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Das Leiden unter Schwere und Dauer

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Academic year: 2022

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Peter HartwichArnd Barocka (Hrsg.)

Das Leiden unter Schwere und Dauer

Verlag Wissenschaft & Praxis

Psychisch krank

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Peter Hartwich Š Arnd Barocka (Hrsg.)

Psychisch krank

Das Leiden unter Schwere und Dauer

Mit Beiträgen von:

A. Barocka, H. Böker, M. Grube, P. Hartwich, D. Klinger, S. Lubik, S. Matura, K. Maurer, J. Pantel,

F. Pfeffer, F. Poustka, D. Prvulovic, I. Roth, A. Stirn, S. Völker, H. Weigand-Tomiuk

Verlag Wissenschaft & Praxis

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Bibliografische Information der Deutschen Bibliothek Die Deutsche Bibliothek verzeichnet diese Publikation in der Deutschen Nationalbibliografie; detaillierte bibliografische Daten sind im Internet über http://dnb.ddb.de abrufbar.

ISBN 978-3-89673-503-4

©

Verlag Wissenschaft & Praxis Dr. Brauner GmbH 2009 D-75447 Sternenfels, Nußbaumweg 6 Tel. 07045/930093 Fax 07045/930094

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Printed in Germany

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Vorwort

Sowohl die Forschung als auch die Therapie chronisch psychisch Schwer- kranker gehören zu den am meisten vernachlässigten Themen. Infolgedes- sen besteht gegenüber anderen Bereichen unseres Fachs ein eklatanter Mangel an repräsentativen Studien. So wird in dem Beitrag von HART- WICH untersucht, welche Gründe dafür heranzuziehen sind: Die Stellung und die viel zu geringe Bedeutung der chronisch Kranken in Institutionen, die Forschung betreiben. Des Weiteren spielt der Aspekt der Gegenübertra- gung gegenüber den Betroffenen eine entscheidende und in der Regel un- bewusste Rolle. Am Beispiel der chronischen schizophrenen Erkrankung werden Wege aufgezeigt, wiedieseHürden heute bewältigtwerdenkönnen.

Vom Modell der Depression als Psychosomatose der Emotionsregulation ausgehend hebt BÖKER hervor, dass 15-40% der depressiven Erkrankun- gen einen chronischen Verlauf nehmen und die Zunahme der Relevanz der Chronifizierung depressiver Erkrankungen epidemiologisch nachweisbar ist.

Er ist einer derjenigen in unserem Fach, der Forschung und doch gleichzei- tig Psychotherapie betreibt. So vertritt er folgerichtig, dass eine psychoana- lytisch orientierte Psychotherapie über einen langen Zeitraum angelegt sein muss. Hierzu hat er spezielle Settings ausgearbeitet, in denen auf die Be- sonderheit der chronisch depressiven Kranken mit einer modifizierten Technik im Rahmen eines mehrdimensionalen Ansatzes eingegangen wird.

Das ist beispielsweise eine der Voraussetzungen für das Wachsen einer neuartigen Beziehungserfahrung für solche Patienten, bei denen diesbezüg- lich eine frühe Gestörtheit ihr Schicksal begleitet.

Aus kinder- und jugendpsychiatrischer Sicht wird die Langzeitprognose von POUSTKA von in der Kindheit beginnenden psychischen Erkrankungen am Beispiel des hyperkinetischen Syndroms und autistischer Störungen darge- stellt. Die im Erwachsenenalter überdauernden psychischen Störungen las- sen sich mit der Erkenntnis der individuellen entwicklungsgeschichtlichen Bedingungen besser bewältigen.

Auch schwerere und schwere organische Erkrankungen führen zu zusätzli- chen psychischen Störungen. GRUBE stellt anhand einer wissenschaftlichen Studie an 388 Patienten die Psychotherapie und Begleitung bei Menschen mit Karzinomerkrankungen, deren Rezidiven und Metastasierungen bis hin zum herannahenden Tod dar. Die psychoonkologischen Therapien beinhal- ten beispielsweise die analytische Arbeit mit Träumen sowie den Umgang mit einer ganz speziellen Form der Gegenübertragung.

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VORWORT

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Als ein besonders eindrucksvolles Beispiel stellen MAURER und PRVULO- VIC den Verlust der visuell-räumlichen Verarbeitungsfähigkeit bei einem kranken Künstler dar, womit ein tieferer Einblick in das psychopathologi- sche Geschehen bei Alzheimer Erkrankung gelingt.

PANTEL und Mitarbeiter haben ein Trainingsprogramm mit teilweise psy- choedukativen Komponenten zur Alltags- und Krankheitsbewältigung für Personen mit leichten kognitiven Beeinträchtigungen ausgearbeitet. Sie zei- gen, dass es möglich ist, damit Verbesserungen des kognitiven Status, der Lebenszufriedenheit, der Alltagsaktivitäten und der Stimmung zu erreichen.

Die Probleme der Patienten mit chronischen Schmerzen werden von Frau STIRN und Mitarbeitern bearbeitet. Sie hebt das „Schmerzgedächtnis“ her- vor, welches schon durch Hypersensibilisierung in Kindesalter geprägt sein kann. Psychosomatischen, neurobiologischen und weiteren interdis- ziplinären Aspekten wird nachgegangen, um eine differenzierte Diagnose- abgrenzung zu erarbeiten. Ein interdisziplinärer Ansatz des psychosomati- schen Konsil- und Liaisondienstes zeigt, welche therapeutischen Maßnah- men heute möglich sind.

Abschließend wird in zwei Beiträgen gezeigt, wie die Vorstellung von Fäl- len psychisch chronisch Schwerkranker in einer Workshop-Gruppe von Kollegen für jeden der Beteiligten neue Gesichtspunkte und Anregungen bringt, die einen effektiveren therapeutischen Umgang ermöglichen.

Der tiefere Sinn des Buches liegt in der Ermutigung, sich in unserem Fach stärker auf chronisch Kranke einzulassen und zu zeigen, dass es doch eine Reihe von Maßnahmen gibt, die Hilfe und Hoffnung versprechen, wenn die gesteckten Ziele im Rahmen des Machbaren bleiben.

Peter Hartwich und Arnd Barocka

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Inhalt

Vorwort... 5 Inhalt... 7 Autoren ... 9

PETER HARTWICH

Psychotisch krank – das Leiden unter Schwere und Dauer ... 11 HEINZ BÖKER

Psychotherapeutische Langzeitbehandlung bei Dysthymie,

Double Depression und chronischer Depression ... 17

FRITZ POUSTKA

Krank in der Kindheit – gesund im Alter? ... 45 MICHAEL GRUBE

Zwischen Leben und Tod –

psychiatrisch-psychotherapeutische Begleitung von Karzinompatienten ... 57

KONRAD MAURER,DAVID PRVULOVIC

Wenn die Gestalt zerfällt ... 79 INES ROTH,SILKE MATURA UND JOHANNES PANTEL

Rehabilitative und begleitende Ansätze bei der leichten Kognitiven

Beeinträchtigung ... 91 FELIX PFEFFER

Wann sind Depressionen therapieresistent? ... 101 AGLAJA STIRN,DORIS KLINGER

Der chronische Schmerzpatient

(Schmerz aus psychosomatischer Sicht – interdisziplinäre Aspekte)... 119

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INHALT

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SILKE LUBIK,HILDEGARD WEIGAND-TOMIUK

Workshopbericht: Einzelfalldarstellung eines langwierigen

Krankheitsverlaufes... 125 SIEGFRIED VÖLKER,PETER HARTWICH

Fallbearbeitung einer chronisch schizophrenen Psychose

in einem Workshop mit Kollegen ... 133

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Autoren

Barocka, Arnd, Prof. Dr. med., Ärztlicher Direktor, Chefarzt der Abteilung fürPsychiatrieI, KlinikHohe Mark,Friedländer Str.2, 61440Oberursel Böker, Heinz, Prof. Dr. med., Psychiatrische Universitätsklinik Zürich,

Lenggstr. 31 CH-8032 Zürich, Schweiz

Grube, Michael, Priv. Doz. Dr. med., Oberarzt der Klinik für Psychiatrie und Psychotherapie-Psychosomatik, Städtische Kliniken, Gotenstr.

6-8, 65929 Frankfurt am Main-Höchst

Hartwich, Peter, Prof. Dr. med., Chefarzt der Klinik für Psychiatrie und Psy- chotherapie-Psychosomatik, Städtische Kliniken, Gotenstr. 6-8, 65929 Frankfurt am Main-Höchst

Klinger, Doris, Klinik für Psychiatrie, Psychosomatik und Psychotherapie, Klinikum der J.W.-Goethe-Universität Frankfurt am Main, Heinrich- Hoffmann-Str. 10, 60528 Frankfurt am Main

Lubig, Silke, Dr. med., Klinik für Psychiatrie und Psychotherapie-Psycho- somatik, Städtische Kliniken, Gotenstr. 6-8, 65929 Frankfurt am Main-Höchst

Matura, Silke, Klinik für Psychiatrie, Psychosomatik und Psychotherapie, Klinikum der J.W.-Goethe-Universität Frankfurt am Main, Heinrich- Hoffmann-Str. 10, 60528 Frankfurt am Main

Maurer, Konrad, Prof. Dr. med., Direktor der Klinik für Psychiatrie, Psycho- somatik und Psychotherapie, Klinikum der J.W.-Goethe-Universität Frankfurt am Main, Heinrich-Hoffmann-Str. 10, 60528 Frankfurt am Main

Pantel, Johannes, Prof. Dr. med., Klinik für Psychiatrie, Psychosomatik und Psychotherapie, Klinikum der J.W.-Goethe-Universität Frankfurt am Main, Heinrich-Hoffmann-Str. 10, 60528 Frankfurt am Main

Pfeffer, Felix, Dr. med., Oberarzt der Klinik für Psychiatrie und Psychothe- rapie-Psychosomatik, Städtische Kliniken, Gotenstr. 6-8, 65929 Frankfurt am Main-Höchst

Poustka, Fritz, Prof. Dr. med., Klinik für Psychiatrie und Psychotherapie des Kindes- und Jugendalters, Universitätsklinikum Frankfurt am Main, Deutschordenstr. 50, 60590 Frankfurt am Main

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AUTOREN

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Prvulovic, David, Dr. med., Klinik für Psychiatrie, Psychosomatik und Psy- chotherapie, Klinikum der J.W.-Goethe-Universität Frankfurt am Main, Heinrich-Hoffmann-Str. 10, 60528 Frankfurt am Main

Roth, Ines, Klinik für Psychiatrie, Psychosomatik und Psychotherapie, Klini- kum der J.W.-Goethe-Universität Frankfurt am Main, Heinrich-Hoff- mann-Str. 10, 60528 Frankfurt am Main

Stirn, Aglaja, Priv. Doz. Dr. med., Klinikum der J.W.-Goethe-Universität Frankfurt am Main, Heinrich-Hoffmann-Str. 10, 60528 Frankfurt am Main

Völker, Siegfried, Dr. med., Facharzt für Psychotherapeutische Medizin, Psychoanalyse, Uhlandstr. 58, 60314 Frankfurt am Main

Weigand-Tomiuk, Hildegard, Dr. med., Oberärztin der Klinik für Psychiat- rie und Psychotherapie-Psychosomatik, Städtische Kliniken, Gotenstr.

6-8, 65929 Frankfurt am Main-Höchst

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11 PETER HARTWICH

Psychotisch krank –

das Leiden unter Schwere und Dauer

Wir wenden uns einem Thema zu, das zu den am meisten vernachlässig- ten, den schwierigsten, den am wenigsten gut erforschten gehört. Es gibt noch nicht einmal eine Definition dessen, was unter schwerkrank allge- meine Gültigkeit hat.

Doch neuerdings gibt es einige Psychiater und Psychologen, die psychothe- rapeutisch arbeiten und forschen und sich auf das lange Leiden unter der Schwere und der Dauer ihrer Patienten einlassen. Hierzu fand ein bemer- kenswertes Symposion im Januar 2007 in der Universitätsklinik Zürich statt, mit dem Thema: „Psychotherapie bei Schwerkranken“.

Dabei kam zum Ausdruck, dass ein eklatanter Mangel an repräsentativen Studien besteht.

Wie ist das zu erklären?

1. Bei Schwer- und Schwerstkranken ist die Fähigkeit zum Einverständnis des Betroffenen bezüglich der Teilnahme an Forschungsprojekten be- grenzt.

2. Das Engagement derjenigen, die in der Forschung in Psychiatrischen Universitäten und vergleichbaren Institutionen tätig sind, spiegelt sich in den weiter zurück liegenden Jahrzehnten in der folgenden Tatsache:

Schwerkranke Schizophrene mit langer Krankheitsdauer wurden in die Stationen für chronische Patienten in den Landeskrankenhäusern weit ab von ihren sozialen Bindungen – falls es solche noch gab – dauerhaft hospitalisiert. Sie waren damit aus dem Blickfeld der zentralen Themen gerückt.

3. Die Gegenübertragung spielt eine wichtige Rolle. Wie ergeht es denn dem Behandler, der sich über längere Zeit beispielsweise mit schwer ge- störten chronische Schizophrenen, die lange Zeit schon hospitalisiert waren, befasst?

Die Begegnung mit solchen Menschen, die in ihrer schweren Desintegrati- on seit langem versunken sind, beinhaltet ja folgendes:

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