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Davis ist ein kleines Universitätsstädt- chen in Kalifornien. Rein oberflächlich betrachtet, ist Davi s mit sei nen 38.000 Einwohnern eine Kleinstadt wie jede andere. Und doch gilt sie als umweltpo- litische Vorbildstadt, in der sich der gesunde Menschenverstand in Form von Res- sourcenschonung, Stadtplanung und Ener- giesparen niederschlägt.

Typi sch für di e Entwick1ung von Davi s war das Zusa;mJenspiel verschiedener Um- vle ltschutzgruppen. Ei ne Gruppi erung be- sorgter Bürger war nicht gewillt, taten- los mit anzusehen , wi e si ch ihre Stadt ilTlT1er mehr aufblähte. Zwi schen 1954 und 1970 war die Einwohnerzahl von rund 5.000 auf etwa 23.500 hochgeschnellt.

Al s eine Umfrage 1971 zeigte, daß drei Viertel aller Bürger eine Wachstumsober- grenze von 40.000 Einwohnern befürworte- ten, gründete man eine Aktionsgruppe, die folgende Ziele hatte: Wahrung des Kleinstadtcharakters, der Lebensqualität und des Gemei nschaftsgefüh 1s von Davi s sowie Schutz des umliegenden Qualitäts- Ackerlandes vor einer Betonflut.

Mit bewundernswerter Gradlinigkeit zog der Stadtrat einen neuerstellten Ent- wi ck 1ungsp 1an konsequent durch. Er sah eine grüne, Fußgänger- und Radfahrer- freundl i che Stadt vor. Energi esparen durch Maßnahmen gegen Verschwendung, nicht aber durch Verzicht, erhielt höch- ste Pri orität.

Um die Einkaufswege möglichst kurz zu halten, wurde der Bau von Großmärkten am Stadtrat verboten. Statt dessen wurden in Davis mehrere mittelgroße Einkaufs- zentren erri chtet, deren Maxima 1ausdeh- nung auf 4650 Quadratmeter begrenzt ist.

Um dem Fahrradboom, für den di e Studen- ten der University of California sorg- ten, nicht zu stoppen, wurden bis heute 42 km "bi kes 1anes" ei ngeri chtet. Di e Radspuren, die meist die Breite einer deu t sc he n Landstraße aufwei sen, werden durch 26 km seperate Radwege ergänzt. Es

gi bt Unter- und Überführungen für Zwei- räder, Sackgassen mit Fahrraddurch- schlupf und sogar drei Radpolizisten.

Sei t es Radwege und (i n der Bauordnung vorgeschriebene) Drahtesel-Parkplätze gibt, hat sich das Radfahren vom stu- dentischen Beinahe-Privileg zum Volks- sport gemausert. In Davi s gi bt es mehr Räder (über 40.000) als Menschen, aber nur etwa 9500 Autos. Einer Studie zufol- ge wird dadurch jährlich Benzin im Wert von einer Million Dollar eingespart.

Da es in Davi s vom Frühj ahr bi s Herbst sehr hei ß ist, waren bi s vor ei ni gen Jahren Klimaanlagen Energiegroßverbrau- cher.

Heute achtet man in der Bauordnung weit- gehend auf die aktive und passive Nut- zung der Sonnenenergi e und baut Häuser, die im Sommer wenig Wärme aufnehmen (durch gute Isolierung und Raumbeschat- tung, helle Außenfarben sowie Speiche- rung kühler Nachtluft) und im Winter nicht nur wenig Wärme verlieren, sondern (durch große Südfenster und spezielle Wärmespei cher) .auch Sonne "tanken". Häu- ser mit aktiver und passiver Nutzung der Sonnenenergie kosten zwar zwischen 3 und 8 % mehr, verbrauchen aber rund 80 % we- niger Energie als konventionelle Ge- bäude.

Als Energi esparer di enen in Davi s auch die Bäume. Laubbäume werden bevorzugt.

Die Siedlung" Vii·

lage Hornes" am Rand von Davis ist ein Beweis dafür, wie sich menschen·

würdige Architektur und Solartechnik verbinden lassen.

Die Häuser, die 80 Prozent weniger Energie verbrau- chen als ..normale"

Gebäude, sind von Gärten umgeben, in denen Limonen, Granatäpfel, Trau- ben und Auberginen wachsen.

Es wird vorgeschri eben, daß Parkplätze spätestens 15 Jahre nach Bauende zu min- destens 50 % von Bäumen beschattet sein müssen.

Im Abstand von 7,5 bis 9 m pflanzt die Baumbehörde der Stadt an der Straßenseite neuerschlossener Grundstücke einen Baum.

Durch das "Baumprogramm" wächst die Zahl der Schattenspender jährl i ch um 200 bi s 300.

Überdies:

- Seit einigen Jahren darf bei Neubauten warmes Wasser nur noch mit Sonnenener- gie erhitzt werden.

- Rund 90 %der städt ischen Di enstwagen

\'AJl"dendJrch Kl ei nwagen ersetzt.

- Alle Lenker von Stadtfahrzeugen mußten einen Energiespar-Kursus absolvieren und si nd angehalten, mi ndestens zwei- mal wöchentlich den Reifendruck zu prüfen und ihre Fahrstrecken gut zu planen.

- Zahlreiche Straßenlampen und Behörden- gebäude wurden mit Sparleuchten be- stückt.

Daß Davis zur Umwelt-Musterstadt gewählt wurde, ist hauptsächlich auf die konse- quente Arbeit ihrer Stadtväter und die Einsicht der Einwohner zurückzuführen Es läge also nur an uns, diesem Beispiel zu folgen.

Edith Hummer

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