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Social Web für Fotografen

von Bela Beier

1. Auflage

Social Web für Fotografen – Beier

schnell und portofrei erhältlich bei beck-shop.de DIE FACHBUCHHANDLUNG

Thematische Gliederung:

Social Media, Semantic Web, Web 2.0

mitp/bhv 2012

Verlag C.H. Beck im Internet:

www.beck.de ISBN 978 3 8266 9071 6

Inhaltsverzeichnis: Social Web für Fotografen – Beier

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SOCIAL MEDIA FÜR FOTOGRAFEN=Ó=bafqflk=molcfclql

KAPITEL 1

Die Social-

Media-Strategie

1.1 Warum überhaupt Social Media? . . . 18

1.2 Vom Prinzip zur Strategie . . . 20

1.3 Was ist denn Social Media? . . . 20

1.4 Grundsätzliche Zielrichtung . . . 21

1.5 Kundengewinnung . . . 22

1.6 Ausrichtungen . . . 23

© des Titels »Social Media für Fotografen - Edition ProfiFoto« (ISBN 978-3-8266-9071-6) [2012]

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1.1 WARUM ÜBERHAUPT SOCIAL MEDIA?

Wenn Sie professioneller Fotograf sind oder werden wollen, stehen Sie irgendwann vor der Herausforderung, Kunden finden zu müssen – idealer- weise genug, um vom Honorar leben zu können. Kunstfotografie ist eine der schönsten Arten, ein ganzes Leben zu verbringen, dummerweise zahlt das aber nicht die Miete. Sie brauchen Kunden, und um die zu finden, müssen Sie für sich Werbung machen. Manche alten Hasen behaupten, dass die Akquise dreiviertel ihrer Zeit ausmacht.

Wie setzen Sie Ihre Zeit und Ihre Ressourcen mit der maximalen Wirkung ein? Ein Weg ist die klassische Werbung: Bilder ausstellen, Flyer verteilen, Anzeigen in der Lokalzeitung schalten, Portfolios an potenzielle Auftragge- ber schicken etc.

Mit »Social Media«, »Social Networks« oder dem »Web 2.0« – Begriffe, die ich in diesem Buch synonym verwende – tun sich Möglichkeiten auf, schnell und vergleichsweise kostengünstig permanentes Marketing zu betreiben, die klassische Werbung ergänzt oder sogar ganz ersetzt.

Ein Weg der Auftragssuche ist das »Networking«: Sie lernen Kollegen aus der Branche kennen, treffen potenzielle Kunden und Auftraggeber und sind allgemein da anwesend, wo Fotografen gebraucht werden könnten. Heute bestreitet niemand mehr, wie essenziell wichtig das ist. Beim professionellen Networken kann Ihnen das Web unglaublich hilfreich sein.

Vom Business-Kontakt zur persönlichen Anfrage

Leute machen Geschäfte mit Leuten – warum sonst ist auf jeder Werbung ein Gesicht zu sehen, und warum versucht jede Firma, »ein Gesicht zu haben«? In der Fotografie gilt das gleiche Prinzip. Menschen vertrauen auf das Gesicht hinter der Kamera. Ob bei persönlichen Anlässen oder bei pro- fessionellen Veranstaltungen, niemand investiert gerne sein Budget in jemanden, den er nicht kennt. Wenn Sie es schaffen, zu diesen Menschen als professioneller Fotograf eine persönliche Verbindung aufzubauen, stei- gern Sie Ihre Chancen, mehr Aufträge zu bekommen – und sind eben nicht nur Gebrauchsdienstleister.

Wichtig ist, dass Sie authentisch wirken. Das lässt sich am leichtesten durch absolute Ehrlichkeit erzielen. Bleiben Sie ganz einfach mit aktuellen, ehema- ligen und potenziellen Kunden in Kontakt. Beantworten Sie Nachrichten und Fragen, hören Sie auf Wünsche und versuchen Sie so, das Optimum für beide Seiten zu schaffen.

© des Titels »Social Media für Fotografen - Edition ProfiFoto« (ISBN 978-3-8266-9071-6) [2012]

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SOCIAL MEDIA FÜR FOTOGRAFEN=Ó=bafqflk=molcfclql Warum überhaupt Social Media? =

1.1

Der Fotograf ist das Produkt

Kunden brauchen nicht Ihre Kamera-Ausrüstung oder Ihr Studio, sondern Ihre Erfahrung und Ihr Talent als Fotograf. Fast jeder hat heute eine Kamera, und diverse Könner haben mehrfach bewiesen, dass auch das einfachste Equipment großartige Bilder hervorbringt. Also geht es bei der Akquise darum, Ihre Begeisterung für die Fotografie und Ihre brillanten Bildideen zu präsentieren. Sie stellen Ihr breit gefächertes Können und Ihren professio- nellen Umgang in diesem Sujet ideal im Web dar. Eine kleine Anzeige in einer Zeitung reicht da heute nicht mehr.

Es ist die kostengünstigste Strategie

Abgesehen von Zeit und Aufwand, kostet Networking im Web praktisch nichts. Die meisten Plattformen sind kostenlos und viele Fotoplattformen veranschlagen lediglich einen Jahresbeitrag im niedrigen zweistelligen Bereich. Dafür bekommen Sie in den klassischen Medien noch nicht einmal eine Kleinanzeige. Flyer-Druckereien werden Ihnen auch kein annähernd vergleichbar günstiges Angebot machen können. Und die Reichweite im Netz ist größer. Print-Werbung schießt oft am Ziel vorbei, kommt zu spät oder wird erst gar nicht wahrgenommen. Fragen Sie Ihre Kollegen und Kon- kurrenten: Konservativen Schätzungen zufolge kommen dreiviertel der Auf- träge per Empfehlung zustande.

Beziehungen sind die Grundlage erfolgreicher Aufträge

Mit Networking und Empfehlungsmarketing ist es nicht getan. Das ist nur die beste Methode, einen Fuß in die Tür zu bekommen. Damit fängt das Kennenlernen ja erst an. Was Sie daraus machen, hängt von Ihnen ab. Sie gehen ja schließlich auch nicht auf eine Veranstaltung und sammeln lediglich Visitenkarten ein. Sie möchten die Leute wiedertreffen.

Wenn Sie mit den Möglichkeiten des Social Web agieren, um bestehende Beziehungen auszuweiten und zu pflegen, werden daraus Aufträge: Man empfiehlt Sie weiter. Wenn durch einen Auftrag dann eine »festere« Bezie- hung entstanden ist, wird diese leicht zum »Multiplikator« – also zu einem Kontakt, der Sie ganz selbstverständlich an viele andere weiterempfiehlt.

Solche »Fans« brauchen Sie, um einen konstanten Strom an Klienten zu haben. Einen Kontakt zu einem echten Fan zu machen, ist nicht so schwie- rig, wie es sich anhört. Ein Telefonanruf oder mal zwanglos auf ein Bierchen treffen und dabei plaudern, zeigt große Wirkung.

Networking ist essenziell. In diesem Buch werden Sie die Techniken kennen lernen, wie Sie das über virtuelle Netzwerke ins Rollen bringen.

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1.2 VOM PRINZIP ZUR STRATEGIE

Am Anfang steht die Strategie. Das heißt, eine genau definierte Vorstellung davon, was Sie machen wollen – für wen, warum und mit welchen Mitteln.

Stellen Sie sich folgende Fragen:

b Was wollen Sie im Web?

b Wie können Sie das erreichen?

b Wie viel Zeit wollen Sie investieren?

b Und wie viel Zeit können Sie investieren?

b Wo finden sich die relevanten Ansprechpartner für Ihre Kommunikation?

b Welche Maßnahmen bringen den meisten Nutzen?

b Welche Werkzeuge/Schritte sind die erfolgsversprechenden in Ihrer Kampagne?

b Erreichen Sie die gesetzten Ziele?

Diese Fragen werden wir im Laufe des Buches beantworten. Sie bekom- men den theoretischen Background und einen Überblick über alle relevan- ten Schritte und können am Ende Ihre gesamte Kampagne mit allen Aspek- ten selbstständig planen, umsetzen und jederzeit anpassen.

1.3 WAS IST DENN SOCIAL MEDIA?

Die Begriffe »Social Web«, »Social Media« und »Web 2.0« sind eine andere Bezeichnung für das Entstehen des »User Generated Content«. Also Inhalte, die nicht vom Webseiten-Betreiber generiert werden, sondern von den Nutzern der Webseite. Einfach ausgedrückt besteht das soziale Inter- net aus einer Sammlung aller Portale, Webdienste, Cloud-Services und rei- nen Content-Seiten mit »sozialen«, also nutzergenerierten, Inhalten.

Um die Funktionsweise der sozialen Medien zu verstehen, sollten Sie drei grundlegende Kommunikationsarten kennen: »One To One«, »One To Many« und »Many to Many«.

»One To One« steht für das normale Gespräch. Im Internet ist das Äquiva- lent dazu der Chat: Eine Person spricht mit einer Person.

»One To Many« ist das klassische Medien-Modell: Eine Webseite bietet Inhalte an, die von Nutzern abgerufen werden können. Diese Inhalte sind unveränderlich und können weder bewertet noch erweitert werden. Das sind die klassischen Nachrichten-Seiten, Portfolios oder statischen Websei- ten.

»Many to Many« beschreibt die Kommunikation, bei der jeder Nutzer gleich- zeitig Konsument und Produzent ist. Hier unterscheidet sich Web 1.0 vom Web 2.0. Der Nutzer generiert selbst Inhalte: Er publiziert Texte, zeigt seine

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SOCIAL MEDIA FÜR FOTOGRAFEN=Ó=bafqflk=molcfclql Grundsätzliche Zielrichtung=

1.4

Bilder auf Plattformen, kommentiert und verlinkt Beiträge. Er präsentiert sich selbst und tritt mit anderen Nutzern in Interaktion. Die Formen sind vielfältig:

von Blogs, Twitter oder Facebook über halb-automatisierte so genannte

»Location Based Services« wie Foursquare bis hin zu Stream-Plattformen wie Tumblr, die ein eigenes »Ökosystem« bilden. (Alle relevanten Social- Media-Plattformen werden im Anhang »Social Media Atlas« vorgestellt.) Social Media ist digitale Kommunikation, die Sie mitgestalten. Dabei präsen- tieren Sie sich als Fotograf, treten in Dialog mit ehemaligen und potenziellen Kunden und generieren so Aufträge. Wenn Sie verstanden haben, wie das Web heute funktioniert, können Sie es für sich nutzen.

1.4 GRUNDSÄTZLICHE ZIELRICHTUNG

Definieren Sie also im ersten Schritt, wer Sie überhaupt sind – daraus ergibt sich alles Weitere. Für den Fotografen im Web gibt es dafür drei mögliche Wege:

1) Der Auftragsfotograf

Das Ziel des Auftragsfotografen ist es, sich als Fotograf zu verkaufen. Dort demonstrieren Sie Ihre Qualifikation in den gewählten Sujets und zeigen dem Betrachter, dass Sie das Potenzial für verschieden geartete Projekte haben. Für die Social-Media-Strategie bedeutet das, einen möglichst pro- fessionellen Auftritt zu entwerfen. Der Umgangston auf der Webseite sollte seriös sein und der Fokus auf wenigen Social-Media-Plattformen liegen.

Sinnvoll ist dieser Ansatz für professionelle Fotografen aus den Bereichen Architektur oder Industrie – im Prinzip für alles, was man klassischerweise als »Business-to-Business« definiert.

Der Nachteil dieser Präsentation ist, dass sich Privatkunden davon nicht angesprochen fühlen und Ihre Dienste nicht buchen werden. Im Vergleich zu anderen Fotografen werden Sie so auch nicht unbedingt als Künstler wahr- genommen, sondern eher als Techniker.

2) Das Studio

Das Ziel des Studios ist es, Ihre Dienste zu verkaufen – und zwar an einem festen Ort, die Kunden kommen also zu Ihnen. Machen Sie hauptsächlich Hochzeits-, Haustier-, Kinder- und Familien-Bilder oder klassische Porträts, ist das Studio das Richtige für Sie. Es ist vergleichbar mit dem klassischen Fotostudio in der Fußgänger-Zone. Damit sprechen Sie den Kunden auf eine emotionale Weise ganz direkt an. Die Webseite sollte deshalb über- sichtlich und logisch strukturiert sein sowie den Fokus auf Ihre Dienste legen. Der Umgangston ist der eines Verkäufers – freundlich und klar. Ihre

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Social-Media-Aktivitäten haben das Ziel, den Nutzer an möglichst vielen Stellen auf Ihre Webseite zu leiten – und somit zum Kauf zu bewegen.

3) Die Galerie

Das Ziel der Galerie ist es, die Reputation des Fotografen zu festigen. Die Website besteht aus einer Bildergalerie und macht nur am Rande deutlich, dass der Fotograf auch für Kunden arbeitet. Im Content (also bei den Texten und den Bildern) geht es auf hohem Niveau um Fotografie an sich. Der Fotograf präsentiert sich in erster Linie als Künstler. Somit ist dieser Weg für den gemeinen Berufsfotografen eher ungeeignet – wenn man nicht gerade Chase Jarvis oder Thomas Höpker ist. Denn dieser setzt einen hohen Bekanntheitsgrad und eine exzellente Vernetzung innerhalb der Szene vor- aus. Wenn Sie diesen Weg gehen wollen, muss die Sprache Ihrer Webseite und die Ihrer Social-Media-Aktivitäten präzise sein und begeistern. Und Sie dürfen – nein, Sie müssen sogar – richtig fachsimpeln. Wer sich an eine sol- che Webpräsenz wagt, nutzt sie als Präsentation des eigenen Könnens und sollte mit einer Agentur arbeiten, die sich um das Geschäftliche kümmert.

Verkaufen werden Sie damit nämlich womöglich nichts.

1.5 KUNDENGEWINNUNG

Nach diesen ersten Einblicken werden Sie bemerkt haben, dass der Schritt ins Social Web nicht an einem Nachmittag getan ist. Solides Hintergrund- wissen, sorgfältige Vorbereitung und Durchhaltevermögen sind nötig, um im Netz als Fotograf erfolgreich zu sein. Doch lohnt sich der Aufwand über- haupt? Es gibt gute Gründe, diese Energie aufzuwenden!

Eine eigene Webpräsenz ist ein einmaliges System zur Kundengewinnung und -betreuung, das wirksamer ist als jede Zeitungsanzeige. Auf Ihrer Webseite können Sie Sonderaktionen anbieten, Kooperationen bewerben und sich von der Konkurrenz abheben. So machen Sie für relativ geringe Kosten dauerhaft Werbung für sich, Ihre Fähigkeiten und Ihre Bilder. Dies fußt – wie jede Werbung – auf drei Faktoren: Reputation, Faszination und Kommunikation.

Reputation

Da Sie auf Ihrer Website viele Ihrer Bilder zeigen können, sehen Ihre Kunden sofort, ob Ihr Stil ihnen gefällt. Vergleichen Sie Ihre Website mit der Auslage eines Bäckers: Sie gehen auf Empfehlung eines anderen Kunden in den Laden. Wenn Ihnen der Kuchen in der Auslage gefällt, kaufen Sie ihn. Das gleiche Prinzip gilt für das Internet. Nutzer unterhalten sich mit anderen über Ihre Angebote und die der Konkurrenz. Spricht sie Ihre Präsentation an, werden sie wahrscheinlich ihre Bilder von Ihnen machen lassen. Eine pro-

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fessionelle, gutgemachte Website ist also nichts anderes als gesteuerte Mund-Propaganda.

Faszination

Zeigen Sie Begeisterung für Ihre Arbeit! Niemand bestellt gerne bei einem unfreundlichen Kellner. Warum also sollte jemand bei einem gelangweilten Fotografen Bilder bestellen? Auf Ihrer Webseite können Sie nicht nur das Endprodukt präsentieren, sondern auch die Entstehung, die Geschichte dahinter und das verwendete Equipment vorstellen. Diskutieren Sie Ihre Projekte und zeigen Sie Ihre Faszination für das Thema Fotografie. Auch wenn das zu Beginn recht viel Schreibarbeit bedeutet – die Weiterentwick- lung der Webseite und die damit sichtbare Werkschau zeigt dem Kunden, dass Sie als Fotograf mehr sind als ein Passbildautomat.

Kommunikation

Die Webseite bietet die Möglichkeit, mit Kunden – zukünftigen, aktuellen oder ehemaligen – einfach zu kommunizieren. Dies bedeutet nicht, perma- nent vor dem Rechner zu sitzen, um sofort jeden Kommentar in einen Dia- log zu verwandeln. Sie haben damit schlicht die Möglichkeit, einen Rundum-Service zu bieten. Sie geben potenziellen Kunden eine ungefähre Vorstellung über die Kosten, verschaffen aktuellen Kunden über geschützte Website-Bereiche individuell Zugriff auf den aktuellen Stand ihrer Bestellung und informieren über Sonderaktionen. Mittels eines offenen, freundlichen und transparenten Umgangs mit Ihrer Zielgruppe werden Sie sicher mehr Aufträge bekommen als der Konkurrent, der dies nicht beherrscht. Das ist der große Vorteil des Social Web und der Ihrer Webseite.

1.6 AUSRICHTUNGEN

Wer ins Web marschieren will, muss sich darüber im Klaren sein, in welche Richtung es gehen soll. Was wollen Sie mit Ihren Social-Media-Bemühun- gen erreichen? Denn seien Sie sich dessen gewiss: Eine Social-Media- Kampagne, die nur auf der Prämisse »Mehr Geld halt« und einem Schulter- zucken basiert, ist zum Scheitern verurteilt.

Sie möchten bekannt werden

Einer der Vorteile der sozialen Medien ist, dass Sie – bei entsprechenden Bemühungen – einen gewissen »Web-Bekanntheitsgrad« erreichen können.

Kunden, die mit Ihren Fotos zufrieden waren und die an vielen Stellen Ihren Namen lesen, werden im Bewusstsein gestärkt, dass Ihre Dienste etwas Besonderes sind. Wenn Sie sich also mit Ihren früheren Kunden online »ver-

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netzen«, ist die Wahrscheinlichkeit größer, dass sie ihren Kontakten Ihr Fotostudio empfehlen – ein Onlineadressbuch durchsucht sich leichter als ein Gedächtnis. Ähnliches erreichen Sie auch, indem Sie eine enge – virtu- elle – Verbindung mit der Webpräsenz des lokalen Kunstvereins herstellen.

Wenn Ihr Name und Ihre Bilder dort präsent sind, wird Ihr Name bei der Suche nach einem Fotografen recht weit oben auf der Liste stehen. Die Ver- knüpfung mit Ihren Kunden und Interessengruppen im Social Web ist die wichtigste Grundlage für Ihr Empfehlungs-Marketing – und damit für Ihren kommerziellen Erfolg.

Sie möchten gefunden werden

Einen Suchmaschinen-Guru kann man sich wie einen professionellen Visi- tenkarten-Verteiler vorstellen: Er legt seine Flyer überall aus, schaltet in jeder Zeitung Kleinanzeigen und ist in allen Telefonbüchern und Branchenver- zeichnissen vertreten. Genau so funktioniert es auch im Internet: Jedes Ver- zeichnis – ob Online-Telefonbücher oder die Gelben Seiten – hat seine Nut- zer. In je mehr Verzeichnissen Sie als Fotograf vertreten sind, desto höher ist die Wahrscheinlichkeit, dass Sie von potenziellen Kunden gefunden wer- den.

Und hierbei ist es vor allem wichtig, in allen Netzwerken auch mit einem gewissen Maß an Bildern und Darstellungen vertreten zu sein. Dies bedeu- tet – nach dem Setup – mit möglichst wenig Aufwand eine gewisse »Aktivi- tätsfrequenz« zu erhalten, um nicht in die Riege der »inaktiven Nutzer«

abgeschoben zu werden. Also mindestens einmal monatlich etwas hinzufü- gen, egal wie klein. Dies lässt sich – mit einem Kalender und vorbereiteten Bildern, Texten und Informationen – sehr effizient gestalten – und Sie wer- den darüber kaum Nutzer-Interaktion haben und werden nur aktiv, wenn Sie direkt auf dieser Plattform kontaktiert werden. Ein weiterer Vorteil hierbei ist, dass die Identifikation der exakt für Sie passenden Netzwerke recht leicht ist.

Sie sollten in wirklich allen Netzwerken Ihre Duftmarke hinterlassen und alle Verzeichnisse pflegen – vom »Premium-Eintrag« bei den Gelben Seiten über Qype bis hin zu Foursquare und Latitude – um nur einige zu nennen. Wie genau diese Netzwerke funktionieren und wie sie sich unterscheiden, lesen Sie im Anhang »Social Media Atlas«.

Sie möchten leichter mit Kunden in Kontakt treten

Um einen beliebten Satz von Medienschaffenden zu zitieren: »Man soll die Leute da abholen, wo sie sind.« Dies bedeutet, dass Sie Ihr Augenmerk auf die direkte Kommunikation (»One To One«) legen sollten. Denn der unmittel-

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1.6

barste Nutzen des Social Web ist, dass Kunden sehr leicht mit Ihnen in Kon- takt treten können. Überall auf Ihrer Webseite sollte es deshalb die Möglich- keit geben, als Nutzer einen Kommentar zu hinterlassen oder Ihnen eine Nachricht zu senden.

Richten Sie also ein Kontaktformular auf der Startseite oder in der Seiten- leiste der Webseite gut sichtbar ein. Hinterlassen Sie in allen Online-Ver- zeichnissen, für jeden sichtbar, Ihre geschäftliche Telefonnummer. Und ein wichtiger Tipp: Veröffentlichen Sie dort bitte nie Ihre Privatnummer. Denn so sehr Kunden auch den direkten Kontakt zu Ihnen schätzen, Werbe-Unter- nehmen tun das noch viel mehr.

Sie möchten richtig professionell werden

Gerade ein Fotograf, der erst am Anfang seiner Laufbahn steht, kann mittels des Internets aus der Not eine Tugend machen: Gehören Sie zu dieser Gruppe, können Sie im Web Ihre Fortschritte demonstrieren und so Ihrem (Online-)Bekanntenkreis zeigen, dass Sie sich intensiv mit dem Thema Foto- grafie beschäftigen. Damit geben Sie auch potenziellen Kunden die Chance, Ihnen »beim Durchbruch« zu helfen. Konzentrieren Sie sich mit Ihren Bemü- hungen auf Ihre Website und nur die wichtigsten sozialen Netzwerke (Face- book, Fotocommunity, Xing und Flickr). Idealerweise mehrfach pro Woche veröffentlichen Sie neue Bilder und dokumentieren in den Texten dazu mit viel Begeisterung Ihre Fortschritte – gerne auch in Umgangssprache. Es soll ja authentisch sein. Ein Beispiel für eine erfolgreiche »Greenhorn«-Strategie ist Martin Gommels Blog kwerfeldein.de. Er hat 2005 mit einer überschau- baren Website begonnen und rangiert mittlerweile in den oberen Ranglisten der deutschen (Online-)Fotoszene.

Sie möchten wissen, was Ihre Werbung wirklich bringt

Gerade wenn Sie hauptsächlich für Unternehmen und die Industrie arbeiten, ist es wichtig, dass Sie auswerten, was Ihre Werbung überhaupt bringt. Das bedeutet, dass Sie Anzeigen nicht einfach nur »nach draußen jagen«, son- dern auch, dass Sie den Rücklauf messen.

Erstellen Sie dazu so genannte »Landingpages« – also Web-Adressen, die Sie auf Ihrer Webseite für eine ganz bestimmte Zielgruppe anlegen. Ein Bei- spiel: Sie schalten in Ihrer Lokalzeitung eine Anzeige zur »Gebäudefotogra- fie« und nennen ausschließlich darin die URL www.ihr–name.de/gebaeude.

Von allen Nutzern, die über diesen Link auf Ihre Seite gelangen, können Sie sich sicher sein, dass sie Ihre Anzeige gesehen haben. So können Sie leicht messen, wie viel Ihre Werbung tatsächlich bringt und ob es sich lohnt, in dieser Zeitung weiterhin zu inserieren.

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Oder denken Sie in größeren Dimensionen: Sie könnten auch eine ganze Anzeigenkampagne in mehreren Medien – online und offline – schalten. Mit- tels derer leiten Sie die Leser über einen individuellen Link auf Ihre Website und können dort Ihren Anzeigentext direkt mit Arbeitsproben untermauen und genaue Konditionen aufführen. Solche Anzeigen lassen sich auch pro- blemlos kostenpflichtig in sozialen Netzwerken schalten – schließlich finan- zieren die sich über bezahlte Inhalte.

Sie möchten als echter Künstler wahrgenommen werden

Wenn Sie aus rein künstlerischen Gründen fotografieren, möchten Sie sicher als der Ästhet wahrgenommen werden, der Sie sind. Für Ihre Strate- gie bedeutet das schlicht: Sorgen Sie dafür, dass man Sie kennt, und stei- gern Sie Ihr Renommee in den entsprechenden Kreisen. In der Offline-Welt würden Sie versuchen, überall Ihre Bilder auszustellen, und Sie würden sich auf allen Kunsttreffen sehen lassen – je exklusiver, desto besser.

Übertragen auf das Web bedeutet dieses: Zeigen Sie regelmäßig wenige, aber dafür gute Bilder. Thomas Höpker veröffentlicht nicht jeden Tag 30 Bil- der, sondern bestenfalls eines pro Woche. Das allerdings ist großartig.

Wenn Sie zusätzlich zu Ihren Fotos auch Texte schreiben möchten, zeigen Sie darin Interesse am Thema Fotokunst, geben Sie praktische Tipps und stoßen Sie auch gerne kulturhistorische Diskussionen an. Bedenken Sie aber: Diese Strategie zieht nicht die breite Masse an, dafür locken Sie ein exklusives Klientel.

Fazit

Diese ganz unterschiedlichen Ansätze schließen sich gegenseitig keines- wegs aus. Eine gute Social-Media-Strategie vereint immer mehrere Richtun- gen. Wichtig ist, dass Sie immer das Ganze im Auge behalten und sich bei jeder Ihrer Aktionen im Netz fragen, ob diese für Ihre Ansprüche auch wirk- lich sinnvoll sind.

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