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Sinusitis, akut oder chronisch – ein häufiges Leiden

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ARS MEDICI 9 ■ 2006 R E F E R A T

An Sinusitis erkranken in den Industrieländern 10 bis 12 Prozent der Bevölkerung, zwei Drittel mit einem akuten und ein Drittel mit einem chronischen Verlauf. Verursacher ist eine Virusinfektion der Nasenschleimhaut mit konsekutiver bakterieller Überlagerung.

Begünstigend wirken Ventilationsstörungen der Nebenhöhlen durch Schleimhautschwel- lung, Septumdeviation oder Polypen, ferner Allergien. Therapeutisch sind Abschwellung, Antibiotika sowie Analgetika zumeist

wirksam; bei Komplikationen (Übergreifen auf die Nachbarregionen) können operative Massnahmen erforderlich werden.

H N O

Als Sinusitis wird ein entzündlicher Prozess der Schleimhaut einer oder mehrerer Nebenhöhlen bezeichnet. Da in der Regel die Nasenschleimhaut mitbeteiligt ist, spricht man auch von Rhinosinusitis. Primär besteht eine virale Affektion, zum Bei- spiel durch Rhino-, Influenza- oder Parainfluenzaviren, hinzu tritt eine bakterielle Überlagerung. Es erfolgt eine Schwellung der Schleimhäute sowie eine Läsion des Flimmerepithels, wodurch die normale Ventilation der Nebenhöhlen beeinträchtigt bezie- hungsweise blockiert und zusätzlich der Sekretabfluss gestört wird. Eine allergische Rhinopathie kann einen solchen Prozess begünstigen, ferner mechanische Verlegung durch höhergradige

Deviatio septi oder bestehende Polypen. Schliesslich können an- geborene Defekte wie Ziliendyskinesie, Mukoviszidose oder Kar- tagener-Syndrom (Situs inversus/Bronchiektasen/HNO-Missbil- dungen) einen negativen Einfluss ausüben.

Diagnose

Klinisch richtet sich die Diagnose nach Dauer und Persistenz der Erkrankung und nicht nach ätiologischen Faktoren. Die akute Form zeichnet sich durch nasale Obstruktion, eitrige Se- kretion, wechselnde Kopfschmerzen, Fieber und bei Kindern besonders durch Husten aus. Die chronische Form zeigt mehr intermittierende Zephalgien beziehungsweise Druckgefühl, Störung des Riechvermögens, Entwicklung von Polypen und vermehrte nasopharyngeale Absonderung.

Die Diagnose wird durch endonasale Inspektion (Endoskopie) gesichert. Hilfreich ist die Computertomografie, speziell vor operativen Massnahmen; weiterhin hat aber auch die konventio- nelle Röntgenuntersuchung in mehreren Ebenen ihre Berech- tigung. Bei Nasenallergikern empfiehlt sich ein entsprechender Test. Ergänzend kann eine Sonografie zur Verlaufskontrolle dien- lich sein. Die Magnetresonanztomografie ist bei Verdacht auf maligne Tumoren oder ausgedehnten, Mykosen indiziert, weni- ger zur primären Diagnostik.

Sinusitis, akut oder chronisch – ein häufiges Leiden

■ Primär besteht bei Sinusitis eine virale Affektion (z.B. Rhino-, Influenza- oder Parainfluenzaviren), hinzu tritt eine bakterielle Überlagerung.

■ Klinisch richtet sich die Diagnose nach Dauer und Persistenz der Erkrankung und nicht nach ätiologi- schen Faktoren.

■ Die Therapie soll die Entzündung bekämpfen und die freie Passage und somit Drainage wiederherstellen.

Hauptsächlich finden abschwellende Nasentropfen und Antibiotika (Amoxicillin, Cephalosporine) Anwendung.

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S I N U S I T I S , A K U T O D E R C H R O N I S C H – E I N H Ä U F I G E S L E I D E N S I N U S I T I S , A K U T O D E R C H R O N I S C H – E I N H Ä U F I G E S L E I D E N

ARS MEDICI 9 ■ 2006

425 Therapie

Die Therapie soll die Entzündung bekämpfen und die freie Pas- sage und somit Drainage wiederherstellen. Hauptsächlich fin- den abschwellende Nasentropfen und Antibiotika (Amoxicillin, Cephalosporine) Anwendung.

Polypen sind zu eliminieren, Operationen an den Nebenhöhlen selbst erscheinen bei Übergreifen der Infektion auf Orbita, Endokranium, Sepsis oder Stirnbeinosteomyelitis unumgäng- lich. Dabei werden standardisierte endonasale und optisch kontrollierte Techniken angewandt. Nicht nur die Beseitigung von Engstellen, sondern auch die Regeneration der geschädig- ten Mukosa wird dabei angestrebt.

Zur medikamentösen Behandlung merken die Autoren an, dass diese Mittel hauptsächlich empirisch und ohne konkreten Wir- kungsnachweis im Sinne der evidenzbasierten Medizin verord- net werden, wodurch eine Überteuerung bei der grossen Zahl von solchen Erkrankungen befürchtet wird. Wenn aber der Er- folg dem Behandler Recht gibt, verzichtet er begreiflicherweise auf explizite Belege für die Zweckmässigkeit seiner Therapie.

Kommentar des Referenten

Zunächst: Nicht jeder banale Schnupfen muss zur Nebenhöh- lenaffektion eskalieren. Eine chronische, auf eine Kieferhöhle

beschränkte Entzündung kann dentogenen Ursprungs sein;

eine Zahnbehandlung ist dann erforderlich. Auch kann eine Mykose schuldtragend sein; häufig findet man dann im kon- ventionellen Röntgenbild eine kleine zentrale Verdichtung der Verschattung. Hier ist eine Operation zumeist nötig.

Zu den konservativ-chirurgischen Massnahmen zählt die Kie- ferhöhlenspülung mit eventueller Instillation einer antibakte- riellen Substanz, auch in Form einer passageren Drainage.

Die chronische Sinusitis begleitet den Patienten oft lebenslang, wobei ruhige Phasen mit akuten Exazerbationen abwechseln («Schleimhautkrüppel»). Meeresklima hat sich als günstig er- wiesen (Wandern in der Brandung), entsprechend auch die

Inhalation von Meersalz. ■

Quelle:

J. Pade (HNO-Klinik, St.-Johannes-Spital, Dortmund): Sinusitis. Eine ernst zu nehmende Erkrankung. HNO 2005; 53 (Suppl. 1): 54–59.

Ernst Moritsch, Wien

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