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W . Groth zum 60. Geburtstag

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Academic year: 2022

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HAND 19 a Z E I T S C H R I F T F U R N A T U R F O R S C H U N G HEFT 1

W . Groth zum 60. Geburtstag

Es bedeutet mir eine besondere Freude und Genugtuung, die Adresse zum 60. Geburtstag von Prof. Dr. W I L H E L M G R O T H in dieser Zeitschrift zu schreiben.

Wie jede markante Persönlichkeit unter den Forschern durch speziell hervortretende Eigenschaften charakterisiert ist, so sind diese Charakteristika bei GROTH: Arbeitskraft, Organisationstalent und die notwendige Energie, Schwierigkeiten und Hindernisse zu über- winden, die andere Forscher verzagen lassen würden.

Sein zuerst in Angriff genommenes Arbeitsgebiet, dem er bis heute treu geblieben ist, ist die Photochemie im Schumann-Ultraviolett unter Benutzung der Xenonlampe als Licht- quelle, welche im Ultraviolett nur die Resonanzlinien bei 1470 und 1296 Ä emittiert. Die photochemischen Wirkungen dieser energiereichen Strahlung, welche fast alle Molekülarten primär spaltet, wurden in allen Feinheiten untersucht. Diese vor etwa 30 Jahren neue Arbeitsrichtung steht noch heute im Mittelpunkt des Interesses im Zusammenhang mit der Strahlenchemie im allgemeinen und der Chemie der oberen Atmosphäre im speziellen.

Aber ich möchte hier nicht auf die zahlreichen Arbeiten von G R O T H eingehen, sondern an Hand des Ultrazentrifugen-Vorhabens zeigen, mit welch ungewöhnlichen Schwierigkeiten

G R O T H fertig zu werden wußte, bis die U Z (Ultrazentrifuge) zu solcher Vollkommenheit

entwickelt worden war, daß sie für „ w ü r d i g " befunden wurde, vor einigen Jahren zu einem Staatsgeheimnis erklärt zu werden. Dies ist vielleicht der einzige Fall unter den zahlreichen, von deutscher Seite angebahnten Entwicklungsarbeiten auf dem Gebiet der Nutzbarmachung von Kernenergie, der einen wirklichen Fortschritt gegenüber den Entwicklungsarbeiten des Auslandes darstellte.

Als das UZ-Vorhaben in Zusammenarbeit mit Dr. K. B E Y E R L E im Jahre 1940 in Kiel bei der Firma Anschütz gestartet wurde, waren wir alle überzeugt, daß die ersten positiven Ergebnisse, nämlich eine nachweisbare Anreicherung des Uranisotops 235, einen gewaltigen Einfluß auf das deutsche Kernenergie-Vorhaben ausüben würden. Dies war erstaunlicher- weise nicht der Fall, wiewohl nach nur 8 Monaten Arbeit eine U Z erstellt war, mit der es gelang, zum ersten Male überhaupt das U-235 in Form des Hexafluorides anzureichern.

Ich muß es mir leider hier versagen, auf die experimentellen Schwierigkeiten einzugehen, die dabei überwunden werden mußten. — Unverdrossen wurde an der U Z weitergearbeitet, auch als wegen der Gefahr von Bombenangriffen das Vorhaben von Kiel nach Freiburg mit einer Zweigstelle in Kandern, und von dort nach Celle verlegt werden mußte. In jedem dieser neuen Standquartiere brachte G R O T H die U Z zum Funktionieren. Was dies unter den obwaltenden Kriegsverhältnissen bedeutete, läßt sich heute nur noch schwer ins Gedächt- nis zurückrufen. In Celle wurde die UZ-Anlage nach dem Zusammenbruch von den Alliier- ten abmontiert und abtransportiert. A b e r schon wenige Monate später begann G R O T H mit Hilfe der Besatzungsmacht in Hamburg das UZ-Vorhaben wieder in Gang zu bringen und nun, nicht mehr durch äußere Umstände gehemmt, ist dieses Instrument in seinem Bonner Institut, im Gedankenaustausch mit Herrn M A R T I N aus Kiel, zu seiner Vollendung entwickelt worden.

Als G R O T H 1950 nach Bonn berufen wurde, konnte man kaum von einem Institut für

physikalische Chemie sprechen. G R O T H setzte aber bald bei den Behörden einen Neubau durch, und das zu einer Zeit, die noch keineswegs Universitäten gegenüber baufreudig war, und brachte es fertig, daß das modernste und besteingerichtete Universitätsinstitut für physikalische Chemie in deutschen Landen gebaut wurde. Die vielen Verpflichtungen in diesem Zusammenhang hatten ihn aber keineswegs daran gehindert, einen beachtlichen Teil seiner Arbeitskraft dem A u f b a u der Kernforschungsanstalt in Jülich zu widmen, wo unter anderem auch ein Institut für physikalische Chemie im Bau begriffen ist, welches in seinen geplanten Möglichkeiten und Ausmaßen den Vergleich mit jedem derzeit bestehenden Insti- tut für physikalische Chemie wird aufnehmen können.

Zu seinem 60. Geburtstag wünschen wir alle Herrn GROTH, daß er mit seinen Kräften weise haushalten möge, um sich noch viele Jahre an dem Aufblühen des von ihm Geschaffe- nen freuen zu können.

P A U L H A R T E C K

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