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Gesundheitsrisiko Haustier

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152 DIE PTA IN DER APOTHEKE | Oktober 2015 | www.pta-aktuell.de

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ie exotischen Haus-

und Zootiere kommen ursprünglich aus Mit- telamerika und werden hierzulande gezüchtet. Genau dies ist drei Männern wahrscheinlich zum Verhängnis geworden: Die Züchter der niedlichen Nager star- ben zwischen November 2011 und November 2013 in Sachsen-Anhalt an einer Hirnhautentzündung, weil sie sich vermutlich mit einer bislang unbekannten Form des Bornavirus angesteckt hatten. Die Tierbestände der Todesopfer wurden vorsorglich eingeschläfert.

Aktuelle Forschungen Am Berhard-Nocht-Institut für Tro- penmedizin in Hamburg wurden umfangreiche Untersuchungen zu einer möglichen infektiösen Ur- sache durchgeführt, wobei man zunächst keine Anhaltspunkte für einen Zusammenhang fand. Erst das Friedrich-Löffler-Institut (FLI) am Standort Insel Riems beschäf- tigte sich mit Proben eines Bunt- hörnchens aus der Zucht eines verstorbenen Mannes. Darin wur- den Hinweise auf das Vorkommen eines neuartigen Bornavirus, das auch in den Gehirnproben der ver-

storbenen Patienten nachzuweisen war, entdeckt. Der Übertragungs- weg ist bisher unbekannt, allerdings kommen Kratz- oder Bissverlet- zungen als wahrscheinlicher Aus- löser in Betracht. Derzeit arbeiten das Robert-Koch-Institut, das Friedrich Löffler-Institut sowie das Berhard-Nocht-Institut mit den Ve- terinär- und Gesundheitsbehörden in Bund und Ländern zusammen, um Klarheit zu erlangen. Zudem werden Halter von Bunthörnchen mit möglichen Infektionen gesucht.

Das Friedrich-Löffler-Institut bittet außerdem darum, kranke oder ver- endete Bunthörnchen zur Untersu- chung zum Tierarzt zu bringen.

Progressive Enzephalitis Die Erkrankung äußerte sich bei den Züchtern zunächst durch Fieber, Müdigkeit, Zittern, Kopfschmer- zen, instabilem Gang und psycho- motorischer Verlangsamung. Alle drei Männer waren zusätzlich von Magen-Darm-Beschwerden und Taubheitsgefühlen an Genitalien und After betroffen. Auch psychische Symptome wie Stimmungsschwan- kungen, Verwirrtheit und nächtli- che Unruhe traten bei den Patienten auf. Im fortgeschrittenen Stadium kam es zu Zuckungen einzelner Muskelgruppen, Lähmungen und Bewusstseinsstörungen, schließlich fielen die Züchter ins Koma. Trotz virustatischer Medikation und in- Bunthörnchen sehen süß aus, stehen allerdings unter dem Verdacht, eine

unbekannte Form des Bornavirus zu übertragen. Forscher raten, Abstand zu halten, bis endgültige Klarheit herrscht.

Gesundheitsrisiko Haustier

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PRAXIS INFEKTIONEN

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tensiver Antibiose führte die Infek- tion zum Tode.

Krankheit der Pferde und Schafe Bornaviren sind nach der sächsischen Stadt Borna benannt, da sie dort Ende des neunzehnten Jahr- hunderts vermehrt Infektionen bei Pferden verursachten. Sie befallen jedoch auch andere Säugetiere, Rep- tilien oder Vögel. Die Erreger zeigen eine starke ZNS-Affinität: Sie befin- den sich nach der Ansteckung vor allem im Gehirn und Rückenmark und rufen vielfältige Abweichungen in Bewegung, Verhalten, Leistungs- niveau und der Nahrungsaufnahme hervor. Dies spricht auch bei den diesjährigen Fällen für Infektionen mit Bornaviren.

Weitere Überträger Doch nicht nur Bunthörnchen übertragen Krankheiten. Hunde, Katzen und Vögel geben beispielsweise den Durchfallerreger Campylobacter je- juni weiter, Katzen sind außerdem Überträger der Bartonella-Bakte- rien, die Entzündungen und Fie- ber hervorrufen können. Darüber

hinaus werden Würmer vor allem durch Hunde und Katzen verbreitet.

Katzenbesitzer sollten auch wissen, dass ihre Vierbeiner Hauptwirte des Toxoplasma gondii sind. Der Parasit kann Menschen mit einer Immun- schwäche und ungeborenen Kindern im Mutterleib schaden.

Nichts für Kinderhände Auch Schildkröten sehen süß aus, können allerdings krank machen. Sie gelten als Überträger von Salmonellen und gehören daher nicht als Kuscheltiere

ins Kinderzimmer. Eine Infektion erfolgt direkt über körperlichen Kontakt oder indirekt über die Be- rührung von Gegenständen, die durch die Reptilien oder Amphibien kontaminiert wurden. Eine Salmo- nellenerkrankung äußert sich durch plötzlich einsetzende Durchfälle mit Unwohlsein, Kopf- und Bauch- schmerzen. Manchmal wird sie von Fieber und Erbrechen begleitet. Nor- malerweise dauern die Beschwerden Stunden bis wenige Tage an. Beim Kauf von Schildkröten, Bartagamen, Geckos oder Chamäleons sollten sich die Liebhaber stets über das In- fektionsrisiko bewusst sein.

Ansteckung vermeiden Um sich zu schützen, sind einige Hygienere- geln zu befolgen: Nach jedem Kon- takt ist es ratsam, sich die Hände zu waschen. Beim Reinigen von Kat- zentoiletten, Käfigen oder Terrarien sind Handschuhe zu tragen. Betten sollten für Haustiere tabu sein. Es darf nicht vergessen werden, dass jedes Tier regelmäßig auf Parasi- ten untersucht und geimpft werden muss. Der Umgang mit Tieren wirkt

sich natürlich auch positiv auf die Gesundheit aus: Durch das „Gassi gehen“ haben Hundehalter beispiels- weise mehr Bewegung und auch der Psyche tun die Kameraden gut. Au- ßerdem erkranken Kinder, die auf einem Bauernhof von klein auf Kon- takt zu Tieren hatten, vermutlich sel- tener an Allergien. ■

Martina Görz, PTA und Fachjournalistin (FJS)

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»Auch Schildkröten können

krank machen. Sie gelten als

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Referenzen

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