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Ökonomische Effiezienz (Index)

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Academic year: 2022

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(1)

Wasserwirtschaftliche Planungsmethoden

o.Univ.Prof. Dipl.Ing. Dr. H.P. Nachtnebel

Institut für Wasserwirtschaft, Hydrologie und konstruktiver Wasserbau

Fallbeispiel Restwasser

(2)

Mehrzielplanung

Fallbeispiel Restwasserproblematik

(3)

Einleitung

für Flussstrecke mit Ausleitung, KWKW und Restwasserstrecke

- verschiedene Handlungsalternativen bewerten und

- jene Alternative auszuwählen,

die Zielsetzungen möglichst gut gerecht wird Vorgehensweise

¾ Festlegung der Ziele

¾ Angabe von Messgrößen

¾ Auswahl von Kriterien

¾ Generierung von Alternativen

¾ Messung und Bewertung der Alternativen

¾ Reihung der Alternativen

(4)

Einleitung

¾ energiewirtschaftliche Nutzung von Voralpenflüssen erfolgt in Österreich überwiegend durch Kleinwasserkraftanlagen, die an Umleitungen situiert

Gründe dafür liegen

¾ in bereits vorhandenen Mühlbächen

¾ im Wegfall des Hochwasserschutzes der Anlagen

¾ in der Reduktion der Betriebskosten, Wehranlage zur Speisung eines Werkskanals, an dem mehrere Anlagen situiert sind

(5)

Einleitung

Typisches Beispiel

von der Erlauf

(6)

Einleitung

KWKWs an Voralpenflüssen Oft beidseitige Ausleitungen Keine Pflichtwasservor-

schreibung

Eine Reihe von Problemen

in den Restwasserstrecken

(7)

Wasserwirtschaftliche Begriffe

¾ Entnahmestrecke: Flussabschnitt, dessen Wasserführung durch anthropogene Maßnahmen reduziert wird

¾ Einzugswassermenge QE: Abfluss, das an der Wehrstelle entnommen wird

¾ Pflichtwassermenge (Dotationswasser) QP: jener Abfluss, der an der Wehrstelle ins Unterwasser abzugeben ist

¾ Überlaufwasser QÜ: jener Abfluss, der zusätzlich zur

Pflichtwassermenge über die Wehranlage abgegeben wird

¾ Restwasser QR: jener Abfluss, der in der Entnahmestrecke tatsächlich abfließt

(8)

Einleitung

Allgemein gilt

QZ Beitrag aus Zwischeneinzugsgebietes (durch

Grundwasseraustritte r durch Einmündung kleinerer Flussläufe) natürliches Wasserdargebot Q(t) durch Ausleitung modifiziert

- geänderte Abflussverhältnisse in Restwasserstrecke ohne Dotationsvorschreibung

- Restwasserstrecke lediglich die Funktion der Hochwasserentlastung

- schwere Beeinträchtigungen des aquatischen Bereiches

P

E

Q t Q

Q < ( ) −

P

Ü

Q t Q

E

Q

Q = ( ) − −

P Ü Z

R

Q Q Q

Q = + +

(9)

Probleme in der Restwasserstrecke

leicht erkennbare Veränderungen einer Restwasserstrecke

¾ Absenkung des Wasserspiegels im Flusslauf

¾ Reduktion der Fließgeschwindigkeit

¾ Sedimentation

¾ eventuell Geruchsbelästigung

¾ Erhöhung der Wassertemperatur

¾ reduzierter Lebensraum (aquatischer Bereich)

¾ Veränderung des Sauerstoffhaushaltes

¾ Absenkung des Grundwasserspiegels in Ufernähe

¾ Beeinträchtigung der Fluss- und Uferlandschaft

¾ Algenbildung

¾ Degradation der Tierwelt

(10)

Festlegung der Ziele

ökonomische Zielsetzung

- möglichst effiziente Nutzung des Wasserdargebotes - laut 104b WRG

umweltorientierte Zielsetzung

- möglichst geringen Beeinträchtigung der Umwelt - 105 WRG, 105e, 105m

Zielsetzungen sind nachfolgend noch zu präzisieren

(11)

Angabe von Messgröße

für die effiziente Nutzung des Wasserdargebotes

- Nettonutzen ANB - Stillstandstage OPD

Beschreibung der Umweltqualität (physikalische Messgrößen)

- Anstieg der Wassertemperatur ΔTW - Änderung des Sauerstoffgehaltes ΔO2 - Wassertiefen in den Profilen HMAX - Aquatischen Lebensraum VOL - Varianz der Gewässerbreiten σ

(12)

Angabe von Messgröße

Zielsetzungen werden präzisiert und ergeben für ökonomischen Bereich

- Maximierung des Nettonutzens Z11=Max(ANB) - Minimierung der Stillstandstage Z12=Min(OPD)

ökologischen Bereich

- Minimierung der Aufwärmung Z21=Min(ΔTW) - Minimierung der Änderung im Sauerstoffhaushalt Z22=Min(ΔO2) - Maximierung der Wassertiefen Z23=Max(HMAX) - Maximierung des Wasservolumens Z24=Max(VOL) - Maximierung in der Varianz der Gewässerbreiten Z25=Max(σ)

(13)

Kriterien bzw. Effizienzmaße

Kriterien geben an, inwieweit eine bestimmte Alternative den Zielsetzungen gerechnet wird

Für Wirtschaftlichkeit

sowohl Nettonutzen als auch Anzahl der Stillstandstage maßgebend

schwieriger ist Angabe für ökologischen Messgrößen

ungefähre Angaben über günstige und ungünstige Bereiche der Umweltparameter

(14)

Kriterien bzw. Effizienzmaße

Æ Diese „unscharfen Kriterien“ als Zugehörigkeitsfunktionen dargestellt

Zugehörigkeitsfunktion

hat einen Wertbereich von (0,1)

drückt den Grad der Zugehörigkeit eines Messergebnisses aus

(15)

Kriterien bzw. Effizienzmaße

(16)

Festlegung von Projektalternativen

Projektalternativen ergeben sich durch

¾

Variation der Pflichtwassermenge Q

p

¾

die Länge der Ausleitungsstrecke, inklusive direkter Stauhaltung L

¾

die Gestaltung und Ausführung der Ausleitung, des Staubereiches und der Entnahmestrecke A

k

Hier nur wichtigste Entscheidungsvariable Æ

Pflichtwassermenge Q

p

(17)

Messung und Bewertung der Alternativen

Messungen

¾ In Restwasserstecken an der Feistritz, Pielach und Erlauf wurden Messungen durchgeführt

¾ Veränderungen einzelner Parameter im Tagesgang erfasst

¾ Im Vergleich mit Modellrechnungen ergaben sich für die meisten Abflussstationen gute Übereinstimmungen

Als Beispiel dienen Beobachtungen an der Erlauf

¾ Beobachtungen auf extrem niedrige Wasserführungen bezogen

¾ beträchtliche Erhöhungen in der Wassertemperatur und große Schwankungen im Sauerstoffhaushalt

(18)

Messung und Bewertung der Alternativen

Ebenso wurden - Jahresarbeit - Jahresertrag

- Anzahl der Stillstandstage

aufgrund der hydrographischen Unterlagen ermittelt

Gleichzeitung wurde ein Rechenverfahren, bestehend aus - hydraulischen Teil

- Wärmebilanz - Sauerstoffbilanz

erstellt und mit Beobachtungen verglichen

(19)

Messung und Bewertung der Alternativen

Übereinstimmung war für Reihe von Abflusssituationen zufrieden stellend

Abb.: Tagesgang des Sauerstoffes und der Wassertemperatur

(20)

Messung und Bewertung der Alternativen

Unscharfe Information

¾ Für jedes Profil und jeden Zeitpunkt erhält man eine Reihe von Wertgrößen Æ mit Hilfe der Zugehörigkeitsfunktion zu bewerten

¾ liegen für ein Profil und eine Variable( z.B. Wassertiefe) mehrere

Messwerte vor, so ist bei Vereinigung der Messwertgruppe anzusetzen

¾ Dieses Ergebnis ist plausibel, da die Passierbarkeit eines Profils durch seine größte Wassertiefe gekennzeichnet ist

) max(

, ,

, j i j k

i

μ

μ =

Index i für Variable, j für Profil und k

für Anzahl der erhobenen Werte

(21)

Messung und Bewertung der Alternativen

¾ Entsprechend den Operationen für Zugehörigkeitsfunktionen gilt für die einzelnen Profile j bei Durchschnittsbildung

¾ stimmt mit ökologischen Überlegungen insofern überein, da Minimumfaktor für die Umweltqualität bestimmend ist

¾ z.B. die Passierbarkeit eines Flussabschnittes durch das Profil mit der geringsten Tiefe festgelegt

)) (

),..., (

), (

min(

)

( X

i,1

X

i,2

X

i, j

X

i

μ μ μ

μ =

(22)

Compromise Programming

Umwelt Qualität Ökonomischer Nutzen

Ideale Lösung X+

Aufsuchen von nahe gelegenen Alternativen Lp = ?

(23)

Reihung der Alternativen

¾ Da keine Projektalternative beiden Zielsetzungen optimal entspricht, ist Kompromiss anzustreben

¾ dafür Composite-Programming-Verfahren (BARDOSSY et al, 1985) angewandt

Æerreicht Kompromisslösung in zweistufigen Prozess

¾ um Alternativen zu reihen, wird Distanzmaß zu einem idealen Punkt X+ berechnet

)) (

, (

), (

), (

), (

, ,

(

+ + 1 + 2 2+ 3 + 4 + 5 +

+

= ANB OPD μ TW μ O μ H μ VOL μ σ

X

MAX

(24)

Reihung der Alternativen

¾

Distanz zum Idealpunkt ist für die zwei Zielsetzungen und die allgemeine Zielfunktion formuliert

1 1

1 1

1

1

2 , 1 1

, 1 1

P P P

P P

OPD OPD

OPD OPD

ANB ANB

ANB Z ANB

⎪⎭

⎪⎬

⎪⎩

⎪⎨

− + −

= −

+

+ +

+

α

α

( ) ( )

( )

{

2,2 1 1 2

}

1 2

2

P P P

i

X X

Z =α μ

+

μ

{

q

Z

q q

Z

q

}

q

Z

0

= β

1 1

− β

2 2 1

αi,j Gewichte

p=2 es gilt das übliche Distanzmaß

p>2 es geht die größte Einzelabweichung stärker ein als die übrigen p=:

(25)

Reihung der Alternativen

¾ einzelne ökologischen Kriterien als gleich wichtig angesehen

¾ Umweltqualität und ökonomische Effizienz als gleichbedeutend in "Gesamt"-Zielfunktion eingesetzt

Gewichte Parameter

Ökonomische Zielfunktion

Z1 α1,1

0,8

α1,2 0,2

P1 2 Ökologische

Zielfunktion

Z2 α2,12,22,32,42,5 0,2

P2 4

Gesamtzielfunktion Z0 β1

0,5

β2 0,5

q 2 Tab.: Gewichte und Parameter in den Zielfunktionen

(26)

Reihung der Alternativen

QP P EL

[m³/s] [kW] [%]

1 0 1 0 0 812 0

0,9 0,1 0,9 0,36 0,88 724 12 0,8 0,2 0,9 0,42 1,23 692 17 0,7 0,3 0,8 0,45 1,44 690 21 0,6 0,4 0,8 0,48 1,65 662 25 0,5 0,5 0,8 0,5 1,86 649 29 0,4 0,6 0,7 0,52 2,2 626 32 0,3 0,7 0,5 0,64 4 540 56 0,2 0,8 0,4 0,69 4,84 508 64 0,1 0,9 0,1 0,9 7,6 360 90

0 1 0 1 8,71 - 100

β1 β2 Z1 Z2

Tab.: Transformationskurve für verschiedene β

(27)

Reihung der Alternativen

0,00 0,20 0,40 0,60 0,80 1,00

0,00 0,20 0,40 0,60 0,80 1,00

Um w e ltqualität (Inde x)

Ökonomische Effiezienz (Index)

QP [ ³/ ]

Abb.: Transformationskurve für einen typischen Sommertag, Q=8,7 m³/s

(28)

Simulation zur Behandlung der Unsicherheiten

¾ zuvor angeführte Lösung besagt Pflichtwassermenge für eine bestimmte Abfluss- und Wettersituation

¾ Bemessung für einen anderen Tag Æ andere Pflichtwassermenge zu erwarten

¾ Daher wurde Häufigkeitsverteilung der Restwassermenge für 300 Simulationen berechnet

¾ Berechnung erfolgte mit gleichen Gewichten und Composite- Programming Parameter

(29)

Messung und Bewertung der Alternativen

Unsicherheiten, Zufälligkeiten

Um stochastischen Anteil Rechnung zu tragen Æ Reihe von 300 Sommerereignissen simuliert

Æ entsprechen, in ihrer Auftrittswahrscheinlichkeit den langjährigen Beobachtungsreihen der Stationen

¾ Wieselburg (Abfluss, Wassertemperatur)

¾ Petzenkirchen (Wind, Lufttemperatur)

¾ Ybbs (Strahlungsdaten, Sonnenscheindauer, Bewölkung)

(30)

Simulation zur Behandlung der Unsicherheiten

¾ ausstehende Entscheidung liegt in Angabe des zulässigen Risikos

¾ Festlegung von 1,85 m³/s hätte zur Folge, dass in 50 % aller Ereignisse Restwassermenge zu gering wäre

Festsetzung von Q = 2,0 m³/s reicht in 97 % aller Fälle

Abb.: Simulierte Häufigkeitsverteilung der Restwassermenge (300 Simulationen)

(31)

Diskussion der Ergebnisse

Vergleich mit anderen Vorschlägen zur Restwasserbemessung

¾ derzeit vorgeschriebene Pflichtwassermenge liegt bei 50 l/s

¾ durch eine freiwillige Abgabe von ca. 200 l/s nie erreicht

¾ 5 – 10 % von MQ Æ Pflichtwassermenge von 0,67 – 1,35 m³/s

¾ von BLASCHKE Empfehlungen basieren auf empirischen Beziehungen zwischen Sohlbreite und Restwassermenge Æ 1,0 - 2,5 m³/s

¾ Bei Q300 = 6,5 m³/s Æ QP von 1,23 m³/s

¾ MNQ-Wert von 3,9 m³/s und der NNQ-Wert von 1,87 m³/s (Beobachtungsreihe von 30 Jahren)

(32)

Diskussion der Ergebnisse

Schlussfolgerungen aus bisherigen Ausführungen

¾ Die vorgeschlagene Methode berücksichtigt sowohl hydraulische, hydrologische, ökologische und meteorologische Eingangsgrößen

¾ Die Ermittlung erfolgt unter gleichzeitiger Berücksichtigung von ökonomischen und ökologischer Zielsetzung

¾ Die Unsicherheit in den Daten wird explizit berücksichtigt, indem eine Verteilung für die Pflichtwassermenge angegeben wird

¾ Die Impräzision, Unschärfe in der Bewertung von

Umweltauswirkungen, wird einbezogen, indem eine Fuzzy-Set- Operation angewandt wird

¾ Durch die Anwendung von Composite-Programming können auch mehrere Kriterien in den Zielsetzungen (zweidimensional)

zusammengefasst und dargestellt werden

(33)

Diskussion der Ergebnisse

¾ Im Vergleich zu bestehenden Vorschriften wird eine deutlich höhere Wasserführung QP erhalten

¾ Die benötigten Daten sind einfach zu ermitteln

¾ Die vorgeschlagene Methode lässt die Erfassung biologischer Parameter außer acht

¾ Die Anwendung des Verfahrens ist auf Voralpenflüsse einzugrenzen

¾ Andere Kriterien können leicht berücksichtigt werden, sofern sie einer Messung zugänglich sind

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