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Methodische Überlegungen zur Einbeziehung von Ungewissheiten bei der Durchführung vorläufiger Sicherheitsuntersuchungen (PDF)

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BUNDESGESELLSCHAFT FUR ENDLAGERUNG ••

Methodische Überlegungen zur Einbeziehung von Ungewissheiten bei der Durchführung vorläufiger Sicherheitsuntersuchungen

Braunschweig, 12.12.2019 – Tage der Standortauswahl

Wolfram Rühaak

(2)

Was sind Ungewissheiten?

 Unsicherheiten / Uncertainties

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1960 1980 2000 2020 2040 2060 2080 2100

IPCC, 2018

-

BUNDESGESELLSCHAFT FÜR ENDLAGERUNG

(3)

Standortauswahl

BUNDESGESELLSCHAFT FÜR ENDLAGERUNG

§ 1 StandAG: „Mit dem Standortauswahlverfahren soll in einem partizipativen, wissenschaftsbasierten,

transparenten, selbsthinterfragenden und lernenden

Verfahren für die im Inland verursachten hochradioaktiven Abfälle ein Standort mit der bestmöglichen Sicherheit für eine Anlage zur Endlagerung nach § 9a Absatz 3 Satz 1 des Atomgesetzes in der Bundesrepublik Deutschland ermittelt werden.“

Erste Ergebnisse kommen 2020 im Zwischenbericht

Teilgebiete.

(4)

Das mehrstufige Standortauswahlverfahren

Standortentscheidung 2031

Phase II Phase I

Entscheidung zu übertägiger Erkundung (§

15 StandAG)

Phase III

Schritt 1:

Ermittlung Teilgebiete (§ 13 StandAG)

Schritt 2:

Ermittlung von Standortregionen für übertägige Erkundung (§ 14 StandAG)

Übertägige Erkundung und Vorschlag für untertägige Erkundung (§ 16 StandAG)

Untertägige Erkundung (§ 18 StandAG)

Abschließender Standortvergleich und Standortvorschlag

(§ 19 StandAG) Entscheidung zu untertägiger Erkundung (§

17 StandAG) Veröffentlichung der

Teilgebiete mit zu erwartenden günstigen geologischen Voraussetzungen für die

sichere Endlagerung

1.1 Anwendung der Ausschlusskriterien 1.2 Anwendung der Mindestanforderungen

1.3 Anwendung der geowissenschaftlichen Abwägungskriterien Vorläufige Sicherheitsuntersuchungen

BUNDESGESELLSCHAFT FÜR ENDLAGERUNG

(5)

Das mehrstufige Standortauswahlverfahren

→ mehrstufige Sicherheitsuntersuchungen

§ 26 StandAG: Sicherheitsanforderungen

§ 27 StandAG: Vorläufige Sicherheitsuntersuchungen  (vSU)

§ 14 Absatz 1 StandAG: für Teilgebiete führt der Vorhabenträger  repräsentative vorläufige Sicherheitsuntersuchungen (rvSU)  nach § 27 durch

§ 16 Absatz 1 StandAG: für ausgewählte Standortregionen führt  der Vorhabenträger weiterentwickelte vorläufige 

Sicherheitsuntersuchungen (wvSU) nach § 27 durch

§ 18 Absatz 1 StandAG: für ausgewählte Standorte führt der  Vorhabenträger umfassende vorläufige 

Sicherheitsuntersuchungen (uvSU) nach § 27 durch

§§ 26 und 27 StandAG werden durch Rechtsverordnungen

konkretisiert,

 Referentenentwurf BMU (11.07.2019)

BUNDESGESELLSCHAFT FÜR ENDLAGERUNG

(6)

BUNDESGESELLSCHAFT FÜR ENDLAGERUNG

§ 11 EndlSiUntV – Bewertung von Ungewissheiten

Referentenentwurf BMU

1. Die zum Zeitpunkt der Erstellung der jeweiligen vorläufigen

Sicherheitsuntersuchung bestehenden Ungewissheiten sind systematisch

auszuweisen und dahingehend zu charakterisieren, auf welchen Sachverhalten oder Kenntnisdefiziten sie beruhen. Hierbei sind auch Verknüpfungen von

Ungewissheiten untereinander sowie Ungewissheiten der Modellierung nach § 9

Absatz 2 zu berücksichtigen. Aufgrund von Ungewissheiten getroffene Annahmen sind darzulegen und zu begründen.

2. Der Umgang mit den Ungewissheiten und deren Auswirkungen auf die Aussagekraft des Ergebnisses der vorläufigen Sicherheitsuntersuchung, insbesondere der Einfluss auf die Zuverlässigkeit der sicherheitsgerichteten Aussagen, sind zu dokumentieren.

3. Es ist darzulegen, ob und in welchem Umfang Ungewissheiten durch weitere

Erkundungs- oder Forschungs- und Entwicklungsmaßnahmen reduziert werden

könnten und welcher Einfluss auf die Aussagen nach Absatz 2 zu erwarten ist.

(7)

Unsicherheitskategorien

Aleatorische Unsicherheit  unvermeidbare Unsicherheit, weil sie die inhärente Variation und die Einzigartigkeit eines Systems beschreibt. Sie kann mit den

Verteilungsfunktionen der unsicheren Eigenschaften eines Systems oder seiner Umgebung beschrieben werden (stochastische Unsicherheit).

Epistemische Unsicherheit  vermeidbare Unsicherheit, aufgrund von Informations- und Wissensmangel z.B. unvollständigen Messdaten, einer

Nichtberücksichtigung von wichtigen Systemparametern in einem mathematischen Modell oder fehlendem Fachwissen entstanden ist. Sie liegt z.B. vor, wenn eine unsichere Systemeigenschaft nur mithilfe von Grenzwerten beschrieben wird.

Die Reduzierung von Unsicherheit zielt in der Regel auf eine Überführung von der epistemischen zur aleatorischen Unsicherheit.

Eine klare Abgrenzung zwischen epistemischer und aleatorischer

Unsicherheit ist bei den meisten Systemen nicht gegeben, weil z.B. die Streuungen in den Eigenschaften in Form von Verteilungsfunktionen und Grenzwerten oft nicht verfügbar sind.

Röhlig & Plischke, 2009 Eckhardt & Rippe, 2016 Ebengué,2016

BUNDESGESELLSCHAFT FÜR ENDLAGERUNG

(8)

Grundsätzliche Ansätze

Type of uncertainty

Scenario uncertainty

Model uncertainty

Data uncertainty

Main sources of

uncertainty

Uncertainty in system evolution

ldentification of FEPs and their

interactions

System understanding

Model assumptions, simplifications and limitations

Applicability of data

Lack of data

Spatial and temporal variability

Nature of uncertainty

Aleatory

Epistemic

Epistemic

Epistemic

Epistemic

Epistemic

Aleatory

POSIVA 2018-02 BUNDESGESELLSCHAFT FÜR ENDLAGERUNG

(9)

Konzept für den Umgang mit Ungewissheiten bei den Sicherheitsuntersuchungen

1. Systematische Ausweisung der Ungewissheiten in verschiedenen Kategorien (Szenarien, Modell und Daten)

2. Berücksichtigung der Kombinationen von Ungewissheiten

3. Szenarienungewissheiten  Szenarienvarianten  Ensemble-Modelle

4. Modellungewissheiten  Modellvarianten

5. Daten-/Parameterungewissheiten  Empirische Basis / Statistik / Verteilungsfunktionen

6. Ergebnis: Sicherheitsaussage (Fluiddruckkriterium, Dilatanzkriterium, Dosiswerte und Radionuklidausträge) mit Streubreite

Dilatanzkriterium: Die zu erwartenden mechanischen Beanspruchungen (bspw.

Quelldruck) dürfen die Festigkeit der Gesteins- formationen des ewG nicht überschreiten.

Fluiddruckkriterium: Die zu erwartenden Fluiddrücke dürfen die Festigkeit der Gesteins- formationen nicht in einer Weise überschreiten, die zu einem

erhöhten Zutritt von Grundwässern führt.

BUNDESGESELLSCHAFT FÜR ENDLAGERUNG

(10)

Ein Beispiel für Datenunsicherheit

Häufigkeitsverteilung der gemessenen Wärmeleitfähigkeiten der Gesteine des Böllsteiner Odenwaldes sowie der

dazugehörige Graph der Normalverteilung.

Rühaak et al., 2015

 Prozessverständnis

 Multimodale Verteilungen

 Sensitivitäten

  totalT   c T Q heat

t

c T     

fluid

λq

 

BUNDESGESELLSCHAFT FÜR ENDLAGERUNG

Im Bereich 𝑥 - 𝜎 bis 𝑥 + 𝜎 (dunkelgrau) befinden

sich 68,28 % und im Bereich 𝑥 - 2𝜎 bis 𝑥 + 2𝜎

(hellgrau) 95,5 % aller Messwerte.

(11)

Allgemeine Regeln

 Modellfehler minimieren:

 Gitterkonvergenz,

 Parameterfelder optimal schätzen

 numerische Aspekte (Abbruchkriterien etc.)

 Sensitivitäten: physikalische/chemische Eigenschaften in Raum und Zeit plausibel variieren

 Bandbreite von Modellszenarien berücksichtigen

 Ensemble-Modelle / probabilistische Modelle (Monte Carlo)

BUNDESGESELLSCHAFT FÜR ENDLAGERUNG

(12)

Ausblick

 Quantifizieren vs. Charakterisieren von Ungewissheiten

 Vielzahl von (komplexen) Methoden: Bayes, Fuzzy, …

 was ist der konkrete Mehrwert wenn ich eine Ungewissheit aufwendig &

komplex quantifiziert habe?

 Zwei Welten: Theorie vs. Praxis

 Frühzeitige Diskussion mit der (wissenschaftlichen) Öffentlichkeit

 Poster

BUNDESGESELLSCHAFT FÜR ENDLAGERUNG

(13)

Danksagung & Referenzen

 Diese Präsentation wurde von mit entwickelt.

 (Uni Hannover) danke ich für wertvolle Hinweise.

IPCC (2018): Summary for Policymakers. In: Global Warming of 1.5°C. An IPCC Special Report on the impacts of global warming of 1.5°C above pre-industrial levels and related global greenhouse gas emission pathways, in the context of

strengthening the global response to the threat of climate change, sustainable development, and efforts to eradicate poverty [Masson-Delmotte, V., P. Zhai, H.-O. Pörtner, D. Roberts, J. Skea, P.R. Shukla, A. Pirani, W. Moufouma- Okia, C. Péan, R. Pidcock, S. Connors, J.B.R. Matthews, Y. Chen, X. Zhou, M.I. Gomis, E. Lonnoy, T. Maycock, M.

Tignor, and T. Waterfield (eds.)]. World Meteorological Organization, Geneva, Switzerland, 32 pp.

StandAG (2017): Standortauswahlgesetz vom. 5. Mai 2017 (BGBl. I S. 1074), das zuletzt durch Artikel 2 Absatz 16 des Gesetzes vom 20. Juli 2017 (BGBl. I S. 2808)

Referentenentwurf EndlSiUntV (2019): Bearbeitungsstand 11.07.2019,

https://www.bmu.de/fileadmin/Daten_BMU/Download_PDF/Glaeserne_Gesetze/19._Lp/endlsianf_vo/entwurf/endlsi anf_vo_refe_bf.pdf

Rühaak, Steiner, Welsch & Sass (2015): Prognosefähigkeit numerischer Erdwärmesondenmodelle, Grundwasser 20: 243.

https://doi.org/10.1007/s00767-015-0305-9

POSIVA 2018-02: NUMMI, Olli. Plan for Uncertainty Assessment in the Safety Case for the Operating Licence Application. 2019.

Serge Parfait Ondoua Ebengué (2016): Beschreibung und Bewertung der Unsicherheit in der Ermittlung der Stellkräfte und –wege von piezoelektrischen Stapelaktuatoren in aktiven lasttragenden Systemen, Doktorarbeit, Darmstadt

Anne Eckhardt, Klaus Peter Rippe (2016) : Risiko und Ungewissheit bei der Entsorgung hochradioaktiver Abfälle, vdf Hochschulverlag Klaus-Jürgen Röhlig, Elmar Plischke (2009): Performance Assessment Methodologies in Application to Guide the Development of the

Safety Case - PAMINA, (Contract Number: FP6-036404), Review Of Existing Fully Probabilistic Assessments: The Regulator’s Perspective on the PSA Approach, Technische Universität Clausthal, Germany

BUNDESGESELLSCHAFT FÜR ENDLAGERUNG

(14)

Vielen Dank für Ihre Aufmerksamkeit!

Kontakt

Bundesgesellschaft für Endlagerung mbH (BGE)

Eschenstr. 55 31224 Peine

+49 (0)5171 43-0 dialog@bge.de www.bge.de

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Referenzen

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