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Untersuchungen zur Trächtigkeitsdauer beim Warmblutpferd

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Academic year: 2022

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(1)

Aus der Klinik für Pferde

der Tierärztlichen Hochschule Hannover

___________________________________________________________________

Untersuchungen zur Trächtigkeitsdauer beim Warmblutpferd - Analyse interagierender maternaler und neonataler Parameter

INAUGURAL-DISSERTATION zur Erlangung des Grades einer

Doktorin der Veterinärmedizin (Dr. med. vet.)

durch die Tierärztliche Hochschule Hannover

Vorgelegt von Rita Millere aus Eleja (Lettland)

Hannover 2009

(2)

Wissenschaftliche Betreuung: Prof. Dr. E. Klug

1. Gutachter: Prof. Dr. E. Klug

2. Gutachterin: Prof. Dr. D. Waberski

Tag der mündlichen Prüfung: 19.05.2009

(3)

In Liebe und Dankbarkeit

meiner Familie und Familie Klug

(4)
(5)

INHALTSVERZEICHNIS

1 EINLEITUNG 11

2 SCHRIFTTUM 13

2.1 Trächtigkeitsdauer beim Pferd 13

2.1.1 Trächtigkeitsdauer 13

2.1.2 Hormonale Regulation während der Trächtigkeit 14

2.1.3 Diagnose der Trächtigkeit 16

2.1.4 Abort und Frühgeburt 18

2.2 Geburt des Fohlens 19

2.2.1 Äußerliche Geburtszeichen einer bevorstehenden Geburt 19

2.2.2 Geburtsstadien 19

2.3 Abfohlmonat 21

2.3.1 Einfluss des Abfohlmonats auf die Trächtigkeitsdauer 21 2.3.2 Abfohlmonat im Zusammenhang mit der neonatalen

Widerristhöhe und dem Gewichts der Fohlen 22

2.4 Geschlecht des Fohlens 23

2.4.1 Einfluss des Geschlechtes des Fohlens auf die

Trächtigkeitsdauer 23

2.4.2 Körpergewicht des Fohlens zum Zeitpunkt der Geburt

(Geschlechtliche Unterschiede) 25 2.4.3 Zeitliche Entwicklung des Gewichtes (Geschlechtliche

Unterschiede) 26

2.4.4 Widerristhöhe der Fohlen zum Zeitpunkt der Geburt 28

2.4.5 Entwicklung der Widerristhöhe 29

2.5 Stutenalter 29

2.5.1 Stutenalter und Trächtigkeitsdauer 29 2.5.2 Stutenalter und Fohlenentwicklung 31 2.6 Einfluss der Widerristhöhe der Mutterstute auf die Entwicklung des Fohlens aus Normalpaarung (NP) und Embryotransfer (ET) 32 2.7 Trächtigkeitsdauer und Normabweichungen beim

Neugeborenen 33

(6)

3 MATERIAL UND METHODEN 34

3.1 Material 35

3.1.1. Haltung 35

3.1.2. Impfungen und Entwurmungen 36

3.1.3. Erstversorgung der Fohlen 36

3.1.4. Untersuchung der Fohlen 36

3.2 Methode 37

3.2.1 Trächtigkeitsdauer 39

3.2.2 Messung der Widerristhöhe 40

3.2.3 Gewicht des Fohlens 41

3.2.4 Alter der Trägerstute 42

3.2.5 Normabweichungen der Fohlen 42

3.2.5.1 Nabeluntersuchung 42

3.2.5.2 Fellstellungen bei neonatalen Fohlen 43

3.3 Statistische Auswertung 43

4 ERGEBNISSE 46

4.1 Trächtigkeitsdauer in drei Abfohlungsjahren 46

4.1.1 Anzahl der Stuten 46

4.1.2 Mittlere und variable Trächtigkeitsdauer 46

4.2 Abfohlmonat 48

4.2.1 Einfluss des Abfohlmonats auf die Trächtigkeitsdauer 48 4.2.2 Einfluss des Abfohlmonats auf die neonatale

Widerristhöhe der Fohlen 49

4.2.3 Einfluss des Abfohlmonats auf das neonatale

Gewicht der Fohlen 51

4.3 Neonatale Widerristhöhe und Gewicht der Fohlen unterteilt in

Trächtigkeitsdauergruppen 52

4.4 Einfluss der Widerristhöhe der Mutterstute auf die neonatale

Widerristhöhe und das Gewicht der Fohlen 55

(7)

4.5 Stutenalter 57 4.5.1 Stutenalter: Einfluss auf die Trächtigkeitsdauer 57 4.5.2 Stutenalter: Einfluss auf der neonatale

Widerristhöhe der Fohlen 57

4.5.3 Stutenalter: Einfluss auf das neonatale Gewicht der Fohlen 59 4.6 Geschlecht des Fohlens und Trächtigkeitsdauer, Unterschiede in

der neonatalen Widerristhöhe und im Gewicht 60 4.7 Zusammenhang zwischen der neonatalen Widerristhöhe

und dem Gewicht der Fohlen 61

4.8 Vergleich der Fohlen aus der Normalpaarung (NP) und

Embryotransferfohlen (ET) hinsichtlich Trächtigkeitsdauer, die

neonatale Widerristhöhe und Gewicht 62

4.9 Zusammenhang zwischen Widerristhöhe des Vaterhengstes und der Widerristhöhe der Mutterstute einerseits und neonatale Widerristhöhe des Fohlens andererseits 63 4.10 Zusammenhang zwischen neonatalen Widerristhöhe der Fohlen und zeitlicher Entwicklung der Widerristhöhe 65 4.11 Zusammenhang zwischen Normalpaarung (NP) und

Embryotransferfohlen (ET) einerseits und deren Widerristhöhe im Alter von 6, 8, 12, 24 Monaten andererseits 66 4.12 Zusammenhang zwischen Widerristhöhe der Spenderstute

und der Empfängerstute einerseits und der neonatalen

Widerristhöhe der Fohlen andererseits 67 4.13 Zusammenhang zwischen Trächtigkeitsdauer und

Normabweichungen bei neonatalen Fohlen 68

(8)

5 DISKUSSION 71

6 ZUSAMMENFASSUNG 81

7 SUMMARY 83

8 LITERATURVERZEICHNIS 85

9 ANHANG 98

(9)

Verzeichnis der verwendeten Abkürzungen

< kleiner (weniger) als die nachfolgende Zahl

> größer (mehr) als die nachfolgende Zahl

≤ kleiner (weniger) oder gleich als nachfolgende Zahl

≥ größer (mehr) oder gleich als nachfolgende Zahl

% Prozent

Abb. Abbildung

Apr April

Aug August

bzw. beziehungsweise

ca. circa

CG Choriongonadotropin

cm Zentimeter

eCG equine Choriongonadotropin EAV Equines Arteriitis Virus

EDTA Äthylendiamintetraessigsäure EHV Equines Herpes Virus

ET-Fohlen Embryotransferfohlen EPF early pregnancy factor

IgG Immunglobulin G

Jun Juni

Jul Juli

Feb Februar

FSH Follikel-stimulierendes Hormon

Jan Januar

Kg Kilogramm

LH Luteinisierendes Hormon

mg/dl Milligramm pro Deziliter

MHz Megahertz

Mrz. März

n Anzahl

(10)

Okt Oktober

p.o. post ovulationem p.c. post conceptionem PGF2α Prostaglandin F2α

PMSG pregnant mare serum gonadotropin

SD Standardabweichung

Sept September

Tab. Tabelle

z.B. zum Beispiel

X¯ Mittelwert

(11)

1 EINLEITUNG

Es dürfte von der Natur vorgegeben sein, dass eine saisonal reproduktive Spezies wie das Pferd über biologische Mechanismen verfügt, die reproduktionsbiologisch wichtige Aktivitäten innerhalb der relativ kurzen, zur Verfügung stehenden Zeit (Saison) zusammenzurücken. Ein wichtiges Element in diesem natürlichen Synchronisierungsbestreben dürfte die Graviditätsdauer sein, die trotz eines festen zeitlichen Kernbereichs eine auffallende Variabilität zulässt.

Wissenschaftliche Abhandlungen über die Trächtigkeitsdauer und damit verknüpfte Fragen praktischer Natur liegen sowohl im älteren als auch neueren Schrifttum vor.

Wenn auch einige wenige Beiträge auf Analysen von beachtlich großem Zahlenmaterial beruhen, so basiert die Mehrzahl der wissenschaftlichen, fast ausnahmslos deskriptiven Verlautbarungen auf numerisch geringem Datenumfang.

Zudem wurde dieses Material aus unterschiedlichen Pferderassen, Zuchtbetrieben und Haltungsformen zusammengetragen.

Bereits früh wurden biologische Zusammenhänge der Graviditätsdauer mit Merkmalen des neugeborenen Fohlens erkannt, zum Beispiel dem Geburtsgewicht, der Körpergröße und den Skelettformationen. Die Ergebnisse dieser Studien führten aber nicht zu einheitlichen Ergebnissen und sind zum Teil konträr. Untersuchungen über Zusammenhänge der Trächtigkeitsdauer und denkbare krankhafte Veränderungen bei der Mutterstute (z.B. Retentio secundinarum) und bei Fohlen (Hypogammaglobulinämie, Fehlanpassungssyndrom, Vitalitätsreduzierung Organerkrankungen etc.) sind im Schrifttum bisher nur in Ansätzen erkennbar.

In der hier vorgelegten Studie wurden diesbezügliche Erhebungen an einer großen Mutterstutenherde durchgeführt, die unter einheitlicher Fütterung, Aufweidung und Aufstallung sowie einer einheitlichen medizinischen Überwachung und Vorsorge gehalten wurde. Die Vorbereitung zur Abfohlung, diese selbst und die geburtshilfliche Nachsorge folgten einem einheitlichen Regime. Alle Abfohlungen wurden tierärztlich begleitet. Ebenso gestaltete sich die Untersuchung und medizinische Vorsorge der Neonaten konsequent nach einem einheitlichen Programm. Die Untersuchungen erstreckten sich über drei Abfohlsaisons der Jahre 2003 bis 2005, in der die Identität des Stutenbestandes bis auf einige wenige natürliche Abgänge konstant war.

(12)

Somit lagen beste Voraussetzungen dafür vor, Erhebungen über die Graviditätsdauer und Analysen über deren Interaktion mit Merkmalen an den Mutterstuten und den Fohlen durchzuführen.

(13)

2 SCHRIFTTUM

2.1 Trächtigkeitsdauer beim Pferd

Die Trächtigkeit oder Gravidität beim Pferd dauert im Mittel 336 Tage. Sie kann individuell stark zwischen 310 bis 387 Tagen variieren (HOFFMANN et. al., 2005). In den äußerst seltenen Fällen bei denen die Gravidität bis zu 400 Tage andauert, können auch noch normal entwickelte und lebensfähige Fohlen geboren (BOLLWEIN, 2005).

2.1.1 Trächtigkeit

Die Trächtigkeit beginnt mit der Befruchtung der Eizelle in der Ampulle des Eileiters.

Nach AURICH (2005) beginnt die Gravidität mit der Konzeption. Fünf bis sechs Tage nach dem Eisprung erreicht die befruchtete Eizelle die Gebärmutter. Der Embryo ist spätestens ab dem neunten Tag auf die Ernährung über die Uterinmilch (Embryotrophe) angewiesen, da die Energiereserven des Embryos dann vollständig verbraucht sind.

Der Embryo ist trotz eines Durchmessers von durchschnittlich 13 mm nach 14 Tagen im Uterus immer noch frei beweglich. Die intrauterine Mobilität des Embryos bleibt bis zum 16., in seltenen Fällen auch bis zum 25. Graviditätstag erhalten (BOLLWEIN, 2005). Die freie Wanderung des Embryos ist auch Voraussetzung für die maternale Erkennung der Gravidität etwa am Tag 8. p.c.

Am Tag 17, 18. p.c. erfolgt die Orientierung des Embryos (embryo propter) in seiner Fruchtblase (GINTHER, 1983). Zwischen Tag 20 bis 36 bilden sich sämtliche Eihäute mit Dottersack, Amnion und Allantois sowie Teile der Nabelschnur. Fetale, trophoblastische Zellen aus dem Choriongürtel wandern um den 36. bis 38. Tag der Trächtigkeit ins Endometrium ein, um die so genannten „ endometrial cups“ zu bilden (ALLEN et al., 1973). Hier transformieren sie sich schnell in große, zweikernige Zellen, welche PMSG (pregnant mare serum gonadotropin) produzieren. Die

„endometrial cups“ erreichen ihre maximale sekretorische Aktivität um den 60. bis 70.

Trächtigkeitstag und beginnen dann bereits zu degenerieren, so dass um den 140.

Trächtigkeitstag kein PMSG mehr im maternalen Blut nachweisbar ist. Die

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Degeneration der „endometrial cups“ wird durch eine humorale und zellvermittelte Immunantwort der Stute gegen die fetalen Zellen ausgelöst (ALLEN u. STEWART 1993).

Nach Tag 40 p.c. spricht man von der fetalen Phase. In dieser Entwicklungsphase verkleinert sich der Dottersack, während sich Amnion, Allantois und Nabelschnur vergrößern. Außerdem kommt es zur vollständigen Ausbildung der plazentaren Einheit aus fusionierter Allantois und Chorion (Allantochorion) und dem Endometrium (SAMUEL et al., 1975), in dem sich das Allantochorion bis in die Spitze des nicht- graviden Gebärmutterhorns ausdehnt. Die Plazenta übernimmt nutritive, protektive, sezernierende und absorptive Funktionen.

In der folgenden Zeit nimmt der Fetus an Größe und Gewicht zu und ändert seine Position im Uterus mehrmals. Im letzten Monat der Trächtigkeit befindet sich die Frucht meist in dorsaler Rückenlage mit gebeugten Vorder- und Hintergliedmaßen (AURICH, 2005).

2.1.2 Hormonale Regulation während der Trächtigkeit

Nach der Ovulation wird Progesteron als dominantes Steroid zunächst vom ersten Corpus luteum graviditatis produziert und erreicht seinen Maximalwert am Tag 9 post ovulationem um dann langsam bis Tag 28 bis 30 p.o. abzufallen (HOLTAN, 1975). Es wird vermutet, dass dieser Abfall durch die voranschreitende Regression des ersten Corpus luteum hervorgerufen wird (ALLEN, 2001). Ab dem 36. und 38.

Trächtigkeitstag, die Zeit in der die eigentliche Implantation des Embryos erfolgt, bilden sich die ersten Hilfsgelbkörper, auch Corpora lutea auxiliaria genannt (SQUIERS et al., 1979). Diese Hilfsgelbkörper entwickeln sich aus ovulierten oder nicht ovulierten, aber luteinisierten Follikeln, die auch während bestehender Gravidität weiter angebildet werden.

Die höchste Progesteron-Konzentration im Stutenserum liegt zwischen dem 60. und 90. Trächtigkeitstag vor, parallel der eCG Produktion und dem Auftreten und der Regression der zweiten Gelbkörper (HOLTAN 1975, SQUIRES u. GINTHER 1975).

Nach Tag 120 übernimmt die feto-plazentare Einheit die Progesteronproduktion (HOLTAN, 1975), nach Tag 180 bis 200 kann das Hormon im maternalen Plasma nicht mehr festgestellt werden (HOLTAN et al., 1991). Es wurde experimentell nachgewiesen, dass zur Erhaltung einer Trächtigkeit eine gesunde feto-plazentare

(15)

Einheit nötig ist. Bei Stuten mit gestörter Gravidität und Problemen mit der Plazenta (Plazentitis, vorzeitige Plazentaablösung) wird ein vorzeitiger Anstieg der Progestagene durch den fetalen Stress beobachtet (ROSSDALE et al., 1991).

Progesteron selbst wird als das Schutzhormon der Trächtigkeit bezeichnet, weil es in der frühen Gravidität den Tonus der Gebärmutter erhöht, die Zervix geschlossen hält und die Sekretion der Uterindrüsen, die die so genannte Histotrophe zur frühen Ernährung des Embryos produzieren, steigert. Progesteron hat auch einen positiven Effekt auf die Mobilität, auf die Fixation, die Orientierung und das Überleben des Embryos (KASTELIC et al., 1987).

Des weiteren ist bereits in der frühen Trächtigkeit eine hohe Konzentration an Östrogenen im Blut nachweisbar. Dabei handelt es sich um Östronsulfat, Östradiol und Ring B-ungesättigte Östrogene, Equilin und Equilenin. Der Gehalt an Östrogenen, die auch im Urin und in den Faeces ausgeschieden werden, kann als Trächtigkeitsanzeiger oder als ein Indikator für die fetale Lebensfähigkeit genutzt werden (McKINNON, 1992). Der Conceptus ist ab Tag 7 in der Lage Östrogene zu produzieren (FLOOD et al., 1979). Bis Tag 35 sind die Konzentrationen ähnlich denen des Diöstrus; ein erster Anstieg in der Serum-Konzentration erfolgt um die Tage 35 bis 40 p.c., gefolgt von einem Plateau bis Tag 60 (TERQUI u. PALMER, 1979). Dieses wird mit dem Einsetzen der embryonalen equinen Choriogonadotropin (eCG)-Produktion in Zusammenhang gebracht (DAELS et al., 1991). Der weitere Anstieg der Östrogene nach Tag 60 wird auf feto-plazentare Produktion zurückführt.

Die klassischen Östrogene (Östronsulfat, Östradiol) entstehen über den Weg der Cholesterin-Synthese und deren Vorläufer, die in der späteren Trächtigkeit von den fetalen Gonaden produziert werden (PASHEN u. ALLEN, 1979). Das Östrogensulfat selbst zeigt einen leichten Anstieg zwischen Tag 34 bis 40 im Stutenserum, erhöht sich bis zum Zehnfachen parallel mit dem Maximalwert des eCG in Zeitraum von 50 bis 70 Tagen p.c., steigt dann weiter an, erreicht Werte von über 90 ng/ml um den Tag 100, hat sein Maximum, wie oben beschrieben, um Tag 200, und fällt dann langsam wieder ab (KINSDAHL et al., 1982). Bei Stuten mit fetaler Resorption werden niedrigere Werte an eCG und an Östragensulfat gemessen als bei solchen mit physiologischer fetaler Entwicklung (DARENIUS, 1982). Weiterhin ist ein deutlicher Anstieg an Östrogensulfat zwischen Tag 75 und 100 der Trächtigkeit bei Stuten mit gesunder fetaler Entwicklung zu finden (KINSDAHL et al., 1982).

(16)

Messungen von STABENFELDT (1991) zeigen, dass zwischen Tag 35 bis 70 Östrogensulfat-Werte zur Bestätigung der Trächtigkeit nicht aussagekräftig sind, da nach fetalem Tod ohne Gelbkörperregression die Östrogensulfat-Werte im Stutenserum noch 10 bis 14 Tage konstant blieben.

Das equine Choriogonadotropin (eCG) ist einzigartig ein bei Pferden vorkommendes Glykoprotein dessen Synthese in den „endometrial cups“ der Plazenta erfolgt. Die Konzentration an Choriogonadotropin wird vermutlich durch Größe, Struktur und Lebensdauer der „endometrial cups“ bestimmt (HOPPEN, 1994), zeigt außerdem individuelle Schwankungen und wird von der Größe, der Rasse und der Parität der Mutterstute beeinflusst (ALLEN u. STEWART, 1993). eCG ist im Stutenplasma ab dem 37. und 42. Tag erstmals nachweisbar und steigt dann stark an mit Maximalwerten zwischen dem 55. und 70. Tag. Zwischen Tag 120 und 140 p.c. ist es nicht mehr nachweisbar (HOPPEN, 1994). Bei anderen Spezies weist das CG–

Molekül sowohl LH- als auch FSH-Aktivität auf, während es bei Pferden überwiegend LH-Aktivität zeigt (ALLEN u. STEWART, 1993; HOPPEN, 1994).

Mit dem Einsetzen der eCG-Produktion lässt sich, bedingt durch seine biologische Aktivität, ein Progesteronanstieg im maternalen Plasma verzeichnen. Dieser geht mit dem Auftreten von sekundären Corpora lutea einher und lässt auf einen luteotropen Effekt schließen (SQUIRES et al., 1979). Möglicherweise soll dadurch die Lutealfunktion aufrechterhalten werden, bis die Plazenta in der Lage ist, ausreichend Progesteron zu synthetisieren (ALLEN u. STEWART, 1993).

2.1.3 Diagnose der Trächtigkeit

Bei Stuten ist die mütterliche Wahrnehmung der Trächtigkeit mit der Produktion von immunsuppressiven Agentien verbunden. Dieses trächtigkeitsspezifische Protein wird mit Frühträchtigkeitsfaktor (early pregnancy factor – EPF) benannt. Es wird bereits 48 Stunden nach der Konzeption gebildet (McKINNON, 1993).

Die zweite maternale Wahrnehmung der Trächtigkeit findet am oder vor dem fünften oder sechsten Tag nach der Ovulation statt, wenn die befruchtete Eizelle vom Eileiter in den Uterus absteigt.

Die dritte maternale Wahrnehmung erfolgt um den 12. bis 16. Tag p.c. Zu dieser Zeit ist der Konzeptus intrauterin mobil und produziert eine antiluteolytische Substanz.

Diese verhindert die Ausschüttung von endometrialem Prostaglandin F2α und beugt

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so einen Abbau des Gelbkörpers und einer neuen Rosse der Stute vor (McKINNON, 1993).

Bei der transrektalen Palpation am 15.-18. Tag der Trächtigkeit ist eine deutliche Tonizierung der Gebärmutterwand und der Zervix ertastbar (VAN NIEKERK, 1965).

Am 15. Tag ist der Konzeptus ca. 15-20 mm im Durchmesser und ist nicht durch Rektum- und Uterus-Wand palpierbar. Am 20. Tag der Trächtigkeit erreicht die Fruchtanlage einen Durchmesser von etwa 30 bis 40 mm.

Die vaginale Untersuchung der Stute mittels Spekulum zeigt zwischen Tag 17 und 20 der Trächtigkeit eine verlängerte, zapfenförmige und feste Zervix, die sich am 30.

Trächtigkeitstag außerdem blasser darstellt als bei Stuten im Anöstrus (McKINNON, 1993).

Eine sehr gute diagnostische Hilfe bietet die Ultrasonographie. Zur Bestätigung der Trächtigkeit am 11. bis 12. Tag sind genaue Ovulationsdaten und ein 5- oder 7,5 MHz Schallkopf notwendig. Üblicherweise bietet sich eine erste Untersuchung am 18. Tag post ovulationem an. Die Ausnahme sind Stuten mit multiplen Ovulationen oder Verdacht auf eine Zwillingsträchtigkeit. In solchen Fällen empfiehlt sich, schon zwischen dem 12. und 15. Tag nach der Ovulation eine ultrasonographische Untersuchungsserie durchzuführen (McKINNON, 1993). Frühträchtigkeiten können ultrasonographisch auch mit Endometriumzysten verwechselt werden, allerdings liegt dann nur ein geringer Tonus der Gebärmutter vor.

Anfangs ist der Konzeptus hochmobil und bewegt sich zwischen beiden Uterushörnern und Uteruskörper. Die Mobilität sistiert am 15. Tag p.c., und nach dem 17. Tag ist eine intrauterine Migration nicht mehr nachweisbar (Fixationsstadium) (GINTHER, 1983). Der Dottersack ist zum 16. Tag sphärisch und nimmt später eine irreguläre Form an. Die Wachstumsrate des Embryos erreicht ein Plateau zwischen dem 17. und 24. Tag und wird dann geringer (McKINNON, 1993).

Ein wichtiges Vitalitätsmerkmal ist die ultrasonographische Untersuchung des Herzschlags des Embryos. Dieser kann ultrasonographisch ab dem 24. Tag p.c.

beobachtet werden (McKINNON, 1993).

(18)

2.1.4 Abort und Frühgeburt

Wird die Trächtigkeit beendet, bevor der Fetus außerhalb des Uterus lebensfähig ist, spricht man von einem Abort. Dieses trifft meistens zu, wenn die Trächtigkeitsdauer unter 300 Tage beträgt (McKINNON, 1993). Bei Stuten liegt die Abortrate normalerweise zwischen fünf und 15%. Obwohl Aborte meistens sporadisch während der gesamten Trächtigkeit auftreten können, werden auf Grund der Größe der Frucht in der täglichen Zuchtpraxis nur Aborte ab dem 4. Monat wahrgenommen. Als Frühgeburt bezeichnet man eine Abfohlung nach einer Tragezeit von 300 Tagen, wenn das Fohlen lebend geboren wird und eine realistische Überlebenschance hat (McKINNON, 1993).

Während akute Aborte meist ohne weitere klinische Symptome ablaufen können, wird bei Stuten mit einem protrahierten Abortablauf häufig eine vorzeitige Laktation, Scheidenausfluss, aber selten eine Störung des Allgemeinbefindens beobachtet (BOLLWEIN, 2005).

Aborte können infektiöse und nicht infektiöse Ursachen haben. Sind die Ursachen infektiöser Natur, ist der Abort meistens nicht zu verhindern, da auch die Frucht bereits Schaden genommen haben kann oder abgestorben ist. Bei nichtinfektiöser (abortus immineus) Genese kann es gelingen, den Abort durch orale Gabe von Progestagene, wie Regumate® (Wirkstoff: Altrenogest) zu verhindern (ROBERTS u.

MYHRE, 1983).

Bei Störung des Trächtigkeitsablaufs ist eine transrektale und transabdominale sonographische Untersuchung durchzuführen, um die Situation im vollen Umfang zu beurteilen. Ist der Gebärmuttermund geschlossen und erscheint die Gesundheit des Fetus nicht wesentlich beeinträchtigt, kann versucht werden, die Trächtigkeit medikamentell aufrechtzuerhalten. Jedoch muss in solchen Fällen der Zustand des Fetus in regelmäßigen Abständen überprüft werden (BOLLWEIN, 2005).

Als infektiöse Abortursache kommen Viren (EHV-1, EAV), Bakterien (insbesondere β-hämolysierende Streptokokken, Escherichia coli, Pseudomonaden, Klebsiellen, Leptospiren, Staphylokokken, Chlamydien), Pilze, Hefen oder Parasiten in Betracht.

Etwa ein Viertel der Aborte beim Pferd sind infektiöser Natur (McKINNON et al., 1992).

Nichtinfektiöse Abortursachen sind Zwillingsträchtigkeiten, Verdrehungen der Nabelschnur, Veränderungen der Gebärmutterschleimhaut, Störungen der

(19)

Plazentafunktion, schwere Allgemeinerkrankungen, schwere Mangelernährung sowie Stress der Stute (McKINNON, 1993; BOLLWEIN, 2005;).

2.2 Geburt des Fohlens

2.2.1 Äußerliche Geburtsanzeichen einer bevorstehenden Geburt

Mehrere Anzeichen bei der Stute können die Geburt ankündigen. Einige Stuten zeigen typische Merkmale, andere hingegen keine. Zwei bis vier Wochen vor der Geburt bildet sich das Euter an. Die Muskulatur der Kruppe erschlafft, die Beckenbänder werden weich und der Schweifansatz erscheint ein paar Tage vor der Geburt prominenter. Die Fältelung der Scham verstreicht durch das Geburtsödem.

Vier bis sechs Tage vor der Geburt vergrößern sich die Zitzen, ein bis vier Tage vor der Geburt bilden sich Harztropfen (Kolostralmilch) an jeder Zitze. Bei manchen Stuten beginnt auch dann die Milch zu tropfen (McKINNON, 1993).

2.2.2 Geburtstadien

Die Geburt des Fohlens verläuft in drei Phasen.

Phase I, das Öffnungsstadium beginnt mit der Tonus Senkung der glatten Muskulatur im Bereich des inneren Muttermundes und mit Gebärmutterkontraktionen und dauert im Regelfall eine bis zwei Stunden. Dabei zeigt die Stute häufig ein ängstliches und ruheloses Verhalten. Ähnlich wie bei einer Kolik wird sie unruhig, wandert in der Box, tritt sich sporadisch unter den Bauch, legt sich hin und steht wieder auf, schwitzt, hebt den Schweif und setzt häufig kleine Mengen Harn ab. In dieser Zeit entstehen so genannte Stellwehen, wo wird Oxytocin ausgeschüttert und entsteht Ferguson´s Reflex. Die Kontraktionen der Gebärmutter bewegen das Fohlen in Richtung Gebärmutterhals und in den Geburtskanal in oberer Stellung und in Vorderendlage. Zu diesem Zeitpunkt können die Eihüllen in der Scham sichtbar werden (McKINNON, 1993). Die Allantois rupturiert innerhalb des Geburtskanals um diesen zu weitern, danach erschiente Amnionblase. Wenn die Fruchtblase platzt, ist Phase I beendet.

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Phase II ist die Austreibungsphase des Fohlens. Durch ausgeübten Druck des Fetus auf die dorsalen Druckrezeptoren in die Scheidengewölbe wird der Entleerungsreflex induziert. Dadurch wird der Nervus pudendus aktiviert und über das Rückenmark die Bauchpresse ausgelöst. Die Amnionblase platzt unter Einwirkung der ersten Presswehen. Das Fohlen wird bei meist seitlich liegender Stute mit kräftigen uterinen und abdominalen Kontraktionen geboren.

Phase III beginnt nach der Austreibung des Fohlens. Innerhalb von 30 Minuten bis zu drei Stunden wird dabei im Normalfall die Nachgeburt ausgestoßen.

Welche endokrinologischen Faktoren die Geburt bei der Stute einleiten, ist weitestgehend unbekannt. Von mütterlicher Seite kann ante partum eine Entwicklung des Euters mit oder ohne Formation des Kolostrums, die Aufweichung der Zervix sowie eine zunehmende uterine Kontraktilität verzeichnet werden (ROSSDALE u.

RICKETTS, 1980). Dies wird mit einem Anstieg an Oxytocin und Prostaglandin F2α (PGF2α) in Verbindung gebracht (ALLEN, 1973; STEWART, 1984). Bei der Stute wird PGF2α vom Endometrium zur Zeit der Geburt in steigenden Mengen produziert, um ca. eine Stunde vor der Geburt in Verbindung mit der Ruptur der Fruchtblasen drastisch anzusteigen (HALUSKA u. CURRIE, 1988). Das PGF2α bewirkt die Aufweichung der Zervix und die Zunahme der uterinen Kontraktionen durch Erhöhung der intrazellulären Kalzium-Konzentrationen (CHAUDHURI, 1990).

Die Austreibung des Fohlens wird durch Kontraktionen des Uterus unter dem Einfluss von Oxytocin eingeleitet. Das Oxytocin wird vom mütterlichen Hypothalamus gebildet und vom Hypophysenvorderlappen während der zweiten Phase der Geburt freigesetzt (ALLEN, 1973; VIVRETTE et al., 1992). Dabei handelt es sich um einen neuroendokrinen Reflex, den so genannten Fergusonreflex, bei dem durch mechanische Weitung der Zervix und der Vagina die Hormonfreisetzung stimuliert wird. Oxytocin erhöht die Frequenz der schon existierenden Kontraktionen durch verstärkten Einstrom von Kalziumionen in die Zellen (FUCHS, 1985). Da es sehr schnell wirkt, wird Oxytocin deshalb oft zusammen mit PGF2α benutzt, um Geburten medikamentell einzuleiten (JEFFCOTT u. ROSSDALE, 1977).

Es wird vermutet, dass Östrogene zur Zeit der Geburt im Gegenzug die uterine Prostaglandin-Synthese, die Ausbildung der „gap junctions“ und die Synthese der Oxytocin-Rezeptoren stimulieren (CASEY u. MAC DONALD, 1990). Dabei wird eine Veränderung des Östrogen-Progesteron-Verhältnisses als entscheidend angesehen (VIVRETTE, 1994).

(21)

SILVER und FOWDEN (1994) schließen aus ihren Ergebnissen, dass das Fohlen unter der Geburt schon über eine adrenocortikale Reife verfügt. Allerdings sind deutliche Cortisolspiegel im Fohlenserum erst post partum messbar (SILVER u.

FOWDEN, 1994).

2.3 Abfohlmonat

2.3.1 Einfluss des Abfohlmonats auf die Trächtigkeitsdauer

In einer Feldstudie von HURA et al., (1997) an 1575 Nonius Stuten über die Trächtigkeitsdauer beeinflussende Faktoren konnte gezeigt werden, dass Stuten mit Abfohlung von Juli (328 ± 13,7 Tage) bis Oktober (326,6 ± 15 Tage) durchschnittlich eine um 13,6 Tage verkürzte Trächtigkeitsdauer gegenüber den Stuten aufwiesen, die zwischen Januar (338,5 ± 3,2 Tage) und April (340 ± 1,6 Tage) fohlten (p<0,001). Einen jahreszeitlichen Einfluss beobachteten auch andere Autoren auf der südlichen Hemisphäre, in Australien (ROPIHA et al., 1969).

RICHTER und DUSEK (1966) vermuten als Grund für diese Unterschiede in der Trächtigkeitsdauer Änderungen in der Futteraufnahme. Dagegen stellten andere Autoren fest, dass eine Verkürzung der Trächtigkeitsdauer durch eine Verminderung der Tageslänge und somit der Lichtaufnahme der Stute bedingt ist und nicht durch Fütterungsfaktoren beeinflusst wird (ROPIHA et al., 1969).

In einer weiteren Studie in Ägypten (HURA et al., 1997) zeigte sich ebenfalls, dass die Trächtigkeitsdauer von Araberstuten bei Abfohlung in den Kalenderwintermonaten länger ist als in den Sommermonaten. Das beweist, dass die Trächtigkeit bei Stuten so an Außenfaktoren angepasst ist, dass eine Tendenz zu Abfohlungen im jeweiligen Frühling erkennbar ist.

Eine Untersuchung von HEIDLER et al. (2004) umfasst 46 Fohlen, die vom 23.

Januar bis 14. Juni geboren waren, wobei 54% der Geburten in April und Mai stattfanden. Die Trächtigkeitsdauer von in Mai und Juni geborenen Fohlen war signifikant kürzer (p < 0,01) als die von in März und April geborenen Fohlen.

(22)

2.3.2 Abfohlmonat im Zusammenhang mit der neonatalen Widerristhöhe und dem Gewichts der Fohlen

Unterschiedliche Auffassungen bestehen über den Einfluss der Jahreszeit und des Klimas auf die Entwicklung des Körpergewichts und der Körpergröße des Fohlens.

Fohlen, die in den Monaten April, Mai oder Juni geboren werden, sind am Tag der Geburt bzw. am 14. Lebenstag schwerer bzw. größer als Fohlen der Geburtsmonate Januar, Februar und März (HINTZ et al., 1979; PAGAN et al., 1996). In der Studie von THOMPSON (1995) sind die Fohlen, die in den Monaten Januar, Februar und März geboren sind, schwerer bzw. größer als Fohlen der Geburtsmonate April, Mai, Juni und Juli. Dagegen konnten McKEEVER et al. (1981) keine signifikanten Unterschiede zwischen Geburtsmonat, Körpergewicht und Körpergröße der Fohlen feststellen.

HINTZ et al. (1979) hielten die Mutterstuten und Fohlen bis Ende Mai im Stall. In einer Studie kamen Fohlen einheitlich ab Ende April tagsüber auf die Weide (THOMPSON, 1995; PAGAN et al., 1996). Allerdings wurden die Untersuchungen von PAGAN et al. (1996) auf verschiedenen Betrieben in Kentucky durchgeführt, während THOMPSON (1995) nur Fohlen eines Betriebes einbezog. Die Studie von McKEEVER et al. (1981) gibt keinen Aufschluss über Haltung, Fütterung und Betriebsmanagement.

Das Geburtsgewicht war bei im Mai geborenen Fohlen beim Finnischen Warmblut durchschnittlich höher als in anderen Monaten (SAASTAMOINEN, 1990). Die Widerristhöhe der Neonaten war signifikant größer (p < 0,01).

Bei Araberstuten in Jugoslawien zeigte sich ein signifikanter Einfluss des Geburtsmonates auf das Fohlengewicht (ILANCIC, 1956). Die Mittelwerte der Gewichte dieser Fohlen zeigten ein allmähliches und regelmäßiges Steigen vom Minimum im Monat Februar (38,8 ± 0,5 kg) bis zu den Maximalwerten in den Sommermonaten (41,6 ± 0,7 kg). Obwohl zwischen den einzelnen Werten keine signifikanten Unterschiede bestanden und die Zahl der beobachteten Fälle relativ gering ist, vermutet der Autor, dass der Abfohlungsmonat bzw. eine quantitativ und qualitativ unterschiedliche Fütterung der Stute, insbesondere in den letzten Trächtigkeitsmonaten, auf die Gewichte der neugeborenen Fohlen einen Einfluss hat. Die monatlichen Unterschiede könnten aufgrund abweichender Umstände der Ernährung, Bewegung der Stute auf der Weide und der Sonneneinstrahlung, sowie

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des Alters der Stute als auch Gesundheit von Stute und die Gewichtsentwicklung der Fohlen beeinflussen.

Bei englischen Vollblutpferden finden sich Untersuchungen mit unterschiedlichen Ergebnissen. In einem Gestüt wurden die schwersten Fohlen mit durchschnittlich 54 kg im Mai geboren (SOBCZAK u. LANGAJ, 1983). GREEN (1961) konnte bei Vollblutpferden in England dagegen keinen Einfluss des Geburtsmonats auf das Geburtsgewicht der Vollblutfohlen feststellen.

Auch in neueren Untersuchungen wurden Unterschiede von Größe und Gewicht von Warmblutfohlen in Abhängigkeit vom Geburtsmonat beschrieben. So besteht im ersten Lebensmonat ein signifikanter Unterschied zwischen den Körpergewichten der im Februar geborenen Fohlen mit dem durchschnittlichen Wert 87 kg und den Fohlen, die im April mit einem Körpergewicht von 79 kg geboren sind (p < 0,05) (BORCHERS, 2002). Es wird deutlich, dass im Januar geborene Fohlen zum Zeitpunkt der Geburt gewichtiger sind als solche, die in den Monaten Februar, März, April, Mai und Juni geboren sind (p < 0,01) (BORCHERS, 2002).

2.4 Geschlecht des Fohlens

2.4.1 Einfluss des Geschlechts des Fohlens auf die Trächtigkeitsdauer

Auch das Geschlecht des Fohlens beeinflusst die Trächtigkeitsdauer. So werden Nonius-Hengstfohlen (333,9 ± 2,4 Tage) durchschnittlich um 3,4 Tage länger getragen als Stutfohlen (330,5 ± 3,8) (p < 0,05) (HURA et al., 1997). In einer Untersuchung an 500 Warmblutstuten lag die durchschnittliche Trächtigkeitsdauer bei 343,3 Tagen (MARTENIUK et al., 1998). Bei Hengstfohlen war die Trächtigkeitsdauer signifikant höher (344,4 Tage) als bei Stutfohlen (342,2 Tage).

Auch bei Vollblutstuten war die Trächtigkeitsdauer bei Hengstfohlen signifikant länger (346,2 ± 0,72) als bei Stutfohlen (342,4 ± 0,65), wie sich in einer Untersuchung an 433 Vollblutstuten zeigte (DAVIES MORREL et al., 2002).

Ein ähnlicher Unterschied in der Tragezeit ergab sich in einer Studie an 5709 Vollbluthengst- und 5552 -Stutfohlen aus vier Gestüten (UPPENBORN, 1933). Die Tragezeit berechnete sich einschließlich des Bedeckungs- und Abfohltages. Es ergab sich eine mittlere Trächtigkeitsdauer von 334,07 Tagen bei Hengst- und

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332,52 Tagen bei Stutfohlen. In den Folgejahren wurden die Ergebnisse bestätigt. So stellte auch GONNERMANN (1935) in der Trächtigkeitsdauer eine Differenz von 1,8 Tagen zwischen den beiden Geschlechtern fest. Die Trächtigkeitsdauer betrug bei Hengstfohlen betrug 332,3 und bei Stutfohlen 330,7 Tage.

Bei einer Untersuchung der Trächtigkeitsdauer von Kaltblutstuten aus Sachsen- Anhalt im Zeitraum von 1922 bis 1952 wurden 19169 Abfohlungen registriert (WUSSOW u. HARTWIG, 1953). Die Tragezeit von männlichen Fohlen betrug 337,3 Tage, die von weiblichen 335,9Tage.

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2.4.2 Körpergewicht des Fohlens zum Zeitpunkt der Geburt (Geschlechtliche Unterschiede)

Zum Zeitpunkt der Geburt wiegt bei Warmblutpferden das Fohlen etwa 10% des späteren Endgewichtes (MEYER, 1996). Im Verlauf der Entwicklung sollten im 6.

Lebensmonat 45-50%, im 12. Lebensmonat 65-70% und im 18. Lebensmonat etwa 85% des Gewichts des erwachsenen Pferdes erreicht sein (LEWIS 1995; MEYER u.

COENEN 2002). Obwohl nicht alle Autoren das Gewicht am Tage der Geburt bestimmen, lassen sich folgende Ergebnisse verschiedener Studien vergleichend gegenüberstellen (HOIS, 2004) (Tab.1).

Tab. 1: Mittleres Geburtsgewicht bei verschiedenen Pferderassen (HOIS, 2004)

Autor (Jahr) Rasse Gewicht (kg)

KRÖNING (1942) Brandenburger 62,0

FLADE (1957) Trakehner 49,0

NEULING (1998) Deutsches Reitpferd 68,8

MEYER u. COENEN

(2002) Warmblut 55 (♂) – 56 (♀)

CUNNINGHAM u.

FOLWER (1961) Quarterhorse 46,3 (♂) – 44,0 (♀) SANDGREEN et al.,

(1993) Traber 52,5 (♂) – 51,8 (♀)

ILANCIC (1956) Lipizzaner 44,5

ILANCIC (1956) Nonius 45,0

FLADE (1957) Mecklenburgisches

Kaltblut 55,8

WIESENMÜLLER u.

LEUBESEDER (1993)

Haflinger Fjordepferd

44,0 46,0

Körpergewicht und Körpergröße differieren geschlechtsabhängig zwischen Hengst- und Stutfohlen. Dieser Geschlechtsdimorphismus ist allerdings zunächst sehr gering und zeigt sich deutlich erst mit zunehmendem Alter (HOIS, 2004).

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In allen vier beschriebenen Studien zeigt sich, dass Hengstfohlen im Durchschnitt größer und schwerer sind als Stutfohlen. Während einige Autoren jedoch schon am Tag der Geburt höhere Gewichte und Größen der Hengstfohlen ermitteln (HINTZ et al., 1979), können andere Autoren bei der Geburt der Fohlen noch keine Unterschiede feststellen, sondern berichten erst ab dem 14. Lebenstag von unterschiedlichen Gewichten und Größen bei Hengst- und Stutfohlen (McKEEVER et al., 1981).

2.4.3 Zeitliche Entwicklung des Gewichtes (Geschlechtliche Unterschiede)

Die Körpergewichtszunahmen von Warmblutpferden sind im Vergleich zu denen von Vollblutpferden geringer. Vor allem im 12. und 18. Lebensmonat erreichen Vollblutpferde höhere Gewichtszunahmen. Außerdem ist bekannt, dass kleine Pferderassen schneller ausgewachsen sind als größere Rassen (HINTZ et al., 1979).

Es wird deutlich, dass Fohlen mit einem Rasse bedingten geringerem Körpergewicht schon zur Geburt einen prozentual höheren Gewichtsanteil am Endgewicht haben, als Fohlen mit einem höheren Körpergewicht. Dieser Unterschied bleibt bis zu einem Alter von 24 Monaten immer bestehen. Bis zum zweiten Lebensmonat wird das Gewicht von einem durchschnittlichen Geburtsgewicht von 56 kg auf durchschnittlich 139 kg verdoppelt (BORCHERS, 2002).

Auch in der Entwicklung des Körpergewichtes von der Geburt bis zum siebten Lebensmonat zeigen sich geschlechtsspezifische Unterschiede (BORCHERS, 2002).

Zum Zeitpunkt der Geburt liegt das Gewicht sowohl bei Hengst- als auch bei Stutfohlen bei 63 kg. Zwischen dem ersten und dem siebten Lebensmonat kommt es bei beiden Geschlechtern zu einem Anstieg des absoluten Körpergewichtes von 82 kg im ersten Lebensmonat bis auf 270 kg im siebten Lebensmonat. Das Gewicht des ersten Lebensmonats hat sich bereits im dritten Lebensmonat mit 155 kg nahezu verdoppelt, im sechsten Lebensmonat mit 242 kg sogar vervierfacht. Bis zum 4.

Lebensmonat zeigen Hengst- und Stutfohlen eine fast identische Körpergewichtsentwicklung. Ab dem 4. Lebensmonat beginnt die Körpergewichtsentwicklung zwischen Hengst- und Stutfohlen sich zu unterscheiden (p< 0,05). Vom fünften bis zum siebten Lebensmonat sind Hengstfohlen ebenfalls schwerer als Stutfohlen (p < 0,01) (BORCHERS, 2002). MEYER und COENEN (2002) beschrieben dagegen, dass sich das Geschlecht bis zu einem Alter von 1½

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Jahren kaum auf die Entwicklung auswirkt. Von da an wachsen bei Rassen mit ausgeprägtem Geschlechtsdimorphismus die Hengste schneller im Vergleich zu den Stuten oder den Wallachen. Das ist auch bei Kaltblutpferden der Fall. So hatten die Stuten bei allen Kaltblutrassen im Durchschnitt eine bedeutend tiefere Brust als die männlichen Tiere (NATHUSIUS, 1906). Die Hengste hatten dafür einen stärkeren Knochenbau, speziell im Röhrbein.

Bei den Araberhengsten geht die Gewichtsentwicklung langsamer voran als bei weiblichen Tieren. Die Hengste wurden im Endgewicht durchschnittlich um 19,5 kg schwerer (REED u. DUNN, 1977).

Bei Quarterhorses wurde eine unterschiedliche Gewichtsentwicklung beobachtet. Bei der Geburt waren die Hengste um 2,3 kg schwerer als die Stuten, mit 60 Monaten betrug der Unterschied 13 kg. Einen größeren Wachstumsverlauf im Vergleich zu den Stuten hatten die Hengste zwischen dem 12. und 24. Lebensmonat. Mit 48 Monaten hatten die Stuten die Differenz nahezu ausgeglichen (CUNNINHAM u.

FOLWER, 1961).

Das Geburtsgewicht war bei im Mai geborenen Fohlen beim finnischen Warmblutpferd durchschnittlich höher als in anderen Monaten (SAASTAMOINEN, 1990). Signifikant war Gewichtsunterschied in einem Alter von 6, 12 und 24 Monaten.

Fohlen, die im Mai geboren wurden, wuchsen auch im ersten Lebenshalbjahr schneller als Fohlen anderer Geburtsmonate. Fohlen, die im Juli und August zur Welt kamen, zeigten zwischen dem sechsten und zwölften Lebensmonat das langsamste Wachstum. Ab dem 24. Lebensmonat gab es abhängig vom Geburtsmonat keine signifikanten Unterschiede mehr im Wachstum.

Auch in neueren Untersuchungen wurden Unterschiede von Größe und Gewicht von Warmblutfohlen in Abhängigkeit vom Geburtsmonat beschrieben. So besteht im ersten Lebensmonat ein signifikanter Unterschied zwischen den Körpergewichten der im Februar geborenen Fohlen mit dem durchschnittlichen Wert von 87 kg und den Fohlen, die mit einem Körpergewicht von 79 kg im April geboren worden (p < 0,05) (BORCHERS, 2002). Es wird deutlich, dass im Januar geborene Fohlen zum Zeitpunkt der Geburt größer sind als solche, die in den Monaten Februar, März, April, Mai und Juni geboren sind (p < 0,01). Weiterhin sind im Januar geborene Fohlen auch im 1. Lebensmonat größer als solche aus den Monaten Februar, März, April, Mai und Juni (p < 0,05 u. p < 0,01). Im Februar geborene Fohlen sind im 2. und 3.

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Lebensmonat kleiner als im Mai geborene Fohlen (p < 0,05 u. p < 0,01) (BORCHERS, 2002).

In allen vier beschriebenen Studien zeigte sich, dass Hengstfohlen im Durchschnitt größer und schwerer sind als Stutfohlen. Während einige Autoren jedoch schon am Tag der Geburt höhere Gewichte und Größen der Hengstfohlen ermitteln (HINTZ et al., 1979), können andere (McKEEVER et al., 1981) bei der Geburt noch keine Unterschiede feststellen, sondern berichten erst ab dem 14. Lebenstag von unterschiedlichen Gewichten und Größen bei Hengst- und Stutfohlen. Außerdem wird beschrieben, dass der Wachstumsunterschied zwischen Hengst- und Stutfohlen mit zunehmendem Alter bis zum Erreichen des Endgewichtes bzw. der Endgröße zunimmt (HINTZ et al., 1979).

Auch in einer weiteren Studie hatten Stuten unter sieben Jahren, aber auch Stuten über elf Jahren bei der Geburt durchschnittlich leichtere Fohlen als Stuten zwischen sieben und elf Jahren (HINTZ et al., 1979). Diesen Gewichtsvorsprung behielten die Pferde bis zu einem Alter von durchschnittlich 510 Tagen (1,5 jährig). Ähnliches berichtet JORDAN (1977), der bei sieben bis zwölf-jährigen Ponystuten ein höheres Körpergewicht und eine größere Widerristhöhe der Fohlen von der Geburt bis zum 18. Lebensmonat beobachtete.

2.4.4 Widerristhöhe der Fohlen zum Zeitpunkt der Geburt

Das Wachstum des Skeletts, insbesondere der Gliedmaßenknochen setzt bereits im achten Trächtigkeitsmonat verstärkt ein (MEYER, 1996). Zum Zeitpunkt der Geburt erreichen die meisten Pferderassen etwa 61 bis 64% der späteren determinierten Endgröße (JACKSON u. PAGAN, 1993), mit sechs Monaten etwa 83%, mit 12 Monaten etwa 90 % und mit 18 Monaten etwa 95% (JACKSON u. PAGAN, 1993;

JELAN et al., 1996).

Das Stockmaß (Widerristhöhe) zeigte sich schon früh als das repräsentative und gebräuchlichste Maß beim Pferd (NOLTENIUS, 1928). Es wurde oft als Grundmaß benutzt, und die anderen Körpermaße zu dieser Größe in ein prozentuales Verhältnis gesetzt.

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2.4.5 Entwicklung der Widerristhöhe

Die Zunahme der Widerristhöhe bis zum Endmaß des ausgewachsenen Pferdes, gemessen als Stockmaß, wurde vor 1950 mehrfach untersucht. Bei allen Beobachtungen waren die Hengste etwas größer als die Stuten. Der Wachstumsverlauf war aber ähnlich. Nach NOLTENIUS (1928) hatten beide Geschlechter mit einem halben Jahr schon die Hälfte des Gesamtzuwachses erreicht. Im ersten Lebensjahr betrug die Größenzunahme durchschnittlich 40 cm.

Die Endmaße der Widerristhöhen verschiedene Warmblutpferde im Alter von 3 Jahren sind in Tabelle 2 zusammengestellt (HOIS, 2004).

Tab. 2: Widerristhöhe bei Warmblutpferden im Alter von 3 Jahren (Endmaß) (HOIS, 2004)

Autor Rasse Endmaß (cm)

♂ / ♀

NOLTENIUS (1928) Oldenburger 161,9 / 160,9

STEGEN (1929) Hannoveraner 165,8 / 161,5

KRÖNING (1942) Brandenburger 162,9 / 160,2

SCHILKE (1922) Ostpreuße 162,0 / 159,8

IWERSEN (1926) Holsteiner 162,8 / 161,5

THIEME (1931) Ostpreuße 165,1 / 161,3

BORNEMANN (1977) Trakehner 164,0 / 160,6

2.5 Stutenalter

2.5.1 Stutenalter und Trächtigkeitsdauer

Den größten Einfluss auf die Trächtigkeitsdauer hat die Stute selbst (VALERA et al., 2004). So zeigt sich bei 766 Trächtigkeiten von Andalusier- und Araberstuten, dass sich die Trächtigkeitsdauer mit steigendem Alter der Stute reduziert. Die kürzeste Gravidität besteht bei Stuten im Alter von zehn bis zwölf Jahren. Nachdem die

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Tragezeit in der vierten bis fünften Gravidität am kürzesten war, wird sie in den folgenden Trächtigkeiten wieder länger (VALERA et al., 2004).

Andere Autoren meinen hingegen, dass das Alter der Stute keinen signifikanten Einfluss auf die Trächtigkeitsdauer hat (ILANCIC, 1959; HURA et al., 1997).

Eine weitere Untersuchung zeigt, dass die Trächtigkeitsdauer ein rassespezifisches Merkmal ist, das von der Haltung, der Jahreszeit und dem Alter der Stute beeinflusst wird (FLADE u. FREDERICH, 1963). In der Studie betrug die durchschnittliche Tragezeit von 311 Trakehner Warmblutpferden 336,7 Tage, von 3549 sächsischen Warmblütern 338,4 und von 5760 Mecklenburgern 339,9 Tage. Junge Stuten trugen kürzer als erwachsene Stuten, mit weiter zunehmendem Alter stieg die Trächtigkeitsdauer an.

Sechzehn- bis neunzehnjährige Stuten und 20-jährige Stuten tragen einige Tage länger. Vom 10. Zuchtjahr an macht sich eine geringe, vom 15. an eine starke Verlängerung der Trächtigkeitsdauer bemerkbar. Von der 10. und besonders von der 15. Geburt an verlängert sich die Tragezeit, was bei einer Mutterstutenherde von 300 Trakehner Stuten ermittelt wurde (GONNERMANN, 1935).

Auch eine Langzeitstudie, die zwischen 1949 und 1975 an 971 Stuten erhoben wurde, zeigt, dass die Tragezeit sich mit zunehmendem Alter der Stute signifikant verlängert. Die Trächtigkeitsdauer der 2- bis 4-jährigen Stuten liegt bei 333,7 Tagen, die der 20- bis 27-jährigen bei 341,0 Tagen. Wahrscheinlich wird die Ernährung des Fetus mit zunehmendem Alter der Stute erschwert. Als Regulativ wird die Tragezeit verlängert, so dass ein ausgereiftes Fohlen zur Welt kommt (MINNING, 1980).

Es bestehen sehr unterschiedliche Meinungen darüber, inwieweit das Alter der Stute die Graviditätsdauer beeinflusst. GONNERMANN (1935) ermittelte eine längere Tragezeit bei alten Stuten. Auch nach FLADE und FREDERICH (1963) steigt die Trächtigkeitsdauer mit zunehmendem Alter. Sie ist allerdings bei Jungstuten kürzer als bei erwachsenen Stuten. ILANCIC (1959) und ROPIHA et al. (1969) stellen keinen Einfluss des Stutenalters auf die Länge der Trächtigkeit fest.

Bei 433 Vollblutstuten war hingegen kein signifikanter Unterschied zwischen dem Alter der Stute und der Trächtigkeitsdauer festzustellen. Die durchschnittliche Tragezeit betrug 344,1 ± 0,49 Tage; sie reichte von 315 bis 388 Tage (DAVIES MORREL et al., 2002).

In Australien wurde über neun Jahre bei 522 Stuten die Tragezeit vom Zeitpunkt der Ovulation bis zur Geburt gemessen (ROPIHA et al., 1969). Die Trächtigkeitsdauer

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bewegte sich zwischen 345,3 Tagen bei den im Oktober (südliche Erdhemisphäre) geborenen Fohlen und 337,9 Tagen bei im Dezember Fohlen. Das Alter der Stute hatte keinen Einfluss auf die Graviditätsdauer.

2.5.2 Stutenalter und Fohlenentwicklung

Mit dem Alter der Stute verbundene degenerative Veränderungen des Endometriums beeinflussen das Milieu der Gebärmutter während der Trächtigkeit. Es zeigt sich, dass ein starker Zusammenhang zwischen dem Zustand des Endometriums, der Struktur der Gebärmutter, der Dichte der Mikrocotyledonen des Allantochorions und des Fohlengewichts bei der Geburt besteht (BRACHER et al., 1996).

Eine negative Korrelation zwischen dem Alter der Stute und der Rennleistung ihrer Nachkommen wurde von BARRON (1995) untersucht. In seiner retrospektiven Studie wurde die Rennleistung von Nachkommen von 100 Stuten untersucht, die mindestens 8 lebende Fohlen zwischen 1947 und 1986 geboren hatten und von denen mindestens 2 Nachkommen ein Generalausgleichsgewicht (GAG) von ≥ 110 erreicht hatten. Während zwischen dem 4. und 9. Lebensjahr der Stuten ein leichter Anstieg der mittleren GAG ihrer Nachkommen beobachtet werden konnte, sank dieses mit weiter zunehmenden Alter über 11 Jahre signifikant ab.

In einer weiteren Studie an 84 tragenden englischen Vollblutstuten zeigte sich, dass Gewicht, Fläche und Volumen des Allantochorions und das Geburtsgewicht der Fohlen bei Erstlingsstuten niedriger ist als bei älteren Stuten (WILSHER u. ALLEN, 2002). Das Volumen der Mikrocotyledonen des Allantochorions war bei den über 16 Jahre alten Stuten geringer als in den anderen Gruppen (p < 0,001). Das könnte auf die Veränderungen des Endometriums mit zunehmendem Alter der Stute zurückzuführen sein (BRACHER et al., 1997).

Auch in einer weiteren Studie hatten Stuten unter sieben Jahren, aber auch Stuten über elf Jahren durchschnittlich bei der Geburt leichtere Fohlen als Stuten zwischen sieben und elf Jahren (HINTZ et al., 1979). Andere Autoren stellten hingegen keinen signifikanten Zusammenhang zwischen Körpergewicht und Körpergröße der Fohlen und dem Alter der Stute fest (McKEEVER et al., 1981).

Bei Lipizzaner-, Nonius- und Araberstuten wurde ein signifikant niedrigeres Geburtsgewicht bei Fohlen aus Erstlingsstuten ermittelt (ILANCIC, 1956). Das durchschnittliche Körpergewicht stieg mit dem Alter der Stute an. Dieses wurde auch

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bei englischen Vollblutpferden beobachtet. Bei Stuten aus zwei verschiedenen Gestüten wurde festgestellt, dass das Geburtsgewicht der Fohlen aus Erstlingsstuten am geringsten war. Stuten mit sechs bis 14 Jahren, die sich in der 3. bis 6.

Trächtigkeit befanden, brachten die schwersten Fohlen (SOBCZAK u. LANGAJ, 1983).

2.6 Einfluss der Widerristhöhe der Mutterstute auf die Entwicklung des Fohlens aus Normalpaarung (NP) und Embryotransfer (ET)

Der Embryotransfer bietet die Möglichkeit, von Stuten mit gutem genetischem Potenzial mehr als ein Fohlen pro Saison zu bekommen. In den Abfohlungsjahren 1985 und 1986 wurden ET-Fohlen von Quarterhorse, Warmblut- und Vollblutstuten untersucht (SHIDELER et al., 1988). Die Ergebnisse zeigten keine signifikanten Unterschiede zwischen Embryotransfer- und normal ausgetragenen Fohlen bezüglich des Geschlechts, der Gesundheit und der Größe bei der Geburt. Die Größe der Empfängerstute beeinflusste die Größe des Fohlens jedoch bei der Geburt, zwischen der zweiten und 16. Lebenswoche sowie im Alter von 18 Monaten (SHIDELER et al., 1988).

Eine Kreuzung von Shirehorse mit einem Stockmaß von 168 bis 185 cm mit Shetland Pony von etwa 102 cm Stockmaß mittels künstlicher Besamung ergab, dass die Fohlen der Shirehorse Spenderstuten dreimal größer waren als die Fohlen, die von Shetland Pony Spenderstuten geboren wurden. Außerdem wuchsen die größeren Fohlen der Shirehorse bis zum Alter von 18 Monaten schneller als die Nachkommen der Ponystuten (WALTON u. HAMMOND, 1938).

Im Rahmen eines Embryotransferprogramms wurden Embryonen von polnischen Konikponys mit einem Stockmaß von etwa 134 cm in große Empfänger- Kaltblutstuten eingesetzt (TISCHNER, 1985). Anschließend wurden die 11 Ponystuten in derselben Anpaarung wiederbelegt und trugen die Fohlen selber aus.

Es zeigte sich im Größenvergleich der so erzeugten Vollgeschwister, dass die Fohlen der Empfänger-Kaltblutstuten bei der Geburt größer (89 cm) und schwerer (43 kg) waren als die Fohlen der Ponystuten (75 cm und 27 kg). Auch im Alter von 4,5 Jahren wiesen die Nachkommen aus den Empfängerstuten eine größere Widerristhöhe auf. Neben dem genetischen Einfluss der Spenderstute scheint also

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ein zusätzlicher Einfluss der austragenden Stute auf Größe und Entwicklung des Fohlens zu bestehen. Eine mögliche Erklärung könnte in der Größe der austragenden Stute und in ihrer stärkeren Milchproduktion zu suchen sein (TISCHNER u. KLIMCZAK, 1989).

Um die Hypothese zu überprüfen, ob die Gebärmuttergröße die fetale und postnatale Entwicklung des Fohlens signifikant beeinflusst, haben ALLEN et al. (2004) ein Embryotransferprogramm mit großen Vollblut- und kleinen Ponystuten durchgeführt.

Zu jedem Zeitpunkt der Untersuchung waren die Ponyfohlen aus den Empfänger- Vollblutstuten größer (88,5 ± 2,3 cm) als die Fohlen, die von den Ponystuten (77,5 ± 2,3 cm) ausgetragen wurden. Auch das Körpergewicht wurde bis zum Alter von drei Jahren noch von der Empfängerstute beeinflusst; so hatten die Vollblutstuten die schwersten Nachkommen. Die Widerristhöhe im Alter von drei Jahren wurde hingegen ausschließlich von der Spenderstute bestimmt. Dabei waren die Fohlen der Vollblutstuten am größten. Die prozentuale Größenzunahme wurde wiederum von der Empfängerstute beeinflusst, die Fohlen der Ponyempfängerstuten zeigten die größten prozentualen Widerristhöhezunahmen (ALLEN et al., 2004). Diese Studie unterstützt somit die Beobachtungen von WALTON und HAMMOND (1938), dass ein genetisch größeres Fohlen nicht sein normales Körpergewicht erreichen kann, wenn es von einer kleinen Empfängerstute ausgetragen wird. Genetisch kleinere Fohlen wurden hingegen mit höherem Körpergewicht geboren als normal, wenn sie im Uterus einer größeren Stute ausgetragen werden. Beide Effekte bleiben das ganze Leben über bestehen.

In der Studie von ALLEN et al., (1998) zeigte sich, dass bei Pferden die Größe der Mutterstute die fetale Entwicklung beeinflusst. Optimale Empfängerstuten sind zwischen 5 und 9 Jahre alt, haben schon einmal gefohlt und sind genau so groß oder größer als die Spenderstute (WILSHER u. ALLEN, 2003).

2.7 Trächtigkeitsdauer und Normabweichungen beim Neugeborenen

Untersuchungsergebnisse über Interaktionen von Trächtigkeitsdauer und

Erkrankungsraten bzw. Normabweichungen der Neonaten sind im zugänglichen Schrifttum nicht nachweisbar

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3 MATERIAL UND METHODE

Ziel dieser Arbeit war, den Einfluss der Trächtigkeitsdauer auf Widerristhöhe, das Geburtsgewicht und die weitere körperliche Entwicklung von Warmblutfohlen zu ermitteln. Zur Auswertung liegen Daten von 1701 Fohlen vor. Von jedem Tier wurden Werte von unterschiedlichen Merkmalen erfasst und elektronisch gespeichert (siehe Tabelle 3 und 4).

Es erwies sich als erforderlich, die Mutterstuten gemäß der an ihnen erhobenen Daten des Lebensalters, Graviditätsdauer und Widerristhöhe in Gruppen einzuteilen.

Da eine relativ große Stutengruppe in einem Embryotransfer eingesetzt war, wurden die Stuten zusätzlich einer eigenen Analyse einbezogen. Auch bei den Fohlen wurde eine gesonderte Unterteilung in solche, die aus einer natürlichen Paarung (NP-Fohlen) oder einem Embryotransfer stammten (ET-Fohlen), vorgenommen.

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3.1 Material

In der vorliegenden Studie wurden die Abfohlungsdaten eines Warmblutgestütes in Norddeutschland von insgesamt drei Jahren (2003, 2004, 2005) ausgewertet. Im Zeitraum von 25.12.2002 bis 29.09.2005 fanden dort 1701 Geburten statt, von denen 1698 analysiert wurden. In die Untersuchung wurden nur Fohlen einbezogen, die auf dem Gestüt geboren worden waren und bis zum Alter von drei Jahren identische Aufzuchtsbedingungen hatten.

3.1.1 Haltung

Die tragenden Stuten wurden während der Wintermonate in mit Stroh eingestreuten Laufställen und über den Sommer Tag und Nacht auf der Weide gehalten. Ante partum wurden die Stuten in 3x4 Meter große Abfohlboxen verbracht, die vor dem Aufstallen sowohl mit Wasser als auch mit einem Universalreiniger gereinigt und anschließend mit einem Desinfektionsmittel behandelt wurden. Der Abfohlbereich war von den übrigen Stallungen räumlich getrennt und der Personenverkehr eingeschränkt. Die Stuten wurden in den Abfohlboxen entweder auf Stroh oder auf Spänen gehalten. Um sowohl die Geburtsüberwachung als auch die Geburtshilfe zu erleichtern und zur Reduktion des Keimdruckes während der Geburt, wurde der Schweif der Stuten mit einer Einmalbinde einbandagiert. Weiterhin wurden den Stuten zwecks Keimreduktion die Innenseite der Hinterbeine und das Euter mit einer jodhaltigen Seife (Braunol®, Braun, Melsungen) gewaschen. Dieser Vorgang unterlieb, wenn die Stuten zu starke Abwehrbewegungen zeigten. Etwa acht bis zehn Tage post partum wurden die Stuten mit ihren Fohlen aus dem Abfohlbereich in Laufställe gebracht. Diese Laufställe bestanden aus einem mit Stroh eingestreuten überdachten Bereich und einem Paddock, dessen Boden mit Beton befestigt war.

Die Gruppengrößen schwankten je nach Laufstallgröße zwischen acht und zwölf Mutterstuten mit den dazugehörigen Fohlen. Mitte Mai begann die Weidehaltung für Stuten mit Fohlen, die zu diesem Zeitpunkt älter als 5 Wochen waren. Dabei wurden die Herden in Größen von etwa 30 Mutterstuten zusammengestellt. Wurde eine Erkrankung von Stuten oder Fohlen im Rahmen der regelmäßigen klinischen Untersuchung festgestellt, so wurden beide während der Behandlungszeit in einem Laufsställe verbracht.

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3.1.2 Impfungen und Entwurmungen

Die Mutterstuten wurden zwei Mal jährlich sowohl gegen das equine Herpesvirus 1 und 4 als auch gegen Influenza immunisiert und jährlich wurde eine Tetanusimpfung durchgeführt. Die Entwurmung der Stuten erfolgte alle drei Monate. Die Fohlen wurden das erste Mal am zehnten Lebenstag und anschließend alle vier Wochen mit unterschiedlichen Antihelmintika behandelt (Panakur®, Banminth® und andere).

3.1.3 Erstversorgung der Fohlen nach der Geburt

Nach der Geburt wurden das Stutenkolostrum mittels Refraktometrie auf seine IgG- Konzentration untersucht, die Vitalfunktionen der Fohlen überprüft, ein Klistier (Practoclyss® Friedeberg-Fresenius Kabi, Bad Homburg) verabreicht und der Nabel mit einer ethanolhaltigen Jodlösung desinfiziert. Nahmen die Fohlen in den ersten zwei Lebensstunden weniger als 250 ml Kolostrum auf, wurde ihnen abgemolkenes Kolostrum per Flasche eingegeben. Acht bis zehn Stunden nach der Geburt wurde der IgG-Gehalt im Blut der Fohlen mittels Snap-Foal-IgG-Test (IDEXX, Blue Ridge Pharmaceuticals, Westbrook, Marine, USA) bestimmt. Bei einem IgG-Gehalt von >

800 mg/dl wurde den Fohlen je nach Qualität 250 bis 500 ml Kolostrum aus der betriebseigenen Kolostrumbank eingegeben. War der IgG- Gehalt nach weiteren vier Stunden nicht auf mindestens 800 mg/dl angestiegen, wurde ein Liter eines Blutplasmas infundiert, das von adulten Pferden des Betriebs stammte. Im Zusammenhang mit der Blutentnahme wurde der Nabel erneut desinfiziert. Die Untersuchung und Desinfektion des Nabels erfolgte bis zum zehnten Lebenstag zweimal täglich.

3.1.4 Untersuchung der Fohlen

Alle Fohlen des Betriebs wurden ab der ersten Lebenswoche bis zum vollendeten fünften Lebensmonat einer wöchentlichen klinischen Untersuchung unterzogen.

Dabei wurden Allgemeinverhalten, Körperhaltung, Saugverhalten und Kotabgang beurteilt, auf Verletzungen sowie Schwellungen an Gelenken geachtet, der Nabel palpiert sowie rektal die innere Körpertemperatur gemessen. Des weiteren wurde wöchentlich eine Allgemeinuntersuchung und eine spezielle Untersuchung des

(37)

Respirationstraktes durchgeführt, wobei die Qualität von Nasenausfluss beurteilt, auf spontanen Husten geachtet, die Mandibularlymphknoten auf Größe, Konsistenz und Schmerzhaftigkeit untersucht sowie Trachea und Lunge auskultiert wurden.

Jedem Fohlen wurde außerdem aus einer Vena jugularis externa Blut entnommen einen mal die Woche und die Blutleukozytenanzahl bestimmt. Betrug diese über 13.000 Zellen/µl oder wurden unphysiologische Atemgeräusche, purulenter Nasenausfluss oder eine innere Körpertemperatur von über 39 ºC festgestellt, wurde eine ultrasonographische Lungenuntersuchung durchgeführt.

3.2 Methode

Die an den abfohlenden Mutterstuten erhobenen Parameter sind in Tabelle 3 aufgelistet. Die einzelnen Parameter wiederum wurden in einzelne Gruppen aufgegliedert. Definition in der Studie verwendeten Begriffe für die Stuten:

• Mutterstute ist die genetische Mutter, die das Fohlen selbst austrägt;

• Spenderstute ist die genetische Mutter, die das Fohlen nicht selbst austrägt;

• Empfängerstute ist nicht die genetische Mutter, die aber das Fohlen der Spenderstute austrägt.

In Tabelle 4 sind die untersuchten Parameter bei den Fohlen erhalten, vorbei die Widerristhöhe aufsteigend nach Monaten des Lebensalters gruppiert wurde.

Da auch Interaktionen der Körpergröße der Vaterhengste mit Parametern der Fohlen analysiert wurden diente, wurde die Widerristhöhe der Hengste in Untersuchung einbezogen.

(38)

Tab. 3: Untersuchungsparameter der Stuten

Parameter Bezeichnung

Trächtigkeitsdauer Tage

Trächtigkeitsdauergruppe Gruppe 1-4

Mutterstute Widerristhöhe cm

Mutterstute Widerristhöhegruppe Gruppe 1-4

Mutterstuten Alter Jahre

Mutterstute Altersgruppe Gruppe 1-7

Empfängerstute Widerristhöhe cm

Empfängerstute Widerristhöhegruppe Gruppe 1-4

Spenderstute Widerristhöhe cm

Spenderstute Widerristhöhe in Gruppe Gruppe 1-4

(39)

Tab. 4: Untersuchungsparameter bei den Fohlen

Parameter Bezeichnung

Geburtsjahr 2003/2004/2005

Geburtsmonat Januar bis August

Neonatale Widerristhöhe cm

Neonatales Gewicht kg

Geschlecht des Fohlens weiblich/männlich

ET-Fohlen ja/nein

NP-Fohlen ja/nein

Infektionskrankheiten ja/nein

Stelzfuß bei Fohlen ja/nein

Durchtrittigkeit bei Fohlen ja/nein

Widerristhöhe im Alter von 6-8 Monaten cm

Widerristhöhe im Alter von 9-11 Monaten cm

Widerristhöhe im Alter von 12-14 Monaten cm

Widerristhöhe im Alter von 15-17 Monaten cm

Widerristhöhe im Alter von 18-20 Monaten cm

Widerristhöhe im Alter von 21-23 Monaten cm

Widerristhöhe im Alter von 24-26 Monaten cm

Widerristhöhe im Alter von 27-30 Monaten cm

Widerristhöhe im Alter von 31-40 Monaten cm

3.2.1 Trächtigkeitsdauer

Die Trächtigkeitsdauer wurde vom Zeitpunkt der Ovulation (=Tag 0) bis zur tatsachlichen Geburt berechnet. Der Zeitpunkt der Ovulation wurde durch transrektale Palpation der Ovarien festgestellt. In Ovulationsnähe erfolgte die Palpation täglich alle 6 Stunden. Sobald der dominante Rossefollikel nicht mehr palpierbar und ultrasonographisch nicht mehr nachweisbar war, galt dieser Zeitpunkt als Zeitpunkt der Ovulation (Tag 0). Hiermit ergab sich eine Variationsbreite des Ovulationstermins von maximal 24 Stunden. Eine weitere Einengung des Termins war nicht möglich.

(40)

Je nach Trächtigkeitsdauer wurden die Probanden in 4 Gruppen eingeteilt. In die Gruppe 1 wurde die Stute mit einer Tragezeit von 319 Tagen (kurze Trächtigkeitsdauer). In Gruppe 2 kamen Stuten mit einer Tragezeit von 320 bis 333 Tagen (kurzmittlere Trächtigkeitsdauer). Die Stuten der Gruppe 3 hatten eine Trächtigkeitsdauer von 334 bis 349 Tagen (langmittlere Trächtigkeitsdauer).

Gruppe 2 und 3 wurden als die Stuten mit normaler Trächtigkeitsdauer zusammengefasst. Stuten mit einer Trächtigkeitsdauer von 350 Tagen und mehr (lange Trächtigkeitsdauer) bildeten die Gruppe 4 (siehe Tab. 5). Insgesamt wurden 1698 Trächtigkeiten analysiert.

Tab. 5: Bezeichnung der Trächtigkeitsdauergruppen

Trächtigkeitsdauergruppe Trächtigkeitsdauer (Tage)

Bezeichnung der Trächtigkeitsdauergruppe

1 ≤ 319 kurz

2 320-333 kurzmittlere

3 334-349 langmittlere

4 ≥ 350 lange

3.2.2 Messung der Widerristhöhe

Die Messung der Widerristhöhe der Mutterstuten wurde von fachkundigem Personal auf ebenem, betoniertem Boden mit einem üblichen Messstock durchgeführt. Die Messung erfolgte in Meter-Einheit bei gerader Gliedmaßenstellung vom Huftragrand des Vorderfußes bis zum höchsten Punkt des Widerristes.

Die Mutterstuten, sowie die Empfänger- und Spenderstuten wurden je nach Größe in Gruppen eingeteilt: Gruppe 1: unter 160 cm; Gruppe 2: 160- 164 cm; Gruppe 3:

165- 169 cm; Gruppe 4: 170 cm und mehr. Die Unterteilung der Hengstgrößen erfolgte analog (siehe Tab. 6).

(41)

Tab.6: Widerristhöhe der Mutterstuten und Vaterhengste und Gruppenverteilung

Widerristhöhe Gruppe Mutterstute Widerristhöhe (cm)

Vaterhengst Widerristhöhe (cm)

1 < 160 -

2 160-164 160-164

3 165-169 165-169

4 170 ≥ 170 ≥

Die Widerristhöhe der Fohlen wurde zwei bis drei Tage nach der Geburt gemessen.

Die Fohlen wurden dazu auf die betonierte, ebene Stallgasse gebracht, von einem Helfer an Hals und Hinterhand fixiert und von einer weiteren Person mit dem Messstock gemessen. Die Messung erfolgte in Zentimetereinheit.

3.2.3 Gewicht des Fohlens

Das Gewicht der neugeborenen Fohlen wurde 8 bis 24 Stunden nach der Geburt erhoben, nachdem die Fohlen selbstständig oder mit Hilfe aufgestanden waren und mit der Mutterstute Kontakt hatten. Die Fohlen wurden im Abfohlstall auf einer Waage (BOSCHE AS-300) mit Digitalanzeige in Kilogramm Einheit gewogen.

(42)

3.2.4 Alter der Trägerstute

In jedem Abfohlungsjahr wurde das Alter der Mutterstute dokumentiert. Die Einteilung erfolgte in 7 Altersjahrgangsgruppen zu jeweils 3 Altersjahrgängen mit Ausnahme der abfohlenden 3-jährigen sowie der 4- und 5-jährigen Stuten.

Altersgruppe 7 umfasste alle 18-jährige und ältere abfohlende Stuten (Tab. 7).

Tab.7 : Mutterstuten in Altersgruppen

Gruppe

Alter der Mutterstute

(Jahre)

1 3

2 4 - 5

3 6 - 8

4 9 - 11

5 12 - 14

6 15 - 17

7 ≥ 18

3.2.5 Normabweichungen der Fohlen

3.2.5.1 Nabeluntersuchung

Nach der üblichen Nabelerstversorgung des frisch geborenen Fohlens wurde der Nabel täglich in der erste Lebenswoche palpatorisch untersucht. Dabei wurde auf den Umfang und die Trockenheit des äußeren Nabels geachtet. War ein Nabel mehr als ein Finger dick, an zwei aufeinander folgenden Tagen feucht oder wurde purulentes Sekret beobachtet, wurde eine ultrasonographische Untersuchung der intraabdominalen Nabelstrukturen vorgenommen. Hierbei wurden die Durchmesser der beiden Nabelarterien sowie der Nabelvene gemessen und auf Füllung und Pulsation der Gefäße sowie auf Kavernenbildung geachtet. Anschließend wurde der Verlauf der Nabelvene bis zur Leber nach kranial verfolgt und dort ihr Durchmesser

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