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Archiv "Antriebsgröße individuell festgelegt" (17.06.1976)

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Zur Fortbildung Aktuelle Medizin

Pelviskopische Sterilisation

Es sei nochmals eindringlich dar- auf hingewiesen, daß der sterilisie- rende Eingriff bereits während der Frühschwangerschaft mit dem Ehe- paar besprochen worden sein muß und daß die Einverständniserklär- rung schon vor der Entbindung un- terschrieben vorzuliegen hat. Der spontane Entschluß einer Wöchne- rin zur Sterilisierung unmittelbar post partum muß von ärztlicher Seite abgelehnt werden (Wochen- bett-Psychose usw.).

Der für die Erzeugung der destruk- tiven Wärme früher verwendete Hochfrequenzstrom führt gelegent- lich zu unerwünschten Verbrennun- gen von Nachbarorganen, wie zum Beispiel Darmläsionen (Darstellung 2). Da dieses Risiko auch bei sorg- fältigster Technik im Fall gewisser anatomisch-topographischer Ver- hältnisse nicht vorhersehbar ist (Darstellung 3), wurde diese Ko-

agulationstechnik im Jahre 1973 von uns aufgegeben.

Wir entwickelten für die gynäkolo- gische Pelviskopie, die heute zu ei- nem operativen Verfahren herange- reift ist, dessen Komplikationsrate für diagnostische Zwecke im Pro- millebereich (Darstellung 4) liegt, eine adäquate Sterilisierungsme- thode. Die Eileiter werden dabei per pelviskopiam auf eine Länge von 1 bis 2 Zentimeter koaguliert und, um eine Sicherheit von > 99 Prozent zu erreichen, zusätzlich noch blutungsfrei durchtrennt (Dar- stellungen 5 a bis 5 d). Die Notwen- digkeit einer Durchtrennung ist zwar noch umstritten, wie unsere Zehnjahresstatistik zur Sterilisie- rung intra sectionem (Darstellung 6) zeigt. Aus forensischen Gründen ist sie jedoch zu empfehlen, da man in den Vereinigten Staaten fast ausschließlich koaguliert und durchtrennt. Das Unterlassen einer Durchtrennung bekommt man in ei- nem Schadenfall (= Schwanger- schaft) daher vorgehalten und kann es kausal nicht entkräften, da die Durchtrennung subjektiv einen hohen Sicherheitsgrad verspricht.

Durch die Verwendung von Koagu- lationszangen, die mit elektronisch

gesteuertem Schwachstrom arbei- ten, ist das Stromrisiko ausge- schlossen. Die Patientin kommt mit Strom nicht mehr in Berührung.

Während wir früher mit Hochfre- quenzstrom am Eileiter unkontrol- liert Temperaturen zwischen 300 und 500° C erzeugten, wird heute die Tube gezielt bei etwa 120 ° C verkocht.

Das Steuergerät für das neue Ko- agulationsverfahren zeigt Darstel- lung 7. Es steht in zwei Modellen zur Verfügung, dem „Tuben-Coagu- lator", ausschließlich für die Eilei- terkoagulation programmiert, und dem „Endo-Coagulator", der dar- über hinaus eine weitergehende in- traabdominale Chirurgie per pelvi- skopiam erlaubt, zum Beispiel Blut- stillung zur Durchtrennung von Verwachsungen, Koagulation von Endometrioseherden, Fimbriolysis, Blutstillung nach Ovarialbiopsie usw. Die aktuelle Koagulationstem- peratur wird dabei auf einem gro- ßen Manometer angezeigt und dem Operateur akustisch an Hand eines Heultones mitgeteilt.

Die Hospitalisierungszeit für eine Sterilisatio per pelviskopiam be- trägt zwei bis drei Tage: Die Eilei- tersterilisierung post partum wird per pelviskopiam zwischen dem dritten und fünften Wochenbettag durchgeführt, so daß sich die ge- samte Hospitalisierungszeit im Wo- chenbett nicht verlängert.

Diese Entwicklung eines Verfah- rens zur Eileitersterilisierung unter Ausschluß von Hochfrequenzstrom (Darstellung 8), das heißt einer Technik zur Erzeugung destrukti- ver Wärme zur gezielten und kon- trollierten Gewebsverkochung im Siedepunktbereich (Darstellung 9), hat für die Anwendung der operati- ven gynäkologischen Pelviskopie völlig neue Wege eröffnet. Mit Hilfe dieser neuen Endo-Koagulations- technik führen wir z ‚ im Beispiel auch bei unseren Sterilisierungs- eingriffen Verwachsungslösungen im gesamten Abdomen durch, ko- agulieren bislang nicht diagnosti- zierte Endometrioseherde und be- freien somit die Patientin gleichzei-

tig von jahrelangen chronischen Unterleibsbeschwerden sine lapa- rotomiam.

(Nach einem Vortrag gehalten auf der 147. Tagung der Mittelrheini- schen Gesellschaft für Gynäkolo- gie und Geburtshilfe in Heidelberg, April 1975)

Anschrift der Verfasser:

Prof. Dr. med. K. Semm Prof. Dr. med. F. W. Dittmar Abteilung Frauenheilkunde im Zentrum für operative Medizin 1 der Christian-Al- brechts-Universität Kiel und Hebammenlehranstalt Hegewischstraße 4 2300 Kiel 1

ECHO

Zu: „Probleme des menschli- chen Antriebs" von Prof. Dr.

med. Wolfgang Klages in Heft 14/1976, Seite 937 ff.

Antriebsgröße individuell festgelegt

„Im DEUTSCHEN ÄRZTE- BLATT nimmt der Vorstand der Abteilung Psychiatrie der Medizinischen Fakultät der RWTH Aachen, Prof. Dr. med.

Wolfgang Klages, Stellung zum heutigen Stand der For- schung über den menschli- chen Antrieb, einen Begriff, den man unter geisteswis- senschaftlichem wie natur- wissenschaftlichem Aspekt verfolgen kann. Für Profes- sor Klages ist die erste Re- gel, daß der menschliche An- trieb eine festgelegte Größe darstellt, ein festes Antriebs- potential, das mit auf die Welt gebracht ist und im Lau- fe des Lebens gestaffelt den einzelnen Lebensabschnitten zugeteilt wird. Es hat sich herausgestellt, daß es im Laufe des Lebens antriebs- sparende sowie antriebsge- steigerte Phasen gibt ..."

(Aachener Volkszeitung)

1676 Heft 25 vom 17. Juni 1976 DEUTSCHES ÄRZTEBLATT

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