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ie Bürokratie scheint vor nichts Halt zu machen.So- gar Kinderüberraschungs- eier sollen jetzt verboten wer- den – jedenfalls wenn es nach dem Willen einer Gruppe von Europaabgeordneten geht.Ihrer Ansicht nach besteht die Gefahr, dass die Kinder nicht nur die Schokolade, sondern auch das darin befindliche Spielzeug essen und sich dar- an verschlucken können.
Inzwischen hat sich bereits die Europäische Kommission mit dem Problem beschäftigt.
Sie lehnt allerdings ein Verbot der Kinderüberraschungseier ab. Und sie hat sich diese Ent- scheidung sogar wissenschaft- lich untermauern lassen. So kommt nämlich eine Studie der Universität Paris, die von
der Europäischen Kommissi- on in Auftrag gegeben worden war, zu dem Schluss, dass die Überra- schungseier entsprechend der Definition der revidier- ten generellen Produktsicher- heitsrichtlinie unbedenklich seien. Doch das reicht einigen Europaabgeordneten nicht aus. Sie bestehen nach wie vor auf einem Verbot.
Dr. med. Peter Liese, Kin- derarzt, Vater und Europaab- geordneter, kann sich dem Wunsch seiner Kollegen aller- dings nicht anschließen und hält ein Verbot für völlig un- verhältnismäßig: „Das Spiel- zeug befindet sich bei den Kinderüberraschungseiern in einer eigenen fest verschlos- senen Plastikkapsel. Es gibt
keinen dokumen- tierten Fall in der
gesamten Europäischen Uni- on, bei dem ein Kind die Scho- kolade mitsamt dem Spiel- zeug heruntergeschluckt hat und dadurch zu Schaden kam.
Natürlich gibt es eine Ge- fahr, insbesondere wenn sehr kleine Kinder mit den Klein- teilen spielen und diese ver- schlucken, dies gilt aber in der Tat für alle Kleinteile und nicht nur für den Inhalt der Überraschungseier. Man
kann dieses Produkt mögen oder nicht, ich glaube aber, dass die Entscheidung, ob Kinder Überraschungseier haben sollten, nicht beim Eu- ropaparlament liegen sollte, sondern bei den Eltern“, so Liese. Und im Übrigen sind
„Niklas, Dr. Peter Liese und Anna gegen das Verbot von Überraschungseiern“, schreibt der Europaabgeordnete ab- schließend in seiner Presse-
mitteilung. Kli
N
icht wenige Leser wählen sich jeden ersten Sams- tag des Monats die Fin- ger wund, um bei der Börsebi- us-Leserberatung zum Zuge zu kommen.Etliche bleiben da- bei erfolglos, was sehr bedau- erlich ist. Eine Verlängerung der Anrufzeit von bislang vier Stunden ist aus humanen Grün- den beiderseits eher nicht an- gezeigt.Ich will hier die wichtig- sten Themen des März-Termins Revue passieren lassen, damit doch noch einige Problem- stellungen auch für alle „ab- gearbeitet“ werden, die lei- der nicht durchgekommen sind.
Viele Anrufer wollten noch mal genau wissen, wie es mit meiner Einstellung zum Dol- lar sei, wird er wirklich stärker werden, und was konkret solle denn gekauft werden. Und im Übrigen habe sich die Haus- bank ziemlich blöde verhalten bei der Frage nach direkten
Dollarinvestments. Zunächst einmal:Ja,ich denke schon,dass der Dollar gegen den Euro wie- der stärker wird. Es hat aller- dings wenig Sinn, bei der Haus- bank mit einer Summe von 5 000 Euro vorstellig zu wer- den. Erst ab einer Summe in etwa zehnfacher Höhe zucken die Herren zusammen und fan- gen an, sich zu bewegen. Die beste Alternative bleibt nach wie vor die Einrichtung eines Dollarkontos und der Kauf von
„kurzem“ Geld, Schatzwechsel beispielsweise.
Auf keinen Fall empfiehlt sich der Kauf von Investment- fonds, die sich mit Dollaranla- gen befassen, hier stehen die Kosten wider die Rendite, und erst recht sollten Sie keine US-
Aktien erwerben, das Kursrisi- ko übertüncht eventuelle Wäh- rungschancen, Ähnliches gilt für Unternehmensanleihen.
Kann der DAX wirklich unter 4 000 Punkte fallen?
Das Unterschreiten dieser Mar- ke können sich einige Anru- fer nicht so recht vorstellen, nachdem die Banken eher wieder zum Einstieg blasen, ob ich denn unbedingt so pes- simistisch sein müsse.
Manchmal können die Fin- ger gar nicht so schnell schrei- ben, wie die Befürchtungen realiter werden, just in diesem Moment saust das deutsche Kursbarometer unter diese Marke und fängt sich erst bei 3 930 Punkten wieder. Das kann durchaus noch nicht das
Ende der Fahnenstange sein.
Zehn Prozent weniger sind durchaus noch drin.
Auf Jahressicht sollte der Index allerdings zu Schwan- kungen von 3 600 bis 4 500 Punkten fähig sein. Ideale Zei- ten für Trader, vorausgesetzt, die richtigen Werte werden er- wischt. Mutige Zocker könn- ten hier mit SGL Carbon,Aix- tron, MLP, T-Online richtig Kohle machen, sich aber auch eine blutige Nase holen. Für Konservative gilt nach wie vor, dass Kasse glücklich macht.
Wohl nicht tot zu bekom- men ist die unvermeidliche Frage nach dem heißen Tipp, der ultimativen Lizenz zum Geldverdienen, unter Brüdern sozusagen aus dem Nähkäst- chen plaudern.Welche Enttäu- schung! Ich habe ihn nicht, und ich will ihn auch nicht haben.
Mehr als in meinen Beiträgen schwarz auf weiß steht, vermag ich nicht zu leisten. ) S C H L U S S P U N K T
[64] Deutsches ÄrzteblattJg. 101Heft 1219. März 2004
rund ums Geld
Wo der Schuh drückt
Börsebius
Post Scriptum
Ende der Überraschungseier?
Europaabgeordnete halten das Spielzeug für gefährlich.
Entsprechend der revidierten generellen Produktsicherheits- richtlinie sind sie allerdings unbedenklich.
Foto:dpa