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Auf dem Weg zu umweltfreundlicheren, effizienteren und zuverlässigeren Gasturbinen

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Academic year: 2022

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Forschungsjournal WS 05/06

Junge Forscherinnen und Forscher / Young scientists 32

Dipl.-Ing. Dr.techn. Fabrice Giuliani Institut für Thermische Turbomaschinen und Maschinendynamik E-Mail: fabrice.giuliani@tugraz.at Tel.: 0316 873 7228

Towards environmentally and economically sustainable gas turbines

Eine neue Art der Ingenieurwissenschaft hat sich in den 90er Jahren entwickelt. Mit dem Ende des kalten Krieges und der Erhöhung des Lebensstandards ist unser Umweltgewissen und das

Bewusstsein des globalen Einflusses der Konsum- gesellschaft auf die Umwelt gestiegen. Ich zähle zu dieser „Windows95“-Diplomingenieursgeneration, die unter dem Motto der „nachhaltigen Entwicklung“ in die Arbeitswelt geschickt worden ist.

In diesem Sinne wurden und werden im Bereich Ma- schinenbau neue Verbrennungskonzepte für stationäre Gasturbinen und Flugzeugantriebe entwickelt. Um die Ziele des Kyoto-Protokolls und der ICAO-Direktiven (International Civil Aviation Organization) zu erreichen, sollen neue Brennkammergeometrien und verbesserte Systeme zu Brennstoffeinbringung einer Gasturbine den Anteil an Schadstoffemissionen, bei gleichzeitiger Erhö- hung des Turbinenwirkungsgrades, drastisch verringern.

Ich bin Maschinenbauingenieur und Doktor der französischen Hochschule für Luft- und Raumfahrt (Supaero, Toulouse) und momentan Leiter der Arbeits- gruppe Verbrennung (AV) welche im Oktober 2004 am Institut für Thermische Turbomaschinen und Maschinen- dynamik (TTM) gegründet wurde.

Die Verbrennung von Erdgas oder Kerosin in moder- nen Gasturbinenbrennkammern ist meine Fachdisziplin.

Neue Konzepte, die den mageren Verbrennungsbereich (hohe Luftzahl) einschließen, sind höchst erfolgverspre- chend – zumindest auf dem Papier. Das Hauptproblem das sehr intensiv untersucht wird beschäftigt sich mit der Stabilität der Verbrennung. Magere Verbrennung kann schwer systemschädigende Instabilitäten wie Lärm, Vibrationen und pulsierte Wärmefreisetzung hervorrufen. Durch die Vernachlässigung dieser Phä- nomene bei der Auslegung neuer Gasturbinen wurden manche Turbinenhersteller an den Rand des Konkurses gebracht.

Turbulente Verbrennung, wie sie zum Beispiel in einem Holzfeuer zu beobachten ist, wirkt im unorgani- sierten Zustand optimal in einer Brennkammer. Sobald die Flamme eine strukturierte und periodische Bewe- gung zeigt, wird Instabilität erzeugt. Der unangenehms- te Fall ist die thermoakustische Kupplung (niedriger Frequenzbereich, 100 bis 1000 Hz), wobei störende Vibrationen und Lärm erzeugt werden, was eine hohe Materialermüdung der Brennkammer zur Folge hat. Die nebenstehende Bildfolge zeigt diese zyklische Bewe- gung der Flamme und die begleitende Dichtefluktuation des Gases, die regelmäßig durch die Flamme generiert und transportiert wird. Diese Bilder wurden mit einer neuen Verbrennungsdiagnosemethode erhalten, welche bei uns am TTM Institut entwickelt wurde. Die neue Ar- beitsgruppe Verbrennung hat es sich zu Ziel gesetzt die Physik dieses und ähnlicher Phänomene zu analysieren und zu verstehen, um daraus eine technische Lösung

Auf dem Weg zu umweltfreundlicheren, effizienteren und zuverlässigeren Gasturbinen

zur Stabilisierung der Flamme zu entwickeln.

Unsere „Hauptattraktion“ ist der im Aufbau befindliche Brennkam- merprüfstand, welcher in realitätsnahen Gasturbinenbe- triebsbedingungen mit hohem Druck, hoher Temperatur und hoher Wärmeleistung arbeiten wird. Das TTM Institut bietet dazu die notwendigen hervorragenden Versorgungseinrichtungen. Die AV Gruppe ist auch Teil eines wissenschaftlichen Netzwerkes aus Forschungsin- stitutionen (ONERA, Frankreich und DLR, Deutschland) und Industriepartnern (Konsortium von EU-Projekten, MTU, Rolls-Royce, SNECMA,…). Dies ermöglicht auch vielversprechende Kontakte für Studierende der TU Graz. Eine neue Vorlesung zum Thema „Verbrennung in Gasturbinen“ wird 2006 zum ersten Mal stattfinden.

Die Arbeitsgruppen des TTM Institutes arbeiten mit vereinten Kräften zusammen, um die zukünftigen Diplom-IngenieurInnen der TU Graz bei der Entwicklung von umweltfreundlicheren, effizienteren und zuverläs- sigeren Gasturbinen auszubilden. Weitere Informationen zu unseren Aktivitäten, sowie für Praktika und Diplom- arbeiten, finden sich auf unserer Homepage unter folgender Adresse: www.TTM.tugraz.at

Towards environmentally and econo- mically sustainable gas turbines

I am a french mechanical engineer with a docto- rate in energy and fluid dynamics. I joined TU Graz in October 2004 to create the Gas Turbine Combustion Group at the Institute for Thermal Turbomachinery and Machine Dynamics.

The challenge of the modern R&D engineer is to develop modern technologies by taking into ac- count the aspects of environmental and economical sustainability. The latest trends for propulsion and power gas turbines are staged combustors techno- logies relying on lean combustion, with increased levels of internal pressure and temperature. Ready for serial production at the end of the 90‘s, many gas turbines showed unexpected problems during opera- tion (noise and vibrations, periodic heat release) due to the presence of combustion instabilities.

No generic design guidelines for a steady-at-once combustor exist up to now. Our activity at the Com- bustion Group of the TTM-Institute is to study and to understand the physics of combustion instabilities, and to test ad-hoc technical solutions that could be integrated on a real system. A new diagnostic me- thod for combustion stability was developed by us in 2005, and 2006 will bring, among others, the start of a new lecture on gas turbine combustion. See more on our activities at www.TTM.tugraz.at.

Überlappung der Bilder einer oszillie- renden Flamme (Schlierentechnik) mit den Dichtefluktuationen des Gases (Dual- Laservibrometrie)

Ich möchte mich bei Frau Mag. Daniela Giuliani und Herrn Dipl.-Ing. René Pecnik für ihre Hilfe beim Schreiben bedanken.

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