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Im Dokument Social Web für Fotografen (Seite 9-12)

Wer ins Web marschieren will, muss sich darüber im Klaren sein, in welche Richtung es gehen soll. Was wollen Sie mit Ihren Bemühun-gen erreichen? Denn seien Sie sich dessen gewiss: Eine Social-Media-Kampagne, die nur auf der Prämisse »Mehr Geld halt« und einem Schulter-zucken basiert, ist zum Scheitern verurteilt.

Sie möchten bekannt werden

Einer der Vorteile der sozialen Medien ist, dass Sie – bei entsprechenden Bemühungen – einen gewissen »Web-Bekanntheitsgrad« erreichen können.

Kunden, die mit Ihren Fotos zufrieden waren und die an vielen Stellen Ihren Namen lesen, werden im Bewusstsein gestärkt, dass Ihre Dienste etwas Besonderes sind. Wenn Sie sich also mit Ihren früheren Kunden online

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netzen«, ist die Wahrscheinlichkeit größer, dass sie ihren Kontakten Ihr Fotostudio empfehlen – ein Onlineadressbuch durchsucht sich leichter als ein Gedächtnis. Ähnliches erreichen Sie auch, indem Sie eine enge – virtu-elle – Verbindung mit der Webpräsenz des lokalen Kunstvereins herstvirtu-ellen.

Wenn Ihr Name und Ihre Bilder dort präsent sind, wird Ihr Name bei der Suche nach einem Fotografen recht weit oben auf der Liste stehen. Die Ver-knüpfung mit Ihren Kunden und Interessengruppen im Social Web ist die wichtigste Grundlage für Ihr Empfehlungs-Marketing – und damit für Ihren kommerziellen Erfolg.

Sie möchten gefunden werden

Einen Suchmaschinen-Guru kann man sich wie einen professionellen Visi-tenkarten-Verteiler vorstellen: Er legt seine Flyer überall aus, schaltet in jeder Zeitung Kleinanzeigen und ist in allen Telefonbüchern und Branchenver-zeichnissen vertreten. Genau so funktioniert es auch im Internet: Jedes Ver-zeichnis – ob Online-Telefonbücher oder die Gelben Seiten – hat seine Nut-zer. In je mehr Verzeichnissen Sie als Fotograf vertreten sind, desto höher ist die Wahrscheinlichkeit, dass Sie von potenziellen Kunden gefunden wer-den.

Und hierbei ist es vor allem wichtig, in allen Netzwerken auch mit einem gewissen Maß an Bildern und Darstellungen vertreten zu sein. Dies bedeu-tet – nach dem Setup – mit möglichst wenig Aufwand eine gewisse »Aktivi-tätsfrequenz« zu erhalten, um nicht in die Riege der »inaktiven Nutzer«

abgeschoben zu werden. Also mindestens einmal monatlich etwas hinzufü-gen, egal wie klein. Dies lässt sich – mit einem Kalender und vorbereiteten Bildern, Texten und Informationen – sehr effizient gestalten – und Sie wer-den darüber kaum Nutzer-Interaktion haben und werwer-den nur aktiv, wenn Sie direkt auf dieser Plattform kontaktiert werden. Ein weiterer Vorteil hierbei ist, dass die Identifikation der exakt für Sie passenden Netzwerke recht leicht ist.

Sie sollten in wirklich allen Netzwerken Ihre Duftmarke hinterlassen und alle Verzeichnisse pflegen – vom »Premium-Eintrag« bei den Gelben Seiten über Qype bis hin zu Foursquare und Latitude – um nur einige zu nennen. Wie genau diese Netzwerke funktionieren und wie sie sich unterscheiden, lesen Sie im Anhang »Social Media Atlas«.

Sie möchten leichter mit Kunden in Kontakt treten

Um einen beliebten Satz von Medienschaffenden zu zitieren: »Man soll die Leute da abholen, wo sie sind.« Dies bedeutet, dass Sie Ihr Augenmerk auf die direkte Kommunikation (»One To One«) legen sollten. Denn der

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barste Nutzen des Social Web ist, dass Kunden sehr leicht mit Ihnen in Kon-takt treten können. Überall auf Ihrer Webseite sollte es deshalb die Möglich-keit geben, als Nutzer einen Kommentar zu hinterlassen oder Ihnen eine Nachricht zu senden.

Richten Sie also ein Kontaktformular auf der Startseite oder in der Seiten-leiste der Webseite gut sichtbar ein. Hinterlassen Sie in allen Online-Ver-zeichnissen, für jeden sichtbar, Ihre geschäftliche Telefonnummer. Und ein wichtiger Tipp: Veröffentlichen Sie dort bitte nie Ihre Privatnummer. Denn so sehr Kunden auch den direkten Kontakt zu Ihnen schätzen, Werbe-Unter-nehmen tun das noch viel mehr.

Sie möchten richtig professionell werden

Gerade ein Fotograf, der erst am Anfang seiner Laufbahn steht, kann mittels des Internets aus der Not eine Tugend machen: Gehören Sie zu dieser Gruppe, können Sie im Web Ihre Fortschritte demonstrieren und so Ihrem (Online-)Bekanntenkreis zeigen, dass Sie sich intensiv mit dem Thema Foto-grafie beschäftigen. Damit geben Sie auch potenziellen Kunden die Chance, Ihnen »beim Durchbruch« zu helfen. Konzentrieren Sie sich mit Ihren Bemü-hungen auf Ihre Website und nur die wichtigsten sozialen Netzwerke (Face-book, Fotocommunity, Xing und Flickr). Idealerweise mehrfach pro Woche veröffentlichen Sie neue Bilder und dokumentieren in den Texten dazu mit viel Begeisterung Ihre Fortschritte – gerne auch in Umgangssprache. Es soll ja authentisch sein. Ein Beispiel für eine erfolgreiche »Greenhorn«-Strategie ist Martin Gommels Blog kwerfeldein.de. Er hat 2005 mit einer überschau-baren Website begonnen und rangiert mittlerweile in den oberen Ranglisten der deutschen (Online-)Fotoszene.

Sie möchten wissen, was Ihre Werbung wirklich bringt

Gerade wenn Sie hauptsächlich für Unternehmen und die Industrie arbeiten, ist es wichtig, dass Sie auswerten, was Ihre Werbung überhaupt bringt. Das bedeutet, dass Sie Anzeigen nicht einfach nur »nach draußen jagen«, son-dern auch, dass Sie den Rücklauf messen.

Erstellen Sie dazu so genannte »Landingpages« – also Web-Adressen, die Sie auf Ihrer Webseite für eine ganz bestimmte Zielgruppe anlegen. Ein Bei-spiel: Sie schalten in Ihrer Lokalzeitung eine Anzeige zur »Gebäudefotogra-fie« und nennen ausschließlich darin die URL www.ihr–name.de/gebaeude.

Von allen Nutzern, die über diesen Link auf Ihre Seite gelangen, können Sie sich sicher sein, dass sie Ihre Anzeige gesehen haben. So können Sie leicht messen, wie viel Ihre Werbung tatsächlich bringt und ob es sich lohnt, in dieser Zeitung weiterhin zu inserieren.

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Oder denken Sie in größeren Dimensionen: Sie könnten auch eine ganze Anzeigenkampagne in mehreren Medien – online und offline – schalten. Mit-tels derer leiten Sie die Leser über einen individuellen Link auf Ihre Website und können dort Ihren Anzeigentext direkt mit Arbeitsproben untermauen und genaue Konditionen aufführen. Solche Anzeigen lassen sich auch pro-blemlos kostenpflichtig in sozialen Netzwerken schalten – schließlich finan-zieren die sich über bezahlte Inhalte.

Sie möchten als echter Künstler wahrgenommen werden

Wenn Sie aus rein künstlerischen Gründen fotografieren, möchten Sie sicher als der Ästhet wahrgenommen werden, der Sie sind. Für Ihre Strate-gie bedeutet das schlicht: Sorgen Sie dafür, dass man Sie kennt, und stei-gern Sie Ihr Renommee in den entsprechenden Kreisen. In der Offline-Welt würden Sie versuchen, überall Ihre Bilder auszustellen, und Sie würden sich auf allen Kunsttreffen sehen lassen – je exklusiver, desto besser.

Übertragen auf das Web bedeutet dieses: Zeigen Sie regelmäßig wenige, aber dafür gute Bilder. Thomas Höpker veröffentlicht nicht jeden Tag 30 Bil-der, sondern bestenfalls eines pro Woche. Das allerdings ist großartig.

Wenn Sie zusätzlich zu Ihren Fotos auch Texte schreiben möchten, zeigen Sie darin Interesse am Thema Fotokunst, geben Sie praktische Tipps und stoßen Sie auch gerne kulturhistorische Diskussionen an. Bedenken Sie aber: Diese Strategie zieht nicht die breite Masse an, dafür locken Sie ein exklusives Klientel.

Fazit

Diese ganz unterschiedlichen Ansätze schließen sich gegenseitig keines-wegs aus. Eine gute Social-Media-Strategie vereint immer mehrere Richtun-gen. Wichtig ist, dass Sie immer das Ganze im Auge behalten und sich bei jeder Ihrer Aktionen im Netz fragen, ob diese für Ihre Ansprüche auch wirk-lich sinnvoll sind.

© des Titels »Social Media für Fotografen - Edition ProfiFoto« (ISBN 978-3-8266-9071-6) [2012]

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