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Die Konjunktur - Pulsschlag der Wirtschaft

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Academic year: 2022

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© RAABE 2019

Die Konjunktur – Der Pulsschlag der Wirtschaft

Burkart Ciolek

© iStock/Getty Images Plus/Studio_Serge_Aubert

Von Unternehmen, Politik und Privathaushalten werden jedes Frühjahr und jeden Herbst geradezu sehnsüchtig die Prognosen der führenden Wirtschaftsforschungsinstitute erwartet. Denn von der aktuellen und künftigen ökonomischen Großwetterlage hängen viele wirtschaftliche Entscheidun- gen ab. Im Rahmen dieser Unterrichtseinheit werden Ihre Schüler damit vertraut gemacht, welchen Schwankungen die wirtschaftliche Aktivität unterliegt. Dabei befassen sie sich nicht nur mit dem Verlauf des Konjunkturzyklus, sondern lernen auch, mithilfe von Indikatoren die aktuelle konjunktu- relle Lage abzuschätzen. Anhand eines historischen Beispiels und verschiedener Zitate reflektieren die Lernenden abschließend, an welche Grenzen die Konjunkturprognose stößt.

KOMPETENZPROFIL

Klassenstufe: 10/11/12

Dauer: 6 Unterrichtsstunden

Kompetenzen: Systematisierung und Analyse von Konjunkturindikatoren, Ver- ortung der konjunkturellen Lage einer Volkswirtschaft im Konjunk- turzyklus, Versuch einer Prognose der zukünftigen Entwicklung Thematische Bereiche: wirtschaftliche Schwankungen, mittelfristiger Konjunkturzyklus und

-analyse, konjunkturpolitische Maßnahmen, Konjunkturprognose Medien: Texte, Bilder, Zeitungsartikel, Karikatur, Grafik, Zitat, Podcast, Film Zusatzmaterialien: Podcasts zu den Themen „Konjunktur“ und „Konjunkturzyklus“

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Auf einen Blick

Formen wirtschaftlicher Schwankungen

Lernziel: Die Schüler systematisieren wirtschaftliche Schwankungen und überlegen Maßnahmen, mit denen diese ausgeglichen werden können.

M 1 Die fetten Jahre sind vorbei – Eine Prophezeiung / an einem biblischen Beispiel naturräumliche Gegebenheiten als Einflussfaktoren für wirtschaft- liche Schwankungen erkennen und erste Handlungsoptionen ableiten M 2–M 4 Wirtschaftliche Schwankungen / arbeitsteilig saisonale, mittel- und lang-

fristige Schwankungen untersuchen und Gegenmaßnahmen überlegen Methoden: Auswertung von Podcasts, Textarbeit, Präsentation

Phasen des mittelfristigen Konjunkturzyklus

Lernziel: Die Schüler kennen die verschiedenen Phasen eines mittelfristigen Kon- junkturzyklus sowie das Verhalten wichtiger Indikatorwerte in den einzel- nen Phasen.

M 5 Rekordverdächtig – Australiens Wirtschaftswunder / am Fallbeispiel Australien diskutieren, ob ein Jahrzehnte währender wirtschaftlicher Auf- schwung überhaupt wünschenswert ist

M 6 Auf und ab – Der mittelfristige Konjunkturzyklus / mithilfe eines Pod- casts die vier Phasen des mittelfristigen Konjunkturzyklus erarbeiten M 7 Vom Wirtschaftswunder bis zur Wiedervereinigung – Die ökonomische

Entwicklung Deutschlands / anhand einer Statistik und einer Internetre- cherche die wirtschaftlichen Krisen und Schwankungen der letzten 60 Jahre nachvollziehen

Methoden: Auswertung eines Podcasts, Analyse einer Grafik, Internetrecherche

Früh-, Präsenz- und Spätindikatoren

Lernziel: Die Schüler lernen ausgewählte Konjunkturindikatoren kennen und syste- matisieren diese in Früh-, Präsenz- und Spätindikatoren.

M 8 Mehr als ein Blick in die Glaskugel? – Konjunkturprognose / eine Karikatur analysieren und dabei die Herausforderungen der Konjunkturprognose erfassen M 9 Früh- oder Spätzünder? – Konjunkturindikatoren / den Unterschied

zwischen Früh-, Präsenz- und Spätindikatoren herausarbeiten und in einem mittelfristigen Konjunkturzyklus visualisieren

M 10 Konjunkturindikatoren im Überblick / ausgewählte Konjunkturindikato-

1. Stunde

2. Stunde

3. Stunde VORSC

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Wirtschaftliche Schwankungen – Saisonal (Gruppe 1)

Aufgaben

1. Erstelle eine kurze Definition für „saisonale Schwankungen“ der wirtschaftlichen Aktivität.

2. Nenne Beispiele für weitere Branchen, die stark abhängig von den Jahreszeiten sind.

3. Erläutere, wie man saisonal auftretende Arbeitslosigkeit ausgleichen könnte.

© iStock/Getty Images Plus/amontak590623

Die wirtschaftliche Aktivität eines Landes unterliegt zeitli- chen Schwankungen. Die kürzesten Veränderungen erfol- gen innerhalb eines Jahres. Diese sind saisonaler Natur und meist durch den Wechsel der Jahreszeiten bedingt. So gibt es Tätigkeiten, die überwiegend in der warmen, und andere, die nur in der kalten Jahreszeit ausgeführt werden können.

Ein klassisches Beispiel ist die Baubranche. Von Frühjahr bis Herbst ist Hochbetrieb am Bau. Im Winter hingegen ruhen die meisten Baustellen, da der Boden gefroren ist, was Aus- hubarbeiten sehr erschwert, und aufgrund der niedrigen Temperaturen Beton und Teer nicht richtig aus- härten. Diese Schwankungen treten regelmäßig innerhalb eines Jahres auf und erfassen auch nur aus- gewählte Branchen. Allerdings können diese saisonalen Schwankungen infolge der Verflechtung der Wirtschaft auch Auswirkungen auf andere Branchen haben, die nicht unmittelbar davon betroffen sind.

Autorentext

Wirtschaftliche Schwankungen – Mittelfristig (Gruppe 2)

Aufgaben

1. Erstelle eine kurze Definition für „mittelfristige Schwankungen“ der wirtschaftlichen Aktivität.

2. Nenne Beispiele für Ereignisse, die in den letzten Jahrzehnten für eine wirtschaftliche Krise ver- antwortlich waren.

3. Erläutere, wie man die Folgen der Krise für Betroffene abmildern könnte.

Die wirtschaftliche Aktivität eines Landes unterliegt zeitlichen Schwankungen. Häufig zu beobachten sind Schwankungen über einen Zeitraum von drei bis fünf Jahren, die mehr oder weniger regelmäßig wiederkehren. Diese mittelfristigen Schwankungen werden auch als „Konjunkturschwankungen“ be- zeichnet. Sie betreffen in der Regel die gesamte Wirtschaft eines Landes und sind damit nur schwer in den Griff zu bekommen. Ursachen für diese Schwankungen können z. B. Veränderungen in der Binnen- nachfrage eines Landes, ein Rückgang bei Exporten oder auch externe Krisen wie z. B. Handelsstreitig- keiten zwischen zwei Ländern oder ein Ölpreisschock sein. Da im Falle einer solchen Rezession viele Arbeitsplätze bedroht sind, sieht sich häufig der Staat gezwungen einzugreifen, um die Folgen einer sol- chen Krise abzumildern und den wirtschaftlichen Niedergang möglichst schnell zu überwinden. Dies ist allerdings nicht so einfach, weil auch seine Maßnahmen meist nur zeitlich verzögert Wirkung entfalten.

M 2

M 3

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Mehr als ein Blick in die Glaskugel? – Konjunkturprognose

Was würde man geben, um heute schon die Lottozahlen des kommenden Wochenendes zu kennen!

Einmal sechs Richtige mit Zusatzzahl haben und man hätte ausgesorgt. Aber auch wenn man auf einen Schlag 10 oder 20 Millionen Euro bekäme, so ist das nichts − verglichen mit der Summe des deutschen Bruttoinlandsprodukts, das rund 3 Billionen Euro beträgt. Umso wichtiger ist es, hier eine korrekte Prognose zu treffen. Eine Abweichung von nur 1 % bedeutet, dass der deutsche Staat 30 Milliarden Euro mehr oder weniger „in der Kasse“ hat. Dagegen sind die Millionen aus dem Lotto- gewinn „Peanuts“.

Aufgaben

1. Beschreibe und analysiere die Karikatur.

2. Begründe, inwiefern der Vergleich zwischen einer Konjunktur- und einer Wetterprognose ge- rechtfertigt ist.

3. Erläutere mögliche Herausforderungen, die die Vorhersage der wirtschaftlichen Entwicklung mit sich bringt.

M 8

© Klaus Stuttmann

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Auszug aus dem Frühjahrsgutachten 2019 – ifo-Konjunkturprognose (Gruppe 3)

Zweimal im Jahr, im Frühjahr und im Herbst, geben führende Ökonomen eine Prognose über die wirtschaftliche Entwicklung ab. Diese Gutachten gelten als Richtgröße für die künftige Entwicklung.

Aufgaben

1. Beurteile mithilfe der ifo-Konjunkturprognose die wirtschaftliche Lage Deutschlands im Jahr 2019.

a) Arbeitet hierfür zunächst die Konjunkturindikatoren heraus, die in der Prognose vorkommen.

Ordnet diese den Früh-, Präsenz- oder Spätindikatoren zu.

b) Bewertet anschließend jeden Indikator gesondert mittels des Ampelsystems: Zeigt er grü- nes, gelbes oder rotes Licht für die wirtschaftliche Entwicklung in Deutschland?

c) Entwickelt daraus eine Gesamtbeurteilung und präsentiert diese im Plenum.

M 14

Der langjährige Aufschwung der deutschen Wirtschaft ging im letzten Jahr zu Ende. Im Sommer 2018 schien es noch, als handele es sich nur um eine vorübergehende Konjunkturdelle, die mit Produktionsschwierigkeiten in wichtigen deut- schen Industrien zusammenhing. Deren Ursache waren unter anderem Probleme der Automobilindustrie bei der Zertifi- zierung von Neuwägen nach dem neuen Abgastestverfahren WLTP und ein langanhaltendes Niedrigwasser auf deutschen Wasserverkehrsstraßen.

Allerdings kam es im Verlauf des vergangenen Jahres auch zu einer Abkühlung der Weltkonjunktur. Die Unwägbarkeiten im Hinblick auf die Wiedereinführung von Zöllen, den Ausgang der Brexit -Verhandlungen und die wirtschaftspolitischen Weichenstellungen der neuen italienischen Regierung haben tiefe Spuren auf den wichtigsten deutschen Absatzmärkten hinterlassen. […]

Lediglich die binnenorientierten Wirtschaftsbereiche konnten das Abgleiten in eine gesamtwirtschaftliche Rezession ver- hindern. Vor allem die Baukonjunktur setzte ihren Höhenflug fort, gestützt durch niedrige Zinsen, sichere Beschäftigungs- perspektiven und eine weiterhin wachsende Bevölkerung.

In diesem Jahr dürfte die deutsche Konjunktur im Vergleich zum zweiten Halbjahr 2018 wieder etwas kräftiger zulegen, da die Produktionsschwierigkeiten der deutschen Industrie allmählich überwunden werden dürften. Die binnenwirt- schaftlichen Antriebskräfte sind weiterhin intakt. Die Beschäftigung wird wohl ihren Rekordwert vom Vorjahr übertref- fen, auch wenn sich das Tempo des Beschäftigungsaufbaus abschwächen dürfte. Gleichzeitig dürften kräftige Lohnstei- gerungen, eine niedrige Inflationsrate, Steuer und Abgabenentlastungen […] für ein dickes Realeinkommensplus bei den Haushalten sorgen. Dies befördert den privaten Konsum und die Baukonjunktur.

INDIKATOR 2018 2019 2020

Bruttoinlandsprodukt gg. Vorjahr 1,4 % 0,6 % 1,8 %

Investitionen gg. Vorjahr 2,6 % 2,8 % 3,0 %

Erwerbstätige (in Mio.) 44,84 45,25 45,50

Arbeitslosenquote 5,2 % 4,9 % 4,7 %

Verbraucherpreise gg. Vorjahr 1,8 % 1,4 % 1,7 %

Lohnstückkosten gg. Vorjahr 2,6 % 3,3 % 1,2 %

Finanzierungssaldo des Staates (in % des BIP) 1,7 % 0,8 % 0,5 %

Leistungsbilanzsaldo (in % des BIP) 7,4 % 7,2 % 7,2 %

Timo Wollmershäuser: ifo Konjunkturprognose Frühjahr 2019: Deutsche Wirtschaft im Abschwung. Veröffentlicht am 13.03.2019. Text: S. 45. Zahlen: S. 47.

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