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3 Jahre Erfahrung mit CAD

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Academic year: 2022

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3 Jahre Erfahrung mit CAD

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Dipl.-Ing. Georg Stompler studierte on der TU Graz Maschinenbau. Um seine praktische Ausbildung zu vertie- fen, führte er verschiedene Ferialpraktiken in Konstruktions- büros im In- und Ausland durch. 1980 trat er als Konstruk- teur in die Maschinenfabrik Andritz ein und arbeitete dort co. 1 Jahr in der Abteilung Papiermaschinenbau. Danach wurde er mit der Einführung von CAD beauftragt.

Bei der Maschinenfabrik Andritz hat die Rationalisierung in den Ferti- gungsstätten durch den Einsatz von NC-Maschinen schon vor einigen Jahren begonnen. Um die Kosten weiter senken zu können, ist man gezwungen, auch in den Konstruktionsabteilungen zu rationalisieren.

Eine der möglichen MaBnahmen ist die Einführung von CAD. Da 1980 noch wenig Erfahrung mit dieser neuen Technologie vorlag, hat sich unser Unternehmen damals entschlossen, mit 2 CAD-Arbeitsplätzen zu beginnen. Durch erste Erfolge ermutigt, haben wir weitere Arbeits- plätze hinzugekauft und setzen zur Zeit 10 grafische Arbeitsplätze in

verschiedenen Anwendungsbereichen ein. ).

1. Einführungsphase

Seit Ende der Siebzigerjahre ist in unserem Hause bekannt, daß mon durch Computereinsatz technische Zeichnungen wirtschaftlich herstellen kann. Die ersten Berichte darüber kamen von verschiedenen Abtei- lungsleitern. Deren damalige Einstel- lung reichte von Begeisterung bis zur vollkommenen Ablehnung dieser neuen Technologie.

Um eine realistische Einschätzung dieses neuen Hilfsmittels zu finden, wurde der leiter der Abteilung

»Organisation und Datenverarbei- tung«, Herr Dr. K. KYSELA, beauftragt, diese neue Technologie zu unter- suchen.

Die Entscheidung, CAD in unserem Unternehmen einzuführen, ist im Früh- jahr 1980 gefallen. Bis zum Echtein- satz verging ein Zeitraum von co. 12 Monaten. Ein genauer Zeitplan ist in Abb. 1ersichtlich.

Als erster Schritt wurde eine Projekt- studie eingeleitet. Als Basis für die lösungssuche galt ein Mengendia- gramm oller in der Maschinenfabrik Andritz erstellten Zeichnungen für den Zeitraum eines Jahres (Abb. 2).

Daraus ersieht mon, daß nur relativ 22 DER WIRTSCHAFTSINGENIEUR 16 119841 I

wenige Zeichnungen für die NC- Bearbeitung weiterverarbeitet wer- den. Ein großer Anteil entfällt auf Fließschemas und Stromlaufpläne.

Nur ein geringer Teil ist für die Festig- keitsberechnung bestimmt. Daraus kann mon folgern, daß für die Anfangsphase vorerst keine Daten- kommunikation zwischen CAD und '(AM bzw. Festigkeitsberechnung er-

forderlich ist.

2. Systemauswahl

Auf der Anbieterseite findet eine stürmische Entwicklung sowohl auf der Hardware- als auch auf der Soft- wareseite statt. Neue Firmen bieten ihre Produkte on. Alte Firmen werden von etablierten Firmen aufgekauft.

Auswahlkriterien wie z. B. 2D - 3D-Möglichkeiten, Volums- bzw.

Drahtmodelle, Ausblenden verdeck- ter Konten, 16 Bit- bzw. 32 Bit-Rech- ner, hoben nur für einen gewissen Zeitpunkr ihre Gültigkeit.

Deshalb kann eine Marktunter- suchung lediglich eine Momentauf- nahme sein. Aus diesen Gründen hoben wir noch einer Grobanalyse nur4Systeme in die engere Auswahl genommen und den Untersuchungs-

zeitraum auf 3 Monate beschränkt.

Hauptkriterien für die Systemauswahl waren:

- Entwicklungspotential der Herstell- firma

- Softwaremöglichkeiten - Preis/leistungsverhältnis - Referenzen

- Einsatzunterstützung

Die Entscheidung fiel für die Firma Computervision mit dem damaligen Softwareprodukt CADDS 3. Bereits ein Jahr später stiegen wir auf dos neue Softwarepoket CADDS 4 um.

Damit wurde dos Antwortszeitver- halten verbessert und neue Soft- waremöglichkeiten erschlossen.

Diese Umstellung war allerdings mit einer Konvertierung oller Zeichnun- gen verbunden.

3. Akzeptanz

Grundsätzlich können mit CAD olle Routinearbeiten abgedeckt werden.

Kreative Tätigkeiten bleiben weiter- hin dem Konstrukteur vorbehalten.

CAD ist also ein Hilfsmittel. das dem Konstrukteur lästige Nebenarbeiten abnimmt und ihm die Möglichkeit bie- tet, in gleicher Zeit mehr Konstruk- tionsvarianten zu erproben. Bei Anderungen ist kein Radieren oder Auskratzen vorhandener Konturen mehr notwendig und mon erhält stets eine qualitativ gute Zeichnung. Diese Fakten erhohen die Bereitwilligkeit, dieses Hilfsmittel anzunehmen.

Als negative Einflüsse auf die Akzep- tanz bemerkten wir:

- Freistellen von Mitarbeitern für Schulung

- Schlechtes Antwortzeitverhalten

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des Rechners

- Vorhandensein von Softwarefeh.

lern

- Zwang zur Standardisierung - Bei Stromausfällen muß teilweise

bereits getane Arbeit wiederholt werden

- Ein Bildschirmarbeitsplatz muß mit mehreren Konstrukteuren geteilt werden (Priorität)

- Schichtbetrieb

4. Auftretende Probleme

Der RationalisierungseHekt hängt von der Art der zu erstellenden Zeichnun·

gen ob. Wirtschaftlich herstellbare Zeichnungen sind:

- Fließschema

- Zeichnungen mit großem Wieder.

holanteil

- Zeichnungen, die oft geändert werden müssen

- Konturen, die sowohl in Werkstatt·

zeichnungen als auch in Zusam·

menstellungen benötigt werden

- Zeichnungen, die als Basis für Berechnungsprogramme dienen.

Da bei Entwurfszeichnungen ein hoher Anteil on kreativer Tätigkeit erforderlich ist, sind diese nicht mit gutem RationalisierungseHekt her.

stell bor. Bei der notwendigen Detai- lierungsarbeit könnten jedoch die vorhandenen Konturen übernommen werden, wodurch der Rationalisie- rungseHekt später eintreten würde.

Diese Vorgehensweise kann aber durch Vorurteile nicht voll genützt werden:

- jede Zeichnung, die mit CAD bear- beitet wird, muß wesentlich schnel- ler fertig sein

- ein Entwurf kann nur maßstäblich auf dem Reißbrett entwickelt wer- den

- dos Durchspielen mehrerer Kon- struktionsvorianten zur Senkung von Fertigungskosten bzw. zur Ver·

besserung des Produktes wird nicht akzeptiert, da mon nur den Auf- wand in der eigenen KostensteIle im Auge hot.

Weitere Probleme treten bei Einsatz eines falschen Personenkreises auf.

Gruppenleiter und Auftragsleiter hoben erfahrungsgemäß einen hohen Anteil on Abwicklungstätigkeit und können deshalb nicht stunden- lang vor dem Bildschirm konzentriert arbeiten. Dieser Personenkreis kann niemals olle Systemmöglichkeiten ausnutzen und wird öfters durch Tele- fonate bei der Konstruktionstätigkeit gestört.

5. Örtliche Aufteilung der Arbeitsplätze

Nach Installation der Rechenanlage wurden die ersten beiden Bild- schirme in einem Besprechungszim- mer aufgestellt. Dort konnten die ersten Mitarbeiter zentral von der Herstellerfirma geschult werden.

Noch der Schulungsphase wurden die Bildschirme dezentra! auf die ver·

schiedenen Konstruktionsabteilungen aufgeteilt.

HUGO THALHAMMER KG 8020 GRAZ GRIESPLAlZ 20

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DER WIRTSCHAfTSINGENIEUR 16 1196411 23

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Mit dieser Vorgongsweise erzielt man folgende Vorteile:

- Schulung konnte in einer Gruppe erfolgen

- neue :)Tricks« sprachen sich sofort weiter.

Nach Einschulung

- Keine longen Wegstrecken zum Bildschirmorbeitsplotz

- Reduzierung der Schwellenongst, da Reißbrett und Bildschirm neben- einander stehen.

6. Weitere Ausbaupläne

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Abb.1:Proiektablaulplan

Pfeilgroßen = Zeichnungen!Johr

Abb.2: Datenkommumkatlon In ANDRITZ

Arbeitsplan. Aultragsverwaltung.

ersTellung SfückllStenauOosung und .verwaltung Fertigungsplanung und ·sfeuerung Einkauf, Termin-,

Lagerverwaltung, Ubrige Woreneingong Atrestkontrolle, -disposition

Mohnwesen

Rechnungsprüfung Lohn- Gehalt

Kostenrechnung

Geschoftsbuchhalfung Monogementinformattons-System

Bis Ende November 1983 wurden alle Rechner ouf die schnellere X-Ver- sion ousgebaut. Dodurch kann - wie Testläufe zeigen - ein wesentlich besseres Antwortzeitverholten er- reicht werden. Dies führt zu einer besseren Akzeptonz durch den Anwender und erhäht den Rotionali- sierungseffekt.

Weitere Einsporungen erhoffen wir uns durch den Einsotz des Softwore- paketes »PIPING», das die Rohr- leitungsverlegung im 3-dimensionolen Raum erlaubt.

CAD steht heute an der Schwelle des Durchbruches. Die Umstellung zur Bildschirmorbeit erfordert eine neue Generation von Konstrukteuren und kann nur durch organisotorische Begleitmoßnahmen bewältigt wer·

den.

Die Ignoranz dieser Entwicklung führt zu einem Technologierückstond, der später nur sehr schwer oufholbor sein dürfte.

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Referenzen

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