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Archiv "DR. FLEISS' BLÜTENLESE" (07.10.1983)

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Spektrum der Woche Aufsätze • Notizen FEUILLETON

ren Folgen herum. Wissenschaf- ten und Studentenzahlen wuch- sen wie einstmals die Wälder. Alle wußten immer mehr über immer weniger und verstanden sich auf noch weniger. Blendende Fort- schritte erlaubten, Leiden voll- ständig zu leugnen.

Besessen vom Fortschritt Sie waren besessen vorn Fort- schritt und von Ersatzteilen für körperliche und geistige Kräfte.

Sie waren besessen von dem rotie- renden Rhythmus zwischen Schlafmitteln und Weckmitteln.

Tag und Nacht sahen sie als Relik- te der Banalität der Natur. Sie merkten nicht den Verlust der Ge- borgenheit, als sie den Rhythmus des Kosmos zerhackten. Ver- mischt denn nicht schon die Däm- merung, vielbesungen mit abend- dunkelnden und morgenrötenden Liedern, gezogene Grenzen? Bio- logische Ingenieurkunst hatte die Schuld gegenüber der Natur her- unterzuhandeln. Bioingenieure sollten Geburt und Tod um ihre Zeche prellen. In jener Zeit unge- ahnten Wohlstandes durfte ein Ungeborenes Selbstverwirkli- chung und Sozialleistung eines anderen nicht bedrohen. Ebenso- wenig angesehen war der Tod we- gen seines Hanges zu Unbere- chenbarkeit. Sie merkten auch nicht den Verlust des Schicksals, als sie mit der Perversion der Ge- sundheit zur ewig jungen Super- aktivität die Geschichte aufheben wollten. Geschichte und Schicksal sollten endlich in dieser umnach- teten- Dämmerung untergehen und bloß nicht wiederaufstehen.

Verwöhnt bis

zur Rücksichtslosigkeit

Das Volk gewöhnte sich schnell an das Glück seiner Welt. Die Wohl- fahrt lag ihm zu Füßen. So lange es damals noch Erwachsene gab, freuten sich die verzogenen Kin- der. Doch als die Kinder endlich selber in das verachtete Alter gera- ten waren, wuchs ihre Verwöhnt-

heit zu Rücksichtslosigkeit aus.

Sie glaubten nämlich weiterhin, die anderen werden nachsichtig sein, wie eben Eltern sind. Da aber die Eltern ausstarben, ging die Nachsicht verloren. Die Schuld daran schoben sie freilich den El- tern zu, weil diese nicht genügend Vorrat an Nachsicht für die Kinder gesammelt hätten. Sie merkten nicht, wie die vollkommene Ver- wöhnung den perfektesten Egoi- sten geschaffen hatte. Sie konnten nicht wissen, daß ein solcher Luci- fer ein kleiner falscher Gott sein muß, auf welchen jedes Mal alle andern sich hätten neu einigen müssen, diesen Gott billigend und zugleich ablehnend.

Das Fossil Gewissen

Wenn sie nicht gestorben sind, le- ben sie noch heute. Wahrschein- lich spüren sie die Todesangst der alten und den Geburtsschmerz der neuen Zeit. Sie haben sich nicht in dem engen Raum egoistischer Willkür verloren und sind auch nicht der Versuchung erlegen, selbst Gott zu sein. Das Fossil Ge- wissen, diese Magie aus der Ge- schichte der Psyche, bewahrt den Bann des Leidens und der Mühsal.

Wir fühlen die- Hoffnung der Re- naissance im Gespräch mit unse- ren Kindern.

Anschrift des Verfassers:

Dr. med. Harald Rauchfuss Bahnhofstraße 38

8530 Neustadt a. d. Aisch

DR. FLEISS' BLÜTENLESE

Unerreichbare Schönheit

Die Mode ist so unerträglich häßlich, daß wir sie in jeder Saison ändern müssen.

Sucht mal schön

Glück zu finden ist nicht je- dem Menschen beschieden.

Entscheidend ist, welches Glück er sucht.

Auf der Buchmesse präsent: DÄV

Einen großformatigen Band „Ex- libris für Ärzte" von Gerhard Krey- enberg stellt der Deutsche Ärzte- Verlag, Köln, auf der Buchmesse (12. bis 17. Oktober in Frankfurt) in den Mittelpunkt der Präsentation seiner Buchproduktion 1983. Der Verlagsstand (E 408) ist im Messe- haus West zu finden. Dreizehn Lo- seblatt-Werke des DÄV, für den Buchhandel ebenfalls sehr inter- essant, sind ein weiterer Schwer- punkt, darunter zum Beispiel

„Ärztliches Berufsrecht" oder

„Heil- und Hilfsmittel". Besonders präsentiert werden außerdem die Publikationen des Zentralinstituts für die kassenärztliche Versor- gung in der Bundesrepublik Deutschland, Köln (ZI).

Der Verlag stellt in dieser größten Büchermesse der Welt seine viel- fältigen verlegerischen Aktivitäten zur Schau und will zugleich dem Messe-Besucher den themati- schen Einstieg in diese Vielfalt er- leichtern. Daher ist das Angebot der Publikationen in diesem Jahr stärker nach Themen geordnet, beispielsweise auch danach, was es im Abrechnungswesen oder für die Arzthelferin Wichtiges und Neues gibt. Die Zeitschriften des Deutschen Ärzte-Verlages werden auf der Buchmesse in einer Son- derschau gezeigt. DÄ

Stimme des Arztes

Dem aus Utrecht stammenden Kar- diologen Professor Dr. med. Her- mann A. Snellen ist die neue Lang- spielplatte der Reihe „Distar — Die Stimme des Arztes" gewidmet.

Professor Snellen spricht über die von ihm über eine große Zeitspan- ne miterlebte und mitgestaltete Entwicklung der Kardiologie. Au- ßerdem sind auf der Platte Noctur- nes von Claude Debussy zu hören, die Snellen besonders schätzt.

(Werk-Verlag Dr. Edmund Bana- schewski, Herausgeber Bayer AG, LP ASWV 025) DÄ Ausgabe A DEUTSCHES ÄRZTEBLATT 80. Jahrgang Heft 40 vom 7. Oktober 1983 113

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