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PPP-InfoS: Ein Dateninformationssystem zur Verbesserung des Tierwohls und der Tiergesundheit in der Schweinehal- tung

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Academic year: 2021

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A. Ruckelshausen et al. (Hrsg.): Intelligente Systeme Stand der Technik und neue Möglichkeiten, Lecture Notes in Informatics (LNI), Gesellschaft für Informatik, Bonn 2016 15

PPP-InfoS: Ein Dateninformationssystem zur Verbesserung des Tierwohls und der Tiergesundheit in der Schweinehal- tung

Kay Knöll1, Detlef Stolp1, Ralf Barth1, Günther Klein2, Lothar Kreienbrock3, Anna- Maria Wendt3, Thomas May4, Franziska Nienhaus5, Thomas Kornhoff5, Diana Meem- ken2

Abstract: Das vom Bundesministerium für Ernährung und Landwirtschaft (BMEL) geförderte Projekt PPP-InfoS soll zu einer Verbesserung des Tierwohls und der Tiergesundheit bei Schweinen beitragen. Das Projekt, das im März 2015 gestartet ist, wird von der Stiftung Tierärz- tliche Hochschule Hannover, der BALVI GmbH und QS als Projektpartner sowie verschiedenen assoziierten Partnern aus Wirtschaft und dem öffentlichem Veterinärwesen getragen. Die BALVI GmbH ist auf die Informationsverarbeitung in der behördlichen Überwachung von Tierge- sundheit sowie bei der Lebensmittel- und Futtermittelsicherheit spezialisiert. Im Rahmen des Förderprojekts PPP-InfoS soll bis März 2018 ein Dateninformationssystem erstellt werden, mit dessen Hilfe bereits vorhandene amtliche und wirtschaftseigene Daten der gesamten Produk- tionskette Schwein zentral ausgewertet werden können. Die zentrale Datenbasis wird dafür ge- nutzt, eine umfassende Risikobewertung bei tierhaltenden Betrieben durch die amtliche Überwa- chung zu ermöglichen, Rückschlüsse auf Optimierungsmöglichkeiten in der Tierhaltung für Behörden wie Tierhalter zu gewinnen und diese zur Verbesserung der Tiergesundheit und des Tierwohls einzusetzen.

Keywords: Dateninformationssystem, Tierwohl, Tiergesundheit, Public-Private-Partnership

1 Einleitung

Für das vom BMEL geförderte Projekt haben sich mit der BALVI GmbH, der Stiftung Tierärztliche Hochschule Hannover sowie der QS Qualität und Sicherheit GmbH leis- tungsstarke Partner zusammengefunden.

Im Rahmen des Projekts wird ein Dateninformationssystem erstellt, welches durch ge- zielte Vernetzung von existierenden amtlichen Daten (insbesondere die der Veterinäräm- ter und der amtlichen Schlachttier- und Fleischuntersuchung) mit existierenden Daten

1 BALVI GmbH, Isaac Newton Str. 11, 23562 Lübeck, kay-nadine.knoell@balvi.de , 2 Stiftung Tierärztliche Hochschule Hannover, Insitut für Lebensmittelqualität und –sicherheit, Bischhofholer Damm 15, 30173 Han- nover, diana.meemken@tiho-hannover.de , 3Stiftung Tierärztliche Hochschule, Institut für Biometrie, Epide- miologie und Informationsverarbeitung, Bünteweg 2, 30559 Hannover, anna-maria.wendt@tiho-hannover.de,

4QS Qualität und Sicherheit GmbH, Schedestr. 1-3, 53113 Bonn, info@q-s.de, 5 Stiftung Tierärztliche Hoch- schule, Außenstelle für Epidemiologie, Büscheler Str. 9, 49456 Bakum, franziska.nienhaus@tiho-

hannover.de

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4 Kay Knöll, Detlef Stolp et al.

der betrieblichen und überbetrieblichen Produktionssteuerung und der wirtschaftsgetra- genen Qualitätssicherung ein wirkungsvolles Instrument für Prävention, Frühwarnung und Beseitigung von Mängeln in der Tierhaltung darstellt.

2 Ziel des Vorhabens

2.1 Technische Ziele

Die technische Zielsetzung beinhaltet die Konzeption eines datenschutzkonformen In- formationssystems sowie der Kommunikations- und Auswertungsdienste. Außerdem soll die technische Umsetzung in Form eines Demonstrators vorgenommen werden. Dieser soll die Basis für eine marktfähige IT-Lösung darstellen, die im Anschluss an das Projekt durch die BALVI GmbH erstellt wird.

2.2 Fachliche Ziele

Im Rahmen des Vorhabens sollen die seit Jahren durch die von verschiedenen, am Pro- duktionsprozess und an der amtlichen Überwachung Beteiligten erhobenen Daten ge- nutzt werden, die in ihrer Gesamtheit die Qualität der Tierhaltungen hinsichtlich Tier- gesundheit und Tierwohl widerspiegeln. Derzeit fehlt den Landwirten wie auch der amt- lichen Überwachung diese Möglichkeit des Vergleichs zwischen Tierbeständen. Dies ist begründet durch fehlende Standardisierung der Bewertungsparameter und Daten. Weiter erschwerend wirken eine dezentraler Datenspeicherung in verschiedenen Datenstruktu- ren sowie unterschiedlicher Datenzugehörigkeit. Die in diesem Projekt angestrebte Zu- sammenführung der unterschiedlichen Datenquellen zur systematischen Generierung von kontinuierlichen Informationen zum Tierwohl und zur Tiergesundheit in der Schweinehaltung aus bereits existierenden Daten in einem treuhänderisch verwalteten Dateninformationssystems kann die Grundlage für gezielte Beratungs- und Überwa- chungskonzepte werden. Damit kann das System für die gesamte Schweinehaltung Deutschlands ein Instrument der kontinuierlichen Verbesserung der Tierproduktion darstellen.

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3 PPP-InfoS- Ein Datenportal für mehr Tiergesundheit

Abb. 1: Schematische Darstellung des Portals inklusive Stakeholder und Datenflüsse

3 Arbeitsplan

Das Projekt gliedert sich in sechs technische und fachliche Arbeitspakete.

In Arbeitspaket 1 werden in Zusammenarbeit mit den am Projekt beteiligten Datenliefe- ranten alle vorhandenen Daten mit Bezug auf das Tierwohl und die Tiergesundheit aus tierärztlicher Sicht beurteilt und auf ihre Nutzbarkeit für das geplante Vorhaben über- prüft.

Anschließend werden in Arbeitspaket 2 aus der Vielzahl der vorhandenen Daten Variab- len ausgewählt, welche für Aussagen zur Tiergesundheit und zum Tierwohl in Tierhal- tungen relevant sind und für eine Auswertung und Berichterstattung herangezogen wer- den können. Des Weiteren werden die Variablen und Rohdaten mit den Aussagen und Grundlagen der bestehenden Tierwohlprogramme im Schweinefleischbereich vergli- chen.

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4 Kay Knöll, Detlef Stolp et al.

Basierend auf den Erkenntnissen aus den ersten beiden Arbeitspaketen wird in AP 3 durch die BALVI GmbH ein datenschutzkonformes Dateninformationssystem konzi- piert. Das Hauptaugenmerk bei der Gesamtarchitektur liegt auf der Entwicklung eines modularen Softwaresystems, das auf die Anforderungen der Projektpartner und Datenlie- feranten/Datenempfänger eingehen kann. Auch Aspekte des Datenschutzes und der Da- tensicherheit werden in diesem Zusammenhang schwerpunktmäßig bearbeitet. Für die zentralen Komponenten des Systems kommen ausgereifte Web-Technologien zum Ein- satz, um einen stabilen und gesicherten Informationsaustausch zwischen allen ange- schlossenen Benutzern und dem Softwaresystem zu realisieren.

Im Rahmen des Projektes werden im vierten Arbeitspaket Konzepte für die notwendigen Kommunikations- und Auswertungsdienste des Dateninformationssystems entwickelt.

Die Entwickler der BALVI GmbH erstellen in Arbeitspaket 5 ein lauffähiges Programm, welches einige aussagekräftige fachliche Anwendungsfälle umsetzt und somit die tech- nische Machbarkeit des Vorhabens aus veterinärmedizinisch-fachlicher Sicht überprüf- bar macht. Außerdem werden ausgewählte Funktionen des Dateninformationssystems und der Kommunikationsdienste für den Datentransfer umgesetzt, um wesentliche An- forderungen an Performance, Sicherheit und Administrierbarkeit durch die beteiligten Projektpartner prüfen zu können.

Im letzten Arbeitspaket findet eine Validierung der Nutzbarkeit statt. Außerdem lassen sich mithilfe der im Projekt identifizierten Indikatoren und den daraus im Projekt entwi- ckelten Indizes konkrete Konsequenzen für die Tierhaltung ableiten.

4 Ausblick

Auf der Basis der Projektergebnisse soll ein praxistaugliches, kommerzielles Software- produkt entstehen und dauerhaft betrieben werden. Das angestrebte Marktsegment bein- haltet Verbände, Schlachthöfe, Nutztierhalter, Bestandstierärzte, Qualitätssicherungs- systeme, Markenfleisch- und Tierschutzprogramme sowie Behörden und Institutionen in der gesamten Bundesrepublik Deutschland: In diesem System werden relevante Daten zu Nutztieren aus vorhandenen IT-Systemen bzw. Daten in bisher nur schriftlicher Form der Wertschöpfungskette und der behördlichen Überwachung zusammengebracht und ausgewertet. Die Daten sind in Verbindung mit den Auswertungsergebnissen geeignet, Empfehlungen für die Verbesserung der Haltungs- und Transportbedingungen der Tiere zu generieren. Diese Empfehlungen werden über geeignete Beratungsinstitutionen wie Erzeugergemeinschaften und bestandsbetreuende Tierarztpraxen den betroffenen Nutz- tierhaltern übergeben oder auch von den Nutztierhaltern direkt abgerufen. Daneben kön- nen mit Hilfe des sinnvoll eingesetzten Systems schwere tierschutzrechtliche Verstöße aufgedeckt werden. Weiterhin entsteht mit der Zeit eine Datenlage, die für repräsentati- ve, wissenschaftliche Forschung geeignet und hochgradig wertvoll ist.

Abbildung

Abb. 1: Schematische Darstellung des Portals inklusive Stakeholder und Datenflüsse

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