung in innerstaatliche Angelegenheiten angesehen und verstärkten die ohnehin schlechten Beziehungen weiter.

1904: Die Doggerbank-Affäre

Ein Konflikt zwischen Russland und Großbritannien, weil russische Kriegsschiffe auf dem Weg nach Fernost britische Fischerboote angriffen und mehrere Seeleute töteten.

1904–1906: Die 1. Marokkokrise

Durch taktische Manöver (z. B. Staatsbesuch des Kaisers Ende März 1905 beim Sultan) versuchte Deutschland, Frankreichs Position in Afrika, vor allem gegenüber Marokko, zu schwächen – erfolglos.

1908: Annexion von Bosnien und Herzegowina

Österreich-Ungarn handelte gegen den ausdrücklichen Willen Serbiens und der Türkei.

1908: Die Daily-Telegraph-Affäre

Am 28. Oktober 1908 erschien im britischen Daily Telegraph ein von Wilhelm II. ausdrücklich autorisiertes Interview mit Indiskretionen, Anschuldigungen, Halbwahrheiten und Propaganda gegenüber Großbritannien. Entrüstungsstürme in Großbritannien und auch in Deutschland waren die Folge. Rücktrittsforderungen in Deutschland blieben erfolglos.

1911: Die 2. Marokkokrise „Panthersprung“

Das deutsche Kriegsschiff „Panther“ wurde nach Marokko entsendet und sollte den Druck auf Frankreich erhöhen. Frankreich sollte weitere Zugeständnisse beim deutschen Einfluss in Afrika machen – erfolglos.

Material 13.1

Krisen vor dem Ersten Weltkrieg (Auswahl)

Permanenter Krisenherd war der „Kranke Mann am Bosporus“:

Das Osmanische Reich, ehemals ein Riesenreich mit enormem Einfluss (Nordafrika, weite Teile des Orients, das Schwarzmeergebiet, nahezu der gesamte Balkan), zerfiel immer mehr und wurde zum

„Spielball“ der Großmächte, vor allem von Großbritannien und Russland. Große Teile wurden selbst- ständig, z. B. Serbien, Griechenland und Bulgarien. Aufgrund der inneren und auch der äußeren Schwäche nannte man das Osmanische Reich auch den „Kranken Mann am Bosporus“. Bereits Ende des 17. Jahrhunderts gab es Lieder mit gleichem „medizinischen Befund“: „Sultans Krankheit“ und

„Der Türk ist krank“. Um 1830 hat dann angeblich ein preußischer Minister die Bezeichnung geprägt, allerdings ohne große Wirkung. Erst nachdem Zar Nikolaus I. mehrfach vom „Kranken Mann am Bos- porus“ gesprochen hatte, verbreitete sich diese Redewendung schnell europaweit.

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