• Keine Ergebnisse gefunden

Auswirkungen von sportlicher Belastung auf die Nierenfunktion

N/A
N/A
Protected

Academic year: 2022

Aktie "Auswirkungen von sportlicher Belastung auf die Nierenfunktion "

Copied!
4
0
0

Wird geladen.... (Jetzt Volltext ansehen)

Volltext

(1)

Sport und Niere

B . K . K r ä m e r und T. Risler

Sektion für Nieren- und Hochdruckkrankheiten, Medizinische Universitätsklinik T ü b i n g e n

Zum Thema

Ärztlich konsequent ü b e r w a c h t e nierenkranke Patienten ein- schließlich Nierentransplantierter k ö n n e n nicht nur Sport treiben, sie sollten es sogar zur Erhaltung und Verbesserung ihrer körperlichen Belastbarkeit tun. Dies ist in vielen Fällen jedoch nur unter E i n - s c h r ä n k u n g e n möglich.

Ü b e r die Auswirkungen sportli- cher Belastung auf die Nieren- funktion Gesunder und Nieren- kranker wird hier berichtet. Dar- über hinaus beschäftigt sich die Arbeit mit dem Einfluß von E r y - thropoetin und Diuretika auf die Leistungsfähigkeit von Athleten,

Schlüsselwörter: Nierenfunktion - Proteinurie - Sport - Dialysepatien- ten - Erythropoetin - Diuretika

Starke sportliche Belastungen k ö n - nen zu einer H ä m a t u r i e und Protein- urie führen für die der Begriff „athle- tic pseudonephritis" geprägt wurde.

Zusätzlich kann es zu einer renalen Ausscheidung von M y o g l o b i n und Erythrozytenzylindern sowie zu einer Abnahme der glomerulären Filtra- tionsrate und auch des renalen Plas- maflusses kommen. In ausgeprägten Fällen kann sich hieraus ein akutes Nierenversagen entwickeln. Die Pro- tenurie bzw. H ä m a t u r i e unter Bela- stung sind g l o m e r u l ä r e n / t u b u l ä r e n Ursprungs bzw. glomerulär und durch Mikrokontusionen der Blasen- wand bedingt.

In der Regel ist die körperliche Lei- stungsfähigkeit von H ä m o d i a l y s e - und Peritonealdialysepatienten deut- lich und die von nierentransplantier- ten Patienten und von Patienten mit kompensierter Niereninsuffizienz ge- ring eingeschränkt. Trotzdem ist die

sportliche Betätigung in allen Patien- tengruppen möglich und sinnvoll.

Sportarten die zu einer Schädigung von Dialyseshunt, Tenckhoff-Kathe- ter oder des Transplantats führen k ö n n e n , müssen vermieden werden, aber auch Sportarten, die zu einer ü b e r m ä ß i g e n Gelenkbelastung bei vorbestehender Osteopathie führen k ö n n e n . Die Behandlung mit Ery- thropoetin führt bei allen Patienten- gruppen zu einer Zunahme der kör- perlichen Leistungsfähigkeit. W ä h - rend die körperliche Leistungsfähig- keit unter Behandlung mit Diuretika (mit der Ausnahme von Azetazol- amid in der Behandlung der H ö h e n - krankheit) abnimmt, kommt es zu ei- ner Verbesserung der Sauerstoffauf- nahme unter Medikation mit Ery- thropoetin.

Im folgenden soll die wechselseitige Beziehung zwischen Sport und N i e - re(nfunktion) dargestellt werden. A u f G r u n d des vorgegebenen Rahmens wird die folgende Übersicht auf die Themenkreise a) Auswirkung sportli- cher Belastung auf die Nierenfunk- tion, b) S p o r t a u s ü b u n g nierenkran- ker Patienten, und c) Auswirkung von Medikamenten, die in der Nephrolo- gie Verwendung finden (am Beispiel von Erythropoetin, Diuretika) auf die sportliche Leistung, begrenzt.

Auswirkungen von sportlicher Belastung auf die Nierenfunktion

Sportliche Belastung führt zu einer vermehrten A l b u m i n - und Protein- ausscheidung und H ä m a t u r i e wofür

1956 durch Gardner [21] der Begriff

„athletic pseudonephritis" geprägt wurde. Bei M a r a t h o n l ä u f e r n und Langstreckenläufern waren nach dem Rennen eine Proteinurie, M i k r o h ä - maturie, teilweise mit Erythrozyten- zylindern, sowie Nierentubuluszellen, granulierte Zylinder und Myoglobu-

lin im U r i n nachweisbar [9, 28, 30, 40]. Ferner kam es zu einer vorüber- gehenden Abnahme der G F R bei er- haltenem renalem Plasmafluß (somit Abnahme der Filtrationsfraktion) be- vorzugt bei Rennen bei warmer Wit- terung [40], Ähnliche Veränderungen fanden sich nach längeren F u ß m ä r - schen [38]. Solche Störungen der re- nalen Funktion k ö n n e n zu einem A N V führen wie dies in mehreren K a - suistiken vorbeschrieben wurde, wo- bei ursächlich teilweise eine Rhabdo- myolyse zu Grunde liegt [4, 22, 32].

Bei trainierten Radfahrern hatte selbst eine Belastung von 200 W über

1 h Dauer keine negativen Auswir- kungen auf die mittels Kreatinin- clearance gemessene Nierenfunktion [47], jedoch war bei nicht trainierten Radfahrern, die nur eine Herzfre- quenz von 120-130 unter Belastung erreichten, sowohl die glomeruläre Filtrationsrate (Inulinclearance) als auch der renale Plasmafluß ( P A H - Clearance) erniedrigt bei erhöhter Filtrationsfraktion [3].

Haugen et al. [27] konnten bei trai- nierten Skilangläufern eine deutliche Zunahme der Ausscheidung von A l - bumin und Zylindern bei nur gerin- ger Zunahme der Uromukoidaus- scheidung zeigen.

Die Proteinurie unter Belastung ist sowohl glomerulären als auch tubu- lären Ursprungs im Sinne einer er- h ö h t e n glomerulären Permeabilität und einer verminderten tubulären Reabsorption und nähert sich nor- malen Werten zwischen 1 und 4 h nach Ende der Belastung abhängig von Dauer und Intensität der Bela- stung [13, 14, 33, 42, 43, 45]. Kurzzei- tige körperliche Belastungen erhöhen die Albuminausscheidung i m 24-h- Sammelurin im Gegensatz zu länger- dauernden sportlichen Belastungen nicht signifikant [14, 30, 33].

Die H ä m a t u r i e unter körperlicher Belastung scheint sowohl glomerulä- ren Ursprungs als auch durch mecha-

(2)

nische Alteration (Mikrokontusio- nen) der Blasenwand bedingt zu sein, wobei die relative Bedeutung dieser Faktoren noch umstritten bleibt [1,9, 40, 49].

Flamm et al. [20] m a ß e n mittels Tc markierten Erythrozyten die Blutvolumenverteilung auf die Orga- ne gesunder Freiwilliger und es ergab sich bei 75% der maximalen Sauer- stoffaufnahme bzw. maximaler Sauerstoffaufnahme eine Abnahme des Blutvolumens der Niere auf 84 bzw. 74%, der M i l z auf 71 bzw. 54%

bei gleichzeitiger Zunahme des Blut- volumens des Herzens auf 119 bzw.

124% und der Lunge auf 139 bzw.

150% der Ausgangswerte. Diese Wer- te entsprechen etwa der Organvertei- lung des Herzminutenvolumens in Ruhe und unter Belastung. Eine Aus- scheidungsstörung von 1 3 1J - H i p p u r a t unter Belastung wurde bisher nur bei hypertensiven Patienten nachgewie- sen, wobei dieser Befund präoperativ eine mögliche prognostische Bedeu- tung bei Patienten mit renovaskulä-

rer Hypertonie hat [15, 16].

Eine weitere mögliche Auswirkung körperlicher Belastung ist ein erhöh- tes Risiko der Bildung von Nieren- steinen, die sich aus Calciumoxalat

°der H a r n s ä u r e zusammensetzen [44]. Dies ist im wesentlichen durch die höhere Konzentration lithogener Substanzen im Rahmen eines bela- stungsbedingten Flüssigkeitsverlu- stes zu sehen.

Sportliche Betätigung nierenkranker Patienten

Patienten mit kompensierter Nierenin-

suffizienz. In einer Studie von Taver- ner et al. [46] war die Belastungsstufe bei Patienten (glomeruläre Filtra- Üonsrate 65 ± 16 ml/min) um eine Herzfrequenz von 11 O/min zu errei- chen signifikant niedriger als bei ge- sunden Kontrollpersonen. A u f dieser Mäßigen Belastungsstufe kam es nur bei den Patienten zu einem Abfall der glomerulären Filtrationsrate, w ä h -

r en d die Clearance freien Wassers nicht in gleicher Weise wie bei N o r -

^alpersonen vermindert werden konnte. Untrainierte Patienten mit kompensierter Niereninsuffizienz er- achten etwa die gleiche Leistungs-

stufe wie trainierte H ä m o d i a l y s e p a - tienten, allerdings konnte durch ein entsprechendes Training die Lei- stungsfähigkeit bei kompensierter Niereninsuffizienz um etwa 40% ge- steigert werden [37]. Die maximale körperliche Leistungsfähigkeit von 20 Patienten mit kompensierter (rela- tiv stark eingeschränkter) Nierenin- suffizienz ( G F R : 11+3 ml/min) war 74% der von gesunden Kontrollper- sonen [17]. In Verlaufsbeobachtungen war die Abnahme der Leistungsfähig- keit mit der Abnahme des Hb-Wertes korreliert [17]. Bei Patienten mit kompensierter Niereninsuffizienz [Se- rumkreatinin 473 + 61 u m o l / L ( 5 , 4 ± 0 , 7 m g % ) ] führte die Behand- lung mit Erythropoetin zu einer Z u - nahme der maximalen Sauerstoffauf- nahme um etwa 9% ohne N o r m a l - werte zu erreichen bei einer Zunahme des Hb-Wertes von 9,1 auf 12,3 g/dl [34].

Hämodialysepatienten. Die Mehrzahl der Hämodialysepatienten ist durch eine Linksherzhypertrophie mit nor- maler systolischer Funktion in Ruhe charakterisiert, jedoch besteht eine eingeschränkte systolische Ventrikel- funktion unter Belastung und eine ge- störte diastolische Compliance [50].

Diese Befundkonstellation entspricht in der Regel der sogenannten urämi- schen Kardiomyopathie, die mögli- cherweise durch den sekundären Hy- perparathyreoidismus mitbedingt ist.

Interessanterweise bessert sich diese Kardiomyopathie bei einigen Patien- ten w ä h r e n d der Behandlung mit Erythropoietin [36]. D u r c h eine H ä - modialysebehandlung lassen sich die- se Störungen überwiegend beheben, allerdings hält der Effekt nicht über 24 h an [50]. Wie u.a. von Völker et al.

[48] gezeigt wurde, ist jedoch auch bei Hämodialysepatienten eine ambulan- te Sporttherapie möglich mit subjek- tiver und (geringer) objektiver Ver- besserung der Leistungsfähigkeit.

Hämodialysepatienten erreichen et- wa 50-70% der Leistung gesunder, gleichalter Kontrollen, allerdings mit einer weiten Streuung der Einzelwer- te und teilweise sogar normaler Lei- stung [6, 11, 18, 23, 37, 41]. Harter u.

Goldberg [26] konnten unter einem Training mittels Fahrradergometer, Wandern und Joggen für die Dauer von 12 Monaten einen Anstieg der

maximalen Sauerstoffaufnahme um 17% und der Dauer der Laufbandbe- lastung um 26% zeigen. Bereits ein nur 6 Wochen dauerndes Ergometer- training führte bei Hämodialysepa- tienten zu einer deutlichen Zunahme der maximalen Leistung und der Sauerstoffaufnahme [25]. Greinert etal. [23] konnten zeigen, d a ß nach etwa 18monatigem Training (Kreistraining, Geh-Lauf-Programm, Schwimmen) ein Leistungsplateau er- reicht wird. Beachtenswert ist, d a ß die sportliche Belastbarkeit zu we- sentlichen Teilen durch die Ein- s c h r ä n k u n g der Muskelkraft und we- niger der Sauerstoffaufnahme erklärt wird [19].

Unter Behandlung mit Erythro- poetin (Zunahme des Hb-Wertes um 2,0-4,4 g/dl auf 9,7-10,8 g/dl) nimmt die maximale Sauerstoffaufnahme/

maximale Leistung um etwa 20-50%

bei Dialysepatienten zu [24, 29, 35, 36].

Peritonealdialysepatienten. Von Beas- ley etal. [7] wurde die Belastbarkeit von 18 C A P D („continuous ambula- tory peritoneal dialysis")-Patienten auf dem Laufband untersucht. Die maximale Sauerstoffaufnahme war im Vergleich zu gesunden Kontroll- patienten deutlich reduziert (14,6 m l / kg min zu 33,6 ml/kg min), jedoch war die Sauerstoffaufnahme nicht zu- sätzlich durch die intraperitoneale Dialysatmenge eingeschränkt. Ähnli- che Ergebnisse zeigten Painter et al.

[41], insbesondere war die Leistungs- fähigkeit deutlich geringer als bei nie- rentransplantierten Patienten und vergleichbar der von Hämodialyse- patienten.

Trotz der eingeschränkten Belast- barkeit sollten Peritonealdialysepa- tienten ermutigt werden sich unter ärztlicher Supervision mäßiggradig sportlich zu belasten.

Nierentransplantierte Patienten. Bei nierentransplantierten Patienten kommt es nach Transplantation zu einer Zunahme der maximalen kör- perlichen Leistungsfähigkeit (ohne d a ß alle Patienten Normalwerte errei- chen) wesentlich durch den Anstieg des H ä m a t o k r i t s mitbedingt [18, 41].

Sowohl die maximale Sauerstoffauf- nahme als auch die Muskelkraft las- sen sich durch körperliches Training

(3)

(Gymnastik, Wandern, Joggen) stei- gern [31]. E i n Leistungsplateau unter regelmäßigem körperlichen Training wird nach etwa 18 Monaten erreicht [23]. 8 Wochen nach Nierentrans- plantation erreichen die Patienten unter regelmäßigem Training (Lauf- band und Fahrradergometer) die Lei- stungsfähigkeit gesunder Kontroll- personen [39]. Im Gegensatz zu die- sen Untersuchungen sahen Bullock etal. [11] keinen Unterschied in der

Leistungsfähigkeit zwischen Dialyse- patienten und nierentransplantierten Patienten. Sportarten, die sich für den nierentransplantierten Patienten eig- nen sind u.a. Schwimmen, Wandern, Golf, Tischtennis w ä h r e n d z.B. Jog- gen, Skifahren, Fußball wegen der Gelenkbelastung, Sturzgefahr, oder der Gefahr des Transplantattraumas eher ungeeignet sind [11].

Einfluß von Erythropoetin und von Diuretika auf die sportliche Belastbarkeit

Erythropoetin hat durch seine Wir- kung, die Blutmenge zu erhöhen (und damit die Sauerstoffaufnahme zu er- höhen), das Potential, die sportliche Leistung auch bei nicht anämischen Patienten zu steigern [2]. Berglund u.

Ekblom [8] zeigten, d a ß die Behand- lung von 15 gesunden M ä n n e r n mit Erythropoetin den H ä m o g l o b i n w e r t von 15,2 auf 16,9 mg/dl und den Hä- matokrit von 44,5% auf 49,7% er- höht. Hierbei war die Herzfrequenz bei 200 W nach Erythropoetinbe- handlung signifikant niedriger als vorher, als Hinweis auf eine gesteiger- te Leistungsfähigkeit, allerdings wa- ren auch die Blutdruckwerte unter dieser Belastung höher. Deshalb be- steht die Gefahr, d a ß Erythropoetin als Dopingmittel m i ß b r a u c h t werden wird. Folgerichtig wurde Erythropoe- tin vom Internationalen O l y m p i - schen Kommitee als Dopingmittel klassifiziert. Potentielle Gesundheits- risiken sind Thrombose und Hyper- tonie.

In einer Studie von Armstrong et al. [5] wurde die W i r k u n g von 40 mg Furosemid p.o. 5 h vor einem 1500-m-, 5000-m-, 10000-m-Rennen sowie der Messung der Sauerstoffauf- nahme auf einem Laufband unter-

Fazit für die Praxis

Extreme sportliche Belastung kann Albumin-, Proteinausschei- dung und M i k r o h ä m a t u r i e , Aus- scheidung von Erythrozytenzylin- dern, granulierten Zylindern, N i e - rentubuluszellen und Myoglobin induzieren („athletic pseudo- nephritis"). Auswirkungen auf G F R und renalen Plasmafluß hängen vom Trainingszustand und äußeren Bedingungen ab.

Die körperliche Belastbarkeit von Patienten mit kompensierter Niereninsuffizienz ist signifikant niedriger, kann aber durch Trai- ning ebenfalls e r h ö h t werden. E i n wichtiger Parameter der Belast- barkeit chronisch Nierenkranker ist der Hb-Wert, dessen Steigerung durch Erythropoetin bei Dialyse- patienten nachweisbar ist.

Nierentransplantierte Patienten vermögen durch regelmäßiges Training ein Leistungsniveau zu erreichen, das dem Gesunder ent- spricht. Z u vermeiden sind selbst- verständlich Sportarten mit hoher Verletzungsgefahr.

Erythropoetin kann durch sei- nen positiven Einfluß auf die Blut- menge und somit auf die Sauer- stofFaufnahme die Leistungsfähig- keit erhöhen, weswegen es auch als Dopingmittel m i ß b r a u c h t wird.

Diuretika mindern die sportliche Leistungsfähigkeit, werden aber bedauerlicherweise dazu verwen- det, bei gewichtsbezogenen Sport- arten das Kampfgewicht zu redu- zieren.

sucht. W ä h r e n d die submaximale und maximale Sauerstoffaufnahme nicht signifikant unterschiedlich zwischen hydrierten und dehydrierten Sport- lern war, bestand eine signifikant h ö - here Belastungsdauer auf dem Lauf- band und eine schnellere Zeit auf den Laufstrecken im hydrierten Zustand.

Eine Verschlechterung der sportli- chen Leistungsfähigkeit wurde für weitere Diuretika gezeigt mit der Ausnahme von Azetazolamid, wel- ches zur Behandlung der H ö h e n - krankheit geeignet ist und möglicher- weise die Leistungsfähigkeit in großer H ö h e steigert [12]. Somit haben D i -

uretika als „ D o p i n g m i t t e r nur eine Bedeutung, um z.B. das Kampfge- wicht (z.B. beim Boxen, Ringen) auf das erlaubte Gewicht zu reduzieren.

Obwohl Sport in Einzelfällen zu ei- nem pathologischen Urinbefund (u.a.

H ä m a t u r i e , Proteinurie, Myoglobin- urie) und mitunter zu Funktionsein- s c h r ä n k u n g e n der Niere führen kann, ist eine regelmäßige Sportausübung generell empfehlenswert. Eine ange- messene sportliche Belastung ist ins- besondere auch bei nierenkranken Patienten sinnvoll, da es in allen Pa- tientengruppen zu einer Verbesserung objektiver und subjektiver Leistungs- parameter kommt. Eine zusätzliche Verbesserung der Leistungsfähigkeit wird durch die Behandlung mit Ery- thropoetin erreicht.

Literatur

1. Abarbanel J, Benet A E , Lask D, Kimche D (1990) Sports hematuria. J Uro!

143:887-890

2. Adamson JW, Vapnek D (1991) Recom- binant erythropoietin to improve athlet- ic Performance. N Engl J Med 324:698- 699

3. Ala-Houhala I (1990) Effects of exercise on glomerular passage of macro mole- cules in patients with diabetic nephro- pathy and in healthy subjects. Scand i Clin Lab Invest 50:27-33

4. Albertazzi A, Del Rosso G , Cappelli P (1984) Acute renal failure after repeated physical stress. Lancet 1:1418-1419 5. Armstrong L E , Costill D L , Fink VVJ

(1985) Influence of diuretic-induced de- hydration on competetive running Per- formance. Med Sei Sports Exerc 17:456- 461

6. Barnea N , Drory Y, Iaina A , Lapidot C Reisin E, Eliahou H , Kellermann M (1980) Exercise tolerance in patients on chronic hemodialysis. Isr J Med Sei

16:17-21

7. Beasley C R W , Smith D A , Neale TJ (1986) Exercise capacity in chronic renal failure patients managed by continuous ambulatory peritoneal dialysis. Aust N Z J Med 16:5-10

8. Berglund B, Ekblom B (1991) Effect of recombinant human erythropoietin treatment on blood pressure and some haematological parameters in healthy men. J Intern Med 229:125-130 9. Boileau M , Fuchs E, Barry J M , Hodges

C V (1980) Stress hematuria: Athletic pseudonephritis in marathoners. Urolo- gy 15:471^*74

10. Buchholz B, Zastrow F, Lison A E (1982) Der Sport des Nierentransplantierten.

Dtsch Z Sportmed 33:153-155 11. Bullock R E , Amer H A , Simpson I, Ward

M K , Hall R J C (1984) Cardiac abnormal-

(4)

ities and exercise tolerance in patients re- ceiving renal replacement therapy. Br Med J 289:1479-1484

Caldwell J E (1987) Diuretic therapy and exercise Performance. Sports Med 4:29(K304

13. Campanacci L, Faccini L, Englaro E, Rustia R, Guarnieri G F , Barat R, Carra- ro M , De Zotti R, Micheli W (1981) Exercise-induced proteinuria. Contr Nephrol 26:31-41

14. Clerico A , Giammattei C , Cecchini L , Lucchetti A , Cruschelli L , Penno G , Gre- gori G , Giampietro O (1990) Exercise in- duced proteinuria in well-trained athle- tes. Clin Chem 36:562-564

^•Clorius J H , Mann J, Schmidlin P, Strauss IG, Saur T, Irngartinger G (1987) Clinical evaluation of patients with hy- pertension and exercise-induced renal dysfunction. Hypertension 10:287-293

!6. Clorius J H , Allenberg J, Hupp T, Strauss L G , Schmidlin P, Irngartinger G , Wag- ner R, Mukhopadhyay C (1987) Predic- tive value of exercise renography for pre- surgical evaluation of nephrogenic hy- pertension. Hypertension 10:280-286

1 7- Clyne N , Jogestrand T, Lins L - E , Pehrs- son S K , Ekelund L - G (1987) Factors lim- iting physical working capacity in pre- dialytic uraemic patients. Acta Med Scand 222:183-190

1 8- Clyne N , Jogestrand T, Lins L - E , Pehrs- son S K (1989) Factors influencing physi- cal working capacity in renal transplant Patients. Scand J Urol Nephrol 23:145-

150

^.Diesel W, Noakes T D , Swanepoel C, Lambert M (1990) Isokinetic muscle strength predicts maximum exercise toler- ance in renal patients on chronic he- modialysis. A m J Kidney Dis 16:109- 114

20. Flamm SD, Taki J, Moore R, Lewis SF, Keech F, Maltais F, Ahmad M , Cailahan K Dragotakes S, Alpert N , Strauss H W (1990) Redistribution of regional and or- gan blood volume and effect on cardiac function in relation to upright exercise intensity in healthy subjects. Circulation 81:1550-1559

21. Gardner K D (1956) Athletic pseudo- nephritis. Alteration of urine sediment by athletic competition. J A m Med As- soc 161:1613-1617

22. Goldsmith HJ (1984) Acute renal failure after a marathon run. Lancet 1:278-279 23. Greinert M , Kielstein R, Lachhein L

(1986) Sporttherapie bei chronisch nie- reninsuffizienten Patienten. Med Sport 26:179-181

24. Grunze M , Kohlmann M , Mulligan M , Grüner I, Koeppel M , Bommer J (1990) Mechanisms of improved physical Per- formance of chronic hemodialysis pa- tients after erythropoietin treatment. A m J Nephrol 10 [Suppl 2]: 15-23

25. Haber P, Burghuber O C (1988) Grundla-

gen und Praxis einer zielorientierten Trainingsplanung bei Patienten mit dia- betischer Nephropathie und bei Dialyse- patienten. Wien Med Wochenschr 14:350-352

26. Harter H R , Goldberg A P (1985) Endur- ance exercise training. A n effective thera- peutic modality for hemodialysis pa- tients. Med Clin North A m 69:159-175 27. Haugen H , Akesson I, Stromme SB, Ref-

sum H E (1980) Excretion of casts and uromueoid in urine after prolonged heavy exercise. Scand J Clin Lab Invest 40:545-549

28. Helzer-Julin M , Latin RW, Meilion M B , Berg K , Langan JT (1988) The effect of exercise intensity and hydration on ath- letic pseudonephritis. J Sports Med Physical Fitness 28:324-329

29. Huppmann M , Hief C , Schenk E, Meisl F, Kummer F (1989) Erythropoietin- Therapie bei renaler A n ä m i e . Einfluß auf ergospirometrische Leistungsparameter.

Wien Med Wochenschr 139 [Suppl 104]: 48-50

30. Irving R A , Noakes T D , Irving G A , Van Zyl-Smit R (1986) The immediate and delayed eflects of marathon running on renal function. J Urol 136:1176-1180 31. Kempeneers G L G , Myburgh K H , Wig-

gins T, Adams B, Van Zyl-Smit R, Noa- kes T D (1988) The effect of an exercise training program in renal transplant re- eipients. Transplant Proc 20 [Suppl l]:381-382

32. Knöchel JP (1990) Catastrophic medical events with exhaustive exercise: "White collar rhabdomyolysis". Kidney Int 38:709-719

33. Krämer B K , Kernz M , Ress K M , Pfohl M , Müller G A , Schmülling R - M , Risler T (1988) Infiuence of strenuous exercise on albumin excretion. Clin Chem 34:2516-2518

34. Lim VS, DeGowin R L , Zavala D, Kirchner PT, Abels R, Perry P, Fangman J (1989) Recombinant human erythro- poietin treatment in pre-dialysis patients.

Ann Intern Med 110:108-114

35. Lundin A P , Akerman M J H , Chesler R M , Delano B G , Goldberg N , Stein R A , Friedman E A (1991) Exercise in hemo- dialysis patients after treatment with re- combinant human erythropoietin.

Nephron 58:315-319

36. MacDougall IC, Lewis NP, Saunders M J , Cochlin D L , Davies M E , Hutton R D , Fox K A A , Coles G A , Williams J D (1990) Long-term cardiorespiratory ef- fects of amelioration of renal anaemia by erythropoietin. Lancet 335:489^493 37. Maue M (1983) Untersuchungen zur Lei-

stungsfähigkeit von chronisch nieren- kranken und niereninsuffizienten Patien- ten und ihre Beeinflußbarkeit durch Training. Med Sport 23:155-157 38. Melamed I, Römern Y, Keren G , Epstein

Y, Dolev E (1982) March myoglobin-

emia. A hazard to renal function. Arch Intern Med 142:1277-1279

39. Miller T D , Squires RW, Gau G T , Ilstrup D M , Frohnen PP, Sterioff S (1987) Gradcd exercise testing and training after renal transplantation: A prelimi- nary study. Mayo Clin Proc 62:773-777 40. Neviackas J A , Bauer J H (1981) Renal function abnormalities induced by mara- thon running. South Med J 74:1457- 1460

41. Painter P, Messer-Rchak D, Hanson P, Zimmermann SW, Glass N R (1986) Ex- ercise capacity in hemodialysis, C A P D , and renal transplant patients. Nephron 42:47-51

42. Poortmans JR, Brauman H , Staroukine M , Verniory A , Decaestecker C , Lcclercq R (1988) Indirect evidence of glomerular/

tubulär mixed-type postexercise protein- uria in healthy humans. A m J Physiol 254:F277-F283

43. Poortmans JR, Rampaer L , Wolfs J - C (1989) Renal protein excretion after exer- cise in man. Eur J Appl Physiol 58:476 480

44. Sakhaee K, Nigam S, Snell P, Hsu M C , Pak C Y C (1987) Assessment of the pathogenetic role of physical exercise in renal stonc formation. J Clin Endocrinol Metab 65:974-979

45. Strohmaier W L , Bichler K - H , Neide HJ (1984) Proteinurie unter körperlicher Be- lastung. In: Jcschke D (Hrsg) Stellenwert der Sportmedizin in Medizin und Sport- wissenschaft. Springer, Berlin Heidelberg New York, S 347-352

46. Taverner D, Craig K , Mackay I, Watson M L (1991) Effects of exercise on renal function in patients with moderatc im- pairment of renal function compared to normal mcn. Nephron 57:288-292 47. Virvidakis C , Loukas A , Mayopoulou-

Symvoulidou D, Mountokalakis T (1986) Renal responses to bicycle exer- cise in trained athletes: Infiuence of exer- cise intensity. Int J Sports Med 7:86 88 48. Völker K , Alberty A , Daul A , Hollmann

W (1988) Sport mit Dialysepatienten.

Dtsch Z Sportmed 39:265-270 49. Wandel E, D ö r h ö f e r H , Himmelsbach F,

Köhler E, Zyzik E, Köhler H (1991) Die Belastungshämaturie ist nichtglomerulä- ren Ursprungs. Nieren Hochdruckkr 20:457

50. Wizemann V, Kramer W, Thormann J, Kindler M (1984) Exercise-induced ven- tricular dysfunction: Reversible by he- modialysis. Trans A m Soc Artif Intern Organs 30:567-570

Dr. B.K. Krämer Sektion für Nieren- und Hochdruckkrankheiten Medizinische Universitätsklinik Otfried-Müllier-Straße 10 W-7400 Tübingen

Bundesrepublik Deutschland

Referenzen

ÄHNLICHE DOKUMENTE

Ob diese Schutzwirkung auch bei Infektionskrankheiten notwendig ist, die durch weitaus größere Tröpfchen aus dem Respirationstrakt oder durch dehydrierte Aerosole

Wulf & Toole (1999) Skischwung Verwendung einer. Gerätehilfe Nein

Definition: Es werden Aussagen kodiert, bei denen der Pat. einen unveränderten Glauben beschreibt, dieser kann stark, schwach oder nicht vorhanden sein, der Glaube hat keinen

Somit kommt es bei Patienten mit DHI im Verlauf der Erkran- kung zu einem „Circulus vitiosus“, indem die initiale kardiale Stö- rung über eine Veränderung der

Dieser Beitrag gibt einen Literaturüberblick über den aktuellen Wissensstand und praktische Hinweise für die Beratung von sport- lich ambitionierten Patienten mit Hüft-

Anzahl der anderen zum Gebrauch überlassenen Garagen/Carports/Stellplätze Anzahl der Garagen/Carports Monatliches Entgelt für Garagen/Carports/Stellplätze Betrag im Monat € 9

Als Ursache für die niedrigen Messwerte in der Stadt 2 wurde die effektive Nutzung der Automatikschüttung angesehen, da sich die Müllwerker während des

Systempflege gegen Schrun- den Grundsätzlich gilt: Haut, die zu Schrunden oder gar Rha- gaden neigt, muss zu Hause konsequent gepflegt werden – auch nach dem fachmännischen