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CD‐Color GmbH & Co. KG

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Academic year: 2022

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Donnerstag, 5. Oktober 2016 Dipl. Ing. Elfriede D. Gartz

Substitution oder Zulassung unter REACH?

Substitution als Ausweg aus der 

Bürokratie

(2)

Inhaltsverzeichnis

• Vorstellung CD‐Color GmbH & Co.KG

• Dilemma: Zulassung oder Substitution

• Chancen für eine Zulassung durch KMU

• Kosten / Nutzen Analyse aus Sicht CD‐Color

• Fakten zu Zulassungsanträgen

• Positivbeispiele für Substitution

• Das Rezept für den Erfolg

(3)

CD‐Color GmbH & Co. KG

• Mitglied der Dörken‐Gruppe

• Klassische mittelständige Lackfabrik (KMU)

• Bautenlacke für den professionellen Maler / nicht für DIY

• Standort: seit 1892 in Herdecke

• Mitarbeiter: 164

• Jahresumsatz: ca. 46 Mio. Euro

(4)

Was wir machen

Lacke:

sind Gemische vieler, oft unzureichend spezifizierter, Rohstoffe mit teilweise  unberechenbaren Wechselwirkungen – und dennoch gehorchen auch sie  wissenschaftlichen Regeln: Denen der Chemie, der Physik, der Mathematik – und der Psychologie.  (Ernst Häring)

Kernkompetenzen:

• Homogenisieren,

• Dispergieren und 

• Stabilisieren

von  komplexen fest / flüssig Gemischen die nach der Applikation in einen  festen Zustand übergehen.

(5)

Die CD‐Color als Downstream User

• ca. 250 aktive Rohstoffe (Gemische oder Stoffe)

• ca. 250 regelmäßig produzierte Rezepturen

• ca. 20 Rohstoffe pro Rezeptur 

• ca. 6000 Artikel

• Verwendung eines Rohstoffes in bis zu 100 unterschiedlichen Rezepturen

• Bei Single Source => hohe Abhängigkeit von Vorlieferanten

• Die Verfügbarkeit von Rohstoffen wirkt sich unmittelbar auf die  Wertschöpfung aus

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Dilemma: Zulassung oder Substitution

Wie bin ich erfolgreich

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Dilemma: Zulassung oder Substitution

Zulassungsverfahren

+    keine Neuentwicklung notwendig

‐ Abhängigkeit vom Hersteller

‐ Kartellrecht beachten 

‐ Know‐How offenbaren /  Wettbewerb

‐ Verfahren kompliziert und  undurchsichtig

‐ Rechtsbeistand notwendig

‐ Teuer

Substitution

+    Neue Technologien erschließen  neue Märkte

+    Entwicklungstempo kann selber  beeinflusst werden

+    Langfristiger Wettbewerbsvorteil

‐ Performanceverlust möglich

‐ Entwicklungserfolg ungewiss

(8)

Zulassungen

wenn der Stoff in Anhang XIV der REACH‐Verordnung ist?

Quelle: https://echa.europa.eu/de/regulations/reach/authorisation/applications‐for‐authorisation

(9)

Zulassungen

Aufwendungen a) Drei Dossiers

1. Autorisierungsdossier =>  ca. 40.000  ‐ 400.000 Euro 2. Substitutionsdossier =>  ca. 30.000 Euro

3. Sozioökonomische Analyse =>  ca. 100.000 Euro

∑ Externe Exper se notwendig ca. 300.000 Euro

b) Interner Aufwand

Benötigte Zeit => ca. 30 Menschtage

∑ Interner Aufwand => ca. 10.000 Euro

(10)

Zulassungen

c) Gebühren für Zulassungsanträge 

nach Artikel 62 der Verordnung (EG) Nr. 1907/2006 

Quelle: Durchführungsverordnung (EU) 2015/864 der Kommission vom 4. Juni 2015 ‐Anhang VI  ‐Tabelle 1

∑ Gebühren ca. 100.000 Euro

Standardgebühren

Mittlere  Unternehmen

Kleine 

Unternehmen

Kleinst‐

unternehmen

Grundgebühren 54.100 Euro 40.575 Euro 24.345 Euro 5.410 Euro

Zusatzgebühr pro Stoff

10.820 Euro 8.115 Euro 4.869 Euro 1.082 Euro

Zusatzgebühr pro Verwendung

10.820 Euro 8.115 Euro 4.869 Euro 1.082 Euro

Zusatzgebühr pro Antragsteller

4.058 – 40.575 Euro (je nach Unter‐

nehmensgröße)

4.058 – 30.431 Euro (je nach Unter‐

nehmensgröße)

4.058 – 18.259 Euro (je nach Unter‐

nehmensgröße)

4.057 Euro

(11)

Zulassungen

Summe Aufwendungen:

Kosten:  ca. 500.000 Euro

Dauer des gesamten Verfahrens: ca. 2 ‐3 Jahre

Ergebnis:

• Ablehnung des Antrags möglich

• Weitere Datenlieferung notwendig

• Zulassung wird regelmäßig überprüft => Unsicherheit über weitere  Verwendung 

• Zulassung ist zeitlich befristet

(12)

1.Fazit zu Zulassungsanträgen

Der Aufwand für ein Zulassungsverfahren steht für Kleinst‐, Kleine und  Mittlere Unternehmen i.d.R. in keinem Verhältnis zum Nutzen!

• Die Kosten sind nicht am Markt zu platzieren.

• Der Downstream User ist von den Zulassungsbestrebungen des  Stofflieferanten abhängig.

• KMU betreiben einen hohen Aufwand um möglichen 

Zulassungsbeschränkungen durch Substitution zuvorzukommen.

• Risikomanagementmaßnahmen greifen bereits bei drohendem  Zulassungsverfahren.

(13)

Fakten zu Zulassungsanträgen

• Anzahl der Anträge: 193

• Anzahl Stoffe für die Anträge gestellt wurden: 22 (von 43)

• Anzahl unterschiedliche Antragssteller: 97

• Stoff mit den meisten Anträgen (49): Chromtrioxid

• Stoff mit den meisten unterschiedlichen Antragsstellern (24): Chromtrioxid

(14)

Fakten zu Zulassungsanträgen

• Anzahl der Anträge, Stoffe und Antragssteller überschaubar

• Soweit recherchierbar sind 96% aller Antragssteller Konzerne mit  Milliardenumsatz oder gehören zu solchen

• Für knapp die Hälfte der Stoffe besteht kein Bedarf für Zulassungsanträge

• Zulassungsanträge werden überwiegend von Multikonzernen gestellt oder  wenn es keine Ersatzprodukt mit gleicher Performance gibt, oder zur 

Zulassung eines Bauteils sehr aufwändige Prüfungen notwendig sind.

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2.Fazit zu Zulassungsanträgen

Zulassungsanträge werden von KMUs nur gestellt, wenn die technische  Performance der Substitute nur Zeit nicht ausreicht um am Markt 

erfolgreich zu sein,  aufwändige Freigaben für ein Erzeugnis erzielt werden  müssten oder die alte Technologie sehr viel preiswerter ist.

Knapp die Hälfte aller Stoffe von Anhang XIV wurden bereits erfolgreich  substituiert

(16)

Was wir brauchen

Um das Zulassungsverfahren für KMU attraktiv zu machen brauchen wir:

• Einen standarisierten Zulassungsantrag der mit „normalem“ chemisch‐

technischem Know‐How abzuarbeiten ist

• Konkrete Leitlinien und verbindliche Zeitrahmen der Bearbeitung

• Klare Anforderungen an die Datenlieferung

• Vereinfachte Verfahren / Untergrenze bei kleinen Mengen

• Vereinfachte Verfahren für Erzeugnisse die unter vernünftigen  Bedingungen keine SHVC freisetzen z.B. Alt‐Ersatzteile

• Vereinfachte Verfahren bei geschlossenen Stoffkreisläufen

• Kostenreduktion

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Auf dem richtigen Weg

Start eines gemeinsamen Projekts von BAuA, Bayer und BASF mit VCI als  Beobachter im Mai 2014

• Behörden sehen Notwendigkeit einer Verbesserung 

• Industrie hat viele Vorschläge gemacht 

• ECHA ist an Erfahrung der Industrie interessiert 

• Konsens: nicht für alle Anwendungen müssen die gleichen scharfen  Bedingungen für den Antrag gelten

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Positivbeispiele für Substitutionen 

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Positivbeispiel für Substitutionen 

Dörken MKS‐Systeme GmbH & Co. KG (kurz: Dörken MKS)

• Hersteller von Mikroschicht‐Korrosionsschutz‐Systemen seit 1980

• Europäischer Marktführer mit mehr als 240 lizenzierten Beschichtern

• Dörken MKS produziert ausschließlich in Herdecke (Made in Germany)

• Anbieter von vier Technologiesparten im Bereich von Korrosionsschutz‐

systemen:

‐ Zinklamellensysteme  ‐ Galvanische Systeme

‐ KTL‐Systeme ‐ Coil‐Coating

Alle Systeme sind umweltfreundlich, ressourcenschonend, erfüllen die EU‐

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Positivbeispiel für Substitutionen 

Chrom (VI)‐Umstellung: Sunset‐Date 21.09.2017

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Positivbeispiel für Substitutionen 

Fakten zu Chrom (VI)‐ Verbot

• April 2013: Europäische Kommission nimmt Chrom(VI) u.a. 

Chromverbindungen in den Anhang XIV der EU‐Verordnung REACH auf.

• Anhang listet SVHC‐Substanzen / Stoffe mit schwer wiegenden  Auswirkungen auf Gesundheit des Menschen oder Umwelt.

• Substanzen können nach dem 21.09.2017 (Sunset‐Date) nur noch nach  Autorisierung durch die ECHA eingesetzt werden.

• Zulassung muss bis März 2016 beantragt werden.

(22)

Positivbeispiel für Substitutionen 

Historischer Hintergrund der Dörken MKS

• Von den schon immer Chrom(VI)‐freien Dörken MKS Zinklamellensysteme  über den kathodisch applizierten Tauchlack Delta‐eLack® bis hin zu einer  nickelfreien Galvanik setzt das Unternehmen im Bereich der 

Zinklamellentechnologie kontinuierlich neue Standards im globalen Markt  und erfüllt als Technologieführer die immer komplexeren Anforderungen  der Kunden in der Automobil‐, Windkraft‐, Elektro‐, Bau‐ und 

Luftfahrtindustrie. 

• Der konsequente Verzicht auf Chrom(VI) sowie andere toxische Stoffe und  die niedrigen Temperaturen beim Einbrennen der Schichten sind dabei  schon seit mehr als 30 Jahren ein wettbewerbsdifferenzierender Faktor.

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Positivbeispiel für Substitutionen 

Historischer Hintergrund der Dörken MKS

• Vor allem die Automobilindustrie hat sich in  dieser Zeit zum Innovationstreiber bei dieser  Technologie entwickelt. 

• Spätestens seit der Umsetzung der EU‐

Richtlinie 2000/53/EG („Altautoverordnung“)  im Jahr 2007, die Chrom(VI)‐haltige 

Beschichtungen im Pkw‐Bereich praktisch  verbietet, sind die Dörken MKS Zinklamellen‐

systeme als hoch leistungsfähiger Korrosions‐

schutz im Automobilbau fest etabliert.

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Positivbeispiel für Substitutionen 

• DELTA‐PROZINC® ist ein Gesamtsystem aus einzelnen Produkten in einem  ressourcenschonenden Verfahren verarbeitet.

• Gängige galvanische Oberflächenbeschichtungen sind überwiegend noch  mit Kobalt und Nickel im Einsatz.

• Von Beginn an  sind die DELTA‐PROZINC® Systeme frei von Nickel(II),  Kobalt(II), Chrom(VI) und Komplexbildnern.

• Nur wenige Unternehmen sind komplett frei von diesen gefährlichen  Substanzen.

• Weltweite Verfügbarkeit bei ausgewählten Lizenznehmern mit  einheitlichem Qualitätsstandard, wodurch Umweltverträglichkeit  gewährleistet wird.

• Durch den verringerten Anteil belastender Bestandteile reduziert sich  folgerichtig der Abfall‐/ Abwasserbehandlungsaufwand.

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Das Rezept für den Erfolg

Substitution sind für KMU´s DER Ausweg aus der Bürokratie

Zutaten für eine Erfolgsstory sind:

Frühzeitige Ankündigung

Konsequente Umsetzung

Ausreichende Übergangsfristen

Transparente Verfahren

Referenzen

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