positiv negativ
1. Lokal, Knochen, Weichteile 2. guter Allgemeinzustand
(< score 2, WHO-Skala)
3. Intervall zwischen Erstein- griff nach Diagnose der Me- tastasen über 2 Jahre 4. positive Östrogen- und Pro-
gesteronrezeptoren (< 10 fmol/ml)
1. Gehirn, Lunge, Knochen 2. schlechter Allgemeinzu-
stand
(> score 2, WHO-Skala) 3. Intervall zwischen Erstein-
griff nach Diagnose der Me- tastasen über 2 Jahre 4. negative Östrogen- und Pro-
gesteronrezeptoren (> 10 fmol/ml)
Tabelle: Prognosekriterien für das metastasierende Mammakarzinom
DEUTSCHES ÄRZTEBLATT
FUR SIE GELESEN Das fortgeschrittene Mammakarzinom
Beim metastatischen Kompres- sionssyndrom am Rückenmark kann eine frühzeitige orthopädi- sche oder neurochirurgische Sta- bilisierung Beschwerden lindern und eine weitere Sinterung verhin- dern. Im Abdominalbereich ist, bei Kompression von Darm oder Gal- lenwegen durch endoskopische Tubusimplantation oder Umge- hungsanastomosen die Lebens- qualität ebenfalls zu verbessern.
Gerade bei diesen fortgeschritte- nen Karzinomerkrankungen ist ei- ne adjuvante Therapie angezeigt.
Dazu ist die Entnahme von Tumor- material aus den betroffenen Or- gansystemen erforderlich. Bei po- sitivem Hormonrezeptornachweis und Responderverhalten kann die gleichzeitige Applikation hormo- neller und zytostatischer Thera- peutika deutliche Remissionsra- ten und bei Knochenschmerzen eine erhebliche Linderung brin- gen.
Schlußbetrachtung
Wie sehr es bei der Behandlung von Tumorleiden auf die Erfah- rung der behandelnden Ärzte an- kommt, ist besonders beim fortge- schrittenen Mammakarzinom zu bemerken. Hier wurde mittlerweile ein Kenntnisstand erreicht, der die früher angenommene Möglichkeit der radikalen lokalen Therapie
doch sehr relativiert hat und damit eine sinnvolle menschenwürdige Therapie zur Aufgabe eines Ärzte- teams macht. Solange es jedoch noch keine zuverlässigen Verfah- ren gibt, Rezidive und Metastasen so früh wie möglich zu erkennen oder gar vorherzusagen, wird die Unsicherheit bei Arzt und Patient, besonders beim fortgeschrittenen Karzinom oder bei Rezidiven be- stehenbleiben.
Oft sind hier die menschliche Zu- wendung und die Führung des Pa- tienten durch den Arzt und die An- gehörigen wichtiger als jede medi- zinisch zwar mögliche eingreifen- de Therapie.
Speziell die fortgeschrittene Mam- makarzinomkrankheit fordert die fachübergreifende Zusammenar- beit heraus und wirft die Frage auf, ob nicht besonders erfahrene Ärzte und entsprechende Kliniken dafür allein zuständig sein sollten.
Literatur im Sonderdruck, zu beziehen über die Verfasser
Anschrift für die Verfasser:
Professor Dr. med.
Edgar Ungeheuer Chirurgische Klinik Krankenhaus Nordwest Steinbacher Hohl 2-26 6000 Frankfurt (Main) 90
Balneologische Rehabilitation
verbessert Blutrheologie nach Schlaganfall
Nicht nur in der Akut-, sondern auch in der Rehabilitationsphase des ischämischen Insults liegen hämorheologische Veränderun- gen vor. Dies zeigt eine kontrol- lierte Längsschnittuntersuchung an 20 Schlaganfall-Patienten, bei denen hämorheologische Parame- ter zu Beginn und am Ende einer sechswöchigen Rehabilitation ge- messen wurden.
Neben der internistisch medika- mentösen Therapie kamen auch balneotherapeutische, physikali- sche und krankengymnastische Anwendungen zum Einsatz.
Gegenüber einem gesunden Kon- trollkollektiv lagen bei den Insult- Patienten die Ausgangswerte für Blut- und Plasmaviskositäten so- wie für Blutkörperchensenkungs- reaktion signifikant höher. Nach sechs Wochen jedoch wichen die Werte nicht mehr signifikant von denen der Kontrollgruppe ab.
Damit liegen Hinweise dafür vor, daß auch unspezifische, balneolo- gisch physikalische Rehabilita- tionsmaßnahmen über eine Nor- malisierung der Blutfließeigen- schaften zu einer zerebralen Lei- stungsverbeserung führen kön- nen. Dies bedarf allerdings weite- rer klinischer Überprüfungen.
Darüber hinaus liefern die Ery- throzytenaggregation, der kolloid- osmotische Druck sowie die Plasma- und Blutviskosität aber auch entscheidende Hinweise da- für, daß bei Insult-Patienten eine Störung im kolloidalen Milieu vor- liegt. jv
Ernst, E.; Matrai, A.; Schönhaber, H.; Paulsen, H. F.; Magyarosy, I.: Schlaganfallrehabilitation im Spiegel hämorheologischer Meßgrößen.
Herz Kreislauf 1 (1986), 30-34.
PD Dr. habil. E. Ernst, Klinik für Physikalische Medizin der Universität München, Ziemssen- straße 1,8000 München 2.
3372 (54) Heft 48 vom 26. November 1986 83. Jahrgang Ausgabe A