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Ein Tag in meinen Schuhen Ein Stück von Paul J. Schuster

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Academic year: 2022

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von P. J. Schuster

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Ein Tag in meinen Schuhen

Ein Stück von Paul J. Schuster

Handelnde Personen

Richard - männliche Hauptfigur Monika - weibliche Hauptfigur

Der Andere - kann männlich oder weiblich sein (wird der Einfachheit halber männl. bezeichnet)

weitere handelnde Personen (dargestellt von „Der Andere“)

die Charaktere werden einfach durch verschiedene Basecap unterschieden

Steffi - eine Freundin von Monika Laura - eine Freundin von Monika Tommy - ein Kumpel von Richard Marcus - ein Kumpel von Richard

Szene 1: Der Prolog ... 4

Szene 2: Der Andere ... 7

Szene 3: Das böse Erwachen ... 9

Szene 4: Monikas Freundinnen ... 14

Szene 5: Zurück Zuhause 1 ... 21

Szene 6: Richards Kumpels ... 24

Szene 7: Zurück Zuhause 2 ... 30

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Urheberrechtshinweis:

Dieses Textexemplar ist ausschließlich zu Informationszwecken. Es berechtigt weiterhin nicht zur Vervielfältigung oder Weiterverarbeitung (Einstudierung, Aufführung, Unterricht, etc.).

Unerlaubtes Vervielfältigen oder Weiterverarbeiten, ob in Teilen oder im Ganzen, ist verboten.

Dieses Werk gilt bis zu seiner ersten Aufführung als nicht uraufgeführt. Bis zu seiner Uraufführung ist daher über den Inhalt jeglicher Art, ob in Teilen oder im Ganzen, gegenüber jeder Person stillschweigen zu bewahren. Eine Verletzung dieser Bestimmungen verstößt gegen das Urheberrecht und zieht zivil- und strafrechtliche Folgen nach sich.

Über die Aufführungsrechte und eine offizielle Inhaltsangabe verfügt der Autor, bzw. ggf. der entsprechende Verlag.

Da es sich bei dieser Version um eine Vorabversion handelt, sind Textänderungen vorbehalten.

Des weiteren bitten wir orthographische Fehler zu entschuldigen. Die Korrekturlesung ist derzeit noch nicht beendet. Mit Erwerb der Aufführungsrechte erhalten Sie selbstverständlich eine zum Einstudieren geeignete, korrigierte Version des Textes in Form des Rollensatzes.

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Hinweise:

Die Charaktere „schreiben“ hin und wieder Tweets. Diese werden wortlos und ohne Handlungsanweisung in einem twitterähnlichen Design mit Beamer angestrahlt. Die

Twitterusernamen sind für Richard @richierocket, für Monika @princessmonika und für Der Andere @pudel_mit_kern. Die Tweets werden in den Regieanweisungen wie folgt dargestellt

@(Charakter): „Tweet“. Eine ausreichende Distanz zum eigentlichen Twitterdesign ist notwendig um eine Rechtsverletzung zu vermeiden.

Zur Verwendung der im Werk beschriebenen Musiktitel müssen die erforderlichen Nutzungsrechte eingeholt werden. Diese Rechte liegen nicht beim Autor.

Änderungen des Textbuches sind in Absprache mit dem Autor und/oder gegebenenfalls dem Verlag möglich, bedürfen aber der schriftlichen Bestätigung. Andernfalls unterliegt das Werk den Urheberrechts- und Verlagsbestimmungen.


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Szene 1: Der Prolog

(Die Bühne ist leer. Im folgenden wird der Titel „Rockelbel’s Canon (Pachelbel Canon in D) von

„The Piano Guys" vom Album „The Piano Guys 2“ gespielt. Folgendes passiert zu folgenden Zeiten: 0:00 Musik fade-in, 0:22 Zuschauerlicht fade-out, 0:52 Spot fade-in, 1:10 Auftritt Monika, 1:21 Musik cut.)

(@princessmonika: „#firsttweet“)

Monika: Wir sind ein glückliches Paar. Also meistens jedenfalls. Mein Freund heißt Richard.

Und ja es gibt Dinge, die mich an ihm stören. Ich meine, jeder Mensch hat doch seine Macken. Fliegen seine Fußnägel wie Geschosse durch die Gegend wenn er sie sich schneidet? Ja, kann schon sein. Habe ich manchmal Angst, dass mir so ein Schrapnell ins Auge fliegt? Ja, möglicherweise. Lässt er die Klobrille oben?

Ja, auch das kommt vor. Pinkelt er daneben? Ja, wie fast jeder Mann. Schnarcht er wie ein betrunkener Höhlenmensch? Ja! Und er sabbert. Und er glotzt anderen Frauen hinterher. Er trifft sich viel lieber mit seinen Freunden als mit mir mal

shoppen zu gehen. Er ist eine faule Sau! Und seine Mutter… (stockt mitten im Satz.

Richtet kurz ihre Kleidung. Räuspert sich.) Meine Freundinnen haben immer gesagt:

„Lass dich nicht mit so einem ein.“ Aber er war früher so ein toller Skateboardfahrer.

Das ist nun auch erstmal vorbei. (atmet tief durch) Ich liebe ihn trotzdem. Ja ganz ehrlich.

Richard: (aus dem Off) Monika!

Monika: Was?!

Richard: Wo bist du schon wieder?!

Monika: Ich bin hier!

Richard: Wo ist hier?!

Monika: Orrrrrr… Du unfähiger, blöder, fauler,… (geht wütend ab.)

(Richard kommt auf die Bühne und stellt sich in den Spot.)

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Richard: Hey. Ich bin der Richard. Also meine Kumpels nennen mich Richie. Meine Ische…

also meine Freundin. Ist die Monika. Ich nenn' sie Moni. Die führt sich in letzter Zeit so komisch auf. So mega zickig. Meine Kumpels sagen die hätte vielleicht grad (ahmt die Nachahmung der Kumpels nach. Die Kumpels haben den Begriff von ihren Freundinnen und verwenden ihn nun scherzhaft. Richard versteht den Scherz nicht.) „Erdbeerwoche“. Kein Plan was die meinen. Moni is' allergisch gegen Erdbeeren. Die meckert echt bei jedem Scheiß rum. Dabei ist die selber manchmal total der Horror. So zum Beispiel wenn die im Bad ist. Wir haben Stress und wollen los, da sagt die: "ich bin gleich fertig", und rennt ins Bad. Dann versucht die sich ihr Gesicht fachmännisch zu verfugen und zu verspachteln und nach ganzen 30 Minuten kommt die raus und sieht aus wie vorher. Ist doch kein Wunder, dass ich lieber mit meinen Kumpels was mache, oder? Das Beste ist ja immer noch, dass ich ihr alles von der Stirn ablesen soll. Da kommt dann immer der Satz: „Na sowas weiß Mann doch!“. Aber wir kommen trotzdem meistens klar. Also ich meine…

(Auftritt Monika)

Monika: Na da bist du ja. Meine Güte, ich warte schon ewig auf dich.

Richard: Bereitet es dir eigentlich Schmerzen wenn du mich ausreden lässt?

Monika: Ach du wolltest noch was sagen?

Richard: Ja ich wollte gerade noch…

(@richierocket: „Sie hat es wieder getan!!! Arrrrrr!!!“)

Monika: Ist ja auch egal. Sei nicht so 'ne Memme und reg dich nicht so auf!

Richard: (atmet tief durch) Was willst du, Monika?

Monika: Du willst heute mit mir shoppen gehen. Da haben wir gestern drüber gesprochen.

Richard: Ich war gestern gar nicht da.

Monika: Das ist dein Problem. Komm!

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(beide gehen ab.)

Monika: (aus dem Off) Ach geh schon mal zum Auto. Ich bin gleich fertig.

Richard: (aus dem Off) Orrrrrr!

(Musik: Titel „Rockelbel’s Canon (Pachelbel Canon in D) von „The Piano Guys" vom Album „The Piano Guys 2“ fade-in ab 3:27, spielen bis Ende.)

(@pudel_mit_kern: „Bin zurück. Da stürze ich mich mal ins Getümmel. *böse lach*“)


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Szene 2: Der Andere

Es ist immer noch ein Spot auf die Bühne gerichtet. Der Andere tritt auf und stellt sich in den Spot.

Der Andere: Was würden Sie sagen? Hält diese Beziehung? Ich meine, es gibt ja immer mal Streit. Aber stellen Sie sich mal vor, das ist immer so. Jeden Tag. Da knistert irgendwann nichts mehr. (Gedankenpause) Das Forschungsinstitut für Psychologie in Göttingen hat 2013 durch eine Untersuchung festgestellt, dass jede dritte Ehe geschieden wird. Um es erstmal bis zu einer Ehe zu schaffen, brauchen die Menschen durchschnittlich 10 Anläufe. Von diesen 2 Ehen, die dann nicht geschieden werden, sagen auch nur knapp die Hälfte, dass sie eine

„erfolgreiche Ehe“ führen. Das müssen Sie sich mal vorstellen. Knapp die Hälfte der nicht

geschiedenen Ehen. Das sind quasi 50 Prozent. Wenn man aufrundet. Aber was sind die Gründe?

Oft sind es ja Kleinigkeiten. Man ist nie zu Hause, die eine oder andere häusliche Gewalt, die eigene Drogenabhängigkeit oder die des Partners, oder Seitensprünge. So ist das Leben. Aber sehr häufig scheitert es ja schon an der einfachsten Kommunikation. Seit Facebook, WhatsApp, Twitter, Tumblr, Instagram und Pinterest reden die Menschen kaum noch miteinander. Die gesamte Menschheit ist dabei, rund um die Uhr auf ihren kleinen Smartphones und Tablets Candy Crush und Doodle Jump zu spielen. Und wenn sich die Menschen dann doch mal nach Nähe sehnen, wird auf Paarship, Tinder, Grindr oder sonst irgendwo nach „der großen Liebe“ gesucht. Die „große Liebe“ für zwischendurch… Hauptsache einfach gesucht und schnell gefunden. Was ist aus den guten alten Kennenlerngeschichten geworden? Im Café kennengelernt? Oder in der Disko? Oder im Urlaub! Meinetwegen könnt ihr euch auch im Ikea kennenlernen, aber seit wann ist es

romantisch zu sagen: „Er oder sie hat mich bei Facebook angestubst“? Ein Großteil der

Menschheit vegetiert in Scheinbeziehungen vor sich hin ohne den Anderen wirklich zu kennen.

Man will den Anderen gar nicht mehr kennen. Man will nicht wissen, was im Anderen vor geht oder was der Andere macht. Genau das denken die beiden da auch! (zeigt in Richtung Monikas und Richards Abgang.) Und dann müssen andere kommen und es wieder richten. Aber wie fängt man da an? Haben Sie eine Idee? Reden? Paartherapie? Nein. Das wird anders gelöst. Ich wurde hier her geschickt um den beiden zu zeigen, wie der jeweils Andere lebet. Sie sollen sich endlich mal richtig kennenlernen. In einem Gedicht von einem unbekannten Autor heißt es: „Bevor du urteilen willst über mich und mein Leben, ziehe meine Schuhe an und laufe meinen Weg“. Genau das sollen Richard und Monika tun. Sie sollen wissen wie es ist in den „Schuhen“ des jeweils Anderen zu gehen. (Jetzt sollen die Charaktere auf die Bühne gerufen werden.) Richard! (Auftritt Richard.) Monika! (Auftritt Monika. Beide schauen ins Publikum als wären sie Puppen.) (Lichtwechsel zu Stroboskop. Der Andere hebt die Arme als Beschwörungsgeste. Mit einsetzen des Storboskops fassen sich Monika und Richard an den jeweils eigenen Kopf als hätten sie Schmerzen. Der Andere spricht pathetisch.) Ihr beide habt es nicht geschafft, einander angemessene Partner zu

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sein! Ihr nehmt euch nicht ernst! Bis ihr gelernt habt, was es heißt sich zu lieben und zu respektieren, müsst ihr im Körper eures Partners leben! Wenn ihr es nicht schafft, steckt ihr in diesem Zustand fest und zwar für immer! (Richard und Monika fallen um. Böses Lachen, welches in ein Husten übergeht. Mit dem Husten wechselt das Stroboskop wieder zu dem Spot. Der Andere hustet noch kurz und atmet dann einmal tief durch. Schaut wieder ins Publikum. Er spricht wieder normal.) Ja Sie denken vielleicht, dass mir das Spaß macht, aber das fällt auch mir nicht leicht.

Das ist ja jedes Mal ein riesiger Aufwand. (sieht sich zu Richard und Monika um.) Die werden dann ordentlich Kopfschmerzen haben… Obwohl… Die Kopfschmerzen werden das geringste Problem sein. (Lichtwechsel. Der Spot ist erstmal nicht mehr notwendig.) (geht zu Monika und rüttelt leicht an ihrer Schulter.) Aufstehen, Herzchen. Die Sonne lacht. (geht zu Richard und rüttelt leicht an seiner Schulter.) Ich habe eine Überraschung für dich. (Der Andere geht ab.)

(@pudel_mit_kern: „ein neuer Tag. die Sonne lacht. das Aquarium… #falscherFilm“)


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Szene 3: Das böse Erwachen

(Musik: Titel „Twinkle Lullaby“ von „The Piano Guys“ vom Album „The Piano Guys 2“. Der Titel beginnt mit 0:00. Am markanten Punkt bei 0:08 beginnt Richard zu reden. Bei 0:23 ist wieder ein markanter Punkt an welchem Richard bei „…nur an dir!“ angelangt sein sollte. Bis 0:26 realisiert er was passiert ist und die Musik wird mit einem Scratch-Sound beendet.)

(Monika und Richard liegen noch auf der Bühne und beginnen langsam aufzuwachen. Sie haben wie angekündigt Kopfschmerzen. Ab jetzt ist zu beachten, dass sich Richard weiblich verhält und Monika männlich. Zuerst erwacht Richard.)

Richard: Meine Güte. Hab ich vielleicht Migräne. Richard das liegt nur an dir! (sieht zu Monika rüber. Und erstarrt.) Ahhhhh! (tastet eigenes Gesicht und Körper ab.) Ahhhhhhhhh! Oh mein Gooooott!

(Monika setzt sich auf und ist genervt. Sie reibt sich die Augen, sieht also Richard noch nicht an.)

Monika: Moni, halt die Klappe! Mach die Spinne weg und leb weiter. Wie kann man einem so schnell auf den Sack gehen? (dreht sich zu Richard.) Ganz im Ernst. Wie….

(erstaunt.) Wohohoho… (Richard ist immer noch verängstigt und irritiert. Monika beginnt sich abzutasten. Und entdeckt irgendwann, dass sie Brüste hat.)

Richard: Das ist nicht gut. Das ist gar nicht gut. Das ist absolut falsch. Das darf so nicht sein.

Monika: (betatscht ihre Brüste.) Findest du? Ich finde das voll in Ordnung.

Richard: Hör auf an meinen Brüsten rumzuspielen!

Monika: So weit ich das sehe, sind das jetzt meine Brüste. (grinst.)

Richard: (empört.) Das sind sie nicht!

Monika: Weißt du, was ich schon immer mal machen wollte?

Richard: Wage es dir nicht!

Monika: (fasst eine Brust an und „hupt“.) Mööp. Mööp.

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Richard: Du bist so ein Chauviarsch.

Monika: Ach hab dich nicht so. Du bist so 'ne Spaßbremse.

Richard: Sieh mich doch an. (regt sich auf.) Ich seh' aus wie Abfall.

Monika: Ey! Ich hab für diesen Körper hart gearbeitet!

Richard: (leicht schluchzend.) Ja klar. Du hast dir beim rumliegen und saufen fast 'nen Bruch gehoben.

(@princessmonika: „OMG. worst day ever. ich überlebe das nicht.“)

(@richierocket: „@princessmonika guck mal. ich hab deine… Brüste XD #Boobies“)

Monika: Wolltest du dich heute nicht mit Laura und Steffi zum „shoppen“ treffen? (grinst gehässig.)

Richard: Oh mein Goooott! So kann ich doch nicht raus gehen! Denen fällt doch sofort auf, dass was nicht stimmt.

Monika: Meinst du echt? Ich bin doch so 'ne zierliche Gestalt.

Richard: Nein, nein, nein… Du gehst da hin!

Monika: Ich? Was hab ich denn falsch gemacht?!

Richard: Du bist Schuld, dass ich jetzt so aussehe!

Monika: Wie das denn?

Richard: Ich weiß nicht, aber du bist Schuld. Das steht fest.

Monika: Natürlich. Sonst noch was?

Richard: Wenn du schon so fragst. Ja. Wenn du da raus gehst, dann darfst du keine Schokolade essen, keine Softdrinks, kein Eis, also allgemein keinen Zucker oder

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sonst irgendwelche Kohlenhydrate. Du darfst keine Pizza essen oder Burger oder Fritten oder andere Dinge in denen viele ungesunde Fette drin sind. Du wirst nicht rauchen oder Alkohol trinken. Und du trinkst nur in Maßen Kaffee. Wenn du Hunger hast, dann isst du einen Salat. Einen LEICHTEN Salat.

Monika: (genervt und gequält.) Warum?!

Richard: Das Zeug macht dick und ist ungesund!

Monika: Und es macht Spaß…

Richard: Du wirst es nicht anrühren! Hast du mich verstanden?!

Monika: Aber…

Richard: Nein!

Monika: Aber…

Richard Ich hab nein gesagt!

Monika: Orrrrrr. Weib du machst mich wahnsinnig!

Richard: Wenn du jemals wieder an diesen Körper ran willst… (will erst auf sich selbst zeigen, zögert dann und zeigt dann auf Monika.) … dann machst du was ich sage!

Monika: Gut. Ich wollte mich heute mit meinen Kumpels treffen. Wenn ich mir deine

„Freundinnen“ anhören muss, dann gehst du zu meinen Kumpels.

Richard: Ja, meine Güte, so schlimm werden die schon nicht sein. Ich war schon beim Sommerschlussverkauf bei Victoria’s Secret. (schnippisch.) Dort herrscht Krieg, Herzchen. Da werde ich deine Kumpels wohl überleben.

Monika: Du musst Fleisch anfassen.

Richard: Ja und?

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Monika: Rohes Fleisch.

Richard: Dann nehmen ich halt ne Gab…

Monika: Mit deinen bloßen Händen…

Richard: (unsicher.) Ich kann das.

Monika: Wunderbar. Ach so und wenn sie dir eine Zigarre anbieten, dann nimmst du natürlich fröhlich an.

Richard: Ähm…

Monika: Und wir „lästern“ über unsere Weiber ab.

Richard: Wie bitte? Ich hör' wohl nicht richtig.

Monika: Natürlich. Ach jetzt sag mir nicht, dass du mit deinen Freundinnen nicht dasselbe machst.

Richard: Ja, aber das ist was anderes.

Monika: Sicher. Du machst heute quasi genau dasselbe. Bloß anstelle über mich zu reden, redest du über dich. (grinst.)

Richard: Na das wird ja wohl nicht so schwer sein.

Monika: Abwarten, Moni.

Richard: War's das jetzt?

Monika: Noch nicht ganz.

Richard: Was denn noch?!

Monika: Du musst lernen, dich richtig am Sack zu kratzen.

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Richard: WAS MUSS ICH?!

Monika: Ach stell dich nicht so an. Frauen rücken sich immer die Titten zurecht und Männer müssen halt da unten was zurecht rutschen. So ist das nun mal.

Richard: Ich mach das nicht.

Monika: Du musst aber. Guck. (Rutsch sich die Brüste zurecht.) Ich mach dafür das hier.

Richard: (sarkastisch.) Deine Opferbereitschaft ist überwältigend.

Monika: Jetzt mach schon.

Richard: (verzieht das Gesicht unsicher und will „sich am Sack kratzen“, lässt es aber kurz vorher doch sein und guckt entmutigt und genervt.) Männer sind so abartig.

(Richard geht zügig ab.)

Monika: Was soll das denn?! Moni, so geht das nicht.

Richard: (aus dem Off.) Ich mach das nicht! Und wenn du dich auf den Kopf stellst. Vergiss es!

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Szene 4: Monikas Freundinnen

Monika steht noch auf der Bühne und schaut in Richtung Richards Abgang. Richard befindet sich im Off.

Monika: Mooooni!

(Man hört eine Türklingel. Richard stürmt wieder auf die Bühne.)

Richard: Oh nein!

Monika: (genervt.) Was?

Richard: Das sind meine Freundinnen.

Monika: Ja und?

Richard: Du bist noch nicht fertig! Oder fühlst du dich etwa damenhaft?!

Monika: (fast sich an die Brüste.) Ich hab die hier. Reicht das nicht?

Richard: (genervt nachplappernd.) Reicht das nicht? (genervt.) Du spinnst wohl!

(Die Türklingel ertönt erneut.)

(@pudel_mit_kern: „Ding Dong!“)

Richard: Ach man! (zu Monika.) Sag: ‚Ich komme sofort.‘!

Monika: (brüllt möglichst männlich in Richtung Off.) Bin gleich da!

(@pudel_mit_kern: „@pudel_mit_kern oh wie charmant…“)

Richard: Meine Güte. Geht's noch etwas lauter?

(Monika holt tief Luft.)

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Richard: Oh wage es dir nicht.

(Monika atmet aus.)

Richard: (zupft ein wenig an der Kleidung von Monika rum.) Okay. (zupft weiter an ihr rum.) Aha. (geht einen Schritt zurück und sieht sie an.) Nun. Wenn du so dastehst siehst du aus wie ein Putzlappen.

(Die Türklingel ertönt zum dritten Mal.)

Monika: (genervt.) Orrrrr. (ruft.) Na komm schon rein!

(@pudel_mit_kern: „Lasst die Spiele beginnen.“)

Richard: (schockiert. leise.) Oh nein.

(Auftritt „Der Andere“ mit zwei Caps. Eine auf dem Kopf. Die andere in der Hosentasche oder woanders. Das eine Cap steht für Steffi, das andere für Laura. Je nachdem wer „spricht“ wird das entsprechende Cap aufgesetzt.)

Steffi: Heeeeyyy.

Monika: Ey, was geht?

Laura: Wie bitte?

Richard: Hey. Er… äh Sie wollte nur ‚Hallo‘ sagen.

Laura: (mustert Richard von oben bis unten. etwas angeekelt.) Ach Richard, du bist ja auch da.

Monika: Ja und? Ist doch egal.

Steffi: Ja genau. Ist doch egal. Wollen wir, Mädels? Die Klamotten kaufen sich nicht von alleine. (kichert)

Monika: Ach ja, also was das angeht…

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Laura: Ja genau. Wir sollten los. Sonst sind die ganzen Schnäppchen weg.

Monika: Ja also was ich noch sagen wollte…

Steffi: (dreht sich schon in Richtung Abgang, sieht also Monika und Richard nicht mehr an.) Los Monika. Wir verpassen sonst alles. Du, ich hab jetzt vor kurzem erst bei

„Vero Moda“ ein so hübsches Jäckchen entdeckt. Das musst du dir anschauen.

(geht vor sich hin schnatternd ab.) Und die Hose dazu war ja ein absoluter Traum.

Stell dir vor, die hat nur 78 € gekostet. Bei sowas muss man ja einfach zuschlagen.

So ein Angebot kommt ja nie wieder! (geht mit den letzten Worten ab.)

Monika: (zu Richard.) Deine Freundinnen sind genauso wie du! Absolute Nervensägen!

Laura: (kommt ein Stück auf die Bühne gelaufen. leicht flötende Tonlage.) Wo bleibst du denn?

Monika: (genervt.) Mann! Ich komm ja gleich!

Richard: (beschwichtigend.) Er… äh.. Sie ist gleich da. (grinst.)

Laura: (leicht irritiert, immer noch flötend.) Okay dokay. Wir warten im Auto.

(Laura beschwingt ab.)

Richard: Reiß dich zusammen! Du verhältst dich wie ein Troll. Kannst du bitte einmal versuchen nicht du zu sein?

Monika: Hast du mich mal angeguckt? Wie viel mehr „nicht ich“ willst du denn noch?

Richard: Versuchs einfach.

Monika: Orrrrrr. Mir bleibt echt nix erspart.

(Monika ab.)

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Richard: (ruft Monika hinterher.) Und bring das hübsche Jäckchen mit von dem Steffi erzählt hat!

Monika: (aus dem Off, wütend bis genervt) Ich denk nicht dran!

Richard: (schüttelt enttäuscht den Kopf, atmet tief durch) Ich such mir besser neue Freundinnen.

(Richard ab. Lichtwechsel.)

(Musik: Titel „Charlie Brown Medley“ von „The Piano Guys“ vom Album „The Piano Guys 2“ von 0:00 bis fade-out 0:40)

(Aufbau Cafészenerie. Auftritt Monika und Der Andere. Monika sieht erschöpft aus. Der Andere hat Tüten in der Hand. Sie setzen sich an einen Cafétisch. Der Andere überschlägt die Beine. Monika setzt sich breitbeinig hin.)

(@richierocket: „HELP!!!“)

(@princessmonika: „@richierocket du Memme! versau mir das ja nicht!“)

(@pudel_mit_kern: „@richierocket @princessmonika let’s go to the Einkaufszentrum.“)

Steffi: Ach wie schön. Die erste Runde hätten wir für heute geschafft.

Monika: (schockiert.) Die erste Runde?

Laura: Ach sieh mal. Sie wird gleich ganz panisch. Keine Angst. Die erste Runde von vielen heute. Wir wissen doch, dass du etwas ausdauernder bist als wir. (kichert.)

Monika: Ja. (lacht gequält.) Ich war schon fast… außer mir vor entsetzen. (versucht umständlich den BH zurecht zu rücken.)

Steffi: Ist alles okay Moni?

Monika: Jaja.

Steffi: Wollen wir mal kurz nach hinten gehen?

Monika: (nachdrücklicher.) Ne ne ne neeee. Alles supi.

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Laura: Ähhmm. Liebes. Vielleicht solltest du mal die Beine überschlagen. Du zeigst hier sonst allen was, wofür sie nicht bezahlt haben…

Monika: Was? Oh. (Versucht umständlich die Beine zu kreuzen. Es dauert eine Weile. Die finale Sitzposition sieht eher unbequem aus.)

Steffi: Hast du es dann endlich? (kichert.)

Monika: (lacht gequält.) Neue Strumpfhose. Die ist aus Seide. Das rutscht so.

Steffi: Ach na dann. (Gedankenpause.) Wie war der heute eigentlich wieder drauf?

Monika: Wer?

Laura: Wer wohl. Dein Freund.

Monika: Wieso?

Laura: Na der hat doch ganz offensichtlich versucht sich über uns lustig zu machen.

Monika: Na und wenn schon…

Steffi: Also ich finde du musst da wirklich aufpassen. Wenn man es einmal mit der Erziehung versaut hat, dann bekommt man das nicht mehr gerade gebogen.

Meistens hilft da nur noch von vorn anfangen.

Monika: (kichert.) Ja und dann von hinten.

Steffi: (blickt abwertend zurück.) Pass auf, dass sein Verhalten nicht auf dich überspringt.

Wir haben dir von Anfang an gesagt, dass der nicht gut für dich ist. Du musst in der Machtposition bleiben.

(Monika kichert erneut.)

Laura: Wenn er dir widerspricht musst du schnell und hart durchgreifen. Auch wenn es schmutzig wird.

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(Monika kichert erneut.)

Steffi: Das selbe Spiel hast du beim Geld. Wenn er’s dir nicht geben will, dann musst du ihn dir halt so lange zur Brust nehmen, bis er’s dir gibt.

Monika: (versucht sich vom lachen abzuhalten.) Das könnte aber in eine Diskussion

ausarten. So eine von der richtig langen und harten Sorte. Ich weiß nicht ob ich das aushalten würde.

Laura: Ach was. Der entlädt sich einmal und dann wars das.

(Monika bricht in Gelächter aus.)

Steffi: Moni, ich glaube dir fehlt der nötige Ernst.

(Monika lacht noch kurz weiter und beruhigt sich dann langsam.)

Monika: Ach kommt schon. Das hab doch nicht bloß ich mitbekommen, oder?

Laura: Was mitbekommen?

Monika: Ist schon okay. Das verstehst du sowieso nicht.

Laura: Ich glaube wir sollten weiter gehen.

Monika: Wenn du meinst.

Steffi: Wir gehen uns nochmal kurz frisch machen. Aber keine Sorge, wir sind gleich fertig.

(Der Andere ab.)

Monika: Ja ja, gleich fertig. Ihr mich auch.

(räumt Cafészenerie zur Seite.)

Monika: (leise kichernd.) Entlädt sich einmal. (kichert.) Ohne mit der Wimper zu zucken. Wie großartig.

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(Monika ab.)

(Musik: Titel „Charlie Brown Medley“ von „The Piano Guys“ vom Album „The Piano Guys 2“ von 2:32 fade-in bis Ende.)

(@richierocket: „Wie kann ein Mensch so viel reden. Da muss doch mal die Luft ausgehen.

ODER?!“)


(21)

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Szene 5: Zurück Zuhause 1

Richard tritt auf und läuft nervös hin und her.

Richard: Das dauert aber lange heute. Hoffentlich ist alles gut gegangen. Wehe der versaut mir meine Einkaufstage mit meinen Freundinnen. Dieses dumme Schwein hat keine Ahnung wie viel Arbeit ich da rein gesteckt habe. Immer dieses freundlich gedehnte

‚Hey‘. Jedesmal sagen wie toll die Anderen doch sind. Und dabei sah Steffi vor einem Jahr noch aus wie eine aufgedunsene Tonne. Aber habe ich sie deswegen alleine stehen lassen? Nur das eine einzige Mal, als wir mit dem Skilehrer in unserem Mädelsurlaub in der Sauna waren. Sonst habe ich immer zu ihr gehalten.

Und dicke Menschen können so anstrengend sein. Sie keuchen und schwitzen.

Quasi immer. Wenn Richard mir das jetzt versaut, dann hätte ich das alles umsonst ertragen. Wo bleibt der denn?!

(Auftritt Monika.)

Richard: Wo warst du die ganze Zeit?!

Monika: Erinnerst du dich nicht mehr? Ich musste doch mit den Gruselschwestern Patty und Selma einkaufen gehen.

Richard: Die sind gar nicht so schlimm!

Monika: Ach nein?

Richard: Nein!

Monika: Hast du denen mal länger als 5 Minuten zugehört? Bei diesem Dauergeschwafel könnte ich Anfangen aus den Ohren zu Bluten! Ich war kurz davor mich an einem Tanga aufzuhängen!

Richard: Ach du liebes bisschen. Selbst in meinem Körper bist du ein totales Mimöschen.

Monika: Die sind völlig irre! Irre, sag ich dir!

Richard: Hast du mir wenigstens was mitgebracht?

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Monika: Wie jetzt, was mitgebracht!?


Richard: Na, irgendwas schönes.

Monika: Ne. Natürlich nicht.

Richard: Ach Richard. Nicht mal die einfachsten Sachen bekommst du auf die Reihe!

Monika: Na hör mal! Ich bin froh, dass ich da lebend wieder raus gekommen bin. Erwartest du etwa, dass ich dir dann auch noch ein „Souvenir“ mitbringe?

Richard: (eingeschnappt.) Also für ein kleines Top hättest du ja wohl Zeit gehabt.

Monika: Pass mal auf Moni. Da ich jetzt den Tag mit deinen „Freundinnen“ verbracht habe, verbringst du jetzt den Abend mit meinen Kumpels.

Richard: Ja, das wird schon nicht so schwer. Ich hab es geschafft dich zu erziehen, da werd ich mit denen schon fertig.

Monika: Jaja, erziehen… Ich bin kein Hund.

Schaffst du es mit meinem Auto zu Tommy zu fahren und wieder hier her zu kommen?

Richard: Ja natürlich!

Monika: Das Auto kommt hier ohne einen Kratzer wieder an!

Richard: Jaja…

Monika: Das war mein Ernst! Dieses Auto ist mir heilig!

Richard: Ich sagte doch ‚JAJA‘!

Monika: (genervt.) Das ist es ja was mir Sorgen macht.

Richard: Ich fahr dann jetzt los. Je eher ich da bin, desto eher kann ich wieder gehen.

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(Richard ab.)

Monika: Oh bitte lass das gut gehen…

Richard: (aus dem Off.) RICHIE! MUSS ICH BEI DEM HIER KUPPELN ODER GEHT DAS WIE BEI MEINEM OHNE!?

Monika: Oh Gott! WARTE!

(Monika zügig ab.)

(Musik: Titel „Mission Impossible - Lindsey Stirnling“ von „The Piano Guys“ vom Album „The Piano Guys 2“ von 0:00 bis 0:40 fade-out. Bei 0:15 wird mit dem Umbau begonnen.)


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Szene 6: Richards Kumpels

Aufbau Cafészenerie. Die Cafészenerie kann an dieser Stelle durch einen einfachen Grill und eine Pflanze zur Grillpartyszenerie modifiziert werden. Die Grillpartyszenerie kann durch Der Andere aufgebaut werden. In dieser Szene stellt Der Andere die Charaktere Tommy und Marcus dar. Der Andere ist vorerst alleine auf der Bühne und macht etwas grillpartytypisches.

Nach einer Weile tritt Richard auf. Tommy springt sofort auf um Richard zu begrüßen.

Tommy: Ey, Richie. Altes Haus! Na was geht? (boxt Richard freundschaftlich auf die Schulter.)

(Richard reibt sich die Schulter)

Richard: (gedehnt. unsicher.) Hey.

Marcus: Was ist denn los? Etwas schwach auf der Brust heute oder was?

Richard: (lacht unsicher.) Wahrscheinlich. Es ist momentan etwas stressig zu Hause.

Marcus: Ach. Zickt die holde Dame wieder rum?

Richard: So oft ist das doch gar nicht!

Tommy: Nicht so oft? (lacht.) Das klang aber letzte Woche noch ganz anders. Da hieß es noch ‚Die blöde Kuh soll sich mal nicht so haben. Es ist doch meine Sache was ich in meiner Freizeit mache.‘ Erinnerst du dich?

Richard: Was?! Sowas hab ich gesagt?

Tommy: Ja.

Richard: Ach ja.

Marcus: Ja. Und zwar oft.

Richard: Was hab ich denn noch so gesagt?

(25)

von P. J. Schuster

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Marcus: Du wolltest an deiner Männer-Grippe-Performance arbeiten.

Richard: Wie bitte?

Tommy: Stimmt. Du hast gemeint, es solle noch mehr nach sterben aussehen. Moni glaubt dir sonst nicht mehr.

Richard: Ach was du nicht sagst.

Tommy: Kannst du dich da echt nicht dran erinnern?

Richard: Ähh… Du weißt doch wie viel ich immer trinke. Da stirbt so eine Erinnerung schnell mal weg. (lacht verlegen.)

Marcus: (lacht.) Ja genau.

(Gedankenpause.)

Tommy: Ey, lass mal was auf den Grill schmeißen.

Richard: (geht zum Grill und schaut ihn skeptisch an.) Du willst darauf grillen?

Tommy: Klar. So wie immer.

Richard: Da ist Schmutz. Viel Schmutz. Ich glaube nicht, dass das Ding da eine schwarze Kruste haben muss.

Marcus: Wie bist du denn heute drauf?

Richard: Wieso denn?!

Tommy: Sowas stört dich doch sonst nicht. Bist du ein Mann oder eine Maus?

Richard: (Will sich in den Schritt greifen, lässt es dann aber und stellt sich möglichst männlich hin.) Ich bin ein Mann!

(26)

von P. J. Schuster

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Tommy: Das wollte ich hören.

(Richard atmet erleichtert durch.)

Tommy: Kannst du mal das Fleisch auf den Grill schmeißen?

Richard: Nein.

Marcus: Was? Wieso nicht?

Richard: Ich… ähm… ich darf nicht.

Marcus: Du darfst nicht?

Richard: Ich… ich bin jetzt Vegetarier.

Tommy: Du spinnst, oder?

Richard: Nein, Vegetarier leben viel gesünder.

Tommy: Hast du dich heute morgen mit ‘nem Hammer gekämmt oder was?

Richard: Was? Nein!

Marcus: Alter! Hat dir Moni diesen Schrott eingetrichtert?

Richard: Was?

Marcus: Wir haben dir von Anfang an gesagt, dass die nicht gut für dich ist.

Richard: Aber…

Marcus: Moni nimmt dir dein Leben weg.

Richard: Stimmt doch gar nicht.

(27)

von P. J. Schuster

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Tommy: Alter, wenn du Entspannung brauchst, dann geh doch mal zu Mandy. Du weißt schon. Die von Patricks Junggesellenabschied.

Richard: (unterdrückt wütend.) Und wo finde ich diese Mandy?

Tommy: Du hast dir doch ihre Visitenkarte geben lassen.

Richard: (ironisch überrascht.) Ach is nicht war…

Tommy: Ist alles okay bei dir?

Richard: (wütend, laut.) Sieht so etwa ‚OKAY‘ für dich aus!? (zeigt auf sich selbst.)

Marcus: Also wenn du mich so direkt fragst… Du wirkst ein wenig angespannt.

Richard: (fast hysterisch.) Ach meinst du?!

Marcus: Nur ein bisschen. Wer dich nicht kennt, dem fällt das gar nicht auf. (geht einen Schritt zurück.)

Richard: (agressiv.) Findest du das etwa witzig?

Tommy: (beschwichtigend.) Nein. Woher denn?

Richard: (versucht sich schwer atmend zu beruhigen. Er macht Beruhigungsgesten.)

(An dieser Stelle reden Tommy und Marcus kurz miteinander. Sie beraten sich was sie jetzt tun sollen. De facto spricht ‚Der Andere‘ an dieser Stelle mit sich selbst. Er wechselt aber immer wieder die Caps.)

Marcus: Was machen wir denn jetzt?

Tommy: Ich weiß es nicht.

Marcus: Der wirkt irgendwie anders als sonst.

Tommy: Ja total. Denkst du, dass ihn Moni jetzt doch weich gekriegt hat?

(28)

von P. J. Schuster

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Marcus: Nee. Richie ist echt zäh. Der hat wahrscheinlich einfach lange nicht mehr… du weißt schon.

Tommy: Hä? Was denn?

Marcus: Orrr… Na du weißt schon. (macht Hüftbewegung nach vorn.)

Tommy: (macht die Hüftbewegung unsicher nach.) Hä… Gymnastik?

Marcus: Genau Tommy… Richie ist so gestresst weil er schon lange nicht mehr bei seinem Gymnastikkurs war…

(‚Der Andere‘ zuckt zusammen wenn er von Richard unterbrochen wird.)

Richard: (genervt.) Was heckt ihr denn jetzt schon wieder aus?

Tommy: Marcus sagt, du wärst gestresst, weil dir deine Gymnastik fehlt. (macht Hüftbewegung nach vorn.)

Richard: (wütend.) Mir soll bitte was fehlen?

Tommy: Na Gymnastik. (macht wieder Hüftbewegung.)

Richard: Ich verbitte mir, dass ihr mir unterstellt, mir würde irgendwas fehlen! Und schon gar nicht das hier. (macht Hüftbewegung.)

Marcus: Falls du es dir anders überlegst… Mandy kann dich bestimmt kurzfristig dazwischen schieben. (grinst.)

Richard: (schaut Marcus abwertend an.) Danke für den Tipp. Ich geh dann jetzt.

(Richard ab.)

Tommy: Wollen wir rein gehen und Fußball gucken?

Marcus: Meinst du echt?

(29)

von P. J. Schuster

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Tommy: Ich geh schon mal vor und mach ein paar Bier auf.

(‚Der Andere‘ wirft das Tommy-Cap ins Off.)

Marcus: Ich räum hier noch schnell zusammen.

(‚Der Andere‘ räum die Grillpartyszenerie zusammen und geht ab.)

(Musik: Titel „Mission Impossible - Lindsey Stirling“ von „The Piano Guys“ vom Album „The Piano Guys 2“ von 3:13 fade-in bis Ende.)


(30)

von P. J. Schuster

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Szene 7: Zurück Zuhause 2

(Auftritt Richard. Richard ist wütend. Kurz darauf Auftritt Monika.)

Richard: Richie! Wo warst du!?

Monika: Was hat dich denn angefahren?

Richard: Du treibst es also mit einer Mandy?!

Monika: Ich mache was mit wem?

Richard: Deine Kumpels haben mir gesagt, dass du mit einer Mandy von irgendeinem Junggesellenabschied geknüpert hast? Deine Kumpels sind solche Arschlöcher.

Und dann werfen die mir auch noch vor, ich würde dir nicht genügen. Du könntest doch wieder zu Mandy gehen!

Monika: Aber…

Richard: LÜGNER!!! Du hast sie gedonnert, gerummst, gestöpselt, gekachelt, georgelt, gebürstet, gebügelt, durchgefädelt, aufgebockt, ausgeleiert. Du hast ihr das Deck geschrubbt. Du hast die Alte weggeholzt. Du hast mit ihr geschraddelt. Ihr habt gepudert. Du hast ihr deine Briefmarkensammlung gezeigt. (atmet schwer.)

Monika: Welcher Mann sammelt bitte Briefmarken?

Richard: Du hast sie vergewohlwurschtelt. Du Schwein!

(Richard geht schnell wütend ab.)

Monika: Moni?!

Richard: (aus dem Off.) Nein!

Monika: (nachdrücklicher) Moni!

Richard: (aus dem Off.) Ich hab ‚Nein’ gesagt!

(31)

von P. J. Schuster

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ENDE DER LESEPROBE

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