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Goldstücker übersetzte ägama durch „Document&#34

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653

Ueber die Erklärung des Wortes ägama im Väkya¬

padiya II. 1—6.

Von G. BUhler.

In der bekannten Stelle des Väkyapadiya 1 — 6 über die

Schicksale des Mahäbbasbya, weicbe Goldstücker (Mänavakalpasütra

p. 238) zuerst an's Liebt gezogen hat, kommt der Ausdruck

ägama mehrmals vor und ist von verscbiedenen Sanskritisten

sehr verschieden gefasst worden. Es heisst dort erstens, dass der

ägama der Grammatik den Schülem des Patanjali abhanden ge¬

kommen sei (yah Patanjalisishyebhyo bhrashto vyakaranägamah) und

zweitens, dass Candräcärya und andere den ägama von Parvata

erhalten und weiter verbreitet hätten (Parvatäd ägamam labdhvä etc.).

Goldstücker übersetzte ägama durch „Document" oder ,Ma-

nuscript" , Weber (Indische Studien V, 161) durch „Text", und Stenzler (ibidem, 448) durch „Ueberlieferung". In einem Artikel

über die Frage, ob der Text des Mahäbhäshya als authentisch

anzusehen sei, hat Kielhorn (Indian Antiquary V, 245) auf Grund

von Punyaräja's Commentar zum Väkyapadiya dasselbe Wort durch

„traditional knowledge" wiedergegeben, dessen Sinn mit Stenzler's

Erklämng übereinstimmt und Weber hat in seiner Besprechung

von Kielhorn's Artikel (Indian Antiquary VI. 303) anerkannt, dass

Kielhorn's Uebersetzung „dieselbe Beachtung wie seine eigene"

verdiene. Da mich die Frage über die Autbenticität des Bhäshya

stets sehr lebhaft interessirte und ich es fiir ebenso nothwendig

wie möglich halte die Bedenken zu beseitigen, welche Weber's

und Bumell's , meiner Ansicht nach , unbegründetes Misstrauen

gegen die Tradition der Indischen Schulen hervorgerufen hat, so

wendete ich schon früher der Bedeutung von ägama meine Auf¬

merksamkeit zu und habe die Resultate meiner Erkundigungen

bei den berühmtesten Indischen Grammatikern der Jetztzeit, welche

Kielhorn's Ansicht vollständig bestätigen, Kasmir Report p. 71

mitgetheilt. Derselbe Grund wird es entschuldigen, wenn ich

jetzt noch einmal auf die Frage zurückkomme und einen weiteren

(2)

654 Bühler, uher die Erhlärung des Wortes ägama im Väkya/padtya.

Beleg dafür gebe, dass Bbartribari in der oben citirten Stelle nur

sagen will, ,die traditionelle Erklärung des Mabäbbäshya und der

grammatischen Wissenschaft sei den Schülem des Patanjali (d. h.

in der directen Linie des vidyävamsa) verloren gegangen, jedoch

später durch Candra und andere von Parvata erlernt und weit

verbreitet". Dieses Mal kann ich mich auf den Autor des Väkya¬

padiya, Bhartrihari, selbst berafen. Dieser Grammatiker hat auch

einen Commentar zu einem kleinen Theile des Mahäbhäshya ge¬

schrieben (Ganaratnamahodadhi L 2), von dem sich ein unvoU-

ständiges, nicht sehr gutes MS. in Berlin, Cbambers 553, befindet.

Bei einer Durchsicht dieses Werkes fand ich, dass Bhartrihari die

Bedeutung des Wortes agama, fol. 8 a. 1, in seiner Note zu

Bhäshya p. 1, Z. 17 (Kielhom) selbst definirt und durch päram -

paryenävicchinna upadesah erklärt'). Dies bedeutet wört¬

licb : „eine vermöge einer Reihenfolge ununterbrochene Unter¬

weisung", oder freier übersetzt : „eine traditionelle Lehre , welche

ununterbrochen von einer Generation (des vidyävamsa) auf die

andere übergegangen ist". Ich glaube nicht, dass sicb ein klarerer

Beweis für die alleinige Richtigkeit der von Stenzler, Kielhom,

Punyaräja und den jetzigen indischen Grammatikern gegebenen In¬

terpretation finden wird oder gefordert werden kann, und es scheint

mir nicht wohl möglich fernerhin zu behaupten, Bhartrihari könne

vielleicht im Väkyapadiya sagen wollen, dass Candra oder andere

Grammatiker den Text des Mahäbhäshya remodelhrt oder revidirt

hätten. Zugleich möchte ich darauf hinweisen , dass Bhartrihari's

Commentar zur Tripädi des Bhäshya eine Bearbeitung durch einen

tüchtigen Grammatiker verdient. Derselbe ist für den Text des

Bhäshya sehr wichtig, da er, wie M. Müller gezeigt hat, im sieben¬

ten Jahrhunderte unserer Aera verfasst ist. Wie mir nach einer

allerdings nur flüchtigen Durchsicht des Werkes scheint, zeigt

dasselbe, dass der Text des Bhäshya seil^ den letzten zwölf Jahr¬

hunderten nicht wesentlich verändert ist. Bhartrihari's Buch ent¬

hält auch höchst interessante Aufschlüsse' über litterarbistorischeA

Prägen. So citirt es Stellen aus den Srautasütren des Asvaläyana

und Apastamba und führt Commentare zu denselben an.

1) Die g.tnze Note lautet: ägamah khalimpi \ pärampar y e n a vi c c h 1- nun upadesa ägam ah { s ru t ilaksh anah smii til ak sh an as c a |{

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