• Keine Ergebnisse gefunden

In memoriam Carl Koch (*

N/A
N/A
Protected

Academic year: 2022

Aktie "In memoriam Carl Koch (* "

Copied!
2
0
0

Wird geladen.... (Jetzt Volltext ansehen)

Volltext

(1)

1

In memoriam Carl Koch (*

1.

April 1894, t 14. Juni 1970)

In den kleinen Kreis ältester 11Salamander", die ihm seit rund einem halben Jahrhundert als Mitglieder angehören, hat der Tod eine über- aus schmerzliche Lücke gerissen: CARL KOCH ist nicht mehr unter uns. Er war Kunstmaler und Architekt, sein Herz aber schlug schon in

seinen jungen Jahren für die Natur und ihre Geschöpfe. Unter diesen standen besonders Molche und Salamander, Käfer und Kakteen in seiner Gunst. Doch auch Schlangen und Ei- dechsen, Zwergmäuse und Spinnentiere ver- mochten ihn als Bewohner seiner Terrarien zu

(2)

2 Salamandra, Band 6, Heft 1/2, 1970

fesseln, wie wir seinen Aufsätzen in den 11Blät- tern für Aquarien- und Terrarienkunde" (ab 1920) entnehmen.

Dem Verfasser dieser Gedenkworte, der im

1. Weltkriege als Militärzoologe in Bukarest tätig war, stellte sich CARL KOCH im dorti- gen Naturhistorischen Museum am 20. Okto- ber 1918, also kurz vor unserer Kapitulation, in der Uniform eines Sanitätsgefreiten vor. Es wurde gleich eine gemeinsame Exkursion ver- abredet, bei der KOCH nicht nur eine erstaun- liche Formenkenntnis auf dem Gebiete der Käferkunde zeigte, sondern sich auch als ge- schickter Eidechsenfänger erwies. In einem Ufertümpel der Dembovitza erbeuteten wir schlanke, auffallend bräunlich gefärbte Kamm- molche (Triturus cristatus dobrogicus), die später unserem gemeinsamen Freunde und Meister Dr. WOL TERSTORFF für seine Stu- dien über Donau-Kammolche willkommene Unterlagen lieferten und in den Aquarien bis in die dritte Generation gezüchtet wurden.

Bei dem unglücklichen Kriegsende geriet KOCH in serbische Gefangenschaft. In Topei- der bei Belgrad saß er bis Ende August 1919 fest. Wie er selber berichtet, ging es ihm dort nicht schlecht: er konnte Terrarien mit Schlan- gen aufstellen und eine reiche Käfersammlung (10000 Stück!) anlegen. Im Lager galt er als Zoologe und war von Gefangenenarbeit befreit.

Aus dieser Zeit stammen einige Schlangen, die er für das Senckenberg-Museum mitbrachte.

In der Heimat - sein ständiger Wohnort war seine Geburtsstadt Düsseldorf - nahm er sofort Beziehungen zu Dr. WOLTERSTORFF auf. Von diesem empfing er für eine sorgfäl- tige Beobachtung und Pflege der Molche und Salamander immer neue Anregungen. Unter seinem Einfluß kam bei ihm bald eine stattliche Sammlung lebender Tiere zustande, die er in einer zweckmäßigen Anlage unterbrachte. Es gelangen ihm Kreuzungen (Pleurodeles waltl x poireti) und bemerkenswerte Haltungsrekorde:

so blieb bei ihm ein Ambystoma maculatum 30 Jahre am Leben. Das sehr reiche, aber un- übersichtliche Schrifttum über Molche und Sa-

lamander in den erwähnten 11Blättern" (1905- 1944) hat KOCH nach Sachgebieten, wissen- schaftlichen Namen und Autoren aufgeschlüs- selt und als Manuskript vervielfältigt: damit war ein wichtiges Hilfsmittel auch für den For- scher geschaffen. Im früheren Düsseldorfer Zoo richtete KOCH vielbeachtete Freilandan- lagen für europäische Lurche und Kriechtiere ein und betreute sie jahrelang.

In Gesellschaft em1ger gleichgesinnter Freunde, darunter vor allem Dr. P. KULIGA, unternahm KOCH einige Sammelreisen ins Mittelmeergebiet: Jugoslawiens Küsten be- suchte er wiederholt (so 1925, 1926, 1939), dann die Balearen und Pityusen (1927), ferner Korfu (1929). Wer seine Reiseberichte liest, spürt die aufrichtige Begeisterung des Verfas- sers über die Schönheit der mediterranen Landschaften, seine Freude über die erbeuteten Geschöpfe. Dazu zählten nicht nur Molche und Reptilien, sondern wiederum Käfer, denen er ebenfalls einige Veröffentlichungen, teilweise, gemeinsam mit seinem Sohn KLAUS, gewid- met hat. In HORION's 11Käferkunde für Na- turfreunde" findet man zahlreiche Zeichnun- gen von seiner Hand.

Eine von ihm auf der Pityuseninsel Cunil- lera (

=

Conejera) erbeutete Eidechsenrasse trägt seinen Namen: L.acerta pityusensis carl- kochi Mertens & Müller. In der aus dem 11Sa- lamander" hervorgegangenen 11Deutschen Ge- sellschaft für Herpetologie und Terrarien- kunde" war er Ehrenmitglied, ebenso in der ,,Arbeitsgemeinschaft rheinischer Coleoptero- logen", der er seit 1936 angehörte.

In unserer Erinnerung wird CARL KOCH als ein aufgeschlossener und lebensfroher, dem Humor leicht zugänglicher Mensch weiterleben.

Wie er mit den Kostproben seines rheinischen Humors im Mittelpunkt der geselligen Stun- den bei den Jahrestagungen des 11Salaman-

ders", etwa in Erfurt (Mai 1929), in Frankfurt

(Juli 19 51) oder bei der DGHT-Tagung in Frankfurt (Oktober 1968), der letzten, an der er teilnehmen konnte, stand, wird er uns un- vergessen bleiben. Robert Mertens

Referenzen

ÄHNLICHE DOKUMENTE

Da braucht es mehr Überzeugungsarbeit, auch an die Landeskirchen, dass sie bereit sind, die Beiträge ans Bistum zu erhöhen.. Wenn i,5 Millionen Franken /ür das ganze Bisfum

Eine mittelgroße Pfanne über mittlerer Hitze erhitzen, 1 Tasse Wasser, Rhabarber, Erd- beeren und Honig hinzufügen, bedecken und 5-8 Minuten köcheln lassen, bis der Rhabarber und

selbständige Tätigkeit der Frauen im Verein für weibliche Armen- und Krankenpflege; Sievekings Verhältnis zu Männern; Frauen und Politik).. Der Schlußteil stellt das Ergebnis

Fischterrine: Lachsforelle filetieren und einen rechteckigen Strang als Einlage schneiden, mit Noilly Prat und Pernod marinieren, abdecken, kühlen.. Zanderfilet würfeln, salzen,

Holzmüller- hat am Anfang 5 Themenkomplexe den Prüflingen zugeordnet- jeder hatte Zeit, zu recherchieren- bis auf den ersten.. • Vertretung- BPatG, LG,

Sie hätte die Jugendlichen bitten müssen, zu gehen, da ihnen der Aufent- halt in einer Gaststätte nur in Begleitung eines Erziehungsberechtigten gestattet ist und außerdem alkoholische

Grundlage für die Mindestanforderungen ist die Verordnung über die Berufsaus- bildung im Gastgewerbe vom 13.02.1998.. Die Mindestanforderungen ersetzen nicht den

Zunächst mit der Or- ganisation der Fortbildung für den ÄKV Nürn- berg betraut, brachte er seine reichhaltigen Kenntnisse und seine ausgeprägte didaktische Begabung in die