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Samstag,

26.

September

2009

DOSSIER • 19

I)ie Schweinefütterung anpassen

Die Stickstoffeffizienz in der Schweineproduktion lässt sich über Fütterungs- und M anagementmass- nahmen steigern.

PETER SPRING*

ANNELIES BRACHER * Jnsere Schweine sind in den letzten Jahrzehnten dank inten- siver Zuchtarbeit und Verbesse- rungen in der Fütterung und der Haltung in vielen Bereichen sehr· effizient geworden. Nicht so bei der Stickstoff- oder Pro- teinumwandlungvom Futterins Fleisch. Hier ist die Effizienz wegen vorgegebener biologi- scher Vorgänge im Tier auch heute relativ bescheiden.

Fütterungsmassnahmen

Während der Mastphase wer- den nur rund 30 bis 40 Prozent des verfütterten Proteins in Fleisch umgewandelt. Analy- siert man nicht nur die Mast- phase, sondern das ganze Pro- duktionssystem mit Zucht und

'last, liegt dieser Prozentsatz noch etwas tiefer. Das Tier scheidet zum Teil unverdautes Futterprotein im Kot und ~b~r­

schüssigen Stickstoff (N} zum grossenTeil in Form von Harn- stoffviaUrin aus (siehe Grafik).

Vergleiche zeigen,ßass die An- satzeffizithlZ urifer Betrieben, welche das gleiche Futter ein- setzen, stark variiert. Hier be- , steht daher Potenzial, die Am- moniake.mission bereits ohne Anpassung der Fütterung zu re- duzieren. Eine Verbesserung der Hygiene und der Tierge- sundheit wird immer zu einer Verbesserung der N-Ansatzeffi- zienz und dadurch zu weniger Emissionen führen.

In der Schweinehaltung kann die .Fütterung einen beachtli-

vorallem als unverdäutes Futterprotein.und Mikrobenprotein

frelsetzi.mg wird unter

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, Temperatur· og

beeinflust 60 bis 80 Prozent des Futterstickstoffs landen beim Mast- schwein in Harn oder Kot.

chen Beitrag zur Verminderung der AmmoniakemiSSiOneil ICis- ten. Dabei stehen die Reduktion der gesamten. N-Ausscheidun- · gen, die Reduktion der Harn-

stoffmenge und des Harnanteils im Vordergrund. Zusätzlich kann über die Reduktion des Güllen-pR die Freisetzung von Ammoniak beeinflusst werden.

Diese Ziele werden über folgen- deMassnahmen angestrebt:

• bedarfsgerechte Proteinver- sorgung;

• hohe Rohprotein-Verdaulich- keit (RP);

• optimierte Aminosäurenprofi- le, synthetische Aminosäure~;

• im Dickdarm fermentierbare Kohlenhydrate;

• Futterzusätze (pR-senkende Säuren, Ureaseinhibitoren).

Die wichtigste Fütterungs- massnahme zur Reduktion des N-Umsatzes und des Harnstoff- anteils besteht in der bedarfsge- rechten Proteinversorgung über alle Produktionsphasen und beim Einsatz von synthetischen Aminosäuren bei vermindertem RP-Gehalt des Futters, wie dies in NPr-Futter umgesetzt wird.

Weniger Protein füttern

Man kann das System von der Input-Seite anpacken: Redu- ziert man den Proteingehalt im Futter, scheidet das Tier weni- ger Stickstoff aus. In der Folge nehmen die Verluste in der gan- zen Kette vom Stall über die La- gerung bis aufs Feld ab. Hollän- dische Untersuchungen zeigen, dass bei einer Reduktion des RP-Gehaltes von 10 g/kg Futter die Ammoniakemissionen um rund zehn Prozent sinken.

Im Verlaufe des Wachstums oder eines Reproduktionszyklus verändert sich der Protein- bzw.

Aminosäurenbedarf der Tiere.

Der Proteinbedarf pro Kilo Fut- ter (pro Energieeinheit) nimmt mit zunehmendem Gewicht der Masttiere ab. Die heute in der Schweiz eingesetzten Mastfutter weisen in der Regel einen Roh- proteingehaltvon etwa 17,5 Pro- zent (175 gRP/kg Futterbei 13,5 MJ) und die NPr-Futter (stick- stoff- und/oder phosphorredu- ziertes Mischfutter) einen Ge-

halt von rund 15,5 Prozent (ISS g RP/kg Futter) auf.

Untersuchungen zeigen, dass Betriebe, welche NPr-Futter einsetzen, in der Startphase leieilt unter der oder knapp an der Norm füttern, falls sie. die ersten Wochen ein Einstellfut- ter einsetzen. Auch Betriebe mit einem Futter mit 17,5 Prozent RP bewegen sich zu Beginn der Mast nahe an den Normwerten.

Gegen Ende der Mast führen aber alle Futter zu einer mar- kanten Überversorgung mit Protein. Sie weisen somit alsb ein beträchtliches Absenkungs- potenzial (vor allem in der Pha- sevon SO bis 110kg LG) auf, das es in Zukunft mittels konse- quenterer Phasenfütterung aus- zuschöpfen gilt.

Vor allem für grössere Mast- betriebe sollte die Umsetzung einer Phasenfütterung keine all- zu grosse Herausforderung d,ar- stellen, und die Branche als Ganzes muss grössere Anstren- gungen unternehmen, die Pha- senfütterung mit konsequenter Absenkung des Rohproteinge- halts in der Endmastphase brei- ter umzusetzen.

Ohne höhere Futterkosten

An der Schweizerischen Hochschule für Landwirtschaft SHL wurden Kostenschätzun- gen gemacht. Sie zeigen, dass man den Rohproteingehalt bei Futter, welche für 90 kg schwe- re Tiere formuliert werden, bei den momentanen Komponen- tenpreisen auf 14,0 Prozent oh- ne Kostenfolgen absenken kann. Werden die RP-Gehalte weiter abgesenkt, führt dies zu einer Steigerung der Futterkos- ten, da die essenzielle Amino- säure Isoleuein ein stark limitie- render Faktor wird. Massnah- men über Futterzusatzstoffe

bieten ebenfalls interessante Ansatzpunkte, um eine Emissi- onsre_duktion zu erzielen. Lei- der sind die Wirkungen in den meisten Fällen nur bis und mit Stufe Stall untersucht. Es ist zu oft ungenügend untersucht und unklar, ob die eingesparten Ver- luste im Stall später während der Lagerung oder auf dem Feld verloren gehen und wie sich da- durch diese Massnahmen auf das Gesamtsystem auswirken.

Ansatz vielversprechend

Eine vernünftige Absenkung des Rohproteingehaltes der Mastfutter ist eine wirksame und sichel-e Massnahme, um die Ammoniakemissionen zu redu- zieren. Auch Betriebe, welche schon heute NPr-Futter einset- zen, können einen Reduktions- beitrag leisten, indem sie von Durchmast auf Phasenfütterung mit einem weiter reduzierten Rohproteingehalt in der Aus- mast umstellen. Das Emissions- minderungspotenzial beträgt auf diesen Betrieben S Prozent und mehr, auf Betrieben ohne NPr-Futter sogar · bis über

20 Prozent. 8

*Die Autoren arbeiten an der Schweizeri- schen Hochschulefür Landwirtschaft SHL,

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