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Archiv "Reisemedizin. 2., neu bearbeitete und erweiterte Auflage" (17.03.2006)

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Im Unterschied zur Eutha- nasie-Aktion fand das NS-Ste- rilisationsprogramm in aller Öffentlichkeit statt. Seine Ba- sis war ein öffentlich verkün- detes Gesetz, begleitet wurde es von einer breiten Auf- klärungsoffensive. Über Aus- maß und Art seiner Umset- zung allerdings ließ man die Öffentlichkeit gezielt im Un- klaren. Aufgrund dieser Ge- heimhaltung lässt sich auch heute die Gesamtzahl der Zwangssterilisierten nur schät- zen. Große Bedeutung kommt daher Regionalstudien zu, die das Ausmaß der NS-Zwangs-

sterilisation und ihre konkrete Durchführung vor Ort exem- plarisch beleuchten, wie die von Horst W. Heitzer zum Be- zirk des Passauer Erbgesund- heitsgerichts.

Zentrale Quelle der Studie sind die gerichtlichen Einzel- fallakten, die der Autor über eine Stichprobe statistisch aus- wertet. Dabei wird deutlich, dass sich das Passauer Vorge- hen bei der Zwangssterilisati- on nur wenig von dem in ande- ren Regionen unterschied: So wurde der weitaus größte Teil der Verfahren von Amtsärzten initiiert, und gut 94 Prozent der

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A692 Deutsches Ärzteblatt⏐⏐Jg. 103⏐⏐Heft 11⏐⏐17. März 2006

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Prozesse führte am Ende zu einem Sterilisationsurteil.

Die Besonderheit von Heitzers Arbeit liegt in der Darstellung, wie die katholi- sche Kirche in Passau auf das Sterilisationsprogramm rea-

gierte.Wie der Autor zeigt, leisteten die Kirchenver- treter hier eine „intensive Aufklärungskleinarbeit“

mit den Betroffenen: Da- bei gewährten sie ihnen nicht nur seelsorgerischen Beistand während des dis- kriminierenden Verfah- rens, sondern halfen auch bei der Formulierung von Beschwerden gegen das Gerichtsurteil. Wohl des- halb war die Einspruchsra- te beim Erbgesundheits- gericht Passau ungewöhn- lich hoch, auch wenn fast alle Beschwerden am En- de erfolglos blieben. So zeigt sich der kirchliche Einfluss vor allem auf ei- ner individuell-menschlichen Ebene, die Auswirkungen auf Anzahl und Ausgang der ge- führten Sterilisationsverfah- ren waren dagegen anschei- nend gering. Astrid Ley

Trotz SARS, Vogelgrippe und Terroranschlägen ist die Rei- selust der Deutschen ungebro- chen, und der Reisemedizin kommt eine immer größere Bedeutung zu. Die lange Liste der Autoren für diese zweite Auflage des bewährten Bu- ches liest sich wie das „Who’s who“ der deutschen Reise- medizin. Das Buch wurde an die Bedürfnisse der reise- medizinischen Beratung in Praxen und Ambulanzen an- gepasst. Es ist als Nachschla- gewerk mit einem ausführli- chen und gut organisierten In- dex von 43 Seiten konzipiert.

Viele Tabellen (zum Beispiel zu Leitsymptomen, Ländern und Erregern) sowie Checkli- sten ergänzen das Buch.

Im ersten Abschnitt wird die Beratung vor der Reise behan- delt – abhängig von Reiseart und Reiseziel.Ausführlich wird auf die Beratung von Reisen-

den mit individuellen Risiken, insbesondere bestehenden Vor- erkrankungen oder Behinde- rungen, eingegangen. Jedes Kapitel schließt mit einer mit

„Haben Sie bei der Beratung auch daran gedacht?“ über- schriebenen Liste.

Der zweite Abschnitt gibt Ratschläge zum Verhalten bei Medizingeschichte

Kirchlicher Einfluss

Horst W. Heitzer: Zwangssterilisation in Passau. Die Erbgesundheits- politik des Nationalsozialismus in Ostbayern 1933–1939 (Passauer Hi- storische Forschungen, Bd. 13). Böhlau Verlag, Köln, Weimar, Wien, 2005, VIII, 432 Seiten, 1 Karte, gebunden mit Schutzumschlag, 49,90 A

Reisemedizin

Umfassende Darstellung

Harald Kretschmer, Gottfried Kusch, Helmut Scherbaum (Hrsg.):

Reisemedizin. 2., neu bearbeitete und erweiterte Auflage. Urban & Fi- scher Verlag, Elsevier GmbH, München, 2005, XVI, 910 Seiten, 149 Ab- bildungen, 180 Tabellen, gebunden, 99,95 A

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Deutsches Ärzteblatt⏐⏐Jg. 103⏐⏐Heft 11⏐⏐17. März 2006 AA693

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Kardiologie

Konkrete Hinweise für die Therapie

Stefan H. Hohnloser, Gerian Grönefeld, Carsten W. Israel (Hrsg.): Prophylaxe und Thera- pie von Vorhofflimmern. UNI- MED Science, UNI-MED Verlag, Bremen, 2005, 80 Seiten, 61 Abbil- dungen, Hardcover, 9,95 A

Vorhofflimmern stellt die häufigste und gesundheits- ökonomisch wichtigste Herz- rhythmusstörung im Erwach- senenalter dar. Da diese Ar- rhythmie eine Altersabhän- gigkeit aufweist, ist aufgrund der zunehmenden Lebenser- wartung eine weitere Zunah- me dieser Rhythmusstörung in Klinik und Praxis zu erwar- ten. Zu aktueller Information über Diagnostik, Therapie und Prophylaxe von Vor- hofflimmern ist somit aller Anlass gegeben. Das von der rhythmologisch bestens aus- gewiesenen Frankfurter Ar- beitsgruppe vorgelegte Büch- lein fasst den gegenwärtigen Kenntnisstand auf 67 eng be- druckten Textseiten stich- wortartig und kompetent zu- sammen.

Die Kapitel Epidemiolo- gie, Pathophysiologie, Pro- gnose und Therapie (ein ei- gener Abschnitt Prophylaxe fehlt leider) komprimiert die gesicherten Fakten in vorbild- licher Weise. Eine anspre- chende farbige Gestaltung mit allerdings teilweise sehr kleinen Abbildungen und ge- legentlich kontrastschwachen Registrierungen unterstützt

den instruktiven Textteil. Die aktuelle Hybridtherapie ist auf nur einer halben Seite abgehandelt; innovative – allerdings noch diskutable – antifibrillatorische Wirkun- gen der Statine, der ACE- Hemmer, der AT1-Rezeptor- blocker und Aldosteronant- agonisten werden noch nicht angesprochen. Auf pharma- kologische Neuentwicklun- gen, an denen die Autoren selbst mitwirken, wird nur knapp eingegangen.

Das Buch bietet erfreulich konkrete Hilfe für die Therapie.

Gestützt auf nicht unum- strittende Studien hatte sich letzthin ein gewisser Nihilis- mus in der Therapie des Vor- hofflimmerns ergeben. Die- ser Auffassung zu widerspre- chen und überzeugende Ar- gumente für eine zielführen- de antiarrhythmische Be- handlung zu liefern – meist im Sinne einer Rhythmuskon- trolle – erscheint dem Re- zensenten als wichtigste Bot- schaft dieses empfehlenswer- ten Buches. Berndt Lüderitz Problemen im Reiseland, et-

wa bei Leitsymptomen wie Fieber oder Schmerzen. Der dritte Abschnitt, Gesundheits- probleme nach der Reise, ist ein kurz gefasstes Kompen- dium der Tropenmedizin. Er enthält tropenmedizinische Aspekte, die sowohl differen- zialdiagnostisch als auch nach Ätiologie abgehandelt wer- den. Der letzte Abschnitt ent- hält neben der Praxis der ärzt- lichen Reiseberatung auch

Hinweise auf besondere Ge- sundheitsprobleme bei Mi- granten. Es folgt ein Informa- tionsteil, der Checklisten für die Evaluierung der eigenen Praxis enthält, eine Liste zur Reiseapotheke und Tabellen zu Ursachen und Differen- zialdiagnostik von Reisekrank- heiten, ferner eine Liste nütz- licher Adressen zur Reise- und Tropenmedizin für Deutsch- land, Österreich und die Schweiz. Bernhard Fleischer

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