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Schulpastoral. Seelsorge in der Schule. - aus der Praxis für die Praxis -

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Academic year: 2022

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Schulpastoral

Seelsorge in der Schule

- aus der Praxis für die Praxis -

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Inhalt

Einführung

S. 03

Praxisbeispiele aus dem Bereich „Martyria“

- Bibelrallye – Michaela Grimminger S. 06

- „Der rote Faden“ – Martina Liebhäuser-Haggenmüller S. 16

Praxisbeispiele aus dem Bereich „Leiturgia“

- Schulhauskreuzweg – Monika Kraus-Brummer S. 20 - „Die Hl. Elisabeth“ – Veronika Pfefferer-Kraft S. 29

Praxisbeispiele aus dem Bereich „Diakonia“

- Misereor-Aktion Solibrot – Gudrun Brenner S. 33 - Raum der Menschenrechte und Stille – Peter Frisch S. 35 - „St. Martin“ – Lebensmittelsammelaktion – Susanne Kraus S. 39

- Schulweltladen – Beate Vogler S. 41

- Aktion DO IT – Gertrud Schmid S. 44

Praxisbeispiele aus dem Bereich „Koinonia“

- Auf den Spuren von Regens Wagner – Bernhard Kreß S. 48

- Singen macht Spaß – Beate Vogler S. 52

- Abschlussritual für 9. Klassen – Rita Wiedmann S. 53

Das ABC der Schulpastoral

S. 57

zusammengestellt von Markus Moder weitere Informationen und Kontakt

Abteilung Schule und Bildung

Sachgebiet Schulpastoral und Ganztagsschule Hoher Weg 14

86152 Augsburg

Telefon 0821/3166-5161 Fax 0821/3166-5109

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Einführung

„Die Angebote von Schulpastoral und Schulseesorge in ihren vielfältigen For- men gewinnen im Lebensraum Schule immer mehr an Bedeutung.

[Sie] können [...] das Schulprofil wesentlich prägen und das schulische Mitei- nander positiv beeinflussen.“

Bayerisches Staatsministerium für Unterricht und Kultus, KMS vom 21.10.2009

Was ist Schulpastoral?

o Schulpastoral ist der Dienst der Kirche an, mit und für die Menschen im Handlungsfeld Schule.

o Sie richtet sich an Schüler/-innen, Lehrer/-innen, Eltern und alle Per- sonen, die in der Schule tätig sind.

o Schulpastoral geschieht in vielfältigen Formen innerhalb und außer- halb des Religionsunterrichts und der Schule

o Sie orientiert sich am Umgang Jesu mit den Menschen und verwirk- licht sich so in den Handlungsfeldern der Seelsorge:

Martyria:

dem Deuten und Bezeugen der christlichen Botschaft Angebote der Besinnung und Orientierung,

Leiturgia:

der Feier des Glaubens

religiöse, meditative und liturgische Angebote im Jahreskreis,

Diakonia:

dem Mitgehen und Unterstützen

seelsorgliche Begleitung und Beratung und Angebote des sozialen Engagements

Koinonia:

der Gemeinschaftsbildung

Aktionen zur Stärkung der Klassen- und Schulgemeinschaft

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Prinzipien der Schulpastoral sind:

o Freiwilligkeit – Einladung, ohne Druck und Zwang

o Ökumene – katholisch beheimatet, einladend für alle Konfessionen o Kooperation – Zusammenarbeit mit kirchlichen und öffentlichen Stel-

len und Einrichtungen

o Gastfreundschaft – Menschen anderer Religionen und Menschen ohne Glauben sind willkommen

o Personales Angebot – Mitarbeiter der Schulpastoral stehen mit ihrer Person zur Verfügung, in gegenseitiger Wertschätzung mit den Men- schen an der Schule.

Schulpastoral kann einen wichtigen Beitrag zur Schulentwicklung leisten.

Überall dort, wo Schulprofile und Schulprogramme entstehen, kann die Schul- pastoral mit Angeboten zum Erreichen der Ziele beitragen. Einige Beispiele:

Im Schulprofil steht:

„Wir achten einander in unseren verschiedenen Nationalitäten und religiösen Überzeugungen.“

Das schulpastorale Angebot lautet: „Verschiedene Gebetsorte in unserer Stadt erkunden“ oder: „Christen stellen sich vor – Muslime erzählen von ihrem Glau- ben“; ... .

Oder:

„Entschleunigung, Zeit füreinander und Ruhe tragen bei uns zum Lernerfolg der Schüler/-innen bei.“

Die Schulpastoral richtet einen Meditationsraum ein und gestaltet dort ver- schiedene Angebote.

Oder:

„Wir achten die Schöpfung und gehen sorgsam mit ihr um.“

Das schulpastorale Angebot lautet: „Wir bestellen einen Kräutergarten als Un- terstützung für unsere Mensa.“ Oder: „Wir unternehmen Spaziergänge mit Na- turbeobachtungen.“

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Also: dem Einfallsreichtum der in der Schulpastoral Tätigen sind keine Grenzen gesetzt!

Im Folgenden berichten Religionslehrer/innen von Projekten, die sie in ihren Schulen durchgeführt haben und noch durchführen.

Hier finden sich viele erprobte Ideen, die es auch dem Einsteiger leicht ma- chen mit der Arbeit zu beginnen. Wichtig ist es, zu Beginn die Situation1 der Schule und auch die der Menschen an der Schule in den Blick zu nehmen und festzustellen, was wird gebraucht?

Falls die beschriebenen Ideen nicht ausreichen, findet sich am Schluss noch das große „ABC der Schulpastoral“ mit vielen Vorschlägen für eine kreative Arbeit.

1www.bistum-augsburg.de/index.php/bistum/Hauptabteilung-V/Schule-und-Religionsunterricht/Formulare-Informationen/fuer-Schulpastoral-und- TdO (Formblatt Situationsanalyse Schule)

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Praxisbeispiele aus dem Bereich „Martyria“

Den Glauben deuten und bezeugen

Bibelrallye

Michaela Grimminger

Situationsbeschreibung:

Einsatzmöglichkeit: ab der 3. Jahrgangstufe – modifiziert bis in die Jugend- und Erwachsenenarbeit und für alle Schularten möglich.

Ziele des Projekts

Die Bibelrallye ist eine spielerische Vertiefung/Wiederholung des Themas:

„Wie schlage ich Bibelstellen nach?“

Vorbereitung:

- Alle Fragen (Vorderseite, auf der Rückseite steht die Nummer der Frage) werden auf Karten gedruckt und im ganzen Haus/Spielfläche verteilt (die entsprechenden Materialien/Bibeln dazulegen).

- Es spielen immer zwei Schüler zusammen. Entweder entscheiden die Schüler selbst über Partner oder evtl. Paarkarten ziehen lassen (z. B.

Adam sucht Eva, Kain sucht Abel, Jakob sucht Esau, Abraham sucht Sa- rah, Maria sucht Josef, David wird König, Noah baut die Arche, Saulus wird Paulus …).

- Bei den Kleineren: während des Spiels müssen sich die Partner ständig an den Händen halten. Ziel: gemeinsam Freude und Leid (nicht finden…) ertragen.

Ablauf:

- Der Würfel bestimmt die Reihenfolge (Paar mit dem höchsten Wurf be- ginnt).

- Paar würfelt und sucht entsprechende Karte(z.B. Zahl 5 sucht die 5. Fra- ge).

- Paar löst Frage und sagt Spielleiter die Antwort.

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Bei falscher Antwort: noch mal zurück, Aufgabe richtig lösen.

Bei richtiger Antwort: weiter würfeln.

- Nächsten Wurf zur letzten gesuchten Karte addieren. z.B. wird jetzt eine 4 wird gewürfelt. Schüler suchen als nächstes die Frage Nummer 9 usw. . - Sieger ist, wer zuerst die Frage 38 richtig löst (evtl. Urkunden erstellen).

- Das Spiel ist beendet, wenn drei Paare die Frage 38 richtig gelöst haben.

- Joker: evtl. zusätzlich Süßigkeiten geben (Gummibärchen etc.).

Material:

- Fragekarten - Bibeln

- Arbeitsblätter und Bild - Stifte und Zettelchen

Hier nun meine Grundschulversion:

Frage 1: Welches Gebet lehrte Jesus? Mt 6,9-13 Antwort: Das Vater unser

Frage 2: Bringe die Bibelstelle in die richtige Reihenfolge! Die roten Buchstaben ergeben ein Lösungswort.

Antwort: Schaf (s. Material: Textpuzzle)

Frage 3: Was tat Zachäus, um Jesus besser sehen zu können?

Lk 19,1-10

Antwort: auf einen Baum steigen

Frage 4: Hörstation: Beantworte die Fragen auf dem Blatt!

(Lied 1 von Reli-CD für ½, Aufgabenblatt; s. Material)

Antwort: Bartimäus: Himmel, Sonne, Blumen, Tiere, Vater, Mutter Frage 5: ☺ Pause/Stärkung Joker  

Frage 6: Greif in die Fühlkiste! Die Anfangsbuchstaben der Gegen- stände ergeben ein Lösungswort.

Antwort: Gott (In der Fühlkiste sind: Gabel, Orange, Taschentuch, Tinten- tot)

Frage 7: Scherzfrage: Welches Tier musste nicht mit in die Arche?

Antwort: Holzwurm, Fisch ...

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Frage 8: Lege diese Teile zu einem Puzzle zusammen. Wie heißt das Ereignis?

Antwort: Das letzte Abendmahl

(ein Bild vom Letzten Abendmahl zerschneiden)

Frage 9: Gemeinschaft ist wichtig! Helft einem anderen Paar!

(beim Suchen oder Lösen einer Aufgabe!)

Frage 10: Wie viele Geldstücke sind in dem Glas? / Wer hat Jesus verraten?

Lk 22,47-48

Antwort: 30; Judas; (Ein Glas mit 30 „Silberstücken“ bereitstellen)

Frage 11: In was wurde Jesus gelegt, als er geboren wurde?

Lk 2,6-7 Antwort: Krippe

Frage 12: In welchem Fluss ließ sich Jesus von Johannes taufen?

Lk 3, 21-22 Antwort: Jordan

Frage 13: Gotteskinder!!! (gleich zu Frage 15) Frage 14: ☺ Pause/Stärkung Joker  

Frage 15: Bringe die Bibelstelle von Frage 2 in die richtige Reihen folge!

Die blauen Buchstaben ergeben ein Lösungswort Antwort: Hirte

Frage 16: Zählt die Tiere auf dem Bild!

Antwort: 95 (Material: das Noah-Bild)

Richtig: weiter zu Frage 25 / Falsch: weiter zu Frage 17

Frage 17: Gemeinschaft ist wichtig: Helft einem anderen Paar!

(beim Suchen oder Lösen einer Aufgabe)

Frage 18: Was legten die Menschen auf den Straßen aus?

Joh 12, 12-13 Antwort: Palmzweige

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Frage 19: Tiere: Vater, Mutter und Kind haben oft verschiedene Namen.

(Arbeitsblatt s. Material) Antwort: (Lösungsblatt s. Material)

Frage 20: ☺ Pause/Stärkung Joker  

Frage 21: Bildet aus den Buchstaben ein Wort, das oft in der Bibel vorkommt!

Was bedeutet das Wort?

(Das Wort „Paradies“ als Buchstabenpuzzle vorbereiten) Antwort: Friede, Stille, keine Gewalt, schön…

Frage 22: Wie viele Schafe hatte der „Gute Hirte“ in der Bibel- stelle? Mt 18,12-14

Antwort: 100

Frage 23: Löst das Bilderrätsel!

Antwort: Bei uns wird Hand in Hand gearbeitet.

Frage 24: Hörstation: Um welche Personen geht es in Lied 23?

Antwort: Josef, Potifar (Lied 23 von Reli CD ½)

Frage 25: Mit dem Körper kann man Gefühle ausdrücken.

„Gott im Himmel: Ich will dir danken aus ganzem Herzen und dir vor den Engeln singen und spielen. Ich will mich vor dir verneigen und mich auf den Boden niederwer- fen.“

Antwort: Mit Körpersprache vorsprechen

Frage 26: Wie lange dauerte die große Sintflut? Gen 7,17 Antwort: 40 Tage

Frage 27: Bringe die Bibelstelle von Frage 2 in die richtige Reihen- folge! Die grünen Buchstaben ergeben ein Lösungswort.

Antwort: Hirte

Frage 28: ☺ Joker!!! Gleich Frage 29 suchen!

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Frage 29: Wie hieß der Diener des Hohen Priesters, dem Petrus ein Ohr abschlug?

Joh 18,10 Antwort: Malchus

Frage 30: Gemeinschaft ist wichtig: Helft einem Paar das noch un- ter Frage 20 ist!

Frage 31: Riechstation: Die Anfangsbuchstaben ergeben ein Lö- sungswort

(Riechsäckchen herstellen mit: Nelke, Orange, Apfel, Heu) Antwort: Noah

Frage 32: Bringe die Bibelstelle von Frage 2 in die richtige Reihen folge! Die unterstrichenen Buchstaben ergeben ein Lö- sungswort

Antwort: Hirte

Frage 33: Wie viele Jahre lebte Josef? Gen 50,22 Antwort: 110 Jahre

Frage 34: Wie viele Psalmen enthält die Bibel? Buch der Psalmen Antwort: 150 Psalmen

Frage 35: Welches Tier erinnert Petrus an sein Versprechen?

Lk 22,59-62 Antwort: Hahn

Frage 36: Wie heißen die Jünger Jesu? Kreuze die richtigen an!

(AB s. Material)

Frage 37: Gemeinschaft ist wichtig. Hilf einem Paar unter Frage 30!

Frage 38: In sieben Tagen erschuf Gott die Welt. In welcher Rei- henfolge? Gen 1

Antwort: 1. Licht/Finsternis, 2. Meer/Land, 3. Pflanzen, 4. Him- melslichter, 5. Fische/Vögel, 6.Tiere/Menschen

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Frage 2/15/27/32:

Vergrößern und als Puzzle zerschneiden.

Der gute Hirte

Der Herr ist mein Hirte, nichts wird mir fehlen.

Er lässt mich lagern auf grünen Auen und führt mich zum Ruheplatz am Wasser.

Er stillt mein

Verlangen; er leitet mich auf rechten Pfaden,

treu seinem Namen.

Muss ich auch wandern in finsterer Schlucht, ich fürchte kein Unheil; denn du bist bei mir, dein Stock und dein Stab geben mir Zuversicht.

Du deckst mir den Tisch vor den

Augen meiner Feinde. Du

salbst mein Haupt mit Öl, du füllst mir reichlich den Becher.

Lauter Güte und Huld werden mir folgen mein Leben lang und im Haus des Herrn darf ich wohnen für lange Zeit.

Frage 4:

Wie heißt der Mann im Lied? _________________

Welche Dinge kann er nicht sehen? Kreuze richtig an!

O Sterne O Himmel O Mutter O Sonne

O Blumen O Tiere O Vater O Hund

O Kerze O Haus O Regenbogen

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Frage 19:

Familie Vatertier Muttertier Jungtier Schwein

Pferd Ente Reh Rind Hund

„Stubentiger“

Lösungshilfe: Bock – Kater – Stier – Eber – Kätzchen – Ente – Küken – Erpel – Ferkel – Fohlen – Hengst – Hündin – Kalb – Kätzin – Kitz – Kuh – Ricke – Rüde – Sau – Stute – Welpe

Lösungen zu Frage 19:

Familie Vatertier Muttertier Jungtier

Schwein Eber Sau Ferkel

Pferd Hengst Stute Fohlen

Ente Erpel Ente Küken

Reh Bock Ricke Kitz

Rind Stier Kuh Kalb

Hund Rüde Hündin Welpe

„Stubentiger“ Kater Kätzin Kätzchen

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Frage 36:

Wie heißen die Jünger Jesu? Kreuze an!

O Simon, der später Petrus heißt O Stefan der Bengel

O Andreas O Christoph O Jakobus O Johannes O Dietmar der Große O Philippus O Bartholomäus O Matthias O Matthäus O Thomas O Lukas

O Josef O Judas Iskariot O Jakobus der Sohn des Alphäus O Peter O Simon, genannt der Zelot O Paul

O Judas, der Sohn des Jakobus

Wie heißen die Jünger Jesu? Kreuze an!

O Simon, der später Petrus heißt O Stefan der Bengel

O Andreas O Christoph O Jakobus O Johannes O Dietmar der Große O Philippus O Bartholomäus O Matthias O Matthäus O Thomas O Lukas

O Josef O Judas Iskariot O Jakobus der Sohn des Alphäus O Peter O Simon, genannt der Zelot O Paul

O Judas, der Sohn des Jakobus

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Frage 23:

Frage 16:

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„Der rote Faden“ ein Konzept zur Verknüp- fung von Schulpastoral mit der kirchlichen Kinder- und Jugendarbeit

Martina Liebhäuser-Haggenmüller

„Der rote Faden“ wurde von mir ent- wickelt und ursprünglich als Pilotpro- jekt im Auftrag der Diözesanleitung ab dem Jahr 2009 in der Pfarrei St.

Felizitas, den Grundschulen, der Mit- telschule und den kath. Kindertages- stätten in Bobingen durchgeführt.

Nach einer internen Auswertung ar- beiten wir seit zwei Jahren in Pfarrei

und Schulen in Bobingen intensiv und erfolgreich nach diesem Konzept und entwickeln es weiter. In verschiedenen Fortbildungen und Vorträgen für Religionslehrer/innen, Erzieherinnen, haupt- und ehrenamtlichen Mit- arbeiter/innen von Pfarrgemeinden und durch Publikationen in Fachzeit- schriften wurde die Idee des „Roten Fadens“ weiter getragen.

Aus meiner Arbeit in Religionsunterricht, Pfarrei, Kindertagesstätten und Schulpastoral und aus Beobachtungen und Wünschen mit allen positiven Erfahrungen und Chancen, allen Schwierigkeiten und Hindernissen im Bereich der Kinder- und Jugendarbeit sind die Ziele für das Projekt „Der rote Faden“ hervorgegangen.

Das Hauptziel ist der Aufbau einer fundierten, langfristigen und lebendigen Kinder- und Jugendarbeit über die Schulpastoral als Ausgangspunkt und Zentrum des Projekts. Dies soll gelingen über folgende weitere Ziele:

- Präsenz der „Kirche“ in Kindertagesstätten und Schulen durch An- gebote für Kinder, Jugendliche, Eltern und pädagogisches Personal - Verknüpfung von Schulpastoral und Gemeindepastoral durch enge

Abstimmung und Zusammenarbeit

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- Erlebnisse von Sinnfindung und Glauben in allen Lebens-und Ent- wicklungsstufen

- Entzerrung der Sakramentenvorbereitung und Kontinuität in Ange- boten und Aktivitäten

- Erlebnisse schaffen, die es möglich machen, Kirche als Gemein- schaft zu erfahren

- Angebote im Bereich Spiritualität, Ruhe und Gesundheit

- Ermöglichung von Fort- und Weiterbildung in religiöser Arbeit und Selbsterfahrung

- durch Vertrauen und Offenheit Anlaufstelle werden für Probleme des täglichen Lebens

- Kontaktpflege zu anderen Konfessionen und Glaubensgemeinschaf- ten

- Vermittlung des christlichen Menschenbildes und der gegenseitigen Wertschätzung über die vier Grunddienste der Kirche

Viele dieser Ziele treffen auch auf eine Aktion im Kirchenjahr zu, die sich nun schon seit 5 Jahren selbst wie ein roter Faden durch die schulpasto- ralen Aktivitäten zieht. Ich arbeite an allen drei Grundschulen in Bobin- gen und veranstalte je nach Situation der Schule und nach den Möglich- keiten, die mir mein Stundenplan vorgibt ADVENTSBESINNUNGEN bzw. FRÜHMEDITATIONEN IM ADVENT für Kinder, Kollegen/-innen und Eltern.

Bereits im Sommer wird vom Team aller am „Roten Faden“ beteiligten Hauptamtlichen das durchgängige und gemeinsame Adventsthema für alle Schulen, Kitas und die Pfarrei festgelegt. Bisherige Themen waren

„Wurzel und Rose“, „Engelwesen zwischen Himmel und Erde“, „Stern- stunden“, „Wegweiser durch den Advent“ und in diesem Jahr „Der Christbaum zeigt uns wer Jesus ist“.

Zum jeweiligen Thema gebe ich im Oktober eine Materialsammlung an alle am Projekt beteiligten Gruppen und Institutionen heraus und stelle die Materialien auch im Rahmen von Konferenzen, Sitzungen oder Fort- bildungen vor, sodass die einzelnen Gruppen damit vertraut sind und selbstständig damit arbeiten und sich vorbereiten können.

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Im November folgt eine Ankündigung des Adventsthemas und der ent- sprechenden Termine und schulpastoralen Angebote in der Presse, im Pfarrbrief, im Kollegenbrief, in Handzetteln für die Kinder, in Elternbrie- fen und Plakaten. Absprachen mit den Schulleitungen, Hausmeistern und Kollegen/-innen und die Vorbereitungen in den Schulen finden statt.

An einer Schule sind Frühmeditationen gut möglich. Sie finden einmal wöchentlich vor dem Unterricht statt (7.20 bis 7.40 Uhr). Die Einladun- gen ergehen an die Kinder, Eltern und Kollegen. In einem entsprechen- den Raum, dem Musiksaal, wird vorher ein Stuhlkreis bzw. ein zweiter außen mit großen Stühlen für die Erwachsenen gestellt und eine Mitte gestaltet. Mittlerweile kommen zwischen 30 und 45 Kinder und Erwach- sene, manchmal waren es auch schon bis zu 60! Die Teilnehmer/-innen werden bei Kerzenlicht mit Meditationsmusik empfangen. Die Besinnun- gen bauen inhaltlich aufeinander auf und nach jeder Einheit gibt es für alle einen kleinen Erinnerungsgegenstand.

In den beiden anderen Schulen werden wöchentlich im Advent Advents- andachten für alle Kinder der Schule in der Aula angeboten. Es können auch Eltern dazu kommen. Auch hier wird das Thema sukzessive bis zu den Weihnachtferien aufgebaut und das jeweilige Adventssymbol ganz- heitlich erschlossen. Ein durchgängiges Lied begleitet uns, zum Ab- schluss jeder Andacht erhalten alle einen Erinnerungsgegenstand. In meiner Stammschule, der Grundschule an der Singold gestalte ich zu- sätzlich jede Woche neu mit meinen verschiedenen Religionsklassen da- zu passend die Stellwände in der Aula, die allen Eltern und Gästen der Schule zugängig sind. Dort liegen auch immer kleine Textkarten für Er- wachsene zum Mitnehmen aus. Ein Schulgottesdienst vor Weihnachten rundet den Advent thematisch ab.

Da die Adventsbesinnungen, egal welcher Art, sehr gut ankommen und eine optimale Möglichkeit der Verknüpfung mit der Pfarrei ermöglichen, werde ich diese Aktion auf jeden Fall weiterführen. Verschiedene aufei- nander aufbauende Gestaltungsmöglichkeiten (z. B. Schattenspiel, Na- turmeditationen, Einbeziehung der Kinder oder anderer Kollegen/innen, Gestaltung der Mitte, Weiterführen einer biblischen Geschichte, ... ) brin- gen Abwechslung und wecken die Neugierde auf das nächste Mal. Die Reaktion und Rückmeldung vieler Teilnehmer/innen ist, dass eine solch ruhige Zeit im Advent „einfach gut tut“. Deshalb kommen auch viele Kol-

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legen/innen schon vor dem Unterricht zur Frühschicht. Die Aktion wird in jeder Hinsicht von den Schulleitungen unterstützt.

Sollen wir Martina bitten eine beispielhafte Meditation einzufügen???

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Praxisbeispiele aus dem Bereich „Leitur- gia“

Den Glauben leben und feiern

Schulhauskreuzweg in der Fastenzeit Monika Kraus-Brummer

Situation:

Viele Jugendliche sind heute kaum noch religiös sozialisiert. Gemäß der Sinusstudie erreicht die Kirche viele Familien überhaupt nicht mehr.

Vielen unserer Schüler sagt das Wort „Kreuzweg“ nichts mehr. Ein Ange- bot mit diesem Namen würden sie nicht besuchen, weil Sie sich nichts darunter vorstellen können. In unserem Schulkreuzweg haben wir einen Weg gefunden, die Erfahrungswelt der Schüler mit dem traditionellen Kreuzweg zu verbinden.

Verschiedene Religionsgruppen erarbeiteten jeweils eine Station. Es soll- ten persönliche Sichtweisen und Erfahrungen der Schüler eingearbeitet werden.

So blieb die christliche Symbolik erhalten, die Schüler bekamen durch die eingebrachten Inhalte einen neuen Zugang dazu.

Ziele

- Die Schüler sollen einen traditionellen Kreuzweg kennen- und ver- stehen lernen.

- Die Schüler sollen ihre Situation in der Schule und Zuhause beden- ken, sollen erkennen, wo z.B. Leidsituationen sind und darüber nachdenken, wie man mit ihnen umgehen kann.

- Sie sollen sich in die Situation anderer Menschen einfühlen können.

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- Sie sollen sich aktiv gestaltend in einen vorgegebenen Rahmen einzubringen.

Durchführung

Aufbau der Stationen:

In der Woche nach den Faschingsferien sollte der Kreuzweg aufgebaut werden.

Es wurden passende Orte im Schulgebäude für die einzelnen Stationen gesucht.

Jede Religionsgruppe suchte sich eine Station aus.

Als Vorlage hielten sich die Klassen an den traditionellen Kreuzweg des Gotteslobs und versuchten, die einzelnen Stationen auf dem Hintergrund ihrer Lebenserfahrungen zu gestalten.

Im Folgenden finden sich Bilder von einigen Stationen.

Weitere Stationen in der Fastenzeit gestalteten wir zum Thema:

- Vater unser

- Glaubensbekenntnis

Diese Stationen waren und wurden von allen sehr gut an/aufgenommen und mit den Klassen der Schule oder auch einzeln durchlaufen.

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Projekttag Religion für die Schüler der 1.

Klasse

Elisabeth – eine besondere Frau Veronika Pfefferer-Kraft

Ein Lern- und Erlebnisweg in vier Stationen

Diese wurde zum 807. Geburtstag der Heiligen Elisabeth Landgräfin von Thüringen (1207 - 1231) erstellt.

Eine Fürstin teilt das Leben der Hungernden, Kranken und Ausgeplünder- ten

Gedacht ist dieser Projekttag für die Schüler/-innen der 1. Klassen. Elisa- beth ist auch im neuen Lehrplan vertreten.

Wichtig ist die Begegnung miteinander, das gemeinsame Kennenlernen der heiligen Elisabeth und ihrer Bedeutung auch für unsere Zeit. Wenn es möglich ist gehen wir in unser Pfarrzentrum oder nutzen die verschie- denen Räume unserer Grundschule.

Anfang und Schluss finden im Plenum statt, das heißt alle 1. Klassen kommen zusammen, für die einzelnen Stationen werden die Schüler/- innen in Gruppen mit maximal 15 Kindern aufgeteilt.

Zeitrahmen 8.00 bis 11.20 Uhr – kann auch auf fünf Unterrichtsstunden erweitert werden.

Einführung

Die heilige Elisabeth, ihr Leben erzählen mit Bildern/Folien und Tages- lichtprojektor

Wir erinnern uns an Elisabeth und ihre Bedeutung für unsere Zeit: Elisa- bethmünze, Briefmarken, Beziehung zum Kloster Andechs

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20 Minuten

Literatur: Erich Jooß - Steffen Faust, Elisabeth von Thüringen und das Wunder der Rosen, Herder Verlag ISBN: 978-3-451-29363-4

Wir gehen in die einzelnen Gruppen. Gruppenbildung durch Stempel oder Aufkleber.

Elisabeth an vier Stationen erfahren und erleben.

Zeit dafür: je 30 Minuten / 5 Minuten für den Raumwechsel

1. Station Die Burg

o Bild der Wartburg, Leben auf der Burg

o Schüler bauen eine Burg mit verschiedenen Materialien, Bauklötz- chen, Schachteln etc.

o Dazu die Geschichte von Elisabeth erzählen:

o Elisabeth steigt von der Burg herunter und hilft den Menschen in ihrer Not, sie sieht was die Menschen dringend brauchen.

2. Station

Teilen wie Elisabeth

o Was ich alles teilen kann: die Luft, mein Klassenzimmer, mei- ne Bank, mein Pausenbrot, den Pausenhof etc., auf Zettel auf- schreiben oder aufmalen.

o Teilen üben: eine Orange oder Mandarine, sie ist einfacher zum Schälen, einen Apfel, ein Brot, eine Tüte Gummibären oder eine Tafel Schokolade. Hier sollen die Schüler selbst aktiv wer- den.

o Also Orange selbst schälen, sehen wie viele Schnitze sie hat, ob eine Orange/ Mandarine für alle reicht.

o Teilen kann ich auch meine Gedanken, meine Freude, meine Stimme – sich mitteilen, meine Freundschaft, mein Höflichkeit, meine Aufmerksamkeit für den anderen.

o Lied vom Teilen, ,,Macht die Menschen froh"; CD: Der Schlüssel zum Himmel von Reinhard Horn und Jürgen Netz Ein musikali- sches Hörspiel über die Heilige Elisabeth.

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3. Station

Handeln wie Elisabeth

o Auch heute gibt es noch viel Leid auf der Welt: Bilder ausle- gen

o Die Schüler erzählen lassen.

o Bilder und Bericht von den Kindern aus Osteuropa.

o Auch wir können sehen, helfen und handeln wie Elisabeth. Wer braucht meine Hilfe?: zu Hause, in der Klasse.

o Jeder kann etwas tun. Jeder ist wichtig. Jeder wird ge- braucht.

o Wir packen ein Päckchen für die Kinderhilfe, überlegen was jeder dazu beisteuern kann.

o DVD „Kinder helfen Kindern“ ansehen.

4. Station

Musik, Tänze, Lieder

aus der Zeit Elisabeths und heute.

o Traumreise auf die Wartburg: alte Musik aus der Zeit Elisabeths hören.

o Musik auf Orffinstrumenten improvisieren.

o Ein Schellenband herstellen.

o Elisabethlied lernen: „Macht die Menschen froh!“

o Wir gehen im Pilgerschritt oder ein anderer meditativer Tanz.

Plenum:

Gemeinsamer Schluss

o Das Elisabethlied gemeinsam singen

o Was wir von Elisabeth lernen können: Sie macht die Menschen froh!

o Hausaufgabe: Macht heute einen Menschen froh.

o Elisabethfigur aufstellen: Pappfigur in Kindergröße mit ausgeschnit- tenem Gesicht, Kinder treten dahinter und erzählen:

o Von Elisabeth habe ich gelernt, dass ...

o Ich kann einen Menschen froh machen, wenn ich ...

o Gemeinsamer Pilgerschritt zum Abschluss, wir bilden ein großes Herz.

o Jedes Kind bekommt zum Abschluss einen Rosenkuchen.

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Elternbrief

Liebe Eltern,

Macht die Menschen froh

Das ist das Motto unseres Projekttages für die Klassen 1a und 1b der Schule, am ... . Es geht um das Thema: miteinander teilen.

Anhand der Geschichte der heiligen Elisabeth, die vor 807 Jahren gebo- ren wurde, wollen wir auf eine Entdeckungsreise gehen:

o Wie lebte Elisabeth, deren Mutter aus Andechs stammte?

o Wie sah ihr Leben auf einer mittelalterlichen Burg aus?

o Wir bauen in der Gruppe eine Burg.

o Wir hören Musik aus dieser Zeit und machen selbst Musik.

o Wir lernen ein Lied.

o Wir üben einen Tanz ein.

o Wir teilen viele Dinge.

o Wir überlegen, wie wir Menschen froh machen können.

o Wir sehen uns einen Film an zu unserer gemeinsamen Hilfsakti- on.

o ,,Kinder helfen Kindern".

Es wird sicher ein schöner Tag für alle werden.

Mit herzlichen Grüßen...

und die Religionslehrerinnen

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Praxisbeispiele aus dem Bereich „Diako- nia“ Mitgehen und Unterstützen

MISEREOR-Aktion Solibrot Gudrun Brenner

Situationsbeschreibung

Die GS und MS Bärenkeller in der Stadt Augsburg vereint 600 Schüler in 32 Klassen aus ca. 24 Nationen. Die Schule entwickelt sich zunehmend in einen Lebensraum, in dem die Schüler ihre Persönlichkeit entfalten, sich ihrer eigenen Stärken bewusst werden und daraus Ideen und Vorstellun- gen entwickeln.

Ziele des Projekts

Dankbarkeit dafür entwickeln, dass wir täglich über ausreichend gesunde Nahrung verfügen. Die Aktion soll den Schülern verdeutlichen, dass Hunger und Armut auf der Welt weitverbreitet sind. Sie sollen auf diese Not aufmerksam gemacht werden und mögliche Hilfsangebote überden- ken, um selbst den Armen in der Welt aktiv helfen zu können.

„Schule im 21. Jahrhundert zu gestalten bedeutet immer auch, die globa- len Dimensionen unserer Bildungs- und Erziehungsarbeit im Blick zu be- halten2.

Durchführung / Kooperationspartner

Mit Schülern der AG Schülercafe wurden die Brötchen an drei verschie- denen Terminen gebacken (optimal wäre Mehl bzw. Fertigbackmischung in Bioqualität und aus fairem Handel). Nach jedem Backtermin wurden sie tiefgefroren und nun jeweils vor dem Verkaufstermin aufgetaut.

2“(Zitat aus dem Vorwort der Schulleitung zum Jahresbericht 2013/2014 GS- und MS Augsburg Bärenkeller)“.

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Der Verkauf wurde durch das Plakatieren mit entsprechendem Layout an den jeweiligen Eingängen der Schule und durch die persönliche Bekannt- gabe der Klassenlehrer in den einzelnen Klassen angekündigt.

In der Pause verkauften die Schüler in ansprechenden Tüten die Bröt- chen an ihre Mitschüler und an das Lehrerkollegium in Eigenregie. Der Spendenerlös wurde durch das Pfarrbüro St. Konrad an Misereor über- wiesen.

(s. Anhang zur Arbeitshilfe) Material

Solibrot Plakat DIN A3, Solibrot Flyer, Solibrot Handzettel von Misereor Literatur

Informationsmaterial: Bischöfliches Hilfswerk MISEREOR e.V.

Link

www.misereor.de/dvd_fastenaktion/Hintergrundinformationen/2015/solib rot.html

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Raum der Menschenrechte und der Stille Peter Frisch

Interesse

kann nicht nur das „Wort“ sein, das über dieser Aktion steht!

Spürbares Interesse an

o der Unterwelt unserer Schule o der Unterwelt der Menschlich-

keit

o den Schicksalen eines Mitschü- lers und vielen anderen Men- schen

war erwünscht und so geschah es:

sich innerlich „berühren lassen“, aufräumen (nicht nur rumsitzen) und neu gestalten,

wenn man will,

dass die „Welt“ sich ändert.

Interesse – aufräumen – neu gestalten: das ist auch geschehen Vor Beginn der Osterferien wurde ein Projekt (in Zweitauflage = 2.0) ins Leben gerufen, durch das der „Tunnel“ zwischen Schulhauptgebäude und Turnhalle mit Farbe und Leben gefüllt und wieder zu einem „Raum der Menschenrechte und der Stille“ werden soll.

Dazu musste zunächst eine Entrümplungsaktion gestartet werden, da der Tunnel schon wieder mehr Abstellkammer als Durchgang war.

Die Schüler der siebten und achten Klasse (mittlerweile auch der 6. Klas- sen = also drei Gruppen à fünf bis zehn Kinder) haben dabei tatkräftig mitgewirkt:

o Grundüberlegungen zum Thema Menschenrechte wurden in den gemeinsamen Gesprächen mit den Schülern diskutiert.

o Aktuelle menschliche Nöte in diesem Kontext konnten (ja wirk- lich) erfahren werden.

o Die Bedeutung der Wertschätzung und des Respekts gegenüber Andersdenkenden und Andersgläubigen wurde erkannt.

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Zur Veranschaulichung dieser doch schwierigen und komplexen Themen haben die Schüler mit Hilfe von Bildern und aktuellen Zeitungsartikeln ein Konzept zur Gestaltung des Tunnels erarbeitet.

Mit unterschiedlichen Gestaltungsmitteln wie Bildern, Zeichnungen, Tex- ten und Grafiken sollen ausgesuchte Menschenrechte veranschaulicht und die Betrachter zum Nachdenken angeregt werden.

Diese Umsetzung wird im Mittelpunkt der nächsten Wochen bis zum En- de des Schuljahres (und darüber hinaus) stehen. Für die Zukunft ist ge- plant, den dann neu gestalteten Tunnel als Kulisse für weitere Veranstal- tungen zu nutzen.

Wir wissen aber auch, dass nicht nur der „Tunnel“ und die gesamte Ar- beit daran, dem ständigen Verfall unterworfen ist ... to be continued ...

Zu beobachten:

o - hohe Motivation der Kinder „außerhalb“ des Regelunterrichts o - Entstehung von

- Mitteilungsbereitschaft/Diskussionsbereitschaft - Ausdruck von Betroffenheit

- Bereitschaft, echtes Interesse zu zeigen

- Engagement im geistigen und handwerklichen Bereich o - Arbeit ist

- fächerübergreifend - Nationen übergreifend - religionsverbindend

- geeignet das Altersspektrum der Beteiligten zu nutzen und - Verständnis sowie

- geistige Nähe entstehen zu lassen Wahrnehmung durch Lehrerkollegen und Mitschüler:

o Schüler sitzen FREIWILLIG zusammen, diskutieren und arbei- ten...

o Möglichkeit der Vernetzung mit LP Inhalten Eth/ kath/ evR in den anderen Jahrgangsstufen

o Dokumentation vor den Eltern

o Prozess der Wertebildung in „verschränkten“ Themenfeldern o individuelle Wertefindung

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Ziele des Projekts:

o von aktuellen menschliche Nöten in diesem Kontext hören und erfahren (!!),

o Interesse und Gesprächsbereitschaft wecken

o Wertvorstellungen artikulieren und differenzieren lernen o Bereitschaft zu intellektueller Auseinandersetzung

o Bereitschaft zu gestalterisch/handwerklicher Tätigkeit

o die Bedeutung von Werthaltung und Respekt gegenüber An- dersdenkenden/-gläubigen

o geschichtliche, nationale, kulturelle, religiöse Differenzierungen erkennen

Durchführung / Kooperationspartner o RL

o Klassenleiter o Schulleitung

o Mitarbeiterin der Ganztagsschule

Material

o vorhandener Raum

o großformatige aktuelle und wieder erkennbare Bilder o zugehörige „Geschichten“, Artikel, oder Texte

o Tapetenkleister

o je nach Gebrauch und Umfang der Durchführung: ein daraus herzustellendes großformatiges Legespiel (laminiert, unlami- niert)

o Dispersionsfarbe o Malerutensilien o Musikanlage / Musik o Feuerschale / Kerzen

Literatur o Bibel

o aktuelle Zeitungen

o geschichtliche Dokumentationen und Bilder und o glaubhafte Meldungen/ Informationen

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St. Martin – Lebensmittel Sammelaktion für die „Kaufbeurer Tafel – Gratislädle e.V.“

Susanne Kraus

In Kooperation mit

dem Kindergarten Irsee und Kaufbeurer Tafel – Gratislädle e.V.

Situation an der Schule:

Kindergarten und Grundschule sind in einem Gebäude untergebracht.

Die Schulkinder kennen diese Sammelaktion bereits aus dem Kindergar- ten.

Als Vorschulkinder durften sie die Waren in das Gratislädle bringen.

Ziel:

Die Schüler/-innen sollen erkennen, dass es auch heute und in ihrer Nä- he bedürftige Menschen gibt.

Die Schüler/-innen sollen die Geschichte vom heiligen Martin in ihre Zeit und Ort übertragen.

Die Schüler/-innen sollen, auf einfache Weise, teilen und helfen lernen.

Durchführung:

Alle Schüler/-innen bekommen eine Woche vor St. Martin einen Eltern- brief (siehe Anlage)mit nach Hause.

Bei der Herausgabe des Elternbriefes werden in den Klassen die Erfah- rungen des Besuchs im Gratislädle im Kindergarten thematisiert.

Oft ergeben sich Gespräche über bedürftigen Menschen, denen die Kin- der in ihrer Umgebung begegnen.

Es wird besprochen, welche Lebensmittel geeignet sind und worauf zu achten ist.

Im Gang in der Schule werden Körbe aufgestellt, in welche die Kinder ihre mitgebrachten Lebensmittel legen können.

Die Lehrkräfte erinnern die Schüler/-innen im Laufe der Woche daran, doch etwas mitzubringen.

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Die gesammelten Waren werden in den Kindergarten gebracht, der sie mit den eigenen gesammelten Lebensmitteln, mit den Vorschulkindern, direkt im Gratislädle abgibt.

Elternbrief

Liebe Eltern,

Auch in unserer Stadt leben Menschen, die be- dürftig sind und die sich über unsere Hilfe freuen würden. Die Kaufbeurer Tafel – Gratis- lädle e.V. sammelt Lebensmittel und gibt sie kostenlos an Bedürftige ab.

Wir wollen teilen wie St. Martin und, zusam- men mit dem Kindergarten, Lebensmittel für das Kaufbeurer Gratislädle sammeln:

Die Spende muss nicht sehr groß sein, es ge- nügt schon eine Packung Nudeln, Reis, Mehl, Zucker, Lebkuchen, div. Dosen, ... - was sie geben möchten.

(Bitte kein Obst und Gemüse bzw. vom Haltbarkeitsdatum ab- gelaufene Lebensmittel.)

Bis 11. November stehen im Gang der Schule, Körbe bereit, in die ihr Kind die Spende legen kann.

Wenn jeder von uns nur eine Kleinigkeit gibt, können wir dem Gratislädle eine schöne Spende überreichen, mit der vielen Menschen geholfen werden kann.

Uns allen ein schönes Martinsfest

Irsee, im November 2014 Susanne Kraus

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Der Schulweltladen der Mittelschule Buchloe Beate Vogler

Eine-Welt-AG beim Einkauf im Weltladen Buchloe , Kooperationspartner

Situationsbeschreibung:

Unsere Mittelschule hat ca. 360 Schüler und Schüler/-innen und befindet sich in der Kleinstadt Buchloe mit ca. 12.000 Einwohnern im Einzugsge- biet Münchens gelegen, jedoch mit vielen Schülern aus dem dörflich strukturierten Umland. Unsere Mittelschule führt die Jahrgangsstufen 5 bis 10 und ist dreizügig.

Ausgangspunkt des Projektes war die Aktion „Drei Tage Zeit für Helden“

im Jahr 2007. Die Wasserwachtjugendgruppe „Die Flossies“ engagierte sich damals und baute einen Schul-Welt-Laden. Weltladenleiterin Frau Angelika Hanneder suchte damals eine Schule, um dort einen Verkauf von Fairtrade-Produkten durchzuführen. Dies war der Anlass der Grün- dung der Eine-Welt-AG an unserer Mittelschule.

Seit 2003 bin ich im Schnitt mit 8-10 Stunden im Religionsunterricht an dieser Schule tätig. Voraussetzung für diese Arbeit ist eine gute Veranke- rung im Schulleben mit engem Kontakt zur Schulleitung und den Kolle- gen/-innen und ein langer Atem!

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Ziele:

- Schule ist mehr als Wissenserwerb

- Schule ist: Gemeinschaft erleben über die Klasse hinaus - Engagement und Nächstenliebe lernen

- Bewusstsein schaffen für die Lebenssituation anderer Völker und Kulturen über den eigenen Tellerrand hinaus

- Schülerfirma in Miniformat: Erlernen von Einkauf und Verkauf von Waren

- Erfolgserlebnisse schaffen: unser Einsatz verändert etwas!

Beschreibung des Projekts

Unser Schulweltladen öffnet dreimal pro Woche in der großen Pause.

Schüler der Eine-Welt-AG verkaufen Apfel-Mango-Saft, Maniok-Chips, Schokoriegel, getrocknete Mangos usw.

Die AG besteht aus 8 bis 18 Schülern der 6. bis 10.Klassen, auffallend ist die größere Beteiligung gerade von Jungs in dieser AG. Viele Schüler bleiben über Jahre dabei. Je nach Zusammensetzung und Größe der AG treffen wir uns wöchentlich oder 14-tägig in der 7. Stunde von 13.15 bis 14.00 Uhr. Wie in jedem Verkaufsladen zählen die Schüler die vorhande- nen Waren, prüfen was fehlt, andere Schüler gehen in den Weltladen der Stadt und kaufen dort neue Ware auf Kommission ein. Zudem müssen die Waren auf das Verfallsdatum überprüft werden, die Kasse wird ge- zählt, Probleme beim Pausenverkauf besprochen.

Über diese alltägliche Organisation hinaus schule ich die Schüler immer wieder in ihrem Wissen, was Fairer Handel bedeutet. Im letzten Schul- jahr haben wir uns besonders mit den Hintergründen der getrockneten Mangos beschäftigt. Ein Film über Mangos von dwp Ravensburg3 hat uns viele Informationen über Pater Shuy Cullen und der Organisation PREDA4 gebracht. Im April 2014 hatten wir eine persönliche Begegnung mit Pater Shuy Cullen in Buchloe und konnten direkt an ihn Fragen stellen. Daraus entstand ein Projekt an unserer Schule: Unsere AG-Schüler gestalteten eine Schulstunde unter dem Thema „Getrocknete Mangos – was steckt dahinter?“ Andere Klassen und Gruppen konnten daran teilnehmen.

Eine weitere Aktion im Schuljahr ist die St. Martin-Aktion „Meins wird Deins“, wo wir eine Kleidersammelaktion an unserer Schule in Kooperati-

3Bereits seit der Gründung von dwp vor über 25 Jahren

steht in unserer Art, Fairen Handel zu betreiben, die Persönlichkeit und Einzigartigkeit der Menschen im Vordergrund., www.dwp- rv.de/cm/

4www.preda.org/de/

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on mit der „aktion hoffnung“ durchführen. Um Bewusstsein für die Hilfs- projekte auf den Philippinen, Afrika usw. zu schaffen, besuchen wir die aktion hoffnung in Ettringen und lassen uns dort vor Ort die Verarbei- tung von Altkleidung zu Geldern für Aidswaisen oder Schulbüchern bzw.

Essen erklären. Sehr wichtig hierbei ist immer, dass Schüler selbst Ideen einbringen können. So entstand ein Kontakt zu einem Mädchen aus Kerala/Indien, zu der die Schüler über Briefe und persönlichen Kontakt eines benachbarten indischen Priesters konkret ihre Situation mit der Le- benssituation eines indischen Mädchens vergleichen konnten.

Im Rahmen der Fairtrade-Wochen hatten wir einmal Frau Yanniza aus Chile bei uns an der Schule. Sie berichtete über die Kleinbauernkoopera- tive und was hier der Faire Handel bewirkt. Durch Ausstellungen oder direkt Betroffene hole ich immer wieder die ärmere Seite unserer Welt- kugel in die Köpfe und Herzen der Schüler.

Für die Gemeinschaft der AG ist gemeinsames Kochen oder ein Ausflug sehr wichtig. Wir fahren regelmäßig zu „Schule und Eine-Welt-Messe“ am Ende des Schuljahres.

Die Anerkennung des ehrenamtlichen Engagements der AG–Schüler wird durch einen Zeugniseintrag bzw. ab der 8. Klasse als „Nachweis beson- deren Engagements“ zum Bewerbungszeugnis hinzugefügt.

Material

Informationsmaterial gibt es bei allen Weltläden, besonders mit „Eine Weltstationen5“.

Materialkisten zu Themen wie „Kinderarbeit“ „Die Kiste“, Fußballherstel- lung6, Schokolade usw. .

Themenhefte mit Unterrichtsmaterialen von Missio7 bzw. Misereor8

5www.entwicklungsland-bayern.de/eine-welt-stationen/

6www.bezev.de/globales-lernen/fussball-ohne-grenzen/die-materialkiste.html

7www.missio.de

8www.misereor.de

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INITIATIVE DO IT - EINE BESSERE BASIS FÜR SCHÜLER

Gertrud Schmid

Vorstellung des Projektes:

Unser Projekt DO IT gibt es seit dem Jahr 2007. Es beinhaltet eine spezielle Förderung unserer Mittelschüler der 8. und 9. Jahrgangsstufen.

Nach dem qualifizierenden Mittelschulabschluss im Juni rücken Schüler/- innen der 7. Jahrgangsstufen nach und bekommen so in den letzten Schulwochen noch einen Einblick in die Förderung.

Gefördert wird in den Fächern Deutsch, Mathematik und Englisch. Diese Nachhilfe erfolgt in kleinen Lerngruppen von drei bis maximal fünf Kindern.

Ziel der Förderung:

Ziel der Förderung ist das Erreichen eines Schulabschlusses, das Schließen von Lücken in den Grundfertigkeiten, um die Voraussetzung für eine berufliche Ausbildungsfähigkeit zu erreichen.

Seit Beginn des Schuljahres 2013/14 werden außerdem Kinder mit Migrationshintergrund gefördert. Momentan sind das Kinder aus Italien, ein Mädchen aus Somalia, ein Chinese, ein Afghane, zwei spanische Mädchen, sowie drei Kinder aus Syrien, die sich momentan im Kirchenasyl in Egling befinden. Diese Kinder werden aus dem Regelunterricht herausgenommen und bekommen intensiven Deutschunterricht (an der Schule!).

Im vergangenen Schuljahr konnten wir einer 15 jährigen Schülerin aus dem Landkreis Starnberg helfen den qualifizierenden Mittelschul- abschluss nachzuholen. Sie wurde Mutter und musste deshalb die Schule vorzeitig verlassen.

Auch Kinder, die durch Krankheit massive Lücken aufweisen, können in Einzelförderung wieder auf den aktuellen Stand gebracht werden.

Durchführung der Förderung:

Um DO IT erfolgreich zu gestalten, müssen qualifizierte Förderkräfte vor Ort sein. Das sind meist ehemalige Lehrer/-innen oder Frauen mit

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akademischen Abschluss, die momentan auf Grund der Familie ihre berufliche Tätigkeit unterbrochen haben. Voraussetzung bei allen ist eine fachliche, didaktische und pädagogische Qualifikation, sowie ein durch ein Führungszeugnis ausgewiesener einwandfreier Leumund.

Außerdem hat sich eine Dame für alle geschäftlichen Transaktionen ohne jegliche Bezahlung zur Verfügung gestellt, und das schon seit Beginn im Jahr 2007!

An den großen Schulen wie der Carl-Orff Mittelschule in Dießen gibt es auch eine Verbindungslehrerin, die für mich die Organisation vor Ort in die Hand nimmt. Dazu gehört die Gruppeneinteilung, Stundenplan, Abrechnung, die Beschaffung der Unterrichtsmaterialien usw. Diese Lehrerin bekommt seitens der Organisation DO IT eine kleine finanzielle Entschädigung für ihr Engagement.

Momentan sind zehn Förderkräfte aktiv, die wir meist durch Mundpropaganda gewinnen konnten.

Die Förderkräfte bekommen 34,00 € pro Fördereinheit, sowie eine Erstattung der Fahrtkosten.

Die Abrechnung erfolgt nur mit einer Steuernummer, bei uns gibt es keine Schwarzarbeit!

Finanzielles:

Die Kosten all dieser Förderungen übernimmt größtenteils die INITATIVE DO IT; auch die politischen Gemeinden unterstützen unsere Arbeit, sowie die Sparkasse Landsberg-Dießen, die uns in den vergangenen beiden Jahren mit 10.000,00 € unterstützt hat. Allen gilt mein besonderer Dank!

Auch die Eltern beteiligen sich wenn finanziell möglich mit einem Pauschalbetrag von fünf Euro pro Woche – egal, ob der Schüler an einem oder an mehreren Kursen teilnimmt. Dieses Geld wird an den Schulen von der Klassenleitung eingesammelt und von meiner Kontaktlehrerin direkt auf unser Förderkonto überwiesen.

Pro Schuljahr werden ungefähr 80 Kinder gefördert. Der finanzielle Bedarf beträgt jährlich ca. 13.000,00 €.

Organisatorisches:

Die Förderung ist meistens an den Nachmittagen von 13:30 Uhr bis 15:00 Uhr, eventuell auch am Vormittag, wenn Stunden entfallen.

Die Schulbusbeförderung muss vorhanden sein.

Geeignete Räume stehen in den Schulen zur Verfügung.

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Die Anwesenheit wird kontrolliert.

Die nötige Disziplin wird eingefordert.

Die Kinder sind durch die Schule versichert.

Die Zusammenarbeit mit den jeweiligen Lehrkräften muss vorhanden sein, Unterrichtsthemen werden abgesprochen, das nötige Material wird im Lehrerzimmer für die DO IT Förderkräfte abgelegt.

Auch der Kontakt zu den Eltern ist unumgänglich.

Die Schulleitung muss ständig über unsere Aktionen und Tätigkeiten informiert sein.

Verlauf und Erfolge:

Dieses Projekt wurde erstmals im Schuljahr 2007/08 an der Hauptschule in Windach durchgeführt, dann folgten die Hauptschulen Utting, Weil und Dießen. Da seit ein paar Jahren die Kinder von Utting und Windach nach Dießen an die Mittelschule müssen, konzentriert sich fast alles auf diese Schule.

Die Erfolge ließen nicht lange auf sich warten. Die Noten haben sich bei fast allen Schüler/-innen um eine Stufe verbessert.

Besonders erwähnenswert sind die Steigerung des Selbstwertgefühls und der Sicherheit in den verschiedenen Fächern.

Die Durchfallquote bei den Abschlussprüfungen konnte deutlich reduziert werden.

Die Lehrer stehen dem Projekt sehr positiv gegenüber, sehen sich hervorragend in ihrer Arbeit unterstützt.

Die Zusammenarbeit mit den Förderkräften klappt meist reibungslos.

Die Rückmeldung der Eltern ist vorwiegend positiv.

Meine Arbeit:

- Kontakte zu den Schulen knüpfen

- die Schulleitungen und Lehrer von DO IT überzeugen - Elterninformationsbriefe schreiben

- an vielen Elternabenden anwesend sein und informieren - ein Netzwerk an den jeweiligen Schulen bilden

- geeignetes Personal suchen (didaktische und pädagogische - Fähigkeiten, Beherrschen des Lehrstoffs usw.

- mit der Kontaktperson an der jeweiligen Schule die Gruppenbildung vornehmen

- Arbeitsmaterial beschaffen und bestellen

- Kontakte mit den zuständigen Lehrern aufnehmen

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- Schwierigkeiten beseitigen (ein Kind fühlt sich in der Gruppe nicht wohl …)

- jährliche Rechenschaftsberichte ablegen (bei DO IT)

- ein ständiger Kontakt zu der Dame, die ehrenamtlich die Abrechnung übernommen hat

- sich um die Spendengelder kümmern (bei der INITIATIVE DO IT, bei den Bürgermeistern usw.)

Zusammenfassend kann gesagt werden: Eine hervorragende Aktion – für Mittelschüler – für die jungen Menschen – jeder Euro ist zielgerichtet und Gewinn bringend investiert.

Die Schulpastoral unterstützt dieses Projekt durch die Gewährung einer Anrechnungsstunde. Im Rahmen der Schulpastoral kann DO IT somit einen Beitrag zu einer lebendigen und vielfältigen Schulkultur, die von Offenheit für allen Konfessionen, Religionen und Nationalitäten geprägt ist, leisten.

Außerdem werden Räume für soziales Lernen und für eine Wertorientierung eröffnet, die wieder Zugänge zu schöpferischen und spirituellen Dimensionen erschließt. DO IT ist zudem ein Angebot zur Kooperation mit vielen schulischen und außerschulischen Partnern im Bereich von Bildung und Erziehung.

Mein Kontakt zum Begründer der Initiative DO IT entstand im Rahmen einer Firmvorbereitung vor ca. 20 Jahren in Finning. Die Freundschaft und das gegenseitige Vertrauen haben uns zu diesem Handeln angespornt. So ist auch dadurch das Gebet „Atme in mir, Heiliger Geist, brenne in mir, Heiliger Geist, wirke in mir, Heiliger Geist“ zu einem festen Bestandteil meines Lebens geworden.

Die Initiative DO IT – eine bessere Basis für Schüler/-innen ist als Beispiel für ein christliches Engagement im Lebensraum Schule zu sehen, ein Dienst der Kirche an und mit den Menschen im Handlungsfeld Schule.

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Praxisbeispiele aus dem Bereich „Koinoni- a“

Miteinander leben

Auf den Spuren von Regens Johann Evange- list Wagner

Bernhard Kreß

Situationsbeschreibung

Die Theresia-Haselmayr Schule ist ein Be- standteil von „Regens Wagner Dillingen“, einer Behinderteneinrichtung mit langer Tradition und in der momentan ca. 700 Mit- arbeiter/-innen weit über 1000 Menschen mit Behinderung betreuen.

Den Schülern der Theresia-Haselmayr- Schule ist der Name „Regens Wagner“ sehr vertraut, meist wird mit diesem Begriff eher das „Gebäude“ als die dahinter stehende Person verbunden.

Die Theresia-Haselmayr-Schule richtet sich an Kinder mit speziellen Bedürfnissen, de-

nen die Förderung an allgemeinen Schulen nicht ausreicht. Kindern mit Entwicklungsverzögerungen, sprachlichen Schwierigkeiten oder Proble- men beim Lernen bzw. im Verhalten werden durch sonderpädagogisch geschultes Personal in kleinen Lerngruppen schulisch gefördert und un- terstützt.

Als Pastoralreferent bei „Regens Wagner Dillingen“ erstreckt sich mein Aufgabenbereich vor allem auf den Kontakt zu den Bewohnern der fast 40 Wohngruppen, viele Bewohnerinnen und Bewohner aus dem Kinder- und Jugendbereich bis hin zu den Seniorengruppen kenne ich persönlich.

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In der Theresia-Haselmayr-Schule unterrichte ich seit vielen Jahren und aktuell in diesem Schuljahr mit sechs Religionsstunden. So sind mir beide Bereiche – sowohl die Schule als auch die Situation hörgeschädigter Menschen bei Regens-Wagner Dillingen sehr vertraut.

Ziele des Projekts

Verschiedene Ziele liegen diesem Projekt zu Grunde:

- die Schüler auf die Namensgeberin ih- rer Schule „Theresia-Haselmayr“ auf- merksam machen (sie war die wich- tigste Franziskanerin, die zusammen mit dem damaligen Regens des Pries- terseminars Johann Ev. Wagner, den Grundstein zum heutigen Regens Wagner Werk gelegt hat)

- „Regens Wagner“ als Person kennen lernen (Kindheit, Ausbildung, Herkunft etc.)

- Das Thema „Gehörlosigkeit“ aufgreifen - Eine Begegnung zwischen Schülern

und gehörlosen Bewohnern von Regens Wagner initiieren

Durchführung

a) Vorwissen abfragen / Johann Ev. Wagner in seiner Kindheit

- „Regens Wagner“ – ein Gebäude oder eine Person? (Impulsfra- ge)

- Joh. E. Wagner als Bub: Geschichte: Der (gehörlose) Junge mit dem Glöckchen

- Die Zeit, in der Regens Wagner lebte

- Menschen mit einer Behinderung (Gehörlosigkeit) im 19. Jahr- hundert und der Aspekt des Schulbesuchs

b) Thematik der Gehörlosigkeit vertiefen

- Was kann ich alles „hören“ (verschiedene Hörübungen, Rate- spiele)

- Was kann jemand alles „nicht hören“, der vollständig ertaubt ist (Lautsprache, Naturgeräusche, Autolärm …)

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- Ggf. in Verbindung mit der Klassenlehrkraft das Thema „Ohr“

vertiefen

- Film aus der Reihe „Willi will`s wissen“: „Wer hört mit den Au- gen“ (Sequenz des Besuchs in einer Münchner Schulklasse für hörgeschädigte Kinder besonders erarbeiten; kleine Aufgaben beim Schauen des Films verteilen)

- Bericht über Johann Ev. Wagner, der als Priester eine Schulklas- se hörgeschädigter Kinder besuchte

- Hinweise und Tipps im Umgang mit hörgeschädigten Menschen (was unterstützt die Kommunikation bzw. was erschwert sie?) - Kleinere Gebärdenübungen; verschiedene Worte und Begriffe

gebärden wie z. B.: Guten Morgen, guten Abend etc.

- Jeder Schüler versucht seinen Namen mit dem Fingeralphabet zu gebärden; (Partnerübung, wer mag, stellt sich der Klasse mit Fingeralphabet vor; evtl. kleines Ratespiel; Kinder denken sich Gebärden aus – andere raten …)

c) Vorbereitung auf die Exkursion zu Regens-Wagner Dillingen

- jeder soll seinen Namen in der Wohngruppe mit Fingeralphabet vorstellen können (Üben)

- Fragen überlegen, die man den Bewohnern stellen könnte (die- se könnten das Thema Gehörlosigkeit betreffen – oder die Frage nach dem Alltag in einer Wohngruppe von Regens Wagner) - Welcher Schüler stellt welche Frage (aufschreiben u. verteilen) - Kleines Geschenk mitbringen

d) Besuch in einer Wohngruppe bei Regens Wagner - Gegenseitiges Vorstellen

- Schüler stellen ihre vorbereiteten Fragen

- Was die Schüler sonst noch interessiert – bzw. was die Bewoh- ner gern von Schülern wissen möchten (Gebärdendolmetscher übersetzt)

- Abschlussfoto, Überreichen des Geschenks und Verabschiedung

Material und Literatur

- Vier ausgearbeitete Schulstunden zur Gründerpersönlichkeit Jo- hann Ev. Wagner unter www.regens-wagner.de („Publikatio- nen“)

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- Schrittmacher im Glauben, Lebensentwürfe für Jugendliche heu- te: Handbuch und Film der AV-Medienzentrale Augsburg9 (u. a.

ein Bericht über Johann Ev. Wagner)

- Anschauliche Materialien zum Thema Behinderung; zu beziehen über die „Aktion Mensch“ unter www.respect.de/unterricht (1 Lehrermappe u. 31 Schülerhefte)

- Regens Wagner und sein Werk; hrsg. Von den Regens Wagner Stiftungen Dillingen

- Johann Evangelist Wagner, Soziale Emergenz angesichts der Ewigkeit; Andreas Barth (Reihe: Eichstätter Sozialpädagogische Arbeiten ESOPA)

- Film: Willi will`s wissen: Wer hört mit den Augen (Medienzent- rale Augsburg)

9www.bistum-augsburg.de/index.php/bistum/Hauptabteilung-II/AV-Medienzentrale/Kontakt

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AG „Singen macht Spaß“

Beate Vogler

Diese AG ist entstanden aus meiner Praxis, Schulgottesdienste musika- lisch mit Schülern zu gestalten. Im Mittelschulbereich spielt für Schüler/- innen Musikhören eine große Rolle. Jedoch selber singen ist höchstens bei „Deutschland sucht den Superstar“ in. Daher habe ich als Religions- lehrerin immer Wochen vor dem Schulgottesdienst aus unterschiedlichs- ten Klassen Schüler zu einem „Gottesdienst-Chor“ zusammengefügt. Vor zwei Jahren kamen Schüler/-innen auf mich zu, die öfter singen wollten.

Also trafen wir uns auf freiwilliger Basis freitags um 13.00 Uhr und san- gen alles, was die Schüler/-innen singen wollten: „Du bist ein Segen“ von Xavier Naidoo bis „Rolling in the deep“ von Adele. „Singen macht Spaß“

ist daraus entstanden.

Im laufenden Schuljahr startete unsere AG mit 17 Schüler/-innen aus den Klassenstufen 5 bis 7.

Wir wollen bei der weihnachtlich gestalteten Pause, bei Schulfeiern und Schulgottesdiensten singen. Hier geht es um ein interkonfessionelles Pro- jekt und dient der Gemeinschaft der Schulfamilie.

Ziel ist es nicht ein Schulchor mit anspruchsvoller Chormusik zu bilden.

Dazu bin ich als Fachlehrerin Religion gar nicht qualifiziert. Vielmehr geht es um die ganzheitliche Bildung, den Einklang von Körper, Seele und Stimme. Darüber hinaus geht es darum, ein Gemeinschaftserlebnis zu schaffen: „Wir sind ein Chor!“ Und nicht zuletzt gute, schöne Erlebnisse zu schaffen, die unserer Seele gut tun: Wertschätzung, dabei sein, Er- folgserlebnisse schaffen.

Der gute Klang im Einklang mit Körper und Seele.

1: „Singen macht Spaß“ beim musikalischen Som- merabend am 28.07.14

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Abschlussritual für die 9. Klassen Rita Wiedmann

Abschlussritual für alle Schüler/-innen und Schüler der 9. und 10. Klas- sen

Situation an der Schule:

9. und 10. Klässler der Montessorischule Peißenberg besuchen gemein- sam eine Klasse.

Ziele:

Die Schüler/-innen sollen Zeit haben:

- Gemeinschaft zu erleben

- über sich und den weiteren Lebensweg nachzudenken - Feedback geben zu können

- Abschied zu nehmen

- gesegnet und gestärkt den weiteren Weg gehen zu können Zwei bis drei Wochen vor Schulschluss verbringen die 9. und 10. Klassen einen ganzen Tag auf dem Zweilindenhof in Magnetsried10. Die Teilnah- me ist freiwillig. Wer nicht mitmachen möchte muss in die Schule.

Ablauf:

- Gemeinsames Frühstück – Ermöglicht das Ankommen, sich stär- ken, DA SEIN

Gemeinschaftsspiele

- sie bieten nochmals die Möglichkeit diese Gemeinschaft zu erle- ben:

- Moorpfad

(Wie gehen wir als Gruppe miteinander um. Wie sind wir mitei- nander umgegangen? Zusammenhalt, Körperkontakt, Koopera- tion)

- Blind führen, Hängekreis, Mini-Bungee-Jumping

(Vertrauen spüren, das über die Jahre gewachsen ist) - Tower of Power11

10www.zweilindenhof.de

11www.metalog.de/de/team-development/tower-of-power.html

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Zwischen den Spielen ist immer genügend Zeit zum Reflektieren.

Phantasiereise mit Feuerritual - Loslassen

Mein Weg durch die Schulzeit. Nach der Phantasiereise können Schüler/- innen auf Zettel schreiben, was sie alles zurücklassen wollen. Diese Zet- tel werden im Feuer verbrannt.

Wohin geht mein Weg jetzt – Vorausschau

Aus Holz werden Schilder gefertigt. Jede/r Schüler/-in gestaltet, schreibt, malt darauf, wohin sein/ihr Weg geht.

Die Schilder werden dann nach dem Ritual an der Schule im Pausenhof angebracht. Sie bleiben in der Schule.

- Gemeinsames Mittagessen - Freie Zeit

Abschiedsritual

Lied

Geschichte: „Eine wundervolle Liste“ wird erzählt

Eine wundervolle Liste12

Eines Tages bat eine Lehrerin ihre Schüler, die Namen aller anderen Schüler der Klasse auf ein Blatt Papier zu schreiben und ein wenig Platz neben den Namen zu lassen. Dann sagte sie zu den Schülern, sie sollten überlegen, was das Netteste ist, das sie über jeden ihrer Klassenkame- raden sagen können und das sollten sie neben die Namen schreiben. Es dauerte die ganze Stunde, bis jeder fertig war und bevor sie den Klas- senraum verließen, gaben sie ihre Blätter der Lehrerin. Am Wochenende schrieb die Lehrerin jeden Schülernamen auf ein Blatt Papier und dane- ben die Liste der netten Bemerkungen, die ihre Mitschüler über den Ein- zelnen aufgeschrieben hatten. Am Montag gab sie jedem Schüler seine oder ihre Liste.

12www.zeitzuleben.de/2912-eine-wundervolle-liste/

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Schon nach kurzer Zeit lächelten alle. “Wirklich?”, hörte man flüstern.

“Ich wusste gar nicht, dass ich irgendjemandem was bedeute!” und “Ich wusste nicht, dass mich andere so mögen”, waren die Kommentare.

Niemand erwähnte danach die Listen wieder. Die Lehrerin wusste nicht, ob die Schüler sie untereinander oder mit ihren Eltern diskutiert hatten, aber das machte nichts aus. Die Übung hatte ihren Zweck erfüllt. Die Schüler waren glücklich mit sich und mit den anderen.

Einige Jahre später war einer der Schüler gestorben und die Lehrerin ging zum Begräbnis dieses Schülers. Die Kirche war überfüllt mit vielen Freunden. Einer nach dem anderen, der den jungen Mann geliebt oder gekannt hatte, ging am Sarg vorbei und erwies ihm die letzte Ehre.

Die Lehrerin ging als letzte und betete vor dem Sarg. Als sie dort stand, sagte einer der Anwesenden, die den Sarg trugen, zu ihr:

“Waren Sie Marks Mathelehrerin?”

Sie nickte.

Dann sagte er: “Mark hat sehr oft von Ihnen gesprochen.”

Nach dem Begräbnis waren die meisten von Marks früheren Schulfreun- den versammelt. Marks Eltern waren auch da und sie warteten offenbar sehnsüchtig darauf, mit der Lehrerin zu sprechen.

“Wir wollen Ihnen etwas zeigen”, sagte der Vater und zog eine Geldbör- se aus seiner Tasche. “Das wurde gefunden, als Mark verunglückt ist.

Wir dachten, Sie würden es erkennen.”

Aus der Geldbörse zog er ein stark abgenutztes Blatt, das offensichtlich zusammengeklebt, viele Male gefaltet und auseinander gefaltet worden war. Die Lehrerin wusste ohne hinzusehen, dass dies eines der Blätter war, auf denen die netten Dinge standen, die seine Klassenkameraden über Mark geschrieben hatten.

“Wir möchten Ihnen so sehr dafür danken, dass Sie das gemacht ha- ben”, sagte Marks Mutter. “Wie Sie sehen können, hat Mark das sehr ge- schätzt.”

Alle früheren Schüler versammelten sich um die Lehrerin.

Charlie lächelte und sagte: “Ich habe meine Liste auch noch. Sie ist in der obersten Schublade in meinem Schreibtisch.”

Die Frau von Heinz sagte: “Heinz bat mich, die Liste in unser Hoch- zeitsalbum zu kleben.”

“Ich habe meine auch noch”, sagte Monika. “Sie ist in meinem Tage- buch.”

Dann griff Irene, eine andere Mitschülerin, in ihren Taschenkalender und zeigte ihre abgegriffene und ausgefranste Liste den anderen. “Ich trage sie immer bei mir.” sagte sie und meinte dann: “Ich glaube, wir haben alle die Listen aufbewahrt.”

Referenzen

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