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Archiv "Studienberatung: „Vermitteln Sie Gelassenheit“" (10.02.2012)

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rwartungsvoll schauen die Eltern den jungen Stu- dienberater an: Malte Einstein soll ihnen die re- formierte Hochschullandschaft erklären, damit sie wie- derum ihren Kindern bei der Berufswahl helfen kön- nen. Beim „Orientierungsseminar für Eltern“, das die private Studienberatung planZ in Berlin anbietet, sind neben Eltern auch zwei Großelternpaare gekommen.

Das Bedürfnis, dafür zu sorgen, dass aus dem Kind et- was wird, ist groß.

„Jugendliche haben meist noch gar kein Gefühl für Berufe“, sagt Einstein, „gleichzeitig ist der Druck von außen, die richtigen Entscheidungen zu treffen, enorm gewachsen.“ Ausprobieren scheint kaum mehr mög- lich. Deshalb rät er den meist hochambitionierten El- tern, ihren Kindern zunächst einmal „Gelassenheit zu vermitteln“. Denn: „Mit einem Hochschulstudium kann man nicht viel falsch machen“, glaubt er.

Beratungen zur Berufswahl für Schüler ab der zehn- ten Klasse bieten die Agenturen für Arbeit und auch die Studienberatungen der Hochschulen an. Häufig be- schränkt sich das Angebot jedoch auf das Aushändigen von Prospekten oder Tests, die die Jugendlichen allein am Computer machen sollen, um ihre Neigungen he- rauszufinden. Die private Studienberatung planZ wirbt damit, dort einzusetzen, „wo öffentlichen Beratungs- stellen die Mittel für eine persönliche, individuelle Be- ratung fehlen“. Unentgeltlich ist das natürlich nicht, und das Geschäft haben auch andere private Unterneh- men erkannt.

In die Beratungen von Malte Einstein kommen meist Jugendliche, für die generelle Studiengänge in- frage kommen, solche, die für verschiedene Berufe qualifizieren, wie zum Beispiel Kulturwissenschaften oder Anglistik. Wem schon in jungen Jahren klar ist, dass er Arzt oder Anwalt werden will, der sucht keine Studienberatung auf beziehungsweise wird nicht dort hingeschickt. Der Vorteil der reformierten Hochschul- landschaft sei jedoch, dass man zunächst einen gene- rellen Bachelor-Studiengang auswählen könne und sich danach in einem Master-Studium erst spezialisie- re, erläutert Einstein.

Grundsätzlich gilt: Der Bachelor ist eher praktisch orientiert und der Master wissenschaftlich. Der forma- le Unterschied zwischen praxisorientierter Fachhoch- schule und wissenschaftlich orientierter Universität ist STUDIENBERATUNG

„Vermitteln Sie Gelassenheit“

Eltern wollen ihre Kinder bei der Berufs- wahl unterstützen. Sich über die Verän- derungen in der Hochschullandschaft zu informieren schadet daher nicht.

Deutsches Ärzteblatt

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Jg. 109

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Heft 6

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10. Februar 2012 A 275

B I L D U N G

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aufgehoben. Die bundesweit mehr als 9 000 Studiengänge werden alle an „Hochschulen“ angeboten. We- sentliches Kriterium, damit ein Studiengang akkreditiert wird, ist

„die Berufsbezogenheit des Curri- culums“.

„Die Hochschulen stehen im Wettbewerb untereinander“, erläu- tert Einstein. Auch wenn die be- kannten Hochschulen zurzeit we- gen der doppelten Abiturjahrgän- ge und der Aufhebung der Wehr- pflicht überlastet sind. In sechs bis acht Jahren, schätzt der Studi- enberater, werden die Hochschu- len vermehrt um Studenten wer- ben müssen. Deshalb lassen die Hochschulen derzeit Überkapazi-

täten zu. Für Studienanfänger ha- be das im Moment die Konse- quenz, „dass sie von Anfang an Leistung bringen müssen“, weiß er. „Die Hochschulen schmeißen rigoros raus: Wer zu viele Klausu- ren vergeigt hat oder Prüfungen

nicht bestanden hat, wird für den Studiengang gesperrt.“ Das ver- sucht Malte Einstein den Jugendli- chen in seiner Beratung klarzuma- chen. Denn: Die Leistungsbereit- schaft sei bei Schülern der gymna- sialen Oberstufe meist nicht sehr ausgeprägt – „zumindest in Berlin ist das so“, schränkt er ein. Zwi- schen den Antworten auf seine Frage „Was möchtest du errei- chen?“ und „Was willst du dafür

tun?“ würden häufig unrealisti- sche Lücken klaffen. Er empfiehlt den Jugendlichen daher immer ei- nen Blick auf den Numerus clau- sus für sie interessanter Studien- gänge zu werfen, „auch damit sie zum Schluss noch mal ein biss- chen Gas geben“.

Malte Einstein ist davon über- zeugt, dass jeder hohe Leistung bringen kann, wenn er etwas macht, was seinen Neigungen entspricht.

Das versucht er zusammen mit dem Jugendlichen in Gesprächen und Tests herauszufinden. Den Eltern in dem Orientierungsseminar legt er abschließend nahe, die Entschei- dung für einen Studiengang die Kin- der selbst treffen zu lassen. Und:

„Ihre Kinder dürfen anders sein als Sie.“ PlanZ aktualisiert übrigens un- ter http://studienwahl.edublogs.org/

ständig den aktuellen Numerus clausus der einzelnen Studiengänge aller deutschen Hochschulen.

Petra Bühring

Wer zu viele Klausuren vergeigt hat oder Prüfungen nicht bestanden hat, wird für den Studiengang gesperrt.

Malte Einstein, Studienberater

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